San Myshuno - Gewürzmarkt

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12.04.2023 13:19
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#41
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Hausmeister

"Wie alt ist deine Tochter?" hatte Nael gefragt und als nächstes ausgerufen: "Oh, oh, ich glaube, ich hab da was! Hilfe!" Lotta gibt gleich Hilfestellung und Anweisung: „Nicht zu schnell an Land zu ziehen, Nael!“


Na, den Baumstamm kann Lotta doch für ihre Holzwerkstatt gebrauchen. „Den nehme ich dann mal,“ meint sie verschmitzt zu Nael.


Nael und Lotta angeln einige Fische bis Einbruch der Dunkelheit und Lotta greift Naels Frage nochmal auf: “Meine Tochter Takatuka ist so in etwa … drei Jahre alt. Hast du auch Kinder?“


Bevor Nael antworten kann hat er einen weiteren Fisch am Haken und ist vollauf beschäftigt, den an Land zu ziehen. Das läuft ja mittlerweile prächtig. Böser Wolf erscheint dann auch noch auf der Bildfläche. ‚Es ist Abendbrotzeit!' heißt sein Blick. „A’huuuUUU!“


„Nael, ich muss mich ans Abendbrot machen. Natürlich fangfrischer Fisch für alle vom Grill im Garten.“ Lotta hat den Eindruck, Nael hätte jetzt gerne noch etwas weiter geangelt, wo es jetzt so gut läuft. Er scheint wieder ins Angeln rein zu finden. Grundwissen ist auf jeden Fall da, bemerkt Lotta. Sie mag Nael jetzt nicht so einfach am Dock stehen lassen. Es war so nett, einen Angelbegeisterten hier wieder zu treffen und einfach etwas dabei zu plaudern. Lotta fasst sich ein Herz:„Wenn dir diese überriechende Bestie, die sich sicher mal wieder in trockenem Tang gewälzt hat, und ein bescheidenes Fischgericht vom Grill in einfacher Laube nebst umtriebigem Kind nichts ausmacht, kannst du gerne mit uns Abendbrot essen, Nael. Was meinst du?“ Gespannt wartet Lotta auf Naels Reaktion. Wird er gleich die Nase über diese räudige Riechratte rümpfen und nach höflichen Ausflüchten suchen?


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12.04.2023 13:19
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#42
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Hausmeister

“Meine Tochter Takatuka ist so in etwa … drei Jahre alt. Hast du auch Kinder?“
Er hatte Lottas Frage zwar mitbekommen, war jedoch nach dem ernüchternden Fang des Baumstamms komplett aus dem Häuschen, als er nun endlich einen richtigen Fisch am Haken hatte.

Als Lotta ihm anbot, bei ihr Abend zu essen, nickte er glücklich. "Natürlich gerne! Das ist total lieb von Dir, dass du mich einlädst." Als er sie nun nach oben begleitete, fiel ihm ihre Frage wieder ein.
"Ach, ich hatte Dir noch gar nicht geantwortet. Ich bin ungebunden ohne Kinder. Ich wohne in einer kleinen Wohnung bei meinen Eltern im Haus. An Familienplanung zu denken war zeitlich noch gar nicht drin." Er lachte, obwohl er sich bei dem Gedanken etwas unwohl fühlte und sein Lachen schnell aufhörte.
Fast 30 und noch immer allein... Aber unglücklich bin ich auch nicht. Er hakte den Gedanken ab, denn je länger er drüber nach dachte, desto mehr fiel ihm auf, dass er wirklich nicht unglücklich alleine war. Dass er mehr Ausgleich benötigte, war ihm jedoch schon selbst aufgefallen. Mehr Freizeit, vielleicht den Ausgleich im Angeln finden. Er lächelte wieder zufrieden.
"Was ich aber zugeben muss, ich habe mir jetzt vorgenommen, mehr raus zu kommen. Das Angeln hat heute wirklich Spaß gemacht, das werde ich jetzt häufiger machen." Er nickte zufrieden über seine Entscheidung. Auf ihre Wohnsituation und die kleine Tochter Takatuka war er auch schon gespannt. Takatuka.. ein interessanter Name. Ob ihr Vater aus einem anderen Land kommt?
"Was bedeutet Takatuka? Der Name ist nicht sehr geläufig. Ich mag außergewöhnliche Namen. Mein Name ist ja auch nicht gerade oft vertreten hier zu Lande." Er lächelte wieder und dachte kurz an seinen Vater und dessen Heimatort.


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12.04.2023 13:21 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 13:34)
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#43
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Hausmeister

Nael hat die Einladung zum Abendbrot angenommen und Lotta fühlte sich geehrt, dass ein so fein gekleideter Sim tatsächlich Vorlieb mit ihrer einfachen Behausung und Stinkender Wolf – ja, so würde sie ihn künftig nennen – nehmen wollte. Von den ganzen Sätzen, die er von sich gab auf dem Weg zum Haus, hallt dieser eine am meisten nach: „… Ich wohne in einer kleinen Wohnung bei meinen Eltern im Haus. …“ E l t e r n! Es gibt hier Simse, die auch noch als Erwachsene mit ihren Eltern zusammen leben können … „Beide?“ fragt sie unwillkürlich und merkt, dass Nael ihr gerade nicht folgen kann. „Entschuldige, wohnst du mit beiden Eltern zusammen?“ Er muss ihren glückseligen Gesichtsausdruck wohl für etwas … blöde halten, nachdem er die Frage bejahte. Aber Lotta kann gar nicht anders, als sich darüber für ihn so sehr zu freuen: „Hast du dein Glück, Nael!“


