Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Newcrest Nr. 13 - Waisenhaus Heimathafen
#1

#2

>>> Remy kommt von >>> Forgotten Hollow Nr. 4 - Villa Blutrose (19)
>>> Anna-Maria und Paul kommen von >>> Henford-on-Bagley - Haus Frietmann / Wohnung Jacob Bresk
>>> Hannah kommt von >>> Brindleton Bay Nr. 3 - Haus der Garcias (31)
>>> José kommt von >>> Brindleton Bay Nr. 3 - Haus der Garcias (30)
>>> Nael kommt von >>> Brindleton Bay Nr. 3 - Haus der Garcias (30)
>>> Bella kommt von >>> Sulani Nr. 3 - Familie Greentail (2)
>>> Holger kommt von >>> San Sequoia
>>> Gereon kommt von >>> Brindleton Bay Nr. 14 - Booze & Bass Fischrestaurant
>>> Nicole kommt von >>> Britechester - WG Jean, Megan, Victor, Dora, Nicole (2)
>>> Jarred kommt von >>> Brindleton Bay Nr. 3 - Haus der Garcias (30)
Charaktere: Remy, Nicole, Anna-Maria, Paul, Hannah, José, Nael, Bella, Holger, Gereon, Jarred
Geschichtsstrang: Heimathafen
Seit einer Weile tummeln sich vor dem frisch renovierten Gebäude Neugierige und Gelangweilte. Nur wenige Meter vom Rednerpult entfernt trotzen Reporter der Kälte des Januarvormittags und warten darauf, dass sich der Geldgeber und Besitzer des Objekts endlich zeigt.
Am Rand des Geschehens zeigt sich Gereon geduldig. Der Wissensdurst hat ihn her getrieben, um die Eröffnung seines neuen zu Hauses zu verfolgen. Die meisten seiner Mitbewohner sind in San Sequoia geblieben - die letzten Vorbereitungen treffen. Lediglich zwei Waisen haben ihn begleitet, die sich nun allerdings irgendwo zwischen die Zuschauer gemischt haben. So steht er, wie so oft, allein und raucht, betrachtet seine Umgebung aufmerksam und wartet darauf, was passiert.
Während er seinen Blick schweifen lässt, bleibt seine Aufmerksamkeit bei einer kleinen Gruppe bekannter Gesichter stehen - Lehrer aus der BBH haben sich eingefunden, unterhalten sich angeregt und wenden den Blick immer wieder nach vorne - vermutlich nur um festzustellen, dass noch immer niemand vor die Leute tritt.
Anna-Maria reibt sich aufgeregt die Hände. Voller Zuversicht in das augenscheinlich schöne Wetter hat sie ihre Handschuhe zu Hause gelassen und versucht nun ohne Klagen und Jammern die beißende Kälte von den Knöcheln zu vertreiben.
"Wie viele von denen wirst du betreuen?", fragt ihr Mann, von den Verzögerungen leicht genervt.
Zweifelnd schaut die deutlich kleinere Frau zu ihrem Gatten auf. Wirklich? Schon wieder? Diese Frage hat er ihr schon mindestens ein dutzend mal gestellt. Warum will er das unbedingt wissen, wenn er doch nie zuhört? "Ich beaufsichtige die Etagen der Kinder und Teenager.", erklärt sie wieder einmal.
Paul brummt nickend in seinen dichtgewachsenen Vollbart. "Wo sind die denn alle? Ist doch deren Einrichtung."
"Ach, Paul, was sollen die denn hier? Die langweilen sich doch nur."
"Tu ich auch. Trotzdem habe ich den Anstand, mich zu zeigen."
"Es zwingt dich doch niemand, Herrgott noch eins." Ermüdet von diesem Thema schüttelt sie augenrollend den Kopf.
In der vorderen Reihe, nahe den Journalisten, steht Jarred mit beiden Händen in den Taschen der Winterjacke. Endlich kann er sich einreden, dass sein Job an Wichtigkeit gewinnt. Wenn er ein bewohntes Gebäude bewacht, kommt ihm die Arbeit weniger nichtig vor, als wenn er vor einer Baustelle auf und ab schreitet. Er bekommt sogar einen eigenen Schreibtisch mit Monitoren und Kameras und allem, was dazu gehört. Ist sein Kollege bereits von der augenscheinlichen Macht über Ein- und Ausgang beflügelt, geht er selbst die nächsten Tage entspannt an. Insgeheim rechnet er nicht damit, sich in seinem kleinen Kabuff um den Verstand zu arbeiten. Dennoch hat er sich bereits die Akten von Mitarbeitern und Bewohnern angesehen und versucht, sich die Gesichter der Befugten einzuprägen. Alles Andere wird die Zeit mit sich bringen.
Die Leiter des Waisenhauses haben Hannah als Vertrauenslehrerin, als auch die anderen Lehrer der BHH eingeladen, zur Eröffnung der neuen Residenz herzukommen. Hannah hat ihren Ehemann und Sohn im Schlepptau. Begeistert sieht die Ehefrau zur Fassade des Hauses. "Ah, José schau mal, diese Verzierung. Wäre das nicht etwas für unser Haus?" Nael verdreht die Augen, diese ganzen Renovierungsgeschichten kann er nicht mehr hören. Neben dem Wintergarten sollen jetzt auch noch Carports her. Außerdem sollen die Balkone in der ersten Etage zu Wohnraum ausgebaut werden. Die ganzen Ideen und Handwerker, die in den letzten beiden Tagen durch die Wohnräume gestapft sind, bringen Nael zur Verzweiflung. Nirgendswo hat er Ruhe. Weder von Miss Payne, noch vor seinen Eltern. "Nael, gefällt dir das nicht auch?", fragt Hannah ihren Sohn urplötzlich, der aus seinen Gedanken gerissen wird. "Ja, sicher. Macht was ihr wollt." Empört blickt die Mutter dem Grimmigen nach. "Also José, Nael hat bestimmt Probleme in seiner Beziehung. Ich habe das beim gemeinsamen Abendessen schon gesehen! Da stimmt was nicht." Doch bevor die Vertrauenslehrerin weiter spekulieren kann, erblickt sie Jarred und geht auf ihn zu. "Na, das ist ja eine Überraschung. Schön, dass wir uns hier wieder sehen! Jarred, das ist mein Mann José." Dieser entgegnet dem jungen Mann mit seiner Hand zur Begrüßung. "José, das ist Jarred. Ich habe Dir doch erzählt, er war letztens bei uns zuhause. Seine Mutter hat uns das Haus verkauft." Daraufhin nickt José.
Nicole schaut unterdessen auf die Uhr. Ich bin pünktlich. Zuvor war sie bei Jake gewesen und hat die Zeit aus den Augen verloren. Remy wird heute eine Rede halten. Zweifel kommen ihr in den Sinn. Warum ist sie eigentlich hier? Sie ist nicht seine feste Freundin? Doch einen Einblick ins Waisenhaus könnte ihr weitere Möglichkeiten geben, falls das Praktikum im Seniorenheim doch nichts für sie ist. Eines Tages möchte die junge Frau Kinder haben, aber das hat noch Zeit. Ob Remy ein geeigneter Vater wäre? Warum stelle ich mir solche Fragen? Erstmal das Studium beenden, danach kann sich Nicole über solche Fragen Gedanken machen.
Bella betritt das Grundstück hastig. Der Weg von Sulani aus dauert etwas, und so hat sie befürchtet, zu spät zu kommen. Immerhin wurde sie, wie alle Lehrer, eingeladen. Doch sie hat es rechtzeitig geschafft. Neugierig sieht sie sich um. Das Gebäude ist wirklich schön, so wie sie es von außen beurteilen kann. Sie sieht Hannah mit ihrem Mann, die sich mit jemanden unterhalten und wendet sich in diese Richtung. "Hallo!", grüßt Bella fröhlich in die Runde.
"Oh, hallo..." Jarreds Gesicht erhellt sich, als er angesprochen wird. Die Hand annehmend, lächelt er den Spanier offenherzig an. "Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich sagte schon zu Ihrer Frau, wie schön und voller Leben Sie das Haus eingerichtet haben. Ist Ihre Tochter auch hier? ... Alma, wenn ich mich richtig erinnere."
Die Meerfrau gesellt sich dazu und Jarred mustert sie freundlich. Was für eine interessante Haarfarbe. "Jarred." reicht er auch ihr die Hand.
"Bella. Bella Greentail.", stellt sich die Grünhaarige lächelnd vor.
Nachdem auch das Garcia Ehepaar ihre Kollegin begrüßt haben, erklärt Hannah: "Alma ist nicht hier, aber unser Sohn Nael." Sie blickt zum Pult. "Oh es fängt an." Gespannt sehen Hannah und ihr Mann zum Redner.
Ein kräftiger Windhauch zieht vorbei und reißt an Kleidung und Haaren. Remy betritt das Pult und wartet einige Sekunden, bis es ruhiger in der Menge wird.
"Werte Damen, Herren und welche sich zu keiner von beiden Gruppierung zählen. Gäste, Freunde, Pressehaie." Charmant schmunzelnd zieht er ein Augenbraue in die Stirn und schenkt der vordersten Reihe einen schelmischen Blick. "Ich danke herzlich für Ihr Erscheinen und möchte hiermit ganz offiziell bekannt geben, dass das Waisenhaus Heimathafen ein sicheres zu Hause für diejenigen sein soll und wird, die wenig Glück in ihrer Familie fanden und finden.
Ein Kind sollte unbeschwert das Leben genießen können - sollte Kind sein können und nicht von Fragen nach alltäglichen Grundbedürfnissen verunsichert sein. Hier im Heimathafen ist jedes Kind willkommen, das nicht weiß, wo es sonst hin soll. Und mir ist es eine große Ehre, allen Bedürftigen da draußen das hier bieten zu können." Leicht nach vorn gebeugt, hantiert der Vampir an etwas unter dem Pult herum. "Ich bitte die Leitung, Herrn Holger Karde, nach vorn, um diesen symbolischen Schlüssel anzunehmen."
Der Redner hat echt Charisma, findet Bella schmunzelnd. Er ist Vampir, das wird schnell deutlich. Wie schön, dass die Leute hier so tolerant sind, auch ihm zu ermöglichen, eine Rede zu halten. Doch sie schweigt und hört weiter zu.
Aus den vorderen Reihen tritt der streng wirkende Heimleiter nach vorn. Eine Hand schüttelnd, nimmt er mit der anderen den Gegenstand entgegen - es wird pressegerecht gelächelt und posiert, bis Remy sich in den Hintergrund begibt und Holger das Wort ergreift.
"Im Namen der Belegschaft, und ganz besonders der Kinder und Jugendlichen, bedanke ich mich für die Großzügigkeit, die uns entgegengebracht wird. Nachdem der Leitung die Mittel gestrichen wurden, war ziemlich schnell klar, dass wir das Heim nicht in Betrieb halten konnten und wir waren gezwungen, einen Spendenaufruf zu starten. Ohne diese Zuwendung, wären wir nicht in der Lage, diesen Kindern und Jugendlichen einen Zufluchtsort zu bieten. Der Umbau dieses Gebäudes hat Leben gerettet. Ich kann meinen Dank dafür nicht in Worte fassen und fühle mich geehrt, dieses Geschenk anzunehmen. Ich werde mein Bestes geben, der Ehre gerecht zu werden. Herzlichen Dank."
Lächelnd tritt der Mann einen Schritt zurück, in der Hand hält er eine Schere, mit der er nun bereit ist, das Band zu durchtrennen, das vor dem Eingang gespannt ist. Seine Wangen leuchten rosig, als er die Schneide ansetzt. Das Band fällt an beiden Seiten zu Boden, Applaus setzt ein und Karde tritt zur Seite.
"Fühlen Sie sich eingeladen, mit uns das Erdgeschoss zu betreten, werte Gäste.", lädt Remy am Mikrofon ein und deutet mit einer Geste auf das Gebäude. "Zur Feier des Tages gibt es Getränke und kleine Leckereien."
Die Rede gefällt Bella. Auch, dass der Vampir offenbar eine großzügige Spende geleistet hat, zeigt, dass die Vorurteile anderen Okkulten gegenüber nicht immer wahr sind. Zufrieden lässt sie sich auf das Angebot ein, das Gebäude auch von Inneren zu sehen. Fröhlich pfeifend wendet sie sich dem Eingang zu, gemeinsam mit vielen anderen Leuten.
Auch Jarred ist dabei. Jetzt, wo die Rede vorbei ist, hat Bella die Zeit, sich den jungen Mann genauer anzuschauen. Arbeitet er hier? Er schien ja Hannah zu kennen. "Gehören Sie auch zur Waisenhaus-Crew?", fragt sie neugierig.
In der Mensa steht ein reichhaltiges Angebot an belegten Broten, Obst und Gemüse und verschiedene Getränke. Jarred bewegt sich mit der kleinen Gruppe an einen der Tische und bedient sich am Sekt. Hannah und José bekommen jeder ein Glas, ebenso reicht er eines an Bella. "Ich bin einer der Security.", antwortet er. "Ich hoffe, die Kids fordern mich nicht zu sehr heraus." Er nippt am Sekt und lässt sich den prickelig herben Geschmack auf der Zunge zergehen. "Und Sie? Werden wir uns hier begegnen? Oder sind Sie eine Kollegin von Hannah?"
"Und? Was hältst du davon?" Unweit der Lehrer hat sich Holger zu seinem Schützling begeben. Er reicht ihm einen Teller, auf dem einige Brote auf ihren Verzehr warten.
Kopfschüttelnd lehnt der Teenager das Angebot ab. Sein stoischer Blick schweift durch den Raum und er versucht sich vorzustellen, wie er mit all den anderen schon morgen hier frühstücken wird. Ein befremdlicher Gedanke, obwohl es im Grunde kaum einen Unterschied macht. "Es ist eine Mensa.", zuckt er mit den Schultern.
"Ich finde sie schön.", wirft Anna-Maria ein. "Hell und freundlich. Ich freue mich darauf, hier Leben in die Räume zu bringen."
"Gereon, das ist Anna-Maria Frietmann. Sie wird unser Team ab Montag unterstützen."
Nickend grüßt der Junge die kleine Frau und nimmt widerwillig ihren Handschlag entgegen.
Nael sieht sich in der unteren Etage um. Während er zu der Decke des Raumes starrt, läuft er gegen Nicole. "Huch, Entschuldigung!"
"Nein, nein. Mir tut's Leid. Ich war gerade in Gedanken", entgegnet Nael ihr. "Arbeiten Sie hier?"
"Nein", antwortet sie. "Ich begleite meinen... also einen Freund von mir. Er hat die Rede gehalten.. Also der Erste, nicht der Leiter." Verlegen lächelt sie und Nael nickt mit dem Kopf.
"Ja.. ja.. meine Eltern sind auch hier. Also nicht im Heim. Ich meine, wir sind Lehrer an der BBH und daher der Einladung gefolgt." Warum ist ihm das Gespräch etwas unbehaglich?
"Ja dann.. einen schönen Tag noch für Sie", wünscht Nicole, als der Gesprächsfaden ins Leere führt und macht sich auf die Suche nach Remy.
Interessant, denkt sich Bella. Sie mustert Jarred. Sie selbst hätte zu viel Angst für so einen Beruf. Aber stattdessen verdient sie sich ja auf andere Weise ihr Geld: "Ich arbeite an der BBH.", erzählt Bella, "Als Lehrerin für das Fach Fremde Kulturen." Sie betrachtet das großartige Angebot und nimmt sich ein Schälchen mit Obstsalat. Sie ist keine Vegetarierin, aber sie isst dennoch nur wenig Fleisch und gar kein Fisch. Letzteres hat mit der Tradition der sulanischen Meersims zu tun. Bella ist offenherzig und offen für vieles. Doch sie schätzt noch immer einige der Traditionen ihrer Heimat. Auch wenn sie diese nicht mehr ganz so scharf umsetzt wie noch ihre Großeltern.
Völlig überraschend steht Remy hinter Nicole, nimmt sie fordernd am Handgelenk und zieht sie durch die Tür in den Flur. Zu ihr heruntergebeugt, wandern seine Lippen einen Millimeter über ihrer Haut an der Halsbeuge entlang. Letzte Nacht trank er zuletzt von ihr und ihr Körper muss sich regenerieren, bevor er erneut die Fangzähne in sie schlägt. Doch sein Durst wird beinahe unbändig. Mühevoll hält er sich davon ab und richtet sich auf. Es wird höchste Zeit, dass Henry etwas erfindet, dass das Verlangen hemmt.
Nicole spürt seinen Atem auf ihrer Haut und bemerkt ein Kribbeln in ihrer Lendenregion. Wie gerne würde sie jetzt.. doch das geschickt sich nicht. Es ist ein Waisenhaus, kein Freudenhaus! Reiß dich zusammen! "Eh, lass uns zum Buffet gehen. Etwas Appetit hätte ich."
Nicole geht voran und Remy bleibt einen Moment zurück, schaut ihr nach, mit einem Gefühl von schürender Sorge, gepaart mit der schier unstillbaren Gier. Tief im Inneren weiß er, dass er für alle hier Anwesenden eine Gefahr ist, sollte er die Kontrolle verlieren.
Unbemerkt von den Gästen begibt er sich zum Ausgang und schleicht sich davon.
'Das ist also Gereon.', denkt Anna-Maria bei sich, spart sich aber den Kommentar. Mit ihrem neuen Vorgesetzten hatte sie bereits über einige der Bewohner gesprochen - Gereon ist einer von ihnen.
Holger überlässt der Kollegin die Chance, den Jungen etwas kennenzulernen und widmet sich den Lehrern.
"Ich freue mich, dass Sie der Einladung folgen konnten." Der Reihe nach schüttelt er die Hände von José und Hannah. "Es ist immer gut, ein Gesicht zu der Stimme zu haben."
Hannah lächelt gen Holger. "Sie haben nicht zu viel versprochen. Die Kinder werden sich hier wohlfühlen." Begeistert sieht sich die Vertrauenslehrerin um. "Wir hatten ja bereits über ein paar Schüler und Schülerinnen gesprochen, meine Unterstützung steht weiterhin. Wenn sie hier kein Vertrauen fassen, können sie jederzeit zu mir kommen."
"Das klingt spannend.", gibt Jarred zurück. "Ich wünschte, unser Unterricht wäre auch so abwechslungsreich gewesen. Was für Kulturen werden denn durchleuchtet?"
"Ganz verschieden. Momentan sind wir noch bei der sulanischen Kultur." Bella gerät ins Schwärmen. "Wussten Sie, dass die Tattoos der Sims dort traditionell das Erwachsenwerden einleiten? Die Tattoos bieten Schutz vor den Elementen. Und sie bieten Segen." Sie lächelt. "Zumindest glauben viele Sulaner daran." Sie krempelt ihren Ärmel etwas hoch, um ihr Tattoo auf dem linken Arm zu zeigen. "Das hier steht zum Beispiel für einen starken Fischschwanz für die Meersims. Die gemalten Schuppen sollen Stärke bringen, so dass man sich im Wasser gut vorwärts bewegen kann. Und gleichzeitig auch Schutz vor zu starken Strudeln." Es ist Winter, und so zieht sie den Ärmel wieder zurück. "Je nachdem, wie das Tattoo genau aussieht, gibt es im Detail also unterschiedliche Bedeutungen. Aber im Grunde geben alle laut dem Glauben zumindest einen allgemeinen Schutz." Sie macht eine kurze Pause. "Und Halbgott Māui war auch schon ein Gesprächsthema." Sie macht eine kurze Pause, bevor sie fortfährt. "Aber auch die selvadoradische Kultur steht auf dem Programm. Die alten Tempel mit ihren unterschiedlichen Göttern bieten auch viele interessante Anhaltspunkte."
"Das weiß ich zu schätzen. Der Austausch mit der alten Schule ließ manchmal etwas zu wünschen übrig. Personalmangel, Arbeitsüberschuss, ... wir sind alle nicht vor diesen Dingen gefeit. Dabei brauchen einige der Schüler dringend etwas mehr Aufmerksamkeit." Holgers Blick springt vielsagend zu Gereon herüber. Auch nach vielen Jahren der Mühe, bleiben die Erfolge aus, den Jungen zu seiner Selbstwahrnehmung zu führen. "Ich habe mich mit meinen Kollegen beraten und wir sind uns einig darüber, dass ein enger Austausch über die erwähnten Schüler wichtig ist, um ihnen zu helfen. Es ist noch nicht zu spät, sie zu sich selbst finden zu lassen."
Hannah nickt. "Es ist nie zu spät. Wir können darüber gerne nochmal unter vier bzw. sechs Augen unterhalten. Aber erstmal genießen Sie die Eröffnung."
"Nein, das wusste ich nicht." Gespannt lauscht Jarred der neuen Bekanntschaft. "Machen Sie auch Ausflüge in die Kulturen, über die Sie lehren?"
"Dazu fehlt der Schule leider das Geld. Ausflüge sind teuer, und die Eltern können auch nicht für alles aufkommen. Aber ich habe einen Besuch ins Museum geplant. Hier in Newcrest gibt es ja das Selvadoradische Museum. Das ist super interessant." Bella lächelt. "Zwei der Schülerinnen, die in Selvadorada mal Urlaub gemacht haben, haben sogar eine wertvolle Figur der Wassergottheit Yuval gefunden und dem Museum gestiftet. Schülerinnen aus der BBH."
"Beeindruckend.", nickt Jarred. In der Tat hört man viel Gutes von dieser Schule. Das war schon damals so, als er noch hier lebte. Was hätte wohl aus ihm werden können, wenn die Familie nicht fort gezogen wäre ...? "War es schon immer Ihr Wunsch, zu unterrichten?" Jarred leert sein Glas und stellt es auf einem der Tische ab.
"Nein.", antwortet Bella, "Ich hab vorher Getränke gemixt in einer Bar. Das mach ich immer noch ab und an als kleinen Zuverdienst. Aber meine Tochter hat mich darauf gebracht, das Fach zu unterrichten."
"Und ich biete Ihnen einen läppischen Sekt an. Das muss ja fast einfältig wirken.", lacht Jarred. "Aber wenigstens habe ich nichts verschüttet. Das ist meine heutige Heldentat."
Bella muss lachen. Jarred ist ihr sympathisch. "Dafür tauge ich nicht als Security.", sagt sie lächelnd, "Und bei dem Job musst du ja auch eher selten Getränke mixen.." Dass sie Jarred plötzlich duzt, ist ein Versehen. Das Wort ist ihr in der Diskussion einfach so rausgerutscht. Doch sie bemerkt den Fehler nicht und korrigiert nichts.
"Sie haben Recht, das sollte ich." Holger schmunzelt und seine Wangen formen sich zu runden Apfelbäckchen. "Der Fluch einer leitenden Position - so richtig entspannt ist man nie."
José kann das gut verstehen. "Ich kenne. Eigen Kanzlei und Lehrer. Viele zu tuen."
"Genau, ich hoffe Sie haben zuhause eine liebende Frau, die Sie unterstützt", ergänzt Hannah.
Holger will gerade zu einer Antwort ansetzen, als Gereon beinahe lautlos erscheint. "Verzeihung. Herr Karde?" Ein Nicken andeutend grüßt er auch die beiden Lehrer, die er seit Kurzem aus dem Unterricht kennt. "Hallo."
"Gereon, was gibt's?"
"Ich wollte fragen, weil ich doch sowieso gerade hier bin, ob ich mir nicht die oberen Stockwerke ansehen könnte."
"Ich ... wüsste nicht, was dagegen spricht. Komm, ich zeige dir alles." Den Gästen zugewandt entschuldigt der Heimleiter sich freundlich und wünscht einen angenehmen Aufenthalt, ehe er mit dem Teenager hinter der Tür verschwindet.
Anna-Maria hakt sich bei Paul ein und beginnt, sich neugierig umzusehen. Alles ist harmonisch akzentuiert und bei dem Gedanken daran, in zwei Tagen ihren ersten Dienst zu übernehmen, macht ihr Herz einen aufgeregten Sprung. Sie liebt die Arbeit mit Kindern und nachdem auch ihre Jüngste inzwischen flügge ist, sehnt sie sich nach neuen Aufgaben und dem Gefühl, gebraucht zu werden. Dieser Job wird sie erfüllen. Da ist sie ganz sicher.
(in Zusammenarbeit mit @Spatz und @Murloc )
>>> Remy geht nach Glimmerbrook >>>
>>> Hannah geht nach Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10) >>>
>>> Gereon geht nach Brindleton Bay Nr. 1 - Altersheim Shady Pines (7) >>>
>>> Jarred, José und Nael gehen nach Brindleton Bay Nr. 3 - Haus der Garcias (31) >>>
>>> Nicole geht nach Britechester (3) >>>
>>> Bella geht nach Sulani Nr. 3 - Familie Greentail (2) >>>
>>> Holger geht nach Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (11) >>>
#3

