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Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch
<<< Marley kommt von Del Sol Valley Nr. 1 - The Black 'n' Red Theater <<<
<<< Gereon kommt von Willow Creek Nr. 16 - Haus Darkholme (2) <<<
Charaktere: Marley, Gereon
Geschichtsstrang: Die Sprache der Pferde
Nachdenklich betrachtet Marley Gereon, während sie mit ihm zu den Ställen läuft. Er ist hier aus 'therapeutischen Gründen', wie sie von Annett weiß. Doch bisher hat sich seine Arbeit auf Stall ausmisten beschränkt, oder auch mal die Futtertröge füllen. Keine Aufgaben, bei dem er direkt mit den Pferden in Kontakt steht. Und die wenigen Male, dass er den Tieren nah kam, zeigte er wenig Interesse. Trotzdem hat Annett sie damit beauftragt, Gereon in die erste Reitstunde einzuweisen. Vielleicht hat er ja seine Meinung geändert. Dann mach mal deinen Job. „Alpha ist wirklich ein freundliches Tier.“, erklärt sie, „Ihn kennst du ja schon ein bisschen.“ Sie öffnet die Box, dreht sich noch einmal zu ihrem Schüler um. „Bevor du dich einem Pferd näherst, solltest du auf die Körpersprache achten. Siehst du, wie neugierig er dich anschaut? Achte auch auf die Ohren. So wie die jetzt stehen, ist das ein gutes Zeichen.“ Sie streicht dem Hengst liebevoll über die Nüstern. „Wenn die Ohren zucken oder gar nach hinten angelegt sind, könnte das hingegen auf Nervosität oder Aggressivität hindeuten.“ Doch bei Alpha ist das nicht der Fall, und so betreten beide die Box. Das Tier schnaubt leise und stupst Marley mit der Nase an. Sie lächelt und krault Alpha weiter. Dann wendet sie sich wieder Gereon zu: „Vor dem Satteln müssen wir erst mal dafür sorgen, dass das Tier gesäubert wird.“ Sie reicht ihm den Kasten mit den Putzbürsten. „Der Grund dafür ist einfach: Wenn Staub zwischen Sattel und Pferdehaut übrig bleibt, könnte das scheuern und unangenehm für das Tier werden.“ Sie nimmt die Kardätsche, eine weiche Pferdebürste, heraus. Mit kreisenden Bewegungen macht sie Gereon vor, was zu tun ist..

Putzen, bürsten, striegeln - Dinge, die Gereon bereits kennt. Trotzdem beobachtet er lernwillig Marleys Bewegungen, um zu studieren, ob ihm etwas auffällt, das er vielleicht noch übernehmen könnte. Nach einigen Bürstenstrichen überreicht sie ihm das Werkzeug und lässt ihn weiter machen. Gewissenhaft arbeitet er, wenn auch deutlich weniger routiniert und gefühlvoll, so dass es eher den Anschein macht, als würde er eine Wand verputzen. Alphas Veränderung der Körpersprache registriert Gereon nicht. Zwar bleibt das Tier ruhig, doch ein Kenner würde dessen Augen rollen sehen. Unbeirrt fährt der Teenager fort, ohne dem vermehrten Schnauben des Hengstes eine Bedeutung beizumessen.

„Nicht so grob! So macht man das.“ Sie zeigt es erneut. Als Alpha schließlich fertig gestriegelt ist, zeigt Marley, wie Gereon weiter arbeiten muss. Die Satteldecke wird aufgelegt „Die Decke muss genau in die richtige Position gelegt werden. Sie soll auf dem Widerrist aufliegen, dem hohen Punkt zwischen den Schulterblättern, und ein Stückchen über den Rücken bis zu den Flanken reichen.“ Bald ist auch das erledigt. „Der Sattel kommt jetzt vorsichtig auf die Decke. Hebe ihn mit beiden Händen hoch und achte darauf, dass du das Pferd nicht aus Versehen mit dem Sattel haust. Positioniere ihn so, dass er direkt hinter den Schulterblättern sitzt – er darf nicht zu weit vorne oder hinten liegen, sonst drückt er.“ Marley beobachtet Gereon. Sie verdreht die Augen, als sie Gereon so grob hantieren sieht. „Nein, nein! So tut das dem Pferd doch weh!“ Sie sieht ihm tief in die Augen. „Pferde sind kluge und auch fühlende Wesen. Bitte bedenke das!“ So langsam kommen ihr die Zweifel, dass es wirklich eine gute Idee war, Gereon das Reiten beizubringen. Marley kann Menschen nicht leiden, die Pferde nur als Sportgegenstände sehen. Aber vielleicht liegt es auch nur an Gereons Unerfahrenheit. Sie gibt ihm noch eine Chance, als es zum Sattelgurt und später zum Zaumzeug kommt.
Nachdem der Sattel richtig befestigt und auch die Steigbügellänge eingestellt ist, kommt das Zaumzeug an die Reihe. „Das Gebiss ist der Teil des Zaumzeugs, der in das Maul gehört. Wenn du es einlegst, halte es dem Pferd vor und führe es vorsichtig hinein. Es hilft, wenn du deinen Daumen an die Maulspalte legst – das regt das Pferd an, das Maul zu öffnen.“ Nach den Erfahrungen zuvor fügt sie dann noch hinzu: „Sei dabei sanft, denn das Gebiss darf nicht gegen die Zähne schlagen.“ Ihre Stimme lässt dabei keine Zweifel, dass sie diese Worte auch ernst meint. „Komm, ich mach es dir einmal vor.“ Sie legt das Zaumzeug an, damit Gereon sehen kann, was sie meint. Danach nimmt sie es wieder ab und reicht es dem Jungen in die Hand, damit er es auch selber versuchen kann.

Aufmerksam saugt Gereon auf, was die Fachfrau erklärt. Ihm ist nicht klar, was er anders macht als sie und so wirkt er trotz größter Mühe unbeholfen, als er sich dem Maul nähert. Der warme Atem des Tieres legt sich auf seine Haut, was ihm befremdlich vorkommt. Für gewöhnlich berührt er keine Tiere. Es kommt seltener als bei Sims vor, dass er Bilder oder Regungen von ihnen empfängt, und wenn es passiert, dann haben sie ihr Leben bereits hinter sich. Sie verspüren weder Schmerzen noch Nervosität und reagieren rein instinktiv auf ihn. Alles ist natürlich, ohne dass er etwas hinterfragen muss. Diese Situation, mit einem lebenden, dazu noch domestizierten Pferd, das er anfassen und lesen soll, ist völliges Neuland für ihn. Mit etwas Mühe gelingt es ihm, Alpha zum Öffnen des Mauls zu bewegen, so dass er vorsichtig das Gebiss hineinreicht. Den ersten und, seiner Einschätzung nach, schwierigsten Schritt hakt Gereon gedanklich ab, während er sich all den Riemen und Verschlüssen widmet. Unruhig schwenkt der Kopf des Hengstes hin und her, so dass Gereon, trotz aller augenscheinlichen Geduld, wenig Chancen hat auch nur einen Riemen anständig zu schließen. Gerade als er sich Marley zuwendet, um sie nach Tipps zu fragen, fährt Alphas Kopf zu ihm herum und schnappt nach dem Arm des Jungen. Der Biss des genervten Pferdes war zaghaft, aber flüchtig und dadurch kräftig genug, um eine Wunde in Gereons Haut zu reißen. Überrascht schaut er auf seinen stechend schmerzenden Arm, dann zum Hengst. Erst jetzt lösen sich seine Finger vom Zaumzeug. Den verwundeten Arm im geraden Winkel angehoben dreht er sich zu Marley. Er sagt nichts, sein Blick ist ausdruckslos, doch in seinem Inneren stürzen unzählige Fragezeichen übereinander. Er hat sich doch bemüht, vorsichtig zu sein. Wie konnte das passieren?
Zu laut, zu heftige Bewegungen, zu fest... Marley tut es in der Seele weh, Alpha so behandelt zu sehen. „Jetzt reicht es! Die Reitstunde ist vorbei!“, sagt sie bestimmt. Doch es ist zu spät. Im selben Moment beißt das Pferd zu. Auch Marley starrt zuerst entgeistert auf die Wunde, dann siegt ihr Verantwortungsbewusstsein. Egal wie Gereon Alpha auch behandelt hat, muss sie sich um den Jungen kümmern. Immerhin ist er ihr Schüler. Sie schluckt ihren Ärger runter, spart sich sogar eine weitere Predigt, sondern bringt den Jungen aus dem Stall zum erste Hilfe Kasten.

Der Lehrerin folgend überlegt er fieberhaft, was er falsch gemacht haben könnte. Warum fährt Marley ihn so an? Ist sie wütend auf ihn? Er hat sich wirklich bemüht, seine Sache gut zu machen. "Ich sollte vielleicht lieber beim Ausmisten bleiben." Gereons Worte klingen sachlich. Er gibt dem Hengst nicht die Schuld. Tiere tun nichts aus Bosheit, dessen ist er sich bewusst. An der Bank angekommen, lässt er sich darauf sinken und betrachtet seinen Arm. Noch immer fließt Blut aus der Wunde, dennoch scheint sie nicht tief zu sein. "Ich schätze der Plan von Dr. Darkholme funktioniert nicht. Ich sollte nicht mit Tieren arbeiten. Jemand muss ihr das sagen. Auf mich hört sie nicht."
"Beim Ställe ausmisten tust du niemandem weh.", bestätigt auch Marley trocken. Sie stimmt Gereon zu - immerhin sieht er es ein. Mit diesen Worten öffnet sie den Erste-Hilfe Kasten. Dann kniet sie sich zu ihm nieder, um die Wunde zu behandeln. Zum Glück scheint diese nicht tief zu sein. "Ich hoffe, du bist geimpft."

