Willow Creek Nr. 7 - Restaurant Panorama

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12.04.2023 19:53 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 10:28)
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Alma ging gar nicht erst darauf ein, dass Julius gar nicht ihr Bruder war, was Lotta fälschlicherweise annahm. Da Julius immer wie ein Bruder für sie war, denkt sie auch gar nicht erst soweit, die Situation aufzuklären. Sie muss noch immer lachen und selbst Scott findet das mittlerweile übertrieben. Also so lustig ist das auch wieder nicht.. Kurze Zeit später fragt er sich, seit wann er eigentlich das Lachen über solche Kleinigkeiten verlernt hat. Früher war ich nicht so streng.

Bereits umgezogen wendet sich Julius wieder an Alexander. "Sozusagen, sie ist meine Cousine." Er lacht kurz. "Wechselkleidung ist wohl immer besser. Aber, seit ihr auch auf der Party?" Erst dann realisiert er, dass diese gemütliche Runde wirklich eine Party werden sollte. Das kann noch interessant werden. Er denkt gar nicht daran, dass er bei einem Aufeinandertreffen der Frauen erneut kein Ton heraus kriegen könnte.


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12.04.2023 19:54 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 10:28)
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"Mhm, überraschend gut. Vielleicht noch eine Prise Salz?"

Mit breitem Grinsen greift Maryama den Faden auf und erwidert mit übertrieben überraschter und doch anerkennender Miene:




"Oooh, der Herr ist ein Gourmet. Ja, dann...." Sie spießt mit viel Elan noch eine Olive auf die Gabel, was ihr überraschend souverän gelingt, greift nach dem Salzstreuer und bepudert die Olive mit reichlich davon. Mit Todesverachtung schiebt sie das nun weisse Objekt in den Mund, tut es Kolja gleich, bugsiert die Kugel ein wenig im Mund hin und her, zieht eine Schnute wie bei der vornehmsten Weinprobe, gibt ein paar schmatzende Laute von sich und verkündet schließlich strahlend:"Excellent Monsieur, Sie hatten Recht."

Maryama ist versucht in das ihr eigene , perlende Lachen auszubrechen, als sie Nikolai in die schalkblitzenden Augen sieht, aber trotz leichter Gehirnvernebelung vernimmt sie die mahnenden Worte des Restaurantbesitzers.

Aber könnten Sie die Lautstärke mal ein wenig reduzieren? Meine Pianistin wurde schon einmal davon abgelenkt und ich für meinen Teil würde schon gerne wieder dem Klavierspiel zuhören können!"

Ihr Blick wandert zu der schönen und gleichzeitig geheimnisvollen Pianistin, die auch gerade in ihre Richtung blickt und eher leicht amüsiert, als verärgert wirkt. Was für wunderbar weisse, zarte Haut sie hat. Wie Alabaster....
Maryama wird bewusst, dass sie die Dame wohl ungebührlich lange ansieht. Sie wendet sich mit einem Lächeln ab und fängt dabei einen weiteren Blick von Kolja auf.

"Okay, tut uns sehr Leid."


Todernst schickt er hinterher:

"Okay, du hast den Mann gehört. Anstand!"

Maryama hebt den linken Zeigefinger und richtet sich kerzengerade auf. Mit der rechten Hand salutiert sie und antwortet mit militärisch strenger Stimme:
" Aye, aye Sir!Captain, Sir! Anstand ist mein zweiter Vorname."



In diesem Moment sieht sie Sascha an den Tisch zurückkehren.

"Na wunderbar, mein Freund mit der blütenweissen Weste ist wieder da ! Komm, setz dich Sascha und trink mit uns auf...ja worauf denn? Lotta,du bist so still geworden, sag, worauf stoßen wir an?"
Sie stupst die Freundin leicht mit dem Ellenbogen an und wirft ihr einen fragenden Blick zu.


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12.04.2023 19:54 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 10:31)
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Phil spricht die Gruppe an, als es wieder etwas chaotischer am Tisch zu werden droht: "Aber könnten Sie die Lautstärke mal ein wenig reduzieren? Meine Pianistin wurde schon einmal davon abgelenkt und ich für meinen Teil würde schon gerne wieder dem Klavierspiel zuhören können!" Lotta schaut ihn betreten an: „Ich … es tut mir alles wirklich sehr leid. Ich würde das gerne wieder gut machen. Darf ich Ihnen vielleicht die ganze nächste Woche Früchte aus meinem Garten und Säfte daraus kostenlos anbieten? Guten Fisch kann ich auch liefern.“ Sie sieht Phil um Vergebung heischend an und versucht, vom sich erneut anbahnenden Desaster um Nikolai und Maryama abzulenken.