Tomasz kommt von >>> >>> Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (9)
Dennah kommt von >>> >>> Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10)
Charaktere: Dennah, Tomasz
Geschichtsstrang: Langweilig
Okay, also dieses Newcrest ist definitiv einer der ödesten Orte dieses Landes. Logisch, dass sie einen Haufen elternloser Kinder hierher setzen, wo man nichts anstellen kann. Gut, es gibt den Bolzplatz - wow - ein Ball und zwei Tore. Und eine Menge Vollidioten, die sich um die Spielregeln streiten. Zehn Minuten hatte Dennah sich das anschauen können, ohne irgendwen mit Knallerbsen zum Tanzen bringen zu wollen.
Knallerbsen. Sie seufzt. Sie vermisst Boom Boom und den schonungslosen Umgang miteinander. Hier sind alle so vorsichtig und freundlich. Als würde bei einem falschen Wort irgendwer in Flammen aufgehen. Boom mag Flammen, denkt sie noch einmal an die Freundin und zaubert sich damit ein flüchtiges Lächeln auf die Lippen.
Gelangweilt und mit aufkommender Nervosität rappelt Dennah sich von der kleinen Couch in dem Zimmer, das irgendwie ihres ist, sich aber nicht im Entferntesten so anfühlt. Sie braucht eine Kippe. Natürlich hat sie wieder mal keine eigene. Das heißt - schnorren gehen. Wenigstens hat sie damit einen Auftrag, denkt sie innerlich seufzend und verlässt das Zimmer.
Auf dem Flur schlagen ihr diverse Geräusche aus dem Haus entgegen - was ihr merkwürdigerweise ein angenehmes Gefühl verschafft. Der Klang von Trubel lenkt ihre Gedanken ab. Mit Stille konnte sie wohl nie gut umgehen.
Zielsicher tragen ihre Füße sie in den anderen Gang des Stockwerks, direkt zu den Jungs. Die zwei Schlaftabletten, die ständig zusammen glucken, hat sie in den wenigen Tagen häufig mit Fluppen gesehen. Die sind also die sicherste Quelle. Wie hießen die noch mal...? Schulterzuckend schleicht sie von Tür zu Tür, die kleinen Schilder an der Wand inspizierend. 'Albert und Maik' - ne, die waren das nicht. 'Michi und Paddy' - auf keinen Fall. 'Gerhardt und Tobias' - hm, möglich. Mal weiter sehen. 'Tomasz und Gereon'. Dennah überlegt. Tomasz. Schreibt man das jetzt so? Egal. Sie beschließt, einfach hinein zu gehen und die Gesichter zu checken. Ohne zu klopfen öffnet sie die Tür.
Hinter sich nimmt Tomasz wahr, dass die Tür sich öffnet. Er dreht sich nicht um, sondern starrt auf den Bildschirm vor sich. „Sch-schau mal, G-gereon!“ sagt er begeistert ohne damit aufzuhören die Maus und Tastatur zu klicken, „Mein Character ha-hat jetzt dieses seltene Sch-wert.“ Das schöne an dem neuen Ort sind die neuen Computer. Eine Ladestation voll mit Laptops - nicht die Neusten - zum ausleihen. Diesen hat Tomasz markiert, damit er weiss dass hier sein Spiel drauf ist.
Mit einer erhobenen Augenbraue bleibt Dennah an der Tür stehen, einen Fuß lässig vor den anderen und den Arm am Rahmen angelehnt. Schon klar, warum dieser hier nie den Mund aufmacht. "Ne Kippe würde mir reichen. Fürs Erste." Verspielt setzt sie ihr süßestes Lächeln auf. Sie kann sehen wie der Kopf von Tomasz sich zwischen den Schultern nach unten schiebt, als sähe er eine Explosion kommen, bevor er sich umdreht und die Rothaarige erschrocken anstarrt. Wo kommt die denn her?
"Hi.", grinst sie frech. "Und? Krieg ich eine Kippe?"
Endlich fasst er sich, schluckt, greift verlegen nach der Schachtel auf dem Tisch und macht ein paar Schritte auf sie zu. Den einen Arm nah angelegt, die Körperhaltung leicht unterwürfig, zieht er eine Fluppe aus der Schachtel und streckt sie ihr entgegen. Unsicher wartet er darauf, dass sie sie nimmt und wieder geht, während er versucht sie nicht anzustarren.
"Danke.", lächelt sie breit, schiebt die Zigarette zwischen die Lippen, ohne den Großen aus den Augen zu lassen. "Feuer?"
Oh mist. Stimmt ja… er wendet sich unschlüssig um, tastet dabei seine Taschen und findet das Plastikfeuerzeug darin. Er dreht sich ihr wieder zu und hält ihr auch das hin. Bevor sie es nehmen kann, zieht er die Hand wieder zurück. „D-d-das b-brauch ich w-ieder z-urück.“ und sein Blick wird ungewohnt eindringlich.
Dennahs Lächeln weicht einem Ausdruck irgendwo zwischen Skepsis und Eingeschnapptheit. Denkt der, sie will das blöde Feuerzeug klauen? Wenn sie was stehlen wollte, dann bestimmt nicht so ein billiges Ding. Kühl nimmt sie es entgegen und steckt sich die Zigarette an, wirft ihm das Plastik entgegen und setzt sich auf die Couch.
"Warum stotterst du?", fragt sie trocken. "War das schon immer so?"
Unbeholfen fängt er es mit beiden Händen vor der Brust wieder auf und starrt sie an. Er wird nervöser. „D-du d-darfst hier drin n-n-nicht rauchen…“ Wenn das jemand riecht, gibts Ärger. Sie ist die Neuste hier, vielleicht weiss sie das noch nicht.
"Ach nein?" Wieder erstrahlt das freche Grinsen. Genüsslich zieht sie lang am Filter, den Jungen fixierend. "Dadurch schmeckt sie gleich noch besser." Neugierig mustert sie ihr Gegenüber, noch immer steht er unbeholfen vor ihr. "Willst du dich nicht setzen? Ich krieg ja einen steifen Nacken." Mit der flachen Hand klopft sie auf die Sitzfläche neben sich.
Unschlüssig schaut er noch einen Moment zu ihr, wirft einen Blick über die Schulter aus dem Zimmer, schliesst schnell die Tür und öffnet das Fenster. Dann setzt er sich vorsichtig neben sie und weicht ihrem Blick aus. Sein Fuss wippt, die Hände liegen zusammen. Hoffentlich kommt keiner der Betreuer.
"Was ist los mit dir? Entspann dich." Mit dem Ellenbogen knufft sie amüsiert in seine Seite. "Es ist rotzlangweilig hier. Wie haltet ihr das bloß aus?"
Tomasz schaut auf und hebt die Schultern. Ja, wie eigentlich? Ihm fällt keine Antwort auf die Frage ein bis sein Blick auf den Laptop fällt, wo seine Spielfigur grade stirbt. Kurz darauf leuchtet der ‚Du bist Tot‘ Bildschirm auf und er zuckt mit der Nase. „H-hast du k-keine Hobbies?“ fragt er und wünschte es hätte sich nicht so vorwurfsvoll angehört, „I-i-ich meine…. W-was w-würdest du denn g-gern machen?“ ein wenig angetaut schaut er Dennah an, weil er denkt, er kann ihr helfen etwas zu finden. Es gibt vieles was man hier machen kann. Dafür hat Karde gesorgt.
"Ich hab eine Freundin, die legt total gern Feuer.", erwähnt Dennah wie beiläufig und nimmt einen weiteren Zug. "Das war immer cool. Aber ich schätze, sowas mögen die Babysitter nicht, hm?" Flüchtig schaut sie sich nach einem Aschenbecher um, kann allerdings keinen entdecken und schnippt die Asche daher einfach auf den kleinen Tisch. "Hast du ne Freundin?"
Er beobachtet die Asche und wirkt als würde er durch sie hindurch sehen. Er könnte die Asche nehmen und… Nein das mögen die Betreuer nicht. Tomasz schluckt wieder trocken bevor er den Fokus auf Dennah zurück legt. „J-ja.“ sagt er knapp.
Zugegeben, damit hat sie nicht gerechnet. "Erzähl von ihr.", fordert die Dreadhead.
Leicht überfordert, immer dann wenn man von ihm „erzähl“ verlangt, beginnt sein Bein wieder zu wippen. „S-sie h-heisst Katja… u-und ist aus Wi-willow Creek.“ antwortet er. Viel lieber wäre ihm, sie würde irgend etwas erzählen, damit er nur zuhören kann. Aber dafür müsste er sie etwas fragen…. Nur was…?
"Und habt ihrs schon getrieben?" Erwartungsvoll betrachtet sie den Jungen. Seine Nervosität entgeht ihr nicht und sie hat Mühe sich ein verzücktes Schmunzeln zu verkneifen.
Beinahe wird sein Blick skeptisch, aber auf eine unschuldige, irritierte Art. „N-nein?“ Warum antwortet er ihr darauf? Geht sie doch gar nichts an.
"Oh, wie schade für dich." Sie wendet den Blick ab, saugt das letzte Nikotin aus dem Filter und legt ihn vorsichtig auf die Asche. "Wieso nicht?" Durchs Austamen des Rauches wirkt ihre Stimme für den Bruchteil einer Sekunde wie gehaucht.
„W-wir treffen uns e-erst noch.“ Was vermutlich das Ende der Beziehung sein wird. Er schaut geknickt auf seine Hände. Wenn sie fragen darf, darf er auch, oder? „U-und du?“ bringt er hervor bevor sie seinen Satz kommentieren kann und vergisst zu erwähnen, dass er nach ihrem Freund fragt und nicht, ob sies schon.. ‚getrieben‘ hat.
"Hmmm..." Dennahs Mundwinkel zucken leicht nach oben, ehe sie sich schwungvoll zu ihm herum dreht, um ihn besser ansehen zu können. Ihr linker Arm liegt auf der Rückenlehne des Sofas, so dass ihre Hand ihn beinahe an der Schulter berührt. "Ich könnte dir ein bisschen was beibringen. Das wird ihr gefallen."
Verblüfft blinzelt Tomasz und unwillkürlich zuckt sein Blick einen Moment zur Tür. Hat er grade richtig gehört? „W-w-w….“ er stockt sie anstarrend. Er schaut auf das blaue Oberteil welches knapp über ihrem Bauch…. „I-i-ich…“ sein Kopf ist eine leergefegte Kammer.
Dennah muss lachen. Unbeholfene Jungs sind einfach zu goldig. Fröhlich glucksend klopft sie ihm mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. "Oh man, Boom hätte so Freude mit dir.", leuchtet sie. "Aber geknutscht haste doch schon mal." Mit großen Augen blinzelt sie ihn fordernd an.
Peinlich berührt, schüttelt Tomasz den Kopf und versucht sich anders hinzusetzen, was ihm nicht besonders gut gelingt. Ihn beschleicht die Frage wie er in diese Situation geraten ist und wünschte Gereon würde rein kommen und die Atmosphäre verpuffen lassen.
Dennah lächelt fürsorglich. "Das ist kein Hexenwerk. Komm, ich zeigs dir." Ihre rechte Hand legt sie an seine Wange, um sein Gesicht in die richtige Richtung zu drehen, während sie sich ein wenig zu ihm vorbeugt. Ihre weichen Lippen legen sich leicht geöffnet auf seine und ehe er weiß, wie ihm geschieht, schiebt sich ihre Zungenspitze in seinen Mund.
Zur Salzsäule erstarrt, schiessen Tomasz tausend Dinge durch den Kopf... und durch den Körper. Ein undefinierbares Gefühl darüber, dass er Dennah nicht trauen kann, macht sich bemerkbar, doch er kann es nicht benennen. Sein Kiefer ist zusammengepresst und verhindert, dass ihre Zunge bis zu seiner kommt. Als er leicht zurückweicht, rückt sie nach und er öffnet den Mund wie automatisch. Und was ist mit Katja? Hat er ihr nicht seinen ersten Kuss versprochen gehabt? Dafür ist es jetzt zu spät... und wer weiss, ob es jemals dazu kommt, wenn sie ihn das erste Mal den Mund auf machen hört. Warum kann er nicht so selbstbewusst sein wie Rick? Er würde einfach.. Tomasz hebt eine Hand auf Dennahs Brusthöhe, doch hält inne. Er schmeckt im selben Moment etwas, was er noch nie geschmeckt hat als seine Zunge ihre schüchtern berührt und es jagt ihm eine angenehme Gänsehaut über den Körper. Nach weniger als drei Sekunden, seit sie ihn zu küssen begonnen hat, weicht er doch ganz zurück bis er wegen der Armlehne des Sofas nicht weiter zurück kann und zum ersten Mal fragt er sich etwas, was er bisher noch gar nicht in Betracht gezogen hat, weil es so abwegig klingt. Mag Dennah ihn? Ist das ihre Art? Entschuldigend sieht er sie an, "S-s-sorry.. i-i-ich ähm.. " Tomasz Blick fällt verlegen nach unten und er zieht mit klopfendem Puls den Pullover tiefer über den Hosenbund. Er will sagen, dass er sich wegen Katja nicht wohl fühlt, aber er glaubt, dass er nicht mal das erste Wort für diesen Satz fertig stammeln kann.
Schief grinsend betrachtet die Dreadhead ihn. Was für ein Lulatsch ... Da wirft sie sich ihm schon an den Hals und er schafft es noch immer nicht, was daraus zu machen. Er passt nach Newcrest. "Du musst noch viel üben.", kichert sie. "Magst du keine Mädchen?" Zaghaft nimmt sie seine Hand und zieht sie an sich heran, bis seine zittrigen Finger ihre warme Haut berühren. "Ich fress dich nicht. Ich will nur ein bisschen Spaß.", haucht sie, die Hand trotz leichter Berührung fest im Griff. Schelmisch leuchten ihre Augen ihn an, als sie seine Hand höher schiebt, wo er die weiche Wölbung ihrer Brust erahnen kann. Langsam schließt sie ihre Augen und atmet tief ein.
Tomasz' Adamsapfel springt nervös auf und ab. Er wagt es nicht seine Hand zu bewegen, die ganz genau weiss, was sie ertasten könnte, nimmt sie aber auch nicht weg. Die andere Hand zieht den Pulli noch etwas weiter über die konvexe Hosenpartie. "W-w-warum i-i-ch?"
"Ssshhhh..." Dennah lässt die Augen geschlossen, die Brauen mürrisch herunter gezogen. "Nicht reden ... Fühlen ..." Tomasz Fingerspitzen erreichen die Mitte der Brust und damit einen Bereich, der sich vor Erregung verhärtet. Ein genüssliches Brummen entgleitet ihr. Sie öffnet die Augen und sucht seinen Blick, um zu sehen, wie es ihm geht. Ihr gefällt dieses Spiel. Der Reiz des Verbotenen treibt sie an, ebenso die Frage, wie weit sie gehen kann, bis er sich von ihr losreißt. "Komm her. Keine Angst."
Es prickelt süchtig machend in Tomasz' Fingerspitzen und hindert ihn daran aufzuhören. Etwas verstärkt den Gedanken, dass Katja sowieso nichts mehr mit ihm zu tun haben will, wenn sie ihn trifft, aber Dennah... ist... hier. Ihr lustvolles Seufzen raubt ihm den Atem und er wird flacher. Er könnte dem tragischen Verlust seiner aktuellen Freundin entgehen. Er müsste sich nicht damit auseinandersetzen, plötzlich allein zu sein, wenn Dennah da ist. Er könnte derjenige sein, der Schluss macht. Das würde viel weniger weh tun. Tomasz richtet sich etwas mehr auf, wirkt jetzt neugierig, wenn auch noch immer zögerlich als ihm ein neuer Gedanke durch den Kopf schiesst. "U-und... w-wenn jemand rein kommt?"
Gespielt resignierend legt Dennah den Kopf schief. Sie richtet sich auf und robbt ein paar Zentimeter näher. Ihr Schenkel liegt eng an Tomasz Bein an. "Hör auf, nachzudenken.", raunt sie ihm streng entgegen. Was soll schon passieren? Im schlimmsten Fall werden sie auseinander gerissen, im besten macht noch jemand mit.
Angeheizt von der entfachten Gier will sie jetzt nicht aufhören. Sie schwingt das rechte Bein über Tomasz' Körper und setzt sich auf seinen Schoß - ein freudiges Grinsen kleidet ihr Gesicht, als sie seine Ausbuchtung spürt. Also doch. Den Oberkörper lehnt sie an seinen, eine Hand fährt ihm über den Nacken ins Haar und streift die Mütze dabei ab. Voller Lust küsst sie ihn - kurz muss sie an den Geburtstagsjungen denken. Warum muss eigentlich immer sie den Anfang machen?
Wärme steigt in ihrem Unterleib auf und strahlt in den Bauchraum, zuletzt in die Brust aus, gefolgt von dem Verlangen, die Hüfte in Bewegung zu setzen. Langsam, zuerst kaum merklich, doch nach wenigen Sekunden schon fordernder reibt sie sich lustvoll an dem Körper unter ihr.
Ihre stürmischen Bewegungen, bringen ihn aus dem Konzept. Er mochte es ruhig, als er noch das Gefühl hatte, langsam seiner Neugier nachzugehen. Seis die Zunge oder die Hand unter ihrem Oberteil. Jetzt kommt er kaum noch mit und das Blut schiesst ihm in den Kopf. Gedanken zu unerwarteten Kindern oder Betreuern die reinplatzen, Katja die ihn vielleicht doch noch küssen will. Und wenn Gereon zurück kommt und sie so sieht?! Peinlichkeit steigt ihn ihm auf und weiter unten tut sich kaum noch was. Was dazu führt dass er sich beginnt Sorgen zu machen, was sie davon hält. Ist sie Enttäuscht? Lacht sie über ihn? Rick würde bestimmt lachen. „D-d-„ versucht er zwischen drin zu stottern, kommt aber nicht dazu. Angestrengt versucht er, sich auf sie zu konzentrieren. Will sich helfen, in dem er unbeholfen seine Hände an erregende Stellen an ihrem Körper legt. Komm schon… bleib standhaft. Keine Chance.
Stöhnend bäumt sie sich auf. Ihr entgeht nicht, dass der Gegendruck zwischen ihren Schenkeln nachlässt. Was hat er jetzt schon wieder? Für einen Moment schweift ihr Gedanke zu Booms Worten ab, Anfänger seien langweilig. Jetzt versteht sie, was damit gemeint war. Bisher hatte sie sich nur mit Erfahrenen vergnügt. Aber das hier muss für den Moment reichen. Sie bekommt auch so, was sie will. Wie zur Bestätigung, presst sie ihren Leib fester gegen Tomasz' schwindende Größe, packt seine Hände und schiebt beide unter ihren Pullover, wo sie am nützlichsten sind.
Dennahs Erregung steigert sich. Die pulsierende Wärme in ihrem Unterleib wird zu dem gierigen Verlangen, das sie so mag. Angetrieben von unzügelbarer Wollust vergisst sie, was um sie herum geschieht. Das Einzige, was noch zählt, ist der Moment, in dem sich die angesammelte Energie entlädt ...
Er hört durch das offene Fenster ein paar Kinder schreien und eine neue Sorge schleicht sich dazu, während sein Ding, Butter in der Sonne gleicht. Schon ziemlich tief in das Sofa gerutscht, schaut er unsicher mit seinen dunklen Augen und verwuschelten Haaren zu ihr auf, unfähig irgendetwas zu tun, aber mit einer seltsamen Faszination für ihren ungezügelten Anblick.
Das wohlige Glühen erklimmt Dennahs erregten Leib, zieht sich durch sämtliche Muskeln, über die Haut und lässt sie laut aufstöhnen. Zwei, drei Sekunden lang schmiegt sie ihre Lenden inentsiv an Tomasz' Körper, lässt einen kurzen Moment nach und presst noch einmal. Unter seinen Fingern schleicht die Gänsehaut bis zu ihrem Hals empor, als sie entspannt ausatmet.
Dennah öffnet ihre Augen und lächelt ihn an. Wie ein Haufen durcheinander gewühlter Bettdecken sieht er aus. Bettdecken mit großen Augen. Langsam schiebt sie seine Hände unter ihrem Pullover hervor, beugt sich zu ihm herunter und gibt ihm einen flüchtigen, beinahe freundschaftlichen Kuss auf die Stirn, robbt von ihm herunter und steht schwungvoll auf. "Danke, Thorsten." Ihre wilde Frisur peitscht durch die Luft, als sie sich rasant zur Tür herumdreht, ihm noch einmal mit den Fingern zuwinkt und verschwindet.
(in Zusammenarbeit mit @Ripzha )
>>> Tomasz geht nach >>> Windenburg - Eventhalle
#4

