Britechester Wohnkomplex - Wohnung Janko

08.04.2024 20:00 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2024 17:48)
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Wohnung im Dachgeschoss




















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08.04.2024 23:21 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2024 10:25)
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David >>> Start
<<< Boom Boon kommt von <<< San Sequoia - Haus S. Schmidt


Charaktere: David, Boom
Geschichtsstrang: WTF



Es ist spät in der Nacht, als David den Wohnkomplex erreicht. Der Beat der Musik hämmert ihm ins Ohr und beflügelt sein Gemüt, so dass Kopf und Fuß gleichermaßen im Takt wippen, während er den Hausschlüssel aus der Tasche zieht und geduldig das klimpernde Knäuel zu entwirren beginnt.

"Sie wollen was haben bevors zu spät ist..." Der richtige Schlüssel öffnet die Tür und beschwingt tänzelt David durch den Hausflur. "Sie wolln was tun, was nich inna Zeitung steht... bib-didadam bib-didadam bib-dida-" Ruckartig bleibt er stehen, als er den dritten Stock erreicht. Vor seiner Wohnung liegt, zwischen Rucksack und Jackenbündel eine zusammengerollte Gestalt. Die Stirn runzelnd tippt er mit dem Fuß gegen den Hintern des Mädchens, bis es den Kopf anhebt und ihn müde anblinzelt.

David pult die Hörer aus den Ohren und verstaut sie in der Jackentasche. "We Te Eff, Alter.", grüßt er die alte Freundin.
"Hmmmmkann ich bei dir pennen?"
"Machste doch schon." Er schiebt den Rucksack beiseite und tritt vor die Tür, um aufzuschließen. "Was machst denn hier?"
"Wollte nicht zu meinen Alten. Und draußen ist sackkalt."

Ungefragt schnappt David den Rucksack, um ihn mit in die Wohnung zu nehmen. "Und wieso gehst nicht zu Dennah?"
"Die ist weg."
David stutzt. "Wie, weg?"
"Wurde abgeholt. Meine Alten haben sie verraten. Seitdem penn ich da nicht mehr. Mit diesen Arschkrampen will ich nix mehr zu tun haben." Die Nase hochziehend wirft die Teenagerin ihre Jacken auf die Couch und lässt sich ebenfalls dort fallen.
"Seit dem? Wann war denn das?"
"Vor paar Tagen. Nem halben Jahr... Was macht das für einen Unterschied?"

Einen Augenblick beobachtet David seine Ex-Freundin, wie sie frustriert an ihren Nägeln kaut. In dieser Stimmung hat er sie selten gesehen. Er dreht ihr den Rücken zu und setzt Wasser auf. "Weißt, wo sie is?"
"In Newcrest. Im Waisenhaus." Sie hebt den glasigen Blick. "Zieh dir das rein, Dietsch, ein fucking Waisenhaus."
"Naja,", David dreht sich wieder zu ihr herum, mit dem Steiß an der Küchenzeile angelehnt, "hätte schlimmer kommen können."
"Wieso schlimmer? Erst verlässt du mich und dann wird mir Dennah weg genommen. Das ist so fucking unfair!" Wütend tritt sie gegen den Tisch vor sich.

"Ich hab dich nicht verlassen. Du wolltest rumhuren und hast mich abserviert."
"Aber DU bist weg gezogen. Alle gehen weg und lassen mich hängen."
"Ach, Boom, das ist doch nicht wahr." Er stößt sich von der Arbeitsfläche ab und geht zu ihr herüber. "Komm mal her." Ihre Hand nehmend zieht er sie von der Couch zu sich hoch und an sich heran. "Ist doch keiner gestorben. Du weißt, dass ich für dich da bin. Sonst wärste jetzt nicht hier."



Boom Boom vergräbt ihr Gesicht in Davids Achselhöhle. Er riecht immer noch so gut. "Warum ist alles so unfair?"
"Das kommt dir nur so vor. Du bist eben ein verwöhntes Miststück."


