Copperdale - Haus von Katie Miller

27.04.2023 21:16 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2023 21:17)
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Copperdale Platz 3








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19.05.2023 12:51 (zuletzt bearbeitet: 02.08.2023 14:41)
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Katie - letzter Post
Victor - letzter Post
Megan - letzter Post

Charaktere: Katie, Victor, Megan
Geschichtsstrang: Kochen mit Katie


Katie krault Freya, dann geht sie in ihre Küche. Von ihrer Freundin weiß sie, dass diese in blau-weißen Farben gehalten ist. Vor allem aber weiß sie, wo sich alles befindet, das sie zum Kochen braucht. Dazu braucht sie nicht einmal ihre Freundin.



Die Schwarzhaarige öffnet den Kühlschrank und stellt die Zutaten schon mal bereit. Eigentlich hatte sie sich auf vier Gäste eingestellt - Pixie, Victor, Dora und Ben. Letztere beide hatten jedoch absagen müssen. Dora hat eine wichtige Prüfung, für die sie für ihr Studium vorbereiten muss und Ben hilft ihr dabei.

Aber Pixie und Victor würden kommen, und sie freut sich schon darauf. Als es an der Tür klingelt, öffnet Katie.



"Heey,", ruft Megan fröhlich aus und fällt Katie zwanglos in den Arm. "Wir sind da, alles wird gut. Und liebe Grüße von Dora und ihrem Liebling." Ohne zu zögern marschiert sie in die Wohnung und legt ihre Sachen hinter der Couch ab.
Auch Victor legt seinen Arm um die Gastgeberin und raunt ihr ein "Danke für die Einladung" ins Ohr.



"Hey ihr zwei! Macht euch gemütlich.", freut sich Katie. "Ja, schade, dass die beiden nicht kommen konnten, aber das ist dann halt so. Habt ihr einen bestimmten Wunsch? Ich hätte an eine Lasagne gedacht, gerne auch vegetarisch. Aber ich weiß ja nicht, was euch so schmeckt und passe mich da auch gerne an."

"Klingt gut
.", entgegnet die Pinke. "Was meinst du,Vic?"
"Sicher
.", nickt er. "Wie können wir dir helfen?", fragt er an Katie gewandt.

Katie führt die beiden in die Küche. "Wisst ihr, Lasagne war als Kind mein Lieblingsgericht." Sie erzählt weiter: "Wir brauchen eine Pfanne und Töpfe.", erklärt Katie gerade. Beides steht bereits griffbereit. "Das Gemüse...", sie zeigt auf Karotten, Champignons, Spinat und Zwiebeln... "wird in der Pfanne angebraten. Aber vorher muss alles natürlich kleingeschnitten werden. Das könntet ihr übernehmen." Sie holt ein Messer und ein Schneidebrett für jeden aus einer Schublade und stellt es auf den Tisch. "Ich mach in dem seperaten Topf dann erst mal die Soße." Für die Soße hat sich Katie die passierten Tomaten schon zurecht gestellt. "Schneidet erst mal klein, dann kommt der Rest nach und nach."



"Mein Papa hat das auch oft gemacht. Das war jedes Mal ein Hochgenuss
.", berichtet Megan, während sie beginnt, die Karotten zu zerkleinern. Die Zwiebeln schiebt sie grinsend zu Victor herüber. Ihm machen die beißenden Dämpfe deutlich weniger aus und schmunzelnd macht er sich ans Werk.



"Wo bist du denn aufgewachsen?", fragt die Pinke.

"Als Kind wohnte ich ebenfalls hier in der Nähe. Nicht in der selben Wohnung, aber ebenfalls in Copperdale. Später, als ich aus dem Elternhaus auszog, wohnte ich dann für eine Zeit in Brindleton Bay. Aber als dann die Blindheit zuschlug, kam ich wieder nach Copperdale zurück. Hier war mehr Platz in der Wohnung, und meine beste Freundin wohnt ja auch hier."



"Und deine Eltern?
", fragt die Besucherin weiter, "Wohnen die jetzt auch noch hier?"