Eve kommt von <<< Oasis Springs - Delsyns Camper (2)
Jubilee > Start
Charaktere: Beth, Eve, Jubilee
Geschichtsstrang: Drüben im Waisenhaus
Aufmerksam, blickt Eve, mit einer vollen Einkaufstüte in den Armen zur anderen Straßenseite. Neben ihr duckt sich Beth in den Kofferraum ihres roten Mazdas und wühlt geräuschvoll das Gemüse zusammen, welches während der Fahrt aus der anderen Tasche gekullert ist. Als sie sich mit Tüte aufrichtet, einen Schritt zurück macht, um den Kofferraum zu schließen, stößt sie gegen ihre Tochter, die aus ihren Gedanken aufschreckt.
"Entschuldige." sagt Beth, "Bist du okay?"
Eve nickt, als wäre sie noch nicht ganz aus ihrem Kopf aufgetaucht. "Du Mama?" beginnt sie langsam, schaut noch ein paar Schritte lang zu dem Gebäude, welches die letzten Monate eine laute eingezäunte Baustelle gewesen war und wendet sich anschließend ihrem Weg ins Haus zu. "Wurde da drüben eine neue Schule eröffnet?"
"Schule?" fragt Beth, während sie umständlich versucht den Schlüssel ins Schloss der Haustür zu stecken, ohne die volle Tasche auszuschütten.
"Da sind immer viele Kinder draußen." Eve rückt ihre Tüte zurecht. Ihr Blick wandert automatisch wieder zum Objekt ihrer Neugier.
Beth schaut auf, sieht was ihre Tochter meint und öffnet lächelnd die Tür. "Ach, das Waisenhaus." schließt sie das Haus betretend. Eve folgt ihr.
"Waisenhaus? Was ist das?"
"Dort leben Kinder die keine Eltern mehr haben."
"Oh.." Eve blinzelt überrascht und versteht, "Ach so." Konzentriert stellt sie ihre Einkaufstüte auf die Theke in der Küche, die Beth sofort beginnt auszuräumen.
"Was ist mit den Eltern passiert?"
Beth' Bewegungen werden langsamer und sie überlegt sich ihre Worte gut. "Sie sind... fort gegangen oder konnten ihr Kind aus Gründen nicht behalten."
"Warum?"
Wehmütig schaut Beth ihre Tochter an, "Das sind oft sehr traurige Geschichten."
Nachdenklich nickt Eve und sagt, "Darf ich raus gehen?"
"Sicher Schatz. Aber wenn es dunkel wird kommst du zurück."
"Mach ich. Bye!"
Rennend und schlitternd auf den Socken flitzt Eve zu ihren Schuhen, die sie eben mit der Tüte in den Armen achtlos abgestreift hatte, und zieht sie wieder an. Die Jacke trägt sie noch. Schnell die Mütze aufgesetzt, dann knallt es unbeabsichtigt laut, als die schwere Haustür hinter ihr ins Schloss fällt. Eve rennt auf die Straße zu, hält abrupt an, wartet, schaut links und rechts, lauscht und rennt nach abgeschlossener Verkehrsüberprüfung auf die andere Seite.
Je näher sie dem Waisenhaus kommt, desto langsamer wird sie. Ihr Blick ist neugierig und aufgeschlossen. Beobachtend schlendert sie näher an das Gebäude und mustert die Kinder, die draußen Schneeballschlachten ausfechten, Schneemänner bauen, Ball spielen und... rauchen. Für eine Sekunde wird ihr Blick trüb, bevor ihre Aufmerksamkeit sich wieder auf die lachenden jungen Sims fokussiert. Das bringt sie unwillkürlich zum Lächeln, und sie setzt ihren Weg fort.
Als sie dem Spiel, etwas abseits, zuschaut, fragt sie sich, ob es stimmt, was ihre Mutter gesagt hat. So traurig sehen die Kinder gar nicht aus. Am liebsten würde sie sich einfach darunter mischen und so tun, als gehöre sie dazu.
Ihr Überlegungen enden, als ein Schneeball von der Seite, sie direkt ins Gesicht trifft und sie erschrocken zusammenfährt.
Ein Mädchen mit dunklen Haaren und schmalen Augen steht einige Meter entfernt und starrt sie an. Der Mund zu einem erschrockenen Strich verzogen und den Kopf zwischen die Schultern gesenkt, dauert es unendliche Sekunden, bis es die ersten Worte zustande bringt: "Eeeehm tschuldige." Schuldbewusst grinst die Asiatin gekünstelt, sieht sich nach hinten um zu den Anderen, die sich nicht weiter um die Situation kümmern. "Alles okay? Ich mein, ehm, hast dir weh getan?"
Eve wischt sich Schnee aus dem Gesicht und spürt wie sich ein kleines, kaltes Rinnsal, den Weg unter den Kragen, den Rücken hinab macht. Perplex betrachtet sie das zögerliche Mädchen und Schweigen breitet sich aus.
Bald darauf beginnt Eve zu kichern und lacht im Anschluss herzlich, bis sie die Andere damit ansteckt.
"Ich bin Eve, und du?"
"Jubilee.", antwortet die Andere. "Willst mitmachen?" Animierend nimmt sie eine Handvoll Schnee vom Boden auf, formt ihn zu einem halbwegs runden Klumpen und wirft ihn zu Eve herüber. Wesentlich weicher als der letzte Ball trifft er sie am Oberarm und zerspringt in kleine Brocken.
„Ja! Cool!“ freut Eve sich und kommt näher. Ihr Blick wandert zu den anderen Kindern. „Sind das alles deine Geschwister?“ wundert sie sich anschliessend und kann sich die Frage nicht verkneifen.
Über die Schulter wirft Jubilee einen Blick hinter sich. Schief grinsend antwortet sie: "Sowas ähnliches." Zu sich heranwinkend schlägt sie vor: "Komm, ich stell dich allen vor."
„Au ja!“ eilig läuft Eve dem sympathischen Mädchen hinter her und strahlt begeistert.
Nach einer aufregenden Schneeballschlacht mit Jubilees Geschwistern, die Eve aufgenommen haben, als wäre sie schon ewig mit ihr befreundet, sitzen die beiden auf einer Bank und naschen Obst. Eve, glücklich darüber, auch einen Nachmittags-Snack bekommen zu haben, obwohl sie hier nicht wohnt, beisst unbeschwert hinein. Sie mag das Geräusch in einen satten Apfel zu beissen. „Du?“ sagt sie kauend und grinst, „Wo gehst du zur Schule?“
"Ich habe gerade in die Grundschule in Windenburg gewechselt." Jubilee fischt die kleinen Blaubeeren aus der Schüssel. Die mag sie am liebsten, wenn sie im Mund auseinander platzen. "Im nächsten Jahr gehe ich dann nach Brindelton Bay.", erklärt sie weiter. "Und du?"
"Echt?" Eve freut sich, "Ich geh nächstes Schuljahr auch auf die Brindleton!" sie hüpft ein wenig auf und ab. Sie hatte noch nie Freunde in der Schule. "Bisher war ich auf einer Privaten in Del Sol Valley. Da ist es sch.. blöd." Sie pausiert kurz, "Wollen wir dann zusammen sitzen?"
"Na klar!" Jubillee strahlt über beide von der Kälte geröteten Wangen. "Das wird super! Wir suchen uns die hinteren Plätze und schießen mit Papierkugeln auf den nervigsten Lehrer." Breit grinsend schiebt sie ein Stück Orange in den Mund. "Wohnst du hier in der Nähe? Dann hätten wir den selben Weg."
Eves breites Lächeln sackt für eine Sekunde etwas nach unten, ohne genau zu wissen warum. Sie zeigt auf das moderne Haus die Strasse runter. "Ich wohne da. Wir können zusammen gehen." wieder vergnügt kaut sie auf dem Apfel. Ihr Blick schweift über das Gelände und bleibt bei einem Mädchen mit seltsamen roten Haaren hängen. Die Strähnen sind dick und klobig. Die Textur ganz anders als bei normalen Haaren. Das sieht sie in ihrem kurzen Leben zum ersten Mal. Neugierig, schluckt sie den Bissen herunter und weisst auf die Rothaarige. "Wer ist das?"
"Da?" Jubilee vergisst für einen Moment zu kauen. "Seid ihr reich oder sowas?"
Abgelenkt von der Frage wendet sie ihren Blick über die Schulter. "Das ist Dennah. Die ist neu."
Während Eve noch überlegt, ob sie fragen soll, ob sie die Haare mal anfassen darf, wird sie zurück ins Jetzt geholt. Reich? Nein, oder? Eve hat ihre Mutter auch schon gefragt und sie sagte, dass sie sich keine Sorgen darüber machen müsse. Auf der Privatschule sind alle gleich. „Weiss nicht.“ zuckt sie mit den Schultern. Sie blickt auf das umgebaute Waisenhaus. „Sag mal, bist du traurig?“
"Waf?" Jubilie kaut auf einem Stück Birne herum. "Wivo? Weh ich wo auf?"
Eve betrachtet Jubilee und schüttelt langsam den Kopf. "Meine Mama sagte das. Also.. das alle Kinder hier keine Eltern mehr haben." Offen wendet Eve den neugierigen aber zurückhaltenden Blick nicht ab. "Ich wäre sehr traurig wenn meine Mama auch noch weg wäre."
"Ich kenne meine Eltern nicht." Beinahe gleichgültig zuckt die Asiatin mit den Schultern. "Die haben mich weg gegeben, als ich ein Baby war. Aber manche hier haben auch Eltern. Aber die dürfen die nicht sehen. Darum sitzt da der Security Mann. Der passt auf, weil nicht jeder rein darf." Das letzte Obststück ist vernascht und Jubilee stellt die Schale neben sich auf der Bank ab. "Ist der Mann in dem Haus nicht dein Papa? Warum hast du keinen?"
Sie gar nicht kennen? Darüber hat Eve noch nie nachgedacht. Sie schüttelt den Kopf. "Nein, er ist der Papa von meinem neuen Bruder." Mit dem Zeigefinger reibt sie unter ihrer Nase und sagt, "Mein Papa ist im Himmel." Eve betrachtet die Security und überlegt wer hier nicht rein darf. "Dann bist du schon so lange hier? Die ganze Zeit?"
Jubilee schüttelt den Kopf. "Erst zwei Jahre. Ich habe bei einer Familie gewohnt. Aber Mariola wurde krank." Sie steht von der Bank auf und scharbt mit einem Fuß einen großen Smiley in den Schnee. "Ein paar von den Älteren sind schon richtig lange da.", ergänzt sie. "Wie ist dein Papa gestorben? Und wo ist dein Bruder? Hab da bisher keinen gesehen."
"Er war auch krank." sagt Eve nur, stützt sich mit den Armen auf die Bank und schwingt die Beine vor und zurück. "Und Sullivan ist zur Armee gegangen... Es ist total langweilig jetzt." Eve schaut auf und spannt den Bogen zu einem anderen Thema, "Hoffentlich ist bald Frühling, dann kann ich endlich wieder zu den Pfadfindern." sie lächelt, "Bist du auch Pfadfinderin?"
"Nein." Jubilee schüttelt den Kopf erneut. "Was machen die?"
Begeisterung erfüllt Eves Gesicht und sie plappert sofort drauf los, "Wir gehen in den Wald und zelten und lernen was über wilde Tiere und Pflanzen. Es gibt ein Camp im Sommer, und dann bleiben wir eine ganze Woche da. Abends sitzen wir am Lagerfeuer und essen Marshmellows und es gibt Spiele, Schnitzeljagten und Rätselsachen. Man kann sich Abzeichen verdienen. Ich liebe die Pfadfinder. Komm doch auch."
"Da muss ich fragen.", überlegt Jubilee. Sie hat keine Ahnung von all diesen Dingen. Aber Marshmellows sind ein guter Grund, es auszuprobieren. "Kann da denn jeder mitmachen? Wann fängt das an? Oder läuft das schon? Geht das dann, wenn man da einfach mitten drin einsteigt?"
"Klar, jeder ab... uhm... 8 glaub ich." sie wendet sich Jubilee ganz zu und strahlt, "Im Frühling fängt es wieder an, an den Wochenenden meistens... oder Freitagabend.. Und im Sommer dann das Lager. Ich weiss nicht genau, wir haben jetzt einen neuen Pfadfinderleiter. Er macht das vielleicht nicht so wie bisher." sie grinst, während sich das Bild von Delsyn in Pfadfinderleiteruniform in Eves Kopf manifestiert. „Du musst auch kommen!“
"Aber wenn der neu ist, dann weißt du doch gar nicht, wie der ist." Jubilee runzelt zweifelnd die Stirn. "Und gibt's dann auch eine Frau? Wenn Jungen und Mädchen in einer Gruppe sind, muss es einen Mann und eine Frau als Aufpasser geben. Wenn sich mal jemand weh tut...", gernierlich lehnt sie sich weiter zur neuen Freundin herüber und legt die Hand vor den grinsenden Mund,
"unten rum.", flüstert sie. Aus dem Alltag im Heim kennt Jubilee diese Regelung.
Eve kichert. "Ja da ist auch eine Frau. Zwei glaub ich. Der neue Leiter hat mir von ihnen erzählt. Weisst du, er ist mein anderer Stiefbruder." sie lächelt stolz.
"Wie viele Geschwister hast du denn jetzt?", fragt Jubilee neugierig.
"Hm." Eve blickt nach oben, "Zwei. Aber beide nicht so richtig echte." freundlich sieht sie ihre neue Freundin an, "Ihr Papa hat meine Mam geheiratet. Und dirket danach ist Sullivan weggegangen." Das Lächeln verschwindet und weicht trauriger Nachdenklichkeit. "Ich glaub, weil sie viel gestritten haben, er und sein Dad.... Er ist oft gemein zu Sullivan aber ich weiss nicht so genau wieso."
"Vielleicht mag er ihn nicht." Jubilee zieht nachdenklich eine Schulter in den Nacken. "Eigentlich denkt man immer, Eltern mögen ihre Kinder. Aber das stimmt nicht. Hier sind manche, die von ihren Eltern verlassen wurden. So wie ich. Ich weiß nicht, warum sie mich nicht wollten. Vielleicht, weil ich ein Mädchen bin. Keine Ahnung." Jubilee nimmt einen Stock und malt ein lachendes Gesicht in den Schnee. "Manche wurden sogar von ihnen gehauen. Sowas macht man ja nicht, wenn man jemanden mag." Kurz schweigt sie und denkt an die vielen Geschichten, die sie in den letzten zwei Jahren gehört hat. Sie schaut erwartungsvoll zu Eve herüber. "Wie ist dein Stiefpapa denn sonst? Zu dir und zu anderen? Ist er da auch gemein?"
"Nein...", sagt Eve nachdenklich, da ihre Gedanken bei Jubilees Gesagtem hängen. Das klingt erstaunlich schlüssig und erklärt dieses umgebaute Haus vor dem sie sitzen. "Er ist eigentlich ganz nett. Er zieht sich gern schick an und ist oft gar nicht zu Hause weil er viel arbeitet, aber sonst..." Eve zuckt die Schultern. "Aber zu meinem Bruder sagt er immer, dass er nichts kann."
"Und ... stimmt das?"
"Hm. Ich find nicht. Er kann viele Sachen aber irgendwie nicht... die richtigen?" Eve überlegt weiter. Analysiert und vergleicht ihre wenigen angesammelten Schlussfolgerungen. "Sind die Leute die hier das sagen haben manchmal auch gemein?"
Jubilee setzt sich wieder auf die Bank. Darüber muss sie einen Moment nachdenken. Die Füße vor dem schlanken Körper abstellend, die Knie angezogen, knabbert sie auf dem Daumen herum und beginnt langsam den Kopf zu schütteln. "Eigentlich nicht so. Eine schimpft manchmal wegen Sachen. Aber wenn man sich an die Regeln hält, ist es okay. Wir müssen im Haushalt helfen, die Zimmer aufräumen und sowas. Zum Essen da sein und pünktlich ins Bett. Das ist manchmal nicht cool. Einmal habe ich Ärger bekommen für was, das ich gar nicht gemacht hab. Das war gemein. Aber Gereon sagt, dass Erwachsene auch nicht immer recht haben. Und dass sie manchmal schimpfen, weil sie auf andere wütend sind."
Erwachsenen haben nicht immer recht. Wiederholt Eve in Gedanken. Vielleicht hat nie jemand immer recht. "Wenn das so ist..." murmelt Eve, "Denkst du, dass wir manchmal Sachen machen die gar nicht stimmen, weil ein Erwachsener gesagt hat es ist richtig?"
Verwirrt blinzelt Jubilee sie an. Sachen, die nicht stimmen? Sie musste sich bei Pepe entschuldigen, obwohl sie ihm gar nichts getan hatte. "Hm, ja, vielleicht. Ich weiß nicht."
Eve starrt zu einem Busch und bemerkt den Schatten der immer länger wird. Der Abend bricht an. Sie springt auf und hält inne, bevor sie sich zu Jubilee umdreht. „Ich muss nach Hause.“
"Sehen wir uns wieder?", ruft die Asiatin ihr hinterher.
"Ja na klar!" strahlt Eve und winkt zum Abschied.
(in Zusammenarbeit mit @Ripzha )
>>> Eve geht nach Oasis Springs (2) >>>
Jubilee geht nach >>> Britechester - Vereinshalle Britechester Tigers