----- Der nächste Morgen -----


"Ich verstehe nicht, warum du dir nicht einfach ein Hotelzimmer nimmst." David füllt die Tassen mit frisch gebrühtem Kaffee, stellt die Kanne zurück und tischt zwei Teller Rührei auf.
"Wasn das Grüne da?" Die Nase gerümpft pult Boom Boom die Petersilie von ihrer Portion.
"Nicht anfassen!" Hastig greift David über den Tisch und hält ihre Hand fest. "Wenn man es berührt, ist das giftig. Das Zeug ist wegen dem Aroma drauf. Du musst das mit der Gabel weg nehmen."
Boom Boom seufzt genervt. "Du bist ja so unfassbar witzig. Arschloch."
David lacht kopfschüttelnd. "Und du bist die Dankbarkeit in Person. Gib her den Kram. Nicht dass du versehentlich etwas Gesundes zu dir nimmst."

"Wie konnte ich mich nur jemals mit dir einlassen?"
"Das hab ich mich auch öfter gefragt.", nickt er, während ein kleines Bündel Petersilie hinter seinen Lippen verschwindet.
"Du siehst aus wie ein scheiß Hase!", meckert sie schlecht gelaunt.
"Kaninchen.", berichtigt er beiläufig, mit der Gabel etwas von dem Ei aufspießend.
"Hase, Kaninchen - ist doch das Gleiche."
"Mitnichten, meine liebe Verflossene," beginnt David und freut sich insgeheim über ihr Augenrollen, "ein Kaninchen ernährt sich von Gräsern und Kräutern, während ein Hase Wurzeltriebe und Rinde bevorzugt."
Provokativ lehnt sie sich ihm entgegen: "Aber beide schmecken richtig gut, wenn sie qualvoll verendet und mit Chilli zubereitet sind."

Betont gelangweilt mustert David seine Ex-Freundin. "Viel zu offensichtlich.", murmelt er kauend. "Was ist los mit dir? Bist du depressiv oder sowas?"
"Quatsch, ich bin bei bester Laune." Mürrisch verschränkt Boom Boom die Arme vor der Brust. "Immerhin habe ich ganze drei Stunden auf einem beschissenen Sofa gepennt!"
"Danke, David, dass du mir einen warmen und trockenen Platz angeboten hast und dass ich bei dir duschen und frühstücken darf, ohne irgendwas dafür tun zu müssen. Das ist voll cool von dir und ich stehe auf ewig in deiner Schuld."
"Dein Fenster zieht, die scheiß Couch ist unbequem und das Frühstück stinkt!" Wütend schubst Boom Boom den Teller über den Tisch, so dass das meiste vom Rührei verschüttet wird.

Davids Augenbrauen ziehen sich tiefer ins Gesicht. Energisch legt er das Besteck ab und beginnt, das Ei vom Tisch und von seinen Schoß zu pulen und die Stücke auf den ansonsten unangetasteten Teller zu krümeln.
"Du benimmst dich immer noch wie ein Kleinkind.", ermahnt er sie. "Mein Bruder ist reifer als du. Und der ist grade mal vier."
"Das kommt dir nur so vor.", zitiert sie seine Worte der letzten Nacht. "Weil du son beschissenes Weichei bist. Du willst wissen, warum ich zu dir gekommen bin? Weil du viel zu nett bist, jemanden vor der Tür pennen zu lassen."

David nickt schweigend vor sich her, seine alte Flamme finster anstarrend. "Du hast ja so recht." Er steht auf und bringt den Teller zur Couch, wo er mit der freien Hand Boom Booms Rucksack packt und das matschige Rührei hinein schüttet. "Ich pack dir sogar noch dein verdammtes Frühstück ein. Und weißt du was? Ich schenk dir auch noch eine Tasse Kaffee dazu." Mit dem Rucksack in der Hand macht er wenige große Schritte zur Maschine, nimmt die Kanne und gießt, den gesamten Inhalt in das geöffnete Fach. Klatschend fließt die Brühe durch den Stoff und hinterlässt eine Pfütze auf dem Boden.

