Britechester

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15.04.2023 13:12 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 15:45)
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Hausmeister

Christin - letzter Post

Ort: Brightchester
Charaktere: Christin / Leah
Geschichtsstrang: Pile ou face, nur kein kalter Kaffee

Tag 15 Jahr 1 Sommer für Marie & Christin

Leah schlenderte den Bürgersteig hinunter, ohne wirklich ein Ziel vor Augen zu haben und genoss es einfach wie der sanfte Wind und die Sonne ihr Gesicht und ihren Bauch streichelten. Am liebsten hätte sie sich einfach in die Wiese gelegt und den Tag einfach mal "grade" sein lassen aber sie hatte Raul versprochen sich in zwei Stunden vor der Mensa zu treffen. Gut, zwei Stunden war für die Strecke wirklich viel Zeit aber Leah wollte sich noch einen leckeren Cappu oder eine vergleichsweise andere Köstlichkeit genehmigen und dachte sich bei dem Wetter auch noch gleich etwas für ihren Teint zu tun, der im schrecklichen Winter dieses Jahr gelitten hatte (zuviel Regen und Wind als das man Snowborden hätte können).



Christin lief ihren Weg entlang und die innere Freude, die sie erfüllte, machte sie sehr glücklich. Ihr Blick schweifte herum und sie wieder diese junge, schöne Frau erblickte. Die Gleiche, die sie auf dem Basketballfeld in San Mychuno beobachten konnte. Weiterhin hatte Christin das Bauchgefühl: Sie kommt mir bekannt vor.



Daher blieb sie stehen und sah zu der Simin, die auf sie zusteuerte. "Entschuldigung", sprach Christin sie nun an. Die Angesprochene blieb stehen, wischte sich eine Strähne aus der Stirn hinters Ohr zurück und sah die Frau an. Will vermutlich den Weg erklärt wissen vermutete sie und lächelte freundlich ehe sie leise "Ja?", fragte Leah.



Die beiden Frauen standen sich nun gegenüber. "Verzeih die Frage, aber du kommst mir bekannt vor. Kann es sein, dass wir uns schon mal gesehen haben?", fragte Christin sie direkt. Im Hinterkopf überlegte sie krampfhaft, woher sie diese Simin kannte. "Möglich", antwortete Leah, noch immer freundlich Lächelnd, warf aber der anderen Frau einen zugleich fragenden wie auch ein wenig unsicheren Blick zu. "Ich studiere Geschichtswissenschaften .. vielleicht sind wir uns in einem der Kurse begegnet ?" Sie verlagerte leicht ihr Standbein, wechselte es dann schließlich in einer natürlich-fließenden Geste ganz und meinte dann entschuldigend ".. aber ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, sie in einem von ihnen gesehen zu haben."
Aufgrund der Antwort wurde Christin auf die Höflichkeitsformen erinnert. Sie senkt zur Entschuldigung das Haupt. "Tut mir Leid. Ich wollte nicht unhöflich sein. Sie sind also Studentin? ... Okay. Dann muss ich Sie mit jemanden verwechselt haben. Ich dachte, Sie seien vielleicht aus meiner Zeit wo ich in Windenburg getanzt habe." Die Verwechslung war ihr peinlich.
Leah schüttelte den Kopf, ihre schulterlangen Haare tanzten bei der Bewegung hin und her und umrahmten das Gesicht wie flüssiger Sonnenschein. "Nein, tut mir leid .. ich hab nie in Windenburg getanzt, ich bin drüben bei Tarance´s Sport- und Tanzschule." Einen Moment lang lächelte sie etwas breiter, dann reichte sie Christin die Hand "Hi, ich heiße Leah und tut mir leid, das ich nicht die bin für die du mich offensichtlich gehalten hast." Ihr fröhlichen Lächeln schien das ihr ganzes Gesicht zu erhellen.

Freundlich erwiderte Christin die Geste und schüttelte die Hand von Leah. "Hallo Leah. Ich heiße Christin. Macht ja nichts. Verwechslungen passieren hin und wieder." Durch die Worte der neuen Bekanntschaft hellhörig geworden harkte Christin nach. "Du tanzt also in der Tarance's Sport- und Tanzschule? Ah. Ich kenne nur die, die hier um die Ecke ist. Die habe ich schon als Jugendliche besucht, als ich für die Garde tanzte." Ihr Blick musterte Leah unbewusst. Man sah ihr deutlich an, dass sie sportlich war. "Darf ich fragen, welche Tänze du so übst?" Der Wind umspielte ihr Haar und sie musste sich eine Strähne aus dem Gesicht wischen.
"Uff." Leah lachte verlegen und räusperte sich leicht, ehe sie etwas ernster "Standards natürlich" antwortete. Poledancing ließ sie bei der ersten Begegnung lieber außen vor, damit kein falscher Eindruck entstand. Ihr eigener Blick musterte Christin ebenfalls nicht unfreundlich und sie verengte leicht den Blick als sie das kräftige Muskelspiel unter der Haut fühlte, als sie sich beide die Hand schüttelten. "Shuffle, Two-Steps, Mambo oder slow Foxtrott, wenn der Rappel der Nostalgie mich packt .." Sie lachte wieder und holte dann leise Luft. "..eigentlich wonach mir grade ist. Und du ? Garde ?" Sie wölbte die Augenbrauen und nickte anerkennend. Wow, dann macht sie das nicht nur als Ausgleich für irgendwelche Studien
"Hört sich toll an Leah. Ich versuche mich derzeit am Flamenco. Habe aber auch Tango getanzt. Ein alter Klassenkamerad von mir leitet die Tanzschule wo ich trainiere und mit ihm habe ich bei einem Wettbewerb in San Mychuno teilgenommen." Während dem Gespräch schweifte sie ab. "Bezüglich Garde: Ja ich habe damals in einer solchen getanzt und mein Steckenpferd war der Can Can. Es hat riesig viel Spaß gemacht den zu tanzen." Das sie in Windenburg als 'Miss Can Can' bekannt ist, verschwieg sie jedoch. Manches aus der Vergangenheit musste nicht jeder wissen. "So Standard-Tänze sind eben ein toller Einstieg, wenn man irgendwann professionell tanzen möchte. Allerdings mache ich das auch eher als Freizeitbeschäftigung als wirklich professionell." Sie muss unweigerlich schmunzeln. "Fabio würde mich jetzt rügen dafür. Aber er ist der leidenschaftliche Profitänzer, nicht ich."

Leah grinste in sich hinein und nickte leicht bei der Aufzählung der Tänze. Sie hatte sich noch an Tango versucht, aber ohne entsprechenden Partner war‘s schwierig sich darauf ein zu lassen. "Klingt auf jeden Fall nach einer intensiveren Verbundenheit zum Tanz als ich es mir momentan Zeit technisch leisten kann", seufzte sie und sah nach oben in den blauen Himmel, ehe sie wieder zwinkernd zu Christin sah. "Naja, dafür hab ich noch meine andere Leidenschaft - alte Knochen, Steintafeln und verstaubte Keramik ..." Es klang alles furchtbar langweilig, aber noch während sie es aussprach, fühlte Leah das ihr die Geschichte ... das eigentliche "Menschsein" als Fußabdruck auf diesem Planeten .. doch ein wenig näher lag, noch intensiver unter die Haut ging als ihre Verbundenheit ihren Körper zur Musik zu bewegen. Sie neigte kaum merklich den Kopf ein wenig zur Seite und sah Christin fragend an. "Hast du den hier studiert? Du hast erwähnt, dass du Terence kennst - ich treff da immer die anderen Mädels aus meinem oder anderen Kursen."
Christin schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe nicht studiert. Ich arbeite seit ich 18 bin. Das Terence kenne ich nur vom Namen her. Bisher war ich noch nie dort." Bei der Beschreibung der archäologischen Arbeit nickte die Ältere anerkennend. "Die Archäologie ist auch ein spannendes Feld. Auch die Paläontologie ist eine aufregende Sparte. Aber ich bewege mich eher im Rahmen der Humangenetik. Also eher eine andere Naturwissenschaft."
Die Zuhörerin nickte wieder und schob ihre Hände halb in die Gesäßtaschen ihrer Jeans, bog sie leicht nach außen während sie wiederum das Standbein wechselte. Offenbar konnte sie grade nicht ruhig still stehen oder war einfach nur erfüllt von grade so gezügelter Energie. "Klingt spannend,.. also kann ich mir vorstellen. Ich sehe Genetik eher als kleinste bibliothekarische Fachsammlung unserer Abstammung und Herkunft .. eine Art zu beweisen, das das was wir ausbuddeln auch tatsächlich in unserer Geschichte liegt ..Eh ..." Leah sah kurz an der hübschen Brünetten die Straße hinunter und deutete leicht mit der Hand in die Richtung in der das nächste Café lag. "Ich wollte mir grade nen Kaffee holen, wenn du magst .... " sie ließ den Satz unvollendet und lächelte einfach nur einladend.
Die Gefragte folgte Leahs Blick zum Café und nickte. "Klar, wieso nicht." Sie liefen los und betraten das Café. An der Theke bestellte Christin sich eine heiße Schokolade. An einem freien Tisch setzten sie sich. "Bist du direkt aus Brightchester?", führte Christin das Gespräch fort.



Leah schlenderte neben Christin her und bestellte sich einen Hazelnut Latte-Macchiato, verzichtete wie immer auf Zucker oder Süßstoff sondern tunkte stattdessen das mit einer dünnen Zuckerkruste versehene Waffelröllchen in den cremigen Milchschaum. Zufrieden seufzend ließ sie sich Christin gegenüber auf die Bank fallen und schlug unter dem Tisch die langen Beine übereinander ehe sie einen Schluck des herberen Espressocafé s durch das Waffelröllchen hindurch in den Mund saugte und sich dann wieder aufrichtend zurücklehnte. "Ich komme aus Sunlit Tides", sagte sie und ließ leicht die Schultern rollen, um sich richtig "sacken" zu lassen. "Allerdings sind wir da weggezogen als ... " Sie brach kurz ab, sah eine Minisekunde zur Seite ehe sie weiterfuhr ".. mein Dad in Roaring Highs eine bessere Stelle als Kurator für Anthropologie im Naturkunde-Staatsmuseum erhielt." Sie lächelte Christin wieder an und neigte leicht den Kopf zur Seite. "Scheint so als würde der Apfel nicht weit vom Stamm fallen." Sie kicherte - aber es klang auch etwas weniger fröhlich als noch kurz zuvor. "Was ist mit dir, wo kommst du den ursprünglich her?" Christin trank einen Schluck von ihrer flüssigen Schokolade und tupfte sich den Mund mit einem Tuch sauber. "Das stimmt allerdings. Dein Vater ist also Kurator des Naturkunde-Museums? Ach, da beneide ich dich darum. Sowas finde ich toll." Auch die Brünette überschlug ladylike ihre Beine unter dem Tisch übereinander. "Ich bin in Windenburg aufgewachsen und Handwerkertochter." Ein gut aussehender Kellner kam an den beiden Frauen vorbei und Christin sah ihm nach. Unwillkürlich musste sie an Alexander denken. Wie es ihm wohl geht? ... Was er wohl macht? ...



Sie bemerkte, dass sie durch die Ablenkung Leah ignorierte und sah entschuldigend zu der Gesprächspartnerin. "Möchtest du später einmal die Arbeit deines Vaters übernehmen? Oder deinen eigenen Weg gehen? ... Wenn es zu privat ist, musst du nicht antworten." "Ich hatte eigentlich nicht vor im Museum zu arbeiten …", erwiderte Leah und schüttelte dabei den Kopf, ließ den Blick wieder vom knackigen Kellner zurück zu ihrer Tasse sinken und dann wieder zu Christin aufsteigen. "Vielleicht irgendwann mal einen ähnlichen Posten. Aber ich hab meine Kindheit oft auf Reisen nach Südamerika, Afirka oder Asien verbracht .. das würde ich gern weiterhin tun auch wenn das heißt, dass meine Art von Kulturbegegnung mit einer 3000 Jahre alten Mumie stattfindet." Sie lachte leise und musterte Christin nochmal kurz. "Handwerkstochter .. hmmmm... das kann ja jetzt viel heißen, vom Bäcker zum Zimmermann ..." Sie saugte nochmal einen kleinen Schluck durch die Waffel in ihren Mund ehe sie die Spitze abbiss und zufrieden zerkaute.

Christin schmunzelt. "Elektriker." "Danke", zwinkerte Leah ihr zu und ließ ihren Blick noch einmal langsam durch das Café gleiten "..dann hast du sicher gelernt wie man Kabel verlegt und eine Glühbirne ordentlich anbringt .. also ich mein MIT Fassung und so ... bei mir und diese Art von Elektronik besteht ein gemeinsames Abkommen ... quasi der Frieden von Hansa-Plast-Kühlspray .." Leah grinste vielsagend und rollte mit den Augen. "Seitdem haben wir beide unsere neutralen Zonen eingehalten."



Christin trank wieder einen Schluck und putzt sich die Lippen. "Nun. Das Kabel verlegen, die Wände mit einer ‚Hilti‘ aufreißen und dergleichen ... nein, das überlasse ich meinem Papa und Bruder. Aber ja, ich kann Glühbirnen austauschen und weiß worauf man beim Kauf achten muss, oder Sachen in der Wohnung aufhängen oder so. Jeder hat so seine Stärken und Schwächen. Meine Freundin Marie zum Beispiel. Sie kann dir die komplette Jägersprache rauf und runter zitieren. Was ich jetzt nicht wüsste." Ihr Magen beginnt zu knurren. "Würde es dich stören, wenn ich mir noch eine Kleinigkeit zu Essen bestelle?" "Nein gar nicht ..", schüttelte Leah wieder den Kopf, umschloss ihr Glas mit beiden Händen, so dass ihre Finger miteinander verschränkten und hob sie bis kurz unterhalb ihres Kinns hoch. "Die haben hier leckere belegte Toasties, wovon Studenten halt die meiste Zeit leben .." Wieder erhellte das so charakteristische, ehrlich-freundliche Grinsen ihr Gesicht "..das und Junkfood .. oder wie in meinem Fall, KAFFEE .." Sie trank einen großen Schluck des rehbraunen Mischkaffees und leckte sich über die Oberlippe, dabei ein Ausdruck des Wohlbefindens auf den Zügen. "Mit wem hast du mich den eigentlich verwechselt?", fragte sie schließlich, ohne das Glas nochmal ab zu setzen.
Christin schmunzelte. "Ja kommt mir bekannt vor. Das Junkfood war damals bei mir auch beliebt. Durch meine Mutter und Marie bin ich davon abgekommen." Sie winkte den attraktiven Kellner zu sich und bestellte einen sommerlichen Salat. "Möchtest du auch etwas?", fragte sie Leah freundlich. Die Unterhaltung mit ihr gefiel Christin außerordentlich. Auf die Frage von Leah antwortete sie schlicht: "Eine Bekannte. Sie hat damals in der Garde mitgetanzt und war richtig gut. Ihr Name war Nicole. ... In welchem Semester bist du mittlerweile?"

Leah nippte gerade wieder an ihrem Glas und streckte deshalb nur zwei Finger von ihrer linken Hand ab um die Zahl anzudeuten. Schluckend sah sie den freundlichen, gutstehenden jungen Mann an und bestellte sich eines der leckeren Toasties mit Spiegelei, Speck und weiteren Zutaten, wie etwa etwas Avocado und Ruccola. Alles in allem ein "gutes Frühstück" wenn man außer acht ließ, dass es eher auf die Nachmittagszeit zuging. Als die Bestellung zu ihnen kam, lächelte Christin. "Lass es dir schmecken. Deins sieht sehr lecker aus. ... Also 2. Semester. Nicht schlecht. Ich bin ja jetzt nicht vom Fach, aber mit 10-12 Semester muss man rechnen, oder?" "Unterschiedlich .. aber ja, für den Master braucht man 8 - 10 Semester" Leah wartete bis der schnuckelige Kellner zurück kam und die Bestellungen der beiden servierte ehe sie fortfuhr. "Kann mich grad nicht mehr erinnern, ob ich dich gefragt habe, was du beruflich machst .. bitte sieh's mir nach." Sie lächelte - was aber auch daran liegen konnte das gerade der Toastie geradezu verführerisch lecker knirschte als sie ein Stück davon abschnitt und trotz der fragilen Konstruktion gekonnt das Stück auf die Gabel aufspießte. Christin schnitt derweil ihren Salat in mundgerechte Portionen. "Nein, wir haben noch nicht darüber gesprochen. Ich bin ausgebildete Biotechnologische Assistentin. Sage aber oft nur Laborantin dazu, weil es für die Sims dann einfach zu verstehen ist. Meine Aufgabe besteht darin, die DNA von kranken Menschen zu untersuchen. Wenn sie eine Veränderung haben, dann könnte dies die Erkrankung erklären. Also alles zum Thema Humangenetische Diagnostik. Aber ich möchte dich nicht mit Fachchinesisch langweilen." Die Ältere isst von ihrem Salat. Köstlich. "Tust du nicht ..", erwiderte Leah, nachdem sie ihr Stückchen gekaut und von dem noch weichen Eidotter verzückt an flüssiges Gold erinnert worden war.



Der Geschmacksmix war einfach der Hammer. "Ich finds nett jemanden auf der Straße kennen zu lernen, um dann kurz darauf mit ihm zusammen im nächsten Kaffee zu sitzen und sich kennen zu lernen." Sie lachte leise auf und hielt sich die Hand vor, unterdrückte ein Husten und schüttelte erneut den Kopf, allerdings eher so einmal hin-einmal her. "Muss an unserem gemeinsamen Hobbies liegen", meinte sie schließlich und schnitt das Toastie jetzt in mundgerechte Häppchen, ohne sich daran zu stören das das Eigelb nun aus allen Ritzen des Toasties heraustropfte

Dem konnte Christin nur beipflichten. "Das stimmt. Es ist selten. Aber auch schön zugleich. Sind es nicht die Zufälle, die das Leben erst recht bereichern?" Bei dem Belag von Leahs Gericht überlegte sie kurz. "Ich vermute mal, dass du keine Veganerin bist. Oder?" Sie zwinkerte der Blondine zu und fügte hinzu: "Seit ich mit meiner Freundin zusammenwohne, essen wir viel vegetarisch. Einfach, weil sie Vegetarierin ist. Mich stört es nicht. Aber ab und zu ein leckeres Stück Fisch oder Huhn ... da kann ich nicht nein sagen." "Nein bin ich nicht, im Gegenteil .. ich hab durch meinen Dad eine harte Schule hinter mir, was 'essbares' anbelangt. Schonmal in Südost-Asien den Streetfood versucht? Gut, ich hab früh auch gelernt, dass wir im Grunde 'Pflanzenfresser' sind, unser ganzer Verdauungsapparat ist darauf ausgelegt das maximale aus Grünzeug raus zu holen, während Fleisch zu lange in uns verbleibt. Aber ich ess gern auch mal ein Carpatccio .. wenn ich nachvollziehen kann, das das Tier nicht 300 Stunden stehend auf nem Tiertransporter stand bis es zur Schlachtung kam. Wenn man seinen Fleischgenuss bewusster nach diesen Kriterien ausrichtet, isst man automatischer weniger davon ... bei Eiern bin ich immer im Widerspruch mit der Haltung und dem einfach einmaligen Frühstücksgeschmack" Sie zuckte andeutungsweise mit den Schultern. "Interessant ist, das man in jeder Kultur auf der Erde niemals eine Zivilisation gefunden hat, die komplett auf Fleisch verzichtet hätte. Im Gegenteil das römische Reich hat seine Fleischküche sogar noch an seine nachfolgenden Reiche vererbt. Eh ..." Leah brach ab und hob den Blick wieder und lächelte entschuldigend "Okay, jetzt langweile ich dich wohl ein wenig .. du hast gesagt du wohnst mit deiner Freundin zusammen .. Freundin - Freundin oder einfach nur Freundin? Nicht das es einen Unterschied machen würde meine ich …" Leah lächelte ehrlich und zuckte mit den Schultern. "Ich dachte nur .... weil dir auch aufgefallen ist, dass unser Kellner eigentlich ganz süß ist." Dabei führte sie grinsend das nächste Stückchen Toastie in den Mund und kaute dies vergnügt.



Bei der Frage 'Freundin-Freundin oder nur Freundin' musste Christin laut loslachen. "Ohwei. Ich habe mich wohl ungünstig ausgedrückt. Marie ist eine Freundin, meine BFF. Aber nein, ich bin nicht lesbisch. Wobei ..." Sie musterte Leah erneut und diesmal offensichtlich. "... bei dir könnte ich es mir nochmal überlegen ..." Das breite Grinsen auf ihren Lippen signalisierte eindeutig, dass sie sich einen Spaß erlaubte. "Ja der Kellner ist ganz schnuckelig. Wie sagte mein Vater immer: Gucken erlaubt, Anfassen verboten." Sie griff erneut den Gesprächsfaden zu der Ernährung auf. "Du hast vollkommen recht. Aus ethischer Sicht sollte man hinterfragen, was uns das Recht gibt das Leben eines Tieres einfach zu beenden und es für den Fleischkonsum zu züchten, mästen, ect. Allerdings, ich hatte schon das Vergnügen mich auf der Arbeit mit einer Veganerin zu streiten, ist meine Überlegung: Wenn in der Natur ein Bär einen Lachs erlegt, tötet und frisst ... wird das als natürlich gesehen. Der Lachs verspürt auch Angst und Schmerzen. Aber bei uns Sims wird das als barbarisch gesehen. Ich finde, man sollte die herkömmliche 'Produktion' von Fleischgüter in Frage stellen, kritisieren und abschaffen. Tiere sollten ein artgerechtes, gesundes und glückliches Leben geführt haben, bis es zum Tag X kommt. Wenn man nicht völlig auf Fleisch verzichten möchte. So sehe ich das. Da bin ich auch bereit 50 oder 100 Simoleons für 100 g Fleisch zu zahlen, als dieses billige, graue Irgendwas was man abgepackt oft präsentiert bekommt." Hin und wieder mümmelte sie an ihren Salatblättern, die mit frischen Obst und Nüssen verfeinert wurden. "Und was du zu den Römern gesagt hast, kann ich auch nachvollziehen. Meine Eltern machen zum Beispiel die beste Ente im Römertopf. Aber der Römertopf an sich ist so vielseitig. Da kann man auch leckeres Gemüse drin garen."



