Britechester

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30.08.2023 13:40 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2024 18:18)
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#21
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Drama-Aspirant

<<< Remy kommt von Glimmerbrook <<<

Charaktere: Remy, Gannin
Geschichtsstrang: Des Gebers Auftrag


Mit leichten Kopfschmerzen macht sich Remy auf den Weg zum Treffpunkt. Ein neuer Auftrag ging vor wenigen Tagen in seinem Postfach ein. Die Neugierde des Vampirs wurde vor allem durch den Mangel an Informationen geweckt. Er kennt weder den Namen, noch die Beschaffenheit des Auftrags. Grund genug zur Vorsicht, findet der erfahrene Schnüffler. Auf alles gefasst, wählte er das Studentencafé für das erste Treffen. Ein neutraler, ihm bekannter Ort ist in solchen Fällen ratsam.

Wie üblich erscheint er deutlich früher und sucht sich einen unauffälligen Platz, um den Eingang des Cafés zu beobachten. Zu dieser Uhrzeit ist nicht besonders viel Verkehr, dennoch betreten innerhalb einer Stunde einige Personen die Lokalität. Zwei von ihnen scheinen auf jemanden zu warten. Remy beschließt, seine Position eine Weile beizubehalten, bis er durch die Fenster letztlich nur noch einen Sim allein an einem Tisch sitzen sieht. Ein dunkelhaariger Mann mit eigenwilliger Kleidung.
Der Vampir massiert sich die Schläfen - er kann sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal von Kopfschmerz geplagt war - und tritt aus seinem Versteck, um seinen potentiellen Auftraggeber kennen zu lernen.

Als er das Café betritt, hält er geradewegs auf den Fremden zu und setzt sich ihm gegenüber an den Tisch.
"Guten Abend. Remy LeBeau. Mit wem habe ich die Ehre?"



Der Mann nickt. "Ich weiß, wer Ihr seid, Remy. Deshalb bin ich ja hier." Er sieht sich um. Es ist sonst niemand in der Nähe. "Nennt mich Gannin." Ganz schön vorsichtig, der Vampir.

Das Pokerface ungebrochen, dennoch freundlich blickend, mustert der Brunette sein Gegenüber und prägt sich markante Merkmale ein. "Gannin also.", ' Wer's glaubt ...' den offensichtlich falschen Namen kann Remy akzeptieren. "Gehen wir doch an einen ungestörteren Ort." Der Vampir erhebt sich und führt den Gesprächspartner in die hinteren Räume. Im Vorbeigehen grüßt er den Wirt mit einem offenherzigen Nicken und schließt die Tür, nachdem Gannin eingetreten ist.
"Also, Monsieur, worum geht es?"



"Seid Ihr so gut wie Euer Ruf
?", hakt Gannin nach. Der Magier zwirbelt an seinem Bart herum. "Es geht darum, ein Artefakt zu beschaffen." In Gedanken fügt der Mann noch hinzu: Ein Artefakt, das dir nichts nützt, Vampir, solange du das Zauberwort nicht kennst. Laut sagt er: "Ihr könnt es für die Herausforderung tun. Oder ihr tut es für die Bezahlung, mir egal. Was die Bezahlung betrifft, werden wir uns sicher einig werden." Die Details des Auftrags gibt Gannin noch nicht sofort raus. Zuerst wartet er die Reaktion des Gegenübers ab.



"Oui, da bin ich sicher." Das typische charmante Lächeln legt sich auf Remys Gesicht. "Aber bevor wir uns über eine Einigung unterhalten, würden mich doch die Einzelheiten zu dem Objekt Eurer Begierde interessieren."
Ein kräftiges Klopfen an der Tür lässt den Vampir verstummen. Er steht auf und geht die wenigen Schritte, um zu öffnen. Der Wirt drückt ihm wortlos ein Tablett in die Hand, Remy bedankt sich und schließt die Tür wieder. Mit den Getränken auf dem Tablett kehrt er zum Tisch zurück. "Nehmt Euch, was Ihr mögt." Er setzt sich und füllt sich einen Kaffee ein. "Was ist das für ein Artefakt?", fährt er fort. "Und wie ist in diesem Fall die Definition von 'beschaffen'? Ihr versteht sicher, dass dieser Begriff recht viel Raum zur Interpretation lässt."

Gannin muss auflachen. "Ja, durchaus. Es ist mir jedoch egal, wie ihr es beschafft oder über wie viele Leichen Ihr dazu gehen müsst. Wenn Ihr euch mit dem jetzigen Besitzer auf ein völlig legales Tauschgeschäft einigen könnt, ist mir das genauso egal. Was zählt, ist das Ergebnis." Einen Moment betrachtet der Magier den angebotenen Kaffee etwas skeptisch. Er zögert... Doch was für einen Grund sollte Remy haben, einen potentiellen Kunden zu vergiften? Oder der Wirt? Wenn hier jemand mit einem Hinterhalt rechnen müsste, dann Remy selbst. Dazu gibt es allerdings jetzt auch noch keinen Grund.



Gannin nimmt einen tiefen Schluck. "Der Auftrag ist deshalb so eine Herausforderung, weil es nicht viele Informationen dazu gibt. Auch mir selbst ist nicht jedes Detail bekannt. Es handelt es sich um ein verzaubertes Objekt... vergoldet." Das muss so sein, damit der Zauber wirkt. "Es wirkt unscheinbar, denn die Magie sieht man dem Objekt nicht an." Der Magier hat genug Erfahrung, um das zu wissen. "Ich bin mir sicher, dass es etwas handliches ist. Das man leicht und unauffällig transportieren kann.", fügt er dann noch hinzu.

Remy lacht leise. "Das klingt ja ... bemerkenswert geheimnisvoll." Er greift in seine Jackentasche und zieht eine kleine Ampulle heraus. Die rote Flüssigkeit darin schüttet er in seinen Kaffee, verrührt beides meditativ und trinkt einen genüsslichen Schluck. "Mehr Informationen habt Ihr nicht? Ich muss nicht wissen, warum ihr dieses ... Artefakt wollt. Allerdings würde es helfen, es zu finden, wenn ich wüsste, was das Besondere daran ist."

Angewiedert betrachtet der Magier das Getue des Vampirs. Das war doch eindeutig Blut in dieser Ampulle. Er kann Vampire nicht ausstehen. Erst recht nicht, seit ihm sein damaliger Fehler bewusst geworden ist. Doch Remy eilt ein Ruf voraus, den er nicht ignorieren konnte. Wenn hier jemand helfen kann, dann er. Und so verzichtet Gannin auf einen Kommentar. "Die Art der Verzauberung ist für Euch nicht von Belang. Es gibt jedoch einen Namen, den des letzten bekannten Besitzers. Aber nun..." Der Magier betrachtet den Vampir eindringlich, "ist es ja kein Geheimnis, dass man das letzte Ass im Ärmel nicht sofort verspielen sollte. Ich kann mir nicht leisten, dass ihr zu viel wisst, bevor der Auftrag überhaupt angenommen wurde. Heißt, ich werde den Namen nennen, sobald wir uns einig werden. Meint Ihr, diese Art von Information ist ausreichend für Euch, etwas zu finden?"



Die Art des Magiers gefällt Remy. Der Mann ist ein Spieler, wie er selbst. Eine Pokerpartie mit ihm dürfte reizvoll sein. "Wie viel Zeit habe ich?", fragt er neutral.

Gannin lächelt. "Drei Monate sollten drin sein. Vielleicht auch vier. Reicht Euch das?"