Gereon nickt stumm. Die Erzieher achten streng auf alle regelmäßigen Gesundheitsmaßnahmen. Beinahe regungslos lässt der Teenager die Prozedur über sich ergehen. Die Wunde brennt, als Marley sie reinigt, doch er verzieht keine Mine. Stattdessen versucht er, jede harsche Berührung zu erspüren. Dies ist nicht seine erste Verletzung. Vor einigen Jahren hatte er ständig Schürf- und Platzwunden von Balgereien mit Kindern, die ihn aufmischten. Doch ist es das erste Mal, seit er diese neuen, noch immer unergründeten Regungen und Assoziationen in sich wahrnimmt. Etwas in oder an ihm verändert sich und er beginnt eine vage Ahnung davon zu bekommen.
Marley mustert den Jungen. "So, das war es.", sagt sie und bezieht sich dabei auf die Wunde, "Ich glaube nicht, dass sich etwas entzünden wird, aber ich bin auch kein Experte. Wenn es Probleme gibt, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen." Sie seufzt. Annett wird nicht begeistert sein, wenn sie erfährt, dass Marley die Stunde abgebrochen hat. Die Reitlehrerin beschließt, noch einmal mit dem Jungen zu reden. "Verstehst du, warum Alpha dich gebissen hat?"

Er antwortet nicht sofort. Die Szene in Gedanken abspielend überlegt er angestrengt. Er hat getan, was sie getan hat. Sicher, sie ist erfahrener. Aber er war vorsichtig. Den Kopf schüttelnd sieht er sie aus leeren Augen an, eine Schulter zieht zaghaft in den Nacken. "Vielleicht findet er mich gruselig."
Das war nicht die Antwort, die Marley sich erhofft hat. So kann sie nicht mit dem Jungen arbeiten. Auch Alpha hat ein Recht darauf, beschützt zu werden. "Pferde sind Fluchttiere.", erklärt Marley, "so wild, wie du vor ihm herumgehampelt hast, hast du ihn erschreckt. Genau das meinte ich mit meinen Warnungen. Deshalb solltest du nicht so grob zu ihm sein. Es war nicht bösartig gemeint." Ist er deshalb in der Therapie? Um Empathie zu lernen? So genau kennt Marley die Details nicht, doch sie weiß, dass seine Anwesenheit von seiner Therapeutin ausging.
Er hat wild herumgehampelt? Den Kopf senkend betrachtet Gereon nochmals das Bild in Gedanken. "Ich habe nicht bemerkt, dass ich herumgehampelt habe." Das Gesicht noch immer regungslos sieht er die Lehrerin intensiv an. "Wie kann ich es besser machen, wenn ich den Fehler gar nicht bemerke?"

Marley sieht Gereon lange und schweigend an. Er scheint seine Frage ernst zu meinen. Ihr Blick wird etwas sanfter. "Achte zuerst immer auf die Körpersprache, auf die Ohrenstellung. Das ist ein guter Hinweis darüber, wie das Tier fühlt. Und ganz im Allgemeinen musst du ruhig bleiben. Du musst deine Ruhe auf das Tier übertragen.. und nicht unüberlegt rumhampeln und Stress verursachen. Auch dann, wenn das Pferd in diesem Moment keine Angst zeigt, heißt das nicht, dass sich das nicht schnell ändern kann wenn du dich dementsprechend verhältst."
Die Ohren. Das hat sie schon einige Male erwähnt. Gereon hat versucht, darauf zu achten, doch ihm ist nichts aufgefallen. Warum sieht er das nicht? Ruhe bewahren. "Bin ich denn unruhig?" Wenn er ehrlich in sich hineinhorcht, findet er dort keine Unruhe. Aber vielleicht spürt er es nur nicht. Wenn alle sagen, dass er sich selbst nicht fühlt, stimmt es möglicherweise. Nur ... was soll ein Pferd daran ändern? Nachdenklich hebt Gereon die Mütze vom Kopf und kratzt sich durch die Locken, bevor er sie wieder aufsetzt. Noukis Katze hatte keine Angst vor ihm. Aber die wurde auch nicht von ihm gesattelt. Sie kam auf ihn zu. "Vielleicht,", er denkt noch einmal über seine Worte nach, bevor er weiter spricht, "muss Alpha die Gelegenheit haben, auf mich zuzugehen. Nicht ich auf ihn. Weil,", er stockt. Wie erklärt er am Besten, was er meint? "Er wird nicht gefragt, ob er in meiner Nähe sein will. Es wird von ihm verlangt. Vielleicht ist das falsch." Die Augen halb zusammengekniffen schüttelt er den Kopf. "Ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung von Tieren. Aber ich weiß, dass es mir nicht gefallen würde, wenn jeder mich anfassen kann, ohne dass ich ein Mitspracherecht hab. Vielleicht würde ich dann auch beißen."

Nun muss Marley doch lächeln. "Hast du gesehen, wie Alpha mich mit der Nase angestupst hat vorhin? Auch Pferde können Zuneigung zeigen. Und auch Pferde lieben die Bewegung. Wenn ich merke, dass sich das Tier dabei unwohl fühlt, werde ich es nicht zwingen. Du hast einen guten Punkt angesprochen: Lass das Pferd zeigen, dass es dir vertraut." Sie muss lange überlegen, bevor sie weiter spricht. Einerseits will sie Alpha nicht weiter stressen. Andererseits hat sie einen Auftrag von Annett, der da lautet, Gereon Reiten beizubringen. Bevor sie das angehen kann, sollte sie ihm etwas über den Umgang mit Pferden beibringen. "Möchtest du es noch mal versuchen? Diesmal wartest du ab ob das Pferd auf dich zukommt. Aber... keine hektischen Bewegungen. Sei ruhig. Rede mit einer ruhigen Stimme zu dem Tier."
Gereon lässt die Worte auf sich wirken. Das klingt fair. "Okay", nickt er.
In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon
>>> Gereon geht nach Newcrest Nr. 13 - Waisenhaus Heimathafen (2) >>>
>>> Marley geht nach Chestnut Ridge >>>
Charaktere: Annett
Geschichtsstrang: Die kleinen Dinge
So sehr Annett noch immer auf Wolke sieben schwebt und überglücklich mit Theo ist, so sehr nervt sie Raphael und seine ewige Liebelei mit Marley. Auch wenn nach der großen Aussprache endlich Ruhe eingekehrt ist und beide ihrer Arbeit auf der Ranch nachgehen, sind es genau diese Kleinigkeiten, die Annett regelmäßig zur Weißglut bringen.
Die Ranch läuft gut. Der Hof schreibt mittlerweile schwarze Zahlen und eigentlich müsste sie zufrieden sein. Doch manchmal ist ihr das alles zu viel: die Verantwortung, die Selbstständigkeit, das ewige Jonglieren zwischen Stall, Büro und Privatleben. War es wirklich die richtige Entscheidung, den Hof zu pachten – mit allem drum und dran?
Annett seufzt, schnappt sich ihr Glas Eistee und geht auf die Hochterrasse, um ein bisschen Sonne zu tanken. Gerade hat sie begonnen, den Ausblick zu genießen, da fällt ihr ein gesatteltes Pferd ins Auge, das ohne Reiter über die Ranch läuft. Sofort ist sie hellwach. Ist jemand gestürzt?
Sie richtet sich auf und späht über das Gelände. Und da – in der Ferne erkennt sie zwei Gestalten. Die Beiden schon wieder. Raphael und Marley. Natürlich. Und genau das sind die Momente, die ihr den letzten Nerv rauben.

"Beruhig dich", murmelt sie vor sich hin, während sie sich wieder hinsetzt. "Lass die beiden einfach machen. Konzentrier dich auf Theo."
Langsam hellt sich ihre Laune auf. Nächstes Wochenende fährt Theo mit seinem Sohn und seinem Neffen auf einen kleinen Roadtrip – und danach hat er eine Überraschung für sie geplant. Ob er mit ihr in den Urlaub fliegen will? Ein Kribbeln breitet sich in ihr aus.
Der Ärger über Raphael und das entlaufene Pferd ist wie weggeblasen.
<<< Raphael kommt von Chestnut Ridge <<<
Charaktere: Raphael, Annett
Geschichtsstrang: Kein neues Heim für Gereon
Raphael klopft kurz an, bevor er die Tür zu Annetts Büro öffnet. Sie sitzt hinter ihrem Schreibtisch, vertieft in Unterlagen, hebt aber direkt den Blick, als er eintritt. "Was kann ich für dich tun, Raphael?" Daraufhin tritt er einen Schritt näher. "Es geht um Gereon. Der arbeitet ja jetzt schon eine Weile bei uns … und ich finde, er macht das echt gut. Ich hab mich richtig an ihn gewöhnt."