Leah musste in das Lachen mit einstimmen und meinte dann mit einem verschwörerischen Zwinkern „Na, ich glaube dich würde ich auch nicht … Bettkannte und so.“ Ihr fröhliches Grinsen verschwand kurz hinter dem Glas, als sie es erneut an die Lippen hob um einen Schluck zu trinken. Nach diesem kurzen Flirt hörte sie sich jedoch wieder interessiert an, was Christin über das Vegan-Vegetarisch sein sagte und nickte zustimmend. „Stimmt“, sagte sie in Bezug auf den Römertopf. „In Afrika gehört er mit zu den am meisten verwendeten Kochutensilien und in Asien haben sie sogar eine eigenständige Variante davon entwickelt. Auch was Heilmethodik anbelangt sollte man ein bisschen auf die Ahnen schielen. Hippokrates zum Beispiel beschreibt ein Rezept aus Wasser, Honig und Essig als vitalisierendes und schlechte Körperflüssigkeiten bekämpfendes Heilmittel … ich persönlich fand die Mischung zu Beginn echt Gewöhnungsbedürftig – vor allem, weil man es in der Früh trinken soll. Aber inzwischen gehört es mit zu meinem täglichen Ritual und ich muss sagen es hilft wirklich … sogar besser als Kaffee …“, dabei senkte sie die Stimme, stellte ihr Glas ab und drückte beide Hände sacht gegen die Glasseiten, als wolle sie einem kleinen Kind die Ohren zuhalten. Grinsend hob sie das Glas danach wieder an „...um in der Früh wach zu werden. Der Honig liefert genug Energie für einen ersten Kaltstart und der Essig kurbelt die Verdauung an. Die Griechen verwendeten Honig auch als antibakteriellen Wundverschluss und erst in unseren Tagen experimentiert man wieder eingehend mit diesem natürlichen Grundwissen.“ Sie seufzte, spießte mit der Gabel ein weiteres Stückchen ihres Essens auf und schob es sich in den Mund. „So gesehen könnte meine Studienrichtung sogar eine echte ‚Zukunftstechnologie‘ werden“, meinte sie nach einigem Kauen mit zufriedenem Gesichtsausdruck.
Aufmerksam hörte Christin ihrer Gesprächspartnerin zu. Zwischenzeitlich bestellte sie sich eine Apfelschorle zum Trinken. "Letztlich können wir viel aus der Vergangenheit lernen. Und zum Beispiel beim Kochen oder in der Medizin altes Wissen nutzen um gesünder und nachhaltig neue Wege zu bestreiten. In dieser Sichtweise finde ich den Austausch mit dir sehr angenehm und spannend." Damit lobte sie die gemeinsame Zeit die sie miteinander verbrachten.
"Oh?", fragte Leah schmunzelnd und hob spöttisch eine Augenbraue "Nur in dieser Sichtweise? Ich fand eigentlich auch unsere sonstigen Gesprächsthemen durchaus anregend beziehungsweise interessant." Sie verschnabbulierte das letzte Stückchen ihres Toasties und seufzte leise, zufrieden auf. "Tut mir leid, wenn ich mich in solchen Themen dann immer verzettel .. passiert mir öfters", sie zuckte entschuldigend mit den schmalen Schultern und zeigte Christin einen zerknirschten Blick. "Jetzt würde ich aber gerne mehr von deiner Profession erfahren, natürlich auch aus eigenem Interesse da es mehr als genug Beispiele von Kulturen gibt in unserer Geschichte die durch Krankheiten beinahe oder tatsächlich ausgerottet wurden. Muss ich mir deinen Arbeitsplatz wie …", die junge Blondine stockte, suchte nach Worten und blies sogar die Backen leicht auf als sie meinte "...wie den HIVE bei Resident Evil vorstellen? Also den ersten Film, nicht das Spiel. Tief in die Erde getriebenes Labor mit dutzenden von Sicherheitssystemen und ner eigener selbstbewussten KI die den 'Killswitch' umlegt wenn einer von euch was fallen lässt ?" Ihr Grinsen verriet das sie das alles gar nicht ernst meinte aber wenn man von Arbeiten in Laboren hörte, hatte man meistens - der Filmindustrie sei Dank - irgend ein Bild vor Augen. Bei Leah war es dieser "Snapshot" den sie immer vor Augen hatte wenn in den Nachrichten oder Fernsehen was von Bio-Tech, Genmanipulation oder Hochsicherheitslaboren die Rede war. Sie schob den Teller ein wenig zur Seite und dann ihre linke Hand halb zwischen ihre übereinandergeschlagenen Knie, rührte mit der rechten langsam die inzwischen zerfallende Waffelrolle durch den zusammensackenden Rest ihres Milchschaums und blickte Christin fragend an, dann weiteten sich ihre Augen und das kobaltblau darin begann leicht zu glitzern als sie mit verschwörerischen Tonfall flüsternd fragte: "Uhhh, oder is das alles Top Secret ?"



Christin tupfte sich die Lippen sauber und lächelte. "Ja unsere Arbeit wird häufig mit Resident Evil oder Jurassic Park verglichen. Das finde ich sehr amüsant. ... Es ist weder was geheimes noch außergewöhnliches. Es sind medizinische Verfahren, nicht mehr." Sie schob ihren Teller zur Seite und trank einen Schluck von ihrer Schorle. "Humangenetische Diagnostik beschreibt lediglich die Anwendung molekulargenetischer Verfahren für den medizinischen Zweck, um einen Anhaltspunkt zu bekommen, weshalb der Patient an seiner aktuellen Krankheit leidet oder auch im traurigem Falle Mütter ihre Kinder früh im Mutterleib verloren haben. Die Gene die wir quasi prüfen sind Krankheitsbilder zugeordnet. Beispielsweise die Globin Gene HBA, HBB für die Thalassämien. Oder MODY1 bis, was weiß ich, sagen wir jetzt 20 für die Diabetes Erkrankungen. Auch die Mukoviszidose, die durch Veränderungen im CFTR Gen ausgelöst werden kann. Das Feld ist riesig und daher auch die Herausforderung. Bei uns im Institut sequenzieren wir dies und müssen zusätzlich schauen ob die Genstruktur durch Deletionen oder Duplikate verändert ist, was auch Auswirkungen auf die Expression der Genabschnitte und der Proteinbildung hat. Du siehst also, es ist sehr Biologie lastig." Christin musste unweigerlich an das Gespräch mit Merlin zurück denken. Er schien damals von meiner Berufsbeschreibung überfordert zu sein. Aber wem erginge dies nicht ebenso? "Marie arbeitet auch bei uns im Institut. Sie macht aber viel Zellkultur. D.h. sie zieht in Nährmedium eukaryontische Zellen heran, die dann für Tests benötigt werden. Also wieder komplett was anderes."
Leah nickte, als würde sie zumindest zum Teil Christins Ausführungen folgen können - zumindest war sie bei der Beschreibung der Gene der Anämie nicht ganz ins Hintertreffen geraten. Allerdings runzelte sie bei der Abkürzung "CFTR" die Stirn und fand dann wieder - bei dem Ausklang von Christins Satz, wieder in das Gespräch hinein und lächelte. "Heißt also ihr verbringt die Zeit meistens drinnen, klar das ihr dann euren Ausgleich im Sport oder eben beim Tanzen sucht." Sie nickte verständig und spitzte leicht die Lippen als sie daran dachte das es bei ihr ja durchaus ähnlich war. Aber sie hörte auch raus, dass Christin das Thema wirklich lag, ähnlich wie "das Alte" ganz in ihr eine Seite zum klingen brachte. Sie bemerkte das Christin kurz gedankenverloren vor sich auf die Tischplatte starte und dann wieder zu ihr hoch sah und erwiderte den Blick mit einem freundlichen, sanften Lächeln. "Apropos Marie, wart ihr verabredet und ich hab dich quasi abgehalten sie zu finden?", fragte Leah und hob dabei eine Augenbraue.
Christin nickte bei der Aussage: Zeit drinnen zu verbringen. "Ja. Wir sind dann viel in klimatisierten Räume und sehen das Tageslicht nur durch wenige Fenster." Ein Kellner räumte ihren Tisch auf. "Wollen die Damen noch etwas?", fragte er freundlich. "Für mich nicht, danke. Wie sieht es bei dir aus Leah?" Bei der Frage nach Marie schüttelte Christin den Kopf. "Nein. Sie ist in Newcrest in einem Katzencafé. Sie unternimmt heute was nur für sich. Da bin ich froh drum. Sie ist wie ein scheues Reh und etwas allein zu unternehmen kostet sie viel Überwindung. Aber das Café ist ein erster Schritt in die richtige Richtung."

"Was ist den ein Katzencafé?", harkte Leah mit fragenden Blick, die Augenbrauen eng zusammengezogen. Vor ihrem inneren Auge stellt sie sich das Innere eines Kaffeehauses vor, in dem es von Katzen wimmelte. Zum Kellner gewandt schüttelte sie mit einem freundlichen Blick den Kopf. "Nein, danke ich bin zufrieden .. alles superlecker gewesen." Ihr Lächeln wurde eine Spur breiter als der Kellner mit zufriedenem Lächeln nun ebenfalls nickte und sich zurückzog um andere Gäste nach ihren Wünschen zu fragen. Christin erklärte: "Soviel ich weiß sind Katzencafés Café Häuser, wo die Katzen frei herumlaufen. Wie jetzt bei einem selbst daheim. Und die Gäste können diese streicheln, mit denen spielen und die gemeinsame Zeit miteinander genießen. In Japan ist dies sehr beliebt und der Trend ist mittlerweile zu uns herüber geschwappt. Wer es mag, wieso auch nicht. Wir haben selbst auch zwei Katzen." Lächelte entschuldigend antwortete Leah: "Ich bin eher ein Hundemensch ... mit Katzen kann ich schon schmusen, muss es aber dann mit brennenden Augen und laufender Nase bezahlen .. außerdem …", sie grinste jetzt wie ein neuer Pfennig ".. nen großen Hund an sich drücken und mal rrrrrriiichtig knuscheln zu können ist um einiges befriedigender als darauf zu warten das eine Katze in Schmuselaune ist." Die Blondine zwinkerte Christin lachend zu. "Aber ich glaub das weißt du besser als ich, so als Katzenmama."
Christin schmunzelte. "Das stimmt. Wobei unser Teddy sehr verschmust ist und dies auch einfordert. ... zum Thema Hunde kann ich nur sagen, dass mein Großvater damals Schäferhunde gezüchtet hat und wir in der Familie einen Pudel hatten. Daffy war ihr Name. Jetzt ist mit Rex ein Rottweiler ein neues Familienmitglied zu uns gekommen. Er lebt bei meinen Eltern. Aber egal ob Hund oder Katze, ... jedes Tier hat seinen Charakter, seine Bedürfnisse und eigene Zuwendung. Deshalb sollte man sich auch nur dann ein Tier zulegen, wenn man es zeitlich schafft sich darum auch kümmern zu können. Es ist schlimm wenn die armen Dinger im Tierheim landen, weil niemand sie mehr will." Leah nickte zustimmend und energisch. "Mir ist früh klar geworden, das Hunde oft das Gemüt von kleinen Kindern haben ... und egal ob sie grade nicht "passen", man gibt doch keine Kinder in ein Tierheim .. Punkt .. manchmal sind die Umstände unabänderlich, etwa ne Krankheit oder sowas in der Art ... aber nur weil sie in kein bequemes Leben passen, ist das für mich kein Grund. Im Gegenteil." Da konnte sie sich richtig in Rage reden und so schnaubte sie einfach nur noch abweisend und schüttelte leicht den Kopf, die heißen und deshalb bestimmt geröteten Ohren und Wangen ignorierte. Zustimmend nickte Christin. "Ja. Leider gibt es solche herzlosen Sims. Naja. Ich würde mich demnächst auf den Weg nach San Myshuno machen."



"Eh .. meinst du jetzt?", fragte Leah und sah überrascht auf die Uhr "...Tschuldige, wenn ich dich aufgehalten habe." Christin nickte. "Mach dir keine Sorgen. Du hast mich nicht aufgehalten. Es war ein schöner Abend mit viel Austausch. Er hat mir sehr gefallen und gut getan. Nur ich hab noch eine längere Heimreise und sollte nach unseren Babys schauen." Sie zückte einen Stift und schrieb Leah Ihre Handynummer auf. "Falls du dich wieder treffen magst", zwinkerte sie die junge Frau an. Sie rief einen Kellner zu sich um zu bezahlen.
"Warte noch .. ", schnell hatte Leah ihre Smartwatch gezückt, die Nummer von Christin gespeichert und sofort eine kleine >Huhu, ich bins - Leah aus dem Café"< Nachricht abschickte. "Und gern, war ein sehr angenehmer Treff für eine schlichte Verwechslung .. ", sie grinste und reichte Christin die Hand zum Abschied. Diese erwiderte die Geste und lächelte. „Also, dann hören wir wieder voneinander“, dabei zwinkerte sie Leah zu und verließ mit ihrer Tasche das Café. Kurz darauf verließ auch Leah das Café und ging zu Raul. Auf dem direkten Weg ging es zur Bahn und die Tänzerin dachte dabei über vieles nach. Ein Schmunzeln umspielte ihre wohlgeformten Lippen. So schnell lernt man neue Sims kennen. Einfach wunderschön. Ja das war Leah. Eine bildhübsche und geistreiche, junge Frau. Der Zug wurde bestiegen und Christin reiste nach San Mychuno.

Ort: WG von Marie & Christin, San Mychuno

Mit einem lauten Maunzen begrüßte Teddy sein Frauchen. Christin nahm ihn auf den Arm und streichelte den Kater. „Ja, ich bin wieder da. Hast du mich vermisst? Kleiner Casanova!“ Sie ging mit ihm in die Wohnküche und bereitete sich einen Zitronentee zu. Ich frage mich, wann Marie zurückkommt?

(In Zusammenarbeit mit @Leahcross / Bilder von Leah, bearbeitet von Alec)

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16.04.2023 21:49 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2023 20:03)
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Hausmeister

Maryama - letzter Post

Ort: An der Uni ...
Charakter: Asante, Maryama
Geschichtsstrang: An der Uni


Neben all seinen theoretischen Prüfungen und dem Büffeln tagsüber mit Kommilitonen zum Semesterende war Asante, trotzdem ihm der Kopf schwirrte, doch tatsächlich bei den Studienaushängen im wahrsten Sinne des Wortes über eine Gastvorlesung gestolpert, die Maryama interessieren könnte: Kuhpflanzen und das Ende der Nahrungskette in der Gartenevolution.

Also, er war wirklich vor Schreck fast gestolpert, als er das im Vorbeieilen las und sich auf dem Absatz kehrt wendend umdrehte, um noch einmal die Zeilen dieser ominösen Vorlesung zu überfliegen.
N-A-H-R-U-N-G-S-K-E-T-T-E!? Also wirklich! Erlaubte sich da ein Kommilitone ein Spaß, oder ist die Vorlesung echt? Nur weil er hier erzählt hatte … wie er nach dem Tortenstück … griff. Asante schaute sich vorsichtig um. Kein grinsender Student lungerte an irgendeiner Ecke herum. Letztendlich hatte sich Asante bei Maryama rückversichern können, dass es sich um ein ernstzunehmendes Thema handelt und beide hatten beschlossen, sich gemeinsam dieser Gastvorlesung zu widmen - Asante allein schon aus Selbsterhaltungstrieb … Noch sind Nitschotschi und er nicht wirklich Freunde geworden oder warum versucht ihn Maryamas Kuhpflanze im Garten, immer wieder in dieselbe Falle zu locken … mit leckerem Kuchen, wenn er abends hungrig von der Uni heimkehrt? Und ihre Freundin ist um keinen Deut besser drauf … Kuhpflanze Nummer zwei im Garten.

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„Und? Wie hat dir die Vorlesung gefallen, Maryama?“, fragt er lächelnd seine ‚Mitstudentin‘ am nächsten Tag. Er fasst leicht nach ihrer zarten warmen Hand, mag das Gefühl, sie in seiner zu halten, während er Maryama über das Uni-Gelände führt. „Ich für meinen Teil habe heute eine Menge dazu gelernt, glaube ich …. &nbsp;Sie macht das nicht mit Kalkül. Sie macht das einfach, weil sie eine Kuhpflanze ist, die sich nur so ernähren kann. Wie ein Wolf … oder ein Adler. Hab‘ ich das richtig verstanden? Freundschaft ist also zwecklos. Sie wird es … immer wieder tun!“ Er schaut Maryama kurz beim Weiterschlendern von der Seite an, ob er richtig liegt. Sie weiß ’ne Menge über Gartenpflanzen hat er die letzten Abende festgestellt, während sie gemeinsam an der Feuerstelle hinterm Haus ihre Gartenerträge zu kleinen Köstlichkeiten verarbeiteten. Asante freut sich, dass er ihr heute auch etwas von seinem täglichen Umfeld, dem Unigelände zeigen kann. Sie bummeln etwas Hände schwingend geradewegs auf die Sporthalle zu … Sein Hauptstudiengang findet meist dort statt.

Immer noch in Gedanken bei der Vorlesung hört Maryama gerade nur mit halbem Ohr zu. Sie ist froh, dass Asante ihr von diesem Vortrag erzählt hat, es war wirklich spannend. Nur...dass Kuhpflanzen es lieben wenn man ihnen vorsingt, das wurde nicht erwähnt...ist das denn nur bei ihren so? "Hm...wer macht was mit Kalkül? Entschuldige...ich hab nicht alles mitbekommen." Sie drückt leicht Asantes Hand und als er nochmal wiederholt, nickt sie bestätigend. "Ja, genau so ist es. Sie sind zahm und lassen sich knuddeln, lieben es gestreichelt zu werden...aber wenn sie hungrig sind, werden sie zum Raubtier. Da gibt es keine Freundschaft mehr." Sie schmunzelt. "Das ist so faszinierend...diese Mischung aus Pflanze und dem wilden Tier Aspekt...total spannend finde ich...quasi der Adrenalinkick des Gärtners." Maryama lacht. "Trotzdem werden sie es lieben, wenn du sie ein wenig verwöhnst und in meinem Schrank, wo ich die Blumen binde findest du immer einen Vorrat an Futter für sie...falls du mal in die Verlegenheit kommen solltest."
Dankbar für diese Tipps schmunzelt Asante Maryama an: „Gut zu wissen …!“



„Wie kommst du mit deinen Planungen im Garten voran?“, hakt Asante jetzt interessiert weiter nach. Sie bleiben einen Moment vor der Halle stehen als er sich ihr mit dem Gesicht mehr zuwendet und in ihre meergrünen Augen schaut, während er eine Feststellung hinterherwirft: „Du hattest ja gesagt, du wolltest Ben deswegen treffen …“.

Interessiert blickt sich Maryama um. Das ist also Asantes Welt jeden Tag. Schön, dass er sie mitnimmt und sie so ein wenig Teil haben kann daran. Die Sporthalle ist riesig...was da wohl alles möglich ist an Sportarten? Gerade will sie ihn fragen, als er ihr zuvorkommt.

"Der Garten?" Sie strahlt ihn an, als er sich zu ihr dreht. "Ich hab tatsächlich mit Ben gesprochen und er könnte sich vorstellen mit mir zusammen einen Betrieb aufzubauen. Stell dir das mal vor!" Die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus. "Wir werden uns in der nächsten Zeit nach einem Grundstück umsehen und wollen erstmal unsere Produkte auf dem Markt und auch weiterhin online verkaufen. Längerfristig soll daraus vielleicht sogar mehr werden...ein paar Tiere, Verkauf ab Hof..ein kleiner Laden eventuell...Beete zum selber pflücken..." Maryama sieht die roten Erdbeerfelder schon vor sich und kommt immer mehr ins Schwärmen. "Aber das ist alles Zukunftsmusik...erstmal fangen wir klein an." Sie lächelt. "Weißt du, dann muss ich nicht mehr alle Produkte in meinem Garten anbauen und ich kann es ganz gemütlich einrichten dort...das könnten wir beide ja dann vielleicht auch gemeinsam beraten...wie das aussehen kann...so eine Oase hinter meiner bescheidenen Hütte." Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst ihn sanft. "Bestimmt hast du da kreative Ideen...für lauschige Plätzchen." fügt sie mit einem kleinen, schelmischen Lächeln an.



Das Herz klopft Asante gerade ein bisschen bis zum Hals wie sie da so von ‚vielleicht auch gemeinsam beraten‘ für ‚lauschige Plätzchen‘ in ihrem Garten spricht und ihn so zärtlich dabei küsst. Es klingt danach, dass es wirklich was Ernsteres werden kann zwischen ihm und Maryama …, wird ihm gerade klar und er ist froh, dass er so … zurückhaltend war, nach dem Festival … bei den Kommilitoninnen. Maryama ist so begeisterungsfähig bei vielem und ihrem Garen im Besonderen. Das gefällt Asante so sehr an ihr. Er erwidert ihren Kuss leicht und bestätigt verschmitzt: „Oh ja, bei lauschigen Plätzchen kann ich sehr kreativ werden …!“ Und etwas ernster werdend fügt er an und sieht ihr intensiv in die Augen: „Das wäre sehr schön, wenn wir was gemeinsam gestalten könnten … in deinem Garten. Und wenn ihr Hilfe braucht, Ben und du, beim Schleppen, Tragen, Buddeln oder was auch immer, … ich bin da! Eure Ideen klingen einfach wunderbar. Das wird sicher eine ganz feine Sache.“

Maryama schmunzelt nochmal bei Asantes Antwort zu den lauschigen Plätzen im Garten und meint: "Na, das klingt doch vielversprechend." Sie ergreift wieder seine Hand und schlendert mit ihm weiter. "Ja, das kann wirklich sein, dass wir dann jede helfende Hand gebrauchen können, wenn es soweit ist. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit. Ben meinte, er wird auch in seinem eigenen Garten Sachen anbauen und ich schau mal so lange, was ich effizienter gestalten kann bei mir...bevor es dann irgendwann gemütlich werden darf hinterm Haus." Sie sieht sich weiter um. "Ich bin neugierig Asante, erzähl mir ein bisschen von deiner täglichen Welt hier am Campus." fordert sie ihn lächelnd auf.

Gern möchte Asante Maryama mehr von seiner Welt zeigen und weist mit einer Hand auf das Gebäude neben sich. „Wir stehen hier übrigens vor der Sporthalle, wo ich natürlich die meiste Zeit des Tages an der Uni rumturne. Im Prinzip läuft hier alles Praktische an Studiengang von Aufwärm- bis Konditionstraining über Leichtathletik und alle möglichen Mannschaftssportarten. Vor allem Fußball Turniere werden an Wochenenden ausgetragen. Ich bin in der Schulmannschaft des Foxbury Instituts.“

"Was? Du spielst auch Fußball?" Maryama ist erstaunt. "Ich hätte dich in der Basketballmannschaft vermutet, aber wahrscheinlich musst du so eine Art Allrounder sein, oder?" Sie überlegt und grinst dann ein bisschen. "Vielleicht machen wir mal ein Match ...Elani, Keito und ich gegen Lotta, Browneye und dich....ich mein, das muss reichen...immerhin bist du ein Profi. Takatuka kann Schiedsrichter sein und bekommt eine laute Trillerpfeife, das gefällt ihr bestimmt." Sie lacht leise bei der Vorstellung.

„Du hast doch immer wieder köstliche Einfälle, Maryama …“ Asante bricht in heiteres Gelächter aus. Amüsiert zieht er sie leicht an der Hand zur nächsten Bank und denkt im Stillen: Blumen könnte ich ihr zu Füßen legen für so schelmischen Humor, niedliche Wildkatze. Laut sagt er: „Ja, ich muss mehr als eine Mannschaftssportart im Grundstudium trainieren. Komm setzen wir uns einen Moment, dann erzähl ich dir noch ein bisschen mehr dazu … Ich kann dir Karten besorgen, wenn du gerne mal zuschauen …“, hebt er gerade an als ein Servo sie anspricht.



Maryama zuckt zusammen als plötzlich die blecherne Stimme neben ihrem Ohr ertönt. „Äh, denk dir nichts dabei!“, flüstert Asante Maryama noch schnell zu. „Die sind hier normal. Irgendwann stelle ich dir auch mal richtige simlische Mitstudenten vor …“
Maryama nickt, beide Brauen amüsiert hebend und verfolgt die Konversation zwischen Asante und dieser...Blechdose …
„Hi, Ennox! Nein, nein, keine neue Sportstudentin. Gastvorlesung. Neue Aushänge? Da drüben bei den Vorlesungsräumen … Ja, ja man sieht sich!“, der Servo verzieht sich wieder und Asante nimmt schmunzelnd erneut Maryams Hand in die seine: „Wo waren wir stehen geblieben?“
"Eigentlich bei Karten für ein Fußballspiel...aber jetzt würde mich interessieren wofür diese Roboter...sind es denn welche?...gut sind hier am Campus? Haben die irgendwelche Aufgaben?" Maryama ist immer noch leicht perplex.

„Beeindruckend nicht?“, kann sich Asante ein Grinsen nicht verkneifen über Maryamas Erstaunen. „Servos sind wie Bots – kleinere einfachere Geräte - dienstbare Geister für Hausarbeit, Kochen, Putzen, Partystimmung, aber auch zum Teil Gartenarbeit, die hier von Studenten fachpraktisch hergestellt werden. Alles eine Frage der Programmierung, was die können sollen.“
Heiter berichtet Asante weiter: „Servos entwickeln mit der Zeit auch Individualität und können nahezu alles, was wir auch können, außer … schwimmen – wegen der ganzen Elektrik. Dann gibt’s Schmorbraten, wenn die mit Wasser in Berührung kommen oder … lahme Ente, wenn ihnen der Saft ausgeht, also, der Strom.“ Schon wieder fettes Grinsen über diese Blechkanister seiner technisch orientierten Mitstudenten.