"Meine Mutter ja, mein Vater ist in der Zwischenzeit leider verstorben.
", antwortet Katie. "Er hatte einen Autounfall." Katie achtet darauf, ob sie noch Schneidegeräusche hört. "Also, die Zwiebeln werden dann in der Pfanne angebraten,", erklärt sie, "und wenn sie glasig sind, kommt der Spinat dazu und Milch..." Sie erklärt noch eine Weile das Rezept, während sie aus dem Kühlschrank schon mal den Frischkäse hervorholt, den sie ebenfalls für die Lasagne braucht. Dann kommt sie wieder zum Thema Eltern zurück: "Ich und mein Vater.. wir hatten nie das beste Verhältnis. Aber den Tod hätte ich ihm jetzt trotzdem nicht gewünscht."

"Das kann ich gut verstehen.
", antwortet der Meermann, bevor er die Zwiebeln in die Pfanne gibt.



"Es gab öfters Streit zwischen uns. Er war leicht reizbar. Aber zu Mom konnte er auch zärtlich sein.", erzählt Katie weiter. "Aber ich besuche meine Mama immer noch regelmäßig. Dann ist sie nicht so alleine."

Nach einer Weile: Die Mehlschwitze, an der Katie gearbeitet hat, ist mittlerweile fertig und auch gewürzt. Auch das Gemüse ist bereit. Katie sucht nun die Auflaufform. Zielsicher findet sie die richtige Schublade auch trotz ihrer Blindheit. Sie holt die Auflaufform hervor und sucht offenbar etwas. "Verdammt.. hier irgendwo waren doch die Nudelplättchen. Könnt ihr sie vielleicht finden?"

"Hier sind sie.
", Victor wedelt klangvoll mit der Packung in der Luft herum. "Die Biester haben sich hinter dem Gemüse versteckt."

"Oh super, danke
!", lächelt Katie. "Jetzt gibt es abwechselnd etwas aus eurer Pfanne, Nudelplättchen und die Tomatensoße, bis alles verteilt ist."

Eifrig klatscht Megan von der Soße in die Form und streicht sie gleichmäßig aus. "Mein Papa hat mich weitestgehend allein aufgezogen.", erzählt sie nebenbei. "Meine Mutter war lange krank und die meiste Zeit in Kliniken. Je älter ich wurde, desto seltener war sie zu Hause."



"Oje!
", antwortet Katie, "Das klingt auch nicht einfach. Weder für deinen Vater noch für dich."

"Ehrlich gesagt, war ich es nie anders gewohnt
." Sie zuckt beiläufig mit den Schultern. "Für sie war das alles viel schlimmer, als für mich. Ich habe oft nicht verstanden, warum sie immer so traurig war. Das kam erst viel später." Sie nickt Victor zu, der die nächste Schicht in die Auflaufform gibt.

"Ja, tut mir leid. Du hast recht. Für sie wird es noch schlimmer sein." Traurig? Redet Pixie von Depressionen, die ihre Mutter hat? Dass die nicht so leicht loszuwerden sind, weiß Katie. Es hat bei ihr auch lange gedauert, als sie wegen der Blindheit in eine Depression rutschte. Mittlerweile geht es ihr da zum Glück wieder besser. "Hat es ihr was geholfen? Die Klinikaufenthalte meine ich?"



"Schwer zu sagen. Sie lebt heute in einem Heim. Weil sie immer wieder so Episoden hat, die können ganz plötzlich kommen und dann muss jemand da sein, der sich um sie kümmert. Das kann Papa nicht allein."
"Wirst du sie an den Feiertagen sehen?
", fragt Victor.
Megan beginnt zu strahlen. "Ja, wir besuchen sie zusammen. Ich freue mich schon darauf. Seit ich studiere kann ich sie nicht mehr so oft sehen."

Mittlerweile ist alles in der Auflaufform verteilt und Katie stellt die Lasagne in den Ofen. "Ja, die Feiertage bieten sich dazu an, Familie wieder zu treffen. Ich werde da wohl ebenfalls meine Mom besuchen.", erzählt sie.



"Was wirst du sonst noch machen?", fragt Megan, als sie sich gemeinsam an den Tisch setzen.