Er verschränkt die Arme und schaut Annett offen an. "Und ehrlich gesagt find ich es schade, dass er jeden Abend zurück ins Waisenhaus muss. Wir haben doch noch Mitarbeiterwohnungen frei – könnte er nicht einfach hier einziehen? Die stehen doch eh leer, außer die, in der Marley wohnt."
Annett blickt ihn für einen Moment schweigend an. Seufzend schüttelt sie leicht den Kopf. "Solch eine Idee kann echt nur von dir kommen, Raphael … Wie stellst du dir das bitte vor?" Sie lehnt sich im Stuhl zurück und mustert ihn ernst.
"Gereon arbeitet hier nicht, weil er sich dachte: Ach, such ich mir mal einen Job. Der Junge ist nicht einfach." Überrumpelt runzelt Raphael die Stirn. "Was meinst du damit? Klar, er ist ruhig, nachdenklich, aber …" Da wird er auch schon von Annett unterbrochen. "Raphael. Der Junge lebt nicht umsonst in einem Waisenhaus. Seine Eltern sind tot. Er hat einen gesetzlichen Vormund und du weißt, dass er aus therapeutischen Gründen bei uns arbeitet."
Sie lehnt sich vor und spricht jetzt etwas leiser. "Als die Heimleitung damals den Vertrag unterschrieben hat, wurde ich gebeten, besonders auf ihn zu achten. Er ist nicht aggressiv, nein – aber er hat dennoch … Verhaltensauffälligkeiten. Diagnostiziert wurde eine Affektstörung. Er tut sich schwer mit Bindungen. Das kommt nicht von ungefähr." Den Blick nach unten senkend, fühlt sich Raphael verunsichert. "Ich … ich wusste nicht, dass das so tief geht."
Annett streicht sich durch ihr Haar. "Natürlich ist er pflichtbewusst – das stelle ich gar nicht in Frage. Aber niemand weiß so genau, was in ihm vorgeht. Und ganz ehrlich: Wie willst du jemanden mit so einem Hintergrund einfach in eine Wohnung auf dem Hof stecken, ohne Betreuung?" Sie lehnt sich wieder zurück. "Ich mag Gereon, wirklich. Aber ich habe hier Verantwortung für den ganzen Hof, für die Therapie, für die Pferde – und ja, du und Marley helft viel, das weiß ich zu schätzen – aber ich soll jetzt auch noch … Pflegemutter spielen?"
Raphael schüttelt empört den Kopf. "Du müsstest doch gar keine Verantwortung übernehmen. Die Heimleitung kann ihn doch weiter betreuen. Nur … er hätte hier mehr Ruhe. Mehr Freiheit. Und vielleicht – mal das Gefühl, irgendwo anzukommen." Die Stirn in Falten gelegt, wird Annetts Stimme schärfer. "Raphael, hast du dich mal wirklich mit dem Thema beschäftigt? Das ist kein WG-Zimmer. Wenn ich einen Minderjährigen bei mir wohnen lasse, muss ich Pflegemutter werden – mit allem, was dazugehört. Und das will ich nicht. Ich hab auch ein Privatleben, ich will abends mal abschalten, Zeit mit Theo verbringen …"

Sie schiebt einen Papierstapel zurecht. Es ist offensichtlich, dass sie das Gespräch beenden will. "Und abgesehen davon weißt du ganz genau: In den Mitarbeiterwohnungen war ein Rohrbruch. Marleys Wohnung ist zum Glück verschont geblieben – bisher. Aber sonst ist da niemand unterzubringen, bis wir die Reparaturen bezahlen können. Und das dauert." Sie sieht ihn eindringlich an. "Also bitte. Lass das Thema. Geh zurück an die Arbeit. Ich muss jetzt auch weitermachen. Danke für dein Verständnis."
Der Stallbursche bleibt einen Moment stehen und senkt den Kopf. "Verstanden …" Unzufrieden dreht er sich um und verlässt das Büro.
#34
<<< Marley kommt von Chestnut Ridge <<<
<<< Gereon kommt von San Sequoia - Haus S. Schmidt (2) <<<
Charaktere: Raphael, Marley, Gereon, Annett
Geschichtesstrang: Irgendwie muss es weiter gehen
Raphael betritt die Gemeinschaftsküche, in der sich bereits einige Mitarbeiter versammelt haben. Marley war so freundlich und hat die Crew zusammengetrommelt, da es aufgrund der jüngsten Ereignisse Änderungen auf dem Hof geben wird. Als Raphael die Tür hinter sich schließt, wird es still im Raum.
"Danke, dass ihr alle gekommen seid", beginnt er. "Ich muss euch leider eine traurige Mitteilung machen." Er hält kurz inne und schaut in die Runde. "Annetts Lebensgefährte Theo ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen."
Ein leises Raunen geht durch den Raum. Raphael atmet einmal tief durch, bevor er fortfährt. "Wie ihr euch vorstellen könnt, ist Annett am Boden zerstört. Sie wird für unbestimmte Zeit ausfallen. Wir können in nächster Zeit nicht mit ihr rechnen."
Er macht eine kurze Pause, dann fährt er fort. "Einige von euch erinnern sich sicher noch an meine Tante Flora. Ich habe gerade mit ihr telefoniert, sie wird in den nächsten Tagen auf den Hof kommen, um uns zu unterstützen – vor allem bei allem Bürokratischen und der Verwaltung."
Seufzend sammelt er seine nächsten Worte.
"Bis dahin müssen wir gemeinsam schauen, dass der Hof weiterläuft. Wir kümmern uns um die Tiere, die Reitschüler und tun, was wir können. Wenn es euch möglich ist, besucht Annett ruhig mal. Ihr müsst nicht viel tun – manchmal reicht schon Zuhören oder eine Umarmung. Alles, was ihr geben könnt, hilft ihr gerade sicher sehr."
Nachdem ihm einige Mitarbeiter zunicken, spricht er weiter.
"Wenn ihr Fragen habt, lasst uns darüber sprechen", schließt Raphael seine Ansprache, während sein Blick von Gesicht zu Gesicht wandert. Die Betroffenheit in der Runde ist spürbar. Auch ihn lässt das alles nicht kalt.
Er denkt an die vergangenen Stunden zurück. Gestern Abend war Theos Schwägerin plötzlich auf dem Hof erschienen. Zuerst dachten alle, sie wolle einfach nur zu Besuch kommen. Doch dann zog sie sich mit Annett für ein kurzes Gespräch in den Gemeinschaftsraum zurück. Das laute Schluchzen war nicht zu überhören. Raphael ließ sofort alles stehen und liegen, um Annett beizustehen. Irgendwann, tief in der Nacht, ist sie vor Erschöpfung eingeschlafen. Auch Raphael konnte sich dann endlich kurz hinlegen – doch seine Gedanken kreisten die ganze Zeit.
Wie soll es jetzt weitergehen? Theo war eine große Hilfe auf dem Hof, immer freundlich, immer bereit mit anzupacken. Er hatte sich sehr bemüht, die Verbindung zwischen Marley, Annett und Raphael wiederherzustellen und sprang oft ein, wenn jemand ausfiel. Und jetzt das. So etwas hat niemand verdient.
Raphael hofft sehr, dass der Unfall aufgeklärt wird und die Verantwortlichen gefunden werden, doch bisher ist die Lage unklar.
"Oh shit!", entfährt es Marley. Sie blickt betroffen zu Boden. Dabei war Annett so glücklich über die Beziehung und Theo war auch ein wunderbarer Mensch. Warum trifft es immer die Falschen? Sie geht zu Raphael, umarmt ihn wortlos - auch um selber Trost finden zu können. Dabei lief es doch eigentlich gut in letzter Zeit.
"Maybe ...", sagt sie laut, bevor sie wieder ins Simlische wechselt. "Vielleicht können wir uns was überlegen, um sie etwas trösten zu können."

Regungslos, beinahe wie ein außenstehender Forscher, betrachtet Gereon die Gesichter. Entsetzen, Trauer, Hilflosigkeit, Schock. Die meisten starren zu Boden oder vor sich her. Er fühlt nicht, was sie fühlen. Im Gegenzug wissen sie nicht, was er weiß. In sich hineinhorchend, sieht sein geistiges Auge sich auf dem Hof um. Irgendwer schleicht umher, offenbar ohne die Absicht, in Kontakt zu treten. Doch von Theo keine Spur. Es ist wohl noch zu früh dafür. Erfahrungsgemäß muss eine Seele, die so plötzlich ihrem Körper entrissen wird, sich zuerst orientieren, bevor sie sich zwischen den Welten bewegt.
Stille breitet sich aus. Niemand scheint zu wissen, wie der von Marley erwähnte Trost aussehen könnte. Gereon weiß, dass seine Gegenwart nicht diesen Effekt hat. Er wird sich von Annett fernhalten. Nicht, um ihr aus Hilflosigkeit aus dem Weg zu gehen, sondern um ihr keine Last zu sein.
Raphael nickt zustimmend, als Marley einen Vorschlag macht. "Das ist eine sehr gute Idee", sagt er. "Was Annett jetzt vor allem braucht, ist etwas zu essen. Ich habe ihr gestern ein paar Schnitten gemacht, aber sie hat keinen Bissen angerührt. Auch heute Morgen hat sie noch nichts gegessen."
Er denkt kurz nach, dann schaut er zu Marley. "Ich gehe gleich noch mal zu ihr hoch und sehe, ob ich irgendetwas für sie tun kann. Oder ...", für einen Augenblick zögert er. "Vielleicht ist es besser, wenn du zu ihr gehst. Vielleicht fühlt sie sich wohler, erstmal mit einer Frau zu sprechen."
Dann wendet er sich wieder an die anderen. "Da meine Tante Flora jetzt hier ist, werde ich mit ihr gemeinsam einen Plan ausarbeiten. Den bekommen dann alle ausgeteilt. Es kann sein, dass sich dadurch auch etwas an den Schichten oder Arbeitszeiten ändert, aber das besprechen wir dann gemeinsam."
Der Raum beginnt sich langsam wieder mit Stimmen zu füllen. Einige Mitarbeiter flüstern miteinander, andere sind nachdenklich. Da bemerkt Raphael Gereon, der abseits steht und ganz bei sich. Raphael geht langsam auf ihn zu.
"Diese Stimmung hast du dir wohl nicht vorgestellt, als du hier auf die Ranch gekommen bist", sagt er mit ruhiger Stimme. "Es wird sicherlich nicht einfach, mit all dem umzugehen und gleichzeitig die Arbeit wie gewohnt zu schaffen. Aber Annett ist nicht allein. Wir ziehen das gemeinsam durch."
Entschlossen blickt er zu Gereon.