„Und einige wie der Servo da eben studieren dann auch richtig auf dem Gelände. Ennox ist selber angehender Ingenieur und will sich eine Gefährtin bauen hörte ich ihn letztens nuscheln …“ Ein neckisches Lächeln huscht über Asantes Gesicht als er Maryama etwas näher zu sich heranzieht und sie auf die Wange küsst. „Ich hoffe ja mal nicht, dass du dich jetzt in Ennox verguckst. Ist schon ein ganz schön attraktives Kerlchen mit seiner geschmeidigen Chrom-Silhouette, nech! Und diese sanft knarrende Blechstimme … Kann ich dich vielleicht mit ein paar Fußball Karten aus seinen faszinierenden Fängen zurückgewinnen?“

Lächelnd erwidert Maryama: „Also...Attraktivität ist es nicht grade was mich an Mr. Roboto fasziniert...eher was du grade über eventuelle Gartenarbeitsfähigkeiten gesagt hast. Ich meine...wenn der Betrieb mit Ben mal läuft, dann wäre so ein emsiger Helfer doch super...könnten wir unsere Zeit schon anderen Dingen widmen.“ Sie schmunzelt. „Eine Gefährtin will er? Gibt's dann irgendwann auch eine Truppe kleiner Blechdosen die er scheppernd hinter sich her zieht?“ Sie muss lachen bei der Vorstellung. „...und die dann irgendwann auch nützliche Gartenhelferlein werden...oh Mann, jetzt geht aber meine Fantasie mit mir durch.“

Dieser Gedanke amüsiert Asante außerordentlich. Neckisch antwortet er der Fantasiereichen: „Na, das lass ich dir durchgehen …, die Fantasie. Geh ich glatt mit … Ich denke auch schon an den ganzen Blechsegen neun Monate später … Viele weitere Dosen Gartenhelferlein für dich. Was man mit der Zeit dann alles anfangen könnte, die man dadurch gewinnt …“ Leicht lässt er einen Arm über Maryamas Schulter gleiten.
Sie kuschelt sich ein wenig an Asante und meint: “Kommen wir doch lieber wieder zu den Fußball Karten. Das wäre super. Wir könnten ja auch mal alle zusammenkommen und dich anfeuern. Lotta, Elani und ich...mit Fanclubbanner und so...“ schließt sie schmunzelnd.



„Japp! Ich müsste genug Fußball Karten für die ganze Truppe haben.“, freut sich Asante sehr über Maryamas Interesse. „Bis zu fünf Karten kann jeder von uns weiterreichen. Lad‘ ein, wen du vielleicht noch dabeihaben möchtest. Du bist nämlich gerade die erste Vorsitzende meines soeben gegründeten kleinen Fanclubs geworden. Gratulation! Ein sehr ehrenwerter Posten, dem allein diese Belohnung gebührt …“ Ehe sich Maryama versieht wird sie nicht belohnt, sondern beraubt als sich Asante stürmisch einen innigen Kuss von ihr stiehlt. Oh, hatte er vergessen zu sagen, dass er der Stürmer der Mannschaft ist? Frech grinst er sie an. Wie gut, dass sie sich schnell fassen und nüchterne Fragen nach Lebensplanung anschließen kann … Ja, Zukunftsperspektiven sollte man nicht ausklammern …

„Was ich dich schon lange Mal fragen wollte, Asante.... was möchtest du denn nach deinem Studium arbeiten? Du hast dir doch sicher was gedacht, als du gerade Sport ausgewählt hast...außer, dass es dir Spaß macht.“ Interessiert schaut Maryama ihn an.
Seine Hand streicht zärtlich von ihrer Schulter abwärts über ihren Arm während Asante wieder etwas ernster sein Zukunftsbild für Maryama entwirft: „Ich habe dir doch erzählt, dass ich Sani beim Militär war. Weißt du, ich rette lieber Menschen …“, als ihnen mit MG im Anschlag gegenüber stehen zu müssen … Einen ganz kurzen Moment verhärtet sich Asantes Gesichtsausdruck und die Augen blicken in eine unbekannte Ferne, bevor er sich wieder fängt und lächelnd der grünäugigen Nachbarin zuwendet. „Gesundheit ist also ein Thema für mir und gehört zum Sport dazu. Ich will kein Profisportler oder so etwas werden. Dafür wäre ich mit 26 Jahren auch schon viel zu alt. Ich will auch nicht immer reisen müssen - für Turniere oder so. Das musste ich beim Militär schon. Ständig andere Einsatzorte, nirgends kann man Fuß fassen. Ich meine, da bindet man sich auch nie …“ Er sieht Maryama vielsagend an. Ob sie das versteht? Sie ist doch auch herumgereist und versucht jetzt, ein Heim zu gründen ...
„Ich möchte entweder in den Bereich Gesundheitsdienst oder Personal Trainer gehen oder … vielleicht sogar mal ein Fitnessstudio mit Wellnessoase eröffnen, wenn ich das Kapital zusammenbringe. Betriebswirtschaftliche Nebenfächer belege ich daher auch.“ Was sie wohl von solchen Plänen hält? Asante ist gespannt.

Dass er nicht mehr dauernd unterwegs sein möchte hat Asante schon öfter erwähnt...Maryama versteht ihn gut. Ihr geht es ähnlich, es ist schön einen Platz zu haben an dem man Wurzeln schlagen kann und sich zuhause fühlen. Sie blickt Asante teilnahmsvoll an: "Wir sind zwei Reisende mit unterschiedlicher Vergangenheit, aber mit ähnlichen Wünschen für das jetzt und die kommende Zeit, das ist schön." Sie lächelt ihn an. "Fitnesscenter mit Wellnessoase klingt gut...und Ben und ich beliefern dich mit frischen Früchten und Gemüsen für die Smoothies, wie hört sich das an?"

„Das hört sich wundervoll für mich an!“ Asantes Blick wird ganz warm, gleichzeitig bemerkt er, dass er langsam zum Abend hin hungrig wird … und er hat noch einen ganz anderen Plan zum Abschluss des Tages an der Uni im Sinn - etwas zur Erheiterung. Er hat da eine Wette laufen und … Maryama könnte dabei helfen. Sie wollte doch was übers Studentenleben erfahren … „Sag mal wie sieht’s mit Essbarem aus und hast du dein Strickzeug dabei, wie ich dich bat?“ grinst er breit und macht mal eben einen ziemlichen Themenschwenk.

"Ich kann deinen Magen bis hierhin knurren hören...man könnte meinen Browneye säße unterm Tisch." lacht Maryama. "Da drüben hab ich doch einen Stand gesehen vorhin, gibt's da Essen?" Während sie wieder Hand in Hand losschlendern antwortet sie auf seine Frage. "Hm...ja, das Strickzeug ist im Rucksack mit ein paar Extraknäuel Wolle, wie gewünscht....nur glaub ich nicht dass wir gleich auf einer Bank sitzen werden wie zwei Rentner und eins rechts, eins links stricken ...oder doch?" Sie hebt amüsiert die Brauen und blickt neugierig zu Asante. Sie hat so eine Ahnung worum es gehen könnte, aber jetzt ist sie gespannt, ob sie richtig liegt.

„Nooooooin, wo denkst du hin? Das ist hier ein Studienort und kein Seniorenheim. Natürlich wird das kein gemütliches Sockenstricken auf einer Bank.&nbsp; So alt sind wir noch nicht. Abgesehen davon, hoffe ich doch sehr, dass wir auch nie zu alt werden für ein paar Späße … rechts und links.“ &nbsp;Ha, ha, noch verrät Asante nichts … Vorwitzig zwinkert er Maryama zu: „Gedulde dich noch ein bisschen. Zuerst mal etwas Magenfüllendes.“ Vor dem Stand bestellen beide ein paar Snacks und Getränke zum Mitnehmen. „Ich zeig dir noch das andere Uni-Institut. Hier Am Foxbury sind die Sportler, Biologen und Ingenieure. Drüben an der UBrite studieren die Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftler wie auch die kreativen Köpfe. Sieht alles etwas gediegener aus. Wirst sehen.“



Arm in Arm wandern sie über Brücken am historischen Stadtkern vorbei weiter zu graubackener Altehrwürdigkeit, während sich die Abendsonne langsam senkt. „Na, hab ich dir zu viel versprochen? Wie aus dem vorvorletzten Jahrhundert!“, kommentiert Asante frech die biedere Baukunst. „Hier finden auch meine Nebenfächer statt. Der Strand ist hier auch schöner, da können wir gemütlich unsere Snacks verspeisen.“&nbsp;




Asante führt Maryama zu einem aufgestauten Flusslauf mit hübschen Baumbewuchs. „Und? Wie gefällts dir? Manchmal gehen wir hier auch mittags schwimmen oder veranstalten Sandburgenbauwettbewerbe. Ständig finden Wetten und Kabbeleien zwischen den beiden Uni-Instituten statt …“ Asante zieht Maryama lachend mit zu sich hinunter in den Sand. Sie lässt sich lachend neben ihn in den Sand fallen.

Während sie ihr Sandwich auswickelt, hakt Maryama nochmal nach: "Apropos Wetten....worum geht's denn da gleich...mit der Wolle? Jetzt rück schon raus mit der Sprache...die Geheimniskrämerei macht mich ganz hibbelig." Sie beißt herzhaft von ihrem Snack ab und schaut Asante erwartungsvoll an. Der beißt aber auch erstmal genüsslich in sein Sandwich. „Mhm, Schinken mit feinen Schnittlauchröllchen … Was hast du denn …?“, grinst er Maryama nur an und spannt noch ein bisschen auf die Folter … „Hei, hast noch gar nicht den Ausblick über den See bewundert … Was sagst dazu?“ Nochmal abbeißen und neckisch Kuss zu hauchen. Er hat Zeit … heißt das, Miss Ungeduld!

Maryama grinst. "Du legst es wohl drauf an, umgarnt zu werden, bis du was sagst, hm?" Sie knufft ihn in die Seite. "Das würde aber dann so aussehen, dass ich dich mit meiner Wolle umwickle wie eine Raupe im Kokon und dann nochmal frage...und wehe es gibt keine Antwort." Sie grinst nochmal und ergibt sich.
Amüsiert räumt Asante zuerst leicht anzüglich ein: „Heiß! Ganz heiße Spur. Mit Umwickeln hat es zu tun, aber nicht mich. Wobei ich mich gern von dir einwickeln ließe …“, oder auswickeln.

Schmunzelnd schaut Maryama übers Wasser und erinnert sich dabei an einen Badetag vor noch gar nicht soo langer Zeit. "Weißt du, genau hier an diesem kleinen Strand war ich schon mal. Mit Lotta. Beim Baden. Wir haben hier im Gebüsch Browneye gefunden, er war verletzt und zusammen haben wir ihn dann zum Tierarzt gebracht." Sie beißt nochmal ab, kaut nachdenklich und blickt zu Asante. "Es ist schön wieder hier zu sein ...ist ein traumhaftes Plätzchen."
Asante folgt ihrem nachdenklichen Blick. „Ach, du warst schon mal hier? Den kleinen Löwen habt ihr hier gefunden? Verletzt?“ Er schluckt seinen letzten Happen runter, knüllt Serviette und Papiertüte zu einem kleinen Ball und droppt den gekonnt in den nächsten Mülleimerkorb wie einen Basketball. Dann rückt er etwas näher heran und legt mitfühlend einen Arm um Maryamas Schulter: „Hat Browneye ein Glück, dass er von dir gefunden wurde … an diesem idyllischen Strand … der Wettgegner!“ Versonnen blickt er mit ihr über die im Abendlicht spiegelnde Wasserfläche. „Kannst du … eigentlich auch schnell laufen?“ Und schon grinst er wieder.



Überrascht wendet Maryama den Kopf und hebt die Brauen. Dann lacht sie. "Wenn's sein muss kann ich schon ziemlich flott sein." Als sie damals von zu Hause abgehauen war, gab es öfter mal Situationen in denen es wichtig war, dass man schneller war als der Verfolger...besonders wenn der eine Uniform trug. Sie schmunzelt. "Warum fragst du?" Aus ihrem Tonfall klingen Neugier und eine Spur Verwunderung.

Nun lächelt Asante fein: „Ach weißt du … bei zwei Uni-Instituten am Ort mit unterschiedlichen Fachrichtungen wird so eine kleine Konkurrenz gepflegt zur ‚Förderung der jeweiligen Fakultätsidentität‘. Manche nehmen ‘s ernster, andere nicht. Auf jeden Fall … halten wir uns gegenseitig ein bisschen auf Trab. Das ist auch recht sportlich“ Er schmunzelt bei den gegenseitigen Streichen und Wetteinsätzen, die sie immer so planen. „Also, wenn es gelingt, irgendwas Lustiges und Neues mit der Fakultäts-Statue der Gegenseite anzustellen, ohne dass es bemerkt und unterbunden wird, gibt der Verlierer einen aus. Eigentlich immer ein guter Grund für geselliges Beisammensein. So wirst du mal ein paar meiner Kommilitonen kennenlernen … Unsere Statue wurde zuletzt mit Klopapier umwickelt. Stricken hatten wir noch nicht. Da kommst du jetzt in Spiel …“, freut sich Asante und ist gespannt, ob Maryama mitmacht. &nbsp;„Wir sollten schon großmaschig stricken, damit es schnell geht und uns vor allem vor deren Uni-Maskottchen vorsehen. So ein grüner Drache …“

"Na, da helf ich doch gerne bei der Identitätsfindung." lacht Maryama. Die Idee gefällt ihr. Viel zu lange keinen Blödsinn mehr gemacht. "Grobmaschig...hm..." Sie sieht sich um. "Wir könnten hier zwei kurze Stöcke mit glatter Rinde zurechtschneiden. Die sollten etwas dicker sein, dann geht das schnell. Du bist doch geschickt mit deinem Schnitzmesser...machst du das? Dann strick ich im Eilverfahren nachher...oder lieber jetzt, damit man' s nur noch überwerfen muss?" Sie hat noch keine rechte Vorstellung wie das genau vonstattengehen soll.

Ein bisschen hinterhältig grinst Asante nun. „Etwas vorarbeiten können wir und die ‚Stricknadeln kann ich auch schnitzen. Aber …“, er hält kurz lächelnd inne, „… so einfach nur überwerfen und wegrennen ist nicht. Wir müssen mehr am Objekt umstricken. Sonst funktioniert es nicht und es muss ganz eingekleidet sein. Das ist die Wett-Regel und das ist ja auch der Kick dabei. Die Gefahr erwischt zu werden ist größer …“

Vielleicht … hätte er das Folgende noch vorher erklären solle. Asante ist gespannt, wieviel Mut Maryama weiterhin beweisen wird und erklärt schmunzelnd weiter: „Ach ja, wenn wir auf frischer Tat ertappt werden … landen wir noch zusätzlich in voller Montur genau … in diesem Wasser. Das Maskottchen wird sofort Alarm schlagen und andere seiner Fakultät herbeirufen. Das kommt noch obendrauf … neben der Zeche in unserer Studentenkneipe, die du mitlatzen müsstest. So oder so, du wirst meine Mitstudenten noch kennenlernen …!“

Mit amüsiertem Blick zückt Asante ganz gemütlich sein Jagdmesser und schnitzt die Stöcke für die anstehende ‚Handarbeit‘. Solche Späße beleben doch den Studienalltag und sind ein feines Training für die Wachsamkeit, die er nach Militärzeiten nie ganz ablegte.

Lachend entgegnet Maryama: "Na, wenn das mal keine interessanten Optionen sind neue Leute kennen zu lernen. Werden wir ja sehen wie wir uns schlagen. Gute Vorbereitung und ein ausgeklügelter Schlachtplan wären die eine Variante...gute Vorbereitung und einfach drauf losstürmen, die andere. Du hast doch sicher Erfahrung mit guten Manövertaktiken?" Sie grinst und fängt an die Wolle in allen Stärken aus ihrem Rucksack zu kramen während sie auf Asantes Antwort wartet.



„Na klar, ausgeklügelte Strategie ...“, witzelt Asante. „Erst einmal wird die Umgebung inspiziert. Es sollte dunkle Nacht sein und es wird kein Licht gemacht. Wir wollen ja nicht erkannt werden, denn auch Profs können Ärger machen. Dann ans Objekt der Begierde anpirschen wie die Indianer – aber keine Sorge, du musst nicht wie beim Militär mit Ellbogen und Knien den Körper flach über den Boden robben …“ Er kann wiederum ein Grinsen nicht unterdrücken. &nbsp;„Und dann … immer mit Blick zu allen Seiten … Stricken was das Zeug hält und schnell abhauen … Falls wir entdeckt werden … werden wir Haken schlagen müssen wie die Hasen …“ Asante lacht erheitert: „Der reinste Feldzug also!“

Asante schnappt sich die selbst geschnitzten Stricknadeln, fängt unbeholfen an, sich bei Maryama das Maschenaufnehmen abzugucken … so dass ein kleines Häubchen entsteht. „Ok, das muss reichen … Dunkel genug ist auch. Jetzt los!“ Er schultert alle Sachen auf und hakt Maryama schmunzelnd unter bis zu einer Gebäudeecke an einem großen Platz: „Da drüben steht die Statue!“, flüstert er und sieht sich vorsichtig um. „Die Luft ist rein …“ Gemeinsam schleichen sie zur Platzmitte vor und verbergen sich erst einmal in der Hocke hinter dem bestrickend ehrwürdigen Objekt. Noch einmal beobachtet Asante wachsam den Platz. Über ihnen funkeln nur die Sterne und der Mond als einzige Lichtquelle. „Ok, dann ran ans Strickzeug!“, nur seine weißen Zähne blitzen kurz auf, was verrät, dass er schon wieder fett am Grinsen ist.



"Wollte ich dich nicht umgarnen?" Maryama kichert leise und stülpt Asante das kleine Häubchen über, dass er schon 'gestrickt' hat.
Lächeln zieht er sie spielerisch an sich und küsst sie auf die Nasenspitze. "Dir steckt aber auch immer der Schalk im Nacken. Die Richtige zum Pferdestehlen ..."
Die ganze Aktion beginnt, ihr richtig Spaß zu machen und sie wird leicht übermütig. "Okay, mach mir ne Räuberleiter. Ich kletter rauf und strick oben, wickel vielleicht auch ein wenig ...dann werf ich dir die Wolle und die 'Nadeln' runter und du machst unten weiter, während ich wieder runterklettere...und dann heisst's schnell sein." Sie schaut Asante verschwörerisch an und flüstert: "Einverstanden mit dem Plan?"

Ohne viel Worte packt er sie grinsend einfach unter ... und hievt sie hoch: "Kein langes Diskutieren ... einfach machen.", flüstert er lachend, weil es ihm auch Gelegenheit gibt, die wohlgerundeten ... "Psssst!", kommt es auf einmal von ihm heiser: "Stillgehalten! Kein Ton!" Er verharrt in der plötzlich einsetzenden Stille ... Sekunden vergehen. Weiter hinten passieren einige Studenten, sehen sie im Dunkeln nicht. "Ok!", flüstert Asante wieder und hakt Maryamas Fuß unter, damit sie noch höher klettern kann. "Ich warte hier unten und geb' den Beobachtungsposten."




Maryama schmiegt sich eng an den kühlen Stein der Statue, hält die Luft an und beobachtet die Gruppe Studenten, die dann doch in eine andere Richtung schwenken. Im selben Moment spürt sie, wie Asante sie noch ein Stückchen höher schiebt. Maryam greift den Rand des Riesenbuches aus Stein, zieht sich hoch und bleibt oben in der Hocke. In Windeseile stülpt sie das Häubchen über eine Ecke, strickt im Eiltempo ein netzartiges Gebilde, das sich um den oberen Teil der Statue legen lässt, umwickelt noch eine Ecke ....als erneut ein paar Studenten in Sicht kommen. Offenbar sind sie betrunken und steuern singend und Bierflaschen schwenkend in ihre Richtung. Sofort wirft sie die Wolle zu Asante nach unten, hangelt sich geschwind hinterher und springt ihm schließlich vor die Füße. "Mach du weiter, ich lenk sie ab!" Maryama drückt ihm die Stöcke in die Hand und läuft in Richtung der Studenten, die gerade einen bekannten Rocksong anstimmen.

Oh man, die Frau gibt jetzt auch noch den Köder zur Ablenkung, lacht Asante in sich hinein. Die werden Augen machen, wenn so eine grünäugige Schönheit plötzlich vor ihnen auftaucht und sie irgendwie wegzulocken versucht. Er ist gespannt, wie sie es anstellt.
Während dessen müht er sich mit dem Strickzeug, verfängt sich leicht ... So viel zu Manöverstrategie. Das ist nicht sein übliches Gefechtszeug. &nbsp;Gleichzeitig versucht Asante aber auch, ein wachsames Auge auf Maryama zu halten. Sollten die Trunkenbolde ungebührlich werden, gilt sein Augenmerk natürlich ihr und die Wette ist Nebensache ...



"We are the Champions, we are the Champions...no time for loser......!!!" schallt es durch die Nacht und Maryam steuert lachend die Truppe an. "Hey, hier steigt wohl noch ne Party? Gibt's was zu feiern? Ich feier mit!" Sie grinst den Anführer der Gruppe an, der ihr auch sofort die Flasche in die Hand drückt und vom Gejohle seiner Kumpels begleitet antwortet: "Klar wird gefeiert...auf geht's...mit Mädels feiert's sich noch besser!!" Er hakt sie unter und zieht sie Richtung Wohnheim mit. "...'cause we are the Champions my friend!" singt Maryam lauthals mit und wirft einen unauffälligen Blick in Richtung Asante. Cool, er ist emsig am Wickeln. Sie grinst und hakt noch einen der Truppe unter. "Wir haben heute die Foxbury Loser beim Basketball abgezogen ...Grund für ne Feier, oder!" jubelt ein anderer. "...no time for loser!" singen sie lauthals weiter.&nbsp; ...dafür wickeln die euch heute Nacht mal ganz gechillt ein, schmunzelt Maryama in sich hinein, löst sich und hält den Jungs die Türe zum Wohnheim auf. Mit einer einladenden Handbewegung lotst sie die Mannschaft durch, lässt die schwere Tür zu fallen und rennt so schnell sie kann wieder zu Asante. "Wie sieht's aus? Kurz haben wir noch Zeit, bevor die vielleicht checken, dass ich weg bin und womöglich zu suchen anfangen." Sie lacht leise und etwas atemlos vom Spurt.



"Du bist ja eine richtig gewiefte kleine Taktikerin.", schmunzelt Asante. "Ich befördere dich zum General! Sehr gekonntes Manöver mit Feindberührung sogar. Hier brauche ich auch taktische Hilfe, ich verlier mehr Maschen als dass ich stricke." So langsam hat er sich immer mehr verheddert. Wenn er da nicht wieder rauskommt ... greift er zu seinem Jagdmesser. Jawoll. Aber irgendwie hat er geschafft, den Sockel schon etwas mehr zu umgarnen, nur steckt sein Fuß auch fest. Vergnügt lacht er Maryama an. "Rette mich ... "

"Ähm..okay...ich seh schon, du wirst auch zum Strickkurs bei Elani angemeldet." leise kichernd 'entgarnt' sie Asantes Fuß und Teile des Beines. Als sie sich aufrichtet ist sie ihm plötzlich wieder sehr nahe. Aufregend nahe...das Prickeln was sie überläuft ist ganz sicher nicht nur der gemeinsamen nächtlichen Aktion geschuldet. Sie schmiegt sich kurz an und küsst ihn. "Ich glaube fast, ich bin dir ins Netzt gegangen.", neckt sie ihn zärtlich. Dann überreicht sei ihm die Hälfte der Wolle. "Du kannst von der einen Seite den Sockel umwickeln und ich stricke hier noch ein bisschen an meinem Netz." schmunzelt sie mit Herzklopfen. "Dann sollten wir uns eigentlich gleich aus dem Staub machen können, ist ja schon fast fertig."

Sie schien einen Moment plötzlich sehr ... angeregt bei der 'Befreiungsaktion' ... Asantes Puls ist auch etwas beschleunigt nach dem Kuss und dem Satz. Irgendwie war das der Moment, wo plötzlich Augen kurz ineinander versinken und ... etwas ... mehr Bedeutung zu erlangen scheint. "Ich ... bin schon länger gefesselt. Nicht erst seit … heute Nacht.", wispert er heiser lachend in der Dunkelheit, streift ihr sanft mit dem Daumen über den Nacken als sie ihm die Wolle überreicht. "Ja, stricke nur an deinem Netz weiter ...", das mich umgarnt. Asantes Worte zaubern ein kleines, glückliches Lächeln auf Maryamas Lippen, während sie sich daran macht das Kunstwerk zu vollenden.
Gerade wickelt sie die letzten Garnreste um den Fuß des Sockels, als Asante sie warnt, weil sich doch noch die Tür des Wohnheims öffnet: "Ich fürchte, du wirst vermisst! Lass die Stricknadeln einfach fallen...", raunt er ihr amüsiert zu. „Jetzt beginnt der sportliche Teil. Es gilt Fersengeld zu geben oder wir zahlen den Preis für heute Nacht. Ich hoffe, du hast noch genug Atem übrig ..." Es ist keiner der ihm bekannten Studenten dabei. Das Gegröle wird lauter, denn sie wurden entdeckt. Asante packt Maryama bei der Hand und sprintet mit ihr hurtig zum nächsten Schatten einer Gebäudeecke.