"An Weihnachten seh ich Mom. Geschwister habe ich leider nicht, also wird es ein Weihnachten zu zweit werden. Zu dritt, wenn wir Freya mitzählen." Diese hebt den Kopf, als sie ihren Namen hört. Doch dann sucht sie erneut den Fußboden nach heruntergefallenem Gemüseschnipseln ab. "Und über Silvester kommt Susanne zu Besuch."

"Klingt gut.
", lächelt Megan. Ihr Blick streift ihren Freund, der mit den Gedanken offensichtlich bei seinen Feiertagsplänen ist und damit nicht besonders zufrieden wirkt. Liebevoll tätschelt sie seine Hand, bevor sie sich wieder der Gastgeberin widmet:
"Heißt das, du hättest gern Geschwister gehabt?"



"Wäre bestimmt lustig gewesen
.", sinniert Katie. "Oder auch mal tröstlich: Wenn Dad rumgeschrien hat, habe ich mich oft auf mein Zimmer verkrochen. Da hätte ich geschwisterliche Gesellschaft sicherlich auch gut gebrauchen können. Aber es hängt natürlich auch davon ab, wie die so drauf sind." Sie macht eine kurze Pause, bevor sie fortfährt: "Wie sieht es denn bei euch aus mit Geschwistern?"

"Nope. Einzelkind.",
antwortet die Pinke kurz und knapp. "Aber bei unserem Herren ist viel los." Sie klopft ihm kameradschaftlich auf die Schulter. "Zu viel.", bestätigt er mit gequältem Tonfall.



"Das klingt nach einer großen Familie!", lächelt Katie. "Aber du klingst nicht sonderlich begeistert."

"Ich vermute, alles hat seine Vor- und Nachteile.
", erklärt der Meermann ausweichend.
"Er hat elf Geschwister.", mischt sich die Freundin ein.

"Oha!" Da muss Katie dann doch staunen. "Wie ich schon ahnte: Eine große Familie."

Sie holt die Lasagne aus dem Ofen. "Vorsicht, ist noch heiß!", sagt sie, während sie die Auflaufform mit Hilfe von Victor auf einen Untersetzer stellt. "Und ihr müsst euch selber auftun. Ich sehe eure Teller schließlich nicht. Aber ich hoffe, es schmeckt."

(In Zusammenarbeit mit Riva)

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13.06.2024 17:48 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2024 21:49)
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<<< Katie kommt von Copperdale (2) <<<

Charakter: Katie
Geschichtsstrang: Scherben

„Und jetzt…“
Katie greift nach dem Teller, „essen wir erst mal!“ – „Woff!“, antwortet Freya schwanzwedelnd. Der Geruch der Suppe, die Katie gekocht hat, ist auch für Hundenasen nicht uninteressant.

Katie greift nach der Suppenkelle, um sich einzuschütten. Auch ohne Augenlicht weiß sie genau, wo sich alles befindet. „Riecht gut was?“ Der Schwanz des Hundes klopft gegen Katies Beine. „Ha, aber ist nicht für dich, Freya, und das weißt du. Ja, hör auf zu winseln, du hattest dein Futter schon. Jetzt bin ich an der Reihe.“



Den Teller in beide Hände macht Katie einen Schritt Richtung Tisch, um ihn dort abzustellen… bis sie plötzlich den Lappen unter ihren Füßen spürt… „Arghh…“ Mit einem Schrei rutscht Katie auf dem Lappen aus und knallt auf den Fliesenboden der Küche. Ein Klirren ist zu hören, als der Teller auf dem Boden zerbricht… und die Scherben und Suppenspritzer sich in alle Richtungen verteilen.

Sie spürt, wie das Blut von ihrem Arm runter tropft. Eine der Scherben hat sie dort getroffen. Sie spürt, wie die heiße Suppe an ihrem Bein runterläuft… und fällt auf die Knie.

Alles… Alles in Scherben. So wie damals. Katie erinnert sich an die Zeit, als es los ging. Als ihre Augen nach und nach immer schwächer wurden. Als die Angst immer stärker wurde. Und es schließlich schwarz wurde. Sie bricht zusammen und schluchzt. Sie hat immer so getan, als käme sie mit der Blindheit klar. Hat nach außen hin versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Um anderen etwas vorzumachen. Um sich selbst etwas vorzumachen.