Oben am Gartentor angekommen fordert natürlich Takatuka erstmal alle Aufmerksamkeit. Eigentlich muss man sie nie vorstellen. Das macht sie schon … ganz von allein. „Setz dich doch Nael, ich bereite derweil den Fisch zu. Takatuka wird dich sicher ungefragt unterhalten,“ lacht Lotta … und Takatuka lacht auch. Jeder Besuch ist ihr für ihre Späße willkommen. Stinkender Wolf wälzt sich natürlich gleich mal wieder im nächsten trockenen Tang. Lotta müsste wirklich mal den Hinterhof aufräumen. Ständig wird das luftig leichte Zeug mit der nächsten steifen Brise von den Docks in ihren Garten geweht. Wer putzt schon die Docks? Niemand! Na, dann wäre es auch ein sinnloses Unterfangen … Lotta verwirft den Gedanken an Aufräumarbeiten im Garten gleich wieder.


„Tagatuga, Tagatuga …“ kreischt Takatuka Nael aufgeregt entgegen. Als sie aber den brutzelnden Fisch riecht, meldet sich ihr Hungergefühl und schnell wird ihr Stühlchen an den rauhen Holztisch im Garten geschoben. Takatuka verputzt zügig ihre Portion als Nael und Lotta sich gerade mal erst zum Essen hingesetzt haben.


Gespannt sieht und hört Takatuka den beiden Erwachsenen am Tisch zu. Wenn das kleine Köpfchen doch nur schon mehr verstehen könnte. Also, einfach mal Worte aufschnappen „… Takatuka …“ sagt Lotta gerade zu Nael. Aha, das versteht Takatuka. „… Insel … Tanz …“. Ja, ja, ja Takatuka tanzen Takatuka … freut sich die Kleine. Öh, die Erwachsenen reden weiter? Keiner steht auf zum Tanzen?

Lotta hat Nael gerade in Erinnerung an seine weiteren Fragen den Namen Takatuka erklärt, dass es gleichwohl der Name des Kindes wie auch eines Eilandes … wie auch eines lokalen Tanzes ist. Ein wenig ungläubig wirkt Nael bei diesen Erläuterungen, was Lotta zum Schmunzeln bringt. „Du hast gesagt, dein Name sei auch nicht gerade oft vertreten hier zu Lande, Nael. Woher kommt denn deine Familie?“ Lotta ist neugierig. Ob Naels Familie auch mal hier gestrandet war? Schließlich hatte sie auch mal – wohl zu besseren Zeiten - nahe den Docks gewohnt.


Nael & Lotta gehen nach Villa Langstrump


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12.04.2023 13:27 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 13:35)
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#44
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Hausmeister

Mia letzter Post zu Hause


„Du wirkst heute unkonzentriert. Woran liegt das?“ 
Mia sitzt auf dem Sessel und hat den Kopf auf die Hände gelegt. Ja, es ist ein Sessel, kein Sofa wie man es immer in Filmen zu sehen bekommt. Ihr Blick geht quer durch den Raum, doch fixiert sie keinen festen Punkt. Ihr Therapeut notiert etwas auf seinem Block. Das kratzen des Kugelschreibers auf dem Papier klingt höllisch laut im stillen Raum. „Wo bist du grade?“ fragt Herr Kovac und beäugt sie. Der letzte überlebende Petrovic Zwilling dreht den Kopf zu ihm und schüttelt den Kopf. Sie ist gerade beim Tanzwettbewerb und wirbelt und tanzt durch den Raum. Alle sind beeindruckt. Alle klatschen. Alle jubeln. Sogar Alexander. Er ist so begeistert, dass er die Schürze abnimmt, hinter dem Tresen hervor tritt und auf sie zu kommt. Er hält ihr die Hand hin und bittet sie zum Tanz. Und sie ergreift sie die Hand, dreht sich unter ihr elegant herum und er zieht sie dann ganz nah an sich. Sie kann seinen warmen Atem auf der Haut fühlen und sein Herz unter der Hand die auf seiner starken Brust liegt, spüren... sie sieht ihm in die Augen und er selbstbewusst in ihre... dieser eine lange wunderschöne Moment vor dem Ku... „Ist alles in Ordnung?“



Mia hebt den Kopf und blickt Kovac an. „Ich hab genug für heute.“ sagt sie genervt. „Wir haben erst vor...“ Gregor Kovac schaut auf die Uhr. „knapp zehn Minuten angefangen.“
Mia schweigt. Sie weiß dass sie nicht hier sein muss. Aber ihre Eltern bestehen darauf, dass sie die Stunde durchzieht. Denn sonst erwartet sie zu Hause eine Stunde ganz anderer Art. Und lieber harrt sie hier mit Kovac aus, als mit ihren kontrollsüchtigen Vater. Wäre ihre Mutter nicht, hätte Mia überhaupt kein Privatleben. Ausziehen will und kann sie dennoch nicht. Sie hat weder Ausbildung noch Job. Seit ihre Schwester gestorben ist, hat sie das Bildungsloch in das sie gestürzt war, nie wieder verlassen. Sie fühlt sich wie zwanzig. Wie damals. Als würde sie bald ihr Studium beginnen. Zusammen mit ihrer Schwester... oft vergisst sie sogar, dass dies niemals passieren wird. Und stehts dann, wenn die Wahrheit sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt, fühlt sie sich erst recht nicht mehr im Stande das Loch zu verlassen. Ihr Therapeut versucht seit Jahren ihr zu helfen. Sie bekommt Medikamente gegen Depressionen die aber nur bedingt etwas nutzen.
„Kann ich nicht einfach eine Stunde lang hier sitzen und nichts sagen...?“ Mia fragt nicht ernsthaft. Schon oft hat sie es auf diese Weise versucht und immer das selbe Gegenargument erhalten; Sie spricht den Satz mit Kovac zusammen lautlos mit. „Lass uns die Zeit doch nutzen. Reden hilft. Es befreit.“
Sie stützt den Kopf wieder auf und seufzt. Wo war sie grade? Ach ja. Alexander hält sie in seinen starken Armen und scha... „Gibt es einen Grund für den Termin heute? Es schien dir wichtig zu sein das genau dieser Abend frei ist.“
Mia gibt die Träumereien auf und lehnt such im großen ledrigen Sessel zurück. Auf der Sitzfläche hätten locker zwei von ihr Platz. „Heute ist Tanzwettbewerb.“ gibt sie schließlich zu. Herr Kovac blickt sie interessiert an. „Und dort wolltest du nicht hin?“ Mia schüttelt den Kopf. „Warum nicht?“


