San Myshuno Nr. 8 - Villa Långstrump

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12.04.2023 17:03 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 18:55)
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Hausmeister

Nachdem Alexander Lotta die Pfeile montiert und erklärt hat was er damit meint, schreibt er ihr das Rezept für Christin auf. Die Nummer hinterlässt er darauf nicht, obwohl er kurz darüber nachdenkt. So gut kannten sie sich nun auch nicht. Es wird sich eine andere Gelegenheit bieten. Kontakte sind nun mal immer mal nützlich und er sollte sich etwas mehr darum bemühen. Danach verabschiedet er sich von all den noch Anwesenden um sich zusammen mit Maryama auf den Heimweg zu machen. Zumindest würden sie einen Teil der Bahnfahrt zusammen reisen.

Maryama hat schnell noch Almas Nummer für Lotta ins Handy gespeichert und freut sich über das Versprechen der Freundin, ihr noch Rezepte für den Picknicknachmittag zu geben. Aber an Nwadike möchte sie gerade nicht denken, zu viele andere wichtige Eindrücke hat dieser Tag gebracht. Sie hat sich von allen verabschiedet und schlendert jetzt mit Sascha zur Bahn. Es pfeift ein kalter Wind an diesem Frühlingsabend und Maryama drückt ihm die Mütze wieder auf den Kopf. "Ich hab mehr Haare, die mich wärmen können." lacht sie während aus der Ferne schon das Nahen der Bahn zu hören ist.

Ort: San Myshuno - Bahn

"Wie fandest du den Tag heute?
Alexander nickt. "Mhm war gut. Schön das ich helfen konnte. Wie wars für dich? Hattest ja alle Hände voll zu tun."
"Mit Takatuka hab ich gerne alle Hände voll zu tun. Sie ist ein echter Sonnenschein. Oh je...jetzt hab ich die Schneekugel vergessen, die sie mir ausgesucht hat, das kommt vom vielen Quasseln mit all den neuen Bekanntschaften. Das war toll, al diese Leute zu treffen und auch dass wir beide mal wieder was zusammen gemacht haben war schön." Die Bahn hält quietschend, Maryama betätigt den Türöffner und sie suchen sich einen Sitzplatz. Er grinst bei dem Wortschwall und folgt ihr in den Zug. Nachdem sie sich neben Sascha in einen Sitz plumpsen lassen hat, sieht sie ihn aufmerksam an. "Du hattest auch ein paar Gespräche, die dir wichtig waren, oder? Kennst du Alma schon länger?"
"Alma? Nein nicht wirklich." gibt er zur Antwort und wirkt neben Maryama noch wortkarger als sonst. Er erinnert sich, ihr versprochen zu haben, zu erzählen was er mit ihr besprochen hat.
"Weißt du, ich bin heute richtig erschrocken innerlich. Da haben wir uns eigentlich nur wegen deiner Suche nach Irina kennengelernt...damals im Zug...und ich bin noch nicht wirklich dazu gekommen, dich nach dem Stand der Dinge zu fragen. Ich habe am Rande mitbekommen, dass du noch nach ihr suchst...das tut mir leid ...so viel Zeit ....das muss schwer für dich sein. Magst du mir davon erzählen?"
Alexander zuckt die Schultern. "Du hast nicht viel verpasst. Ich bin noch nicht viel weiter." Er lächelt gezwungen. "Ich habe nur vor kurzem eine etwas wahnwitzige Spur gefunden." Er pausiert. "Sie soll angeblich auf einer öffentlichen Party Essen verkauft haben... ich werde versuchen sie zu Almas Party zu ... lotsen. Vielleicht mit Flugblättern oder sowas. Scheinbar hatte sie zu dieser anderen Party auch niemand eingeladen…" wieder denkt er kurz über gesagt es nach und kommentiert sich darauf hin selbst:  "Das hört sich bescheuert an.…"
"Das hört sich nicht bescheuert, sondern nach einem Strohhalm an, den du auf jeden Fall ergreifen solltest. Was bleibt dir denn anderes übrig?" sie wirft Sascha einen anteilnehmenden Blick zu. "Wieso hält sie sich überhaupt hier in der Gegend auf? Hast du eine Idee?"
Er schüttelt den Kopf. "Ich habe nur diese Postkarte." Er zieht sie aus dem Geldbeutel. Dabei fällt das alte Foto von ihr mit heraus. Schnell hebt er es auf und steckt es wieder in die Geldbörse. Auf der Postkarte steht alles in kyrillischer schrift. Er sagt Maryama, dass darauf folgendes steht.

'Wir sehen uns hier mein Star! In Liebe…' Kein Name, keine Adresse, nichts. Längst nicht mehr lesbar. Selbst das Blut darauf ist kaum noch als solches zu erkennen.