Dicht aneinander gedrängt spähen sie um die Ecke, um zu sehen was sich an der Statue tut. Maryama ist außer Atem, wird aber auch von unterdrücktem Kichern geschüttelt. "Findest du die Mission ist geglückt?" flüstert sie ihm leise ins Ohr. "Die Jungs von der UBrite scheinen es so zu sehen," stellt sie amüsiert fest.
„Oh ja, die Aufgabe ist geglückt! Ich seh‘ schon wie sie sich ärgern!“, wispert Asante zufrieden zurück und drückt Maryama dankbar einen Kuss auf die samtige Wange. "Eine tolle Aktion!", ihr Kichern steckt ihn an und übermütig zieht er sie noch näher an sich, küsst sie stürmisch. "Der Lohn für den Mut und die Geschicklichkeit, die Kerle auch noch abzulenken.", grinst er. "Aber, glaub ja nicht, die geben sich so leicht geschlagen ...", gibt Asante sie wieder frei und späht aufmerksam rüber zu den Studenten. "Unterschätze sie nicht mal, wenn sie betrunken sind. Sie werden nach uns suchen ...", und tatsächlich fächert sich die Gruppe der Trunkenen wieder etwas ernüchterter auf und strömt Paarweise auf die dunklen Ecken zu, auch die ihre.

Diesmal packt Asante Maryama um die Taille. Ach, macht das besonders Spaß heute Nacht! Er zieht sie an Schleichwegen entlang der steinernen Unibauten mit sich und an jeder Ecke müssen sie erneut aufpassen, nicht in einen Hinterhalt zu geraten. Asantes Nackenhaare sind leicht aufgestellt. Das hält die Sinne wach. Hoffentlich gelingt es ihnen, tatsächlich zu entwischen ... Er kann dabei nur weiter kichern. Ihn vergnügt dieses Spiel ... des Jagens und gejagt werden. Maryama scheinbar auch ...

Als sie in einer sehr dunklen Ecke stehen, lugt Maryama vorsichtig um den Mauervorsprung und entdeckt gar nicht weit entfernt drei ihrer Verfolger. Offensichtlich haben sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Sie flüstert Asante ins Ohr. "Jetzt gibt's den ältesten Trick der Welt." Flugs bückt sie sich und hebt zwei Steine vom Boden auf. Sie zielt und wirft den Ersten in ein Gebüsch in entgegengesetzter Richtung. Blätter rascheln vernehmbar und die Jungs wechseln die Richtung. "Das kam von da drüben!" hört man sie rufen. Maryama wirft den zweiten Stein, der in derselben Richtung eine Hausmauer streift und an einer Fensterbank abprallt. "Wir sind richtig, sie sind irgendwo da!" Das Grüppchen entfernt sich suchend von ihnen weg. "Jetzt schnell weiter weg." Sie nimmt Asantes Hand und saust leise und so schnell wie möglich in die Gegenrichtung los.




Als sie die nächste Brücke überqueren sind sie endlich außer Hörweite des Suchtrupps und Asante stoppt mitten im Lauf, lacht prustend los. "Diese Deppen. Der älteste Trick der Welt, ehrlich ... Sie sind eine wahre Strategin, Madame!", scherzt er mit Maryama, während er sie um die Taille packt und einfach aus Spaß an der Freude im Kreis herumwirbelt. "Wir haben gewonnen!", jubelt er laut und beginnt mit seiner tiefen wohltönenden Stimme erheitert zu singen. "We are the champions ... my friend!" Er setzt Maryama wieder ab ... lächelt sie fein an. "Jetzt wäre mir nach noch mehr Siegesgesang und ... ich bräuchte was zur Befeuchtung der Kehle. Was hältst du ... von ein bisschen Karaoke? Die Old Bar in Evergreen Habor hat so ein Gerät. Ist ein bisschen ‘ne Spelunke, aber zu so später Stunde ... noch geöffnet!"

Lachend stimmt Maryama in Asantes Siegergesang ein. Dann lässt sie sich kurz seinen Vorschlag durch den Kopf gehen. "Karaoke? Cool...hab ich noch nie gemacht, aber schon viel davon gehört und gegen ein kühles Bier hätte ich auch üüüberhaupt nichts einzuwenden. Nach Evergreen Harbor wollte ich schon lange Mal reisen, hab da mal jemand kennen gelernt beim Angeln, der da wohnt...oder wohnte? Hab lange nichts gehört." Maryamas Gedanken schweifen zurück zu dem Tag an dem sie Yngwie getroffen hat. Schade, dass sie sich völlig aus den Augen verloren haben. "Ich wollte zwar immer tagsüber hin, aber besser nachts als gar nicht." Lächelnd hakt sie Asante unter. "Dann auf zur Bahn?"

Maryama, Asante gehen nach Old Station Bar, Evergreen Harbor


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19.04.2023 11:06 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2023 21:34)
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#13
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Hausmeister

Ellie - letzter Post
Ben - letzter Post
Alex, Eva - letzter Post

Ort: Irgendwo in Britechester
Charaktere: Ben, Ellie, Familie Kamrad
Titel: Der Umzug

„Bin echt gespannt, wie die Kamrads jetzt so leben!“
, sagt Ellie, während sie durch die Straßen der Universitätsstadt Britechester läuft, „Der Ort ist zumindest schön.“ Ihr Bruder lächelt. „Werden wir ja gleich sehen. Ihr Haus müsste gleich kommen.“



Die beiden hatten ihren Freunden versprochen, beim Umzug zu helfen. Das alte Haus in Windenburg ist bereits ausgeräumt, daher gab es keinen Grund, Ellie und Ben dorthin zu schicken. Aber beim Einräumen in das neue Haus in Britechester – da gibt es noch Arbeit genug.

Tatsächlich begrüßt Alex die beiden bereits vor der Tür, mit der kleinen Emma auf dem Arm. Und auch Eva ist zu sehen: Sie steht auf dem Balkon und winkt von dort.



Schön, dass ihr da seid!“, sagt Alex auch gleich und zeigt auf das Haus, „Wir haben schon angefangen, aber ein paar Kisten gibt es noch zum Ausräumen.“ Die Geschwister helfen natürlich gerne dabei. „Ganz schon schwer, so viele Bücher. Was müsst ihr auch soviel lesen?“, keucht Ellie. Aber gemeinsam mit Ben lässt sich auch diese schwere Kiste tragen.



Nach einigen anderen Kisten ist sie erst einmal erschöpft und lehnt sich an. „Uff...“, keucht sie, doch Eva lächelt nur. „Macht ruhig eine Pause!“, schlägt Eva vor, während sie selber die Bücher aus der Kiste in das Regal räumt, „das Essen müsste eh bald fertig sein.




Tatsächlich ruft Alex kurz darauf aus dem Garten. Er hat für alle gegrillt.



Das Essen ist wirklich lecker und auch vegetarisch, und so gehen alle gut gestärkt wieder an die Arbeit... wenn da nicht Toby wäre, der die Kiste offenbar für ein Hundebett hält. Ellie grinst. „Runter da. Du bist doch keine Katze, woher kommt also diese Kistenfaszination?“ Aber niemand kann es dem Tier wirklich übel nehmen.



Und schließlich ist es auch so geschafft und alles ist eingeräumt. Die Kamrads bedanken sich und sprechen dann Ellie gezielt noch einmal an: „Wir haben gehört, dass du für eine Selvadorada-Reise sparst!“, sagt Alex, „Da haben wir etwas für dich! Immerhin hast du ja beim Auspacken mitgeholfen.“ Sie geben der Teenagerin ein kleines finanzielles Geschenk, das diese zuerst gar nicht erst annehmen will: „Aber ihr kümmert euch doch immer kostenlos um Toby, da ist es doch klar, dass wir beim Umzug helfen. Ohne Hintergedanken!“ Doch weder Alex noch Eva wollen davon etwas hören und am Ende lässt sich Ellie auch überreden, das Geld anzunehmen. Sie verdienen ohnehin deutlich mehr als die Hawk-Geschwister und können sich das leisten.



Ben grinst. Ohne, dass Ellie davon weiß, hat er das mit den Freunden so ausgemacht. Dass er selber nicht ebenfalls Geld bekommt, ist ihm da egal. Er möchte seiner Schwester diese Freude gönnen. Er beschließt jedoch, das für sich zu behalten. Und so reden Ben und Ellie über ganz andere Themen und nicht über das Geld, als sie sich schließlich auf den Heimweg machen.

Ben, Ellie - Nächster Post
Eva, Alex - Nächster Post


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21.04.2023 17:21 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2023 19:57)
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#14
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Hausmeister

Dora - letzter Post
Ben - letzter Post

Ort: Bei Dora zu Hause
Charakter: Dora, Ben
Titel: Ein weiterer Schritt

„Hey, danke für deine Hilfe.“
Ben lächelt. Er ist bei Nora in ihrer Studenten-WG zu Besuch, die nun am Wochenende auch die Zeit hat, ihm bei seiner Selbstständigkeit mit Maryama zu helfen. Von den Mitbewohnern ist sonst grad keiner da, was der Grund für Noras Einladung war. So lässt es sich besser auf die – zumindest in Bens Augen – trockene Finanzberatung konzentrieren. Er blickt auf Nora. Im Gegensatz zu ihm mag sie Zahlen und die Logik, die in der Mathematik steckt. „Kein Thema. Mach ich doch gerne!“, ist ihre Antwort.



Doch irgendwann ist auch der anstrengende Teil vorbei und Ben ist nun etwas besser vorbereitet. Er lächelt. Im Laufe der Zeit ist ihre Beziehung immer enger geworden, auch in romantischer Hinsicht. Und dass Dora bereit ist, ihm zu helfen, sagt auch schon viel über sie. Aber was Dora als nächstes sagt, damit hätte Ben jetzt auch nicht gerechnet: „Für die Hilfe hätte ich doch eine Belohnung verdient, oder?“

Sie grinst und schielt auf das Bett. Ben weiß sofort, was sie meint. Der Sprung von Mathe und Techtelmechtel-Anfrage kommt ziemlich plötzlich, doch Ben ist bereit: Er kennt Dora mittlerweile lange genug, um auch einen Schritt weiter zu gehen in ihrer Beziehung. Und so grinst er und schreibt Ellie, dass es etwas später werden würde, bis er nach Hause kommt.



Ben - nächster Post


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21.04.2023 22:41 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2023 20:10)
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#15
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Hausmeister

Ort: Britechester, Doras WG
Charaktere: Dora Rorfeld, Kai
Titel: Ein typischer WG-Tag


Dora zupft ein welkes Blatt von der Zimmerpflanze, die von den WG-Bewohnern irgendwann „Bob“ getauft wurde. „Da wurde wohl schon wieder dein Wasser vergessen, Bob!“, sagt die Studentin seufzend. Dabei steht die Pflanze in der WG-Küche, zu der jeder Bewohner Zugang hat, und nicht in einem der Privaträume. Wessen Idee war es bloß, Bob anzuschaffen? Von den Studenten der WG hat niemand einen grünen Daumen.



Dora seufzt und übernimmt diesmal das Gießen. Als sie sich jedoch weiter in der Küche umsieht, ...



... verliert sie die Motivation, noch mehr zu tun: Flecken auf der Theke, dreckiges Geschirr, das sich im und um das Waschbecken stapelt.. sogar eine Pfütze vor selbigen, die niemand weggewischt hat. Dabei wurde das Putzzeug doch bereits aus dem Besenschrank geholt. Jetzt muss es nur noch benutzt werden...



Doch nicht von ihr. Sie war letzte Woche an der Reihe. Genervt klopft sie an die Tür ihres Mitbewohners: „Kai! Mach mal die Tür auf!“ Sie hört den Schlüssel klicken und kurz darauf öffnet tatsächlich ein junger Mann. „Was willst du denn?“ - „Dich an deinen Küchendienst erinnern! Die Küche hat es nötig!“



Kai ist nicht gerade begeistert. „Jaja, das mach ich doch noch.“ Doch Dora lässt sich nicht so schnell abwimmeln. „Dein Küchendienst ging schon gestern los. Ich räum dir jedenfalls nicht hinterher! Wie es in deinem Zimmer aussieht, ist deine Sache. Aber die Küche muss jeder säubern!“ Es ist nicht das erste Mal, das Kai seinen Küchendienst schleifen ließ und Dora hat keine Geduld mehr mit ihm.



„Schon gut, ich mach es ja.“, sagt Kai schließlich, mit genervter Stimme. Doch er macht sich endlich an die Arbeit. Währenddessen trinkt Dora erst mal Kaffee. Sie denkt nach.



Wird Zeit, dass sie hier auszieht. Die Jungs sind zwar ganz nett, aber wenn sie ihnen immer wieder hinterher laufen muss, bis sie ihren Teil des Küchendienstes erfüllen, macht das auch keinen Spaß. Dora vermisst außerdem auch ihre zwei Katzen, die leider nicht in der WG wohnen dürfen, denn der Vermieter erlaubt keine Tiere. Die Miezen wohnen immer noch bei Doras Eltern. Eine eigene Wohnung, die auch Katzen erlaubt, das wäre super. Leider kann sie sich im Moment nichts anderes leisten.

Kai holt sie aus ihren Gedanken, als er sich ebenfalls einen Kaffee macht und sich zu ihr setzt. Die Küchenarbeit ist mittlerweile erledigt.



„Und, was macht die Kunst?“, fragt er grinsend. Dora grinst zurück. „Keine Ahnung. Das solltest du als Kunststudent besser wissen als ich. Mathe ist eher mein Metier.“ Sie lacht. Kai lässt nicht lange auf seine Antwort warten: „Ja, wie sich jemand für so etwas interessieren kann, werde ich nie verstehen. Viel zu viele Zahlen!“



Die beiden unterhalten sich eine Weile über dieses und jenes, bis Kai los muss und sich verabschiedet. Dora bleibt alleine zurück und ihre Gedanken drehen sich nun um Ben. Wie schön, dass die Beziehung immer intensiver wird. Sie hatten mittlerweile öfters mal Techtelmechtel, wenn auch immer mit Verhütung. Ein ungeplantes Baby wäre jetzt im Moment einfach nicht mit ihrem Studium vereinbar. Sie ist gespannt, wie das Gartengeschäft entwickeln wird, dass Ben mit Maryama aufbauen will. Dora macht sich um diese Beziehung aber keine Sorge. Maryama ist eine Freundin von Ben, jedoch läuft da nichts romantisches zwischen den beiden. Bei ihr selbst und Ben sieht das anders aus. Vielleicht könnten sie ja irgendwann auch mal zusammen ziehen... sobald das Studium fertig ist und sie ihr eigenes Geld verdient.

Dora - nächster Post


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03.05.2023 17:08 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2023 12:54)
avatar  Murloc
#16
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Drama-Aspirant

Megan, Victor - Letzter Post
Viola - Letzter Post
Lucía - Letzter Post

Die Vampirin seufzt. Seit Blaze Hausarrest hat und die Bandproben ausfallen, vermisst sie ihn. So langsam wird es wirklich Zeit, dass das vorüber ist. Auch die Begegnung mit dem komischen Typen am Tag zuvor, der sie angegriffen hat, sorgt nicht gerade dazu, dass sich Violas Laune bessert - vor allem, da es ihr irgendwie peinlich ist, dass Nouki Zeugin davon wurde. Die Wunde selbst tut nicht mehr weh. Als Vampirin heilen ihre Wunden schneller als bei den Sterblichen. Doch es ist ihr trotzdem noch peinlich.

Aber irgendwie muss sie sich ja die Zeit vertreiben. Sie kramt ihr Skateboard hervor. Dann könnte sie das ja vielleicht wieder etwas trainieren.



Auf den Skatepark hat sie im Moment keine Lust, und so fährt sie eine Weile einfach nur ziellos durch die Gegend. Fliegen wäre schneller gewesen, doch darum geht es ihr nicht. Schließlich stellt sie fest, in Britechester gelandet zu sein. Hier ist die Universität. Früher hatte sie mal mit dem Gedanken gespielt, sich dort fortbilden zu lassen, doch im Moment glaubt sie nicht, dass sie noch Lust hat auf noch mehr Unterricht. Aber erst mal muss ohnehin die Highschool beendet werden. Einige Hügel eignen sich dazu, auch ein paar Stunts zu üben.




"Ich bin richtig aufgeregt.", flötet Megan, als sie die WG verlässt. In ihrer Hand hält sie einen metallenen Koffer, auf dem Rücken ist ein Rucksack geschnallt.
"Du wirst das gut machen, da habe ich keine Zweifel." Victor legt den Arm um ihre Schultern und lächelt sie ermutigend an. "Bist du sicher, dass ich nichts nehmen soll?"
"Nein, nein."
, winkt sie lachend ab. "Ich kann mir keine Rodies leisten."



Die Vampirin hört Stimmen hinter sich. Zwei Leute nähern sich, einer davon mit einer grünen Haut. Dessen Aura ist auch irgendwie merkwürdig. Die Art der Aura kommt ihr auch nur zum Teil bekannt vor. Doch im Moment hat sie keinen Blutdurst. Sie hat ihren Durst schon unterwegs gestillt. Und so kümmert sie sich nicht weiter um die beiden.

"Ich will doch keine Bezahlung von dir.", entgegnet Victor seiner Freundin. "Es reicht mir, wenn du deine Sache gut machst und einen gigantösen Abend hast."
"Gigantös?"
, lacht Megan. Sie liebt es, wenn er Worte erfindet und abwandelt. "Solange du an meiner Seite bist, wirs gigantastisch."
"Na, das geht ja runter, wie Algenkompott
.", lacht der Grünhäutige.

Viola achtet nicht auf das Gespräch der beiden. Sie übt weiter ihre Stunts. Eigentlich hat sie mittlerweile ja schon viel gelernt. Vor allem durch das Fahren auf dem Volkativus-Berg. Doch der Hügel hier ist anders als der Weg den Berg runter nicht gepflastert, und im Gras übersieht sie den Stein, gegen den ihr Skateboard nun kracht. Sie verliert das Gleichgewicht.



Das Momentum reicht aus, sie direkt vor die beiden Passanten zu schleudern. Gerade noch rechtzeitig verwandelt sie sich in die Fledermaus und kommt ohne Verletzung davon. Das Skateboard jedoch macht einen Überschlag, landet wieder auf den Rädern und rollt ebenfalls in Richtung der Passanten.



Victor reißt die Hände erschrocken hoch und stößt einen kurzen Schrei aus, als die Fledermaus vor ihm aufflattert. Megan fängt an zu lachen. Sie weiß, wie sehr ihr Freund sich vor diesen Tieren ekelt. Amüsiert schaut sie ihn an und glaubt, seine Gänsehaut sehen zu können, während er noch immer angewidert mit den Armen herumfuchtelt.



Immer stärker lachend hält sie sich den Bauch mit der freien Hand, macht einen unbedachten Schritt und von einer Sekunde auf die andere verstummt ihr Lachen. Mit einem Fuß auf dem Skateboard verliert sie das Gleichgewicht und fällt nach hinten über - nun ebenfalls mit den Armen wedelnd - der Koffer fliegt in die Luft und landet einige Meter entfernt auf dem Boden. Eine Schnalle öffnet sich durch den Aufprall und es schäppert gewaltig.



Auf dem Boden liegend keucht die junge Frau auf. Der Schmerz im Rücken ist für einen Moment brutal, lässt aber schnell nach.
"Oh, nein. Pix!", ruft Victor, der sich durch den Sturz seiner Freundin wieder gefangen hat und sich nun über sie beugt. "Pix, alles okay? Hast du dir weh getan?"
Sie lässt den Kopf auf den Boden sinken. Nur gut, dass sie auf dem Rücken gelandet ist.
"Autsch.", jammert sie kläglich, muss dann aber gleich leise kichern. Als ihr Oberkörper anfängt zu beben, hält sie die Luft an und sagt noch einmal: "Autsch. Ich darf nicht lachen, dann gehts."
"Dann sollte ich dir jetzt lieber keinen Witz erzählen, was?"

Sie schüttelt leicht den Kopf und streckt ihre Hand nach ihrem Freund aus. Er ergreift sie und zieht sie vorsichtig hoch.
Ein Knirschen ertönt aus dem Rucksack, als sie sich aufrichtet. "Scheiße.", flüstert sie. "Meine Sachen." Ihr Blick sucht den Koffer. Zwei der Platten ragen aus dem Schlitz.

Viola landet in der Nähe. "Du schreist wie ein Mädchen.", ruft sie dem Grünhäutigen zu und verdreht ihre Augen. "Noch nie ne Fledermaus gesehen?" Sie sammelt ihr Skateboard wieder ein, das zum Glück heil geblieben ist.



"Wie wäre es mit einer Entschuldigung?", schimpft Megan zurück.
"Das war doch keine Absicht.", erklärt Victor. "Sie ist gestürzt. Und war dann plötzlich eine ... Fleder- ....irgs"

Viola wirft den Blick zu der Frau, dann wieder zu dem Grünhäutigen. "Ja, nicht einmal ich habe absichtlich vor, mit einem Skateboard um mich zu werfen.", sagt sie, ohne sich zu entschuldigen. Stattdessen funkelt sie den Grünhäutigen an. "Was hast du gegen Fledermäuse?"

"Ist nichts Persönliche
s,", hebt er entschuldigend die Hände, "irgendwie jagen die mir einen Schauer über den Rücken." Er kann sich eine angeekelte Mine nicht verkneifen. Der bloße Gedanke an diese Tiere, lässt ihn erschaudern. "Manche haben das mit Ratten.", zuckt er mit der Schulter.
"Du entschuldigst dich auch noch bei der?" Megan reibt sich den Rücken, der noch immer etwas zieht. "Man, guck doch mal. Meine Sachen ... Ich meine, das kann ja passieren, aber dann entschuldigt man sich und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden der anderen." Sie spricht lauter, so dass die Vampirin ihre Ausführungen hören muss.

Die hört die Worte zwar, entscheidet sich aber dazu, die einfach zu ignorieren. Stattdessen dreht sie sich auch weiterhin zu dem Grünhäutigen: "Ich habe auch vor Ratten kein Problem. Aber ich nehme es persönlich, dass dir das..." Sie verwandelt sich erneut... "nicht gefällt."




"Wenn die alle so sind, verstehe ich, dass Hep diese Leute nicht mag.", schimpft die Pinke und beginnt damit, kleine Steine vom Boden zu sammeln. Einen nach dem anderen wirft sie nach der Fledermaus. "Verzieh dich, du unhöfliches Stück! Flatter ab!"
"Komm schon, Pix, lass uns gehen
.", flüstert Victor ihr zu. Es gefällt ihm gar nixht, wie sich die Situation entwickelt.

Jetzt reicht es Viola. "Und mit Steinen zu werfen ist jetzt seit Neuestem ein Zeichen von Höflichkeit?", knurrt sie. Sie lässt vom Grünhäutigen ab. Ihre Laune ist gerade ohnehin nicht die beste wegen Blaze' Hausarrest, aber das muss sie sich nun wirklich nicht bieten lassen.

"Du hast doch keine Ahnung, was Höflichkeit ist!"



Viola funkelt die Frau an. "Große Klappe für jemanden, den ich leicht mit einem Drink verwechseln könnte. Dein Kumpel hat wenigstens Respekt." Sie verdreht die Augen. "Sei froh, dass ich grad keinen Durst habe."

"Mir doch egal. Nur weil du Power hast, hast du nicht das Recht, dich wie eine besenkte Sau aufzuführen
." Inzwischen sind ihr die Steine ausgegangen und sie räumt die Sachen im Koffer ordentlich zurecht. Die Schnallen schnappen zu und sie stampft los. "Komm, Victor. Ich habe einen Auftritt. Den lasse ich mir von so einer flatternden Göre nicht vermiesen."
Der Grünhäutige tritt an die Seite seiner Freundin, noch immer mit dem Ekel in ihm kämpfend.

Viola verdreht die Augen. Sie wirft einen Blick auf den Koffer, der sich so langsam wieder füllt. Sie verwandelt sich erneut und flattert provokant um die Frau herum. Den Grünhäutigen lässt sie diesmal aber in Ruhe.

"Was soll das?", fragt Megan genervt. "Findest du dich und dein Leben so scheiße, dass du unbedingt anderen auf den Sack gehen musst?!"

Amüsiert lehnt sich Viola an einen Baum. "Ich hab nicht damit angefangen, mit Steinen zu werfen. Und ich war einfach nur Skateboarden vorher." Sie wendet sich nun den Grünhäutigen. "Was bist du eigentlich?"