"Das sollte zu schaffen sein
." Der Brunette nimmt einen weiteren Schluck aus seiner Tasse. Der Blutdurst erwacht erneut in ihm und er fragt sich, warum er eigentlich noch nie von einem Magier getrunken hat. Sein Blick streift den Hals seines Gegenüber. Die kräftige Ader pulsiert unter der dünnen Haut und für einen Moment kann Remy den Herzschlag des Dunkelhaarigen hören. Beherrscht nimmt er einen weiteren Schluck aus der Tasse.
"Bon, sprechen wir über die Bezahlung.", lenkt er das Thema entspannt um. "Was könnt Ihr mir bieten?"

"Was wäre denn in Eurem Sinne? Ich glaube nicht, dass Gold das ist, wonach Ihr verlangt. Aber als Magier habe ich so meine Möglichkeiten, auch andere Bezahlungsmöglichkeiten zu nutzen."



"Bien sur,
", nickt der Vampir. "Was ist Euer Fachgebiet?"

"Teleportation, Portale... Ich habe die Möglichkeit, einen Gegenständ so zu verzaubern, dass jeder, der diesen berührt, an einen bestimmten Ort teleportiert wird. Je nach Wunsch könnte ich einen zusätzlichen Schutzzauber wirken, so dass Ihr selbst nicht von der Teleportation betroffen seid.. damit ihr nicht ständig am Zielort landet, ohne es zu wollen. So dass ihr den Gegenstand stattdessen jemandem in die Hand drücken könnt, dem dies passieren soll. Alternativ gibt es auch ganz andere Möglichkeiten, meine Erfahrungen zu nutzen. Was schwebt Euch vor?"

"Nützlich. Und umfangreich."
Der Brunette legt nachdenkend eine Hand ans Kinn. Es gäbe viele Situationen, in denen solch eine Fähigkeit von Nutzen wäre. Doch wie er die Magier kennt, beschränken sie gern ihre Gaben. Nicht nur einmal hatte er sich auf einen lebensrettenden Zauber verlassen, der ihn dann in der Not im Stich ließ. Ein Handel wie dieser muss genau definiert werden.



Wenn er den Sinenima fände, könnte er ihn mit einem der besagten Gegenstände direkt in Henrys Labor teleportieren. Aber wie sollte er dafür sorgen, dass der Totbringende das verzauberte Objekt in den Händen behält?
"Angenommen, ich suchte eine bestimmte Person.", beginnt er. "Ich wollte sie lebend und an einen anderen Ort bringen, könnte mich aber nicht darauf verlassen, dass diese Person bei Verstand und ansprechbar ist ... Was würdet Ihr empfehlen?"

Gannin überlegt. "Nun, solange diese Person in der Lage ist, nach etwas zu greifen, könntet ihr den Gegenstand auch einfach in dessen Hand drücken. Dazu müsst ihr natürlich nah genug ran. Ich selbst würde anders vorgehen und einfach ein Portal in seinen Laufweg setzen, das diesen Zweck erfüllt. Das ist jedoch nichts, was ich auf einen Gegenstand wirken könnte. Da braucht man schon einen bestimmten Punkt, mit dem man den Zauber verankert. In diesem Fall sogar zwei Punkte. Der Gegenstand selbst, und der Zielort der Teleportation. Ein Portal, bei dem man selbst entscheiden kann, wo und wann es erscheint, ist auf diesem Wege nicht möglich."

Aufmerksam lauscht der Vampir den Worten des Magiers. Die beste Möglichkeit scheint dieser verzauberte Gegenstand zu sein. Mit Lornas Kompass könnte er den Sinenima ausfindig machen, dann müsse er nah genug an ihn heran und würde ihm Henry ausliefern. Ein gefährlicher Plan. Andererseits - was soll schon passieren? Noch infizierter kann er nicht werden.



"Gut.", nickt er schließlich und zieht einen Zettel aus der Jacke. "Dies wird unsere Vereinbarungen festhalten." Er legt das Blatt auf den Tisch vor dem Magier ab. "Nur, damit im Nachhinein niemand verwirrt ist, was wir besprochen haben." Lächelnd zückt er einen Schreiber und beginnt zu notieren, während er deutlich mitspricht: "Remy LeBeau nimmt den Auftrag des Magiers, der sich Gannin nennt, unter folgenden Bedingungen an: Binnen vier Monaten beschafft er das gesuchte Objekt, dessen Beschreibung folgt. Im Gegenzug erhält Remy die Bezahlung in Form eines ausgewählten Gegenstandes, der mit einem Teleportationszauber versehen wird. Mit diesem verzauberten Objekt soll es möglich sein, ein beliebiges Individuum an einen gewünschten Ort zu teleportieren."
Aufschauend richtet er sich an Gannin. "Ist es recht so?"

Gannin nickt. "Wollt ihr noch eine Kostprobe dieses Zaubers sehen, damit Ihr Euch sicher sein könnt?"

"Das wird nicht nötig sein."
, winkt der Gefragte ab, wohlwissend, dass eine Kostprobe gar nichts beweist. Nachdem er die Beschreibung des Auftrages notiert hat, reicht er dem Magier Papier und den Stift herüber. "Eine Unterschrift bitte."

"Wirklich nicht?
" Gannin wirkt ein wenig enttäuscht. "Also gut, wie Ihr meint. Ich bin mit den Bedingungen einverstanden." Er unterschreibt den Wisch deutlich mit Gannin.

"Damit sind wir offiziell Geschäftspartner." Remy nimmt das Papier an sich, zieht einen Durchschlag ab und reicht diesen dem Dunkelhaarigen. Das Original schiebt er in eine Folie und steckt es ein. "Nun? Wem soll ich den Schatz entwenden?"

Gannin nimmt das Papier entgegen und steckt es seinerseits ein. "Sieht so aus, Partner." Der Magier betont das Wort völlig neutral, so dass nicht klar ist, ob er das sarkastisch meint oder nicht. "Nun gut. Die letzte bekannte Person, die das Artefakt besessen hat, heißt Silas Nebeljäger."



(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon )


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11.11.2023 22:10 (zuletzt bearbeitet: 11.11.2023 22:35)
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#22
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Schicksalslenker

Christin - letzter Post
Nael - letzter Post

Charaktere: Christin, Nael
Geschichtsstrang: Wiedersehen in Britechester

"Und blockiert." Nael tippt auf seinem Handy und steckt es anschließend in die Hosentasche. Miss Payne versucht seit der Einweihungsfeier Kontakt zu ihrem Geliebten aufzubauen. Doch Nael blockt alles ab. So genervt war er schon lange nicht mehr.

Als er die Straße entlang schlendert, entdeckt er ein bekanntes Gesicht. "Christin?!" Er kommt ihr näher. "Hey, lange nicht gesehen!" Zur Begrüßung umarmt er die Brunette.

Nach dem Training und unter der Dusche schön erfrischt brach Christin nach Hause auf. Auf dem Weg zur Bushaltestelle kommt ihr ein Bekannter entgegen. Lächelnd erwidert sie die Umarmung zur Begrüßung. "Hola Nael. Schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir? ... Wir haben uns wirklich lange nicht mehr gesehen." Lächelnd mustert er Christin. "Gut, siehst du aus." Mit einem Grinsen erinnert er sich an das Festival. Anschließend geht er auf ihre Frage ein. "Ach, frag lieber nicht.. Sag mal, hast du schon was vor? Ich wollte ein paar Straßen weiter beim Italiener eine Kleinigkeit essen. Darf ich Dich einladen?"

In diesem Augenblick knurrt ihr Magen sehr laut. "Ich glaube, dass war eine mögliche Antwort", lacht sie. "Italienisch hört sich gut an. Ich bin dabei." Dankend nimmt sie die Einladung gerne an. "Etwas Energie tanken ist sicherlich nicht verkehrt." - "Dann los." In einem angenehmen Tempo läuft er mit Christin zum Restaurant.