Marley nickt. So zielstrebig kennt sie Raphael gar nicht. Es gefällt ihr. Sie mag Menschen, die anpacken können. Die effizient sind. So wie sie. Und so zögert sie auch jetzt nicht. "Ich schau mal nach ihr!", sagt sie in die Runde und geht nach oben.
Sie klopft an, vorsichtig. Es dauert eine Weile, bis sie Annetts Stimme hört. Doch dann tritt sie schnellen Schrittes ein. Marley mustert die Pächterin. Die Trauer steckt ihr in den Knochen, das merkt selbst Marley. In diesem Moment kommt sie auch mit Effizienz nicht weiter. Aber sie ist sensibel genug, auch eine andere Antwort zu kennen: Empathie. Langsam nähert sie sich Annett, nimmt sie in die Arme und sagt im ersten Moment kein Wort.
Die Pächterin nimmt Marleys Anwesenheit zunächst kaum wahr. Erst als sie in Marleys Armen liegt, lösen sich langsam Worte aus ihr.
"Warum er?", flüstert sie. Es ist keine echte Frage, mehr ein Ruf der Verzweiflung. Sie will keine Antwort, weil es keine gibt. "Wir haben uns gestern noch gesehen ... bevor er losgefahren ist. Ganz normal. Und jetzt ..." Sie stockt. Ihre Stimme bricht. "Jetzt ist er einfach weg? Für immer? Nicht mehr greifbar? Nie wieder?"
Marley weiß nicht, was sie darauf sagen soll. Es gibt keine Worte, die den Schmerz nehmen können. Und so schweigt sie und streichelt Annett ruhig über den Kopf.
"Ich habe mir gar nichts vorgestellt.", erwidert der Teenager mit einer zuckenden Schulter, beinahe als wäre nichts dabei. "Sowas kann jederzeit und überall passieren." Sein Blick schweift durch den Raum, die Hände stecken tief in den Hosentaschen. "Ich kann die nächste Zeit mehr auf dem Hof machen.", erklärt er schließlich. Die Schule ist beendet. Die Ausbildung noch nicht in Sicht. Es gibt keine täglichen Verpflichtungen, die ihn einnehmen. "Ich muss nur wissen, was ich tun soll."
Raphael schaut Gereon an und ist einen Moment lang überrascht über seine Worte. Dann nickt Raphael und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Das ist wirklich stark von dir", sagt er. "Danke, Gereon. Ich schätze das sehr." Seine Stimme ist warm und man merkt ihm an, dass ihm die Geste viel bedeutet. "Ich komme später auf dich zu, dann gehen wir durch, was ansteht. Schön, dass du da bist." Er klopft ihm auf die Schulter. "Das wird uns helfen."
Doch kaum hat sich die Stimmung etwas beruhigt, kippt sie erneut. Helga, eine ca. 50-jährige Pferdewirtin, die vor drei Monaten auf den Hof kam, wird laut. "Ihr sprecht nur von Annett und ganz ehrlich – mir reicht es langsam!", ruft sie aufgebracht. "Jeder von uns leidet unter dem, was passiert ist und trotzdem machen wir weiter. Und sie? Sie könnte sich genauso gut hier ablenken. Stattdessen liegt sie oben im Bett."
Mit verschränkten Armen steht sie da, mit einem grimmigen Blick und einer angespannten Haltung. Ein Raunen geht durch den Raum.
"Leute …", mischt sich Raphael nun ein. "Was ist los?"
Helga dreht sich zu ihm. "Was los ist?" Ihre Stimme ist jetzt bissig. "Ihr meint, wir müssten Annett den Hintern pudern, nur weil ihr Geliebter gestorben ist." Ein paar Köpfe senken sich. "Aber weißt du was? Ich war auch mit Theo befreundet. Sehr sogar. Ich mochte ihn … sehr. Und wer fragt mich, wie es mir geht?"
Einen Moment lang ist es still. Auch Raphael weiß noch nicht genau, was er dazu sagen soll.

Der neueste Mitarbeiter, der 20-jährige Karl, enthält sich. Er hat den Job erst vor zwei Tagen bekommen, um sich neben dem Studium etwas dazu verdienen zu können. "Ich weiß, wie es ist, eine nahestehende Person zu verlieren!", verteidigt er Annett, obwohl er sie noch nicht lange kennt, "Ich kann verstehen, warum sie erst mal Pause braucht!" Er verschränkt die Arme vor dem Körper. "Reiß dich also zusammen mit solchen Worten!" Wütend funkelt er Helga an.
"Ich finde, sie hat Recht.", ertönt eine gedrückte Stimme aus der Ecke. "Niemand kann uns vorschreiben, was wir fühlen dürfen."
"Macht doch niemand.", kommt es von wo anders. "Wenn ihr euch nicht in der Lage fühlt, zu arbeiten, dann lasst euch krank schreiben und geht nach Hause. Aber heult hier nicht rum, dass keiner Verständnis hat. Wir sind alle bestürzt." Ein Blick schießt Richtung Gereon. "Naja. Fast alle."
Helga fühlt sich sichtlich unverstanden. Sie presst die Lippen zusammen und murmelt etwas Unverständliches, das aber eindeutig nicht freundlich gegenüber Karl gemeint ist.
Dann bleibt ihr Blick an Gereon hängen. Sie mustert seine Mimik, sein scheinbar unbeteiligtes Gesicht. Sie kann nicht sagen was, aber irgendetwas triggert sie. "Schämst du dich nicht?", zischt sie plötzlich und zeigt mit dem Finger auf ihn. "Ein Sim ist gestorben! Und du stehst da, als ginge dich das alles nichts an!"
Raphael steht wie angewurzelt da. Er ist schockiert, wie schnell die Stimmung gekippt ist. Hätte er Marley bloß nicht hochgeschickt. Sicherlich hätte sie vermitteln können, bevor es so eskaliert.
"Wo bleibt eure Empathie?", beschwert sich Karl, doch er fühlt sich überstimmt. Er denkt an seine Mutter, die er vor einem halben Jahr durch einen Unfall verloren hat. An dem Tag war er auch zu nichts fähig.
Gereons Mine bleibt regungslos, als sein Blick zu Helga wandert. Ihre Worte hallen in seinem Verstand nach. Die ganze Sache geht ihn tatsächlich nichts an. Er kennt Theo kaum und hat erst recht nichts mit dessen Tod zu tun. Sein Ableben ist nicht mehr oder weniger tragisch, als das jedes anderen Sim. Und obwohl er weiß, dass Helga in ihrer Verletzlichkeit einen Prellbock sucht, macht es ihm wieder einmal deutlich, dass die Erwachsenen Recht haben, wenn sie sagen, er sei anders oder mit ihm stimme etwas nicht. Oft genug wurde er in der Vergangenheit damit konfrontiert. Aber schämen? Nein. Nicht für das, was er ist. "Mich anzugreifen, ändert nichts an den Tatsachen." Seine Stimme klingt reserviert, seine Züge sind unbeeindruckt.

Helga stemmt die Hände in die Hüften, den Mund schon halb geöffnet und bereit zur nächsten Attacke gegen Gereon. Doch bevor sie weitersprechen kann, hebt Raphael die Hand. "Es reicht jetzt, Leute", sagt er, seine Stimme klingt ernst und zugleich erschöpft. "Jeder leidet auf seine Art. Und das ist okay. Wenn jemand keine Kraft hat zu arbeiten, bitte, dann geht nach Hause. Aber ich habe wirklich keine Lust mehr auf dieses Affentheater hier gerade."
Kaum ist der letzte Satz ausgesprochen, wirft Helga die Hände in die Luft. "Ach, weißt du was? Denkst du, ich weiß das nicht selbst?", zischt sie. "Ich gehe nach Hause. Nein, besser noch – ich kündige! Das ist mir hier alles zu blöd!"
Ohne ein weiteres Wort verlässt sie den Raum. Für einen Moment ist es totenstill.
Raphael schließt kurz die Augen und sammelt sich. Dann atmet er einmal tief durch. "Okay", sagt er ruhiger. "Ich würde vorschlagen, wir lösen die Runde jetzt auf. Jeder macht, was er machen kann oder eben nicht. Und wenn sich die Dinge etwas beruhigt haben, reden wir weiter. Sobald die neuen Dienstpläne stehen, bekommt ihr sie. Wer Redebedarf hat kommt auf mich zu."