Megan lässt Victor nicht zu Worte kommen. "Du bist scheinbar die Unschuld in Person und egal, was passiert, andere haben immer Schuld, weil du auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen Fehler machst." Sie dreht sich wieder herum, um ihren Weg fortzusetzen. "Ich habe keine Zeit für so einen Mist."
Bestürzt über den Verlauf der letzten Ereignisse, folgt Victor ihr, ohne dem Teenager eine Antwort zu geben.

Viola zuckt die Schultern. Natürlich macht auch sie Fehler. So narzisstisch ist auch sie nicht, um das Gegenteil zu glauben. Die Sache mit Veros Handgelenk zum Beispiel. Das hätte nicht so geschehen dürfen. Doch sie hat nicht vor, der Fremden das letzte Wort zu überlassen. "Du hast es erfasst.", ruft sie ihr daher hinterher. "Ich bin halt perfekt!"



Nathan - Letzter Post

Nathan wandert mit den Händen in den Taschen auf den schmalen gepflasterten Fusswegen. Er hat heute nach der Schule einen Freund hier besucht. Auf der Brindleton Bay hat er nie wirklich Leute gefunden mit denen er sich abgeben will. Abgesehen von Nadine und die auch erst seit sie… zu sich gekommen ist. Die meisten auf der Brindlethon High sind Konformisten, gehen auf konformistische Feiern und den meisten schmeckt wahrscheinlich nicht mal Kaffe. Alle ein Brett vor dem Kopf und kein Blick für ausserhalb des Tellerrands. Nate ist froh wenn er von dort wegkommt und hier studieren kann. Hier wo die Leute sich erwachsener verhalten. Er weiss seine Gedanken sind hart, aber was solls. Er wird 90% der Schüler auf der BBH nie wieder sehen also wen juckts. Das Leben… ist wie Kaffe… zum scheissen gut.



Er blickt auf als eine bekannte Stimme durch die Luft schneidet. Oh Boy… Ist man nirgendwo mehr sicher? Zwei weitere Passanten, den offenbar das Gebrüll gilt, kommen auf Nates Höhe und er sagt in normalem Sprechton, was nur die Beiden hören können, „Lächeln und winken. Diskussion hat keinen Zweck.“ Nathan hebt die Hand gegen Viola und winkt ihr lächelnd zu, wenn auch das Lächeln alles andere als echt ist, aber das kann sie von da hinten hoffentlich nicht erkennen.



"Scheinst dich ja mit der auszukennen.", stellt Megan fest. Noch immer ist sie ziemlich wütend, was wiederum Victors Laune zusetzt. Mit Emotionen dieser Art kann er nicht umgehen. Wut, Aggression und Streit schüchtern ihn so sehr ein, dass er am liebsten davonlaufen würde. Nur weil er seine Freundin schon lange kennt und weiß, dass sie keine Gefahr für ihn darstellt, reißt er sich zusammen und bleibt an ihrer Seite.

Viola ist zufrieden damit, dass niemand versucht, was zu kontern, als sie plötzlich Nathan erblickt. Irgendwas sagt er zu den beiden Passanten, doch sie kann nicht hören was. Egal. Das Lächeln und Winken irritiert sie zuerst, doch dann erkennt sie, dass es kein echtes Lächeln ist. War ja klar. Trotzdem kommt sie nun doch wieder näher. Skateboardfahren ist auf dem grasbewachsenen Hügel ohnehin nicht das Wahre. "N'Abend Nate.", sagt sie knapp mit neutraler Stimme. Eigentlich ist ihr der Kerl eher egal. Sie hat keine Fehde mit ihm, aber im Grunde interessiert er sie auch nicht weiter. Aber wenn er schon winkt, will sie zumindest etwas erwidern. Selbst wenn das Lächeln nur Fake ist.

Ist nur Beobachtung.“ erwidert Nathan der Frau neutral. Er sieht Viola an und meint etwa so emphatisch wie ein Stein: „N‘abend.“

"Was beobachtest du
?" Viola hebt eine Augenbraue. Der Satz war nicht an sie gerichtet, aber sie ahnt irgendwie, dass es um sie geht.



Megan geht ihren Weg unbeirrt weiter. Wenn sie nicht zu spät kommen will, darf sie sich nicht mehr aufhalten lassen. Gerade weil sie noch nicht häufig offiziell aufgelegt hat, möchte sie einen halbwegs professionellen Eindruck hinterlassen. Victor schenkt der Vampirin einen verstohlenen Blick und eilt hinter der Pinken hinterher.

Nathan folgt den Beiden mit dem Blick, sieht Viola an und setzt sich in Bewegung. „Dies und das.“ antwortet er und geht seinerseits seinen Weg in die Entgegengesetzte Richtung der beiden. „Bis dann.“

"Whatever."
Viola nutzt wieder ihr Lieblingswort und verdreht die Augen. Sie weiß ganz genau, dass es um sie ging. Doch sie hakt nicht weiter nach. Wozu auch. Sollen sie meckern. Aber irgendwie hätte sie es ja schon interessiert, was dieser Typ für einen Okkult hat. Vielleicht hätte sie dafür doch etwas freundlicher sein sollen. Naja, auch egal. Ihre Laune wurde durch den kleinen Streit zumindest ein wenig aufgelockert. Sie packt ihr Skateboard. Auf dem Grasboden versucht sie es kein weiteres Mal, doch schließlich findet sie in der Nähe eine besser geeignete Stelle, die auch betoniert ist. Hier lässt es sich besser trainieren, ohne dass sie zum Skatepark müsste. Sie hat nur wenig Lust auf diesen Drogendealer und seine Kumpels, die sie dort öfters mal gesehen hat.

Megan, Victor - Nächster Post
Nathan - Nächster Post

Inzwischen ist Lucía am letzten Briefkasten angekommen. Sie hätte beinahe die Frist verpasst, um bei den Universitäten in Britechester ihre Bewerbungen als Schnupperstudentin einzureichen. Zu erfahren, wie solch eine Vorlesung abläuft, ist ihr sehr wichtig, um sich nach der Schule zwischen Uni oder Ausbildung entscheiden zu können. So will sie sich auf den Heimweg machen, als ihr eine bekannte Simin auffällt. Viola? Was macht sie denn hier? Das wird sie gleich herausfinden. Die Jugendliche geht auf die Vampirin zu. "Hey."



Verwundert dreht sich die Rothaarige um. Lucía? Nanu? Das letzte Mal hatte sie während Lillys Geburtstag mit der anderen Teenagerin gesprochen. Offenbar versucht sie noch immer, Violas Freundschaft zu gewinnen. "Ähm, hi.", sagt Viola nur knapp.

"Was machst du denn zu solch einer Uhrzeit hier?", fragt die Blondine.

"Skateboarden.", sagt die Rothaarige knapp. Sieht Lucía das nicht selber?



"Cool. Ich war hier gerade Bewerbungen einwerfen und bin eigentlich auf dem Rückweg." Die Straßen sind leer und Lucía ist etwas irritiert. "Dein Freund gar nicht hier?"

What.... Viola funkelt die andere Teenagerin an. "Blaze?" Violas Blick verfinstert sich. "Sollte er eigentlich, wenn er einen guten Vater hätte.", knurrt sie, "Hat er aber nicht, und daher ist er nicht hier." Erneut findet Viola die Strafe etwas übertrieben, den ganzen Winter über zu Hausarrest verdonnert zu sein. Auch wenn sie ihm mit dem Foto helfen konnte, ist sie sich sicher, dass er sich trotzdem langweilen muss. Und sie kann ihn nicht jeden Tag besuchen kommen. Irgendwann würde das auffallen. Will sich Lucía darüber lustig machen oder warum spricht sie Blaze' Abwesenheit an? Aber eigentlich passt das nicht zu ihrem Charakter... Weiß sie also wirklich nichts von dem Hausarrest?

"Ok." Lucía kennt Blaze Vater nicht, daher will sie sich kein Urteil erlauben. Ob das was mit der Halloweensache zu tun hat? Sicher ist sich die Teenagerin nicht, genug Stress und Probleme waren bei ihr zuhause. "Lust, was trinken zu gehen?"



Viola betrachtet Lucía eine Weile. Warum ist sie immer noch so hartnäckig? Vor allem, da auch ihr nicht entgangen sein dürfte, dass Violas Laune momentan alles andere als angenehm ist. "Warum bist du so stur?", fragt Viola finster.

Stur? Ein paar Sekunden sagt Lucía nichts. Sie erinnert sich an Irinas Worte. Unnahbar. Harte Schale. Weicher Kern. "So bin ich." Eigentlich ist sie das überhaupt nicht. Doch in letzter Zeit hat sie ein weniger mehr Mut gewonnen und traut sich auch mal etwas zu. "Also, sollen wir hier in Britechester eine Bar suchen?"

Viola seufzt. "Na schön." Vielleicht kann sie sich mit Lucía ja tatsächlich etwas von ihrem Frust ablenken. Sich mit den Passanten anzulegen hat nur kurzzeitig was gebracht.



Die Vampirin grinst in sich hinein, als Viola sich positiv äußert. Irina hatte Recht, dran bleiben. "Hier um die Ecke war eine Bar. Ich glaube, das ist eine Studentenbar. Wir kriegen wahrscheinlich keinen Alkohol, aber das muss ja auch nicht zwangsläufig sein."

"Jaja, soviel bringt der mir eh nicht."
, sagt Viola nur.

"Wohl wahr.", nickt Lucía und betritt gemeinsam mit der Vampirin die Bar. Es ist nicht viel los, aber die Sims, die vor Ort sind, scheinen wirklich Studenten zu sein. "Da hinten ist was frei." Die Blondine geht vor und setzt sich.

Missmutig setzt sich Viola daneben. Es ist nun schon eine ganze Weile so, dass sie nichts mehr mit Blaze unternehmen konnte, außer ihn heimlich zu besuchen. Sie hätte erwartet, sich so langsam daran gewöhnt zu haben. Früher war sie ja auch meistens alleine. Aber Blaze ist ihr einfach zu wichtig und auch die einzige Person, die zu ihr hält und nicht zur direkten Familie gehört... Sie wirft Lucía einen Blick zu.. Nein, Lucía ist auch noch da. Viola ist sich nicht sicher, was sie davon halten soll. So viel hat sie mit der anderen Vampirin doch nicht gemein, auch wenn diese so langsam immer mehr Mut zu bekommen scheint.

Der Kellner kommt und holt Viola aus ihren Gedanken. Sie bestellt sich eine Cola. Blut wird hier ja nicht ausgeschenkt.

Lucía wünscht sich eine Fanta. "Hast du schon Pläne, was du nach der Schule machen willst?"



Am liebsten irgendwas mit Deffekt, denkt sich Viola, ohne es laut auszusprechen. Auch wenn sie sich anfangs unsicher war, so ist es Blaze zu verdanken, dass sie nun doch Gefallen daran gefunden hat, gemeinsam mit anderen zu musizieren. Laut sagt sie jedoch: "Keine Ahnung."

"Du ziehst doch bestimmt mit deinem Freund zusammen, wenn die Schule vorbei ist.
" Lucía ist fest davon überzeugt, so wie die Beiden in der Schule aneinander kleben. Selbst kennt sie dieses Gefühl nicht, stellt es sich aber unglaublich schön vor.

Viola sieht Lucía lange an. Sie hat bisher noch nicht geschafft, Blaze zu einer Verwandlung zu überreden. Vielleicht wird die Zeit mit ihm begrenzt sein. Sie hat noch gar keine Zukunftspläne gemacht, die Zusammenziehen beinhalten. "Macht schon Sinn, wenn wir zwei Outsider irgendwie zusammen enden.", sagt Viola nach einer Weile mit neutraler Stimme.



Es scheint wirklich ernst zwischen den Beiden zu sein. "Ihr passt jedenfalls gut zusammen.", sagt Lucía und trinkt von ihrer Fanta, die inzwischen gebracht wurde.

Viola stützt ihren Kopf auf ihre Hand. "Yeah, I guess. Gibt's für dich etwa niemanden?"

"Nein, bisher nicht. Ich suche aber auch nicht aktiv
." An eine Beziehung hat Lucía noch keinen Gedanken verloren. Natürlich wäre sie neugierig, aber bisher hat sich nichts ergeben und auch ihr Interesse an Jungs scheint kaum zu bestehen. "Irgendwann passiert das schon."

Viola zuckt die Schultern. Auch wenn sie Lucía dank deren Hartnäckigkeit mittlerweile schon soweit tolerieren kann, ist sie keine Freundin und Viola hat nicht wirklich eine Ahnung, worüber sie mit Lucía reden sollte. Sie zuckt nur die Schultern. "Kann sein.", sagt sie knapp und wenig enthusiastisch.



"Da hinten ist eine Dartscheibe. Bog zu werfen?", fragt die Blonde plötzlich.



Das hingegen ist dann schon etwas, mit dem sich Viola etwas ablenken könnte. "Klar!", sagt Viola, nun wieder etwas besserer Laune. Blaze hat Hausarrest. Aber sie kann ja nicht die ganze Zeit nur missmutig drauf sein, bis er wieder frei ist.

Lucía nimmt ihr Getränk und stellt es auf dem Stehtisch neben an ab. Die Dartpfeile sind über der Scheibe angebracht. Nachdem sie sie herunter geholt hat, gibt sie drei an Viola und drei behält sie selbst. "Dann fang mal an."

Viola denkt an Bogenschießen mit der Zentaurin Tia zurück. Auch dort ging es um Treffsicherheit. Für Darts, die ein ganz anderes Momentum haben als Bogenpfeile, kann sie Tias Tipps jedoch nicht umsetzen.



Trotzdem gelingt es Viola, einen guten Wurf zu machen, der einige Punkte einbringt. "Ist nicht so cool wie Bogen schießen.", sagt sie trotzdem noch.

"Du hast schon mal Bogen schießen gemacht?", fragt Lucía begeistert, während sie ihren Wurf spielt.

Viola ist ein wenig stolz, als sie antwortet: "Klar, einmal hab ich das gemacht. Sogar bei einer Zentaurin." Das entspricht zwar der Wahrheit, aber Viola kann sich nicht vorstellen, dass Lucía das jetzt glauben wird. Egal.



Begeistert sieht sie Viola an. "Wow, das ist ja cool!" Sie wartet ab, bis Viola ihren nächsten Wurf macht, bevor sie sich erneut in Position stellt.

"Vielleicht sollte ich..." Viola wirft und trifft diesmal nur den äußeren Ring ... "das mit dem Bogen schießen mal vertiefen." Schade, dass sie wohl nicht ständig bei den Zentauren vorbei schauen kann dafür. Aber vielleicht gibt es ja sonst nen Verein, der so etwas anbietet. Aber andererseits.. da wären dann wieder nervige andere Leute.

"Ich wollte das auch immer mal machen. Vielleicht gibt es ja irgendwo Gruppen, wo du dich anschließen kannst.", schlägt die Spielpartnerin vor.



Das überrascht Viola dann doch. "Das hätte ich jetzt nicht erwartet, dass dich so was interessiert.", sagt sie. Oder will sich Lucía nur wichtig machen? Doch Viola erzählt trotzdem weiter. "Aber ja, Vereine gibt es bestimmt irgendwo."

"Weißt du was?
" Die Blondine macht ihren letzten Wurf. "Ich guck jetzt mal im Internet, ob es bei uns in der Nähe einen Verein gibt. Cool wäre, eine Vampirverein, aber gemischt geht auch notfalls."



Viola nickt nur stumm und blickt zur Dartscheibe. Ihr fällt gerade auf, dass sie gar nicht dran gedacht haben, sich die Punkte zu notieren. Schwer zu sagen, wer von den beiden gewonnen hat. Zumindest aber wäre es wohl eh nur ein knapper Sieg.

Nach ein paar Minuten surfen, hat Lucía etwas gefunden. "Hier sieh mal. Bogenschießen für Vampire." Sie zeigt Viola die Bilder der Website. "Da könnte man mal anfragen, ob man mal zur Probe dorthin kann. Oder was meinst du?"



"Für Vampire?"
Viola schaut über Lucías Schulter auf die Seite. Ist nicht das selbe, wie bei einer Zentaurin zu lernen, aber vielleicht wäre es trotzdem eine akzeptable Alternative. "Kann man ja mal ausprobieren."

Lächelnd sieht Lucía zu Viola. "Cool. Wenn du Lust hast, können wir morgen mal dort vorbei sehen. Hast du Zeit?" Geschickt versucht sie ein weiteres Treffen zu arrangieren. Zwar fühlt sie sich mittlerweile locker und entspannt mit Viola alleine zu sein, dennoch hat sie immer noch die Befürchtung, die Vampirin könnte sie ablehnen.

Viola mustert die andere Vampirin. Ihr entgeht nicht, was Lucía versucht. Hartnäckig ist sie ja... Aber auch Nio hat durch seine Sturheit ihre Aufmerksamkeit gewonnen. Schade eigentlich, dass sich die Freundschaft mit dem Balletttänzer irgendwann auseinander gelebt hat. "Na schön", sagt Viola schließlich.

Ihre Freude zeigt sie nicht nach außen, doch ein Lächeln kann Lucía dann doch nicht verkneifen.



Dann sieht sie auf die Uhr. "Oh, schon so spät." Bevor sie losgezogen ist, hatte sie Irina gesagt, sie käme frühzeitig zurück, um mit ihr noch ein paar Babyzeitschriften durchzublättern. "Sollen wir gemeinsam zurück nach Forgotten Hollow oder willst du noch etwas durch die Gegend fahren?"

"Nein, ich komme mit."
, sagt Viola nur.

Top., denkt sich Lucía daraufhin und nutzt den Heimweg, um mit Viola über das Bogenschießen zu sprechen.

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14.06.2023 23:18 (zuletzt bearbeitet: 15.06.2023 16:31)
#17
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Nicole - letzter Post

Ort: Irgendwo auf den Straßen von Copperdale nach Britechester
Charaktere: Remy, Nicole
Geschichtsstrang: Geheimnisse in Britechester - der erste Tanz



Es ist tiefste Nacht, als Remy beschließt, noch eine Runde zu drehen. Obwohl er die Kälte kaum spürt, hat er das immer stärker werdende Bedürfnis, sich zu bewegen. Die Hände tief in die Taschen seines Mantels, beobachtet er die Straße. Hinter den Bergen führt sie nach Britechester. Irgendwo auf dieser Strecke lauert jemand. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Opfer verschwindet.
Drei Vermisste zieren inzwischen die Plakate der Umgebung - zwei Studenten und ein werdender Vater. Untersuchungen zufolge gibt es keine Gemeinsamkeiten zwischen den Verschwundenen. Doch das stimmt nicht. Alle drei sind jung, gesund und beinahe täglich in der Umgebung der Pine Hill Universität.
Marius - das letzte Opfer - joggte diese Strecke jeden Tag entlang. Zu dieser Jahreszeit ist es so dunkel auf der Straße, dass ein normaler Sim kaum seine Hand vor Augen sieht.
Der Gedanke ist beunruhigend, wenn man sieht, wie arglos und naiv die meisten Studenten herumlaufen. Gefangen in ihrem jugendlichen Leichtsinn nehmen sie die Gefahr nicht ernst. Bis ihnen selbst etwas zustößt.



Remy sieht sich ein weiteres Mal um. Seine Verabredung wird nicht auftauchen. Unzufrieden schnaubt er. Wieder verschwendete Stunden, in denen er seinen Bericht hätte ausarbeiten können. Die letzte Informationsquelle schien zuverlässiger als die vorherigen. Da er noch keine Gelegenheit hatte, die letzten Daten zu überprüfen, beschließt er, zurück nach Britechester zu gehen. Die Universität ist näher, als das Labor und die Geräte dort sind nicht minderer Qualität.

Wie erwartet, ist kaum Verkehr auf der Straße und Remy genießt die nächtliche Ruhe. Doch nach etwa der halben Strecke meldet sich sein Magen mit überraschender Dringlichkeit. Es ist viel zu lange her, dass er eine anständige Mahlzeit zu sich genommen hat. Es wird Zeit für einen Snack. Vor wenigen Kilometern hatte er in der Ferne ein altes Haus gesehen. Einen Moment überlegt er, ob er zurück gehen, und dort nach etwas Essbarem suchen soll - als ihm plötzlich ein lieblicher Duft in die Nase steigt. Der Wind steht günstig und trägt das Aroma einer jungen Frau mit sich.



Nicole befindet sich derweil in den Straßen von Britechester. Viel zu spät ist es geworden mit ihrer Lerngruppe. Doch der Stoff sitzt jetzt. Die Klausurenphase kann kommen.

Die Studentin nimmt ihr Handy aus der Tasche und beantwortet ein paar Nachrichten, außerdem schließt sie ihre Kopfhörer an und öffnet die Musik-Playlist. Während sie die Ohrstecker in ihren Ohren platziert, bemerkt sie nicht, dass sie beobachtet wird.



Es lauert im Dunkeln. Es muss erfolgreich sein. Das Verlangen nach frischem Blut treibt es voran. Keine Gedanken, keine Furcht - nur der animalische Instinkt sagt ihm, was zu tun ist. Der Wind treibt den Geruch von Beute in seine Nase. Angespannt und hungrig folgt es der Fährte. Beinahe lautlos huscht es durch die schattigen Büsche. Die spitzen Steine und Äste unter seinen Füßen spürt es kaum und so kommt es mit schnellen Schritten näher. Bis es schließlich die von Wärme durchströmte Gestalt vor sich sieht.

Der Herzschlag der Beute ist ruhig und kräftig - eine wertvolle Nahrungsquelle.
Mit geduckter Haltung schleicht es aus dem Gebüsch heraus. Der Blick ist starr auf die Beute gerichtet. Seine Fangzähne schieben sich kraftvoll aus dem halbtoten Fleisch, saurer Speichel tropft von ihnen herab.
Das Raubtier setzt zum Sprung an.



Ein gellender Schrei schneidet durch die Stille der Nacht. Remy schaudert für einige Sekunden, bevor er konzentriert seine scharfen Sinne einsetzt - ein fauliger Geruch weht vom Westen herüber. Britechester. Ohne weiter nachzudenken, rennt er los, so schnell er kann. Der Gestank von altem Fleisch verdrängt den Duft der jungen Frau und als Remy den Ort kurze Zeit später erreicht, führt ihn die Fährte an den Rand der Siedlung. Sein Blick tastet die Umgebung ab - dort im Gras liegt etwas. Das Rot des Blutes lässt seinen Hunger erneut aufkeimen. Mit aller Kraft widersetzt er sich dem Drang, seine Lippen in die rote Pfütze zu pressen. Ohne zu wissen, wer oder was diese Sauerei veranstaltet hat, ist es viel zu gefährlich, davon zu trinken.

Beherrscht tritt der junge Mann näher und erkennt, dass es ein Tier ist. Ein Fuchs. Remy zieht nachdenklich die Augenbrauen ins Gesicht. Das ergibt keinen Sinn. Die Halsschlagader des Vierbeiners wurde regelrecht zerfetzt. Ein Vampir tut so etwas nicht. Auch die Spuren eines Werwolfs sehen völlig anders aus. Und ein Sim? Schwer vorstellbar - wie und warum sollte jemand von der schwachen Spezies so etwas tun?
Remy greift in seine Manteltasche und zieht seinen Kampfstock heraus, um mit dessen Spitze, das Tier zu drehen. Sein Verdacht bestätigt sich. Weder Vampir, noch Werwolf würden so viel Beute verschwenden und einfach liegen lassen. Selbst, wenn es nur ein verhältnismäßig kleines Tier ist - was an sich schon ungewöhnlich ist, aber durchaus vorkommen kann. Er selbst war eine Zeitlang gezwungen, sich von Tieren zu ernähren. Kein Vampir wählt diesen Weg gern. Das Blut der Vierbeiner hält zwar am Leben, kulinarisch allerdings ist es kaum eine Freude. Von der Wunde des Kadavers steigt ein Rest des Geruchs auf, den Remy bereits aus der Ferne riechen konnte. Dieser Gestank scheint vom Speichel auszugehen.