Weil ich Alexander nicht auf die Nerven gehen darf.
„Weil ich eh nicht gut genug tanzen kann.“
„Aber du tanzt doch sehr gern und oft?“
Ja, aber wenn ich zu oft in seiner Nähe auftauche, dann denkt er ich stalke ihn.
„Dafür reicht es aber nicht.“ sie klingt gelangweilt und abwesend. Wieder kratzt es auf dem Papier. „Ist das der einzige Grund, aus dem du lieber hier sitzt als zu feiern?“
„Hier sein lenkt mich ab.“ antwortet sie und bereut es sofort. Das hatte sie doch nicht laut sagen wollen. Ihr Therapeut stellt die Frage die sie eigentlich hatte vermeiden wollen: „Wovon willst du dich ablenken?“
Von den blöden Kühen die ihn bei der Arbeit anflirten und ihm schöne Augen machen. Mias Hand ballt sich unbewusst zur Faust.
„Ich will nicht kritisiert werden... deswegen will ich nicht beim Wettbewerb mitmachen.“ Kritzel kritzel kritzel. Mias Faust bleibt. Sie blickt auf die wild verzierte Vase auf dem Beistelltisch neben dem Bücherregal und starrt gebannt darauf. Ihre Augen folgen den blauen Mustern auf weißem Grund.
„Könntest du nicht hingehen ohne dich mit den anderen zu Messen? Nur zum Spass? Als Zuschauerin?“
„Die anderen interessieren mich nicht.“ sagt Mia starrend.
„Gewinnen ist dir also wichtig?“
Mia schweigt. Kovac hat diese seltsam ruhige Art zu sprechen. Aber manchmal macht dieser Tonfall sie wütend. Sein Gesicht macht sie wütend. Sein unrasiertes Gesicht. Seine Falte in den Hosenbeinen und diese ätzenden pflicht-Flicken auf den Jackenärmeln, die Gefühlt jeder Therapeut besitzt.


In Gedanken gibt sie zu, gern zu Gewinnen. Sie liebt es sogar. Nicht nur der Sieg einer gewonnenen Schlacht macht sie Glücklich, auch die Anerkennung aller anderen wenn sie etwas geschafft hat. Und sie wird Alexanders Herz gewinnen und all die blöden Kühe da draußen werden vor Neid platzen wenn sie mit ihm durch die Stadt geht.
„Oder hast du vielleicht Angst, nicht zu gewinnen? Du weißt, es ist keine Schande vor etwas Angst zu haben. Auch nicht wenn es nur Gefühle sind.“ Kovac betrachtet sie, wirkt dabei aber keines Wegs aufdringlich. Er ist gelassen und ruhig. Die Flickenärmel umhüllen seine Ellbögen die auf den Lehnen seines Sessels ruhen. Die Hände hat er zusammengelegt auf dem Block liegen, der auf seinem Schoss ruht.
„Vielleicht.“ Mia weiß, dass er nur noch schlimmere, tiefgreifendere Themen anspricht wenn sie ihm keinen Funken zuspielt, der ihm die Bestätigung gibt etwas gefunden zu haben was er therapieren kann. „Möchtest du über diese Angst sprechen?“
Mia zuckt die Schultern. „Wenn ich weiß, dass ich nicht gewinnen kann, muss ichs auch nicht versuchen.“
„Woher weißt du es denn?“


Wieder zuckt sie nur. „Ich tanze nur zum Spaß. Ich hab auch nichts eingeübt. Wozu auch. Da treten sicher Leute auf die ihr Leben lang auf diesen Moment hingearbeitet haben... damit kann ich nicht mithalten.“
„Und einfach nur, weil du Spaß am Tanzen hast, kommt nicht in Frage?“
„Nein. Und selbst wenn ich gewinnen würde. Der Preis interessiert mich kein Stück.“
Kovac sieht sie aufmerksam an. „Was ist denn der Preis?“
„Geld und... irgend so ein Auftritt in einem Musical oder so...“
„Das wäre nichts für dich?“
„Ne.“
„Hast du dir überlegt was du später noch machen willst?“
Mia verdreht die Augen. Das leidige Alte Thema mit dem auch ihr Vater sie dauernd nervt.
„Nein.“ gibt sie offen zu. Ihr Tonfall ist genervt, trotzig aber auch bestimmt.
„Über das Studium was du anfangen wolltest, hast du nicht mehr nachgedacht?“
Sie schüttelt den Kopf. Bitte nicht.
„Macht es dir denn heute noch Spass?“
„Was?“ verwirrt sieht sie Kovac an.
„Fotografie. Das wolltest du doch studieren?“
Mia runzelt die Stirn. „Ich wollte Modedesign studieren...“ sagt sie sofort. Sie beobachtet wie Kovac wieder etwas aufschreibt. „Okay.“ sagt er nachdem er seine Kritzeleien beendet hat. „Fühlst du dich aufgebracht?“ Ihr Tonfall hatte sich schnell von gelangweilt über trotzig und nun zu barsch verändert. Das ist dem Flickenärmeldoktor also aufgefallen. Mia zwingt sich, sich zu beruhigen.