"Ich hab nen Typen kennengelernt, in Willow Creek, der meinte das sie die Karte selbst geschrieben haben könnte. Aber ich weiss nicht."
"Hm...woher hast du denn die Karte? "
"Eine Freundin von ihr hatte sie bei sich..."
"Ist das ihre Schrift? Klingt eher als ob sie die Empfängerin wäre....mein Star...sowas schreibt doch eher ein Freund an ein Mädchen ...so wie meine Sonne... oder ....mein Stern eben..."
"Nein ich glaube das ist nicht ihre Schrift… ich weiss nicht."
"Wenn ich so darüber nachdenke, könnte es wirklich die Schwärmerei eines jungen Mädchens sein.....ein Star den sie anhimmelt....hm...das ist wirklich nicht viel was du das hast. Was war denn das für ein Typ, dass du ihm sogar die Geschichte von dir und Irina anvertraut hast?"
Etwas hoffnungslos nimmt er die Karte wieder entgegen. "Wir hatten streit... einige Monate vor ihrem verschwinden... und kaum geredet." Maryama sieht wie sich seine Miene verdüstert , als er die Postkarte wieder an sich nimmt. Sie fasst sich ein Herz und hakt ihn unter.
"Eigendlich ein Fremder...sein Name ist... Yngwie, oder so. Aber er hatte mir Hilfe angeboten. Ich komme seit Ewigkeiten nicht weiter... ich dachte ein paar Gedanken von aussen würden vielleicht meinen Tunnelblick etwas erweitern...naja... aber seit dem Tag hab ich von ihm auch nichts mehr gehört oder gesehen."
"Hm...das ist schade ....wenn es so sein soll, trefft ihr euch wieder, glaub daran." Sie lächelt ihm zu. "Aber weisst du, es hilft nichts Trübsal zu blasen, das bringt dich nicht weiter. Wenn die Party im Moment die einzige Hoffnung ist, dann heisst es alle Register ziehen. Ich würde dir gerne helfen die Flugblätter zu verteilen , wenn du magst....Lotta bestimmt auch...da erreichen wir doch mehr Leute, als du alleine."
"Wenn es so sein soll.." wiederholt er grimmg. Er wird es nicht dem Schicksal überlassen, ob er sie findet. Er wird alles dafür tun sie wieder zu sehen. 
"Danke.." sagt er zu Maryama. Er nimmt ihre Hilfe gern an, aber: "das wird noch etwas dauern.. Ich muss Alma anrufen und fragen für wann sie geplant hat... und ich muss die Blätter wohl alle selbst schreiben."
"Kann man die denn nicht irgendwo drucken lassen? Das wäre ja eine Heidenarbeit...."
Etwas verlegen reibt er sich den Nacken. "Um ehrlich zu sein..." er weiss das er ihr nicht ewig alles verschweigen kann. Auch wenn er auch diese Sache lieber totschweigen würde, beschließt er diesmal einfach zu sagen was ihn zur Zeit sonst noch stresst. Er hat ohnehin schon zu viel gesagt und muss ihr nun etwas erzählen. "ich geh ein wenig auf dem Zahnfleisch was Geld betrifft... ich versuche zu sparen..." gibt er zu und umfasst mit der Hand die Schneekugel in seiner Tasche. Er, der Typ der damals immer den Eindruck vermittelt hatte alles im Griff zu haben...
"Na, da sind wir ja schon zwei. Das kann ich gut verstehen....ich habe zwar noch einen gewissen Vorrat durch das kleine Erbe von meiner Mutter, aber ich muss auch sparsam damit umgehen....siehe Zelt und leere Wohnung." Sie schmunzelt. "Hey, das wird vielleicht ganz lustig...wir können entweder bei dir schreiben oder irgendwo rausgehen an einen schönen Platz. Wir nehmen das ganze Papierzeug mit und machen es uns irgendwo gemütlich...packen ein Bierchen und was zu futtern ein und ....schreiben was das Zeug hält." Sie denkt kurz nach. "Lotta kann beim Schreiben leider nicht helfen, aber beim verteilen der Werke. Was meinst du dazu?"
Alexander sieht sie an. Sie kann die Dankbarkeit in seinem Bilck sehen. "...das hört sich verdammt gut an.."

(in Zusammenarbeit mit simsCat2)

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12.04.2023 17:53 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 15:27)
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#52
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Hausmeister

Lotta - letzter Post

Ort: San Myshuno Nr. 5 - WG von Marie & Christin
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 12.a Ausbau und Bestellungen (5/6) - Auslieferung Katzenkratzbaum


„Warte doch. Wir wollen doch noch …“ hört Lotta noch als sie eilig die Wohnungstür von außen zuzieht und mit Kind und Wolf zum Fahrstuhl stürmt – das Mobilphon mit Alma an der Strippe noch immer in der Hand. Das Abwärts des Fahrstuhls vermittelt ihr gerade so ein Gefühl von … Fallgrube, in die sie gerade stürzt. Rums, Erdgeschoss. Ok, der Fall war jetzt nicht unendlich. „Alma? Tut mir leid … Ja, ja, Takatuka versehentlich … Hab‘ gerade den Katzenkratzbaum bei Marie und Christin ausgeliefert …“ Im Laufschritt geht es mit Kind, Wolf, Wägelchen und noch immer Mobilphon in der Hand quer wieder über den Gewürzmarkt wieder nach Hause.