"Und, wie ist es Dir in letzter Zeit ergangen? Deine Mitbewohnerin habe ich vor einiger Zeit getroffen, sie sagte du wärst für längere Zeit nicht zuhause gewesen." Marie hatte bei ihrer Geburtsfeier mit Maryama kein Wort über den wahren Grund von Christins Abwesenheit verloren. "Mir geht es deutlich besser ... Ja das stimmt, ich war längere Zeit nicht in San Mychuno. Dafür in Windenburg.", reagiert sie gelassen darauf. "Was hast du die letzte Zeit so gemacht? Du musst mir alles erzählen. Ferner es nicht dem antwaltlichem Schweigeeid unterliegt." Bei diesen Worten muss sie grinsen. So unverfänglich hat sie schon länger nicht mit einem Mann oder gar Nael gesprochen.

"Windenburg ist eine schöne Stadt.", bemerkt Nael und seufzt. "Naja, ich.. bin nicht mehr als Anwalt tätig. Ich habe meinen Job als Staatsanwalt aufgegeben." Unfreiwillig. Nervös kratzt er sich am Bart. "Ich arbeite jetzt an der Brindleton High als Lehrer. Ein wirklich toller Beruf, der mich richtig ausfüllt."

Sie erreichen das Restaurant und werden an einen Tisch geführt. "Mille grazie!", bedankt sich die Frau und setzt sich. "So so. Du bist also nun Lehrer. Das finde ich beeindruckend. Und wie kommst du mit deinen Schülern klar?" Sie legt ihr Kinn auf ihren Handrücken ab und lächelt. "Bis jetzt gut. Natürlich sind ein paar Schüler desinteressiert an Rechtskunde und.." Er zögert leicht. "Es gab auch schon einen pikanten Vorfall, der für mächtig Ärger gesorgt hat. Mittlerweile hat sich die Lage aber wieder entspannt." Ein paar Gedanken um Blaze und Shane gehen durch seinen Kopf, nicht zuletzt das Desaster an Halloween.



"Oh ok. Scheinbar ist die Schule mittlerweile spannender als zu meiner Zeit", scherzt sie. "Aber Hauptsache, es macht dir Freude und erfüllt dich." Nael nickt zustimmend, als der Kellner die Getränkebestellung aufnimmt. "Und wie fühlt es sich an ohne Marie? Ich habe vom Umzug der Beiden gehört." - "Wie es sich anfühlt?", wiederholt Christin nachdenklich. "Nun. Es ist anders als wenn jemand ständig da ist und man gemeinsam kocht, erzählt oder Katzen schmust. Aber für Marie war es die goldrichtige Entscheidung. Und sie hat alles Glück der Welt verdient." Das kann die Freundin neidlos und mit voller Überzeugung stolz sagen.

"Die Beiden sind wirklich ein schönes Paar. Scott kannte ich schon länger durch Alma. Er ist ein feiner Kerl.", bemerkt Nael.
"Diesen Eindruck habe ich auch. Andernfalls, hätte ich Marie von ihm beschützt", gibt Christin ehrlich zu. "Mal Hand aufs Herz ... hast du bereits eine charmante Lady für dich gewinnen können?"



Bei der Frage verschluckt sich Nael an seinem Wasser. Hätte ich doch nur ein Bier bestellt. "Nein..", gibt er knapp von sich. "Um ehrlich zu sein, bin ich gerade über jemanden hinweg." Ihm ist noch immer nicht klar, warum Miss Payne plötzlich wieder Interesse zeigt, schließlich hat sie ihn doch nur ausgenutzt. "Es war recht kompliziert zwischen uns und die Trennung war das Beste... Und was macht die Liebe bei dir?" Als sie realisiert, dass dies ein ordentliches Fettnäpfchen ist, schaut die Gesprächspartnerin entschuldigend zu Nael. "Tut mir Leid. Das wusste ich nicht. Meine Frage sollte keine alten Wunden aufreißen. ... Die Liebe und ich? ... Was ist Liebe eigentlich? ... Diese Frage stelle ich mir schon länger."

Nael winkt ab und hört ihr aufmerksam zu. "Liebe ist ein so großes Wort. Wer weiß, ob wir das je begreifen werden." So eine Beziehung wie zwischen seinen Eltern wird er vermutlich nicht mehr erleben, da ist er sich sicher. "Wahre Worte ... lass uns lieber über nicht so melancholische Themen reden. Was meinst du?", führt Christin das Gespräch in eine neue Richtung. "Gute Idee. Hast du schon was gefunden?" Er zeigt auf die Speisekarte.

Die Angesprochene blättert und verschafft sich einen Überblick. "Hm. Ich glaube, ich werde tatsächlich eine Lasagne nehmen. Die habe ich ewig nicht gegessen. Und selbst?" Gespannt geht er die Seiten der Speisekarte durch, bis er an einer Stelle hängen bleibt. "Für mich wird es das Rumpsteak." Er hebt die Hand, bis der Kellner zum Tisch kommt und er die Bestellung aufgibt.



Die bestellten Speisen kommen schließlich und die beiden Gäste können die Mahlzeiten genießen. Geschmacklich kommen sie definitiv auf ihre Kosten. Unterdessen sprechen sie über dies oder das. Als sich der Treff dem Ende zuneigt, beschließen Nael und Christin, sich wieder zu treffen. Beiden hat der Abend gut getan und jeder freut sich auf das Wiedersehen.

(In Zusammenarbeit mit @RacBadger.)

Christin - nächster Post
Nael - nächster Post


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12.11.2023 18:49 (zuletzt bearbeitet: 12.11.2023 19:59)
#23
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Victor kommt von >>> Britechester, Studenten-WG

Ort: Britechester - Stadtbad


Im Hallenbad angekommen, huscht der Grüne schnell in eine der Umkleidekabinen und entledigt sich seiner Kleidung. Als Meermann trägt er beim Schwimmen keine Badehose und so wickelt er sich stattdessen ein Handtuch um die Hüfte. Nicht alle Angestellten dieser Stätte sehen es gern, dass er im Grunde nackt schwimmt, doch nach mehreren Diskussionen gestattet es die Geschäftsleitung, solange sich niemand belästigt fühlt und beschwert. Victors Erfahrung nach sehen die anderen Besucher ihm gern zu und staunen über seine glänzenden Flossen. Inzwischen hat er sich an diese Aufmerksamkeit gewöhnt und zieht unbehelligt seine Runden.



Auch wenn das offene Meer um ein Vielfaches schöner und kraftspendender ist, genießt Victor die tägliche Zeit im Bad. Es ist wie Meditation. Es fühlt sich richtig an. Wenn er könnte, würde er den ganzen Tag im Wasser verbringen. Doch solange er studiert, muss diese eine Stunde ausreichen.



Victor geht nach >>> Britechester - Pine Hill University


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17.02.2024 22:30
#24
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Drama-Aspirant

Rogue kommt von >>> Britechester - Pine Hill University
Nicole kommt von >>> Newcrest Nr. 13 - Waisenhaus Heimathafen


Charaktere: Rogue, Nicole
Ort: Irish Pub
Geschichtsstrang: Girls Talk



Rogue betritt das Pub und schaut sich die Besucher an. Nicole ist noch nicht zu sehen und so geht sie an den Tresen, bestellt sich einen Brandy. Während sie auf das Getränk wartet, zieht sie ihr Handy aus der Tasche und tippt eine Nachricht für die Kommilitonin ein:
"Bin schon da. Warte drinnen auf dich xx " Dankend nimmt sie das Glas an sich und macht es sich in einem der Ohrensessel gemütlich. Genüsslich nippt sie am Getränk und lässt sich den vanilligen Geschmack auf der Zunge zergehen.