<<< Gereon kommt von Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10) <<<
<<< Nouki kommt von Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10) <<<
<<< Ellie kommt von Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10) <<<
Charaktere: Anna-Maria, Gereon, Nouki, Ellie
Geschichtsstrang: Eine neue Geburtstagserfahrung
Seit einigen Tagen kündigt der Gesang der Vögel den nahenden Frühling an. Das Geschrei der Kinder um ihn herum ist für ihn kaum etwas anderes. Ein stetiges Geräusch, mal fröhlich, mal kampfbereit in verschiedenen Oktaven. Gereon hat sich längst daran gewöhnt und schenkt dem Pegel nur dann Beachtung, wenn etwas Ungewöhnliches heraussticht.
Im Garten an der Grundstücksmauer angelehnt nimmt er die letzten Züge seiner Zigarette, während sein Blick auf der Gruppe Grundschüler einige Meter entfernt ruht. Das Murmelspiel wird vermutlich niemals aus der Mode kommen - zumindest in dem Alter scheint es eine unbändige Faszination bei denen zu hinterlassen, die kein Smartphone besitzen.
Anna-Maria kommt aus dem Haus, lächelt ihm entgegen und hält mit kleinen, aber festen Schritten auf ihn zu. "Gereon, du hast Besuch.", verkündet sie, als es wäre diese Botschaft die beste, die sie jemals überbringen durfte.
Der Teenager drückt den Filter an der Mauer aus und lässt ihn in dem ausrangierten Gurkenglas verschwinden.
"Es sind zwei Mädchen.", fährt die Erzieherin fort. "Soll ich sie zu dir schicken?"
"Das sind Bekannte aus der Schule.", kommentiert er ernüchternd. "Ich komm mit raus."

Anna-Marias Lächeln wird zu einer freundlichen Maske, bemüht, den Jungen ihre Enttäuschung über seine viel zu neutrale Reaktion nicht spüren zu lassen. "Sie warten in der Mensa.", erklärt sie, ihm hinterherlaufend und tritt ihm beinahe in die Ferse, als Gereon abrupt stehen bleibt. "Du hast sie rein gelassen?"
"Aber natürlich." Überrascht von der Frage mustert die gedrungene Frau den Teenager. "Warum sollten die beiden draußen warten?"
Eine berechtigte Frage, auf die er keine spontane Antwort geben kann. Er hatte noch nie Besuch von Gleichaltrigen. Ohne zu wissen warum, ist ihm unangenehm, dass Nouki und Ellie nun irgendwo in dem Gewusel sitzen, umgeben von Kindern jeden Alters, die sich um seinen Kuchen streiten.

In der Mensa herrscht kunterbuntes Treiben, genau wie Gereon es Nouki beim Event beschrieben hat. Eine Betreuerin, die sich als Anna vorgestellt hat, war so freundlich Ellie und Nouki ein Stück Geburtstagskuchen zu servieren, ehe sie sich auf die Suche nach Gereon machte. Inmitten der ganzen Kids ist es zwar laut, aber Nouki fühlt sich pudelwohl. "Hey, ich kenn ein lustiges Spiel." Sie deutet auf den Kuchenteller. "Das geht super mit Geburtstagskuchen. Habt ihr Lust?" -"Jaa! Klar" - "Was denn für eins?" reagieren die zwei Jungs am Tisch motiviert. - "Wir dürfen nicht mit dem Essen spielen." kommt es piepsend von dem kleinen Mädchen neben Ellie.
Nach kurzem Überlegen nickt Nouki. "Das geht klar. Wir spielen nur BEIM essen und vertilgen anständig unseren Kuchen, nur ein bisschen anders als sonst." Sie lächelt dem Mädchen zu. "In Ordnung für dich?" -"Mhm." nickt die Kleine mit neugierigem Funkeln in den Augen. "Gut." Sie erklärt kurz die Regeln. "Diese Runde bin ich der 'Chef' und darf Kommandos geben, die ihr befolgen müsst, bis ich sage 'weiter', aber erstmal essen wir genau so wie immer."

Genüsslich beginnen alle zu futtern. "Stopp!" Gehorsam erstarrt die ganze Truppe in der Bewegung. Gabeln mit Gebäck verweilen in der Luft vor den begierigen Mündern. Ellie verharrt mit geöffneten Lippen und der Gabel im Kuchen, weil sie gerade etwas zu Nouki hatte sagen wollen. "Weiter." sagt Nouki vergnügt, nachdem alle Posen bekichert wurden und sticht ihrerseits in den verlockend aussehenden Zuckerguss. "Jetzt ist Ellie dran."

Ellie muss lachen. Diese spontane Art, die mag sie so an Nouki. Zuerst bleibt sie beim normalen Essen. "Also, was ich dich fragen wollte, ist ob du ein Geschenk für Gereon besorgt hast." Ellie kennt ihn nicht gut genug, um abschätzen zu können was er denn mögen würde. Aber so ganz ohne Geschenk wollte sie auch nicht ankommen. Also hat sie ein kleines Landschaftsbild für ihn gemalt. Dieses liegt nun eingepackt in ihrem Rucksack.
Noch bevor Nouki antworten kann, setzt Ellie das Spiel jedoch fort: "Esst jetzt wie eine Schnecke. Ganz langsam!" Sie macht es vor. Ganz schön anstrengend auf Dauer. Aber den Kindern macht es Spaß. Auch die Gespräche finden nun ganz langsam statt: "Ich.... hab.... was.... gemalt ... als ... Geschenk.", erzählt sie Nouki gerade.

"Jaaa.." Noukis Gabel beschreibt einen Zeitlupebogen vom Mund zum Teller. "Aaaber..daaas..iiist...eeeiiinn..Geheeeeimmmnnniiiis." antwortet sie, die Silben in die Länge ziehend und mit tiefer, geheimnisvoller Stimme. Die Gabel durchbricht die Kuchendecke und Ellie sagt "Weiter." -"Endlich." Mit einem gespielt erleichterten "Happs!" verschwindet die Leckerei in Noukis Mund. Die Kinder tun es ihr giggelnd gleich. Als sie kauend aufblickt, entdeckt sie Gereon, der mit Anna die Mensa betritt und sich suchend umsieht. Sie verschiebt die Antwort auf Ellies letzten Satz und hebt die Hand mit der leeren Gabel, damit er sie im Getümmel leichter sehen kann.

"Gereon! Komm schnell!" Das kleine Mädchen neben Ellie springt auf und läuft dem Teenager entgegen, um ihn aufgeregt an die Hand zu nehmen un zum Tisch zu ziehen. "Du hast Besuch bekommen." Ihre blonden Zöpfe tanzen wild über ihren Schultern, während sie ihn mit viel körperlicher Anstrengung mitzieht.
Gelassen stolpert er hinter ihr her, bis sie ihn einfach am Tisch stehen lässt und sich wieder auf den Stuhl setzt. "Hier kannst du aber nicht sitzen. Wegen das mein Platz ist." Das kleine Gesicht blickt ihn ernst an und wartet auf eine Reaktion, während es das nächste Stück Kuchen in dem Mund schiebt und eifrig kaut.
"Schon okay, Kiwi. Hier stehe ich gut." Die Augenbrauen leicht angehoben schenkt er Nouki und Ellie einen Blick, der irgendwo zwischen grüßend und entschuldigend liegt. "Ich hoffe, ihr wurdet nicht zu sehr belagert. Neue Gesichter sorgen immer für Aufregung."

Lächelnd isst Ellie ihr Kuchenstück auf, dann erhebt sie sich. "Aber nein. War alles ganz friedlich." Sie sieht Gereon an: "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Ich ähm... ich wusste nicht, was du mögen würdest. Aber ich hab dir auch was mitgebracht." Sie überreicht ihm das eingepackte Geschenk.

Überrascht, mit leicht geöffnetem Mund, nimmt Gereon das Geschenk entgegen. Unsicher wandert sein Blick über die Anwesenden, die ihn erwartungsvoll anleuchten. "Das ... Ich habe nicht ..." Er unterbricht sich mit einem leisen Seufzen. "Das war nicht nötig."
"Mach schon auf!", fordert es neugierig neben ihm.
Gereon gehorcht. Vorsichtig pult er das Papier auseinander und zieht die Leinwand heraus. Kaum merklich heben sich die Mundwinkel, während er das Werk betrachtet.
"Das ist bemerkenswert, Ellie. Vielen Dank. Mir hat noch nie jemand ein Bild gemalt." Er hebt den Blick und sieht ihr tief und durchdringend in die Augen.
"Das hat die eh nicht selber gemacht." Der kleine Rotschopf hatte sich zwischen sie gedrängt, um einen Blick auf das Bild zu werfen. "So gut kann keiner malen. Das können nur die Maschinen, die das machen, damit das dann verkauft wird." Sachlich erklärend setzt der kleine Lukas sich wieder an den Tisch.

"Ich vermute, das ist ein Kompliment.", schmunzelt Gereon leicht.
"Na, wenn das so ist." Nouki schiebt ihren Stuhl zurück und kramt in ihrer mitgebrachten Tasche. "Eigentlich wollte ich dir mein Geschenk erst beim Leuchtturm geben, aber hier, mit allen, ist es viel schöner." Sie bringt einen Basketball zum Vorschein, der ringsherum mit aneinander geknoteten Schnürsenkeln umwickelt ist. Tarn -und Zebramuster, Totenköpfen, Sterne, Smilies und Tierpfotenabdrücke zieren die farbigen Schnüre. Oben prangt eine Schleife aus Zweien in knallpink. "Herzlichen Glückwunsch." sagt sie lächelnd. "Du spielst gut, da dachte ich, der nützt dir beim trainieren."

Ellie lächelt. Sie sieht Gereon an und erkennt, dass er nicht gelogen hat. Und dass er sich freut. An den kleinen Jungen gewandt sagt sie: "Oh doch, das habe ich gemalt. Schau!..." Sie setzt sich, holt einen Bleistift aus ihrem Rucksack und ihren Zeichenblock - beides hat sie eigentlich immer dabei - und macht sich ans Werk. Während sie so zeichnet, bekommt sie Noukis Geschenk nur aus den Augenwinkeln mit. Sie hat Gereon nie Basketball spielen sehen. Aber es überrascht sie nicht, dass Nouki darüber Bescheid weiß.
So langsam nimmt Ellies Zeichnung Gestalt an. Sie zeichnet Toby aus dem Gedächtnis. "Siehst du? Ich kann so was!" Der Junge staunt. "Kannst du mir auch ein Bild malen?", fragt er. "Mir auch!" - "Ja, mir auch! Ich will ein Einhorn!" Ellie merkt schnell, dass es ein Fehler war, damit anzufangen. Schnell steckt sie Stift und Block wieder weg. "Gereon hat Geburtstag.", sagt sie ausweichend, "das Bild war deshalb für ihn."

Noch immer mit der Situation überfordert, starrt Gereon auf den verzierten Ball. Seine Augen leuchten kurz auf, die Belustigung über Noukis Einfallsreichtum andeutend. Auf ihr Drängen hin hatte er sich halbherzig Schnürsenkel gewünscht, weil ihm nichts Besseres eingefallen war.
"Wir haben doch eine Kitzelion Bälle.", mault eines der Kinder enttäuscht, woraufhin Gereon das Geschenk in beide Hände nimmt und beinahe selig betrachtet. "Und jetzt habe ich einen eigenen.", sagt er leise. Den Blick hebend und zu Nouki richtend fügt er hinzu: "Einen, der nur mir gehört. Danke, Nouki. Das ist ..." Sprachlos schaut er zwischen den Mädchen hin und her. "Ich kriege nicht so oft Geschenke." Verlegen hebt er den Deckel an und wuschelt sich durchs Haar. Noch während er fieberhaft überlegt, was er sagen könnte, tritt Anna-Maria an seine Seite. Gerührt hat sie die Szene beobachtet, immer wieder geschmunzelt und sich gezwungen, sich nicht einzumischen. "Möchtest du nicht doch lieber mit deinem Besuch nach oben gehen? Da habt ihr mehr Ruhe." Gutmütig schaut sie ihn an und deutet mit einer leichten Kopfbewegung auf die Kinderschar um Ellie herum.
"Eigentlich wollten wir raus gehen. Nach Brindelton Bay."
"Sicher, tut das." Die kleine Frau nickt freundlich. "Soll ich deine Sachen in dein Zimmer bringen? Hier wird doch nur alles eingeschmiert."