(in Zusammenarbeit mit @Spatz und @Murloc )
<<< Marina kommt von Brindleton Bay Nr. 3 - Haus der Garcias (33) <<<
Charaktere: Marina, Annett
Geschichtsstrang: Ja ich will
Es ist Donnerstag, sechs Tage nach dem Unfall. Marina steht vor der Tür von Annetts Wohnung. Raphael hat sie freundlicherweise nach oben gelotzt. Annett hat ihre Wohnung seit letzter Woche nicht mehr verlassen. Jeder, der sie auf andere Gedanken bringen kann, ist willkommen.
Vorsichtig betritt Marina den Wohnbereich, wo Annett auf dem Sofa sitzt. Blass und erschöpft sieht sie aus. Marina setzt sich neben sie und sagt zunächst nichts. Es dauert einige Minuten, bis die beiden Frauen über die vergangenen Tage sprechen. Außerdem über alles, was geregelt werden musste. Traueranzeige, Nachruf, Beerdigung. Entscheidungen, die niemand treffen will, aber getroffen werden müssen. Annett spricht nur wenig und hört zu, nickt oder antwortet mit knappen Worten.
Nach einer Weile greift Marina in ihre Tasche. Sie holt eine kleine Schachtel hervor und legt sie Annett in die Hände. "Das … das war für dich. Von Theo", sagt sie leise. "Er hatte keine Gelegenheit mehr, es dir zu geben. Aber ich glaube, er hätte gewollt, dass du es bekommst."
Annett sieht überrascht auf. Ihre Finger zittern, während sie den Deckel hebt. In der Schachtel liegt ein Ring. Ihr Mund öffnet sich, aber sie bringt kein Wort heraus. Fragend sieht sie Marina an. Diese nickt nur. "Er hatte schon alles geplant für den Antrag. Wir wussten Bescheid."
Annett schließt kurz die Augen. Dann nimmt sie den Ring mit beiden Händen aus der Schachtel. Einen Moment lang hält sie ihn fest und schiebt ihn langsam an ihren Finger. "Ja", flüstert sie. "Ich will."
>>> Marina geht nach Brindleton Bay Nr. 3 - Haus der Garcias (33) >>>
#36
Charaktere: Gereon
Geschichtsstrang: Gleichgewicht
Der Himmel ist von feinen Wolken durchzogen, als Gereon einen Blick aus dem Stall wirft. Die Arbeit in den Boxen hat heute mehr Zeit gekostet, als gewöhnlich. Das Fehlen einiger Kollegen macht sich bemerkbar. Annett verlässt ihre Wohnung nicht und seit der Bekanntgabe von Theodors Tod hat Helga gekündigt, während zwei weitere Mitarbeiter sich krank gemeldet haben. Raphael nimmt das Angebot des Teenagers dankend entgegen und plant ihn für mehrere Schichten ein. Es stört Gereon nicht, deutlich mehr Zeit auf der Ranch zu verbringen. Es ist gut, etwas zu tun zu haben. Zwar schmerzen ihm alle Glieder von der körperlichen Arbeit, doch beklagt er sich nicht. Die Arbeit muss erledigt werden und der Schmerz ist nur ein Beweis dafür, dass er ein fühlendes Wesen ist - auch wenn Sims wie Helga ihm immer wieder einzureden versuchen, dem sei nicht so. Ein verschwindend kleiner Teil von ihm ist insgeheim froh, dass er ihr auf dem Hof nicht mehr begegnen wird. Schon vor dem Zwischenfall hatte sie ihn immer wieder skeptisch beobachtet, wenn sie ihn auch bis dahin nie angesprochen hatte.
Den Deckel vom Kopf pflückend fährt Gereon durch seine dichten Locken. Sein Gesicht glüht, die Hitze seines Körpers transpiriert bis in die Haarspitzen hinein, weswegen er beschließt, sich für einen Moment Abkühlung zu verschaffen. Seine dampfenden Füße tragen ihn stumm protestierend bis zur Wassertränke an der Weide, wo er kurzerhand beide Unterarme ins Nass taucht. Das ist mal angenehm! Die Hände zu Schalen geformt fängt er etwas Wasser heraus und wirft es sich an die Kehle, verreibt das nasse Gefühl über Hals bis in den heißen Nacken hinein, ehe er beschließt, einen Schritt weiter zu gehen. Die Augen geschlossen taucht er den Schopf in die Tränke, bis er das Wasser an den Ohren spürt. Zwei, drei Sekunden vergehen, bevor er den Kopf in den Nacken wirft und das kühle Wasser ungehindert an Gesicht und Oberkörper hinabläuft. Herrlich! 
Beide Hände wischen über die Augen, streichen dann das Haar zurück und wischen sich schließlich grob an der staubigen Hose trocken. Der Deckel findet seinen Stammplatz auf den Locken, ehe Gereon erfrischt nach seinen Zigaretten greift, um sich eine anzustecken. Das ist besser, doch eine kleine Pause wird er sich trotzdem gönnen. Zielstrebig hält er auf den kleinen Fluss zu, an dem er vor Kurzem mit Raphael angeln war. Die Zigarette zwischen die Lippen geklemmt, kniet er sich auf den Steg, um die Schuhe auszuziehen und ordentlich beiseite zu stellen. Die Füße baumelnd setzt er sich an die Kante und atmet tief durch. Die Sonne wärmt die Haut, doch die frische Luft an Waden und Füßen schafft ein wohltuendes Aufatmen.
Dunkel erinnert er sich an eins der ersten Bilder seiner Kindheit. Der Blick vom Hafen auf das weite Meer, auf dem sein Vater irgendwo seine Tage zählte, bis das Schiff wieder anlegen würde. Neben ihm kniet seine Mutter, ihre Hand auf seinem Rücken, schaut sie ebenfalls der Sehnsucht entgegen. Keine Worte, nur ein Gefühl von beieinander sein, das sie verband.
Gereon sieht nach links. Niemand ist bei ihm. Seit nunmehr zwölf Jahren ist er allein. Warum zeigen sie sich ihm nicht? Ist er es nicht wert, aufgesucht zu werden? Haben sie ihm nichts zu sagen?
Das Plätschern im Wasser vor ihm lenkt seine Aufmerksamkeit zurück in die Gegenwart. Fische tummeln sich dicht unter der Oberfläche. An der Zigarette ziehend formt sich ein neues Bild in seinem Inneren. Es ist nicht lange her, dass er zusammen mit Raphael hier stand und ein halbes Dutzend Fische ihrem Umfeld entriss. Der Kollege hatte ihm kurz darauf gezeigt, wie man ihnen nicht nur das Leben, sondern auch die Innereien nimmt. Es war das erste Mal, dass er bewusst und in voller Absicht das Leben eines anderen Wesens beendete. Bei dem Gedanken daran regt sich etwas in ihm.
Die Faszination, dem Tier das Messer in den Bauch zu schieben, es der Länge nach aufzuschneiden - die kühle Feuchtigkeit an den Fingern zu fühlen, schmierig, glibschig. Das Licht tanzte auf den Eingeweiden und hüllte alles in einen glitzernden Schimmer. Wie ein Filter, der der Szene jegliche Brutalität nahm und sie gegen etwas Magisches ... Schönes austauschte. Wie ein kostbares Geschenk aus einer verborgenen Welt. Eine Welt, die nur er wahrzunehmen scheint. Weil sie nur für ihn existiert.Nur für ihn. Der sonst nichts hat. Nichts außer innerer Leere und der vergeblichen Suche, sie mit irgendetwas zu füllen. 'Es ist eine höhere Kraft, die dich zwingt etwas Neues auszuprobieren, weil die alten Wege nirgendwo hinführen.' Seit Monaten gehen ihm die Worte Islas durch den Kopf. Noch immer kommt ihm die Sprache der Loa rätselhaft vor. Doch langsam, Stück für Stück, scheint wenigstens ein Teil der Botschaft einen Sinn zu ergeben. 'Du kannst nicht weiterleben wie bis jetzt. Du kannst es versuchen, aber es wird nicht funktionieren, egal was du machst.' 
Ein letzter tiefer Zug mit haltlosem Blick auf der Landschaft vor ihm. Ja, er beginnt, zu verstehen. Er hat eine Rolle zu erfüllen. Alles dient einem bestimmten Zweck, sagte Isla. Er ist weder gut, noch böse, aber er sorgt dafür, dass alles im Gleichgewicht bleibt.
Den Filter ins Wasser schnippend, setzt Gereon die Füße auf den Steg, um die Schuhe anzuziehen. Es gibt noch eine Menge Arbeit zu verrichten.
>>> Gereon geht nach Chestnut Ridge >>>
Start Flora
Charaktere: Flora, Raphael
Geschichtsstrang: Die Ankunft von Tante Flora
Heute ist es endlich so weit: Tante Flora kommt auf der Ranch an. Nach der Landung am Flughafen nimmt sie ein Taxi trotz des stolzen Preises. Sie weiß, dass auf dem Hof aktuell jede helfende Hand zählt und dass niemand Zeit gehabt hätte, sie abzuholen. Der Fahrer setzt sie am Eingang des Hofs ab, wo sie direkt beginnt, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Bevor sie mit konkreten Aufgaben startet, stellt sie sich bei allen Mitarbeitern vor. Auch Marley begegnet sie dabei zum ersten Mal. Die junge Reitlehrerin wirkt offen und höflich, was Flora erfreut zur Kenntnis nimmt. Danach sucht sie das Gespräch mit Annett und Raphael.
Zunächst verschafft sich Flora einen Überblick über die Lage: Was ist konkret passiert? Wie steht es um den Hof? Und wie kann sie helfen? Nachdem sie erkennt, wie ernst die Situation ist, nimmt sie Raphael beiseite und geht mit ihm in Richtung des Gästehauses, um unter vier Augen zu sprechen. "Ich muss ganz ehrlich mit dir sein", beginnt Flora ruhig, während sie neben ihrem Neffen herläuft. "Ich habe in den letzten Monaten öfter mit Annett telefoniert, schon vor dem Tod ihres Verlobten. Und ehrlich gesagt hatte ich da bereits das Gefühl, dass sie mit dem Hof und der ganzen Verantwortung überfordert ist. Ich glaube, sie war gar nicht mehr richtig glücklich."
Sie bleibt kurz stehen und sieht Raphael an, dann gehen sie weiter. "Und das Gespräch heute hat diesen Eindruck nur bestätigt. Klar, jetzt ist sie zusätzlich emotional am Boden. Aber die Erschöpfung war vorher schon da." Raphael sagt nichts, kann aber nur zustimmend nicken. Es bringt nichts, jetzt irgendetwas schönzureden. Seine Tante ist da, um zu helfen und nicht, um belogen zu werden. "Leider ja", antwortet Raphael nach einem Moment. "Wir kommen nicht wirklich voran. Wegen dem Rohrbruch können wir das Gästehaus nicht mehr vermieten. Nur Marleys Wohnung ist derzeit noch bewohnbar, aber wer weiß, wie lange noch. Ich befürchte, dass sich die Feuchtigkeit dort auch bald durchzieht."
Flora seufzt. Es ist genau das Szenario, das sie befürchtet hat. Die Verpachtung hat nicht den gewünschten Effekt gehabt. Zwar war die Idee, den Hof durch Reittherapie wieder zu beleben, charmant, aber wenn die Gebäude nicht in Stand gehalten werden, bringt das alles nichts. "Weißt du was, Raphael? Ich werde mich jetzt darum kümmern", sagt sie schließlich bestimmt. "Annett ist zwar die Pächterin, aber das ist immer noch mein Eigentum. Solche strukturellen Dinge liegen in meinem Verantwortungsbereich. Ich habe Rücklagen gebildet."
Raphael hebt überrascht die Augenbrauen, sagt aber nichts dazu. "Ich werde mit einem Bauunternehmen sprechen und die Renovierung in Auftrag geben. Allerdings wird sich etwas verändern. Wir fangen mit der oberen Etage an und müssen überlegen, ob es überhaupt noch Sinn ergibt, die Gästezimmer so weiterzuführen wie bisher. Vielleicht machen vier Wohnungen mehr Sinn als sechs – zwei kleine und zwei große, die man auch vernünftig vermieten kann. Die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ist da, selbst hier in der Umgebung. Aber Appartements ohne Küche? Da springen die Leute ab. Der Bedarf an Mitarbeiterappartements scheint ohnehin nicht groß zu sein."
Raphael nickt langsam. Die Idee ist nicht schlecht. Tatsächlich hatten sie immer wieder Anfragen, aber ohne Küchenzeile wollte niemand einziehen. "Vielleicht können wir das jetzt endlich ändern", meint er nachdenklich.
Charaktere: Flora, Annett
Geschichtsstrang: Bestandsaufnahme
Es sind etwa anderthalb Wochen vergangen, seit Tante Flora auf der Ranch angekommen ist und seitdem hat sich einiges verändert. Die Schichtpläne der Mitarbeiter wurden angepasst, die Aufgaben neu verteilt und im Gästehaus sind bereits die ersten Handwerker zugange. Die obere Etage wurde entkernt und auch im Büro herrscht nicht mehr das alte Chaos. Flora hat aufgeräumt, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Dabei ist ihr aufgefallen, dass die Ranch rote Zahlen schreibt. Jetzt ist ihr auch klar, warum die Pacht in den letzten drei Monaten nicht mehr pünktlich eingegangen ist: Unter den aktuellen Umständen ist das schlichtweg nicht möglich. Das Konzept, das Annett sich erarbeitet hatte, geht nicht auf. Flora ist erschrocken und weiß, dass es ein ernstes Gespräch geben muss.
Angespannt betritt Annett das Büro. Langsam hat sie sich wieder etwas gefangen seit dem Tod von Theo. Dennoch wirkt sie blass und erschöpft. Flora sieht sie ruhig an. "Ich habe mir die Unterlagen angesehen. Die Buchführung, die Einnahmen, die Ausgaben ... und ich muss ehrlich sagen, ich bin sehr erschrocken. Kannst du mir das erklären?" Annett streicht sich über die Stirn. "Ich weiß. Es läuft nicht mehr gut. Theo hat mir die letzten Wochen unter die Arme gegriffen, aber jetzt ... ganz ehrlich Flora, ich pack das alles nicht mehr. Ich frage mich schon länger, ob das hier überhaupt die richtige Entscheidung war. Ich hab gedacht, das hier funktioniert. Die Reittherapie, das Urlaubsding, der Hofladen … aber es funktioniert alles nur halb oder gar nicht. Ich finde keine Kooperationspartner, keine Gäste. Ich kann nicht mehr ... Und ich will auch nicht mehr."
Flora schluckt. Diese Ehrlichkeit trifft sie. Es ist also eine Mischung aus den Umständen auf dem Hof und Annetts persönlicher Lage. "Und wie stellst du dir vor, dass es weitergeht?", fragt Flora ernst. "Der Pachtvertrag läuft noch bis Ende des Jahres." Annett antwortet nicht. Sie zuckt nur mit den Schultern. Auch Flora ist ratlos. Sie kann auf die Pacht eigentlich nicht verzichten. Sie war immer als Rücklage gedacht, für genau solche Sanierungsfälle wie jetzt. Es muss eine Lösung her. Nur welche?
>>> Annett geht nach Windenburg Nr. 1 - Friedhof Windenburg >>>
#39
<<< Gereon kommt von Chestnut Ridge <<<
Charaktere: Gereon, Raphael
Geschichtsstrang: Alles braucht Zeit
Etwa vierzig Minuten später als gewöhnlich trifft Gereon schlendernd auf der Ranch ein. Seine Hose ist mit trockenem Straßendreck bedeckt, an beiden Händen klebt verkrustetes Blut. Die Haut spannt unter den Körperflüssigkeiten, mit denen er sich vor Kurzem so verbunden gefühlt hatte.
Am Haupthaus vorbeiziehend bemerkt er die verwunderten Blicke zweier Arbeiter, bevor er Raphael am Stall hantieren sieht.
Fragend richtet der Erwachsene sich auf und schaut ihm entgegen, so dass Gereons Vorhaben, zuerst einen Abstecher in die Gemeinschaftsküche zu machen, um sich die Hände zu waschen, nicht unbemerkt bleibt. Bevor der Teenager abdrehen kann, lässt Raphael von seiner Arbeit ab und kommt auf ihn zu.
"Was ist denn mit dir passiert?", fragt er schließlich besorgt und mustert Gereon genauer. "Hast du dich verletzt?" Er deutet auf die eingetrockneten Blutflecken. "Zeig mal her", fügt er hinzu und richtet seinen Blick auf dessen Hände.
"Nein, mir geht's gut." Den ausdruckslosen Worten zum Trotz, streckt Gereon die Hände vor Raphael aus. Er kann die Anweisungen eines Erwachsenen einfach nicht missachten. "Da lag ein Tier auf der Straße.", beginnt er halbwahr zu berichten. "Ich habe es zur Seite gezogen, weg von der Fahrbahn." Sein Blick wandert an sich herunter, als wäre er überrascht über das Ausmaß seiner Besudelung. "Der Darm ist raus gefallen." Es klingt beinahe wie eine Entschuldigung, als er wieder aufsieht und heimlich versucht, Raphael Mimik zu deuten.