Nicole eilt durch die Straßen der Stadt. Der Wind spielt leicht mit ihrem Haar. Sie beeilt sich, denn sie ist später dran als verabredet. Die Straßen sind belebt, Sims gehen ihrer Wege, während sie sich auf den Weg zu ihrer Freundin Rogue macht.
Ihre Gedanken wandern zu dem Schäferstündchen mit Remy. Das Treffen war nicht geplant. Doch da niemand in der WG zuhause war, haben die Beiden die sturmfreie Bude genutzt. Nicole kann nicht leugnen, dass die letzte Stunde ihre Stimmung aufgehellt hat. Mit einem Grinsen sieht sie auf ihr Handy und liest Rogues Nachricht.
Daraufhin öffnet sie die Tür des Pubs und sieht ihre Freundin auch schon auf einem der Sessel sitzen. Mit strammen Schritten geht sie auf sie zu. "Hey!"
"Hi, Süße! Schön, dass dus geschafft hast." Rogue stellt das Glas ab und drückt Nicole an sich. "Du siehst gut aus.", stellt sie fest. "So rosig und ... happy. Viel frischer als heute früh in der Uni. Was ist dein Geheimnis?" Aufmerksam beobachtend schlägt Rogue die Beine übereinander und lehnt sich Nicole neugierig entgegen.



"Ich gebe doch nicht meine Geheimnisse preis.", erwidert Nicole mit einem Lächeln und sieht zur Tafel. In der Hoffnung, dass Rogue nicht weiterfragt, versucht sie auszuweichen. "Was für eine Getränk kannst du mir empfehlen?"
"Also, der Brandy ist klasse. Probier, wenn du willst." Sie hält der Kleineren ihr Glas zum Kosten entgegen.
Interessiert probiert sie das Getränk und nickt. "Stimmt, den nehme ich." Nachdem sie einen Kellner entdeckt und die Hand hebt, kommt dieser auch und nimmt ihre Bestellung auf. "Und, wie war dein Tag noch? Von der Uni erholt?"



"Ich habe mir ziemlich viele Gedanken über das Praktikum gemacht. Weißt du schon, wo du unterkommen wirst?" In den Raum schauend schwenkt Rogue das Glas und nimmt einen weiteren Schluck. Gerade ist eine kleine Gruppe junger Leute herein gekommen. Abgesehen von einem setzen sie sich an einen großen Tisch und schnattern munter drauf los.
"Ich habe überlegt in die Neue Wege Klinik zu schnuppern. Immerhin möchte ich Suchtberatung machen. Ergibt dann wohl am meisten Sinn. Aber das neue Waisenhaus ist bestimmt auch eine wertvolle Erfahrung. Was ist mit dir?"
Mit einem enthusiastischen Lächeln erklärt die Gefragte, dass sie ihr Praktikum im Altenheim Shady Pines machen wird. "Ich möchte gerne die Arbeit mit älteren Sims kennen lernen, insbesondere was die Betreuung und Beschäftigung betrifft. Früher war ich gerne bei meiner Oma und habe mit ihr Zeit verbracht. Hoffentlich kann ich von meiner Erfahrung profitieren und weitere Fertigkeiten kennen lernen." In ihrer Stimme liegt eine Mischung aus Begeisterung und Respekt. Sie freut sich sehr auf diese Erfahrung und hofft ihre berufliche Perspektive dadurch genauer definieren zu können.



"Interessante Wahl.", nickt Rogue ehrlich überrascht. "Für mich wäre das ja nichts. Von Alten und Babies versuche ich mich fern zu halten." Ihr rot bemalter Mund verzieht sich zu einem selbstironischen Schmunzeln.
Nicole überrascht Rogues Antwort nicht. Es gab in den letzten Wochen häufiger Situationen, wo sich die Blondine gefragt hat, warum Rogue ein soziales Studium begonnen hat. Doch es steckt womöglich mehr in ihr als man sieht. "Das Studium nimmt viel unserer Zeit ein. Ich bin froh, dass unsere Bachelorarbeit noch länger dauern wird."
"Ich würde am liebsten sofort Abschluss machen und richtig durchstarten. Bin wohl eher der ungeduldige Typ." Rogue nippt ein weiteres Mal an ihrem Glas. "Aber vielleicht liegt das auch an dem Gefühl, Zeit verschwendet zu haben. Ich wusste lange nicht, was ich wollte. Und dann hat mir meine Mutter - Adoptivmutter - ständig in die Überlegungen gequatscht und Druck gemacht. Irgendwie hat das nicht gerade geholfen." Sie stellt ihr Getränk ab und lässt den Blick erneut in den Raum schweifen. Die Gruppe hat sich am Tisch in der Nähe breit gemacht und unterhält sich mehr oder minder lautstark, während der Einzelne sein Gesicht hinter einer Ausgabe der SWN versteckt. Vor ihm auf dem kleinen Abstelltisch steht eine dampfende Tasse. Rogue betrachtet die Szenerie einige Sekunden und lächelt warm. Das Bild vermittelt ihr ein Gefühl von Ruhe und Entspannung.
"Wusstest du schon lange, dass du studieren wolltest?", nimmt sie schließlich das Gespräch wieder auf.



"Das hat sich während des Abiturs entwickelt." Sie erzählt von einigen Erlebnissen während dieser Zeit und was genau sie in ihrem Wunsch bestärkt hat. "Mein Bruder Jake hat mich in all meinen Plänen unterstützt und da bin ich ihm sehr dankbar für." Auf ihre Umgebung und die anderen Sims achtet sie dabei nicht.
"Das ist toll.", nickt Rogue ungewohnt ernst. "Unterstützung von der Familie ist so wichtig. Und dabei leider nicht selbstverständlich."
Mit Nicoles Mutter war es für die Bresk-Geschwister auch nicht leicht. Um nicht in die Vergangenheit zu rutschen, lenkt Nicole ihre Aufmerksamkeit auf Rogue. "Wie ist das Verhältnis derzeit zu deiner Mutter.. Adoptivmutter?"
"Naja, was sagt die Tatsache aus, dass ich sie Adoptivmutter nenne...? Meine echte Mom kenne ich nicht. Ich fand es toll, endlich jemanden zu haben, den ich so ansprechen konnte. Aber in letzter Zeit ..." Rogue seufzt, sieht sich verstohlen um und lehnt sich ein Stück vor. "Irgendetwas stimmt nicht. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber ... etwas ist merkwürdig."



Stirnrunzelnd betrachtet die Blondine ihre Gesprächspartnerin. "Was meinst du?"
Rogue sucht nach den richtigen Worten, um die Eindrücke der letzten Wochen und Monate zu beschreiben. Kopfschüttelnd macht sie eine ratlose Geste. "Schwer zu sagen. Sie will mir irgendwelche Pillen andrehen. Sie lag mir Ewigkeiten in den Ohren, ich sei depressiv und würde es nicht wahrhaben wollen. Angeblich, weil ich nicht wüsste, was ich mit meinem Leben anfangen will. Jetzt habe ich das Studium und sie meint, ich sei überfordert mit der Lernerei und dem Nebenjob und DESHALB depressiv. Mal ehrlich - wirke ICH depressiv? Genervt vielleicht. Aber auch nur, weil sie lügt, wenn sie den Mund aufmacht." Rogue greift zum Glas und trinkt den letzten Schluck. "Seit ich herausgefunden habe, dass sie gelogen hat, ist das Vertrauen weg."
Nicole kratzt sich am Kopf. "Depressiv wirkst du auf gar keinen Fall.. Merkwürdig.." Sie trinkt einen Schluck ihres Getränks. "Gelogen?"
"Allerdings." Rogue nickt bekräftigend. Sie berichtet von diversen Widersprüchen in Ravens Verhalten und Aussagen. "Zuerst waren es nur Kleinigkeiten, aber vor Kurzem habe ich mitbekommen, dass sie Kurt damals abgeschoben hat, und nicht, wie sie immer behauptet, dass er ihr weg genommen wurde."
Ihre Stimme wird energischer, je länger sie erzählt. "Dass mein Vater sich gemeldet hat, hat sie verschwiegen - angeblich um mich zu schützen. Aber so langsam glaube ich ihr nicht mehr. Ich habe sogar den Verdacht, dass sie Leute manipuliert. Sie ist eine Schlange. Und dass ich das erst jetzt bemerke, macht mich wütend."