Erneut bricht Überforderung in Gereon aus. Entscheidungen treffen ist nicht seine Stärke. Flüchtig springt sein fragender Blick zu den Besucherinnen, ehe er nickend zustimmt: "Ehm... ja, okay."
In Zusammenarbeit mit @simscat2 und @RivaBabylon
>>> Ellie, Nouki, Gereon gehen nach Brindleton Bay >>>
#6

<<< Jarred kommt von <<< Henford-on-Bagley - Haus Frietmann / Wohnung Jacob Bresk
<<< Alma kommt von <<< Henford-on-Bagley - Haus Frietmann / Wohnung Jacob Bresk
Charaktere: Jarred, Alma
Geschichtsstrang: Ein netter kleiner Raum
"Ich will doch nur meinen Jungen sehen."
"Es tut mir leid. Ich darf Sie nicht durch lassen." Jarreds Gemüt erlaubt ihm, ruhig und geduldig mit dem verzweifelten Besucher zu reden.
"Ich bin sein Vater!"
"Das bezweifle ich nicht. Trotzdem habe ich meine Anweisungen. Bitte gehen Sie."
Der Mann schlägt mit der flachen Hand gegen die Glasscheibe, hinter der der Security sitzt. "Das werde ich nicht tun! Sie werden mich jetzt zu meinem Jungen lassen! MATTI! MATTIIII!"
"Herr Rickerts,", beschwichtigend hebt Jarred beide Hände. "Das bringt doch nichts."
"Sie Feigling!" Wieder ein Schlag gegen das Glas. Es zittert im Rahmen, bleibt aber stabil. "Verstecken sich in Ihrer Kammer und verbieten mir, meinen Sohn zu sehen!"
"Das ist nicht meine Entscheidung. Das wissen Sie." Jarred hat durchaus Mitgefühl für den Vater. Doch fällt es ihm bei dessen Benehmen nicht schwer, zu glauben, was in der Akte steht.
"Ich weiß, dass mein Sohn da drin ist. Und dass ich ihn sehen will!" Der Mann gibt nicht auf. Er hat doch alles für sein Kind getan. Warum will das nur niemand anerkennen?
"Ich verstehe Sie. Aber es ist Ihnen nicht gestattet. Bitte gehen Sie.", drängt Jarred ein letztes Mal. "Sonst muss ich Sie nach draußen bringen."
"Versuchs doch, du Wichtigtuer! Ich rühr mich nicht vom Fleck!"
Alma ist mit dem Bus nach Newcrest gefahren und steigt aus. Ihr Wunsch Jarred bei der Arbeit zu besuchen, wurde seit dem letzten Treffen noch stärker. Irgendetwas fasziniert sie an ihm. Doch was? Hmm... Das Körperliche kann es nicht sein, denn das wurde ihr bislang nicht zuteil. Wie lange kann sie sich noch beherrschen? Ein Kribbeln durchfährt ihre untere Leistengegend. Zumindest ist Logan inzwischen kein Thema mehr für sie. Ihre geringe Aufmerksamkeitsspanne betrifft daher nicht nur die Arbeit.
Als sie sich dem Waisenhaus nähert, fängt sie laute Stimmen und aufgeregtes Geschrei auf. Was zum..? Neugierig nähert sie sich dem lauten Mann, bleibt jedoch auf dem Gehweg stehen und belauscht das Gespräch.
"Es ist mein gottverdammtes Recht!" Der Mann im Haltegriff zetert mit hochrotem Kopf, während er vom Security auf die Straße geschoben wird.
"Das sieht das Jugendamt leider anders.", erklärt Jarred, mit noch immer ruhiger Stimme.
"Was wissen DIE schon?! Kommen Sie schon, sagen Sie mir ins Gesicht, dass ich ein schlechter Vater bin! Aber das trauen Sie sich nicht!"
Alma überlegt, ob sie eingreifen oder Hilfe holen sollte. Jarreds Anblick lässt sie jedoch von Option Zwei Abstand nehmen und sie nähert sich den beiden Männern.
"Guten Tag! Was ist denn hier los?", interessiert sieht sie von Jarred zu dem Mann hin und her.
"Alma ..." Überrascht von ihrer Anwesenheit lässt Jarred sich kurz ablenken, woraufhin der Vater sich los reißen kann. Herumwirbelnd stößt er dem Größeren in die Schulter. "Der Wichtigtuer will mich nicht zu meinem Sohn lassen!", beschwert er sich lautstark.
"Ich sagte doch schon, dass ich das nicht darf."
"Hören Sie das?" Mit dem Finger vor dem Security herumfuchtelnd starrt er die junge Frau an. "Der Feigling versteckt sich hinter dem Jugendamt. Ich BIN kein schlechter Vater."
Alma spürt die Anspannung in der Luft. Die Worte des Vaters hallen in ihren Ohren nach und sie versucht ihn mit ruhiger Stimme zu beruhigen. "Ich kann verstehen, dass das schwierig für Sie ist." Als Anwalt hat ihr Vater schon einige schwierige Fälle begleitet. War da nicht mal was? Die Gelockte versucht sich zu erinnern. Ein paar Fetzen eines Familienrechtsstreit kommen ihr in den Sinn.
"Wissen Sie was?" In ihrer Tasche kramt sie eine Visitenkarte hervor. "So wie es scheint, kommen Sie hier nicht weiter. Melden Sie sich dort einmal." Sie hält dem Vater die Karte hin. "Das ist ein super Anwalt, der kann Ihnen sicherlich weiter helfen." Gespannt sieht sie dem Vater mit einem Lächeln in die Augen.
"Ein Anwalt? Damit der mir auch sagt, was für ein mieser Versager ich bin? Was geht Sie das überhaupt an?! Gehören Sie zu denen?" Aufgebracht macht der Vater einen Schritt auf Alma zu.
"Herr Rickerts! Ich muss Sie dringend bitten, sich ausschließlich an mich zu richten." Entschlossen drängt Jarred sich zwischen Alma und den Vater. Ohne den aufgebrachten Besucher aus den Augen zu lassen, neigt er den Kopf um einige Grad nach hinten. "Alma, ich weiß, du meinst es gut, aber bitte halte etwas Abstand." Freundlich, aber bestimmt, fährt er fort: "Und Sie gehen jetzt bitte. Sie zwingen mich andernfalls, die Polizei zu verständigen."
"Bloß nicht selber die Hände dreckig machen, was?! Elender Feigling." Zum Schlag ausholend zischt seine geballte Faust durch die Luft. Jarred schiebt Alma mit einem Arm zur Seite, während er den anderen zur Abwehr vor sein Gesicht reißt. Die Faust wird von ihrer Spur abgelenkt und verliert im Leeren die Balance. Der Mann gerät ins Taumeln, stolpert einen Schritt vorwärts und wird aufgefangen, als Jarred ihn von hinten greift, um dessen Arme auf dem Rücken zu fixieren.
"Lassen Sie mich los, verdammt! Ich will doch nur meinen Jungen sehen. Ich habe doch nichts getan."
"Sie machen Ihre Lage nicht besser, wenn Sie hier um sich schlagen, Herr Rickerts. Zum letzten Mal: Gehen Sie! Oder ich überlasse Sie der Polizei."
Die geballte Faust des Vaters lässt Alma erstarren. Wo ist sie da hinein geraten? Sie bereut, sich in das Gespräch eingeklinkt zu haben, doch ist sie zugleich beeindruckt von Jarreds Mut und wie er sich schützend vor sie stellt. Eine Hand gleitet in ihre Tasche und umfasst ihr Handy. Für den Notfall möchte sie vorbereitet sein und sofort die Polizei rufen.
"Jaja, schon gut!" Wütend windet der Vater sich im Griff des Security, stolpert einige Schritte vorwärts, als er endlich losgelassen wird und zieht meckernd seines Weges.
Jarred sieht ihm eine Weile nach. "Das hätte ins Auge gehen können.", sagt er zu Alma, den Blick noch immer auf den Mann in der Ferne gerichtet. "Was tust du denn hier?" Erst jetzt legt sich das warme Lächeln auf sein Gesicht, als er sich ihr zuwendet.
Alma beobachtet den wütenden Vater, wie er langsam seines Weges geht und nicht mehr zurück blickt. Jarreds Worte reißen sie aus ihren Gedanken. "Ja, das war ... egal. Ich wollte Dich besuchen kommen und sehen, wie Du arbeitest." So hat sie sich allerdings nicht seine Arbeit vorgestellt. "Erlebst Du soetwas tagtäglich?" Interessiert blickt sie ihn an.
"Nein, Gottlob nicht." Eine Hand auf ihren Rücken gelegt führt Jarred sie zum Gebäude. "Es kommt zwar vor, dass jemand nicht rein darf, aber Herr Rickerts ist ein hartnäckiger Fall." An der Tür angekommen, öffnet er und lässt ihr den Vortritt. "Die meiste Zeit passiert hier nicht viel. Ich sitze in meinem kleinen Kabuff und drücke hin und wieder einen Knopf." Amüsiert zwinkert er Alma zu. "Nicht sonderlich heroisch."
Interessiert blickt sich Alma in dem kleinen Raum um. "Die Frage, die sich mir stellt, wann ist die Welt so schlimm geworden, dass vor einem Waisenhaus Security gestellt wird?!" Seufzend lässt sie den Kopf sinken, als sie zurück an ihre Kindheit denkt. Wo ist die Unbeschwertheit hin? Doch darauf findet sie keine Antwort.
Die Frage hat Jake auch schon gestellt. "Die Welt war immer schon schlimm. Wir haben es nur nicht bemerkt." Jarred schenkt ihr einen aufmunternden Blick. "Hier geht es hauptsächlich darum, die Kinder vor gewaltvollen Eltern zu schützen. Und aufzupassen, dass sie sich an die Ausgangssperre halten."
Zustimmend nickt sie und versucht ihre Gedanken auf etwas Positives zu lenken. Dabei sieht sie Jarred intensiv in die Augen, bis es ihr selbst unangenehm wird. "Eh.. wie geht's Dir denn? Freust Du Dich wenigstens mich zu sehen?"
Sein Lächeln wird breiter und seine Augen beginnen zu leuchten. Ihrem Blick entspannt standhaltend suchen seine Finger nach ihren Händen, um sie zu halten. "Das tu ich. Das war eine schöne Überraschung."
Währenddessen verbleibt Almas Blick auf seinen Händen und sie spürt nicht nur die Wärme seiner Handflächen, sondern auch eine tiefe Verbindung zu ihm. Die Nähe, die Zuneigung - auf einem ihr bislang ungewohnten Terrain. Mit leichter Gänsehaut blickt sie zu ihm. "Manchmal braucht man eine kleine Aufmunterung im Alltag." Besonders nach der Aktion von vorhin, ist sie noch zufriedener mit der Entscheidung ihn aufzusuchen.
"Ja, das ist wahr." Eine Hand lässt ihre los, um eine Strähne ihrer Locken aus dem Gesicht zu wischen. Wer wohl in diesem Fall wessen Aufmunterung war? "Danke, dass du an mich gedacht hast."
Mit tiefen Blick in seine Augen geht Almas Kopfkino mit ihr durch. Voller Leidenschaft geht sie einen Schritt auf ihn zu und küsst ihn stürmisch, als gäbe es kein Morgen mehr. Huch! Was träum ich denn da?!
Das Kribbeln in ihrer Leistengegend flackert ungewollt auf und gekonnt versucht sie ihr Verlangen zu unterdrücken. "Ah ja, netter kleiner Raum hier", versucht sie das Thema zu wechseln, doch das erregte Gefühl will nicht nachlassen.
"Lügnerin.", lacht Jarred leise. "Es ist winzig und unpersönlich." Verlegen deuten seine Blicke auf die angrenzenden Räume, als er fortfährt: "Ich würde dir gern mehr zeigen. Aber das ist das zu Hause von den Kids. Das fühlt sich unangebracht an."
In dem Moment öffnet sich die Tür zur Mensa und ein Mädchen kommt herein. "Hi, Jarred.", grüßt sie freundlich. Als sie Alma sieht, wird ihr Blick schüchtern und sie nickt der Frau vorsichtig lächelnd zu. "Hallo.", gibt sie kaum hörbar von sich.
"Hey, Clarice.", grüßt Jarred freudig zurück.
Das Mädchen eilt beschämt vorbei und läuft aus dem Haus.
Neugierig beobachtet Alma das Mädchen. "Kommen die Kinder Dich häufiger besuchen?"
"Hin und wieder. Zu manchen habe ich einen richtig guten Draht. Andere brausen hier nur durch auf dem Weg nach draußen." Eine Kopfbewegung deutet zur Tür, die nur von innen zu öffnen ist. "Clarice plaudert meist kurz, bevor sie geht. Aber du scheinst sie eingeschüchtert zu haben." Verspielt lächelt er Alma an.
"Das war meine beste Performance", erwidert Alma und lacht. "Sie wird sich wohl an meinen Anblick gewöhnen müssen." Neugierig mustert sie ihren Gegenüber und ist gespannt auf seine Reaktion.
Jarreds Grübchen formen sich unter seinem Lächeln. "Das bedeutet, du kommst mich öfter besuchen.", erkennt er. "Dann habe ich einen Grund, mich auf die Arbeit zu freuen."
Ein Grinsen umspielt Almas Lippen. "Ja, das kann durchaus sein."
(in Zusammenarbeit mit @Spatz )
>>> Jarred geht nach Brindleton Bay Nr. 1 - Altersheim Shady Pines (8) >>>
>>> Alma geht nach Granite Falls >>>

