Britechester Nr. 5 - Tanzschule

12.04.2023 01:29 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 16:15)
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12.04.2023 01:31 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 21:53)
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Hausmeister

Christin: Vorheriger Post

Christin erreichte die Tanzschule. Sie sieht noch aus wie früher. Noch immer dieser alte, Industrial Look. Sie betrat das Gebäude und suchte den Tanzraum auf. Dort kümmerte sich ein hochgewachsener Mann um kleine Kinder, die ihre „Ballett-Stunde“ nahmen.


„Une, deux, trois und jetzt plié . Sí, das sieht toll aus. Das macht ihr super!“ Christin sah dem ganzen zu. Die Kinder sahen so niedlich in ihren Kleidchen aus, sie musste schmunzeln.


Fabio bemerkte sie und sah zu ihr. „Ah Christl. Zieh dich um, dann können wir gleich anfangen!“
„Ok“, gab sie knapp zurück und zog sich in der Umkleide um. Zum Glück habe ich vorher meine Schmerztabletten eingenommen. In lockerer Sportkleidung kam sie in den Raum zurück. Die Kinder beendeten ihre letzten Übungen und wurden von ihren Eltern abgeholt.
„Schön das du da bist“, er begrüßte Christin sehr herzlich, wie es bei Italiener üblich ist.



„Bist du gedehnt? Dann können wir loslegen.“ „Ähm, nein, ich müsste das vorher noch machen.“ „Dann avanti, sbrigati!“ Christin stellte sich an die Ballettstange und fing an sich zu dehnen. „Tiefer! … Höher! … Himmel Herr Gott, bist du eingerostet!“, kam es streng von Fabio. Er hat sich kein Stück verändert. Seufz. Sie gab ihr Bestes um jede Faser ihres Körpers vorzubereiten. Dabei halfen ihr Übungen, die eigentlich im Ballett üblich waren. Nach 10 min nickte Fabio zufrieden.


„Gut. Dann können wir schauen was du noch kannst. Wir fangen mit dem Cha-Cha-Cha an.“ Sie stellten sich gegenüber und Christin ließ sich von Fabio führen. Natürlich kam sie schnell aus dem Takt. „Konzentrier dich!“, hauchte er ihr ins Ohr. Sie schluckte und nickte zögerlich. Der zweite Anlauf lief besser. „Also, geht doch!“, lächelte Fabio sie an. Christin errötete. Nach wenigen Tanzschritten wechselten sie von Cha-Cha-Cha zu Walzer, Foxtrott, Ballett und schließlich Tango. Je länger Christin mit Fabio tanzte, desto mehr erinnerte sie sich an die Schritte und gewann an Selbstvertrauen zurück. Als sich beide Tänzer etwas zu trinken genehmigten meinte Fabio zu ihr: „Wir müssen uns nichts vor machen, du bist absolut nicht in Form. Aber, ich merk, du findest wieder rein. Das ist gut.“ „Danke. Ich weiß, ich muss wieder bei Null anfangen. Meinst du, ich sollte dann beim Wettbewerb nicht teilnehmen?“ Er schüttelte den Kopf. „Das habe ich nicht gesagt. Wenn du allerdings eine reelle Chance haben möchtest, dann heißt es:“ „Training, Training und Training“, sagten beide zeitgleich. Sie lachten anschließend.