„Nein.“ sagt sie. „Warum auch...“ sie schaut auf die Wanduhr über der Tür. „Kann ich zehn Minuten früher gehen?“ die paar Minuten würden ihrem Dad nicht missfallen wenn er wieder bei Kovac anruft um zu fragen ob sie da gewesen sei. „Du bist freiwillig hier.“ sagt der Therapeut. Mia steht auf, und greift nach der Jacke. „Der nächste feste Termin ist Mittwochs.“ sagt Gregor Kocac und steht ebenfalls auf. Mia nickt. „Auf wiedersehen.“ sagt sie und geht ohne den Abschiedsgruß des Therapeuten abzuwarten.

Mia - Nächster Post - Willow Creek - Petrovic Anwesen


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12.04.2023 13:38 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 13:40)
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Hausmeister

Ort: Polizeistation, San Myshuno

Die Anwälte verabschiedeten sich und verblieben mit Thomas in soweit, dass er sich melden sollte, falls es irgendwo Probleme gab. Den Rest, sprich Papierkram, würden sie im Hintergrund klären. Damit verließ auch er endlich sein Gefängnis. Als sich die Blicke von ihm und Eisenhand trafen, krachten bildlich gesprochen Blitze aufeinander. Die Floskel: ‚Wenn Blicke töten könnten‘ schien durch diese beiden Sims entstanden zu sein.

Thomas geht nach: Evergreen Harbor Nr. 12


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12.04.2023 20:06 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2023 21:44)
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Hausmeister

Ellie & Ben - letzter Post
Familie Kamrad - Start

Titel: Besuch bei Familie Kamrad


Während woanders das Nachtmahl stattfindet, sind Benjamin und Ellie bei Freunden eingeladen.. Ein ehemaliger Klassenkamerad von Benjamin und seiner Familie, um genau zu sein. Alex feiert heute seinen 21. Geburtstag und hat die Hawk-Geschwister eingeladen.
Er ist nicht viel älter als Benjamin, doch er hat bereits eine dreijährige Tochter und eine liebe Ehefrau, die damals erst 18 war, als das Mädchen auf die Welt kam. Doch das junge Paar wirkt glücklich, auch wenn es in diesem Alter sicherlich nicht leicht ist, ein Kind großzuziehen. Noch sind keine anderen Gäste angekommen und so hat Benjamin Zeit, der kleinen Familie zuzuschauen.



Ein wenig neidisch ist er schon. Seine letzte Beziehung liegt nun schon eine Weile zurück. Ein wenig sehnt er sich mittlerweile schon nach einer Freundin. Doch bisher konnte er die Richtige nicht finden.
Ellies Gedanken drehen sich hingegen um Lady, die Beagle-Hündin der Familie. Auch Toby versteht sich super mit ihr. Sie mochte Hunde schon immer.