<<< Tomasz kommt von Brindleton Bay <<<
Phönix kommt von <<< Willow Creek Nr. 16 - Haus Darkholme <<<
Holger Karde kommt von <<< Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High <<<
Start: Ronja (und Kamilla) Thaler
Charaktere: Dennah, Tomasz, Hr. Karde, Phönix, Ronja (+Kamilla)
Geschichtsstrang: Ankunft im sicheren Hafen?
Pschiatrische Abteilung des Krankenhauses Windenburg
„Deine Entlassungspapiere und das Schreiben für Dr. Darkholme.“ Die Krankenschwester legt einen großen Umschlag auf den Nachttisch und nickt sowohl Ronja, die am Bettrand sitzt, als auch ihrer Mutter aufmunternd zu.
„Wir wünschen dir einen guten Start im Heimathafen, Ronja.“ Mit Blick zu Fr.Thaler wird ihre Miene eine Nuance ernster. „Ihnen beiden alles Gute.“ Sie setzt erneut an zu sprechen, als der durchdringende Piepton einer Patientenklingel sie ablenkt. „Es tut mir leid, ich muss leider wieder los.“ Mit einem professionellen Lächeln verlässt die Pflegekraft eilig den Raum. Zurück bleibt eine tönende Stille. Kamilla geht vor ihrer Tochter in die Hocke und legt die Arme um ihre Körpermitte. Einen Augenblick später klopft es kräftig und ein Kopf mit Cowboyhut erscheint im Türspalt.
“Phönix ist da, bist du bereit?“ fragt Kamilla sanft und hebt mit der behandschuhten Hand Ronjas Kinn an. „Wir schaffen das, hörst du?“ sagt sie tapfer lächelnd, obwohl ihr die Trennung beinahe das Herz bricht.
Lange Sekunden blickt Ronja ihrer Mutter in die Augen, dann nickt sie kaum merklich und sieht zu Phönix, der an ihr Bett getreten ist. „Wir können.“
Etwas später
Prüfend wirft Phönix von Zeit zu Zeit einen Blick zu seiner Beifahrerin. Ronja sitzt mit unbewegter Miene da und starrt geradeaus durch die Frontscheibe. Es nieselt und das leicht quietschende Geräusch der Scheibenwischer ist der einzig konstante Laut. Sie wollte keine Musik und Phönix weiß, dass Unterhaltungen für sie derzeit schwierig bis unangenehm sind. Deshalb belässt er es bei Blicken, um zu sehen, ob sich in ihrer Mimik etwas verändert und konzentriert sich dann weiter auf den Straßenverkehr.
Immer wieder dieses Gefühl, als falle man ins Bodenlose. Heute morgen war sie noch davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, aber mit jedem Kilometer, den sie dem Waisenhaus in Newcrest näher kommen, festigt sich der unangenehme Knoten in Ronjas Magengrube. Als ob ein garstiger Kobold dort sitzt und ihre Innereien walkt und auswringt, wie ein nasses Handtuch. Hoffentlich wird ihr nicht schlecht. Sie versucht regelmäßig zu atmen. Schau geradeaus und kontrolliere deine Gedanken. Alles ist gut.
Gefühlvoll nimmt Phönix die letzte Kurve, setzt den Blinker und biegt zum Waisenhaus ab. Direkt gegenüber hält er seitlich, stellt den Motor ab und bleibt für einen Moment still sitzen. „Soweit okay?“ fragt er leise und mustert das junge Mädchen. Sie ist blass und sieht ihn nicht an, als sie nickt. „Dann warte bitte einen Moment. Ich melde uns an. Wir gehen dann gemeinsam rein.“ Wieder ein kurzes Nicken, ohne den Kopf zu wenden. „Gut, bis gleich.“ Phönix nimmt seinen Hut von der Ablage und steigt aus. Es ist ein gewagtes Experiment und alle hoffen, dass dies der richtige Weg ist.
Als Phönix aussteigt, würde Ronja am liebsten rufen: Nein, bleib hier! Lass mich nicht allein!
Der Schweiß bricht ihr aus allen Poren, während sie ihm stumm hinterher blickt. Eine Hand liegt schon am Griff der Autotüre, bereit sie auf zu reißen und hinterher zu laufen, aber ihre verdammten Beine verhindern das. Oh Gott, jetzt gibt es kein Zurück mehr. In ein paar Minuten wird sie in dieses, von außen nichtssagende, Haus einziehen. Unruhig atmend lässt sie den Blick über die Fassade gleiten. Nichts was irgendwelche Anhaltspunkte liefern würde, was für eine Atmosphäre dort herrscht. Nüchtern blicken die zahlreichen Fenster zurück, als wollten sie fragen: Traust du dich? Hinter jedem von uns liegen Risiken und Gefahren, die nur darauf warten dass du in sie hineinstolperst. Heiss wollen sich Tränen bilden, aber ihre Augen bleiben trocken und beginnen nur zu schmerzen. Was auch immer sie dort erwartet, es ist besser als wieder nach Hause zurück zu müssen. Polternd macht ihr Herz zwei Doppelschläge, als auf der anderen Straßenseite die Haustüre auf geht und Phönix in Begleitung einer Person auf die Straße tritt. Fahrig suchen ihre Hände in den
Taschen ihres Sweatshirts. Tasten prüfend, bis sich Ronjas Miene entspannt. Es ist alles da. Natürlich, sie hat es zig mal überprüft bevor sie los gefahren sind. Angespannt beobachtet sie, wie die beiden die Straße überqueren. Ganz ruhig und die Gedanken kontrollieren.
Trocken und steif wirkt der schlanke Mann. Der strenge Scheitel, die gerade Körperhaltung und der stehende Hemdkragen schreien geradezu nach Spießertum.
Die Autotür wird geöffnet und eine Hand streckt sich dem Mädchen entgegen, darauf wartend, dass sie sie ergreift. "Willkommen im Heimathafen." Die helle Stimme des Heimleiters klingt freundlich und aufgeschlossen, während seine wachen Augen hinter den kleinen Brillengläsern interessiert zu ihr herunter schauen. "Ich bin Holger Karde. Ich freue mich, dich kennen zu lernen."
"Guten Tag Hr. Karde. Ich bin Ronja." erwidert das Mädchen die Begrüßung zaghaft lächelnd, ohne ihm die Hand zu reichen. "Ich freue mich auch." Ihre mittlerweile von dünnen Baumwollhandschuhen bedeckten Hände fahren nervös über die Polsterung des Sitzes. Sie hört, wie Phönix den Kofferraum öffnet und den Rollstuhl aus lädt. Hoffentlich wird die Stimmung nicht gleich unangenehm wegen der Handschuhe. Bis vor ein paar Wochen noch, wäre es ihr unmöglich gewesen, welche aus diesem Material zu tragen. Ohne einen Vorrat an überall erreichbaren Einweghandschuhen war das Leben unerträglich, nein unmöglich geworden . "Ich bin ein wenig nervös ehrlich gesagt."
"Das ist okay. Es wäre merkwürdig, wenn es anders wäre." Freundlich lächelnd senkt der Heimleiter die Hand, als Zeichen, dass er Ronjas Wunsch respektiert. Sie ist nicht die Erste, die den Handschlag unerwidert lässt. "Du kannst entscheiden, ob du zuerst dein Zimmer sehen und dich ein bisschen ausruhen möchtest, oder ob wir gleich alles Nötige besprechen. Der Eine mag es so lieber, die Andere so." Er tritt ein Stück zur Seite, als Phönix mit dem Rollstuhl herankommt, um beim Transfer nicht im Weg zu stehen.
„Mir wäre es recht, wenn ich erst alle nötigen Informationen bekomme und anschließend mein Zimmer beziehe.“ sagt Ronja und rutscht ganz an den Rand des Autositzes. Ihre Stimme klingt fest, aber das Herz flattert aufgeregt in ihrer Brust.
Phönix arretiert beide Bremsen des Rollstuhls. „ Allein?“ fragt er, sich aufrichtend. - „Ja. Nur die Beine dann.“ Ronja lehnt sich seitlich aus dem Auto, packt einSeitenteil des Rollis und hievt sich mit einigem Kraftaufwand aus dem Fahrzeug.
Sorgsam darauf achtend nur Stoff zu berühren, führt Phönix ihre gelähmten Beine mit und platziert sie auf den Fußstützen.
„Danke, es geht jetzt.“ Das Mädchen fährt mit verbissenem Gesichts Ausdruck mit beiden Händen unter je ein Bein und korrigiert die Stellung. „Von mir aus können wir.“
In der Zwischenzeit hat Phönix ihr Gepäck ausgeladen. Zwei Koffer und eine Reisetasche, mehr gibt es nicht zu transportieren. „Geht schon mal vor, ich parke den Wagen und komm mit dem Gepäck nach.“
Ronja nickt und sieht Hr. Karde an. „Komme ich mit dem Rollstuhl überall durch?“
"Wir haben überall Treppenlifts anbauen lassen und Rampen ausgelegt." Karde schnappt sich die Reisetasche, um sich nützlich zu machen. "Es sollte keine Schwierigkeiten geben."
Am Eingang angekommen erklärt er dem Neuzugang die Funktion der seitlich angebrachten Hebebühne. "Die Technik ist so eingestellt, dass er erst dann losfährt, wenn das Tor geschlossen ist." Demonstrativ lässt er die kleine Tür ins Schloss klicken. "Jetzt kannst du den Knopf an der Seite drücken." Während Ronja von dem Lift auf die Eingangshöhe befördert wird, umrundet der Heimleiter das Gelände und steigt die wenigen Stufen hoch. An der Tür gibt es einen neu installierten Schalter, so dass das Mädchen ohne Probleme hineinfahren kann.
"Hier ist unser Sicherheitspersonal.", erklärt Karde, auf den Mann hinter der Scheibe deutend. "Diese Tür lässt sich nur von innen öffnen. Das soll Unbefugten verhindern, unerlaubt einzudringen." Der Summer ertönt und Karde hält die Tür für Ronja auf, damit sie hinein kann.
Im Inneren angekommen, erklärt er in wenigen Sätzen den Ablauf von Mahlzeiten und anderen Tagesstrukturen, während er sie durchs Erdgeschoss führt, bis sie vor seinem Büro ankommen. Er stellt die Reisetasche auf einen der Sessel ab und schiebt den anderen beiseite, deutet ihr mit einer Geste, sich zu platzieren und setzt sich selbst hinter seinen Schreibtisch.
Erleichtert, dass die Fortbewegung im Gebäude besser funktioniert als befürchtet, folgt Ronja dem Heimleiter und saugt sämtliche Informationen förmlich in sich auf. Kinder aller Altersklassen mustern sie neugierig. Bestimmt hält nur die Gegenwart von Hr. Karde sie ab, Ronja mit Fragen zu durchlöchern, oder noch schlimmer, den Rollstuhl mit ihren Fingern zu betatschen. Ein paar Meter vor dem Büro des Schulleiters lehnt ein Junge in ihrem Alter mit verschränkten Armen seitlich an der Wand. Als ihre Blicke sich treffen, wandern seine Augen abschätzig über den Rollstuhl, die Handschuhe und zurück zu ihrem Gesicht. Ronja spürt wie verlegene Hitze in ihr hoch steigt. Das Mal an ihrem Hals brennt wie Feuer und sie weiß, dass sie rot wird. Das weckt Zorn. Mit funkelnden Augen schiebt sie energisch den Rollstuhl an und ignoriert das provozierende Grinsen, mit dem der Junge sich von der Wand abstößt, als der Einrichtungsleiter ihn auffordert, beim Tisch decken zu helfen, statt hier herum zu lungern. Es wird die Hölle werden. Ihr Herz pocht immer noch wild, als sie Hr. Karde gegenüber sitzt.
"Vielen Dank, dass sie mir alles so ausführlich gezeigt haben. Ich werd mit dem Rolli gut zurecht kommen." sagt sie lächelnd, obwohl ihr nicht danach zumute ist. Sie senkt den Kopf und knetet die Hände im Schoß. "Werde ich ein Zimmer für mich haben?" Endlich ist es heraus. Phönix hat ihr gesagt, mit viel Glück könnte das so sein, aber wahrscheinlich eher nicht. Die Stoßgebete der letzten Tage drehten sich nur um dieses Thema. Herr, gib dass ich eine Rückzugsort für mich allein habe, bitte,bitte, bitte. Lass mich gelähmt bleiben, aber gib mir ein eigenes Zimmer.
"Ich fürchte, damit kann ich nicht dienen." Verständnisvoll sieht der Heimleiter das Mädchen an. "Aber wenn du mit deiner Zimmernachbarin nicht zurecht kommst, sehe ich gern, ob wir etwas anderes organisiert kriegen. Ich weiß, dass die Eingewöhnung nicht einfach ist. Aber ich bitte dich, der Sache eine Chance zu geben."
Und Sargdeckel zu. Nach dem rasen von eben steht Ronjas Herz jetzt beinahe still vor Schreck, als sie die Worte vernimmt. Es ist nicht so, dass sie niemanden um sich haben möchte, vielleicht ist ihre Zimmernachbarin ganz nett..nur Sims im nahen Umfeld erfordern so viel Umsicht, damit einem nichts entgeht. Innerlich aufseufzend sieht sie auf und lächelt Hr. Karde zurück haltend an. "Das werde ich auf jeden Fall tun." Sie schweigt einen Moment und sieht ihm dann in die Augen. "Wer teilt denn das Zimmer mit mir? Sind wir gleich alt?"
"Sie heißt Dennah, wird bald siebzehn und ist selbst erst vor Kurzem angekommen. Ich erlebe sie als aufgeschlossen." Aus einer Schublade holt Karde einen Zettel und legt ihn vor Ronja auf dem Tisch ab. "Hier sind alle Hausregeln aufgelistet. Schau sie dir in Ruhe an und wenn Fragen sind, immer raus damit."
Dennah also und sie ist auch noch nicht lange da. Vielleicht fühlt sie sich ähnlich verloren hier und sie kommen gut aus miteinander. In Ronja keimt ein zarter Hoffnungsschimmer. "Okay, das mach ich. Danke." antwortet sie Hr.Karde nickend.
In diesem Moment klopft es kurz an die Türe und Phönix betritt mit dem restlichen Gepäck den Raum. Froh ihn zu sehen, dreht Ronja den Rollstuhl in seine Richtung. Er und ihre Mutter waren in den letzten Wochen die einzige Konstante in ihrem Leben. Es ist tröstlich zu wissen, dass er sie einmal in der Woche hier besuchen kommen wird.
"Na, wie weit seid ihr mit der Besprechung? Können wir schon los dein neues Reich besichtigen?" Phönix blickt zwischen Karde und Ronja hin und her. "Ich bin genauso neugierig wie du glaube ich." Er schiebt den Hemdsärmel etwas zurück und sieht auf seine Armbanduhr. "In einer halben Stunde muss ich los zu einer anderen Kundin." Er schaut den Heimleiter an. "Schaffen wir das?"
"Kein Problem.", nickt Karde ihm zu. "Wir sind fürs Erste soweit durch. Oder gibt es noch Unklarheiten?" Fragend schaut er Ronja an.
Ihr Kopf ist ein wildes Durcheinander aus Ängsten, neuen Informationen und Eindrücken, die erst verarbeitet werden wollen. Ronja sieht Hr. Karde an, kann aber keinen klaren Gedanken fassen. "Mir fällt im Moment nichts ein." Nervös kaut sie auf der Innenseite ihrer Unterlippe herum. "Aber ich würde gerne Dennah kennen lernen."
Phönix nickt und lächelt ihr zuversichtlich zu. "Na, dann los."
Nervös tritt Tomasz aus seinem Zimmer und sieht sich um. In Endlosschleife redet er sich ein, dass Rick recht hat. Was hat er zu verlieren? Es ist eh alles fürn Arsch. Mit Katja traut er sich nicht mehr zu chatten, aber es gibt einen Lichtblick in diesem Lebensbereich. Tomasz muss zugeben, dass er es gut fand nicht ‚allein‘ zu sein, selbst wenn es nur über Entfernung und Gedanken war. Sagen zu können, dass er Jemanden kennt den andere nicht kennen, ein kleines bisschen weniger sozialer Außenseiter sein.
Mit der Hand in der Tasche, geht er den Flur hinab, auf der Suche nach Dennah. Die Begegnung mit ihr auf seinem Zimmer, lässt ihn öfter nachdenken. Ihm ist klar was passiert ist, obwohl er nach aussen nicht so wirkt. Er wusste nur nicht, was er damit anfangen soll. Mit Ricks Einfluss, wurde er endlich in eine Richtung geschubst. Tief atmet er ein als er sie im Gang stehen sieht und zwingt sich weiter zu gehen.
„D-dennah?“ stottert er, hat den Kopf leicht nach unten geneigt und sieht sie vorsichtig an. Seine Faust umklammert das Geschenk in der Jacke und er tritt, sich umsehend, noch etwas näher. Ricks Stimme in seinem Kopf ermutigt ihn. ‚Wenn du aus dem Liebeskummer raus kommen willst, geh weiter. Lass es hinter dir.‘
„D-das ist f-f-für d-dich.. ein G-geschenk…“ sagt er eine Spur zu leise, „… v-von mir.“ Er würde gern anhängen, weswegen er ihr es gibt, schafft es aber nicht. Über die intime Begegnung zu sprechen ist zu peinlich, obwohl es das irgendwie nicht sein müsste. Immerhin waren sie beide anwesend, wissen alles… Nochmal schaut er sich nach einer Aufsicht oder Karde um, holt die Hand aus der Tasche und reicht ihr möglichst verborgen ein kleines Briefchen, kaum eine Handfläche gross. Darin steckt etwas schmales, länger als eine Kippe aber in der Form und ein gepresstes Gänseblümchen. Als sie ihn ansieht, versucht er zu lächeln.
Gelangweilt auf der Suche nach Ablenkung schlendert Dennah gerade über den Flur, als das bekannte Gesicht sie anspricht. Ein Geschenk? Für sie? Warum? Verwundert taxiert sie den Jungen vom Scheitel bis zur Sohle, ehe ihr skeptischer Blick den Umschlag auffängt. Ein Lächeln formt sich in ihrem Gesicht. "Was ist das?", nimmt sie das Papier entgegen. Mit spitzen Fingern hebt sie die getrocknete Blume an und lässt sie zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her drehen. Wird das jetzt son Romantikding? Reflexartig springt eine Augenbraue in die Stirn, als sie an dem Kraut vorbei zu Tomasz schaut. "Süß.", sagt sie trocken. "Aber warum?" Die Blume schiebt sie sich zwischen die Dreads, um sich dem Umschlag zu widmen. Neugierig linst sie hinein, woraufhin sich ihr Lächeln zu einem breiten Grinsen formt. "Lecker." Ein verspielter Augenaufschlag blitzt dem Jungen entgegen.
Als sie lächelt, verfestigt sich sein Eigenes aber er weicht dem Blick verlegen aus und zuckt die Schultern. „N-nur so…“ meint er auf ihre Füsse schauend und zuckt leicht auf als er hinter sich Kardes Stimme vernimmt. Er sieht Dennah eine Millisekunde an, die ihr sagt, versteck es und dreht sich zum Chef um, als ob er Dennah und das Gras verdecken will. Steif schaut er zu wie er in Begleitung eines Mannes und einem Mädchen… im Rollstuhl, näher kommt und vertraut darauf, dass Dennah hinter ihm das Richtige tut.
Unschuldig dreinblickend fischt sie seelenruhig den Joint aus dem Umschlag und schiebt ihn in ihr Dekolletee. "Hi.", nickt sie der kleinen Gruppe entgegen. "Ist das meine neue beste Freundin? Rita oder so? Ich bin Dennah. Du kommst gerade recht. Mein Kumpel Timo und ich wollten gerade raus gehen. An die frische Luft. Wegen der Gesundheit und so. Vielleicht willste ja mit?"
Karde schaut mit zugekniffenen Augen von einem Teenager zum Anderen. Zwar kennt er Dennah noch nicht sehr lange, dafür aber Tomasz. Er sieht dem Jungen an, dass er etwas verbirgt. In Verbindung mit Dennahs verspielter Aufmüpfigkeit ist der Heimleiter sicher, dass hier irgendetwas vor sich geht.
Anstatt einen Kommentar fallen zu lassen, belässt er es bei einem warnenden Blick, den zumindest Tomasz zu deuten weiß. "Wenn das so weiter geht, werden wir für dich Namensschilder einführen.", schmunzelt er Dennah entgegen. "Ronja.", berichtigt er. "Sie heißt Ronja."
"Hi." Nickend grüßt Ronja die beiden und schafft ein kleines Lächeln. Aufmerksam verfolgt sie jede Änderung in Mimik und Tonfall bei den beiden Teenagern und Hr. Karde. Irgendwas liegt in der Luft, aber ihr kann's egal sein. Sie sieht fragend zu Phönix, der bestätigend mit den Schultern zuckt und nickt. "Geh ruhig mit. Ich bring die Sachen in dein Zimmer und Dennah zeigt dir sicher später alles. Wir sehen uns Freitag. Guten Start." Er hebt die Hand und grüßt in die Runde, ehe er mit dem Heimleiter Richtung Aufzug geht.
Mit klopfendem Herzen sieht Ronja den beiden nach. Jetzt steht sie allein im Ring und muss zum ersten mal seit der Klinik alles in 'normalem' Umfeld und mit vielen Sims um sich herum geregelt bekommen. Sie wendet den Rollstuhl um eine halbe Drehung und sieht zu Timo und Dennah. "Okay, von mir aus können wir. Geht das mit dem Rollstuhl? Keine Treppen?" fragt sie beherzt, wohl wissend, dass schon diese erste Aktion eine Herausforderung werden wird.
Es liegt Tomasz auf der Zunge seinen Namen zu verbessern aber er schweigt. Lieber nicht auffallen. Kardes Blick sagte genug und der Küchendienst nach dem Ausflug nach Brindleton reicht ihm. Die Hände steckt er in die Tasche und macht sich darauf gefasst, dass er gleich stehen gelassen wird.
Gleichgültig schnaubend zuckt Dennah mit den Schultern. "Wir kriegen dich schon runter." Einen verschwindend kurzen Moment beäugt sie den Rollstuhl. Sie kam mit eigener Kraft den Flur entlang, also ist davon auszugehen, dass sie nicht geschoben wird. Zielstrebig steuert sie die Stufen an, wendet sich verwundert zu Tomasz zurück, als der nicht folgt. "Was ist? Kommst du oder was?"
Ronja fährt zur Treppe und entdeckt erleichtert einen weiteren Lift. Sie rollt darauf, wartet bis der Bügel sich geschlossen hat und betätigt den Knopf nach unten. Der Junge scheint unschlüssig zu sein. Auffordernd winkt sie ihm kurz in ihre Richtung. "Ja, komm mit Timo." Am Fuße der Treppe angekommen, betätigt sie den Mechanismus und rollt von der Plattform. Im Freien toben kleinere Kinder herum. Zwei liefern sich einen Wettkampf im 'wer kann höher schaukeln' und der Rest diskutiert gerade Regeln für irgendein selbst erdachtes Ballspiel aus. Es ist ungewohnt so viel Leben um sich herum zu spüren. Für einen Moment wünscht Ronja sich die sterile Umgebung der Klinik zurück. Übersichtlich, kontrollierbar und sicher. Schnell schiebt sie den Gedanken weg und blickt zur elektronischen Tür. Wo bleiben die denn?
„T-tomasz….“ murmelt er und setzt sich in Bewegung, nicht darauf gefasst, dass er mitgerufen wird. Das ist eigentlich etwas Gutes, denkt er. Dennah will ihn dabei haben. Vielleicht hat es funktioniert?
Er folgt schweigend und bleibt beobachtend stehn, während Ronja die Maschinerie bedient die letztens installiert wurde. Es war abzusehen, dass jemand mit Gehbehinderung zu ihnen kommt, wirklich drüber nachgedacht hat Tomasz nicht. Das fällt ihm jetzt auf.
Draussen bleibt er wieder stehen und wirkt wie ein Clownfisch, der sich in einer Anemone versteckt.
Dennah zieht an beiden vorbei , weiter in den Garten und schiebt sich nah an den großen Nadelbaum. Tomasz einen verschmitzten Blick zuspielend greift sie in ihr Dekolletee, um das Geschenk hervorzuholen. Zur Mauer herumgedreht steckt sie es an und nimmt einen großen Zug, ehe sie den Joint an Ronja weiter reicht. "Willkommen am zweitlangweiligsten Ort der Welt.", grinst sie breit.
Nun komm schon, zieh. Wirst sehen, es macht dich gechillt und die Welt ist eine große, weiche Wolke danach. Verkrampft schüttelt Ronja den Kopf, ohne den Joint an zu rühren. "Ich nicht, danke." Sie überlässt es Dennah die Tüte weiter zu reichen und schaut übers Gelände. "Checken die das gar nicht, wenn ihr stoned durch die Gegend lauft?" Sie lässt wieder den Blick über den Garten schweifen. Keine Aufsichtsperson zu sehen, auch nicht bei den Kleineren auf den Spielgeräten. "Oder sind die Erzieher so lax hier? Ich muss ja wissen womit ich zu rechnen hab." sagt sie mit einem leisen Schmunzeln.
Tomasz nimmt den Dreher, sieht sich kurz um und zieht, Dennah möglichst unauffällig beobachtend. Die Erzieher sind nicht entspannt, aber Rick sagt, sie sind fast erwachsen und sie können selbst entscheiden. Es gibt genug Regeln und Freiheit ist wichtiger. Er schüttelt den Kopf auf die Frage, sagt aber nichts und gibt die Tüte zurück. Es bringt ihm eine angenehme Aufregung als sich dabei seine und Dennahs Finger berühren.
"Was wollen die denn tun?", spottet Dennah amüsiert. "Uns das Zeug aus dem Blut ziehen?" Lachend nimmt sie Tomasz Gabe entgegen. "Sicher?" Fragend bietet sie Ronja noch einmal einen Zug an. "Würde dir vielleicht gut tun." Ihr Blick mustert sie von oben bis unten. "Was ist da schief gelaufen? Warum sitzt du in dem Ding? Und was sollen die Handschuhe?"
Ronja mustert ihre Zimmernachbarin kurz ausdruckslos. "Ja... sicher. Ich brauch das nicht um cool zu wirken." Was soll die dumme Bemerkung? Würde dir gut tun? Sie geht nicht auf die Frage nach ihrer Behinderung ein und beginnt statt dessen die Handschuhe von den Händen zu ziehen. Die gröbste Gefahr ist gebannt. Ihr Gefühl sagt ihr, dass sie es wagen kann. "Hab ne Allergie, aber brauch die nicht immer tragen." Sie schiebt die Textilien in die Tasche ihres Sweaters und sieht zu dem Jungen. "Seid ihr zusammen?" fragt sie unverblümt und blickt zwischen den beiden hin und her.
Tomasz stockt der Atem und weicht Ronjas Blick aus, als er grade ihr Tun mit den Handschuhen mit den Augen verfolgt und steckt die Hände in die Taschen. Flüchtig, fast ratsuchend sieht er Dennah an, schwenkt den Blick ins Gras vor seinen Füssen und schüttelt den heissen Kopf. „N-nein…?“
"Nicht grundsätzlich." Dennah wirft Tomasz einen vielsagenden Blick zu. "Zum Spielen ist es ganz nett, aber eigentlich stehe ich eher auf die ... harten Jungs." Lässig zieht sie an der Tüte. "Und du?" Den Rauch seitlich auspustend, hält sie sie Tomasz entgegen, schaut aber Ronja an. "Hast du jemanden?"
Die harten Jungs... Ronja schluckt trocken und schüttelt den Kopf. "Braucht auch keiner mehr ankommen." sagt sie entschieden
Um vom Thema ab zu lenken deutet sie in die Umgebung. "Was macht ihr hier den ganzen Tag?" Sie verzieht die Mundwinkel zu einem kleinen Schmunzeln. "Außer kiffen?" Ronja sieht Timo an. Er redet kaum was. Vielleicht ist er ja einer dieser unglaublich kreativen Sims, die sich nur nicht verbal ausdrücken können. Oder er steht drauf, dass Dennah ein bisschen dominant ist und das gehört zum 'Spiel' der beiden. "Ich hab null Plan was mich hier erwartet.." sagt sie mit deutlich wahrnehmbarer Spannung in der Stimme.
Die harten Jungs... Tomasz schluckt ebenso trocken und sieht Dennah an bevor er den Dreher wieder nimmt. Die andere Hand steckt er in die Hosentasche und schaut zu Boden. Es rattert in seinem Kopf. Zwischen den Fingern beobachtet er den kleiner werdenden Joint und den Rauch der davon aussteigt. Warum funktionierts du nicht!
Bei Ronjas Worten blickt er wieder auf und spürt eine subtile Abneigung die von ihr ausgeht. "G-gar nichts." sagt er trotzig aus einem Impuls heraus. Ein flüchtiger Blick zu Dennah. Eine Art Hochgefühl überkommt ihn. "Unsere Sachen sind alle scheisse." Ryszard wirkt unbeschwert, fast amüsiert, neben seinem Bruder, als er ihm diese Worte in den Mund legt, obwohl Tomasz dabei angespannt und frustriert zu Boden schaut.
"Das ist mal die Untertreibung des Jahrhunderts." Gelangweilt lässt Dennah die Augenlider sinken. "In Sequoia haben wir viel besseres Zeug." Für Weichflöten wie Tobias reicht es scheinbar, denkt sie sich, ehe der Geistesblitz sie erhellt."Ey, diggi, lass mal nach Sequ fahren. Ich kann da Sachen besorgen, die hier mal ein bisschen Schwung in die Bude bringen." Ihr Gesicht beginnt zu leuchten, bei dem Gedanken daran, sie könnte endlich Boom Boom wieder sehen.
Was für Sachen? Die Einrichtung? Dinge, die für alle da sind? Oder..? Verwirrt sieht Ronja von Timo zu ihrer Zimmernachbarin. Oder sind hier alle nur auf Drogen aus? "Okay, bei dem Thema bin ich raus." Sie richtet den Oberkörper auf. "Drogen sind nicht mein Ding." Mit zusammen gepressten Lippen fährt sie mit den Händen unter einen Oberschenkel und richtet das Bein neu aus. Dasselbe geschieht mit dem anderen, ehe sie wieder auf sieht. "Ich glaub ich räum mal meine Sachen aus...schätze man sieht sich beim Essen dann."
Tomasz stockt verlegen, dann lässt er den Dreher fallen und tritt drauf. Dabei bekommt er von Rick einen Knuff in den Arm. Tomasz weiss, was er meint, aber es ist nicht einfach, Ricks Lebenseinstellung aufrechtzuhalten und permanent nach aussen zu tragen. Er tritt bei Seite und sieht zu wie Ronja sich mit dem Rollstuhl davon bemüht. Sein Blick fällt auf Rick der gen Dennah blinzelt und er formt die Worte, 'Ich deale' mit den Lippen. Rick hat recht, vielleicht würde das Dennah beeindrucken, aber er lässt es aus Unsicherheit bleiben.
"Was ist sie denn?" Dennah rümpft abschätzig die Nase. "Kriegt wohl nicht genug Frischluft da unten auf halber Höhe." Augenrollend wendet sie sich Tomasz zu. "Was ist? Kommst du mit oder muss ich einen von den lauten Vollidioten fragen?"
Mit pochendem Herzen sieht er sie an, "J-jetzt g-g-gleich?"
"Na, wann denn sonst? Zu Weihnachten?" Im Vorbeigehen rammt sie ihm die Faust in den Oberarm. "Jetzt mach schon. Ich geh hier ein vor Langeweile."
Tomasz zuckt und greift reflexartig nach der schmerzenden Stelle. Rick nickt ihm motivierend zu und Tomasz geht Dennah, nicht mal halb so begeistert, hinterher.
(in Zusammenarbeit mit @Ripzha und @RivaBabylon)
>>> Dennah geht nach Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (11) >>>
>>> Phönix geht nach: Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Arnim und Mayve >>>