„Dann sind wir uns einig. Also, welcher Tanz soll es sein? Paartanz oder Solo?“ Christin kämmte sich mit der Hand die Haare zurück. „Wenn ich ehrlich bin, dann gern Paartanz. Allein traue ich mir es nicht zu.“ Fabio schmunzelte und hauchte ihr ins Ohr. „Das bekommen wir hin, Christl“ Die Angesprochene errötete. Von seinem Charme hat er auch nichts eingebüßt. Er ist im Gegenteil noch raffinierter geworden. Sie nahm sich ihr Wasser und trank daraus. „Was meinst du zum Tango?“ Sie verschluckte sich, hustete und keuchte, als sie nach Luft rang. „Tango? Gerade die Königsdisziplin?“ „Ja. Gerade der!“ „Bist du sicher?“ Selbstsicher antwortete Fabio: „Ja. Wenn du wirklich eine Chance haben möchtest im Wettbewerb weit zu kommen, dann musst du dich aus deiner Komfortzone bewegen und etwas Neues wagen. Und ich denke, mit deinem Ehrgeiz und meiner Erfahrung kann das eine gute Nummer werden. Was meinst du?“ Christin pustete die Luft hörbar aus. Sie war sich nicht sicher. Es ist genau der Tanz, den er mit mir umsetzen wollte, als ich ihn mit meinem Ausscheiden vor den Kopf stieß. Wenn ich jetzt nein sage, dann ist er sicher sauer auf mich. Habe ich also eine Wahl? Sie nickte schließlich. „Also gut. Dann packen wir es an. Wann geht es los?“ „Jetzt!“, antwortete er bestimmend und machte sich bereit. Christin kam zu ihm und atmete durch. Jetzt gibt es kein zurück mehr.
So begann ihre Trainingszeit mit dem Tango.


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12.04.2023 10:15 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 11:03)
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Hausmeister

Natürlich klappte Null zu Anfang. Christin musste sich die Grundschritte, auf denen die Figuren und die Haltung aufbauten verinnerlichen. Trotz seinem strengen Tonfall bewies Fabio viel Geduld und ließ die Anfängerin immer wieder die gleiche Übung wiederholen. Es schien ihm zu gefallen mit „Christl“ zu arbeiten. Seine Lippen umspielten ein Lächeln. Die junge Frau war sehr konzentriert.



Stell dich nicht so dämlich an! Ihr Ehrgeiz gewann immer mehr an Einfluss. Schritt 1, 2, 3 … nein nochmal. So ging es einige Minuten. Das klassische „Learning by doing“ griff hier absolut. Nach und nach gewann sie Vertrauen und Mut sich den Bewegungen des Tangos hinzugeben.



Nach einer weiteren Pause sagte Fabio schließlich: „Genug für heute. Für den Anfang hast du dich schon gut gemacht. Allerdings … eine Sache Christl.“ Sie sah zu ihm. „Ja?“ „Nun ...“, er hustete kurz in die Faust. „Für den Tango solltest du schauen noch paar Pfunde zu verlieren und Muskeln aufzubauen. Sonst kannst du weder die Spannung halten, noch die Drehbewegungen durchführen. Und mir macht es die Arbeit auch leichter.“ Mit offenen Mund stand Christin vor ihm. Ist das sein f… Ernst?
Fabio nahm sich sein Handtuch und rieb sich im Gesicht ab. „Es ist nicht böse gemeint. Dir stehen die Kurven ungemein. Aber für den Tango ist Körperspannung und Leichtigkeit als Frau besonders wichtig. Also, wir sehen uns morgen wieder um die gleiche Zeit. Arrivederci!“ So verließ er sie.

Immer noch überrumpelt starrte Christin ihm nach. Wütend schmiss sie ihre Wasserflasche durch den Raum. „Ich könnt ihn! Knurr!“ Als sie sich jedoch im Spiegel sah, wurde sie still. Ihre Mimik wechselte schlagartig von wütend zu melancholisch.
Ich weiß doch, dass ich zu dick bin. Sowas ins Gesicht gesagt zu bekommen, tut einfach weh.
Traurig hob sie ihre Flasche auf und ging selbst in die Umkleide, um die Tanzschule zu verlassen.