Ort: San Myshuno Nr. 8 - Villa Långstrump

„Wenn ich dich gerade schon an der Strippe habe, Alma …“ irgendwas Gehaltvolles solle Lotta jetzt noch am Telefon sagen, außer, es war ein Kinderstreich: „Soll ich etwas Bestimmtes von meinen alkoholfreien Säften mitbringen? Und … was zieht man denn so an für deine Party?“ Lotta lässt sich noch ein wenig von Alma diesbezüglich aufklären, um wenigsten halbwegs anständig das Telefonat ausklingen lassen zu können. Puh! War aber recht nett mit Alma ein bisschen geplaudert zu haben. Ach, eigentlich: “Danke, Takatuka und Böser Wolf und jetzt noch schnell Abendbrot und danach ins Bettchen.“


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12.04.2023 18:00 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 15:27)
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Hausmeister

Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: 12.b Ausbau und Bestellungen (Treffen im Park - 7/27) - Bens Pflanzentrog


Am diesem Tag nimmt sich Lotta schon morgens Benjamins Pflanztrog an - mit dem hellen Holz, das er beim Gartenhandel ausgewählt hatte. Sie hat sogar ein paar feine Strasssteine in den Wertstoffkisten des Gewürzmarktes gefunden, die sie in einige Aussparrungen fasst. Hach, mal sehen, wie er das findet. Vielleicht könnte sie die beiden demnächst einladen, um Benjamin mal die Standorte der Pflanzen im Wintergarten beurteilen zu lassen, ob das ein gute Wahl ist. Und auch für eine Zimmerbegehung zur Auswahl passender Gemälde von Ellie wäre ihr ein Besuch der beiden willkommen.





Lotta überlegt noch, nach dem Verlauf des Besuches mit Kind und Wolf bei Christin und Marie, sich ernsthaft eine Fallgrube zu basteln, die sie überall mit hinnehmen kann. So eine Begleitgrube halt, in die sie versinken kann, wo sie geht und steht, wenn’s mal wieder Not tut. Vielleicht auch eine, wo sie Kind und Wolf gleich mit drin versenken kann, diese Bande. Was könnte für Material passen? Wieder Treibholz wie für den Katzenkratzbaum oder … gut gediegene Eiche? Dieser Pflanztrog wäre schon fast eine Bauanleitung dazu. Größer müsste auch die Grube nicht sein, nur tiefer. Mhmmm.

Zuletzt aber - aus Spaß an der Freud - verfeuert Lotta nur das Restholz, dass sie nicht mehr wirklich verbauen kann, ein bisschen im Garten.




Den restlichen Tag will sich Lotta mit den exotischen Rezepten für Maryamas Picknick mit Nwadike beschäftigen. Anstatt abendlich Fisch zu fangen und zu grillen grübelt sie schon seit dem Nachmittag nach Alternativen, die den Heimatrezepten ihres Eilandes nachempfunden sind. Sie hat halt nicht alle notwendigen Zutaten parat. Wie auch … tausende Seemeilen von Takatuka entfernt.



Lotta möchte Maryama spontan mit einigen exotischen Köstlichkeiten zum Probieren überraschen - auch nochmal als kleines Dankeschön für die viele Hilfe. Hoffentlich werden Maryama die Leckereien munden und nachher auch Nwadike beim Ausflug der beiden. Ob Maryama vielleicht ein bisschen Zeit für etwas Leseübungen hätte? Takatuka möchte Lotta deswegen lieber zuhause bei Böser Wolf lassen. Vielleicht ließe sich dann - auch mal wieder ohne Kind - erneut ein bisschen offener übers Leben schwätzen. Lotta würde Maryama gerne nochmal was zu ihrer Mutter fragen, wie das so war, mit ihr zusammen zu leben. Lotta hat keine Vorstellung vom Zusammenleben mit einer Mutter … und ist jetzt selbst eine. Maryama hatte ihr auch schon so viel Trost gespendet. Es ist mal an der Zeit, die Freundin ein bisschen mehr aus ihrem sicher bewegten Leben erzählen zu lassen und zuzuhören. Alexander scheint Maryama wohl auch von früher zu kennen, hatte Lotta aus einem der Seitengespräche beim Gartenhandel vernommen. Maryama hätte ihr auch sicher keine frische Bekanntschaft einfach so ins Haus gebracht. Da ist sich Lotta sicher. Die beiden müssen also schon länger befreundet sein. Woher sie sich wohl kennen? Lebte Maryama mal in Russland? Und woher stammt das orientalische Tattoo auf Maryamas Arm? Ach, es gibt noch viel zu erzählen.

Lotta kocht und kocht und kocht bei diesen Überlegungen … einen ganzen Batzen zusammen. Huch, das bekommen sie zu zweit ja nie aufgegessen! Selbst das Abendbrot für Takatuka, die nebenbei schon ihre Portion verspeist, verringert das Ausmaß nicht wesentlich. Vielleicht sollte Lotta Ellie und Benjamin fragen, ob sie auch mit zu Maryama kommen wollen? Irgendwie spürt Lotta, dass sie sich vor den beiden auch nicht genieren muss, nicht Lesen und Schreiben zu können. Es wäre doch viel leichter für sie im Leben, wenn sie es nicht mehr so verstecken müsste und einfach auch ums Vorlesen bitten könnte, wo sie es noch brauchte. Über alles andere sehr Persönliche muss Lotta halt ein andermal schwätzen, wenn sie mit Maryama mal wieder Zeit allein verbringt.

Lotta wählt am Ende ihrer Überlegungen dann einfach mal Maryamas Telefonnummer: „Hallo Maryama. Überraschung! Ich habe ein paar Rezepte für dein Picknick mit Nwadike ausprobiert und … jetzt recht viel zusammengekocht. Hast du Lust auf ein spontanes Abendmahl bei dir zuhause zum Probieren, was dir zusagen könnte? Es ist allerdings … viel. Ich hab‘ deshalb schon überlegt, vielleicht auch Ellie und Benjamin zu fragen, ob sie mitkommen wollen. Was meinst du?“

Lotta erfährt von Maryama, dass sie zum Angeln in den Magnolienblütenpark in Willow Creek gegangen ist. Ach, eine neue Angelstelle! Das hörte Lotta gern, lässt sich den Weg erklären, packt die exotischen Speisen in einen Korb und steckt auch noch schnell ihre Angel ein. Anschließend ruft sie Ellie und Benjamin an, die gleich willens sind, mitzukommen und vereinbart einen Treffpunkt bei der S-Bahn am Gewürzmarkt. Gemeinsam kommen die drei einschließlich Schäferhund Toby an im ...