Beruhigt atmet Raphael aus, nun da er sicher ist, dass Gereon nicht verletzt ist. "Gut, dass du das Tier von der Straße geholt hast", sagt er und nickt leicht. "Dann muss es wenigstens nicht noch hundertmal überfahren werden." Er sieht sich kurz um, dann deutet er mit dem Kopf in Richtung Haupthaus. "Komm, mach dich erstmal frisch. Im Gemeinschaftsbad findest du alles, was du brauchst."
Gereon nickt und folgt dem Älteren ins Innere des Gebäudes. Am Waschbecken angekommen, dreht er mit spitzen Fingern den Hahn auf, um die verkrustete Masse von den Händen zu spülen. Es dauert nur einen kurzen Moment, bis das Wasser die Spannung löst und das glitschige Gefühl zurückbringt, das Gereon noch vor weniger als einer Stunde ein abstraktes Wohlbefinden beschert hatte. Seine Finger streichen langsam, augenscheinlich geduldig, über die vermischten Flüssigkeiten, doch in Wahrheit suhlt er sich in der Erinnerung des Moments. Viel zu lange, um unauffällig zu agieren, dauert es, bis er etwas widerwillig den Seifenspender bedient und die Hände einzuschäumen beginnt. Sein Blick beobachtet die Bewegungen genau, während die Finger übereinander reiben, Reste unter den Nägeln hervorpulen und auch die Nagelhaut bearbeiten. Stumm, aber innerlich wehmütig, verabschiedet er sich von dieser faszinierenden Erfahrung. Je länger und gründlicher er den vermeintlichen Dreck von sich wäscht, desto tiefer krallt sich die gewohnte Belanglosigkeit in sein Inneres und verdrängt das belebte Gefühl. Gemeinsam mit den Resten der tierischen Körperflüssigkeiten wird es in den Abfluss gespült. Schließlich stellt Gereon das Wasser ab und wendet sich mit dem Handtuch trocknend herum. Sauber und so leer, wie nie zuvor. Erträgt er die Stille für gewöhnlich problemlos, steigt nun der Drang in ihm, etwas dagegen tun zu müssen. Hilfesuchend tastet sein Blick den Raum ab. Über dem Stuhl neben Raphael hängt ein Sakko. Das kann nur Flora gehören. Gereon kennt die Hofbesitzerin kaum. "Haben Flora und Annett schon entschieden, was nach dem Umbau passieren wird?", hört er sich fragen und kommt sich selbst in seiner Unbeholfenheit wie ein Fremder vor. Er ist es nicht gewohnt, unsicher zu sein. Für gewöhnlich agiert er einfach ohne einem Gefühl nachzujagen. Ganz instinktiv, wie ein Tier, das sich selbst und seine Daseinsberechtigung nicht infrage stellt.
Normalerweise würde er keine Fragen über den Umbau oder zukünftige Pläne stellen. Weil seine Gedanken und Meinungen für Entwicklungen dieser Art ohnehin keine Rolle spielen. Ungewohnt tapsig nestelt er an dem Handtuch herum, bis er sich dabei erwischt und es mit einem unterdrückten Räuspern zurück an den Haken hängt und die Hände tief in die Hosentaschen schiebt, wo eine von ihnen auf die Zigarettenschachtel stößt. Das ist gut. Er sollte eine rauchen. Das wird ihn beruhigen.
Unter gefühlter Beobachtung des Erwachsenen zieht er die Schachtel hervor, fischt einen einzelnen Glimmstängel heraus und klemmt ihn sich zwischen die Lippen. Irgendetwas an dieser Situation ist falsch. Er ist falsch. Warum ist er so anders? In der Hoffnung, das Nikotin möge ihn resetten, macht er wenige Schritte bis zur Tür, tritt zwei Meter heraus, ehe er das Feuerzeug entzündet und den ersten Zug inhaliert. Besser. Wenn auch nicht gut. Sein Blick schweift über den Hof. Hat schon jemand die Hühner gefüttert? In seiner angeeigneten Routine war das immer seine erste Aufgabe, bevor er sich dann den Ställen widmet. Doch heute ist er spät dran. "Tut mir leid.", wendet er sich halb zum Innenraum um. "Ich fange gleich an."