Christin geht zu: WG Förster-Wilhelm, San Mychuno


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12.04.2023 11:04
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Hausmeister

Christin: Vorheriger Post

Aus der Vergangenheit wusste sie, dass die Schule auch am Wochenende immer um die gleiche Zeit geöffnet wurde. So auch heute. Christin kam an, als der alte Hausmeister ihr die Tür öffnete und sie schließlich im Trainingsraum stand. So, dann los. Fürs Warm-Up hatte sie ihre Lieblings-CD mitgenommen, die sie in die Musikanlage legte. Die Musik begann. Typisch für die 80er mit den kratzigen Nebengeräusche.
Christin platzierte sich in die Mitte des Raums und begann sich zu dehnen.

<Just a steel town girl on a Saturday night
Lookin' for the fight of her life>


Sie begann auf der Stelle zu steppen.

<In the real-time world no one sees her at all
They all say she's crazy

Locking rhythms to the beat of her heart
Changing movement into light
She has danced into the danger zone
When the dancer becomes the dance>


Sie stellte sich auf und atmete durch.

<It can cut you like a knife, if the gift becomes the fire
On a wire between will and what will be>


Sie begann, wie im Ballett üblich, sich durch den Raum zu bewegen und dabei drehte sie sich um die eigene Achse, um so das Gleichgewicht zu halten.

<She's a maniac, maniac on the floor
And she's dancing like she's never danced before
She's a maniac, maniac on the floor
And she's dancing like she's never danced before

(Crazy! crazy! crazy! crazy!)>


Zu den Drehungen kamen nun Sprünge. Sie nutzte den Platz des Raums vollständig aus.

<On the ice-blue line of insanity is a place most never see
It's a hard-won place of mystery: touch it, but can't hold it.
You work all your life for that moment in time, it could come or pass you by
It's a push-shove world, but there's always a chance
If the hunger stays the night>


Hin und wieder stoppte Christin und dehnte ihre Beine und ihren Rücken. Sie war sehr konzentriert und blendete ihre Umgebung vollständig aus. Sie gab sich der Musik hin. Ihr Ehrgeiz hatte Feuer gefangen.

<There's a cold kinetic heat, struggling, stretching for the beat
Never stopping with her head against the wind>


Wieder begann sie ihre Pirouetten zu tanzen. Gleichgewicht halten! Sie biss auf die Zähne dabei.

<She's a maniac, maniac, at your love
And she's dancing like she's never danced before
She's a maniac, maniac, at your love
And she's dancing like she's never danced before>


In ihren Bewegungen wechselte sie stetig die Figuren. Christin hob die Beine, drehte sich auf der Stelle, sprang so hoch sie konnte und führte auch einen Spagat aus. Aua! Es tat weh. Aber sie biss die Zähne weiter zusammen und ließ sich nichts anmerken.
Immer wieder dehnte sie sich dazwischen, um die Muskeln nicht zu verletzten.

<It can cut you like a knife, if the gift becomes the fire
On a wire between will and what will be

She's a maniac, maniac, at your love (at your love)
And she's dancing like she's never danced before

She's a maniac, maniac, at your love
And she's dancing like she's never danced before

Maniac, maniac, at your love
And she's dancing like she's never danced before>


Die Tänzerin bemerkte nicht, dass jemand sie während dem Warm-Up beobachtete. Ein Lächeln umspielte die Lippen des Zuschauers.
[i]So kenne ich dich, Christl.


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12.04.2023 11:31 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 12:12)
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Hausmeister

Es war Fabio, der Christin beim Warm-Up beobachtete. Er kam zu ihr. „Ich sehe, du bist nun gut aufgewärmt. Dann lass uns mit dem Tango anfangen.“ Sie nickte und schaute ihn ernst an. Ich werde nicht das Walzer tanzende Nilpferd aus Fantasia sein. Niemand soll mehr sagen, ich sei fett!
Sie trainierten sehr lange. Die junge Frau fand immer schneller in die Schrittfolgen hinein. Doch neben den Schrittfolgen, mussten auch die Figuren geübt werden. Fabio war diesbezüglich eine Mischung aus Geduld und Ungeduld. Manchmal schien er Verständnis zu haben, dass seine Tanzpartnerin eine lange Auszeit hatte, ein anderes Mal regte er sich mordsmäßig auf, weil sie die Abläufe nicht gleich umsetzen konnte.
Für Christin war es so, als würde sie nach Zuckerbrot und Peitsche Prinzip dressiert werden. Aber sie biss sich durch und nach einer langen Trainingseinheit entließ sie Fabio in den wohlverdienten Feierabend.