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12.04.2023 20:16 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 23:09)
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Hausmeister

Alexander, Kolja, Maryama, Lotta - letzter Post

Das Schiff stoppt und Lotta hängt plötzlich wieder kopfüber an der Rah. „Auf desch Toten Mannes Kischte …“ hebt Lotta gerade zu singen an und trommelt die Taktschläge dazu sachte auf Alexanders Rücken. „… und ‘ne Buddel voll Rum,“ schließt sie den Refrain gerade ab als sie ihren Vorgarten erkennt. “Oh, Schuhause.“ Mae hatte ihr diese lustigen Lieder einst beigebracht, erinnert sich Lotta. Sie lächelt einen Moment.



Vor der Haustür lässt Alexander Lotta von seiner Schulter abwärts auf die Füße gleiten. Fest steht sie noch immer nicht. Er versucht, sie an den Türrahmen zu lehnen. „Tschuldigung“, versucht Lotta allumfassend Abbitte zu leisten, als sie zu ihm hochsieht und den Türrahmen nach hinten umgreift, um nicht zu fallen. Etwas flacht die kryptonitische Wirkung des Alkohols langsam ab und Erinnerungen tauchen immer mehr empor. Errötend blickt sie nach unten und murmelt „Danke … fürsch … ähm, fürs nach Hausche bringen.“ Und da ist er wieder! Der Wunsch nach einer tiefen Grube zum darin Versinken. „Gehd scho wieder.“ Sie möchte jetzt eigentlich nur noch schnell hinter ihrer Haustür verschwinden, sich in ihr Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen. Lotta schwindelt es wieder im Kopf. Die Bettdecke verwandelt sich plötzlich in ihrem Hirn in eine schwarze Piratenflagge, die über ihrer Bettstatt weht. „Aye, Käpt’n“, ruft sie aus, „klar schum Entern!“


Haustürschlüssel? Alexander fragt gerade nach dem Haustürschlüssel und scheint sie noch nicht wieder für fähig zu halten, ihre eigene Haustür aufzuschließen. Wenn er jetzt einfach gehen würde, könnte sie den zumindest aus seinem Geheimversteck hervorholen. „Wirklich, allsch Ok. … Erlisch, … hochheilisch.“ Sie will zwei Finger zum Schwur erheben, hält dann aber doch lieber den Pfosten mit beiden Händen weiter fest. Nie den Schiffsmast loslassen nach 'ner Buddel voll Rum. Nach einem zweifelnden Blick, wendet Alexander sich letztendlich ab, wohl heimwärts. Endlich kann sie das Ding aus dem Dekolleté lupfen und die Tür öffnen. Sie sollte sich mal eine Handtasche anschaffen.


Schnell schlüpft sie ins Haus, rutscht dann mit dem Rücken aber erstmal an der Innenseite der Tür zu Boden, schwankt danach auf Knien die Treppe hoch und kann sich halb erhoben endlich gnädig in voller Montur auf ihr Bett fallen lassen. Oh Gott, sie werden sie alle für eine liederliche Lotta halten. Alle neuen Freundschaften auf einen Schlag perdu. Sie stöhnt verzweifelt auf, versucht die Decke halb über sich zu ziehen, was aber nicht mehr gelingt und versinkt in traumlosen Schlaf.


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12.04.2023 20:20 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 20:34)
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Hausmeister

Alexander war nicht schlecht gelaunt gewesen, auch wenn Kolja ihm dies auf dem Heimweg unterstellte. Er war einfach nur Müde und vermutlich zu Alt für diesen Sch... Kram! Als sie in der Bahn sassen, beobachtete er Kolja und Maryama die herumblödelten. Neben sich die am wenigsten trinkfeste Person die er je gesehen hat. War das wirklich der Alkohol im Essen gewesen? Wusste sie das sie das nicht vertrug? Aber warum... Alexander fällt ein, woran er gar nicht mehr gedacht hatte. Sie kann ja gar nicht lesen. Richtig... Mist. Naja Okay. Es ist jetzt so. Sie wird sich schon erholen.
Die Ansagerstimme teilt den Fahrgästen mit, dass sie in kürze in Brindelton Bay halten. Maryama macht anstallten aufzustehen und zu Alexanders erstaunen tut Nikolai es ihr gleich. Sie scheint nichts dagegen zu haben. Es sah tatsächlich fast abgesprochen aus. Kolja reicht ihm die Sachen die er bis hierhin getragen hatte und ein paar Scheine die Alexander entgegen nimmt und lose in die Tasche steckt. Kolja und er hatten sich Rausschmissgeld schon immer geteilt. Die Kleidung nimmt er auch entgegen. "Mach kein Sche iss." ermahnt Alexander ihn auf russisch. Kolja spielt den beleidigten. "Nie!" Normalerweise würde Alexander sagen, er solle nicht tun was er nicht auch tun würde. Aber es handelt sich hier um Maryama und deswegen verzichtete er darauf. Die Interpretation ist ohnehin fahrig. "Wir sehn uns." verabschiedet Kolja sich per Handschlag und begleitet die neue Freundin zum Ausstieg. Alexander seufzt. Er erinnert sich zurück an die Zeit bevor Irina verschwunden ist. Kolja hatte sich kein Stück verändert. Aber es ist doch für beide gleich viel Zeit vergangen? Warum zum Teufel fühlte er sich hierbei so verdammt alt?