Beschwichtigend hebt Raphael die Hand. "Kein Ding", sagt er ruhig. "Mach mal in Ruhe. Mir ist heute auch nicht wirklich nach Arbeiten zumute." Er lehnt sich gegen den Türrahmen und verschränkt die Arme locker vor der Brust. Dabei sieht er über den Hof und holt tief Luft. "Die Handwerker fangen nächste Woche im Gästehaus an. Flora hat entschieden, dass daraus vier Wohnungen entstehen. Die alten Mini-Appartements lohnen sich nicht mehr." Leise schnaubt er. "Flora übernimmt die Ausschreibungen. Sie will, dass die Wohnungen vermietet werden, sobald es geht." Einen kurzen Moment sieht er zu Gereon. "Bis dahin stemmen Marley und ich den Rest. Aber Annett ..." Seufzend reibt er sich mit der Hand im Nacken. "Ich mach mir Sorgen um sie", gibt er ehrlich zu. "Die Beerdigung steht bald an und seitdem das Datum feststeht, wirkt sie noch verlorener als vorher. Als ob sie ihren Platz im Leben nicht mehr findet." Sein Blick senkt sich, bevor er wieder zu Gereon sieht. "Ich weiß nicht, wie lange sie das durchhält, wenn sich nichts verändert."
"Das bedeutet also, Bewohner statt Gäste.", fasst Gereon knapp zusammen, ohne sicher zu sein, welche Art Mitsims das kleinere Übel ist. Gäste bringen Abwechslung, oft neugierig-erfreute Stimmung und erwartungsvolle Offenheit. Sie beschäftigen sich gern mit sich selbst und ihren aufregenden Erlebnissen, so dass ihnen kaum Zeit bleibt, sich für die Leute der Umgebung und somit für ein Urteil über absonderliche Angestellte zu interessieren.
Bewohner hingegen bieten eine gewisse Sicherheit. Routine, Beständigkeit und weniger Arbeit, durch größere Selbständigkeit und dem eigenen Alltag.
Gereons Blick schweift über den Hof. Wenn die Gästewohnungen nicht mehr gepflegt werden müssen, bleibt mehr Zeit für andere Aufgaben. Das Arbeiten wird sicherlich etwas entspannter werden.
"Sie wird ihren Weg gehen.", nimmt er Bezug auf Annett. "Es ändert sich immer etwas." In sich hineinhorchend sucht er nach Anzeichen für Kontaktaufnahmen. Doch alles bleibt still. Entweder ist es Theodor kein Bedürfnis, zu ihm zu finden, oder er hat noch nicht herausgefunden, wie es funktioniert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Seelen eine zeitlang ziellos umhertreiben. Nach Verlassen ihrer sterblichen Hülle müssen sie sich orientieren, das neue Dasein begreifen und die Umstände ihres Todes verinnerlichen. Zumindest ist das Gereons Eindruck nach seinen Erfahrungen mit den Besuchen. Er weiß nur so viel, wie sie ihm erzählen. Er selbst war noch nie tot. "Sie ist nicht allein. Das wird sie erkennen, wenn sie soweit ist. Aber das braucht Zeit. Bei manchen etwas mehr, als bei anderen."

Einen Moment sieht Raph den Jugendlichen an. "Du redest manchmal, als wärst du doppelt so alt wie ich." Ein schiefes Grinsen legt sich auf sein Gesicht. "Echt jetzt." Er kennt Gereon zwar schon eine Weile, aber so richtig durchschauen kann er ihn nicht. Wahrscheinlich hat er mehr erlebt als viele Erwachsene.
"Du könntest auch hier einziehen", schlägt Raph plötzlich vor. "Ins Gästehaus, meine ich. Wär doch cool, wenn wir uns öfter sehen. So ganz offiziell als Nachbarn." Und abgesehen davon könnte Raphael eine weitere Person gut gebrauchen, die ihn gelegentlich wieder auf Kurs bringt
Ohne die Aussage zu werten, nimmt Gereon sie hin und sortiert sie bei den Kommentaren über seine Andersartigkeit ein. Es stört ihn nicht. Nicht wirklich. Nur in wenigen Momenten kommt er sich irgendwie falsch vor. Die meiste Zeit macht er sich keine Gedanken darüber, merkwürdig zu sein.
"Ich glaube nicht, dass das geht." Die Verwunderung über das plötzliche Angebot ist ihm nicht anzumerken. "Ich bin erst sechzehn. Ich muss bei einem gesetzlichen Vormund wohnen."
Raphael legt die Hand ans Kinn, als würde er den Gedanken hin und her drehen. Irgendwas müsse sich doch machen lassen. In seinem Kopf taucht ein Gespräch mit Annett auf, das schon eine Weile zurückliegt. Wäre es nicht gut für sie, eine neue Aufgabe zu haben? Selbst wenn sie dagegen wäre, er könnte sich der Sache auch selbst annehmen. Gereon wäre dann ein Teil der Ranch und könnte mithelfen, so gut es seine Zeit zulässt.
"Ich werde mir darüber mal Gedanken machen", sagt er schließlich. Zu große Hoffnungen will er dem Jungen nicht machen. Erst muss er selbst ein paar Dinge prüfen und vielleicht auch mal mit Marley darüber sprechen.