Schockiert blickt Nicole ihre Freundin mit offenem Mund an. Raven scheint viel schlimmer zu sein als ihre eigene Mutter. "Willst du dir nicht was eigenes suchen?"
"Das war mal ein Gedanke, ja. Aber eine Wohnung kostet Geld und irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass ich das allein stemmen könnte." Sie nimmt das Glas zur Hand und steht auf. "Nimmst du noch einen? Ich besorge uns etwas."
"Unbedingt", antwortet die Blondine und sieht sich im Pub um. Keine bekannten Gesichter zu sehen.
Rogue nickt ihr zufrieden zu und geht zur Bar. Auf die Bestellung wartend denkt sie nach. Eine Weile hatte sie darüber nachgedacht, sich eine Wohnung zu suchen. Doch wenn sie ehrlich ist, hat sie ein schlechtes Gewissen, Kurt gegenüber. Ihn mit Raven allein zurück zu lassen, kommt ihr wie Verrat vor. Aber ihn mitzunehmen würde die Kosten erhöhen, die sie allein tragen müsste. Neben dem Studium genügend Geld für zwei Personen zu verdienen, scheint ihr zum jetzigen Zeitpunkt undenkbar.
In sich hinein seufzend, kehrt sie mit beiden Gläsern zurück zum Tisch und nimmt den Gesprächsfaden wieder auf:
"Du hast nicht zufällig irgendwo etwas aufgeschnappt? Etwas günstiges für ein bis zwei Personen?"
Dankend nimmt Nicole das Getränk entgegen und nippt an ihrem Glas. Ihre Stirn runzelt sich leicht, während sie überlegt, ob sie etwas gehört haben könnte. "In Britechester sind immer mal wieder Wohnungen frei. Du weißt ja, wenn Studenten ausziehen oder fertig mit dem Studium sind. Aber sonst." Kopfschüttelnd schaut sie ihre Freundin an.



"Ich schätze, ich werde noch eine Weile aushalten müssen." Wieder überschlägt Rogue die Beine und lächelt gezwungen.
Nicole spürt die Unruhe ihrer Freundin und empfindet Mitgefühl, schließlich fühlte sie sich selbst auch lange Zeit in der Gegenwart ihrer Mutter unwohl.
Um die Stimmung aufzulockern und für Ablenkung in Rogues Gedanken zu sorgen, entscheidet sich die Blondine dazu, ihre Liebelei mit Remy zu offenbaren. Mit einem Hauch von Aufregung in ihrer Stimme sagt sie: "Ich muss Dir was beichten." Sie macht eine spannungsvolle Pause. "Ich schlafe mit Remy."
Rogue schaut Nicole einen Moment an, überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel, aber auch dem unerwarteten Inhalt des Geständnisses. "Der große, heiße und geheimnisvolle Typ? Wie ist denn das passiert? Du musst mir ALLES erzählen." Rogue lehnt sich zurück und spitzt die Ohren.


(in Zusammenarbeit mit @Spatz )


Rogue geht nach >>>
Nicole geht nach >>>


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12.04.2024 13:46 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2024 13:47)
#25
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<<< Logan kommt von Evergreen Harbor Nr. 15 - WG Tom, Jim, Valentin, Logan (5) <<<
<<< Kitty kommt von Magnolia Promenade <<<


Charaktere: Kitty, Logan
Ort: Wohnkomplex Britechester - Wohnung Katherine Pryde
Geschichtsstrang: Bloody Britechester



"Zweites OG.", plärrt es blechern aus der Gegensprechanlage, beinahe zeitgleich mit dem summenden Geräusch der Türmechanik. Logan drückt die Zigarette an der Hauswand aus und wirft sie in den kleinen Mülleimer vor dem Eingang.
Es gibt einen Fahrstuhl - was gut ist für Tage, an denen ihm das Knie Probleme bereitet, was wiederum kein Grund ist, nach Britechester zu ziehen. Noch immer glaubt er nicht, dass er diesem Ort überhaupt eine Chance gibt.
Im zweiten Obergeschoss angekommen, steht bereits eine junge Frau in der geöffneten Tür. Lächelnd reicht sie ihm die Hand und stellt sich mit 'Kitty' vor. "Komm rein. Ich habe gerade Kaffee gemacht. Oder magst lieber Tee?"
Nicht sicher, was er davon halten soll, zuckt eine Augenbraue unkontrolliert in die Stirn. Was denkt die Kleine, wie lange er bleiben will? "Nich nötig.", brummt er, ihr in die Wohnung folgend.



"Die Küche ist leider etwas klein und irgendwie verbaut. Aber die Wohnung ist ziemlich ruhig. Wenn man bedenkt, dass hier fast nur Studenten wohnen und es dementsprechend oft Parties gibt." Sie schmunzelt vielsagend. "Hier im Haus wohnen eine Menge Leute. Irgendwer hat immer einen Grund zu feiern."
Flüchtig wirft Logan einen Blick in den ersten Raum. Klein is not the word, denkt er, spart sich aber jeden Kommentar, weil es ihn im Grunde nicht interessiert. Er hat ohnehin nicht vor, dieses Zimmer zu beziehen.



"Nebenan ist das Wohnzimmer. Momentan eher pragmatisch eingerichtet." Katherine lacht verlegen. "Die letzte Mitbewohnerin hat einiges beim Auszug mitgenommen. Darum siehts mehr nach Jungs-WG aus."
Logan schaut sich um. Offensichtlich hat die Kleine nicht die Geringste Ahnung von 'Jungs-WGs'. "Bist Nichtraucher oder?", wechselt er das Thema.
"Irgendwas zwischen dem und Gelegenheit." Katherine wiegt den Kopf hin und her. "Aber der Vermieter sieht rauchen in den Räumen nicht gern."
"Und der sitzt den ganzen Tag im Schrank und passt auf, dass ihm keiner die Bude vollqualmt oder was?" Abfällig schnaubend schüttelt Logan den Kopf. Wenn er für eine Butze zahlt, dann raucht er auch darin. Aber im Grunde ist es ihm egal. Er wird ohnehin nicht einziehen.
Schmunzelnd vernimmt Katherine das Gepöbel des Bewerbers und fragt sich, ob er wegen seiner charmanten Art irgendwo rausgeflogen ist. Sie selbst mag ehrliche und direkte Sims, aber sie weiß, dass das nicht auf die Mehrheit zutrifft. "Aufgefallen ist er mir bisher nicht.", grinst sie amüsiert und deutet in den Flur, als Zeichen, die Besichtigung fortzusetzen.



"Das freie Zimmer ist das letzte, gerade zu.", kommentiert sie und geht voraus.
Ohne jegliche Regungen, die seine Gedanken verraten könnten, betritt Logan den leeren Raum. Es ist doppelt so groß, wie sein jetziges Kabuff und durch ein großes Fenster gut beleuchtet. "Was is mit Nebenkosten?"
"Es ist gut isoliert, dadurch hält sich das in Grenzen. Im Winter mussten wir kaum heizen, weil ja die Wärme von allen Seiten aus den anderen Wohnungen da ist und wir nicht auskühlen. Das macht enorm viel aus."
Das tut es. Eigentlich könnte es ihm egal sein. Er will ja sowieso nicht einziehen. Dennoch erwischt er sich dabei, dass er ins Grübeln gerät. "Hast noch andere Interessenten?", fragt er aufgeschlossener, als er will.
"Am Wochenende will noch jemand schauen kommen. Sonst bisher nicht."/ Katherine mustert den Bewerber. [b]"Was denkst du? Irgendwas stört dich, oder?"