Die Bahn hält und Alexander versucht Lotta erfolglos dazu zu bewegen auszusteigen. Ihre Beine sind schwach und sie lallt schläfrig vor sich hin. Nun war er doch froh, hat er sich ab und an ins Fitnessstudio begeben. Er trägt Lotta bis zu ihrer Haustür wo ihn ein Déjà-vu überkommt. Vor einer Haustür, allein, mit einem Mädchen... Sie entschuldigt sich und versichert ihm das sie klar kommt. Alexander erinnert sich an den grossen Wolf der hier wohnt. Er wird vermutlich im Stande sein auch mal auf zwei Kinder aufzupassen. Jedenfalls weiss Alexander, dass es ihm nicht zu steht zu bleiben, weswegen er ihr schließlich gute Nacht wünscht und geht.

Weit ist es nicht mehr bis zu seiner Wohnung. Er blickt in seinen Geldbeutel und seufzt. Kolja war großzügig gewesen. Er steckt das Geld was er ihm im Zug gegeben hat, von der Hosentasche in die Börse und verstaut diese wieder. Er wird nach Hause laufen.


Er schließt seine Wohnungstür auf und wird gleich vom hungrigen Kater begrüsst. "Du kommst allein?" spielt dieser an. Alexander ignoriert ihn. Er zieht das Hemd aus, wirft es auf den Stapel Wäsche wo auch schmutziges Jackett und nasses Hemd landen und vergisst es trotz Versprechen an den Restaurantbesitzer dort. Eine dusche gönnt er sich noch bevor er sich ins Bett legt, zu viele Lebensmittel sind heute auf ihm gelandet. Seltsam wenn er daran denkt wie leer sein Kühlschrank öfter ist.
Er liegt im Bett und schaut ein wenig an die rissige Decke hinauf bevor er einschläft. Er denkt über den Abend nach. Er hört wie Lotta etwas über Rapiere lallt. Er sieht Kolja und Maryama vor dem inneren Augen mit dem Brunnenwasser spielen... Er siht sich... Irgendwas zieht seine Stimmung herunter und er kann beim besten Willen nicht sagen was....

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12.04.2023 20:24 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 23:11)
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Hausmeister

Hannah - letzter Post


Lotta hat fast den ganzen Vormittag im Bett verbracht. Irgendwie gummiartig fühlte sie sich am Morgen nach dem Nachtmahl noch immer an. Ihre Energie reichte gerade mal für Frühstück wie Mittag fürs Kind und den Wolf. Wie gut, dass Takatuka so ungewöhnlich eigenständig für ihr Alter ist. Gehört das mit zu diesen sonderbaren Kindheitskräften, die auch Lotta früher fast völlig sorglos durch die Kindheit wandeln ließen? Zwischen tranceartigen Schläfchen hatte sie immer wieder wache Momente, in denen sie einfach nur da lag und die Bilder vom Vortag auf sie niederrauschten.



Gerade kurz nach Mittag wälzt sich Lotta noch immer matt auf ihrer Lagerstatt Es hatte doch einfach nur ein netter Abend werden sollen … Sie hatte immer wieder besorgt ihre Tischnachbarn angeschaut wegen deren Alkoholkonsum, aber Tatsache ist doch … sie, Lotta wurde aus dem Lokal geworfen. Das wird ihr mit aller Bewusstheit klar. Phil, Lilly, alle hat sie fürchterlich geplagt. Zum Glück waren die Garcias zum letzten Auftakt nicht mehr im Lokal gewesen. Lotta zieht sich die Bettdecke über den Kopf bei den Bildern von Rotwein- und Vulcanpasta-Vernissagen vor ihrem inneren Auge … Nikolai, Maryama und Alexander sind wohl einfach nur solidarisch mit rausgegangen.

Mit rausgegangen? Äh, Lotta ist nicht gegangen, kein Stück! Oh nein, Alexander hat sie den ganzen Weg geschleppt, wie einen Mehlsack über der Schulter! Aus dem Lokal … bis nachhause. Wie peinlich! Nie wieder steh‘ ich auf! Nie wieder verlass‘ ich das Haus! Lotta rollt sich unter der Bettdecke zusammen … … … Allerdings, es war … nicht unangenehm gewesen, hm … Wenn sie nicht die Aufgabe hätte, … Takatuka zu finden …, an die sie … zugegebenermaßen in letzter Zeit … wenig … dachte …, hm.

Alexander war noch der Anständigste unter ihnen vier gestern Abend gewesen - zumindest am wenigsten … angeheitert. Was hatte Lotta noch fliegen sehen? Sein Portemonnaie? Hatte er das Ganze etwa auch noch bezahlt? Oy, jetzt muss sie wohl wirklich ihre Sprudelmaschine an ihn verschenken! Und … alles Geld, was sie für Ellies Bilder zusammengekratzt hat, wird sie ihm geben. Er scheint auch nicht so viel zu haben. Wenn er seine Miete nicht mehr zahlen kann? Lotta wird ganz übel bei dem Gedanken, erinnert sie sich doch an die Zeit ihrer eigenen Obdachlosigkeit die ersten Tage hier mit Takatuka. Was ging nicht alles auf ihr Konto gestern Abend: sein Anzug … ach, und der von Nikolai wohl auch noch. Selbst Nikolai hatte sich ja als prächtig anständig gezeigt, wie er Maryama verteidigt hatte. Dabei hatte Lotta ihn vorher für einen Chaoten gehalten … na ja, wie sie selber halt auch einer ist. Was soll Lotta über andere urteilen?!