Die darauffolgenden Tage waren von Sport und Tanztraining geprägt. Gedanken an Alexander wurden nicht verschwendet.



Christin besuchte das Fitness Studio von San Mychuno, um am Gerät oder am Boxsack ihre Frustration aus zu lassen. Ihr war klar, dass abnehmen in kurzer Zeit unmöglich ist. Das Übergewicht würde nicht über Nacht verschwinden. Aber der Ansporn war: „Wenigstens ein Pfund richtig verlieren und nicht nur durch Wasserverlust.“
Dieses Mantra half ihr sich weiter durchzukämpfen.

Am Freitag, einen Tag vor dem Tanzwettbewerb übten Christin und Fabio ein letztes Mal die Choreografie mit dem Lied zusammen. Beide stellten sich vor, das Publikum und die Jury würden zuschauen. Jeder Schritt musste einfach sitzen. Daher gaben beide 100%.



Am Ende atmeten beide durch und lächelten.
„Wahnsinn. Ich hätte nie gedacht, dass du das schaffst, Christl.“ „Wenn ich ehrlich bin: Ich bin froh, dass es geklappt hat. Zufrieden Maestro?“ „Sí!“ Christin zog sich die Tanzschuhe aus.
„Gott, bin ich froh wenn ich die Dinger nur noch morgen tragen muss. Auf Dauer tun hohe Absätze weh.“ Fabio schmunzelte. „Das kann ich nachvollziehen. Aber die Ballett Schuhe sind auch nicht ohne.“ „Das ist wohl wahr. Danke nochmal, dass du dir die Zeit genommen hast.“ „Sehr gern, Christl. Und was wirst du nach dem Wettbewerb tun?“
Christin sah ihn verwundert an. „Nach dem Wettbewerb?“ „Sí. Wirst du wieder aufhören?“ Ehrlich gesagt hatte sie gar nicht darüber nachgedacht, ob sie das Tanzen weiter machen wird. Aber ohne zu zögern antwortete sie: „Ja. Auch wenn es hart war, ich habe wieder Blut geleckt. Ich möchte wieder in meine alte Form zurück.“ Fabio wirkte erleichtert und lächelte. „Dann, Mademoiselle Can Can, freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit!“ Er nahm ihre Hand und küsste sie.
Christin errötete und dachte nur: Dieser raffinierte Charmeur!
Sie verabschiedeten sich voneinander und Christin kehrte in ihre Wohnung zurück. Der Kuss ihrer Hand ließ sie weiterhin nicht los. Alexander, Fabio, … beides attraktive Männer, beides so unterschiedliche Männer. Ich weiß nicht, was der richtige Weg wäre?

Später am Abend telefonierte sie mit ihren Eltern. Hilda und Martin waren sehr stolz auf ihre Tochter und wollten unbedingt zusehen, wenn sie tanzt. Die Tochter war froh, dass ihre Eltern sie unterstützten und freute sich darauf die beiden am Samstag wieder zu sehen.

Christin - nächster Post - Jazz Club


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12.04.2023 16:10 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 16:12)
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Hausmeister

Christin - Letzter Post

Christin machte nach dem aufwärmen einige, einfache Übungen. Sie wollte sich langsam an die Grundschritte und den wichtigen Tanzbewegungen herantasten. Da heute nicht viel los war, konnte sie sich in Ruhe konzentrieren und lange üben.
Anschließend kehrte sie nach Hause zurück.