Überrascht von der Frage sieht Logan sie an. [b)"Well,", er zuckt abschätzig mit einer Schulter,
"bin nich so angetan von der Gegend."
[b]"Wieso? Du hast hier alles, was du brauchst. Cafés, Einkaufsmöglichkeiten, Sequoia ist nicht weit."
"Mag ja alles sein."
Ein unzufriedener Gesichtsausdruck begleitet eine abwertende Geste. "Bin in ner Studentenstadt aufgewachsen und das war ..." Augenrollend bricht er die Erzählung ab, ehe er Dinge sagt, die die Klein in den falschen Hals kriegen könnte.
"Nervig?" Amüsiert hebt Katherine die Brauen.
"Die Kids waren Angeber und die Eltern Snobs. Mehr sag ich nich."
Die Lippen zusammengepresst nickt die junge Frau. Scheint ein schwieriges Thema zu sein. "Also, du kennst die Konditionen und ich denke, es ist ein gutes Angebot. Überleg es dir und sag mir bescheid. Wenn ich bis Freitag abend nichts von dir höre, kann ich nicht versprechen, dass es nach dem Wochenende noch frei ist."



"Fair enough.", stimmt Logan zu. Mehr sporadisch - weil er ohnehin gerade hier ist - klopft er die Wand an einigen Stellen ab. "Alrite,", brummt er daraufhin, "I'll get back to ya." Sowohl Wohnung, als auch Zimmer sind absolut in Ordnung, muss er in Gedanken zugeben. Dennoch bleibt das ungute Gefühl - immerhin ist das bloody Britechester.


>>> Logan geht nach


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13.04.2024 10:21 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2024 16:08)
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#26
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Drama-Aspirant

<<< David kommt von Britechester Wohnkomplex - Wohnung Janko <<<
Felix >>> Start

Charaktere: David, Felix
Geschichtsstrang: Vögel und Fotos


David blickt vom Handy auf. Eine Menge Sims strömen über den Bahnsteig, aber sein Bruder ist noch nicht zu sehen. Dann wohl mit der nächsten Bahn. Er lenkt die Aufmerksamkeit wieder aufs Display.
"ok. morgen gibts mehr infos." Seine Daumen tanzen über die Tastatur. Senden. Bevor er das Telefon in die Gesäßtasche schiebt, skipt er den laufenden Track vor.

Felix flucht. Erst verpasst er die Bahn, die gerade vor seiner Nase weggefahren ist, dann hat die nächste auch noch Verspätung. Als er schließlich endlich an der Station ankommt, ist er entsprechend genervt. "Hallo.", grüßt er knapp

David pult die Hörer aus den Ohren und grinst schief. Eine Hand zum Abklatschen angehoben, fragt er: "Wasn los, Alter?"

"Boah, Mann, war echt voll in der 6. Hab die Anschlussbahn verpasst und die Nächste hatte natürlich Verspätung. So fängt der Nachmittag echt toll an!"



"Chill."
, winkt der Ältere ab. "Bist ja jetzt da." Auffordernd klopft er Felix gegen die Vorderseite der Schulter. "Komm, ich geb dir erstmal ne Falaffel aus. Liegt eh auf dem Weg." Er schlendert die Treppe herunter und steuert den kleinen türkischen Imbiss am Straßenrand an. "Drei Falaffel. Und was immer er will." Ein Kopfnicken deutet er neben sich zum Begleiter, während David schon in der Geldbörse herumkramt. "Hast was rauskriegen können bei Mama?"



Felix bedankt sich. "Wünscht sich nichts bestimmtes." Er lächelt schief. "Behauptet sie zumindest. Ich dachte da an einen neuen Fotoapparat. Das macht sie ja gerne. Und ich brauch auch wieder ein neues Tarnzelt für die Vögel. Das alte wurde im Sturm beschädigt. Dann verbinde ich beides."

"Keine Kleinigkeit
." David schenkt seinem Bruder einen ernsten Blick. "Legt Lou was mit drauf?"

"Klar. Auch wenn sie davon natürlich nichts weiß. Aber wir müssen das nicht mit dem Taschengeld zusammen kratzen."



"Cool, dann checken wir das mal
." David nimmt den ersten Teil der Bestellung entgegen und beißt nickend in das Gemüsegebäck. "Kenn da nen Laden, der vielleicht was Günstigeres für uns hat.", kaut er nachdenklich. "Im TechnikMarkt können wir immer noch gucken."

"Meinst du den Briten um die Ecke? An den hatte ich auch schon gedacht. Und ich mag seinen Schnurrbart.
" Mit seinen Händen zeichnet Felix den Bart nach. "Wenn ich groß bin, lass ich mir vielleicht auch einen stehen."

David grinst breit. "Würde ich mir überlegen. Nicht dass anfängst Pornos zu drehen. Nachher stehst bei Lou im Regal."



"Ha, da kann er sich wenigstens mal was gutes anschauen
!" Felix lacht

David zwinkert ihm vielsagend zu, grinsend den letzten Bissen herunterschluckend. "Na dann mal los, du Hengst. Ab zum Briten." Er nimmt Felix in den Schwitzkasten und zieht ihn einige Schritte mit sich, ehe er ihn frei lässt. "Was genau brauchst für deine Vögelei? N Zelt, sagtest du? Keine Ahnung, ob der sowas auch da hat."

Felix beendet sein Essen. "Weiß nich. Werden wir ja sehen. Aber er hat Zubehör für Fotografen, warum nicht also auch ein Tarnzelt?"

"Und? Schmeißt die alte Dame ne riesen Fete zum Vierzigsten? Oder hast nichts mitbekommen?
", fragt David unterwegs.

"Kennst sie doch. Freunde und Nachbarn sind alle eingeladen. Wird voll werden. Liz wird sich freuen. Du weißt ja, dass Susi gerne Hundeleckerchen mitbringt. Und die ist auch eingeladen."

Augenrollend stöhnt der Ältere. "Also ehrlich, was sie an der findet ... " Die Brüder biegen in eine Seitenstraße ein und betreten kurz darauf das kleine Geschäft. Die Glocke an der Tür läutet wie das Röckchen einer Elfe.
Der Brite hinterm Tresen empfängt sie mit einem freudigen Lachen.



Felix lässt den Blick nicht vom Briten los. Der Schnurrbart wackelt immer so schön, wenn der Ladenbesitzer redet. "Wir suchen einen Fotoapparat.", erklärt er sein Anliegen.

"Für unsere Mutter.", ergänzt David. "Sie macht gern Schwarz-Weiß-Fotos. Kontrastreich und hochauflösend."
Der Brite nickt, zwirbelt mit zwei Fingern an dem Bart herum und deutet den Jungs, ihm zu folgen. "Here hab ick was fur euck." Er streckt sich und greift nach einem Apparat in den oberen Regalen. "Spiegelreflex, RAW-Mode, -"



"Wie viel?
", unterbricht David. Die technischen Details sagen ihm ohnehin nichts.
"Dreihundertsiebenundvierssik."
David bläst die Backen auf und schaut zu seinem Bruder. "Ist sicher n Schnäppchen. Aber überleg mal, wie viele Schlüpper wir dafür kaufen können."

"Vergiss nicht, dass Lou was dazu zahlt. Da sollte noch genug für deine Schlüpper übrig bleiben
.", überlegt Felix. Dennoch wendet er sich an den Verkäufer: "Oder gibt es noch etwas günstigeres?"

"Sure
.", wiegt der seinen Kopf hin und her. "Aber gunstiger ist auk sleckter. Weniger Quality, you know? Weniger Mogligkeiten." Er mustert die Brüder skeptisch. "You know what - think about it. Its much money."
"Vielleicht checkst erstmal dein Zelt aus
.", schlägt David vor.