Schließlich kommen auch weitere Gäste und die Geburtstagsfeier kann starten.



~~~

Als die beiden Geschwister schließlich heimkehren, ist es bereits nachts. Obwohl Ellie keine Freundin von Menschenmassen ist, hat es selbst ihr gefallen. Es ist eine Party im kleinen Kreis gewesen, was ihr sehr recht war. Benjamin hingegen ist ein Partymensch. Kleine Partys mag er auch, aber er hat auch nichts gegen große,.. So wie Alma eine plant. Er denkt an die Visitenkarte, die diese während des Gartenhandels verteilt hat. Diese hatte er doch bestimmt noch dabei. Tatsächlich findet er sie in seinem Geldbeutel. Er würde seinen Chef fragen, ob er an diesem Tag Urlaub bekommen könnte.



Mit diesen Gedanken machen sich die beiden Geschwister auf den Heimweg und legen sich erst einmal schlafen.

Ellie - Nächster Post
Ben - Nächster Post
Eva, Alex, Emma - Nächster Post


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13.04.2023 12:30 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 22:34)
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Hausmeister

Lotta - letzter Post
Miyu - letzter Post


Wie häufig am frühen Morgen trainiert Lotta am Gewürzmarkt Beweglichkeit und Ausdauer am Basketballkorb. Rapiere kann sie ja zum Training hier nicht schwingen. Vielleicht sollte sie eines der beiden Turmzimmer als Trainingsraum umbauen, um nicht aus der Übung zu kommen. Vereinzelt gibt es wieder ein paar Fechtszenen für ein Double am Filmset wie auch diesen Nachmittag. Noch hat sie keine wirklichen konkreten Ideen für die beiden Turmzimmer. Eigentlich weiß sie gerade gar nicht, was sie noch planen soll.

Takatuka und Wolf sind noch auf Reisen. Lotta ist trotzdem schon früh wach, sie schlief kaum die restliche Nacht nach der Party. Gestern Nacht war sie nur noch … ständig am Rennen gewesen … Sie musste Anspannung abbauen. Heute m u s s sie nach Eisenbeschlägen für ihr Boot schauen. Sie m u s s endlich weiterbauen … Aber woher das Geld nehmen für die Beschläge? Ständig ist sie knapp bei Kasse, hat selten viel Bargeld zur Hand. Sie hat zwar keine Mietzahlungen, aber Strom und Wasser möchte sie auch nicht abgestellt bekommen. Ihre Barschaften reichen gerade mal immer nur für die Nebenkosten, Fahrkarten und die eine oder andere Kleinigkeit. Der Speiseplan ist die reinste Selbstversorgung und ihre Garderobe verdankt sie einer gutherzigen Seele.

Miyu Watanabe hingegen hat sich ein bisschen Ausgleichsport wie Joggen vor morgendlichem Schulbeginn vorgenommen für die doch häufig sitzende Tätigkeit als Rektorin. Man weiß ja nie, ob man zur Erhaltung eines Waldes noch mal auf einen Baum klettern können muss. Sie wird ja auch nicht jünger. Sie nimmt sich jetzt jeden Morgen ein neues Laufgebiet vor, besonders Wohngegenden ihrer Schüler, um einen Eindruck zu bekommen, wo und wie die so leben. Am Gewürzmarkt in San Myshuno wohnt Ellie Hawk mit ihrem nicht wesentlich älteren Bruder Benjamin. Kann er tatsächlich die Erziehungsverantwortung schon übernehmen oder sollte Miyu mal öfter nach dem Geschwisterpaar sehen?

Im Vorbeilaufen fällt Miyu eine recht junge und sehr behände Frau am Basketballkorb auf. Nicht viele Frauen spielen Basketball.



Miyu schaut dem Trainingsspiel eine Weile zu. Ob sie sie für einen Wahlkurs als externe Lehrkraft gewinnen könnte, um mal den Schulsport auch für die Schülerinnen attraktiver zu gestalten? Proschinsky hat kaum Gespür dafür, die Mädels an der Schule für derlei Aktivitäten zu erreichen.


Lotta bemerkt plötzlich, dass sie von der Seite beobachtet wird und jemand auf sie zukommt. Sie wendet sich um und ist … sofort hypnotisiert. Onyxschwarze Augen blitzen sie an. Sie hält den Atem an bis sich die Frau mit den kurzen schwarzen Haaren und mandelförmigen Augen ihr weiter nähert, lässt dann langsam die Luft wieder aus den Lungen entweichen.


Sie stellt sich als Rektorin Miyu Watanabe von der Brindletoner Highschool vor. Schönes Dekolleté fällt Lotta mit einem knappen Blick auf. Sie kommt nicht umhin, unmerklich ihre Augen über die ganze Figur schwenken zu lassen. Mae Meddock mit ihren samtgrünen Augen und wohlgerundeten Formen kommt Lotta wieder in den Sinn. Sie beide hatten Mae geliebt. Aber Rektorin? Oy! Holt Lotta ihre schulzeitlose Vergangenheit wieder ein? Sie wartet ab, was die Dame Weiteres zu sagen hat.

„Ich wäre sehr interessiert, die Schülerinnen unserer Schule für mehr Mannschaftsport …“, Miyu stockt. M a n n schaftssport?! Ja, genau da liegt schon der Fehler im System. Frauenmannschaft …! Eine Männerfrauschaft gibt’s wohl nicht. „Also, für mehr Ballsport zu interessieren,“ schließt sie letztendlich den Satz ab. Lotta lächelt. Ja, das Dilemma ist ihr in dieser Welt auch schon aufgefallen. Die Rektorin ist ihr gleich sympathisch.
Aber Vorsicht. Es ist noch immer eine R e k t o r i n. Eine Art Prusseliese.