Hoffentlich hat sie ihre Freundschaft mit Maryama nicht durch die ganzen Aussetzer aufs Spiel gesetzt. Alexander ist auch noch ein guter Freund von Maryama … Sie verdankt beiden so viel und Lotta hat sich einfach … im Lokal … bei Alexander … und dann noch fast das eigene Hemd … O h, m e i n G o t t …! Wie konnte sie nur … in dieser Welt? Das muss ihm fürchterlich unangenehm gewesen, wie auch allen anderen. Ob sie Maryama mal anruft und ein bisschen vorfühlt … wie’s so um ihrer beider Freundschaft steht? Hoffentlich verliert sie nicht die Freundschaft zu Maryama. Vielleicht kann Maryama auch einschätzen, wie Alexander und Nikolai … den gestrigen Abend sehen? Lotta hat noch keine Ahnung, wie sie ihnen allen wieder unter die Augen treten soll. Das Leben hier verläuft … ziemlich anders. Hier ist nicht ihr tropisches Eiland. Lotta hat keine Ahnung, welche Kodexe hier wirklich herrschen.

Nachher kommt Hannah und Lotta ist zur Party ihrer Tochter eingeladen. Da hat Lotta sich eigentlich sehr drauf gefreut, aber da bewirtet Alexander und auch Maryama ist da. Irgendwie muss sie das vorher klären ... Es wird Zeit, Lotta hievt sich mühsam hoch. Es gilt noch einiges für Hannahs Besuch vorzubereiten …


Am Nachmittag gibt sich Lotta trotz noch einiger schwächelnden Momente alle erdenkliche Mühe, Hannah den besten Tee aller Zeiten aus den Kräutern und Früchten ihres Gartens aufzubrühen. Sie backt noch eine wunderbare Torte dazu und deckt den Tisch extra schön ein. Takauka hilft ‚tatkräftig‘ mit. Sie ist ganz aufgeregt, denn sie hat verstanden, dass Hannah kommt. Selbst Böser Wolf wird von der Vorfreude angesteckt und lässt seinen schönsten Gesang ertönen „A’huuuuUUUU …“.


Lotta hat gerade alles aufgetischt, da klingelt es auch schon. Sie eilt freudig – ein bisschen noch schwankend - zur Tür: „Herzlich willkommen, Hannah! Treten Sie doch bitte ein.“ Takatuka kommt mit erhobenen Ärmchen angepest „Hannah spielen …“. Und selbst Böser Wolf drängt heran und verlangt nach Streicheleinheiten. „Oh je, lasst doch Hannah erstmal reinkommen!“ ermahnt Lotta lachend Kind und Wolf. Sie ist so gespannt auf Geschichten von Hannah und ihrer Mutter Inger Alva Langström … und sie freut sich so sehr, dass Hannah, die vielen Malheure im Restaurant nicht abgeschreckt haben, Lotta besuchen zu kommen. Oh je, gerade fällt Lotta etwas wieder ein… „Hannah, ich hab‘ das Hemd von Ihrem Sohn gestern im Restaurant liegen lassen“, erklärt sie betroffen. „Ich hole es noch und bringe es dann zu Almas Party mit.“ Ob sie das Lokal überhaupt noch betreten dürfte? Irgendwie wird sie schon eine Lösung finden. Und sie hat da auch noch was wieder gut zu machen – bei Phil, geht Lotta durch den Kopf. „Aber bitte, legen Sie doch erst einmal ab. Hier drüben habe ich für uns eingedeckt.“ Lotta nimmt Hannah den Mantel ab und weist einladend in Richtung Küche.


Dann wankt sie ein wenig hinter Hannah her. Hoffentlich sieht die Lottas Gang nicht. Takatuka schaut ein wenig irritiert. So wie seit heute Morgen kennt sie ihre Mutter nicht. Auch Böser Wolf blickt immer mal wieder achtsam zu Lotta hin.


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12.04.2023 20:35 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 23:12)
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Nachdem Hannah während der Autofahrt sich versuchte zu beruhigen - was ihr zum Glück auch gelang - freute sie sich auf den schönen Nachmittag zum Tee bei Lotta, der kleinen Takatuka und vielleicht auch ihrer alten Freundin Inga. Was hatte sie sie schon lange nicht mehr gesehen.



Hannah wurde herzlich begrüßt. Sie nahm die kleine Takatuka auf den Arm und hatte das Gefühl, dass Lotta ein wenig nervös sei.
"Ach, das T-Shirt ist nicht wichtig, meine Liebe." Sie winkte ab und legte ihre Tasche zur Seite. Auch böser Wolf bekam eine intensive Streicheleinheit.

"Der junge Mann ist übrigens mein Neffe, der Sohn meiner Schwester." Sie lächelte, war sich aber bewusst, dass sie mit ihm auch ein bisschen Ähnlichkeit hatte.