"Ja ich suche ein Tarnzelt. Zum Vogel beobachten.", erklärt der Junge. "Sollte stabiler sein als das alte Teil, das ich vorher hatte."



"Pandoria?
", schmunzelt der Verkäufer. Der Junge wäre nicht der erste Kunde, der mit dieser Marke unzufrieden ist.

"Nein, auch wenn ich von denen auch nichts gutes gehört habe. War eine unbekannte Marke. Aber die war ebenfalls nicht gut. Diesmal soll es etwas besseres sein. Ich hab auch gespart. Das Geburtstagsgeld für Mama wird dafür also nicht angetastet."

Der Brite winkt den Jungen zu einer anderen Ecke des Ladens und deutet auf einige Kartons. "Die sind stabil, nickt billik, aber haltet viele aus."

Felix betrachtet jede Schachtel einzeln, vergleicht Preise und Größe. "Während ich hier überlege, schau du doch noch nach Fotoapparaten.", ruft er seinem Halbbruder zu. "Dauert hier bestimmt noch bis ich mich entscheiden kann."

David nimmt die Kamera in die Hand, die ihnen zuvor gezeigt wurde. Er hat keinen Schimmer von diesen Apparaten. Was soll er jetzt genau feststellen? "Kannst mal was Vergleichbares zeigen?", fragt er laut durch den Raum. Der Brite eilt ihm zur Seite, nimmt eine weitere Kamera zur Hand und erklärt die wesentlichen Unterschiede.



Es dauert eine Weile, doch schließlich hat Felix sich entschieden. Er wählt eines der besseren Zelte, auch wenn es teuer ist. Das ist es ihm wert. Es ist nicht das aller teuerste das zur Auswahl stand, aber das wäre dann doch etwas zu übertrieben gewesen.



"Wie weit bist du?", fragt er David.

"Ich schätz, es bleibt bei der ersten."

"Okay! Das ist eine gute Wahl
." bestätigt Felix. Die beiden bezahlen ihre Einkäufe und verlassen den Laden. "Hat sich ja gelohnt!" Zufrieden klemmt sich Felix sein Zelt unter die Arme.



In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon

>>> David geht nach Britechester Wohnkomplex - Wohnung Janko >>>
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03.05.2024 13:44 (zuletzt bearbeitet: Gestern 14:19)
#27
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Drama-Aspirant

>>> Jarred kommt von Henford-on-Bagley (2)
>>> Eva kommt von Britechester - Vereinshalle Britechester Tigers


Charaktere: Jarred, Eva
Geschichtsstrang: Wiedersehen macht Freude



Jarred steigt aus der Bahn aus und sieht sich auf der Straße um. Als Kind war er nur ein Mal in dieser Gegend und selbst wenn er sich an etwas erinnern könnte, hätte es sich im Laufe der Jahre bestimmt stark verändert. Das ist es, was ihm am meisten auffällt - wie sehr sich alles verändert.
Das Möbelhaus liegt eine Querstraße entfernt. Obwohl heute ein recht milder Wintertag ist, kriecht ihm der kühle Wind unter die Kleidung, so dass er seine Mütze tiefer in den Nacken zieht, während er an der Ampel auf Grün wartet.
Einen Moment später überquert er die Straße. Seine wachen Augen tasten die Umgebung weiträumig ab - eine Angewohnheit, die er nur schwer ablegen kann. Alles und jeden im Blick zu haben, vermittelt ihm ein vages Gefühl der Kontrolle, obwohl seine Vernunft weiß, dass Kontrolle eine Illusion ist.
Knapp hinter ihm zieht ein Pärchen vorbei und unterhält sich über ausbreitenden Rost, der sich offensichtlich in eine Karosserie frisst, während einige Meter vor ihm eine Frau in seine Richtung läuft. Eine Joggerin, die entweder gerade erst begonnen oder eine gute Ausdauer hat. Ihre Körperhaltung wirkt stabil, hinter ihren Schultern springt ein Zopf auf und ab.



Eva hält ihr Tempo bei. Sie stoppt erst, als sich ein Schnürsenkel löst. Nun gut, das passiert. Sie kniet sich nieder um das Problem zu lösen. Und so sieht sie, wie sich jemand ihr nähert, in Richtung des Möbelhauses. Als der Mann näher kommt, kommt er ihr irgendwie bekannt vor. Doch sie kann nicht den Finger drauf zeigen woher. Ist vielleicht auch nur Einbildung. "Einen schönen Tag!", grüßt sie ihn dennoch.
Jarred schaut zu ihr herunter. Und stutzt. Dieses Gesicht ... "Eva?", denkt er laut. "Eva Weidner?" Wie groß ist die Chance, ihr zu begegnen? Mitten auf der Straße, irgendwo in diesem Land. "Jarred.", fügt er an und legt die Hand auf seine Brust. "Cunningham."
"Jarred! Ich wusste doch, dass ich das Gesicht irgendwoher kenne." Sie erhebt sich und klopft ihm lachend auf die Schulter. "Man... das muss Jahre her sein. Mittlerweile heiß ich nicht mehr Weidner. Ich heiße nun Kamrad." Sie spricht den Namen liebevoll aus. "Hab jemanden während der Uni-Zeit kennen gelernt. Hab sogar eine gemeinsame Tochter mit ihm."



"Was für eine Überraschung! Du ... siehst klasse aus.", lächelt er breit - und meint es genau so. "Verheiratet und Mutter. Alles, was du damals nicht wolltest." Das Lächeln wird zum offenherzigen Lachen. Er erinnert sich gut daran, dass seine Mutter ihr eintrichterte, was sie als Mädchen zu wollen hätte. Doch Eva hörte nie darauf. "Du sagtest immer, du würdest darauf pfeifen und tun, was du willst." Wärme kommt in ihm auf, als er an die alten Zeiten denkt. Seine Augen beginnen zu leuchten. "Eva, ich freue mich riesig, dass wir uns über den Weg laufen. Ich bin vor Kurzem wieder her gezogen und habe noch nicht richtig Fuß gefasst. Es tut so gut, dich zu sehen."
Eva grinst. "Ja, manche Dinge ändern sich. Emma war nicht geplant gewesen. Und doch will ich sie jetzt nicht mehr missen." In ihrer Stimme ist die Liebe zu ihrer kleinen Tochter zu hören. "Ist letzten Herbst vier geworden." Sie holt ihr Handy hervor und zeigt Jarred ein Foto der Kleinen. "Andere Dinge bleiben aber auch gleich. Ich mag Fußball immer noch genauso wie damals, als ich mit dir und den Jungs während der Pausenzeiten hinter dem Ball hergelaufen bin. Hab das mittlerweile sogar zu meinem Beruf gemacht und trainiere eine Mädchenmannschaft."



"Wow." Erstaunt zieht Jarred die Augenbrauen in die Stirn. "Das ist beeindruckend. Dann würdest du mich heute bestimmt platt machen. Nicht dass es damals anders gewesen wäre." Wieder lacht er unbeschwert auf. "Hast du Zeit und Lust auf einen Kaffee oder etwas anderes? Ich würde dich gern einladen."
Eva lacht. "Du warst nie Konkurrenz für mich. Paul war da anders. Aber den habe ich mindestens genauso lange nicht mehr gesehen wie dich.. Bis eben." Sie grinst. "Aber dein Angebot nehme ich gerne an. Es gibt ein tolles Café hier in der Nähe."
"Ach, Paul.", Jarred winkt schmunzelnd ab. "Gegen den habe ich jeden Wettstreit verloren. Und du weißt, dass er aus allem eine Herausforderung gemacht hat." Gemeinsam gehen sie den Weg entlang, den Eva zuvor gelaufen war. "Erzähl mir, wie es dir ergangen ist. Ich hab so viel an dich denken müssen."