„Hätten Sie vielleicht Zeit und Interesse an einem Nebenverdienst für eine Sportlehrtätigkeit?“ Lotta schaut interessiert. Zusatzverdienste sind herzlich willkommen. Miyu bemerkt das Interesse und setzt daher gleich hinterher: „Ich könnte Ihnen einen Vertragsentwurf für Honorarkräfte zukommen lassen. An wen und wohin dürfte ich den denn senden?“ Ah ja, genau! Und wieder hängt Lotta am gleichen Punkt wie stets fest. Für den Job muss sie sicher wieder lesen und schreiben können. Enttäuscht nennt sie zwar noch ihren Namen und weist noch halbherzig mit der Hand auf ihr Domizil Villa Långstrump hin, aber eigentlich hat sich doch der kurze Moment des Glücksgefühls schon wieder zerschlagen. Miyu fragt direkt nach, als sie die plötzliche Verzagtheit nach dem anfänglichen Interesse bemerkt: „Gibt es irgendein Problem? Ich kenne nichts, was sich nicht klären ließe.“

Lotta horcht bei diesen Worten auf. Nichts, was sich nicht klären ließe? Vielleicht … ist das genau d e r Moment. Vor ihr steht eine Rektorin. Wer kennt sich denn besser aus mit Schulbildung als genau diese Frau, die vor ihr steht? Vielleicht ist d a s genau i h r e Chance! „Ich habe nie eine Schule besucht,“ drückt Lotta klar und deutlich aus. Los einfach raus damit: „Ich kann weder lesen noch schreiben und beherrsche kaum irgendwelche Rechenarten.“ Sie hält gespannt die Luft an und sieht … Miyu einfach nur weiter freundlich lächeln. Die zuckt nicht mal mit einer dieser seidigen langen Wimpern, die ihre schönen Augen umrahmen. „Ist das schon alles? Das ist auch kein Problem, das sich nicht lösen ließe.“ Ihr Lächeln vertieft sich und Lotta ist hin- und weggeschmolzen von dem Liebreiz dieser Frau.

„Ich habe früher Alphabetisierungskurse für Flüchtlinge gegeben,“ erklärt Miyu gerade. Flüchtlinge? Ja …, doch …, Lotta ist auch ein Flüchtling ...!. Sie hatte in diesem quadratischen Kasten im Wohnzimmer laufende Bilder gesehen. Auch andere Simse kamen über Meere … geflohen in Booten. Und da können auch nicht alle lesen und schreiben? Sie lernen das hier? In Alphabetisierungskursen? Lotta hatte bisher noch nie von solch einem Kurs gehört. Und sie hatte sich bisher auch gar nicht in Bezug mit diesen Bildern der anderen Flüchtlinge gesehen. Andere Flüchtlinge? … vielleicht auch von Takatuka?

Lotta wird mutiger: „Also, ich könnte quasi Sportangebote geben, während ich noch Lesen und Schreiben lerne? Und du …,“ sie duzt einfach die Rektorin, „… könntest mich das lehren?“ Der Gedanke hat seinen Reiz. Lotta versenkt ihren Blick in Miyus mit leicht anzüglichem Lächeln. Macht mich die junge Deern hier gerade tatsächlich an? denkt Frau Rektorin bei sich. Sie ist … so jung. Kaum älter als meine Schüler, meine Tochter.


„Wir haben einen jungen Referendar an der Schule für Simmlisch. Er hat früher auch schon Alphabetisierungskurse gegeben,“ beeilt sich Miyu mit einer Erklärung. Sie ist ja kein Stein. Diese junge Frau könnte ihr verfänglich werden.

„Ich nehme das Angebot gerne an. Beide!“ erwidert Lotta. Unabhängig von der Rektorin … besinnt sie sich natürlich in erster Linie auf die Chancen, die sich hier für sie und Töchterchen Takatuka ergeben. „Ich habe eine kleine Tochter, kann ich die … gegebenenfalls mitbringen – zum Unterricht, zum Sport?“ Miyu guckt nun doch erstaunt. Ein Kind hätte sie dieser jungen Frau nicht zugetraut. Aber, jetzt mal ehrlich. Sie war damals kaum älter als sie mit Yuna schwanger war. Sie würde gern mehr über diese junge Frau erfahren. Vielleicht sollte sie auch nach dieser Familie am Gewürzmarkt schauen, nicht nur nach ihrer Schülerin Ellie. „Natürlich kannst du deine Tochter mitbringen. Ich würde sie gerne kennenlernen. Ich habe auch eine Tochter, Yuna, sechzehn Lenze schon. Hast du ein Handy?“ Lotta nickt und schaut fragend auf. Miyu ist wirklich erfahren mit Analphabeten: „Ich gebe meine und deine Kontaktdaten in unsere Handys ein, damit wir alles Weitere auch telefonisch klären können. Ich muss zur Schule. Der Unterricht startet bald.“ Wortlos reicht ihr Lotta ihr Handy, sieht zu wie Miyu mit beiden Mobilphonen hantiert. Das kann ich irgendwann mal selber, fährt es ihr durch den Kopf. „Spielen wir noch eine Runde, bevor du gehst?“ Lotta würde Miyu irgendwie noch gerne länger hierbehalten. Ach, was soll’s … auch das Duzen. Sie werden ja auch quasi Kolleginnen. Ziemlich viel neue Kolleginnen diese Woche, lacht Miyu in sich hinein.

Sie spielen noch eine Runde Basketball … Lotta hervorragend und Miyu bemüht sich, den Ball nicht fallen zu lassen. Ja, Lotta wird Proschinsky und seinen Lehrplan ordentlich in Wallung bringen. Miyu freut sich schon darauf. „Ich ruf dich an, Lotta. Den Vertrag gehen wir zusammen durch,“ winkt Miyu zum Abschied zu, bevor sie sich heimwärts für eine schnelle Dusche vor Arbeitsbeginn macht. Lotta dribbelt noch ein paar Runden, während sie Miyu selig nachblickt, als sie sich wieder erinnert, wonach sie suchen sollte … Andere onyxfarbene Augen warten auf sie! Meergrüne schweben auch vor ihrem inneren Geist und … samtblaue … Hach, Takatuka …!







Anschließend begibt sich Lotta nach ...

Ort: Evergreen Harbor Nr. 4 - Evergreen Werkstatt

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13.04.2023 13:08 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2023 21:43)