Sie sah Lotta ein wenig wanken, machte sich aber keine Gedanken darüber. Takatuka wollte Hannah wohl viel erzählen, jedoch verstand sie die Kleine nicht immer. Hannah war dennoch sehr begeistert über ihre Offenheit, obwohl sie sie erst einmal gesehen hatte. "Ach Lotta, ich könnte deine Maus hier direkt nach Hause nehmen." Hannah lachte.
"Nein, mach dir keine Sorgen, sie bleibt bei dir.. Aber, sag mal, kommt deine Mutter heute auch noch?"


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12.04.2023 20:36 (zuletzt bearbeitet: 30.08.2023 23:42)
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Hausmeister

Ellie - letzter Post
Ben - letzter Post


Kuchen essen bei Lotta

Ellie erzählt ihrem Bruder von dem Tag, den sie mit Maryama hatte.. Sie erzählt von der optischen Täuschung, von den kleinen Gemälden an der Staffelei und dass sie Maryama das Bild geschenkt hat.. und auch von der Idee, mal Bowlen zu gehen. Benjamin freut sich ebenfalls über diesen Vorschlag. "Wir können ja gleich zu Lotta gehen und es ihr vorschlagen!", sagt Ben und meint damit den Bowlingabend, "Ich muss ja eh noch mit ihr reden wegen der Bezahlung des Pflanzentopfes!"

Ellie findet die Idee auch gut. Sie beschließt, gleich rüber zu gehen. Auch Toby nehmen sie mit. Hoffentlich hätte Lotta auch nichts gegen spontanen ungeplanten Besuch.

Ort: San Myshuno Nr. 8 - Villa Långstrump

Bei der Nachbarin klopfen sie an der Tür. Falls sie umsonst gekommen wären, wäre der Heimweg ja zumindest nicht weit.


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12.04.2023 20:38 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 20:54)
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"Ach, das T-Shirt ist nicht wichtig, meine Liebe." Hannah nimmt die um Schmuseeinheiten bettelnde Takatuka gleich auf den Arm und klärt Lotta auf, dass der von Lotta im Restaurant bekleckerte Mann gar nicht ihr Sohn ist. Ach, welch Irrtum von Lotta. Aber sie schaut doch nochmal, ob sie das Hemd nicht noch bekommen kann. Hannah hat an Takatuka richtig einen Narren gefressen. "Ach Lotta, ich könnte deine Maus hier direkt nach Hause nehmen." Lotta tut das so gut, dass Takatuka einfach Zuwendungen von mehreren Seiten erhält - wie auf Takatuka. Da schaut das ganze Dorf nach den Kindern. Das ist besser für deren Entwicklung, nicht einseitig nur auf einen Sim fixiert zu sein. „Aber, sag mal, kommt deine Mutter heute auch noch?" fragt Hannah und Lotta sieht sie erstaunt mit großen Augen an. Sie bittet Hannah Platz zu nehmen, schenkt etwas mechanisch den Tee ein.



Lotta setzt sich zu Hannah „Du weißt es gar nicht?“ Lotta ist noch so perplex, dass sie Hannah plötzlich duzt. „Ich habe meine Mutter nie kennengelernt. Sie ist bald nach meiner Geburt ... verschieden und jetzt ein Engel im Himmel … So habe ich als Kind zumindest immer erzählt.“ Sie schaut Hannah betroffen an. „Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht schockiert. Ich hatte gedacht … Na ja, ich hatte gehofft, du könntest mir ein bisschen was von ihr erzählen. Wie sie so war … Wie sie vielleicht … aussah. Hast du vielleicht … ein Bild von ihr?“


Das Handy klingelt und Lotta sieht, das Maryama dran ist. Das möchte sie unbedingt hören … Wenn Maryama anruft, ist bestimmt noch alles in Ordnung zwischen ihnen … hoffentlich. „Entschuldigst du mich einen Moment, Hannah? Da sollte ich ran gehen …“ Hannah scheint keine Einwände zu haben, ist vielleicht auch gerade noch etwas … irritiert wegen Lottas Mutter. Oh, welch Missverständnis. Lotta entfernt sich mit dem Handy … "Maryama ... bist du das? Was bin ich froh ..., dass du dich meldest. Wie geht es dir ..." sie stockt ein wenig "nach gestern Nacht?" Maryama ist immer noch ihre Freundin und ruft aus Besorgnis um Lotta an. Ach die Gute. Lotta hat sie so lieb.

Sie erklärt nur kurz etwas zu ihrer Alkoholunverträglichkeit als Grund für die ganzen Malheure … Na ja beim Rotwein war sie noch … nüchtern – muss Lotta jetzt nicht näher drauf eingehen. Maryama scheinen die eigenen Ausfälle etwas peinlich, aber Lotta denkt schon, den Vogel leider selber abgeschossen zu haben. Sie muss Phil vor allem Abbitte leisten und fragt noch, wie es um Nikolai und Alexander steht: Dein Auftritt war nichts gegen ... meinen," sie atmet tief ein, "der Alexander sehr unangenehm gewesen sein muss ... Ob ich dem noch unter die Augen treten kann?“ Maryama beschwichtig: „Mach dir mal um Sascha keine Sorgen, der verkraftet das schon und wir machen das auf jeden Fall wieder gut, okay?“ Lotta ist etwas beruhigt, aber noch nicht ganz überzeugt, dass Sascha das alles wegsteckt – vor allem finanziell. Sie hatte doch gesehen, dass er da was hingeblättert hatte … für ihren ‚Auftritt‘. Woanders bekäme man noch Geld dafür in dieser Welt … statt etwas zu bezahlen …, hatte sie mal gehört, mhm. Versteh einer diese Welt.