Nachdem er den Stock im Gras abgewischt und zurück in die Tasche geschoben hat, lässt Remy die Umgebung auf sich wirken. Es ist still. Nur ein leichter Wind ist zu hören. Der faulige Geruch ist kaum noch wahrzunehmen. Möglicherweise ist der Täter mit der Windrichtung geflohen, um die aromatische Spur zu verbergen.
Der Vampir geht einige Schritte mit dem Wind und kniet sich auf den Boden. Mit der flachen Hand sucht er nach Restwärme eines Wesens, doch vergebens. Es ist nicht auszuschließen, dass die Erde bereits zu kalt ist, um die Wärme eines herumlaufenden Körpers zu speichern. Auch Fußspuren sind nicht zu erkennen.
Seufzend erhebt sich der junge Mann und denkt nach. Mehr zufällig fällt sein Blick auf einen dunklen Fleck auf dem Boden. Ein Blutspritzer. In Remys Geist formt sich das Bild zusammen, wie jemand diesen Weg geht, Blut tropft von seinen Händen, die er wenige Augenblicke zuvor in dem Fleisch des Tieres vergraben hatte. Da dies die einzige Spur ist, die er hat, beschließt er, dieser Linie in Windrichtung zu folgen.
Es dauert nicht lange, bis ihm erneut der Geruch von Fäulnis entgegenschlägt. Der Täter hat die Richtung geändert - zum zweiten Mal führt die Fährte direkt in die Siedlung, in der viele der Studenten ihre Unterkunft haben.

Das ist nur logisch. Sollte es sich um einen unkontrollierten Okkulten handeln, wird der kleine Fuchs die Bestie nicht gesättigt haben. Remys Gedanken kreisen wild umher. Sollte dieses Ding etwa für das Verschwinden der Sims verantwortlich sein? Ein unerfahrener Werwolf, der sich nicht unter Kontrolle hat? Ein Seelenloser? Das kann nicht stimmen. Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass jemand einem Okkulten zum Opfer fiel. Und Seelenlose wurden vor über zweihundert Jahren ausgerottet. Zu gern wäre er bei der Jagd dabei gewesen, doch das war weit vor seiner Zeit.

Remy schüttelt den Gedanken ab und folgt der Fährte. Es ist unwahrscheinlich, dass dieses Ding - was auch immer es ist - mit den Opfern zu tun hat. Dennoch muss er es verfolgen. Es wäre fahrlässig, das Monster einfach laufen zu lassen. Nicht auszudenken, welchen Schaden es anrichten könnte. Unzählige Leben, der Ruf der Okkulten und vielleicht sogar eine großzügige Belohnung stehen auf dem Spiel.

Als der Vampir die Siedlung erreicht, erklimmt er die Fassade eines hohen Gebäudes. Von hier aus hat er alles im Blick und kann sich selbst bedeckt halten. Die Straßen sind beinahe leer. Vor der Bar unterhalten sich zwei Männer, eine Frau wartet weiter entfernt auf den letzten Bus und eine einzelne biegt gerade in eine Nebenstraße ab. Von einem 'Ding' ist nichts zu sehen. Den Blick hin und her wendend, beobachtet Remy die Straßen, die junge Frau verschwindet in wenigen Sekunden aus seinem Sichtfeld. Da die anderen drei für einander sichtbar sind, beschließt er, der Einzelnen zu folgen.
Sie ist wenige Meter gegangen, als ein Schatten hinter ihr die Aufmerksamkeit des Vampirs auf sich zieht. An der Hauswand bewegt sich etwas in einer Art und Weise, die nicht zur Umgebung passt. Gerade als er zu begreifen beginnt, dass es sich nicht um einen Schatten handelt, entfernt dieser sich von dem Gebäude und springt mit einem gewaltigen Satz in Richtung der jungen Frau.



Augenblicklich macht Remy einen Ausfallschritt und lässt sich zu Boden fallen. Noch im Sturz greift er nach seinem Kampstock und kann das Ende des schweren Metalls in den Boden rammen, um sich im neunzig-Grad-Winkel davon abzustoßen. Sein ausgestreckter Fuß landet hart auf dem Brustkorb des Angreifers, noch bevor dieser das auserkorene Opfer berühren konnte.
Das dunkle Wesen heult grell auf - ob aus Schmerz oder vor Wut ist nicht erkennbar. Es stürzt einige Meter zurück auf den Boden, steht beeindruckend schnell auf und setzt zu einem erneuten Angriff an. Seine Zielsicherheit ist bemerkenswert, doch Remy kann rechtzeitig ausweichen. Mit nicht nachvollziehbarer Geschwindigkeit läuft er einige Schritte die nächste Hauswand hinauf, stößt sich mit seinem Stock ab und landet einen weiteren Treffer in den gegnerischen Oberkörper. Mit einem Salto kommt der Vampir auf dem Boden auf, nimmt erneut Anlauf und schlägt dem sich gerade aufrappelnden Biest im Vorbeirennen gegen die Schienbeine. Es stürzt ein drittes Mal zu Boden und bleibt wehklagend liegen. Aus sicherer Entfernung betrachtet der Vampir sein Werk, während er sich schnaufend auf den Stock stützt. Lange hat er nicht gegen einen würdigen Gegner kämpfen müssen und er ist sich durchaus im Klaren darüber, dass seine Treffer auch dem Überraschungseffekt zu verschulden sind.
Aus dem Augenwinkel wirft er einen Blick auf die junge Frau, die kaum Zeit hatte, zu reagieren.
"Alles okay?", fragt er knapp.



Geschockt nickt sie, ist gedanklich allerdings noch nicht anwesend. Kaum zu glauben, was da eben passiert ist. Die Meldungen im Radio und die Warnungen auf Plakaten hat Nicole zwar mitbekommen, aber niemals dachte sie daran, selbst zum Opfer zu werden.
"Danke.", überkommt es ihre Lippen, als sie langsam zu sich kommt. Verkrampft hält sie sich an ihrem Handy fest, während die Kopfhörer mittlerweile auf dem Boden liegen.



Das Ungetüm stemmt sich derweil mit seinen kräftigen Klauen auf und funkelt zuerst Remy, dann Nicole an und setzt zu einem Sprung auf die junge Frau an.
"Oh, nein, mon ami. Du wechselst nicht den Tanzpartner." Innerhalb eines Wimpernschlags gelangt der Vampir schützend vor die Studentin und stößt sie, unsanfter als er will, zur Seite. Sie gerät ins Straucheln und landet seitlich auf dem Boden. Sorgenvoll beobachtet Remy das Ergebnis seiner Fehleinschätzung und ist für eine Sekunde unaufmerksam. Diese Zeit reicht dem Angreifer aus. Fauchend stürzt es sich auf den Verteidiger und erwischt ihn mit einer Pranke an der Brust.
"Merde!" Remy springt zurück, reißt die Arme in die Luft und versetzt dem Gegner einen frontalen Hieb mit dem Stock in der Rippengegend. Das feste Metall bohrt sich in den ausgemergelten Körper. Das Untier schreit auf, schlägt die Waffe von sich, womit es die Wunde noch vergrößert. Schwarzes Blut spritzt durch die Luft und der beißende Gestank der Fäulnis verbreitet sich.
Bevor der Vampir ein weiteres Mal zuschlagen kann, verschwindet das Wesen zwischen den Schatten der Gebäude.
Der erste Impuls, die Verfolgung aufzunehmen, erlischt nach wenigen Schritten. Remy ist verletzt und erschöpft. Ohne frische Nahrung wird sein eigener Körper einer Hetzjagd nicht lange standalten und bei einem weiteren Kampf vielleicht unterliegen. Also beschließt er, nach der Sim Frau zu schauen und sie in Sicherheit zu bringen.



"Pardon, Mademoiselle,", beginnt er, als er bei ihr ankommt. "Bist du unverletzt?"
Nicole sieht an sich herunter. "Ja." Ihr Handy packt sie in ihre Tasche und bewegt ihre Hände leicht, um die Anspannung zu lösen. "Was war das?", fragt sie.
"Das Einzige seiner Art, hoffe ich." Remy schaut besorgt in die Richtung, in der das Ding verschwunden ist. Aus weiter Ferne kann er es noch einen Moment leise wimmern hören, bevor es auch für seine Sinne verstummt. Obwohl es verletzt ist, bewegt es sich schnell fort.
Der Vampir hat keinen Zweifel, dass es erneut zuschlagen wird. Wie alles auf den bekannten Welten, will es überleben. Es handelt nicht böswillig, sondern weil es nun mal seine Natur ist.
Hoffentlich., denkt sich die Studentin. "Ich bin übrigens Nicole. Muss ich jetzt die Polizei rufen?" Besorgt schaut sie noch mals in die Richtung, wo das Wesen hin abgehauen ist.
Der Größere wendet sein Blick zur jungen Frau. "Die Polizei?", fragt er belustigt. "Nein, ma petite, davon rate ich ab. Du möchtest doch die Nacht nicht bei den Weißkitteln verbringen."
Das möchte die Blondine wirklich nicht. "Nun, wie kann ich mich denn erkenntlich zeigen? Du hast mir ja schließlich das Leben gerettet."
"Wie wäre es, wenn ich dich nach Hause bringe und du mir dein Bad zur Verfügung stellst?" Mit Fingerspitzen zupft er an seinem zerrissenen Pullover. Die Schnitte an seiner Brust haben bereits zu heilen begonnen, doch die Blutflecken sind noch nicht getrocknet und kleben an der Haut.
Jetzt fällt Nicole erst auf, dass sich ihr Lebensretter verletzt hat. "Ja natürlich, ich wohne hier ganz in der Nähe." Die beiden machen sich auf zur Studenten WG.



Nicole und Remy gehen nach >>> Britechester - Studenten-WG


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17.07.2023 10:56 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2023 20:57)
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#18
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Jenna - letzter Post

Charaktere: Jenna
Geschichtsstrang: Blut in der Nacht


Jenna lächelt. Es hat gutgetan, ihre Freundin Delaila zu besuchen, nach all der langen Zeit. Auch der Barbesuch mit ihr war einfach super. Sie hatten viel gelacht, als sie sich dabei an alte Zeiten erinnert hatten und einfach nur Spaß gehabt. Am Ende hatte Jenna Dalaila noch zu ihr nach Hause begleitet.

Doch jetzt ist es spät geworden in Britechester. Jenna macht sich auf den Heimweg. Einen Moment lang überlegt sie, einen Umweg zur Universität zu machen um zu schauen, ob dort noch was los ist. Doch sie merkt auch, dass sie wieder Ruhe braucht.



Delaila wohnt in einem Randbezirk von Britechester. Jenna wandert die Straße entlang. Ab und an begegnen ihr Passanten, die sie knapp grüßt. Nach einer Weile jedoch nähert sie sich einem einsameren Viertel. Dieses zu durchqueren wäre eine gute Abkürzung. Jenna merkt auch, dass sie nach den Vorkommnissen der letzten Tage ein wenig Ruhe gebrauchen könnte. Am besten, sie geht so schnell wie möglich nach Hause.

Im Schutz der Dunkelheit schleicht es durch das Gestrüpp. Die Wunde von vor einigen Nächten ist schlecht verheilt und so hat es noch immer Schmerzen. Doch sein Instinkt treibt es an. Sein Körper benötigt die Energie, um die bevorstehende Metamorphose durchzuführen. Doch davon versteht es nichts. Es verspürt nur diesen unbändigen Hunger.
Plötzlich liegt eine Fährte in der Luft. Die süßliche Note wird durchzogen von etwas Herbem, Kraftvollem. Die Gier steigt in dem Untier auf und eilig hetzt es Richtung Britechester.



Kurz hinter der Grenze wird der Duft so kräftig, dass der giftige Speichel aus seinem Maul tropft. Dort auf dem Weg geht die Beute, nur von der jungen Nacht begleitet.
Es pirscht heran - nicht lautlos, wie üblich, sondern mit ungleichen, schweren Schritten erzeugt es ein wiederkehrendes Klatschen auf dem Boden.



Jenna horcht auf. Mittlerweile hat sie sich an ihre Werwolfsinne gewöhnt, und so entgeht ihr nicht, dass sich jemand nähert. Oder etwas.. Und dieser Geruch... der ist ganz eindeutig nicht normal. Riecht so Verwesung? Jenna hatte bisher nicht viel mit Leichen zu tun, aber nach Rosen duftet es jedenfalls nicht. Was ist das? Nur jemand, der sich selbst eingekotzt hat nachdem er zuviel gesoffen hat? Oder droht Gefahr?

Falls es ersteres ist, verzichtet Jenna in diesem Moment, sich zu verwandeln. Doch sie bleibt auf der Hut.

Mit einem Satz springt es den letzten Meter, die unnatürlich großen Pranken gierig nach der Beute ausgestreckt.



Was ist das? Definitiv kein Mensch. Jenna springt nach hinten, und entkommt den Pranken nur knapp. Keine Zeit jetzt, stehen zu bleiben, um die innere Bestie freizulassen. Noch braucht sie für ihre Verwandlung immer noch etwas Zeit, wenn sie diese bewusst herbeiführen möchte. Stattdessen läuft sie weg.



Wütendes Schnauben ertönt hinter ihr, bevor flinke Schritte ihr nach jagen. Der stinkende Atem des Untiers eilt ihm voraus und kommt immer näher. Ein weiterer Sprung grätscht zwischen die Beine der Beute und bringt sie zu Fall. Nur eine Sekunde darauf steht es über ihr und starrt sie aus toten Augen an. Beißender Speichel tropft auf die Rothaarige herunter. Unterhalb der Rippen schiebt sich schwarzes dickflüssiges Blut aus der offenen Wunde und verteilt den Gestank des Todes.



"Aarrrrghh!" Das Gebrüll vor Schmerz tönt durch die Nacht.. und weckt Jennas Instinkte. In diesem Moment braucht sie nicht lange um sich zu Verwandeln. Im Adrenalinrausch vergisst die Werwölfin den Schmerz... und sie wehrt sich mit Pranken und Zähnen gegen den Angreifer. Sie hat keine Zeit für Panik, keine Zeit um nachzudenken.. Sie weiß nur, dass sie ohne ihre Werwolfgestalt eine noch viel geringere Überlebenschance hätte. Obwohl es ihr gelingt, dem Wesen eigene Verletzungen zuzuführen, lässt dieses aber nicht locker.

Das Untiet wird Immer wütender. (Scheiß Britechester! Wieso ist es hier so schwierig was zu futtern zu fangen?!)



Keifend greift es erneut an und hält auf die Kehle seiner Beute zu. Doch der Gegner ist stark und macht es ihm nicht leicht an die begehrte Hauptschlagader zu kommen. Rasend vor Hunger und Gier schlägt es erneut mit seiner Pranke zu und reißt eine tiefe Wunde in den Rumpf des auserwählten Opfers, während es selbst einen heftigen Schlag hinnehmen muss. Der Geruch der Verwesung wird stärker und das Untier brüllt gellend auf.

Jenna hat keine Zeit, sich über den Gestank zu beschweren oder sich davon beeinflussen zu lassen. Sie überlässt ihren Instinkten die Kontrolle... Und nur ein Teil von ihr nimmt die Szene noch bewusst war. Genug, um zu erkennen, dass es nicht ewig so weiter gehen kann. Ja, die Werwolfgestalt verleiht ihr Stärke, aber ihr fehlt die Erfahrung, diese richtig einzusetzen..

Hier auf der gepflasterten Straße findet sie keine Erde, die sie dem Angreifer ins Gesicht streuen könnte, um kurzzeitig dessen Sicht zu nehmen.. aber selbst wenn wäre es jetzt im Winter womöglich ohnehin zu kalt dazu und die Erde wäre gefroren. Stattdessen schlägt Jenna dem Wesen verzweifelt mit ihrer Pranke ins Gesicht.. Der Teil von ihr, der noch denken kann, weiß, dass sie hier nicht ewig weiter machen kann. Sie muss hier fort.



Das Biest heult schmerzgeplagt auf und dreht sich halb von dem Werwolf weg. Nur wenige Sekunden vergehen, doch als es sich seinem Opfer wieder widmen will, ist es nicht mehr da. Die Wölfin hat die Flucht ergriffen. Mit verschwommener Sicht, aber ausgezeichnetem Geruchssinn folgt der Angreifer der Blutspur, die Jenna zurücklässt.

Jenna weiß, dass das Wesen nicht weit ist.. sie riecht den Gestank noch immer. Es kann noch nicht aufgegeben haben.. Die Wunden und der Blutverlust verlangsamen sie. Bald wird der Angreifer wieder bei ihr sein. Das darf nicht geschehen..

Mit schwindender Kraft schwimmt Jenna durch einen Fluss, und weiter durch den durchlöcherten Zaun eines längst verlassenen Fabrikgeländes. Vielleicht kann sie durch das Wasser ihre Spuren verwischen. Durch ein zerbrochene Fenster kriecht sie ins Innere des Gebäude.. Es war eine Scheißidee, die Abkürzung nehmen zu wollen.



Müll liegt hier rum und leere Spritzen. Auch wenn die Fabrik nicht mehr für gewerbliche Zwecke genutzt wird, dann offenbar immer noch von Obdachsuchenden und Drogenjunkies. Im Moment ist aber offenbar niemand hier außer ihr.

Jenna hat nicht mehr die Kraft dazu, weiter zu gehen. Vor Blutverlust verliert sie das Bewusstsein.




(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon )

Jenna - nächster Post


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03.08.2023 17:21 (zuletzt bearbeitet: 08.08.2023 23:12)
#19
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Remy kommt von >>> Britechester, Studenten-WG


Ort: Wohnhaus Familie Moltau
Charaktere: Remy, Herr und Frau Moltau
Geschichtsstrang: Geheimnisse in Britechester - Besprechungen




"Guten Abend, Herr Moltau.", begrüßt Remy den gut gekleideten Mann. "Wie geht es Ihrer reizenden Frau?"
Der Gastgeber schließt die Haustür, schüttelt bedrückt den Kopf und erklärt: "Wie soll es ihr schon gehen? Sie kommt um vor Sorge."
"Das tut mir leid."
"Sagen Sie mir, dass Sie weiter gekommen sind."
Der Grauhaarige sieht den Vampir flehend an.
"Gewissermaßen.", nickt Remy und geht mit selbstsicheren Schritten ins Wohnzimmer.



"Frau Moltau." Mit gut gespieltem Mitgefühl nähert er sich der müde wirkenden Dame und reicht ihr die Hand. "Halten Sie nur noch ein wenig länger durch." Seine zweite Hand legt sich auf ihre, so dass sie umsorgend von seinem sanften Griff umschlossen ist. "Wir kommen der Lösung näher."
Sie nickt mit feuchten Augen und klopft dankbar mit der freien Hand auf seine, bevor sie den Griff löst und sich in ihren Sessel setzt. "Was haben Sie herausgefunden, Herr Löbu?", fragt sie.



Gekonnt überhört der Gast den Fehler. Manche seiner Klienten kapieren es ohnehin nicht.
"Ich habe sämtliche Kontakte mehrfach überprüft und einige Hinweise erhalten, die leider nur einen Schluss zulassen."
Das Ehepaar tauscht ängstliche Blicke aus. "Nur weiter." Der Vater des Vermissten stellt eine Tasse Kaffee vor Remy ab und setzt sich.
"Alles deutet darauf hin, dass Ihr Sohn in einen okkulten Übergriff verwickelt ist."
"Okkult? Sie meinen ..." Die Frau wendet ihren Blick ab und wischt sich mit einem Taschentuch über die Wange.
"Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine vampirische Tat handelt, ist am größten.", erklärt Remy und nimmt einen Schluck aus der Tasse.
"Wieso das?", fragt die besorgte Mutter.



"Weil Meereswesen keine Sims angreifen. Von Aliens und Magiern ist so ein Verhalten ebenfalls nicht bekannt. Es bleiben also noch Werwölfe und Vampire. Hätte ein Werwolf Ihren Sohn angegriffen, gäbe es Spuren eines Kampfes oder ... verzeihen Sie die Vorstellung ... Leichenteile. Werwölfe haben keinen Nutzen von gefangenen Sims. Ein Vampir allerdings könnte durchaus an einem Gefangenen Interesse haben."
"Oh Gott." Eine Hand vor den Mund haltend, bricht die Auftraggeberin in Tränen aus. Remy stellt seine Tasse ab und lehnt sich zu ihr herüber, um seine Hand auf ihren Unterarm zu legen.
"Das ist genaugenommen eine gute Nachricht.", tröstet er.
"Was? Wieso?" Verweint und ungläubig schaut sie auf.
"Wenn er bei einem Vampir ist, bedeutet das, dass er noch lebt. Diese Spezies hat keinen Vorteil davon, ihre Beute zu töten. Manche halten ihre Opfer gefangen, um nicht jede Nacht auf die Jagd gehen zu müssen. Andere wollen sich einen Weggefährten erschaffen."
"Sie meinen, diese Bestie macht meinen Jungen zu einem Vampir?!" Nun ist es der Vater, der erzürnt aufspringt. "Das nennen Sie eine gute Nachricht?"
"Allerdings.", nickt der Angeheuerte unbeirrt. "Lieber verwandelt als tot, nicht wahr?"
Erschrocken starrt der alternde Mann zuerst zum Brunetten, dann zu seiner Frau. Schließlich nickt er kleinlaut und setzt sich wieder. "Sicher. Es ist nur ... befremdlich."
"Natürlich.", stimmt Remy verständnisvoll zu.



"Ich gebe nicht auf, ehe wir am Ziel sind." Bewusst verschweigt er die Möglichkeit, dass der Gesuchte dem Seelenlosen zum Opfer fiel. Er kann einen tödlichen Überfall jederzeit als Grund für das plötzliche Verschwinden angeben. "Ich habe von Ihrer Schwiegertochter einige Dinge erhalten und werde einen Magier zurate ziehen. Natürlich erstatte ich Ihnen Bericht, sobald es etwas Neues gibt."
Der Vampir erhebt sich aus dem Sessel und reicht beiden zum Abschied die Hand. "Haben Sie Vertrauen. Ich finde ihn."


Remy geht nach >>> Forgotten Hollow 2 - Vampire Bar


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25.08.2023 18:27 (zuletzt bearbeitet: 05.09.2023 17:54)
avatar  Ripzha
#20
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<<< Ravik, Hepzibah, FurrPee und Jenna kommen von Moonwood Mill - Werwolf-Versteck <<<

Charaktere: Hepzibah / Ravik / Jenna / Furpee
Geschichtsstrang: Suche nach dem Biest II




Jenna führt die Gruppe an. In humanoider Gestalt. Dass Ravik dabei ist, gefällt ihr nicht unbedingt. So ganz wohl fühlt sie sich in seiner Gegenwart noch nicht. Doch sie hat sich gehütet, das auch laut auszusprechen. FurrPee hingegen fand sie bisher eher recht sympathisch.

Sie kommt wieder an der Seitengasse an, wo es passiert ist. Weiter geradeaus und dann nach einer Weile scharf links abbiegen, dann wäre sie bei Delailas Wohnung. Die ist jedoch nicht ihr Ziel. "Hier ist der Angriff geschehen.", erklärt sie gerade. "Das Vieh sprang hinter diesem Busch hervor." Sie zeigt in die Richtung des Gewächses in ein paar Metern Entfernung. Trotz des Winters sieht man nicht sofort, wenn sich jemand dahinter versteckt. "Gewittert habe ich es zu dem Zeitpunkt schon längst. Aber da dachte ich noch nicht, dass ich auch einen Angriff zu befürchten hatte." Jenna schaut auf dem Boden. "Der ersten Attacke konnte ich noch ausweichen aber danach nicht mehr. Hier hat er mich an den Beinen erwischt." Das meiste Blut ist mittlerweile weggewischt worden, aber einige Tropfen, die offenbar übersehen wurden, sind noch da.



Hepzibah hört den Ausführungen aufmerksam zu. Sie kniet sich herunter und untersucht die von Jenna angezeigten Stellen. Der Geruch des Sinenima wurde längst von den Wetterverhältnissen verwischt und so bleiben nur wenig Spuren, denen ein Jäger folgen könnte. Dennoch nickt sie FurrPee auffordernd zu, als sie sich wieder erhebt. Wenn einer die Fährte aufnehmen kann, ist er es. "Schirmt ihn ab, so gut es geht.", befiehlt die Anführerin leise aber bestimmt.
Der Karamellfarbene Sim geht herunter in die Knie und nimmt beinahe geräuschlos seine animalische Gestalt an. Mit geschlossenen Augen konzentriert er sich auf die Düfte, die ihm in die Nase steigen. Unzählige Wesen haben ihre Ausdünstungen auf dem Weg hinterlassen. Es wird nicht einfach, etwas Untotes herauszufiltern.