"Ich werde erst mal Pause machen und an der Bar was trinken gehen!", hört Lotta Lilly danach sagen, "Aber dann widme ich mich wieder dem Klavier!" Phil lächelt. "In Ordnung!" Lotta winkt Lilly mit einem bedauernden Blick hinterher. Sie will gerade noch hinterherrufen ‚Ich störe auch nicht wieder‘, als sie gemeines Getuschel über Lilly wahrnimmt. Der grauhaarige Herr in ihrer Begleitung scheint sie deswegen zu trösten. Wie schön. Das ist bestimmt ein ganz Netter. Lotta sieht sich nach den weniger Netten um. Wer ist da so fies, über die Pianistin des Abends zu tuscheln? Wenn sie ihre Rapiere hier hätte, würde sie gleich Mal rechts und links und kreuzweise … auch für Ruhe sorgen. Soll nur einer Lilly zu nahetreten! Sie ruft ihr dann doch noch laut und deutlich für alle hörbar etwas hinterher: „Du bist jederzeit willkommen, Lilly. Schau bei mir vorbei, wann immer du magst.“


Lotta wendet sich wieder ihren direkten Tischnachbarn zu. Vorhin hatte Lotta noch gefragt, "Meinst du, das ist jetzt das Richtige, Nikolai? Nach all dem … Schaden hier?“ aber Nikolai hatte nur grinsend geantwortet: "Zumindest ist es nie falsch." Und Maryama hatte dem auch noch zugestimmt. Sind die beiden etwa absichtlich auf Unfug aus? Also, Lotta passieren solche Missgeschicke nur v ö l l i g unbeabsichtigt … was es letztendlich wohl auch nicht besser macht. Aber zählt nicht wenigstens ein bisschen … die gute Absicht?

Zugegeben, Nikolai konterte die von Maryama in seinem Bierglas versehentlich versenke Olive hervorragend, indem er sie einfach mit runterschlürfte und nachsetzte: "Mhm, überraschend gut. Vielleicht noch eine Prise Salz?" Offenkundig erwartete er eine weitere Lachsalve von Lottas Freundin. Und was machte Maryama daraufhin? Lotta konnte kaum hinsehen …"Oooh, der Herr ist ein Gourmet. Ja, dann..." grinste die Freundin nur und … bestreute eine Olive dick mit Salz und – uuuhhh - schob sich die auch noch in den Mund? Der Einwand des Restaurantbesitzers mit der Bitte um mehr Ruhe hatte den beiden zumindest für einen kurzen Moment Einhalt geboten. Aber das "Okay, tut uns sehr Leid.", von Nikolai an Phil gerichtet schien Lotta nicht ganz ernst gemeint zu sein, so wie er Maryama dabei angrinste. Danach erklärte Nikolai auch noch – als Phil und Lilly sich entfernt hatten - scheinbar ernsthaft zu Maryama: "Okay, du hast den Mann gehört. Anstand!" Lotta glaubt ihm aber dieses Versprechen genauso wenig, als sie kurz darauf Nikolais Blick bei Lieferung des Hochprozentigen sieht. Und Maryamas Antwort mit dem salutierenden Finger an der Stirn "Aye, aye Sir!Captain, Sir! Anstand ist mein zweiter Vorname," beruhigt Lotta auch keinen Deut mehr, zumal Maryama jetzt auch noch alle am Tisch zum Anstoßen mit Hochprozentigem auffordert während sie Lotta in die Seite stupst: „Lotta, du bist so still geworden, sag, worauf stoßen wir an?" Zum Glück wurde gar kein Kurzer für Lotta geordert. Sie weiß gerade gar nicht, was sie antworten soll.


Lotta wendet sich unsicher dem anderen Tisch zu. Bekommt Familie Garcia etwas von dem neuerlichen sich anbahnenden Desaster mit? „Es tut mir so leid,“ bringt Lotta ein weiteres Mal an diesem Abend hervor, als Almas vermeintlicher Bruder an den Tisch zurückkehrt. „Selbstverständlich übernehme ich die Reinigung des Hemdes. Hannah kann es morgen zum Tee mitbringen. Dann mache ich mich gleich daran.“ Auf die Leine draußen aufgehängt und windgetrocknet, könnte das Hemd abends schon fertig sein und Hannah es wieder mitnehmen. „Falls es abends noch nicht trocken nach dem Tee mit Hannah ist, bringe ich dein Hemd auf jeden Fall zur Party von Alma mit.“

„Und … ich passe auf der Party auch ganz bestimmt besser auf …, wenn wir uns da wiedersehen sollten,
“ schließt sie zaghaft ihre Entschuldigung ab. Lotta hofft, dass es auf Almas Party nur trockenes Knabberzeug geben wird.


Alexander ist kurz nach dem anderen Herrn an den Tisch zurückgekommen. Lotta sollte jetzt endlich auch hier mal ein Wort der Entschuldigung rausbringen: „Es tut mir so leid!“ Den Satz könnte sie sich langsam auf die Stirn tätowieren lassen. „Ich bring das wieder in Ordnung, ganz bestimmt. Kommt auch nie wieder vor …“ Dem scheint nun wiederum Alexander kaum Glauben schenken zu können. Lotta ist zerknirscht. „Bring deine Sachen einfach vorbei … oder ich hole sie ab. Ich reinige schon alles.“ Oder muss notfalls neue kaufen, aber das lässt sie besser nicht gleich raus. Wer weiß, was ein ganzer Anzug kostet. Alexander schüttet nun auch den Kurzen – wahrscheinlich vor lauter Verzweiflung - in sich rein. Oh je, wird hier außer Lotta noch irgendwer nüchtern am Tisch bleiben?