<<< Reese Wilk Start <<<
<<< Dennah Delany kommt von Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (11) <<<
Charaktere: Dennah, Reese
Geschichtsstrang: Immer Ärger im Waisenhaus I

Mittags, die Kinder des Waisenhauses sitzen an ihren Tischen und essen ihre Portionen. Reese hat grade seinen Teller geholt und lässt den Blick durch das Esszimmer schweifen. In San Sequoia hatten sie deutlich mehr Platz, stellt er wieder einmal fest.
Die Kids essen an den Wochenenden in zwei Staffeln. Unter der Woche ist es einfacher, da viele in der Brindleton High essen.
Oft versucht Reese sich zwei Portionen abzuholen, was aber nur bedingt klappt. Wenn Aushilfskräfte da sind, die Essen ausgeben, sind die Chancen höher. Dafür zieht er sich sogar um, damit er wie ein anderes Kind wirkt.
Reese liebt die Essenszeit, und er isst als würde er die nächsten Tage nichts mehr bekommen.
Sein Blick bleibt an einem freien Platz, zwischen einem Jungen und einem Mädchen hängen und steuert ihn an. Als er fast da ist, setzt sich ein kleiner Junge auf den Platz und stellt sein Tablett auf den für ihn noch etwas zu hohen Tisch ab.
"Hey!" brüllt Reese ihn an, "Das ist mein Platz, verzieh dich!" Der Junge kommt nicht zum Antworten, weil Reese sich einfach auf den Stuhl setzt und das Fliegengewicht von der Sitzfläche schiebt. Dass der Junge das Gesicht verzieht als er auf dem Boden landet, kümmert Reese nicht. Stattdessen greift er den hausgemachten Burger und beisst, nah über dem Teller kräftig hinein, so dass die Hälfte, saftig herausfällt. Zufrieden kauend schaut er zu wie der Junge beleidigt sein zur Seite geschobenes Tablett nimmt. "Warfe." grinst Reese mit vollem Mund, greift nach dem Saftpäckchen auf dem Tablett des Jungen und stellt es auf seins. Wieder seinem Burger zugewandt, lacht er hohl und stopft sich den restlichen Burger in den Mund.

Desinteressiert schaut Dennah dem Geschehen zu, während sie den letzten Bissen ihres Burgers in den Mund schiebt. Der Junge zieht mit gesenktem Kopf davon. Wie selbstverständlich greift Dennah zu dem ergatterten Saft und beginnt davon zu trinken, ohne Reese eines Blickes zu würdigen. Birne. Missbilligend zieht sie eine Augenbraue in die Stirn. Das Päckchen auf seinem Tablett abstellend deutet sie mit einer Kopfbewegung zum Nachbartisch. "Hol mal die Kirsche da drüben."

Mit nachdenklichem Gesicht sieht Reese Dennah kauend zu. "Bist du blöd? Ich handel mir doch nich für n Mädchen Ärger ein." dann mustert er sie kritisch und ihm scheint ein Licht aufzugehn. "Was krieg ich dafür?" Mit Schwung, packt er das Saftpäckchen, drückt etwas zu fest zu und verspritzt einen Teil auf das gegenübersitzende Kind. "Uups..." Reese sieht amüsiert zu wie es versucht sich sauber zu machen und trinkt.
Prüfend mustert sie ihn. Sie hat schon mitbekommen, dass er nicht der Hellste ist. Aber vielleicht ... "Du darfst zehn Sekunden gucken." Verschmitzt lehnt sie sich zu ihm vor.

Reese dreht den Kopf, betrachtet Dennah und fragt, "Gucken? Wohin?"
Dennah lacht mitleidig auf. Der Arme hat wirklich keine Ahnung. Die Brust heraussteckend deutet sie mit dem Daumen von einer Wölbung zur anderen.
Den Strohalm im Mund, beobachtet er ihre Geste ausdruckslos und es entsteht ein schlürfendes Geräusch als das Päckchen leer wird. Er schaut auf ihre Brüste, dann in ihr Gesicht bevor sich die Brauen verstehend heben. Er spuckt den Strohalm aus, zeigt auf Dennah und meint, "Dreisig Sekunden, und einmal anfassen."
Amüsiert kneift sie die Augen zusammen. "Wie lange anfassen?"

Wahnsinn, die steigt drauf ein? Misstrauisch verengt Reese ein Auge. Das ist doch die, die... wenn das stimmt, holt er sich viel zu wenig raus bei diesem Deal, "Weisst du was," Wissend stützt er sich auf den Arm auf dem Tisch und sieht sie an, "ich habs mir anders überlegt. Ich will eine Minute gucken und anfassen."
Abfällig schnaubend lehnt sie sich zurück. "Eine Minute? Hast du eine Ahnung, wie langweilig das für mich ist?"
Er zuckt die Schultern und wendet sich dem Inhalt des Burgers zu der vor ihm liegt, als wärs ihm nicht so wichtig, „Na gut, dann eben keine Kirsche für dich. Dacht ich mir schon, dass du nur bluffst.“

"Netter Versuch, Weichbirne." Dennah klopft ihm tröstend auf die Schulter, als sie aufsteht. "Es ist Kirschsaft. Kein Schulaufsatz." Stolz erhobenen Hauptes geht sie herüber zum anderen Tisch, lehnt sich lasziv lächelnd vor den Jungen, sagt irgendetwas zu ihm, woraufhin er ihr mit offen stehendem Mund den Saft reicht. Zufrieden hebt sie ihr Shirt ein Stück an, so dass der Junge die Hände unauffällig darunter schieben kann. Drei Sekunden vergehen - genügend Zeit, für eins der anderen Mädchen, nach einem Betreuer zu rufen. Dennah reißt das Shirt herunter und geht lässig zurück zu ihrem Platz. Mit dem Saft in der Hand setzt sie sich neben Reese und zwinkert ihm zu.
Reese schaut ihr zu, bis sie sich wieder hinsetzt und weiss im ersten Moment nicht was er dazu sagen soll. Es ist also wahr. Das muss er sich merken. Obwohl er einen gewissen Respekt für die Aktion hat, betrachtet er ihr stolzes Schmunzeln, bis sein Blick auf den herannahenden Betreuer hinter ihr fällt und meint, "Wenn dir das eine Woche Windeln wechseln wert war..."

Wieso Windeln? Verständnislos schaut sie ihn an. "Dennah?" Die Stimme hinter ihr klingt autoritär, so dass sie sich fragend herum dreht. So ein Mist! "Hm?" Unschuldig lächelnd sieht sie zum Erwachsenen auf. "Kommst du mal bitte mit? Ich würde mich gern mit dir unterhalten."
"Wieso? Ich esse gerade."
"Ich denke, du weißt wieso.", nickt Volker.
Stur dreht sie sich zurück, wirft Reese in der Drehung einen auffordernden Blick zu und flötet: "Ich habe nichts getan. Mein Freund hier kann das bezeugen. Und jetzt würde ich gern in Ruhe fertig essen."

Reese sieht den Betreuer an, dann Dennah und wieder Volker, "Ich hab keine Ahnung wovon sie spricht." sagt er grinsend.
"Keine Sorge Reese, mit dir will ich auch reden." antwortet Volker und hinter ihm kommt der Junge zum Vorschein, den Reese zuvor vom Platz vertrieben hat. Er streckt ihm die Zunge raus. Reese vergeht das Grinsen und seine unschuldig erfreute Haltung sackt in sich zusammen.

Augenblicklich bricht Dennah in Tränen aus. Das Gesicht in die Hände vergraben schluchzt sie laut genug, um die Aufmerksamkeit der umliegenden Tische auf sich zu ziehen. "Es ... tut mir ... leid. Er hat ... hat mich ge- ge- zwungen."
"Ja, okay. Spar dir das." Unbeeindruckt deutet er ihr, ihm zu folgen. "Kommt jetzt mit. Alle beide."
Genervt boxt sie Reese in den Oberarm. "Du Pfeife! Hättest dir was verdienen können."
Volker hält die Tür zum Büro auf und lässt den Teenagern den Vortritt. Er selbst nimmt hinter dem Schreibtisch des Heimleiters platz. Wenn dieser nicht da ist, müssen die Erzieher selbst Gespräche dieser Art führen. "Reese, du zuerst. Ich höre."

Auf dem Stuhl verschränkt Reese die Arme, "Ich hab gar nichts gemacht." sagt er und blickt beleidigt zu Volker.
"Du hast Jonathan vom Stuhl geschubst und ihm seinen Saft weggenommen." Der Betreuer klingt als hätte er das schon tausendmal gesagt.
"Doch nur weil sonst kein Platz mehr frei war." sagt Reese eindringlich, als wär das die einzige logische Schlussfolgerung die diese Situation geboten hat. "Außerdem war ich zu erst da und wer zu erst kommt zeichnet zu erst. Das wussten schon die Höhlenmenschen."
"Es heisst mahlt, und das Sprichwort kommt aus dem Mittelalter." korrigiert Volker.
"Hab ich doch gesagt." Reese lehnt sich wieder zurück und sein Blick zuckt zu Dennah, "Sie wollte, dass ich Noah den Kirschsaft klaue." lenkt er ab.

"Das ist nicht wahr." Augenrollend überschlägt Dennah die Beine. "Ich sagte, du sollst ihn holen. Von Klauen hab ich kein Wort gesagt. Dafür habe ich aber gesehen, dass du den armen Johannes brutal vom Stuhl geschubst hast." Mit großen Augen blinzelt sie besorgt dem Erwachsenen entgegen. "Ich hoffe nur, er hat sich nicht verletzt. In dem Alter sind sie noch so empfindlich."
"So schlimm wars gar nicht!" verteidigt sich Reese, "Er hat ja noch nich mal geheult." Grimmig richtet er sich auf und beugt sich herausfordernd in ihre Richtung, "Wenigstens verkauf ich meine Körperteile nich für nen lausigen Saft."