Nun reiß dich zusammen, Katie. Es ist ein zerbrochener Teller. No big deal… Egal wie sehr Katie versucht sich zu beruhigen, es klappt nicht. Es geht ihr nicht um den Teller oder die Suppe. Nutzlos… nutzlos… Das Wort hallt in ihrem Kopf. Sie ist eine Bürde für die Gesellschaft. Kann sich nicht mal selbst eine Suppe kochen. Kann ohne Hilfe nicht existieren.

Erst als sie Freyas Hundeschnauze in ihrem Gesicht spürt, beruhigt sie sich langsam. Sie war immer zu stolz, sich eine Putzfrau zu holen. Doch jetzt, mit all den gefährlichen Scherben, wird sie nicht drumrum kommen, sich Hilfe zu suchen. Ist das wirklich eine Schande?

Susanne würde ihr sofort helfen, daran zweifelt Katie keine Sekunde. Würde alles stehen und liegen lassen um bei ihr zu sein. So wie immer. Katie fühlt sich nicht wohl dabei, sie immer und immer wieder zu belästigen, ohne ihr selbst bei irgendetwas helfen zu können. Aber jetzt gilt es, auch an Freya zu denken. Nicht, dass der Hündin etwas passiert, weil sie die Suppe aufschlabbert und mit ihr die Scherben. Katie packt den Hund am Halsband, zieht ihn aus der Küche und schließt die Tür hinter sich. Hoffentlich ist es nicht bereits zu spät und Freya verletzt. Katie checkt Freyas Gesicht mit ihren Händen, kann jedoch keine Verletzung spüren. Wenn sie doch nur sehen könnte, um sich da sicher zu sein…

Katie greift nach ihrem Handy, lässt sich zu Susanne durchwählen. Jetzt hat sie keine Wahl. Sie braucht Hilfe.

>>> Katie geht nach Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (3) >>>


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03.09.2024 13:45
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<<< Katie kommt von Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (3) <<<

Charaktere: Katie
Geschichtsstrang: Depression


Katie krault Hündin Freya hinter den Ohren. Mittlerweile ist ihr Fuß wieder verheilt und sie könnte eigentlich wieder zu den Reitstunden gehen. Doch etwas in ihr ist zerbrochen. Schon die letzte Stunde hat sie ausfallen lassen, obwohl sie auch zu dem Zeitpunkt schon wieder gesund war.

Nicht die Tatsache, dass sie vom Pferd gefallen ist, macht ihr zu schaffen. Nicht einmal die Verletzung. Sondern dass sie dadurch wieder an ihre Behinderung erinnert wird. Hätte sie der Plastiktüte ausweichen können, wenn sie sehen könnte? Was hat sie im Leben falsch gemacht, um die Blindheit zu verdienen? Dunkel erinnert sie sich an die Zeit, als sie noch sehen konnte. Wie einfacher das Leben damals doch war!

Ein Schub von Traurigkeit überkommt sie. Es gibt Tage, da hat sie das Gefühl, alles überwunden zu haben und trotz Behinderung ein schönes Leben anzufangen. Heute ist keiner dieser Tage. Tränen laufen ihr über das Gesicht.

Freya leckt ihr über die Hand. Katie wirft sich der Hündin in die Arme. Das weiche Fell gibt ihr Trost. Marley hat sich so viel Mühe gemacht mit dem Sound-Parcours beim Reiten. Nur wegen dieser verdammten Blindheit ist das überhaupt nötig gewesen!



Katie erinnert sich an den Tag, als ihr die Schüssel heruntergefallen ist. Auch da überkam sie die Trauer. Bei der Reitstunde hingegen hatte sie so etwas wie Freiheit spüren können, vor dem Unfall. Sie erhebt sich. Es hilft nichts. Es wird immer wieder Tage geben, die von der Depression bestimmt werden. Das heißt jedoch nicht, dass sie sich davon unterkriegen lassen muss!

Ein letztes Mal seufzt Katie. Dann geht sie gemeinsam mit Freya nach draußen, um spazieren zu gehen und frische Luft zu schnappen. Das hilft, um wieder Kraft zu finden. Die nächste Reitstunde wird sie jedenfalls nicht mehr ausfallen lassen.


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