"Du bist so ein Penner!" Boom Boom springt auf und versucht, ihm die Tasche zu entreißen, doch mit ihren deutlich kürzeren Armen kommt sie nicht an ihn heran. "Hör auf, du Flachwichser! Du machst ja alles kap- Lass mich!", protestiert sie lautstark, als er ihr Hab und Gut gegen ihren Brustkorb drückt und sie fest am Arm haltend zur Tür bugsiert.
"Sieh zu, dass du Land gewinnst!" Unsanft schiebt er sie aus der Wohnung, wirft ihre Jacken hinterher und will gerade die Tür zuknallen, als sie entrüstet ruft: "Wo soll ich denn jetzt hin?"
"Du hast ne eigene Kreditkarte. Dir fällt schon was ein." Mit einem Knall landet die Tür direkt vor ihrer Nasenspitze im Schloss.



Für einen kurzen Moment an die Tür gelehnt, pustet David klangvoll Luft aus. Ein Mundwinkel zieht sich zu einem schiefen Grinsen. War doch ganz schön, Boom mal wieder zu sehen, denkt er und macht sich daran, das Chaos zu beseitigen.

>>> David geht nach Britechester (3) >>>


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25.04.2024 19:19 (zuletzt bearbeitet: 15.05.2024 22:47)
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>>> David kommt von Britechester (3) >>>


Charaktere: David, Boom Boom
Geschichtsstrang: Alles für lau?!


Nachdenklich kaut David auf seinem Frühstück herum, den Blick geradeaus auf das Schlafzimmer gerichtet, als würde das Betrachten der geschlossenen Tür ihm die Lösung zum neu aufgekommenen Platzproblem bieten. 'Wenn ich den Schreibtisch ins andere Zimmer stell, ... Aber zu zweit im Zimmer pennen? Ist doch auch irgendwie blöd...' Gerade spießt er ein weiteres Stück Ei auf die Gabel, als er vor der Wohnungstür ein ungewöhnliches Gerumpel vernimmt. Ist Delaila am Umräumen? Ein verhaltener Knall an der Tür lässt ihn den Gedanken verwerfen. Neugierig steht er auf, den Rest des Rühreis von Dylans Hühnern in den Mund schiebend, und schlendert der Geräuschquelle entgegen. Ein Blick durch den Spion drängt ihm ein Schmunzeln ins Gesicht. Einen Schritt zurücktretend reißt er die Tür in den Raum und sieht der erschrockenen Besucherin entgegen.



"Woah! Bist du scheiße!?" Eine Hand aufs Dekolleté gepresst starrt Boom Boom ihn aus großen Augen an.
"Du hast lange gebraucht.", entgegnet David lässig-amüsiert.
"Vielleicht hatte ich zu tun...?"
"Was denn? Omas vom Bordstein schubsen? Kleine Kinder fressen?" Beherzt greift er nach einem Teil ihres Gepäcks und wendet ihr den Rücken zu. "Du schläfst auf der Couch.", erklärt er beiläufig und beginnt, den Tisch abzuräumen.
Trotz eines missmutigen Blickes zum Möbelstück, nimmt Boom die unausgesprochene Einladung an. Etwas Besseres wird sie derzeit nicht finden.



"Und solange du hier pennst, zahlst du den Einkauf." Herausfordernd betrachtet David seine Ex. Ihr verkniffener Ausdruck zeigt ihm deutlich, dass sie schon jetzt genervt ist.
"Na gut.", murrt sie dennoch und verschränkt die Arme vor der Brust. "Aber dafür tust du mir einen Gefallen."
"Welchen?"
"Du fährst mich nach Newcrest."
"Zum Waisenhaus?"
David wendet sich zur Kaffeemaschine um, bereitet einen neuen Durchlauf vor und stellt zwei Tassen auf der Arbeitsplatte ab. "Wieso nimmst du kein Taxi?"
"Hast du ne Ahnung, wie teuer sowas ist?"
Amüsiert funkelt er sie an. "Seit wann bist du geizig?"
"Gar nicht."
"Das musst du mir erklären."