Dennah lacht humorlos. "Als ob die jemand haben wollte."
Energisch schlägt Volker mit der flachen Hand auf den Tisch. "RUHE JETZT!" Er atmet einmal durch, massiert mit zwei Fingern seine Nasenwurzel und spricht gefasst weiter: "Reese, du wirst dich bei Jonathan entschuldigen. Ohne ihn dabei anzufassen, anzuspucken oder anderweitig zu belästigen. Und du wirst die nächsten sieben Tage im Stehen deine Mahlzeiten zu dir nehmen."
Gespielt mitleidig sieht Dennah mit trauriger Schnute zu dem Jungen.
„Im Stehen? Das ist Kindesmissbrauch!“ ruft Reese aus.

"Und du, Dennah, wirst die nächsten sieben Tage ausschließlich Kleidung tragen, bei der nur noch deine Hände und dein Gesicht zu sehen sind."
"Was?? Das ist do-"
"Und gemeinsam,", dem Mädchen die Worte abschneidend hebt Volker eine Hand in die Luft, "werdet ihr beide einen Aufsatz darüber verfassen, wie ihr in dieser Situation besser, idealerweise gut, gehandelt hättet. Bis morgen abend."

Der Gesichtsfarbe des Betreuers zu urteilen, nimmt er keine weiteren Beschwerden mehr an, „Und jetzt raus hier!“
Verärgert verlassen die Teenager das Büro. Draussen sieht Reese Dennah an und grinst, „Viel Spass die nächsten sieben Tage, als Nonne.“
"Pf, ich bin doch nicht bescheuert. Der kann mich mal. Und diesen lächerlichen Aufsatz kannst du alleine schreiben." Erhobenen Hauptes stolziert Dennah an Reese vorbei, Richtung Treppen.

„Da kennst du mich aber schlecht.“ sagt er ihr hinterher und wendet sich in die andere Richtung.
Jetzt muss er schleunigst zu Vince, damit der Jonathan verhaut während er sich entschuldigt. Volker hat nur gesagt, Reese darf ihn nicht anfassen. Zufrieden lächelt dieser und freut sich drauf dieser Aufgabe nachzugehen.

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon )

Charaktere: Dennah, Reese
Geschichtsstrang: Immer Ärger im Waisenhaus II

Selbstsicher betritt Reese die Bibliothek. Sie ist schön hergerichtet, die Regale reichen weit bis zur Decke und es gibt Tische und Sitzecken für die Kinder zum lesen und lernen. Er streift an den Regalen vorbei und überfliegt die Buchrücken, bis er findet was er gesucht hat. Eilig zieht er das Geschichtsbuch 'Das antike Simsland' heraus und trägt es an einen Tisch. Aus der weiten Hosentasche, zieht er einen zerknülltes, leeres Blatt Papier und einen Bleistift heraus. Das Blatt streicht er grob ein wenig glatt, dann setzt er sich hin und schlägt das Buch auf.
"Was machst du da?" Dennah kommt hinter der Ecke hervor und schaut dem Jungen über die Schulter. "Du kannst doch gar nicht lesen."

"Geschichtshausaufgabe." gibt er konzentriert zurück. Er schreibt seinen Namen, in der wahrscheinlich schmuddeligsten Handschrift der Welt in die obere Ecke des Papiers, reisst eine Seite aus dem Buch und tackert sie auf das Blatt. "Norton ist wirklich krank." erklärt er Dennah als wüsste sie wer das ist, "Sonst reicht es, wenn ich ihm mit ner Kopfnuss drohe, aber er kriegt keinen Fuss aus dem Bett. Ich hab alles versucht." Kurz schaut er sich um, schliesst das Buch und faltet seine 'Arbeit' bevor er sie in die Tasche steckt.
Zufrieden steht er auf und sieht Dennah grinsend an, „Wo ist denn dein Skianzug?“
"In der Reinigung." Fasziniert von dem Ideenreichtum, ebenso wie von der fehlenden Weitsicht des Jungen, beobachtet Dennah sein Tun. "Dir ist schon klar, dass die wissen werden, was du -", seufzend winkt sie ab. "Ach, vergiss es. Gute Idee."
"Ah, gut, da seid ihr ja." Voller Tatendrang betritt Volker den Raum. "Habt ihr den Aufsatz schon geschrieben? Oder störe ich euch bei der Besprechung?" Obwohl der Betreuer sich denken kann, dass beide Teenager nicht vor Engagement platzen, gibt er ihnen die Chance, gut dazustehen.
Augenrollend wendet Dennah sich ab. Der Typ geht ihr auf die Nerven.

Reese sieht von Dennah zum Betreuer. Da er noch wunde Knieh und steife Arme von der letzten Strafe hat, sagt er, "Äh genau." nickend sucht er mit den Augen nach einer Ausweichchance und erwählt Dennah, "Sie wollte grade mit ihrem Teil anfangen." grinst er.
Was? Schockiert fragend guckt sie Reese an. "Gut, ich fang an. Was ich besser machen hätte sollen können oder so." Die Arme vor der Brust verschränkt verzieht sich ihr Gesicht zu einem Schmollen. "Ich hätte nicht zu Booms verlogenen Alten gehen sollen. Ich hätte schneller rennen müssen. Und ich hätte längst hier abhauen sollen." Energisch lässt sie die Arme an den Seiten herunterfallen und will wütend aus dem Raum stapfen, doch Volker stellt sich ihr in den Weg.
"Du hast etwas vergessen."
"Ach ja, und was?" Genervt funkelt Dennah den Erwachsenen an.
"Deine Kleidung. Du solltest dich mehr verhüllen."
"Dazu müsst ihr mich schon zwingen."

Reese setzt sich wieder hin und stützt das Kinn in die Hand. Aufmerksam beobachtet er Dennah und Volker bis er schliesslich sagt, "Kommen Sie schon, sie bestrafen damit nicht nur sie, sondern alle Kerle hier. Das ist doch nicht fair." er wirkt dabei als spräche er sehr im Interesse der Sache aber lächelt dabei schelmisch. "Seit wann sind 'n Sie so'n Priester? Sie sollten mehr mit der Zeit gehn."
Volker schürzt die Lippen, während er abwechselnd den grinsenden Reese und die schmollende Dennah betrachtet. "Wenigstens ein Oberteil, das bis zur Hose reicht.", ordnet er schließlich an. "Und vor dem Abendessen ist der Aufsatz fertig. Reißt euch zusammen. Ihr lebt hier nicht allein." Demonstrativ setzt er sich auf einen freien Platz, nahe des Ausgangs. "Ich bleibe hier sitzen, bis ihr eure Arbeit getan habt. Haltet euch ran. Ihr habt etwas über eine Stunde Zeit."
"Kann ich wenigstens pinkeln gehen?", meckert Dennah gereizt.
"Auf keinen Fall. Erst wenn ich das Papier in Händen halte."
Wütend stampft sie mit dem Fuß auf. "Komm schon, Keath, machen wir den Scheiß einfach, damit wir hier raus kommen." Beleidigt lässt sie sich neben Reese in den Sessel fallen. "Du schreibst."

„Mein Name ist Reese.“ sagt er energisch zu ihr, „Ich hab dir grade den Overall erspart, du könntest dich wenigstens bei mir bedanken.“ er blickt zu Volker grinst ihn an, dann Dennah.
"Keine Bange, das werde ich.", funkelt sie ihn an. "Und jetzt schreib." Ein Bein über das andere schlagend, lehnt sie sich zurück, legt die Arme enger an den Körper, so dass ihre Brüste prall aus dem Dekolletee lugen, und schaut gespielt nachdenkend an die Decke. "Wenn ich nur geahnt hätte, welche Ausmaße mein Versagen an diesem Tag annehmen würde, hätte ich anders gehandelt. Ich hätte dem Jungen neben mir nicht nur erlaubt, mich anzusehen ... unbekleidet ... ich hätte seine Hand gepackt und ihn mit in mein Zimmer genommen. Dort hätte er mir das Shirt ausziehen dürfen. Dann hätte ich seine Hose aufgemacht und sein Ding rausge-"

"Das reicht!" Volker schüttelt ungläubig den Kopf. Wie kann man nur so stur sein?! "Dennah, herkommen."
"Was? Wieso denn? Ich schreibe gerade meinen Aufsatz." Unschuldig klimpert sie mit den Wimpern.
Dem Betreuer steigt die Wut ins Gesicht. Ungeduldig packt er sie am Oberarm, zerrt sie vom Sessel und bugsiert sie mit dem Gesicht zur Wand. Mit einem Fuß sticht er unsanft in ihre Kniekehle, so dass sie zusammensackt. "Arme hinter den Kopf!"
Dennah begreift nicht, was das soll. Stöhnend folgt sie der Anordnung. "Und jetzt? was soll das?"
"Mund halten. So bleiben."
Statt zu schreiben, starrt Reese nur mit grossen Augen auf das was Dennah absichtlich präsentiert. Das was sie sagt, erreicht ihn kaum. Wie in Trance schluckt er, und kurz darauf wird sie aufgefordert die Wand zu küssen. Scheint als wärs ihr erstes Mal. "Na klasse!" sagt er sauer, "Jetzt muss ich den Mist allein schreiben."
Als ihn der Blick des Betreuers trifft, dessen Geduldsfaden gerissen scheint, duckt er sich hektisch über das Blatt und schreibt. "Schon gut, schon gut, ich machs ja.."

Nach einer Weile, die sich für Dennah sicher länger angefühlt haben muss, als für Reese, gibt er ein halb beschriebenes Blatt an Volker ab. Darin steht in wenigen Sätzen, dass er Jonathan wohl hätte fragen können ob er den Platz haben kann. Beim skeptischen Blick des Betreuers hebt Reese die Schultern, "Was? Sie haben nicht gesagt wie lang der Aufsatz sein muss. Sie sind selbst Schuld wenn sie mir ne Lücke lassen. Kann ich jetz geh'n?"
"Hau bloß ab!" Volker fuchtelt mit einer Hand in der Luft herum. "Du auch. Ich hab gleich Feierabend." Stressgeplagt verlässt der Betreuer die Bibliothek. Er hätte doch den anderen Job annehmen sollen. Da gab es zwar weniger Bezahlung, aber dafür auch keine unverbesserlichen Teenager.
(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon )
#10

<<< Gereon kommt von Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (3) <<<
Charaktere: Gereon, Anna-Maria
Geschichtsstrang: 02:44
Gereon seufzt. Auf dem Rücken liegend starrt er an die Zimmerdecke dicht über ihm. Wieder einmal haben Träume ihn nicht schlafen lassen - nun liegt er wach, den Gedanken und Ereignissen der vergangenen Tage nachhängend. Er muss nicht auf die Uhr sehen, um zu wissen, wie spät es ist. 2:44 - es ist immer 2:44. Seit er denken kann, erwacht er jede Nacht um diese Zeit.
Der ruhige und gleichmäßige Atem von Tomasz liegt als einzige Geräuschquelle meditativ im Raum. Im Heim in Sequoia waren die Nächte deutlich unruhiger. Die Wände waren dünner, so dass jeder Schritt auf dem Flur zu hören war. Kleinkinder und Säuglinge waren - anders als jetzt - im selben Stockwerk untergebracht, wie Teenager, wodurch im Grunde rund um die Uhr irgendwo Geschrei, oder zumindest Gewimmer zu hören war. Nachdem sie nun fast ein Quartal im neuen Heimathafen wohnen, gewöhnt Gereon sich langsam an die nächtliche Ruhe.
Dem Drang, eine zu rauchen, nachgehend, steigt er aus dem Bett, zieht die Jogginghose über, schnappt die Zigaretten vom Schreibtisch und verlässt das Zimmer.
Die Frage im Hinterkopf, wer heute Nachtdienst hat - sowohl bei den jüngeren, als auch bei den Älteren, lässt ihn möglichst leise agieren. Nicht jeder Erzieher gestattet nächtliches Herumgeistern. Sind in manchen Nächten beide Erzieher mit den Kleinsten beschäftigt, wenn eines der Kinder zahnt oder krank ist, scheint heute alles ruhig zu sein. Der leise Ton des Fernsehers im Aufenthaltsraum schwebt über den Flur. Talkshow. Das deutet stark auf Anna-Maria hin. Sie hält Sendungen dieser Art für psychologische Meisterwerke und glaubt, davon lernen zu können.
Leise, wenn auch nicht schleichend, zieht Gereon an der geöffneten Tür entlang und nimmt die Treppen ins Erdgeschoss, wo er direkt den Ausgang zum Garten anvisiert.
Die Nacht ist mild, Feuchtigkeit liegt in der Luft. Vor Kurzem hat es geregnet. Mit entzündeter Zigarette zwischen den Fingern, steigt der Teenager die Stufen bis zum Rasen herunter. Die nackten Füße berühren zaghaft das nasse Gras. In der Frühlingsnacht fühlt es sich unerwartet kalt an. Dennoch setzt Gereon auch den zweiten Fuß auf den Rasen und beginnt, hin und wieder an der Kippe ziehend, herum zu schlendern.
Ein beklemmendes Gefühl liegt ihm im Nacken, das er noch nicht zuordnen kann. Bilder aus seinem Traum wälzen sich durch sein Gedächtnis. Der Schacht auf der Insel in Windenburg, die Stimme von Frau Lakatos liegt hallend darüber. 'Sichere Pläne können scheitern, Verdrängtes bricht hervor ... eine höhere Kraft, die dich zwingt, etwas Neues auszuprobieren ... Was ist schon richtig? Was ist falsch? Du kannst nicht weiterleben, wie bisher ... jemandem helfen, etwas zu erreichen, was du selbst haben möchtest ...'
Gereon kriecht Gänsehaut über Rücken und Arme. Er erinnert sich an das befriedigende Gefühl, als seine Finger in den imaginären Innereien versanken. Wie muss es erst sein, wenn es sich um real existierende Organe handelt?
"Gereon?" Eine Stimme hinter ihm reißt ihn aus den Gedanken. Sich herumdrehend erblickt er Anna-Maria. In der Tür stehend betrachtet sie den Teenager sorgenvoll. "Was tust du denn hier? Ist alles in Ordnung?"
"Ich bin nur eine rauchen.", antwortet er unberührt.
"Um diese Zeit?"
Die Schultern zuckend, nimmt er den letzten Zug, nähert sich der Erwachsenen und drück die Glut an der Hauswand aus. "Konnte nicht schlafen." Ohne sie zu berühren, schlängelt er sich an ihr vorbei durch den Türrahmen, hinein in die Bibliothek. Anna-Marias Blick folgt ihm fragend. "Möchtest du darüber reden?"
"Hm?" Irritiert sieht er zu ihr zurück. "Worüber denn?"
"Gereon,", die kleine Frau schließt die Tür und macht einige Schritte auf ihn zu, "belastet dich etwas?"
'Abgesehen davon, dass ich mich zu einem gruseligen Psychopaten entwickele und die Los das völlig in Ordnung finden?' "Nein."
Anna-Maria ringt sich nickend ein Lächeln ab. Sie wird das Gefühl nicht los, dass den Jungen irgendetwas beschäftigt. Aber drängen hat noch nie jemandem geholfen, sich zu öffnen. "Gut. Aber ... wenn du doch mal reden möchtest, dann komm zu mir. Okay?"
"Okay." Ausdruckslos wendet er sich ab, um zurück nach oben zu gehen.
Resignierend schaut die Erzieherin ihm hinterher. Was ist nur geschehen, das ihn so werden ließ? Hat der Tod seiner Eltern ihn so sehr erschüttert, dass er jegliches Gefühl unerreichbar in sich eingeschlossen hat?
Neugierig schlägt sie den Weg ins Büro ein. Im Schrank, in dem die Akten der Kinder eingeschlossen sind, sucht sie nach 'Castillo'. Den Ordner unter den Arm geklemmt, verschließt sie den Schrank und kehrt zurück in den ihr zugeteilten Bereich. Sie hat noch einige Stunden, um in Ruhe zu lesen.
Tomasz schläft tief und fest, als Gereon das Zimmer betritt. Etwas ist anders, als zuvor. Einzelne Tropfen beginnen, ans Fenster zu schlagen. Der Regen setzt erneut ein. Ohne das Gefühl benennen zu können, das sich durch die Luft wälzt, lässt Gereon den Blick schweifen. '...' Stimmenlos liegt plötzlich der Name der Mitschülerin in seinen Gedanken. Dann geschieht es. Als wäre ihm sekundenlang die Luft verwehrt geblieben, atmet er tief ein. Ein beengendes Gefühl erfasst seine Brust. Angst. Sorge. Hilflosigkeit. Er muss zu ihr.
>>> Gereon geht nach San Myshuno Nr. 7 - Haus der Geschwister Hawk (4) >>>
- Das Forum
- Foren Hub [Neulinge starten hier]
- Fragen zum Rollenspiel
- Spielwelt-Richtlinien
- Support & Feedback
- Ankündigungen und Neuigkeiten
- Das Grosse Sims 4 RPG
- Orte
- Willow Creek
- [Archiv]
- Oasis Springs
- [Archiv]
- Newcrest
- Magnolia Promenade
- Windenburg
- [Archiv]
- San Myshuno
- [Archiv]
- Forgotten Hollow
- [Archiv]
- Brindleton Bay
- [Archiv]
- Del Sol Valley
- [Archiv]
- Strangerville
- Sulani
- Glimmerbrook
- [Archiv]
- Britechester
- [Archiv]
- Evergreen Harbor
- [Archiv]
- Mt. Komorebi
- Henford-on-Bagley
- [Archiv]
- Tartosa
- Moonwood Mill
- [Archiv]
- Copperdale
- San Sequoia
- Archiv
- Chestnut Ridge
- Archiv
- Tomarang
- Ciudad Enamorada
- Ravenwood
- Nordhaven
- Granite Falls
- Selvadorada
- Orte außerhalb von Simswelt
- Vampirwelt - Bloodmoon Valley
- Charaktere
- Hauptcharaktere
- Nebencharaktere
- Randfiguren
- Passanten
- Inaktive Randfiguren
- Inaktive Passanten
- [OPTIONAL] CC für Charaktere
- Kreativ Ecke
- Kreationen und Geschichten
- Häuser und Grundstücke
- Sims
- Geschichten und Challenges
- Community Talk
- Forenspiele
- Sonstiges
- Schreibübungen
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!