Schweigend nickt der Teenager. Er ist es gewohnt, nicht gefragt zu werden. Erwachsene schieben ihn hin und her, wie sie es für richtig oder angebracht halten. Niemand hat ihn je gefragt, wo er leben möchte. Es stört ihn nicht einmal. Es ist vollkommen normal, dass sie für ihn entscheiden.
Rauchend lässt Gereon seinen Gedanken freien Lauf, wie er es häufig macht. Treiben lassen - nehmen, was kommt. "Müssen wir noch in die Stadt?", greift er plötzlich nach einer Erinnerung vom letzten Tag. Sie hatten über Besorgungen gesprochen, die irgendwo zwischengeschoben werden sollten. "Oder ist das schon erledigt?"
Erschrocken blinzelt Raphael, als würde ihm erst jetzt wieder einfallen, wovon Gereon spricht. "Verdammt, das hab ich ja völlig vergessen." Er fährt sich mit der Hand über die Stirn. "Ja, wir müssen noch in die Stadt. Wenn du mitkommst, wär das super ... Ich hab noch diese Riesenliste von Flora abzuarbeiten."
Gereon nickt. Ein letztes Mal zieht er an der Zigarette, ehe er die Glut an der Hausmauer entlang reibend löscht. Erst als keinerlei Rauch mehr von ihr aufsteigt, macht er die wenigen Schritte zurück in den Raum, um den Filter im Mülleimer zu entsorgen.
(In Zusammenarbeit mit @Spatz )
<<< Annett kommt von Windenburg Nr. 1 - Friedhof Windenburg <<<
Charaktere: Flora, Annett, Marley und Raphael
Geschichtsstrang: Der Schlüssel zur Zukunft
Es sind bereits ein paar Wochen vergangen, seit der Umbau am Gästehaus begonnen hat. Flora hat alles gut organisiert, sodass die Arbeiten schon in der nächsten Woche abgeschlossen sein sollen. Glücklicherweise mussten nur nichttragende Wände entfernt werden, was die Arbeit deutlich erleichtert hat. Außerdem konnten einige stillgelegte Leitungen reaktiviert werden und so blieben die Kosten für Flora im Rahmen.
Nachdenklich betrachtet Raphael das Gästehaus, während er gemeinsam mit Marley die Hühner füttert. Seit der Beerdigung von Theo ist ein Stück Normalität auf den Hof zurückgekehrt, doch das Gefühl, dass Flora und Annett etwas vor ihm verbergen, lässt ihn nicht los.
"Ich sage dir, da stimmt irgendwas nicht", murmelt er und setzt ein Huhn wieder in den Stall. "Flora will schon in ein paar Tagen abreisen. Aber die beiden müssen ehrlich zu uns sein, sonst wissen wir überhaupt nicht, was Sache ist." Er runzelt die Stirn und blickt mehr ins Leere als zu Marley. "Was könnte es sein?"
"Hm, du kennst Annett besser als ich." Marley mustert Raphael ernst. "Und wenn du Recht hast, sollten wir die Sache angehen. Mit einem direkten Gespräch. Alles ist besser als Grübeleien und Unsicherheit." Sie streut die letzten Körner auf den Boden, sieht zu, wie die Vögel sich darauf stürzen. Zu Hause in den USA hatte sie nie Hühner. Doch nach dieser kurzen Pause wendet sie sich Raphael zu. "Lass uns das ein für alle Mal klären." So ganz unrecht hat Raphael zumindest nicht: Annett wirkt etwas schweigsamer als sonst. Aber bisher hatte sie das eher auf Theos Tod bezogen als auf Geheimnistuerei. Trotzdem: Die Zweifel sollten ausgemerzt werden, bevor sie sich vertiefen.
Zustimmend nickt Raphael, während sein Blick noch für einen Moment am Gästehaus hängen bleibt. Da erklingt plötzlich eine Stimme. "Raphael, komm bitte mal. Wir müssen mit dir etwas besprechen." Verwundert schaut er erst zu Flora, dann zu Marley. "Komm jetzt", ruft Flora noch einmal eindringlicher.
"Aye aye, Madame!", erwidert Raphael salutierend, zwinkert Marley zu und macht sich auf den Weg.
Im Büro angekommen sitzt Annett vor dem Schreibtisch mit ineinander verschränkten Armen. Flora nimmt auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch Platz und deutet Raphael auf einen der Stühle gegenüber. "Setz dich bitte. Wir müssen mit dir etwas Wichtiges besprechen." - "Das trifft sich gut", entgegnet Raphael sofort. "Ich habe gerade noch mit Marley darüber gesprochen, dass -" Doch er wird von Flora unterbrochen. "Annett möchte den Hof verlassen."
Raphael runzelt die Stirn sichtlich schockiert. "Was?" Sein Blick huscht zwischen den beiden Frauen hin und her, als könne er das Gesagte nicht verstehen.

"Annett hat mich gebeten, sie vorzeitig aus dem Pachtvertrag zu entlassen. Und ich möchte meiner Freundin diesen Gefallen tun. Aber das bedeutet, dass wir handeln müssen. Wir brauchen so schnell wie möglich einen neuen Pächter." Sie verschränkt die Hände auf der Tischplatte und sieht Raphael ernst an. "Deshalb meine Frage: Wärst du bereit, vorerst die Leitung der Ranch zu übernehmen, bis wir jemanden Neues gefunden haben? Für alles Bürokratische kannst du jederzeit auf mich zukommen, das ist kein Thema. Aber was hier vor Ort passiert, was organisiert und entschieden werden muss – das kann ich nicht von Darthmore aus stemmen. Siehst du dich in der Lage dazu?"
Marley schaut auf die Uhr. Dauert ganz schön lange. Schon 20 Minuten vorbei! Sie schnaubt. Wie gerne würde sie mithören, worum es geht! Aber sie versteht auch, dass Annett Raphael schon weitaus länger kennt als sie ... Bestimmt wird Raph ihr schon davon berichten. Aber wie lange soll es denn noch dauern? Die ganze Stallarbeit bleibt sonst doch noch hängen ...
Gedanklich macht sie sich einen Plan. Stall misten bekommt sie noch alleine hin. Aber für den Umtransport der Kisten bräuchte sie schon vier Hände. Für sie alleine wiegen die zu viel. Sie seufzt. Zumindest mit den Ställen könnte sie zumindest weiter machen ...
Etwa zehn Minuten später ist auch das erledigt. So langsam müsste Raphael doch wirklich mal zurück kommen! "So geht das nicht weiter! Ich schau jetzt selber nach, wo er bleibt!" Sie geht in Richtung des Büros. Gerade als sie ihre Hand zur Türklinge ausstreckt, öffnet sich die Tür. Na endlich!
"Endlich!" Marley mustert Raphael prüfend. "Also, worum geht’s? Du siehst aus, als hättest du gerade einen Sack Ziegelsteine geschluckt."
Ein paar Sekunden braucht Raphael, um Marleys Frage richtig einzuordnen. Hinter ihm treten auch Flora und Annett heraus. Flora legt ihrer Freundin den Arm um die Schultern. "Ich verstehe dich. Und ich wünsche dir wirklich von Herzen alles Gute." Annett nickt dankbar.
Indes beugt sich Raphael zu Marley und flüstert. "Ich muss mal eben mit dir sprechen." Ohne ihre Antwort abzuwarten, nimmt er sie an die Hand und zieht sie ein Stück weiter, bis sie die Wiese erreichen. Dort bleibt er stehen, löst den Griff und atmet einmal tief durch.
Langsam kniet sich Raphael hin und kramt etwas aus seiner Hosentasche. Er umschließt es fest in seiner Hand und sieht Marley an. "Marley, ich …" Nervös räuspert er sich. "Marley, ich möchte dich etwas fragen." Entschlossen hebt er den Blick zu ihr.
Marley erkennt, dass es Raphael nicht leicht fällt, weiter zu sprechen. Sie zwingt sich zu Geduld. "Worum geht es denn?", fragt sie mit ruhiger Stimme.

"Marley, willst du mit mir die Ranch leiten und mit in die Pächterwohnung ziehen?", fragt er und öffnet langsam die Hand. In seiner Handfläche liegt ein Schlüssel. "Das ist der Schlüssel zur Pächterwohnung", erklärt er. "Wenn du willst, dass wir das gemeinsam machen, dann gehört er genauso dir."

Einen Moment schaut Marley perplex auf den Schlüssel in seiner Hand. Sie hatte mit allem gerechnet.. aber nicht mit so einer Frage. "Heißt das, Annett hört auf?" Das muss es sein, oder? Das, worüber sie so lange gesprochen haben ... Sie lacht kurz auf, um ihre Nervosität zu vertreiben: "Wow, dein Angebot schlägt jede Hotel-Suite in Vegas." Sie streckt ihre Hand aus, streicht über den Schlüssel, jedoch ohne diesen an sich zu nehmen. "Ich ... bin dabei!" Um die Stimmung aufzulockern, fügt sie schnell noch hinzu: "Alles ist besser als sich noch länger den engen Wohnwagen teilen zu müssen." Während des Umbaus nutzte ihr dies als Notunterkunft.
Raphael springt auf und zieht Marley in seine Arme. "Ja", sagt er. "Annett kann hier nicht mehr bleiben. Sie braucht einen Neuanfang, weit weg von all den Orten, die sie ständig an Theo erinnern." Er löst sich etwas von ihr und hebt den Zeigefinger. "Aber einen Haken gibts da noch."
Er seufzt, bevor er weiterspricht. "Bei einer Sache musst du mir unbedingt helfen. Wir müssen den Wohnwagen komplett ausräumen und blitzsauber machen. Wir können Annetts Möbel übernehmen. Aber … sie will den Wohnwagen. Und so sehr mir das Herz blutet ... Flora besteht darauf, dass die Pächter auch in die Pächterwohnung ziehen."
"Das kriegen wir hin!", lächelt Marley, die sich schnell wieder gefasst hat. Für Zweifel lässt sie keine Zeit. Sie ist es gewohnt, Dinge anzupacken. Da wird das auch mit dem Pächtervertrag klappen! "Wir haben ja sowieso noch die Kisten zu schleppen. Dann machen wir uns danach direkt an den Wohnwagen."
Während Raphael noch immer Marleys Hand hält, taucht plötzlich Flora auf. Sie kommt schnell über den Hof gelaufen mit weit aufgerissenen Augen. "Was war das denn gerade?", fragt sie schockiert. "Habt ihr euch etwa verlobt?"
Marley bleibt keine Zeit, alles zu verarbeiten, da kommt auch schon die nächste Überraschung. "Natürlich.", ruft sie etwas sarkastisch aus, "Mit einem Schlüssel anstelle eines Verlobungsring." Dann lächelt sie Raphael an. Eigentlich egal, was Flora davon hält.
Ein Grinsen kann sich Raphael nicht verkneifen. "Ich denke, es sind jetzt Glückwünsche angebracht", fordert er seine Tante auf. "Wir sind deine neuen Pächter."
(In Zusammenarbeit mit @Murloc.)
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