Christin geht zu: WG Förster-Wilhelm, San Mychuno


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15.04.2023 10:14 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 16:11)
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Hausmeister

Christin - letzter Post

Ort: WG von Marie & Christin, San Mychuno

Wie versprochen kümmerte sich Christin um die beiden Katzen. Ihr fiel auf, dass Dana dicker wirkte. Aber kein Wunder, bei der vielen, liebevollen Versorgung. Da konnte eine Katze schon mal dick werden. Es fehlte nur noch die Situation, dass Dana ein Glöckchen klingelte und rief: ‚Wo ist mein Kaviar?‘
Christin verwarf diesen spielerischen Gedanken und putzte nebenbei die Wohnung. Als sie mit allem fertig war, bekam sie Lust nach Brightchester zu gehen. Also schnappte sie sich ihre Sachen und reiste zur Tanzschule.

Ort: Tanzschule, Brightchester

Christin zog sich um und suchte den Tanzsaal auf.



Als sie den Raum betrat, fand noch ein Kurs statt. Das Thema: Bauchtanz. Ihr Blick fiel auf ein junges Mädchen, welches sich rhythmisch zur Musik bewegte.






Die Bewegungen waren fließend und man sah der Teenagerin an, dass sie Talent besaß. Orientalische Musik und der Bauchtanz waren faszinierend. Allgemein konnte man sagen, dass jeder Tanz seinen besonderen Zauber besaß. Nur wenige Tänzer konnten dies auf der Bühne oder in einem Turnier zur Geltung bringen. Unweigerlich musste Christin an ihre Niederlage gegen Nio denken. Aber trotz allem war die Ballett-Darbietung makellos. Auch hier kam Christin die wichtigste Passage aus 'Pile ou face' ins Gedächtnis. Dieser lautete übersetzt:

>Und ich lebe mein Leben
nach Kopf oder Zahl.
Alle meine Gefühle,
nach Kopf oder Zahl.
Gleichgültig,
Kopf oder Zahl.
Und von Zeit zu Zeit ...
Verliere ich eine Runde,
Gewinne ich eine Runde.<


Das Mädchen bemerkte, dass Christin sie musterte. Eine Aura von Überheblichkeit erfüllte den Raum. Die Tänzerin zeigte nun erst recht, was in ihr steckte. Nein, auch hier konnte man klar sagen: Alles richtig gemacht.



Der Kurs endete und die Teilnehmer suchten ihre Handtücher auf. Christin sprach kurz mit der Kursleiterin. „Entschuldigung. Kann ich in der Zeit bis zum nächsten Kurs etwas Techniktraining machen?“ Diese nickte. „Klar. Solche Freistunden sollen sinnvoll genutzt werden. Nur zu.“ Dankend nickte Christin und bereitete sich vor. Das Mädchen saß auf der Bank und beobachtete nun sie. Christin atmete durch. Ok. Los geht‘s.



Flamenco bedeutet: Körperspannung, Haltung, Ausdruck.



Genau das übte Christin. Immer und immer wieder. Irgendwann wollte sie sich an den ‚Firedance‘ wagen. Der bekannteste Flamenco, der auf den Bühnen dieser Welt für Staunen und Entzückung sorgte. Doch soweit war sie noch nicht. Daher war das Techniktraining so wichtig. Ihr Rock flatterte, wenn sie sich drehte und die Füße vibrierten bei der ‚Tecnica de pies‘. Der Holzboden der Tanzschule war für die Akustik perfekt. Die Tänzerin war sehr konzentriert und bemerkte nicht, wie angesäuert das Mädchen sie musterte.



So eine blöde Angeberin!, dachte es. Angewidert verließ die Schülerin den Tanzsaal. Christin kümmerte sich nicht darum. Die wenige Zeit, die ihr zum üben blieb, wollte sie ausnutzen. Auch hier konnte man wieder sagen: Manchmal verliert man eine Runde, mal gewinnt man ... Pile ou face.