Ravik juckt es überall. Die Simgestalt ist die Pest und er ist versucht sich einfach hinzusetzen und sich mit dem Fuss hinter dem Ohr zu kratzen. Mit so wenigen Wirbeln wird er es zwar nicht schaffen, aber es macht ihn beinahe Wahnsinnig. Wenn er sich an einer Stelle mit diesen Klauenlosen Fingern kratzt juckt es wenig später an einer anderen Stelle. Er hat die letzten 13 Jahre seine Wolfgestalt kein einziges Mal verlassen. Sie hat ihn vor schmutzbedingten Ausschlägen bewahrt. Die Haut seines simlischen Ichs, ist so viel anfälliger auf alles. Viele blaue Flecken, Narben und halb verheilte Wunden werden nicht nur sichtbar sondern auch besser spürbar. Hepzibah musste ihm eindringlich befehlen, die Form für heute abzulegen, denn er hatte sich vehement geweigert.



Während er da steht und darauf wartet, dass Furrpee seine Arbeit macht, lässt er den verärgerten Blick schweifen. Wie gewohnt hält er die Nase in die Luft und wittert in die Welt hinein. Britechester riecht seltsam. So viele Sims auf einem Haufen, die alle unterschiedlich riechen. Dazu das Wasser in der Nähe, der die Süsse in der Luft irgendwie brackig macht. Die Mauern strahlen einen staubigen Abgang aus und dann sind da die Mülltonnen. Interessiert blickt er zu ihnen hinüber und kratzt sich am Unterarm, dann hinter dem Ohr.
Weil er sich nicht bewegen darf, schweift sein Blick zu dem Busch den Jenna erwähnt hat und mustert ihn. Ist das da ein Stofffetzen im Geäst?

Jenna entgeht nicht, dass Ravik auch in humanoider Form animalistische Züge hat. Und die ganzen Narben, die ihr unter seinem Fell nicht sofort ins Auge gefallen sind. Er muss schon in so einige Kämpfe verwickelt gewesen sein. Gegen die Vampire?



"Ich konnte mich losreißen, als ich ihm mit der Pranke ins Gesicht schlug.", fährt Jenna ihre Erklärung fort, "und bin dann in die Richtung gelaufen!" So ganz kann sie immer noch nicht glauben, dass sie entkommen konnte. "Aber schauen wir erst mal, ob es hier vielleicht bereits Hinweise gibt."

Der Gelbe, noch immer am Boden hockend, rümpft angewidert die Nase, bevor seine Gestalt sich zurück verwandelt. In Simform erhebt er sich und schüttelt bedauernd den Kopf. "Es ist ganz schwach.", berichtet er. "Ich vermute, wir könnten ihm einige Meter folgen, aber wenn er nicht irgendwohin gepinkelt hat, wird es schwierig.
Die weißhaarige nickt. Das war zu befürchten. Ermüdet wischt sie sich mit den Fingern über die Augen. "Okay, wir sehen uns im Umkreis von fünfhundert Metern um, dann folgen wir der Fährte. Passt der Weg zu Jennas Beschreibung?", wendet sie sich wieder an den Schnüffler. Der nickt und schaut in die von der jungen Frau angezeigten Richtung. "Ja, in etwa."

Ravik hört die Erlaubnis sich umzusehen und greift unbeirrt in das struppige Geäst. Es zerkratzt ihm die felllose Haut und er ignoriert es. Es ist ein grauer, zerrissener Lumpen, schmutzig und unansehnlich. Es bewegen sich bereits kleine Tierchen darüber als Beweis dass es hier schon eine Weile liegt. Als wäre es das Taschentuch einer begehrenswerten Frau aus dem 18. Jahrhundert und getränkt mit ihrem Parfüm, legt Ravik den Kopf leicht in den Nacken, drückt sich das Objekt ins Gesicht und atmet tief und langgezogen ein. Moder, Verwesung, Erde und der geliebte metallische Unterton von Blut. Ravik öffnet die Augen und schaut sich den Lumpen erneut an. Das ist viel zu wenig und seine Nase fühlt sich blockiert an. So als könne er gar nicht das ganze Spektrum der Gerüche wahrnehmen. Sein Kopf dreht sich in eine Richtung und kurz darauf lässt er den Fetzen achtlos fallen und stapft los.
Er weiss zwar nicht was fünfhundert Meter sind aber er nimmt sich die linke Seite der Spur vor. Dabei gibt er sich grosse Mühe nicht auf alle Viere zu gehen um den Boden ab zu schnüffeln. Es würde sowieso nichts helfen. Sims sind so benachteiligt.
Wenigstens kann er Blutspuren sehen. Wahrscheinlich die von Jenna. Die Sims haben versucht sie zu beseitigen, aber der Boden ist porös. Dunkle Flecken, die ebenso Blut wie eine verschüttete Cola sein könnten führen in die Richtung die Jenna erwähnt hat. Sie muss arg verletzt gewesen sein.
Kurz darauf ist Ravik mit dem Oberkörper in einer Mülltonne und gräbt nach verborgenen Schätzen. Da war etwas in seinem Inneren stärker als der Wille dem Biest zu folgen.



Raviks Enthusiasmus verwundert Jenna. Selbst da drinnen sucht er offenbar nach Spuren. "Ravik, unwahrscheinlich, dass du dort fündig wirst.", sagt die Graue. "Das Vieh war da nicht drin, sondern hinter dem Busch."
Sie selbst wirft einen Blick auf die Blutstropfen. Ein Schauder läuft ihr über den Rücken, als sie sich an den Angriff zurück erinnert. Doch sie will auch keine Schwäche zeigen und so verbirgt sie ihre Gedanken vor den anderen.

"Lass den lieber in Ruhe." FurrPee steht unweit von Jenna entfernt und flüstert ihr den gut gemeinten Rat zu. "Der ist geschädigt. Man weiß nie, wie der reagiert." Lauter und an die Alpha gerichtet, fährt er fort: "Also, ich bemerke hier nichts außer den offensichtlichen Dingen. Darf ich eine Empfehlung aussprechen?"
"Ich bitte darum.", seufzt Hepzibah mit deutlicher Anspannung.
"Ich finde, wir sollten Jennas Weg weiter verfolgen und diese ... Fabrik aufsuchen. Wir wissen, dass es sie bis dorthin verfolgt hat. Vielleicht finden wir dort mehr."
"Danke für deine Meinung.", entgegnet sie kühl, während ihre Aufmerksamkeit sich auf den Beta lenkt. "Ravik!", ruft sie ihm zu. "Hast du etwas gefunden? Sonst lass uns weiter ziehen."

Angefressene Burger, ein aufgebrochenes Fahrradschloss, Dosen und geöffnete Süssigkeitenverpackungen. Es klirrt und Klimpert aus der Tonne während er darin wühlt. Der Geruch von süßlichem Müll und den verpackten Hundekothaufen darin ist stark, aber nicht so stark wie Ravik es gern hätte. Er kann die feineren Nuancen unter den dominierenden Düften kaum herausfiltern und seine Augen sind in der dunklen Tonne ungewohnt unfähig. Trotzdem findet er etwas was seine Nase verzückt. Als er sich aufrichtet hat er einen schmutzigen alten grauen Teddy, kaum grösser als seine Hand, in den Fingern. Er riecht daran. Süss. Als wäre er mit etwas eingesprüht worden. Interessiert leckt er das synthetische Fell ab und und muss enttäuscht feststellen das seine Geschmacksnerven anders reagieren als erwartet. Bitter und giftig. Als er den Ruf von Hepzibah hört, lässt er das Ding fallen und folgt den anderen weiter.



Nun glaubt Jenna auch nicht mehr daran, dass es wirklich Enthusiasmus war, der Ravik in die Mülltonne getrieben hat. Doch sie hört auf FurrPees Rat und spart sich ihren Kommentar. Das Rudelleben bringt schon komische Gestalten hervor.

Sie geht weiter in Richtung der Fabrik, bis zum Fluss, den sie damals durchschwommen ist. Diesmal nutzt sie eine Brücke in der Nähe anstatt noch mal zu schwimmen und geht am anderen Ufer zu der Stelle, an der sie wieder hervorgekommen ist. Gut, dass sie sportlich und ausdauernd ist, und es trotz ihrer Verletzung geschafft hat, das Wasser zu durchqueren. "Und von hier aus ging es dann weiter. Da ist ein Loch im Zaun.", erzählt sie und zeigt in die Richtung der alten Fabrik.



FurrPee reckt die Nase in die Luft. Irgendetwas nimmt er wahr. Doch es geht ihm nicht anders als seinem instinktgesteuerten Gefährten. Er muss näher heran, um die Gerüche besser filtern zu können. Die Gruppe setzt den Weg fort, bis sie den besagten Zaun erreicht und der Duft stärker wird. Ein Stück dunkles Fell klemmt in dem gespaltenen Zaun. Vorsichtig pflückt der Karamellige es ab und reibt es zwischen den Fingern. Für Wolfsfell ist es viel zu kurz. Auch ist es wesentlich borstiger. Er riecht daran und schnellt mit dem Gesicht zurück. Dieser Gestank ist mit simlischen Sinnen kaum zu ertragen. Vielsagend schauend, reicht er das Fundstück an die Alpha weiter und krabbelt durch das Loch. Auf dem Grundstück befinden sich allerhand sperrige Gerümpel und ausgediente Fahrzeuge, so dass der Wolf sich vor Blicken geschützt fühlt. Hinter einem der Container nimmt er seine Wolfsgestalt an und ist zuerst überwältigt von der Vielfalt der Düfte.
Hepzibah tut es ihm gleich. "Wir teilen uns auf. Alles was nach diesem Fell riecht, wird gemeldet." Eilig steigt sie durch eines der zerbrochenen Fenster und verschwindet im Inneren des Gebäudes.



Ravik schnuppert am Fellfetzen in Hepzibahs Hand ohne es anzufassen und trotz des bestialischen Geruchs, ohne die Mine zu verziehen bevor sie geht und betritt das Gelände in die Richtung die Furrpee auch eingeschlagen hat. Er hält nach etwas Ausschau was seiner Meinung nach wie dieses Büschel riecht.

Jenna erschaudert. Auch sie bemerkt, dass der Pelz zu der Kreatur gehört. Durch den Geruch wieder an den Tag erinnert verweilt sie einen Moment in Schockstarre. Das Vieh war am Zaun! Sie hatte gedacht, der Fluss hätte ihre Spuren verwischt.. Wenn es den Zaun findet... warum verfolgt es die neu gefundene Spur nicht weiter? Es macht ihr Angst, wenn sie daran denkt, wie nah das Vieh ihr gekommen ist.

Vor einem Berg Kartons bleibt Ravik stehen. Sie riechen als wären sie schon oft feucht geworden und wieder getrocknet. Aus einem von aussen nicht offensichtlichen Grund geht er in Angriffsstellung, der Wolf in ihm erscheint und Ravik stürzt sich auf die Kartons ohne Rücksicht auf Verluste. Er zerfetzt die Behälter, beisst sie, schüttelt sie, bis er in einem Regen aus Styroporfüllmaterial steht. Dann wird es Still. Er schnüffelt an den Trümmern und frisst eins der Styroporflöckchen. Schmeckt nach nichts. Als er aus dem Haufen zerrissener Kartons tritt, haftet durch statische Aufladung jede Menge des Füllmaterials an ihm und er schüttelt sich. Er wird nicht alles los, kümmert sich jedoch nicht drum, sondern geht weiter, eine Spur aus Styropor hinterlassend.
Dann stösst er auf Furrpee der steht und sich umsieht. Ravik pirscht sich an und setzt sich auf Abstand auf den Boden. Er beobachtet den Omega stumm, so als würde er darauf warten, dass er einen falschen Schritt tut oder möglicherweise auch nur, um Energie zu tanken bevor er weiter sucht. Sein Blick ist wie so oft, unergründlich aber aufmerksam.

Jenna wirft ihren Blick durch den großen Raum. Als sie hier Schutz gesucht hat, hatte sie sicherlich andere Sorgen gehabt, um das Gebäude wirklich gut zu begutachten. Jetzt hat sie jedoch Ruhe und Zeit dazu. Den Gedanken, wie nah ihr die Kreatur gekommen ist, verdrängt sie dabei, um sich auf die Suche konzentrieren zu können.



Jenna versucht dies zumindest, indem sie ihre Gedanken um andere Dinge schweifen lässt: Sie fragt sich, wie lange die Fabrik nun schon leer steht. Die Sachen von Wert sind längst fort, aber einige Kisten sind noch vorhanden ... und auch eine Pinwand mit mittlerweile obsoleten Informationen ist noch da. Man sieht, dass alles hier nicht komplett neu ist. Aber andererseits kann es auch nicht ewig lange her gewesen sein, dass hier noch gearbeitet wurde. Nicht alles ist komplett verrottet.
Von der Kreatur findet sie jedoch nichts, auch keine weiteren Haare.

FurrPee bemerkt den Beta hinter sich, reagiert aber nicht auf ihn. Er ist schon lange mit Ravik zusammen im Rudel, doch wird er sich wohl nie an seine spezielle Art gewöhnen. Das Klügste ist, ihm so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.
Der Gelbe dreht sich gegen den Wind und nimmt einen schwachen Duft wahr. Der Gesuchte war hier. Langsam folgt der Wolf der Fährte, lässt sich auf alle Vier nieder, um dem Geruch näher zu sein. Die Spur ist nicht so alt wie die vor dem Fluss. Es muss nach dem Angriff zurück gekehrt sein.
Ein kurzes Kläffen soll der Alpha signalisieren, dass er etwas gefunden hat. Nicht von der Fährte ablassend folgt er ihr weiter ins Innere des Gebäudes, quer durch den riesigen Raum, die Treppe hinauf, bis in einen kleineren, von teils zertrümmerten Mauern abgetrennten Bereich. Der Duft konzentriert sich an dieser Stelle, so dass nun auch die anderen ihn erkennen müssten. Doch von dem Sinenima selbst ist nichts zu sehen.
Hepzibah ist nach dem Ruf des Gelben aufmerksam geworden und ihm gefolgt - ihrerseits schnüffelnd - ohne dabei die Umgebung aus den Augen zu lassen. In dem kleinen Separee angekommen, betrachtet sie die Wände, tastet die brüchigen Mauern ab und verharrt mit aufgeregtem Blick an zwei kräftigen Rohren, die sich knapp unter der Decke durch die gesamte Halle ziehen. Mit den Fingern erreicht sie gerade so das Metall. Scharfe Schnitte befinden sich darin, die die Weiße konzentriert abtastet.
"Das könnten Spuren von Krallen sein.", murmelt sie vor sich her. Es sieht ganz so aus, als hätte ... Ein Tier sich dort ... festgehalten ...



Ravik folgt immer mit dem selben Abstand und beobachtet die Wölfe. Es wirkt als würde er nachdenken oder sich vor der Suche drücken. Wie zuvor draussen, setzt er sich hin und schaut den anderen zu. Seine Augen sind wachsam, registrieren Hepzibahs Worte. Ab und zu bewegt seine Nase sich vermehrt um den zunehmend verwesenden Geruch aufzunehmen.

Irgendwann steht er auf und geht zielstrebig auf eine Tür zu die er öffnet. Er schaut nach links und entdeckt die selbe Schachtöffnung wie auf der anderen Seite, nahe Hepzibahs Fund, in Deckenhöhe. Ravik schaut, dann sinkt er wieder in die Hocke. Blickt konzentriert auf die weisse Made mit dem schwarzen Kopf, die unbeirrt weiter kriecht. Vor ihr eine zweite und eine dritte. Ravik blickt der Spur aus Maden nach. Erst in die Richtung aus der sie kommen. Das kann er jedoch nicht genau beurteilen, als hätten sie die Fähigkeit einfach aufzutauchen.
Ravik wenden den Blick wieder auf die Würmchen, die knapp vor seinen Pfoten entlang raupen. Manche heben ihren Oberkörper in die Höhe und wirken dabei wie winzige, dickliche, Kultisten, die mit wilder Energie einen rituellen Beschwörungstanz aufführen, ehe sie sich wieder in Bewegung setzen. Ausdruckslos sieht Ravik die Maden an, dann fliegt sein Blick nach links oben, wo die Tierchen in einem Schacht verschwinden. Die Lamellen dieses Schachtes sind offen. Auf der anderen Seite der Wand geschlossen.
Ravik beobachtet sie, dann steht er auf. Der Geruch beisst ihn in die Nase. Er kommt eindeutig aus dem Schacht.

Auch Jenna hört den Ruf. Es wundert sie nicht, dass FurrPee derjenige ist, der etwas gefunden hat. Aus dem Grund ist sie in die genau entgegende Richtung gelaufen als dieser. Zum einen sollten sie sich ja ohnehin aufteilen, und zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit geringer, alleine dem Wesen gegenüberzustehen, wenn sie nicht der Spur folgt.
Doch nun wäre sie ja nicht mehr alleine, und so gesellt sich Jenna zu den anderen Wölfen. "Was hast du denn gefunden?", fragt sie den Omega, als sie ankommt. "Und wo steckt eigentlich Ravik?"



Mit Mühe kann sich der Gelbe einen abwertenden Kommentar über den Irren verkneifen. Ein schulterzuckendes "weiß man nie" schummelt sich trotzig aus seinem Maul.
"Dein Verfolger war hier.", antwortet er dann zu Jenna herüber gelehnt. "Vor Kurzem erst, wie es scheint. Möglich, dass er hier Rast gemacht hat."

"Aus dieser Ecke führt kein Weg heraus." Hepzibah wendet sich mit fester Stimme an die beiden anderen und registriert erst jetzt, dass Ravik sich entfernt hat. Vermutlich wühlt er wieder irgendwo im Müll herum. "Sucht weiter. Ich will wissen, auf welchem Weg er hier raus gekommen ist."

Es quitscht bis in den Nebenraum als er den Schachtdeckel anhebt. Darin kriechen noch viel mehr Maden herum. An den Wänden, an der Decke, seilen sich mit weisen Fäden ab und tummeln fröhlich im Gestank herum. Ravik... leckt sich die Lippen.



Jenna hört das Quietschen. Ahja, da ist Ravik also. Doch sie hat nicht vor, nach ihm zu sehen. Stattdessen ist es die Aufgabe, nach einem Ausgang zu suchen. Die Wölfe teilen sich wieder auf. Diesmal läuft Jenna jedoch nicht in die gegenteilige Richtung von FurrPee, sondern schließt stattdessen zu ihm auf, während sie weiter sucht. Nachdem sich die Graue vergewissert hat, dass weder Hepzibah noch Ravik in der Nähe sind, spricht sie FurrPee an: "Wie ist es denn so?", fragt sie, "Im Rudel?"

Verwundert über diese Frage schaut der Gelbe sie einen Moment an. "Ich mag es.", zuckt er dann mit den Schultern. "Du hast immer jemanden, mit dem du reden oder dich beschäftigen kannst.", führt er mit ehrlicher Überzeugung aus. "Natürlich gibt es auch immer jemanden dabei, der schwierig ist, aber mit denen musst du ja nicht viel zu tun haben. Ich kann mich immer darauf verlassen, dass ich nicht allein bin, wenn ich jemanden brauche. Wir sind füreinander da." Seine Schnauze formt sich zu einem liebevollen Lächeln. "Auch wenn manche etwas durchgeknallt sind ... das Rudel ist meine Familie. Ich bin stolz darauf, dazu zu gehören. Und ich würde ohne Zögern für jeden einzelnen mein Leben geben."



In der Zwischenzeit sieht sich die Alpha nach ihrem Schwager um. Natürlich ist auch ihr das Geräusch nicht entgangen und sie ist neugierig, worauf er gestoßen ist.
"Ravik! Was tust du da?", fragt sie aus einige Meter Entfernung.

Raviks Ohr zuckt Richtung Hepzibah. Den Deckel noch in der Hand. Aus irgend einem Grund fühlt er sich als wäre ein Startschuss geklungen und Eile steigt in ihm auf. Kurzdarauf springt er, kopfvoran in den Madenverseuchten Tunnel bis nur noch die Hinterläufe zappeln. Der Schacht im inneren der Wand kreischt durch das Gewicht, scheint aber zu halten. Ein paar Würmer fallen aus dem Schacht als er mit den Füssen haltfindet und sich tiefer in den Tunnel schiebt. Es donnert im ganzen Gebäude blechern. Seine Krallen schaben über das Blech und das quitschen ist wie Fingernägel an einer Wandtafel. Entschlossen robbt er weiter, die Viecher kümmern ihn nicht, aber der Geruch wird schlimmer. Nicht schlecht schlimm - gut schlimm. Ravik biegt ab, immer der Nase nach.



Jenna nickt. Sie glaubt dem Omega, dass er das ehrlich meint. "Als ich verwandelt wurde...", erklärt sie, "hatte ich Angst. Angst, jemanden zu verletzen, ohne es zu wollen. Ich habe mich zurück gezogen. In die Einsamkeit." Sie seufzt. "Auf Dauer ist Einsamkeit jedoch nichts für mich. Und ich habe Hilfe gesucht. Hepzibah hat mir beigebracht, die Kontrolle zu halten." Quasi als Beweis verwandelt sie sich kurz in ihre humanoide Gestalt und dann wieder zurück in die wölfische. "Und jetzt... habe ich plötzlich Feinde, von denen ich vorher keine Ahnung hatte. Ich weiß nicht, was für meine Zukunft das Beste wäre."

"Wer weiß das schon?", entgegnet der Zuhörer. "Ich musste nie zwischen zwei Leben entscheiden. Darum kann ich dir keinen Rat geben. Aber solange du deine wölfische Aura nicht unterbinden kannst, ist dein altes Leben sicherlich nicht die beste Wahl." Er dreht ihr den Rücken zu und sucht weiter nach Spuren, während er fortfährt: "Auch wenn du in Simgestalt herumläufst, erkennen dich deine neuen Feinde. Denen ist egal, ob du zu uns oder einer anderen Gruppe gehörst oder allein als friedlicher Sim lebst." Wieder wendet er seinen Blick zu ihr. "Da draußen bist du allein, Jenna. In einem Rudel nicht."



"FURR!" Hepzibahs Stimme hallt durch die alte Fabrik, wirft sich mehrfach von sämtlichen Wänden zurück und lässt den Gerufenen schlagartig die Anspannung in die Glieder fahren. Ein stolzes Lächeln springt Jenna entgegen, bevor er davon eilt und der Aufforderung seiner Alpha nachkommt.
Wortlos mit erhobenen Augenbrauen zeigt sie in den Schacht, in dem Ravik gerade verschwand.
Der Gelbe verzieht das Gesicht und geht einen Schritt zurück, als ihm der Gestank die Tränen in die Augen treibt. Feine Sinne haben nicht nur Vorteile, wie er wieder einmal erkennt. Flehend sieht er zur Weißen auf und jammert: "Oh, bitte, erspar mir das. Mir ist jetzt schon schlecht."
"Tut mir leid, Furr, ich brauche dich hier."
Es tut ihr wirklich leid. In diesem Moment möchte sie nicht in seinem Fell stecken.
Zwischen Ekel und geschmeicheltem Stolz hin und her gerissen, dreht er sich von dem Geruch weg, holt tief Luft und springt in den Schacht hinauf - begleitet von Flüchen und würgenden Geräuschen.



Raviks vordere Pfote, tappt auf etwas gerilltes. Er schaut nach unten, schnüffelt. Unter ihm ist ein Raum und das ist die Tür hinein. Der Schacht ist jetzt fast weiss, vor lauter Tierchen. Immer wieder schüttelt Ravik den Kopf weil sie ihn an den Ohren kitzeln und er instinktiv nicht will dass sie hinein kriechen. Der süßliche Geruch von Verwesung und rottendem Fleisch schlägt ihm von genau unter sich entgegen. Seine Ohren zucken nach hinten als er Furrpee hinter sich erspürt. Und hört. Sein Keuchen hallt im engen Raum und er bleibt erst stehen als Ravik ihm den Weg blockiert. Der Schacht rumort. Das Geräusch von sich biegendem Metall ist unverkennbar. Der Schacht wird das Gewicht beider Wölfe nicht mehr lange aushalten. Ravik haut mit der Faust gegen den Schachtdeckel unter sich und er springt lautstark auf, knickt an einer Angel ab und fällt dann klirrend zu Boden... und mit ihm der ganze Schacht.

Angewidert blickt Jenna dem Omega hinterher, wie er sichtlich widerwillig in den Schacht kriecht. . Das Gespräch mit ihm war gerade so entspannend, bis Hepzibahs lauter Ruf es jäh unterbrach. Die Graue beneidet ihn nicht darum, dort herumkriechen zu müssen.

Den Gestank riecht sie bis hier unten. Sie beschließt, zu einem anderen Zeitpunkt über das Gesagte nachzudenken. Jetzt kann sie sich ja doch nicht darauf konzentrieren.