Während sie sich auf den Weg machen, erzählt Eva von ihrer Unizeit: "... und dort, in der Bibliothek, traf ich das erste Mal auf Alex. Er hatte einen riesigen Stapel Bücher vor sich, so dass er kaum sehen konnte, was vor seinem Weg lag. Er ging an meinem Tisch vorbei und verhedderte sich mit seinem Fuß im Riemen meines Rucksacks. Du ahnst sicher, was folgte: Er stolperte und die ganzen Bücher flogen durch den Raum. Da war er nicht begeistert." Sie schaut in den Himmel. "Aber es war wohl Schicksal. Ich half ihm, die Bücher wieder einzusammeln. Wir kamen ins Gespräch. Er wollte Arzt werden, was ihm dann schließlich auch gelungen ist. Bald wurde eine Freundschaft aus der Bekanntschaft und schließlich Liebe. Wir sind noch immer zusammen, mit der gemeinsamen Tochter." Hoffentlich ist Jarred nicht unglücklich in sie verliebt während sie von ihrem Glück erzählt. Doch den Eindruck hat Eva eigentlich nicht.
Das Café kommt ins Blickfeld. "Du wirst sehen, der Kuchen ist hier super!"
"Ich freue mich für dich.", kommentiert er die Erzählungen. "Es ist viel wert, jemanden an seiner Seite zu wissen."
Im Café angekommen, betrachtet Jarred die üppige Auswahl. Als Kind liebte er Schololadenkuchen, doch seit einigen Jahren hat er diese Schlemmerei abgelegt. Ein winterlicher Apfelkuchen lockt ihn, neben einer großen Tasse Kaffee. Beides trägt er zu einem freien Tisch.
Auch Eva entscheidet sich für Apfelkuchen, nimmt jedoch einen Tee anstelle von Kaffee. "Wie läuft es denn bei dir so?", hakt sie nach. "Wie lief denn dein Leben so ab?"



Genüsslich nimmt Jarred einen vorsichtigen Schluck, stellt die Tasse ab und schaut die alte Freundin aufmerksam an. "Naja, ich habe keine Partnerschaft und keine Kinder. Dafür eine alternde Mutter, die niemand umsorgen möchte." Der erste Bissen Kuchen verschwindet hinter seinen Lippen. "Der ist richtig, richtig gut." Mit der Gabel deutet er auf den Teller. "Du hast nicht zu viel versprochen."
"Ich weiß." Eva nickt. "Manchmal, nach meiner Jogg-Runde gönne ich mir hier auch was." Auch sie nimmt sich einen Bissen. "Finde schön, dass wir uns mal wieder begegnet sind, nach all den Jahren. Hättest du denn gerne eine Partnerschaft?"
Eine schwierige Frage. Überlegend stützt er beide Ellenbogen auf den Tisch und faltet die Hände vor dem Gesicht. Seine bisherigen Beziehungen waren nicht sonderlich erfolgreich. "Das Glück ist mir in dieser Sache nicht unbedingt ein guter Ratgeber.", erklärt er zögerlich. "Vielleicht sind wir nicht alle dafür bestimmt."
Eva kratzt sich am Kinn, "Das dachte ich auch anfangs. Dachte, Männer stehen nicht auf fußballspielende Frauen. Nur, dass sich dann heraus stellte, dass man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann. Für dich findet sich bestimmt eine Partnerin." Sie sieht Jarred an. "Oder ein Partner, wenn das eher dein Metier ist." Sie muss zugeben, dass sie keine Ahnung davon hat, welches Geschlecht ihr alter Freund bevorzugt. Damals, während der Schulzeit, war das noch kein Thema. Da ging es in den Gesprächen eher um Sport oder Comicfiguren.



Ein verlegenes Lächeln umspielt seine Gesichtszüge. "Ehrlich gesagt,", die Augenbrauen in die Stirn gezogen nippt er an der Tasse, stellt sie bedächtig ab und meidet den Augenkontakt, "bin ich da nicht festgelegt. Beides hat seinen Reitz." Er richtet sich auf und schaut Eva nun ernst an. "Aber das muss niemand wissen. Ich erzähle dir das im Vertrauen."
Eva nickt. "Jedem Tierchen sein Pläsierchen, wie man so schön sagt. Ich habe kein Problem mit deiner Orientierung, werde aber auch deinem Wunsch entsprechen und das nicht an die große Glocke hängen." Sie wechselt das Thema: "Desweiteren habe ich seit kurzem ein neues Tattoo. Das Maskottchen der Fußballmädels ist ein Tiger. Und dieses Kätzchen habe ich mir deshalb auf mein Bein tätowieren lassen. Von einer Freundin." Sie krempelt ihr Hosenbein etwas hoch und zeigt das Kunstwerk.
"Das ist ziemlich frisch, nicht?" Halb unter den Tisch gebeugt betrachtet Jarred das Werk. "Das sieht super aus. Wird das coloriert oder bleibt es so?"
"Ich wollte es erst mal schwarz weiß lassen.", erzählt Eva, "Ist mein erstes Tattoo. Da wollte ich es noch nicht übertreiben. Aber wer weiß, vielleicht kommen ja nach und nach noch mehr dazu. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es allerdings noch keine konkreten Pläne zu."



Einen Bissen des Kuchens kauend nickt Jarred, während sie erzählt. Die letzten Krümel kratzt er zusammen und verspeist auch diese mit Genuss. "Köstlich.", murmelt er beiläufig. "Es gibt so tolle Motive. Manche sind richtige Kunstwerke. Ich habe eine Weile überlegt, mir auch etwas machen zu lassen. Aber ich kam dann davon ab und dachte, das passt doch nicht so richtig. Wer weiß ... vielleicht irgendwann in einigen Jahren."
Neugierig hebt Eva ihren Kopf. "So? An was für ein Motiv hattest du denn für dich gedacht?" Sie nimmt einen Bissen vom Kuchen. Jarred war schneller mit dem Essen als sie selbst. Bei ihr ist noch ein kleines Stückchen übrig.
Ein Mundwinkel zuckt leicht nach oben und formt ein bedrücktes Lächeln. Auf seinen Teller schauend versucht er, seine Gedanken zusammen zu fassen, ohne den imaginären Koffer mit Altlasten anzurühren. "Es gäbe so viele Möglichkeiten und irgendwie wäre keine von ihnen ausreichend, um auszudrücken, was ich wollte." Nicht zum ersten Mal spürt Jarred die innere Zerrissenheit in sich. Seit Jahren ist sie sein Begleiter, drängt ihn zu fragwürdigen Entscheidungen und steht seinem Seelenfrieden im Weg. Doch so sehr er sich auch bemüht, unterliegt er dem ständigen Kampf.



Nun isst auch Eva ihr letztes Kuchenstück. Eine Weile herrscht Schweigen. Die Fußballtrainerin spürt, dass Jarred mit seinen Gedanken ringt, auch wenn sie nicht weiß, woran er denkt. "Es läuft ja nichts weg.", beginnt sie, "Das ist keine Entscheidung, die du drängen musst."
Aus den Gedanken gerissen schaut er auf. Ein warmes Lächeln vertreibt den ernsten Ausdruck. "Natürlich." Es ist erstaunlich, wie viel Kraft ihm diese spontane Zusammenkunft gibt. Nachdem der Kontakt abgerissen war, hatte er nicht geglaubt, Eva jemals wieder zu sehen. Und nun sitzt er mit ihr an einem Tisch. Einundzwanzig Jahre sind vergangen und noch immer fühlt er sich der Freundin verbunden. Das ist es, was Freundschaft ausmacht.


(in Zusammenarbeit mit @Murloc )


>>> Jarred geht nach >>> Magnolia Promenade


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