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15.04.2023 11:01 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 16:12)
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Hausmeister

Ort: Tanzschule, Brightchester

Einige Zeit konnte Christin ihre Übungen zum Flamenco ungestört ausüben. Doch der nächste Kurs stand dann doch an und sie musste den Raum für die Teilnehmer freigegeben. Leicht verschwitzt, aber zufrieden mit sich suchte die junge Frau die Umkleide auf. Eine erfrischende Dusche tat gut. Während sie duschte, dachte sie an die Zeit zurück, als sie in der Garde tanzte und der Can Can ihr Meisterstück auszeichnete. Wie sich doch alles verändert. Ihre Haare schüttelte sie wild aus. Bei dem warmen Wetter ließ sie diese Lufttrocknen. So kamen ihre Locken am schönsten zur Geltung. Christin stand schließlich vor dem Eingang der Tanzschule. Die Sonne begann zu sinken und färbte die Umgebung in ein schönes Goldrot. Die Stimmung des Abend erinnerte sie an ein Lied, welches sie oft in der Schule sangen. Sie summte das Lied in einer spielerischen Leichtigkeit, während sie die Wege von Brightchester entlang lief.

>Little bread-and-butterflies kiss the tulips
And the sun is like a toy balloon
There are get up in the morning glories
In the golden afternoon

There are dizzy daffodils on the hillside
Strings of violets are all in tune
Tiger lilies love the dandelions
In the golden afternoon
(The golden afternoon)

There are dog and caterpillars and the copper centipede
Where the lazy daisies love the very peaceful life
they lead...

You can learn a lot of things from the flowers
For especially in the month of June
There's a wealth of happiness and romance
All in the golden afternoon<




Ja, die Sprache der Blumen und die Schönheit der Natur … das liebte sie. Christin erinnerte sich an den Moment, als Merlin ihr die Magnolienblüte schenkte. Da fühlte sie sich so glücklich. Er ist einfach toll. Der Wind wehte und umspielte ihr Haar. Die Sonne sank weiter und Christin musste zustimmen: The golden afternoon. Sie lächelte und fühlte sich so unbeschwert wie lange nicht mehr.

Christin - Nächster Post


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26.10.2023 17:33 (zuletzt bearbeitet: 26.10.2023 17:34)
#9
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Plot-Stratege

Christin - letzter Post

Charaktere: Christin
Geschichtsstrang: Das Projekt Flamenco



Christin erreicht schließlich die Tanzschule. Sofort sucht sie die Umkleiden auf. Irgendwie scheint die Heizung nicht gut zu funktionieren, denn die Umkleiden sind eiskalt. Zumindest gefühlt. Aber sich darüber ärgern oder jammern bringt nichts. Hastig zieht die Tänzerin ihr Outfit an.



Auch wenn es kaum wärmer, sondern eher noch kälter anfühlt. Tapfer geht sie ins Studio und fängt mit ein paar einfachen Übungen an.
Die Musik lässt sie über Bluetooth durch die Lautsprecher ertönen.



Die Klänge der Gitarren und der Rhythmus mag sie sehr. Die Musikzusammenstellung macht richtig gute Laune und motiviert zum Training.



Am schwierigsten sind weiterhin die Körperspannung und die schnellen Fußarbeit, auch Zapateados genannt, fällt ihr noch schwer. Immer wieder fängt sie von vorne an. Versucht sich auf den Klang der Musik einzulassen und sich von ihr führen zu lassen.



Unweigerlich muss sie an diesen Teenager denken, der beim Tanzwettbewerb eine makellose Darbietung geboten hat. Diese Körperbeherrschung, Anmut und Kraft ... da kann man nur neidisch werden.

Mit einem Schluck Wasser stärkt sich Christin und übt konsequent weiter.

Christin - nächster Post


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