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Hausmeister

Alex, Emma, Eva - letzter Post
Ellie & Ben - Letzter Post

Ort: Windenburg, Haus von Familie Kamrad

Ben muss arbeiten, aber Ellie hat schulfrei, und somit ist es ihr Job, Toby von den Kamrads abzuholen. Sie reist mit dem Bus an. Offenbar hat man ihr Kommen bereits bemerkt, denn sie muss nicht einmal klingeln. Eva öffnet die Tür schon vorher und auch Toby sprintet bereits heraus. Die Teenagerin lächelt und krault den Hund hinter den Ohren. "Wie war er denn so?", fragt sie. Eva grinst. "So energetisch wie immer. Lady kam kaum hinterher! Aber komm doch rein!"



Ellie lässt sich das nicht zweimal sagen und betritt das Haus. Auch die Beaglehündin Lady kommt, als sie Ellie bemerkt. Auch sie will Streicheleinheiten haben, die diese dem Tier auch gerne gibt.



Am Tisch erzählt Ellie erst einmal von den Erlebnissen der Party. Sie erzählt, wie sie die Klassenkameradin Vero getroffen und mit ihr gequatscht hat.. Sie erzählt von der Elektromusik, die ihr sehr gut gefallen hat. Sie erzählt von der Vampirin Viola und dass sie offenbar doch zu Freundschaften fähig ist, und sie erzählt auch von der Bowle, durch die es vielen Leuten schlecht geht. Und versichert, dass sie und Ben aber nichts davon genommen hatten.

Alex und Eva Kamrad hören zu. Ihre kleine Tochter Emma spielt in der Zwischenzeit alleine vor sich hin. Sie ist noch zu jung um zu verstehen, worum es in Ellies Erzählung geht.



Nach einer Weile beendet Ellie jedoch ihre Erzählung. Die Kamrads wollten kein Geld für ihr Dogsitting, das hatten sie bereits an dem Tag gesagt, als Ben und Ellie ihren Hund vorbei brachten. "Das machen wir selbstverständlich kostenlos. Wir haben Toby doch gerne um uns!", hatten sie versichert. Doch Ellie wollte davon nichts hören. Wenn sie schon kein Geld nehmen, dann sollen sie zumindest das Bild annehmen, das Ellie in der Zwischenzeit von der Hündin Lady gemalt hat. Es sollte eine Überraschung sein, die auch gelungen ist. Das Bild bekommt einen Ehrenplatz über dem Hundekörbchen.



Dann endlich ist es tatsächlich Zeit für Ellie, heimzukehren. Sie verabschiedet sich und macht sich auf den Weg nach San Myshuno. Doch anstatt direkt nach Hause zu gehen, geht sie vorher noch eine Runde Gassi.



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13.04.2023 13:46 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 22:39)
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Hausmeister

Ort: San Myshuno Gewürzmarkt – Malecantus

Gregorius Malecantus hat wie schon oft in den letzten dreihundert Jahren übelste Laune. Wieder einmal haben sie ihn dafür abgestellt, überall in der Stadt schäbige Plakate für diesen dreckigen Wanderzirkus aufzuhängen. Als würde dadurch auch nur ein Simoleon mehr in die ewig flaue Kasse dieses Clowncamps gespült werden. Als ‚besondere‘ Werbeaktion zwingen sie ihn auch noch, beim Kleben dieser miesen, räudigen Pamphlete ein albernes ‚Magier‘-Kostüm zu tragen. Als sei es nicht schon schlimm genug, darin allabendlich wie ein Tanzbär in der Manege vorgeführt zu werden. Ggrrmmmpfft. Wenn sie wüssten …



Scheibenkleister! Gerade hat sich Malecantus Kleister übers Hemd gekleckert. Jetzt wird er noch blöder als sonst schon heute Abend vor dem schaulustigen Publikum dastehen. Sie amüsieren sich eh über ihn, halten seine Vorführungen für durchschaubare Tricks, dabei wendet er gar keine an. Sie werden es nie blicken und sich noch immer fragen, wie er schafft, einen zufällig gewählten Besucher aus der ersten Reihe – dort sitzen immer die größten Idioten und Lästermäuler - in ein Karnickel und zurück zu verwandeln. Keiner glaubt ihnen anschließend. Alle sind überzeugt, dass es gedungene Mitwisser sind, die absichtlich in der vorderen Reihe platziert wurden. Zwei hat er nicht zurückverwandelt. Die trägt er jetzt als Pantoffel an den Füßen … Hah, Kretins alle zusammen, die meine ‚Kunst‘ nie wirklich zu würdigen wüssten.



Grummelnd fährt Gregorius fort, die Elektrokästen an diesem Gewürzmarkt genannten Ort mit Plakaten zu bekleben. Drei weitere Stadtteile soll er so noch bestücken und beglücken. Der Zirkus gastiert derzeit in der Nähe des Central Parks von San Myshuno. Wenigstens lecker Fressbuden gibt es dort ausreichend zur Auswahl. Gregorius liebt es exotisch. Na gut, e i n Gutes hat diese ungläubige Moderne, aber sonst …? Wie hatte er nur soweit absinken können, sich als vorgeblicher Zauberer in einem abgehalfterten Wanderzirkus verdingen zu müssen …? Als Abziehbild seiner selbst! Nur weil niemand mehr an Magier und ihre unglaublichen Kräfte glaubt. Dieses dämliche Zeitalter der Aufklärung hat ihn zu Fall gebracht. Diese irrsinnige Verfolgung von … Ach, er mag gar nicht mehr weiter drüber nachdenken. Und dann noch dieser bescheuerte Künstlername, den sie ihm gaben … Nie würde ich meinen wirklichen Namen verraten … Zu gefährlich!