Lotta will ihm das schon noch sobald wie möglich von Ellies Bildergeld zurückzahlen. Dann muss sie eben mehr arbeiten für Ellies Bilder. Maryama hatte auf Lottas Nachfrage nicht gesagt, wo der nun wohnt. Hoffentlich nicht wirklich unter einer Brücke! Sie wollte das Geld einfach in den Briefkasten stecken – anonym. Vielleicht kann Maryama das für sie machen. „Weisst du was? Lass uns die Tage nochmal telefonieren, ja? ...grüß wenigstens Takatuka und Wolf von mir...an jemand anderen trau ich mich gar keine auszurichten im Moment." Maryama verabschiedet sich und Lotta kehrt etwas nachdenklich zu Hannah zurück.


„Das war Maryama! Wir waren gestern etwas … sehr aufgeräumt. Sie denkt jetzt - wie ich auch - dass wir uns ganz schön blamiert haben … sie traut sich gar nicht, Grüße auszurichten, aber ich denke, dass hätte sie eigentlich gerne gemacht. Sie ist so eine Liebe … und du auch Hannah. Verzeihst mir dieses Rumgepansche an deinem Neffen …“, Lotta schaut Hannah gespannt ob deren Reaktion bezüglich Maryama an. Takatua hat den Namen wohl verstanden und kräht schon vergnügt „Ma … ma“, ihre Kurzform von Maryama. Auch Wolf hat’s gehört „A’huuuuUUUU …“.

Es klingelt erneut an der Tür. „Was ist denn heute bloß los?“ Wolf eilt voraus. Er riecht schon, wer hinter der Tür ist. Toby! Lotta lacht: „Entschuldige nochmal Hannah …“, und folgt Böser Wolf: „Ja, hallo Benjamin, Ellie und Toby was für eine Überraschung!“ Böser Wolf wuselt gleich um die Geschwister und Schäferhund Toby herum. Teatime? It’s Partytime aus seiner Sicht. Lotta überlegt einen kurzen Moment. Es für sie ok, wenn die beiden mitbekommen, was sie mit Hannah bespricht. So ein junges Geschwisterpaar ohne Eltern? Da ist doch eigentlich klar, welche Schicksalsschläge die schon erlitten haben. Irgendwie vertraut sie den beiden einfach. „Hannah ist zu Besuch, wollt ich euch auf ein Tässchen Tee und lecker Kuchen dazu setzen? Wäre das Ok, Hannah?“ Sie wendet sich kurz um Richtung Küche, wo Hannah schon bei einer Tasse Tee sitzt.


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12.04.2023 20:48 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 23:14)
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Hausmeister



Hannah musste zunächst schlucken. Das hatte sie wirklich nicht erwartet. "Hast du vielleicht … ein Bild von ihr?“
"Ach Lotta, das tut mir so Leid. Zum Glück habe ich das alte Schulalbum mitgenommen. Ich dachte eigentlich ich würde.. naja, aber ich kann dir ja einiges erzählen." Sie holte das Album aus ihrer Tasche und fing an Lotta ein paar Geschichten zu erzählen. Hannah musste manchmal lachen und ein paar Fotos, auf denen ihre alte Freundin gut erkennbar war, nahm Hannah aus dem Album. "Hier, behalte sie. So hast du zumindest etwas von ihr. Sie wäre sicher sehr stolz auf dich!"

Für kurze Zeit geht Lotta telefonieren und Hannah verdaut erstmal die neue Nachricht. So viele Fragen gehen ihr durch den Kopf, doch möchte sie Lotta nicht überfordern. Wer steht denn Lotta bei mit der Kleinen? Was ist mit ihrem Vater?

Als Lotta wiederkam und von ihrer Freundin erzählte, richtete Hannah ihre herzlichsten Grüße an Maryama aus. "Macht Euch da wirklich keinen Kopf. Wir haben schon viel schlimmeres erlebt!"
Hannah dachte kurz an die Situation, als sie mit José und den Kindern ihre Schwiegerfamilie in Spanien besuchte.
José musste immer viel erzählen, wenn er seine Familie sah. Die anderen kamen dann kaum zu Wort.
So saß die Garcia-Lopez-Rodriquez-Santos-Sippschaft eines Abends am Tisch mit guten Speisen und selbstgebrauten stärkeren Getränken, als José nicht mehr aufhörte zu reden. Aber anstatt erst zu reden und anschließend zu essen und trinken, versuchte er beides gleichzeitig, sodass beim Sprechen die Hälfte des Essens auf den Tisch, Boden und den Klamotten landete, anstelle im Magen. Auch die Verwandtschaft bekam teilweise das halbzerkaute Essen ab und Hannah war diejenige, die letztlich alles sauber machen musste. Was hatte sie sich geschämt für das Benehmen ihres Mannes, auch wenn die anderen damit scheinbar keine Probleme hatten. Nur Nael war peinlich berührt und Alma war so abgelenkt, von einem Freund ihres Cousins, der richtig heiß aussah, dass sie ihrem Vater in nichts nachstand.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Sie sieht von weitem ein ihr bekanntes Paar. Als die beiden ins Haus eintreten, erkennt Hannah, dass es die Geschwister vom Gartenhandel sind. "Ach hallo, natürlich, setzt Euch gerne zu uns!"


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