Der Gelbe landet seitlich auf Ravik. Den Kopf in den Pfoten vergrabend wartet er ab, bis der Regen der Maden aufgehört hat. Erst dann rappelt er sich ungelenk auf und sieht nach oben. Der Rest des metallenen Tunnels hängt träge von der Decke herab. Immer wieder stürzt ein einzelnes weißes Würmchen in die Tiefe und krabbelt am Boden unbeirrt weiter. Der Gestank in diesem Raum treibt FurrPee die Malzeiten der gesamten letzten Woche die Speiseröhre herauf. Eilig mach er ein paar Schritte und das Frühstück landet klatschend auf dem Boden. Angewidert starrt er auf den Haufen, der vor einigen Sekunden noch in seinem Inneren war und der sich jetzt mit einer dunkel schimmernden schmierigen Schicht einer zähen Flüssigkeit vermengt.
"Was bei Luciens Nackenhaaren ist das?!" Er hebt einen Hinterlauf hoch und stellt fest, dass beinahe der gesamte Boden mit diesem Zeug übersät ist. Schon wieder würgend schaut er mit großen Augen zu Ravik. Im Hintergrund ertönt die hallende Stimme der Alpha, die sich rufend nach dem Wohlergehen der beiden Artgenossen erkundet.



Mit ein paar blauen Flecken mehr kommt Ravik auf die Füsse und schüttelt sich ausgiebig, so dass die Maden, das schwarze Zeug und die restlichen Styroporchips nur so durch die Gegend fliegen. Dann stapft er auf FurrPee zu als wolle er ihn angreifen, bleibt vor ihm stehen schnuppert an ihm und dem schwarzen Zeug an einer seiner Pfoten und grunzt bevor er vorsichtig dran leckt. Er schmatzt mit der Zunge draußen als hätte er ein Haar verschluckt. Ein Blick auf FurrPee und sein Gesicht das aus einer Mischung aus Ekel und Entsetzen besteht, dann schwenkt er den Kopf Richtung Raum. Ein Stapel Holzkisten in der Ecke, eine verschlossene Tür mit einem Schlüssel. Ravik betrachtet das Sekret was um die Kisten herum zunimmt. Sein dauerhaft finsterer Blick wandert die Kisten hinauf bis zu zwei weisse tote Augen die aus der dunklen Ecke, dicht unter der Decke, zu ihnen herunter funkeln.



Ein Fauchen zischt ihnen entgegen und nur eine Sekunde später springt es die Wölfe verteidigend an. Es vergräbt sich im Fell des wie versteinerten FurrPee, im selben Moment sieht Ravik rot. Mit einem ohrenbetäubenden Brüllen beisst er dem Biest in den Nacken und reisst es von seinem Rudelmitglied herunter, schleudert es mit Wucht an die Gegenüberliegende Wand wo es abprallt, auf dem Boden aufschlägt, sich versucht aufzuraffen und wieder zusammensackt. Ravik stapft fordernd auf die Kreatur zu. "Greif ihn nochmal an und ich zerreiß dich in deine Einzelteile." brüllt er es rau an. Schnaubend wartet er darauf, dass es sich aufrichtet.

"Igitt!" Auch wenn Jenna nicht mit in den Schacht gekrochen ist, sind die Maden nicht zu übersehen. Irgendwas muss dort verstorben sein. Oder ist das Vieh zurück? Ihre Gedanken werden unterbrochen, als Lärm aus der Nähe zu hören ist. Nicht aus der Richtung des Schachts, sondern ein oder zwei Räume weiter. Warum von dort??



In dem Wissen, dass Hepzibah in der Nähe ist, rennt Jenna los, um herauszufinden, was den Lärm verursacht hat. Sie rüttelt an einer Tür - verschlossen. Das Geräusch hat sie sich nicht eingebildet, da ist sich Jenna sicher. Doch die Tür sieht stabil aus. Sie hat keine Erfahrung mit Dietrichen, und auch rohe Gewalt wird hier nichts nützen. Vielleicht hat sie sich getäuscht und das Geräusch kam doch nicht aus diesem Raum..

Sie will gerade den nächsten Raum versuchen, als sie eine laute Stimme hört: "... und ich zerreiß dich in deine Einzelteile." Das war eindeutig Ravik. Und es kam eindeutig aus diesem Raum! Jenna versteht die Welt nicht mehr. Wie kommt der da hin? Mit wem redet er...

Sie erinnert sich an FurrPees Warnung, dass man bei Ravik nie sicher sein kann, was der so denkt. Bedroht Ravik hier etwa FurrPee? Ist der auch da drin? Sie hämmert an die Tür: "Seid ihr da drin? Was ist da los?"



Plötzlich steht die Weiße hinter Jenna, packt sie am Ellenbogen und zieht sie einige Schritte zurück. "Bei drei.", fordert sie und macht sich bereit Anlauf auf die Tür zu nehmen. "Eins, zwei, drei." Beide rennen los und donnern gemeinsam gegen die Tür. Es kracht lautstark in dem gesamten Gebäude, doch abgesehen von einem leichten Federn, regt die Tür sich nicht. Hepzibahs Arm schmerzt hohl von dem Aufprall, doch sie ignoriert das Gefühl und setzt ein zweites Mal an. Wieder geschieht nichts.
"Scheiße! Das bringt nichts! Das Mistding ist wohl aus Lucians Knochen gemacht." Wieder an Jenna ziehend läuft sie zurück zur Halle. "Versuch es von außen. Vielleicht findest du ein Fenster. Ich nehme den Schacht."
An dem engen Durchgang angekommen, eilt die Alpha die Wand herauf, ohne auf die Krabbeltiere zu achten. "FURR! WAS IST DA LOS?", ruft sie, während sie, vom Adrenalin getrieben, die Rohre entlang hetzt.



Ihre Worte kommen undeutlich bei dem gelben Wolf an. Doch sie schaffen es, ihn aus seiner Schockstarre zu lösen. Jeder im Rudel weiß, dass er eine hygienische Mimose ist, daher ist seine Reaktion nicht überraschend.
"RAVIK, VORSICHT!" Entsetzt beobachtet er, wie das Wesen sich zu seine ganzen Größe aufbaut und den Wolf wutschnaubend anfunkelt. Es macht einen gewaltigen Satz und landet zwischen Ravik und FurrPee, der ohne jede Kontrolle über seinen Körper bis zur verklebten Wand zurück fällt und schrill aufschreit. "RAVIIIIK! RAAVIIIIIIIIK!"



Das Biest will es nicht anders, sehr zur unsichtbaren Begeisterung von Ravik. Seine Ohren sind flach nach hinten gerichtet und aus seiner Kehle dröhnt ein tiefes, langgezogenes knurren. Das Biest faucht gegen die laute Stimme von FurrPee als wolle es, dass er aufhört zu schreien. Dann unerwartet dreht es sich mit einem ausgebreiteten langen dürren Arm um und trifft Ravik mit seinen Klauen im Gesicht. Er dreht reflexartig den Kopf mit und verharrt. Es faucht. Blut fliesst aus einer langen Wunde, die scheint Ravik nicht zu stören. Er leckt mit der Zunge darüber und starrt die Bestie wieder an. Mit roher Gewalt stürzt er sich auf es, rollt mit ihm über den klebrig schwarzen Boden, schnappt nach der nach Verwesung stinkenden, ledrigen Haut und den gezeichneten Knochen darunter, während es wie wild zappelt und um sich schlägt. Ravik vergisst, dass es leben soll und sein Kiefer presst sich zusammen mit dem berstenden Knochen dazwischen der den Unterarm der Kreatur definierte.



Eilig huscht Jenna ins Außengelände der Fabrik. Sie weiß in etwa, an welcher Stelle sich das Fenster befinden müsste, wenn es denn eines gibt. Soviel Orientierungssinn hat sie dann schon. Auch der Gestank, der nach draußen dringt, leitet sie.. Das ist tatsächlich die Kreatur! Ravik hat nicht FurrPee bedroht sondern das... Ding. Sie beschleunigt ihre Schritte. Tatsächlich findet sie ein vernageltes Fenster. Doch das Holz ist verrottet und im Gegensatz zu der Stahltür leicht zu durchdringen. Es reicht ein kräftiger Tritt, dass sie zerbrichen. Gut so. Erneut ist Jenna froh darüber, sportlich zu sein.



Als sie jedoch das Fenster durchklettert, wäre sie beinahe wieder nach hinten rausgefallen, so stark ist der Gestank. Ugh... Sie spürt, wie ihr Herzschlag schneller wird. Der Geruch weckt ihre Erinnerung an die Nacht.. und die Erinnerung weckt die Angst.

Du bist nicht alleine..., sagt sich Jenna ununterbrochen, Ravik ist da. FurrPee ist da. Hepzubah ist auch unterwegs...

Jennas Angst wandelt sich in Entschlossenheit, als ihr das klar wird. Sie ist nicht alleine. Das Rudel ist hier. FurrPee hat Recht gehabt. Die Gemeinschaft gibt Kraft! Mit neuem Mut klettert Jenna nun doch noch durch. Sie sieht sich um. Zuerst fällt ihr Ravik auf, der die Bestie offenbar unter Kontrolle hat. Was genau er da grad tut, will Jenna lieber nicht so genau wissen. Sie sieht in die andere Richtung. Hauptsache, das Biest ist unter Kontrolle und die Wölfe am Leben. .. wenn auch stinkend und schmutzig.

Nun fällt ihr auch der Schacht auf, der eingebrochen zu sein scheint. Da sind sie also durch! Gerade, als Jenna das denkt, sieht sie eine ehemals weiße, doch mittlerweile ziemlich verdreckte Wölfin hervorkommen. Hepzibah kommt ins Sichtfeld.

Unelegant rutscht sie über die Maden, verliert den Halt in dem schräge hängenden Rohr und reißt es noch ein weiteres Stück aus der Verankerung, als sie polternd zu Boden fällt. Schnell rappelt sie sich auf, erfasst die Situation und stürzt sich auf FurrPee. Mit ihm am Arm eilt sie zu Jenna, drückt ihn ihr entgegen und trägt ihr auf, ihn in Sicherheit zu bringen. "Er ist kein Kämpfer, kümmere dich um ihn." Ohne Zeit zu verschwenden hetzt sie auf die Kämpfenden zu, um Ravik zu unterstützen. "Komm wieder, sobald du kannst!", ruft sie Jenna noch hinterher und wirft sich mit gewetzten Krallen auf den Rücken des Seelenlosen, der gerade versucht, sich zu erheben und den dunklen Wolf von sich zu reißen. Mit einer Pranke verkantet sie sich in den Rippen, um sich festzuhalten, mit der anderen umschlingt sie den dürren Hals, jederzeit bereit, ihre Klauen in die Hauptschlagader zu bohren.



Widerwillig lässt Ravik den Knochen los der ihm aus dem Maul gezogen wird und steht auf. Das Etwas versucht um sich zu schlagen mit einem gesunden und einem zerfetzten Arm, kommt aber nicht an Hepzibah rann. Es strampelt in der Luft. Ravik fängt die Beine wie eine Katze ein Wollknäuel und hält sie fest. Er beisst zu, das Biest kreischt. Zusammen bringen sie es zu Boden auf den Bauch und die Arme hinter den Rücken. Ravik kaut weiter auf dem Bein herum, plötzlich viel mehr daran interessiert wie dieses wesige Fleisch schmeckt, als daran es festzusetzen. Ob es dabei stirbt ist ihm egal.

Hepzibahs Anweisung holt auch Jenna wieder zurück, die anfangs noch zu überwältigt vom Gestank und den Kampfeindrücken war, um von sich aus FurrPee zu helfen. Jetzt erkennt sie jedoch auch, dass er sich nicht wohl fühlt. Sie reißt sich zusammen, nickt der Wölfin noch zur Bestätigung zu und führt FurrPee nach draußen, durch das Fenster.

Erst am Fluss bleibt sie stehen. Das Wasser ist sicherlich nicht das Sauberste, aber schlimmer als dieses klebrige Zeugs in FurrPees Fell ist es sicherlich nicht. Und so wäscht sie den Dreck weg, so gut es geht. Erst jetzt, wo der Dreck nicht mehr alles verdeckt, bemerkt Jenna, dass FurrPee verletzt ist. Sie betrachtet die Striemen, die die Krallen der Bestie auf den Schultern des Omegas hinterlassen hatten. Verdammt. Das sieht wirklich schmerzhaft aus. Und jetzt hat sie kein sauberes Tuch dabei. Um die Blutung zu stoppen, opfert Jenna ihre Weste. Immerhin ist sie noch auf dem saubersten Weg in den Raum gelangt.



Nass, aber wenigstens nicht mehr ganz so verdreckt, sitzt FurrPee nun neben ihr. "Kommst du klar?", fragt Jenna nach einer Weile. Immerhin sollte sie so schnell wie möglich zurück kommen.

Der Gelbe nickt unglücklich, schenkt der jungen Frau dann aber ein tapferes Lächeln. "Pass da drinnen auf dich auf."



Mit bald schwindender Kraft hält Hepzibah die Arme des Untiers auf dessen Rücken fest. Einen Fuß stemmt sie dabei auf den Hinterkopf des fauchenden Gegners. Mit angestrengter Mine sieht sie sich im Raum um. "Hör auf, ihn zu essen und hilf mir.", keift sie dem Dunklen zu. "Wir müssen ihn KO kriegen." In dem Moment entdeckt sie Jenna am Fenster. "Komm her,", ruft sie ihr zu. "Schalte ihn aus. Aber töte ihn nicht. Wir brauchen ihn noch."

"Was?" Jenna starrt die Wölfin an. Sie meint doch bestimmt Ravik, oder?.. aber nein... Hepzibah richtet eindeutig ihren Blick auf sie. Aber... warum ausgerechnet sie? Sie hat doch selber nicht viel Ahnung vom Kämpfen. .. Aber sie hat überlebt. Sie konnte entkommen und der Bestie sogar Schmerzen zufügen. Sie ist nicht völlig wehrlos. Ohne zu gehorchen oder Widerworte zu geben, starrt Jenna auf ihre Werwolfkrallen. Sie hat sogar Waffen!

Der Grauen dämmert, dass es ein Test ist. Ein Test wofür? Ja, sie hatte mit dem Gedanken gespielt, ob das Rudel die richtige Wahl ist.. Aber sie hat doch nie offiziell zugesagt. Oder ist Ravik einfach zu... überschwänglich, um es mal so auszudrücken? Wurde sie ausgewählt, weil man bei Ravik nie garantieren kann, dass das Ding dann überlebt, selbst wenn es den Befehl gibt, es nicht zu töten? Auch das könnte ein Grund sein, warum Hepzibah ausgerechnet sie angesprochen hatte.



Ein letztes Mal schüttelt Jenna sich. Das Ding muss weg. Das hatte sie sich schon oft gesagt. Sie sollte wirklich so gut helfen, wie sie kann. Nur wie schaltet man so etwas aus? Sie versucht es mit Faustschlägen auf den Kopf. Das Vieh faucht wütend.

Jenna macht weiter. Und sie merkt schnell, dass die Wut übernimmt. Die Wut, verletzt worden zu sein. Die Wut, nun Narben davongetragen zu haben. Und die Wut, wenn sie an die Opfer in Britechester denkt, die verschwunden sind. Und die.. so fürchtet Jenna - wohl nicht auf Werwolfblut zurückgreifen konnten, um zu überleben. Mit jedem Schlag werden ihre Treffer kräftiger, mutiger. Das Adrenalin lässt sie nicht im Stich.

Die Weiße beobachtet das Spektakel. Besonders zielführend sind Jennas Aktionen nicht. Aber das macht die Übung. Ein bisschen Training und der Neuling weiß, die Kräfte einzusetzen.
Je länger die Graue sich an dem Seelenlosen austobt, desto härter werden ihre Schläge. Die Alpha bemerkt, dass er sich weniger zu Wehr setzt.
"Gut so. Er wird schwach. Gib ihm einen auf die Schläfe. Das dürfte ihn ausknocken."

Während die graue Wölfin auf das Biest eindrischt, ist Ravik aufgestanden. Wegen Hepzibahs Worten, wurde er gezwungen mit dem beruhigenden Kauen aufzuhören, denn er hört auf sie wie ein Jagdhund auf den Jäger. Das Fauchen und Kreischen der malträtierten Bestie dringt wieder in voller Lautstärke an seine Ohren und erinnern ihn an Geräusche die er schon oft gehört hat. Seine Aggression kehrt zurück, baut sich so rasend schnell auf wie Wasser in einem schon geheizten Teekessel. „Hör auf!“ grunzt er. Erst leise, dann lauter, „HÖR AUF!“ er brüllt die drei am Boden an, packt ein Rohr, was schon halb von der Wand hängt, reist es heraus und holt damit aus. „HÖR AUF! HÖR AUF! HÖR AUF!!!“ die Waffe durchschneidet die Luft, es sieht aus als wolle er Jenna treffen, doch das Rohr trifft zielsicher an den Köpfen der beiden Wölfe vorbei den Schädel des Monsters. Er holt bereits wieder aus obwohl es jetzt schweigt und er wirkt auch nicht als wolle er so bald wieder damit aufhören. In seinen Augen brennt blanker Hass.



Erschrocken springt Jenna zur Seite, als das Objekt wie aus dem Nichts auf dem Schädel des Wesens landet. Wollte Ravik sie treffen und hat verfehlt? Sie mustert den Wolf skeptisch. Doch der scheint sich eher auf die Bestie zu fokussieren als auf sie. Jenna versteht, dass sie tatsächlich nicht das Ziel war. In dem Fall... kann sie die Treffsicherheit des anderen Wolfes nur bewundern.

Und dieser Angriff war viel effektiver als ihr eigener, in einer viel kürzeren Zeit. Irgendwie peinlich. Was hat sie schon dem Rudel anzubieten? Doch bevor Selbstzweifel Zeit haben, sich zu manifestieren, werden ihre Gedanken auf Ravik gelenkt. Sie lässt ihn nicht aus den Augen. Der Kerl macht sie nervös. Er ist ein guter Kämpfer, das muss man ihm lassen. Im Gegensatz zu ihr lässt er sich nur zu gerne auf die animalistische Seite gerne ein. Das meinte FurrPee wohl.



"Ich schätze, das hat sich nun erledigt.", sagt sie um von ihrer eigenen Nervosität abzulenken. Sie ist froh, in diesem Moment nicht diese Bestie zu sein.

"RAVIK!! STOP!", keift die Weiße in Jennas Worte hinein. Wütend springt sie auf und packt das Rohr an, um ihn aufzuhalten. Sie muss damit rechnen, in seinem Wahn angegriffen zu werden, doch sie kann sein Verhalten nicht dulden. "GEHORCHE, BETA!!", spuckt sie mit glühenden Augen hinterher und starrt ihn aggressiv an.



Ravik zieht am Rohr, welches sich nicht mehr so leicht schwingen lässt. Ein winziger Teil wundert sich darüber, der Grossteil von ihm sieht nur das Wesen am Boden umrandet von schwarz. Er zieht heftiger, entreisst es Hepzibahs Pfoten, holt aus und erkennt die Stimme die zu ihm durch dringt. Ihr Gesicht taucht vor seinem Tunnelblick auf und er stoppt mit dem Rohr in der Luft. Für eine Sekunde stellen sich seine Ohren nach aussen. Verwirrung in seinem Gesicht und die Frage in seinem Kopf ob er grade die Alphawölfin schlagen wollte. Sein Blick öffnet sich, er sieht die reglose Kreatur und senkt die Waffe. Die Ohren richten sich wieder nach hinten und er stampft mit dem Fuss auf den Boden. Die weisse Pfote auf seiner Brust behält ihn an Ort und Stelle. Ein unterdrücktes Kläffen entweicht, während er auf das Biest starrt. Seine Muskeln bleiben angespannt und er Atmet schwer, dann lässt er das Rohr klirrend zu Boden fallen.

Jenna macht dem Beta etwas Platz, um ja nicht im Wege zu stehen. Sie kann den Blick nicht mehr abwenden. Die animalistische Seite hat nun endgültig Kontrolle übernommen. ... bis Hepzibah einspringt. Jenna entgeht die natürliche Autorität der weißen Wölfin nicht. Selbst Ravik scheint auf sie zu hören. Vielleicht steckt ja doch noch etwas Menschlichkeit in ihm, so dass Hepzibah zu ihm durchdringen konnte... Dass er das Rohr vor Erschöpfung losgelassen hat, glaubt Jenna keine Sekunde.



"Gut so." Die Stimme der Weißen klingt jetzt vollkommen ruhig, das Funkeln in den Augen erlischt, doch die Hand ruht weiter auf dem Brustkorb ihres Freundes. Ein flüchtiger Blick trifft die Graue, begleitet von einem kontrollierten Lächeln. "Warum genehmigst du dir nicht ein paar dieser Krabbeltiere, hm?" Mit einem Kopfnicken deutet sie auf die Maden, die noch immer von dem Loch aus der Decke tropfen. Das wird den Dunklen eine Weile beschäftigen und mit etwas Glück sogar befriedigen. Als er sich abwendet, kniet Hepzibah neben das erschlagene Monstrum, tastet es einige Sekunden ab und legt dann schwer seufzend die Stirn in die Pfote. Es lebt. Aber ein oder zwei weitere Schläge hätten alle Mühe zunichte gemacht. Eine Weile verharrt die Alpha neben dem Ohnächtigen. In ihrer Brust rumort der Stress. Mit gleichmäßigen Atemzügen versucht sie dieses Gefühl zu bewältigen. Wie lange ist es her, dass sie einfach nur ausruhen konnte? Ein paar Tage niemanden lenken, befehligen, in Zaum halten. Das Rudel allein zu führen, auch wenn es sich um weniger als vierzig Mitglieder handelt, ist auf die Dauer anstrengend. Wieder denkt sie an Ragnar. Ihr starker Gefährte fehlt an ihrer Seite. Seine kräftige Schulter, seine weisen Worte. In diesem Augenblick wird ihr wieder bewusst, wie schmerzlich sie ihn vermisst. Mit einem letzten tiefen Seufzen schiebt sie ihre Gedanken beiseite. Sie muss funktionieren. Man verlässt sich auf ihre Führung. Die Müdigkeit überspielend schaut sie zu Jenna auf. "Denkst du, wir kriegen das Mistvieh zusammen hier heraus?"

Ravik sinkt in die Hocke als Hepzibah ablässt. Die Maden tummeln sich in der schwarzen Suppe die bitter und giftig schmeckt. Seine Augen blicken zu der weissen Wölfin auf, dann zu Jenna und dem Verusacher der Schweinerei ohne dass er den Kopf grossartig dreht. Seine Gedanken sind unergründlich. Nachdem die Frage an Jenna ausgesprochen wurde, verschwindet er wortlos aus dem Fenster.



Seine Sinne führen ihn zu FurrPee der am Fluss ausharrt und Ravik gesellt sich dazu. In seinem Fell findet sich noch immer die ein oder andere Made die an schwarzer Grütze klebt und sich windet. Manche auch tot. Ravik duckt sich, hält zwei Mal die Zunge ins Flusswasser und setzt sich schweigend wieder auf ohne FurrPee anzusehen. Den Blick aufs Wasser gerichtet.

"Ich denke schon.", sagt Jenna, erleichtert, dass die Sache vorbei zu sein scheint. Sie knurrt die bewusstlose Bestie an. "Du jagst mir jedenfalls keine Angst mehr ein." Sie greift nach den Armen der Kreatur, um sie anzuheben und wartet, bis Hepzibah mithilft... "Was passiert jetzt mit dem Ding?", fragt sie die Weiße.

Die Angesprochene greift die dünnen Beine und gemeinsam tragen sie den Überwältigten nach draußen. "Ich werde ihn einsperren, bis er transportfähig ist.", erklärt sie wahrheitsgemäß. "Dann geht es weiter, wie besprochen." Die wenigsten Wölfe kennen die wahren Pläne und das soll so bleiben. Daher lässt die Alpha ihre Komplizin in dem Glauben, es würde zu Henry gebracht und untersucht werden.
Draußen angekommen lässt sie den Gefangenen achtlos ins Gras fallen und setzt sich zu den Artgenossen. "Jetzt ein Steak, was Jungs? Wir sollten heute abend eine entspannte Feier veranstalten. Ich finde, das haben wir uns verdient. Was haltet ihr davon?" Ihr Blick schweift fragend durch die Runde und schließt auch Jenna mit ein.
"Ich will ehrlich sein, Chef," antwortet der Gelbe, "das ist die beste Idee seit Langem."

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon und @Murloc )

>>> Hepzibah, Jenna gehen nach Moonwood Mill - Werwolf-Versteck >>>
>>> Ravik geht nach Moonwood Mill


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