Genervt seufzend rollt Boom Boom mit den Augen. "Du tust immer so oberschlau und kapierst gar nix. Wenn ich meine Karte benutze, wissen meine Alten, wo ich bin."
David hebt verständnislos eine Augenbraue. "Und? Was ist schlimm daran? Die lassen dich doch sowieso machen, was du willst."
"Darum geht's nicht, du Hirni!" Energisch greift sie sich an den Kopf. "Die sollen kein Lebenszeichen von mir mitkriegen. Nicht das Geringste."
Zweifelnd betrachtet David die junge Frau. Bei dem Gedanken daran, ihre Eltern könnten sich sorgen, stiehlt sich ein diabolisches Grinsen auf ihre Lippen.
"Das ist hirnverbrannt.", entgegnet David kopfschüttelnd. "Du bist echt irre. Egal, wie gemein du dich behandelt fühlst - das verdienen die nicht."
"Das geht dich einen Scheiß an, Dietsch."



"Es geht mich was an, wenn du dich hier einnisten willst." Zur Kaffeemaschine herumdrehend zieht David die Kanne von der heißen Platte und gießt beide Tassen voll. "Wie lange gedenkst du denn, mir mit deiner guten Laune auf den Sack zu gehen?"
"Nicht länger als nötig." In der Tasche herumwühlend zieht Boom Boom ihre Zigaretten hervor und steckt sich eine an. "Höchstens bis zu meinem Achtzehnten." Klangvoll atmet sie den Rauch in den Raum.
"Du tickst doch nicht richtig." David stellt eine der Tassen vor ihr auf dem Tisch ab. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich ein halbes Jahr hier rumschnorren lasse."
"Aber wo soll ich denn sonst hin?"
Gleichgültig zuckt David die Schultern. "Eine Woche."
"Dietsch!"
David schürzt die Lippen. Insgeheim muss er zugeben, dass sie wirklich verzweifelt wirkt. "Okay,", seufzt er, "aber du wirst hier nicht den ganzen Tag faul rumhängen. Ich will, dass du dich an den Ausgaben beteiligst."
"Aber wie soll ich denn -"
"Ist mir egal. Wenn du alles für lau willst, schluck deinen Stolz runter und geh nach Hause."
"Auf keinen Fall!" Beleidigt verschränkt Boom Boom die Arme vor Brust.
"Dann musst du was tun, um dir deine Unterkunft zu verdienen. So läuft das nun mal in der echten Welt."



Mit einer Kopfbewegung deutet er ihr, Platz auf der Couch zu machen, woraufhin Boom Boom gehorsam an den Rand rutscht.
"Ein Vorschlag,", beginnt er und nippt an der Tasse. "Du holst mit deiner Karte so viel Kohle wie möglich und eröffnest ein neues Konto. Da kommt das Geld rauf und du kannst frei darüber verfügen. Wir besorgen dir was, worauf du vernünftig pennen kannst, dann suchst du dir einen Job und zuletzt ein Zimmer in einer WG. Das ist günstiger als eine eigene Wohnung. Bis du das hast, kannst du bleiben. Aber zum Sommer musst du raus. Mein Bruder zieht dann hier ein und wir brauchen Platz." Fragend sieht er die Ex-Freundin an. "Okay für dich?"



Boom Boom rümpft unzufrieden die Nase. Wozu soll sie sich einen Job suchen? Sie hat nicht vor, eine Sklavin der Gesellschaft zu werden. Dennoch nickt sie, den Gedanken für sich behaltend. Sie wird anders an Geld kommen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, wenn man keine Skrupel hat.


>>> David geht nach >>> Brindleton Bay Nr. 16 - Tierauffangstation (2)


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