Was stiert in dieses Kind an? Zur Kundenfreundlichkeit gehört dieses ständige dümmlich servile Lächeln. Er grient dieses Gör breit an: „Na, willste heute Abend mal einen echten Magier im Zirkus sehen? Soll ich dich in ein Häschen verwandeln, Kleines?“ Die Augen des kleinen Mädchens weiten sich „Mama!“ Es rennt schreiend weg. Soll mir auch recht sein.

Malecantus macht sich auf in den nächsten Stadtteil – weiterkleben …

Malecantus - Nächster Post


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13.04.2023 15:03 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 22:40)
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Hausmeister

Malecantus, Merlin, Christin - Letzter Post

Ort: Gewürzmarkt, San Myshuno

„In welchem Stadtteil wohnst du Merlin?“, fragte Christin gerade als sie den Gewürzmarkt erreichen. Der guckt schon wieder etwas verlegen. Malecantus hebt die Augenbrauen - auch ganz interessiert. Ja wo wohnt der Gute denn? „Ja, wohnen …“, beginnt Merlin zögerlich. „Ich bin noch auf der Suche nach einer richtigen Bude. Gar nicht so leicht. Ich wollt‘ mich schon in San Myshuno niederlassen, guck‘ täglich die Anzeigen durch, hab‘ aber noch nicht Passendes gefunden.“ Er zuckt mit den Schultern: „Momentan wohne ich in einer Pension, nicht weit von hier.“ Malecantus klopft ihm freundlich auf die Schulter: „Na, noch ein Wandergeselle – wie ich. Ich lebe in einem Zirkuswagen. Wenn es eng bei dir wird, wir haben noch einen frei. Der letzte traurige Clown hat sich letztens über Nacht verdünnisiert. Vielleicht wirst du ja unser Starsänger.“ Merlin scheint das Angebot abzuwägen. Er ist etwas knapp bei Kasse: „Wie lange gastiert ihr denn in San Myshuno?“ Er will keineswegs mit dem Wanderzirkus weiterziehen, sondern schon ‚seine Zelte‘ hier aufschlagen. Und nachdem er Christin kennengelernt hat … erst recht. San Myshuno gefällt ihm … und Christin. „Wir sind den ganzen Sommer hier. Danach muss man sehen. Spätestens zum Herbst müssen wir uns um ein Winterlager kümmern.“, klärt Malecantus Merlin auf. Ihm ist schon klar, dass Merlin nicht die ganze Zeit durch die Welt mit ihnen ziehen wollte. Das will eigentlich auch Malecantus nicht. Er hat nur keine Wahl. Zu lang an einem Ort darf er nicht bleiben …

Christin wählt eine Portion Phở an einem der Imbissstände und beginnt grazil mit Stäbchen zu essen, was Malecantus bewundernd bemerkt. Neben der Speisenauswahl deutet ihm auch ihre anschließende Frage an Merlin auf eine Vegetarierin hin. Bewusst wählt er gleichermaßen ein asiatisches Gericht aus dem Sortiment aus. Vegetarier ist er aber nicht. Merlin wählt ebenfalls vegetarisch, aber ohne Stäbchen. Sie setzen sich zu Christin. „Sag mal Merlin: Was habt ihr im Kloster immer gegessen? Bestimmt hauptsächlich Gemüse, oder?“ Merlin ist einen Moment abgelenkt von Christins Frage, so wie sie mit der Serviette immer wieder zart ihre Lippen betupft … „Äh, Gemüse? Ja, ja klar. Aus dem Klostergarten. Wir haben selber gesät und geerntet, was auf den Tisch kam. Von daher kenne ich mich mit Gartenarbeit ganz gut aus. Und wir haben bei der Zubereitung auch mitgeholfen. Ich kann auch ganz passabel kochen. Fisch gab es auch … aus den klostereigenen Angelteichen. Aber höchstens einmal die Woche.“ Merlin sinnt über die Frage nochmal nach: „Ja stimmt, hauptsächlich pflanzliche Kost. Es geht doch nichts über selbstgezogenes Gemüse, oder?“, lacht er in die Runde. Ja, so ein kleiner eigener Garten. Das würde ihm schon liegen.
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„Was ist eigentlich dein Lieblingsessen?“, wendet sich Christin an Malecantus. „Kaninchen!“, antwortet der spontan, aber mit zwinkerndem Auge. „Jeden Mittag zaubere ich mir eins aus dem Hut hervor.“, setzt er grinsend hinterher. Deutet er den Blick von Christin richtig? Sie ist Vegetarierin, oder, denkt er schmunzelnd bei sich und fügt erklärend hinzu: „Na ja, lieber knuddele ich sie wie Katzen.“ Seine verwandelten Hauspantoffel lässt er vor Christin besser unerwähnt. „Tatsächlich liebe ich einfach die Vielfalt exotischer Speisen. Du hast eine hervorragende Auswahl mit diesem Imbisstand getroffen, liebe Christin.“ Er nimmt auf ebenfalls possierliche Art mit den Stäbchen ein Stück Gemüse auf und führt sie zum Mund: „Mhm, wirklich köstlich.“


Christin betupft sich die Lippen erneut mit der Serviette und ‚beklagt‘ sich lachend: „Ihr Jungs habt es gut. Ihr müsst nicht immer aufpassen, dass euer Make Up sitzt und euch im schlimmsten Fall nicht verwischt.“ Malecantus nimmt wahr, dass ihr Blick zu einem wundersamen beleuchteten Haus Richtung Meer abschweift und sie einen Moment nachdenklich scheint. Das Haus wirkt … etwas unwirklich in dieser Gegend. Es war ihm schon beim Plakatkleben aufgefallen. Malecantus witzelt zurück: „Du hast keine Ahnung, wie Theaterschminke unter Zirkuslichtern zerlaufen kann, meine Liebe.“ Dann nickt er mit dem Kopf in Richtung des Hauses: „Weißt du, wer da wohnt?“ Vielleicht wohnt Christin gleich dort drüben? Auch Merlin schaut interessiert von seinem Teller auf … mit ähnlicher Annahme: „In welchem Stadtteil wohnst d u eigentlich, Christine?“ Beide Männer schauen sie gespannt an.


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