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12.04.2023 19:55 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 10:32)
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Die rothaarige Frau, die sich vorhin mit Lilly unterhalten hatte, schaut ihn betreten an: „Ich … es tut mir alles wirklich sehr leid. Ich würde das gerne wieder gut machen. Darf ich Ihnen vielleicht die ganze nächste Woche Früchte aus meinem Garten und Säfte daraus kostenlos anbieten? Guten Fisch kann ich auch liefern.“ Der Restaurantbesitzer lächelt. Das Angebot ist durchaus interessant. Ein wenig plagt ihn nun ein schlechtes Gewissen, die Truppe in Gedanken Chaoskommando genannt zu haben. Denn dass es der Frau wirklich leid tut, ist nicht zu übersehen. Milde gestimmt antwortet er ihr: "Frische Früchte und Fisch kann das Restaurant tatsächlich immer gebrauchen. Bei denen und auch bei den Säften müsste ich mir vorher selbst ein Bild von dessen Qualität machen. Aber probeweise könnten wir es ja versuchen, und wenn die Qualität passt, nehme ich das Angebot gerne an!" Er ist schon ein wenig neugierig, was die Rothaarige so an Früchten und Säften anzubieten hätte. Phil ist sowieso noch im Prozess, sich den richtigen Lieferanten für Früchte herauszusuchen und lässt sich zu Testzwecken von verschiedenen Leuten beliefern. Falls die Qualität passt, könnte sich am Ende der Woche eventuell auch ein dauerhafter Vertrag ergeben, der natürlich bezahlt wird. Aber noch ist es nicht soweit, und dass so ein Privatgarten genug abwirft, ihn komplett zu beliefern, bezweifelt er auch. Vielleicht aber zumindest teilweise.



Doch bevor er irgendwelche Pläne in die Richtung macht, muss er natürlich erst mal schauen, was sich aus dem Angebot entwickelt und ob die Frau überhaupt längerfristig Interesse daran hätte. Er verwirft den Gedanken also und gibt ihr stattdessen erst mal nur seine Visitenkarte, ohne irgendwelche Verträge anzudeuten. "Melden Sie sich am besten, wenn Sie was ausliefern können. Dann klären wir die Details am Telefon."

Dann erkennt er, wer dieser komische Kauz eigentlich wirklich ist. Phil schluckt. Viktor Nebeljäger. Der hat ihm gerade noch gefehlt. Seit er einmal selbst das Opfer von dessen Durst wurde, hat er Angst vor ihm, auch wenn der Vorfall bereits Jahre zurück liegt. Doch Phil hat es nicht vergessen. Damals hatte sich der Vampir gerade erst mit seiner Schwester angefreundet. Phil wollte diese gerade besuchen, doch Viktor hatte offenbar die selbe Idee gehabt und so trafen sie sich in der Nähe. Ob der Vampir sich wohl Lilly zuliebe zurückgehalten hätte, wenn er zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, dass Phil ihr Bruder ist?
Phil weiß es nicht. Aber es macht die Sache ohnehin nicht besser.

Der Vampir beachtet ihn jedoch nicht weiter, doch das ist kein Grund zur Beruhigung. Seiner Nichte Viola ist zumindest anzusehen, wenn man sie zu sehr gereizt hat und besser das Weite suchen sollte. Viktor hingegen ist niemand, der schnell zu Wutausbrüchen neigt. Seine Gefühle lassen sich nur schwer einschätzen.. und das macht ihn umso gefährlicher. Man weiß bei ihm nie, woran man ist. Er sollte anfangen, Poker zu spielen..

Lilly gegenüber scheint er jedoch freundlich, ja sogar zärtlich zu sein. Erst langsam wird Phil bewusst, dass das wohl nicht nur gespielt ist. Es wird deutlich, wie sehr Viktor sie schätzt. Und auch seine Schwester fühlt sich nicht unwohl in dessen Gegenwart, das ist nicht zu übersehen. Diese Seite kannte er von Viktor bisher noch gar nicht. Jetzt endlich wird Phil nun doch ein wenig ruhiger. Offenbar hat auch ein böser Vampir wie Viktor Nebeljäger einen weichen Kern unter seiner rauen Schale...

~~~

"Du bist jederzeit willkommen, Lilly. Schau bei mir vorbei, wann immer du magst.“ Lilly muss nicht einmal nachdenken. Sie erkennt bereits an der Stimme, dass dieser Satz von Lotta kommt. Sie dreht sich zu dieser um und lächelt dankbar. Das Getuschel hat in der Zwischenzeit ein wenig nachgelassen. Einige der Leute, die sie angestarrt haben, taten dies wohl eher nur aus Neugier und nicht aus Missbilligung. Diese Leute haben bereits bemerkt, dass Lilly das unangenehm ist und schauen nun etwas betreten ganz woanders hin. Solche Blicke stören Lilly auch nur wenig. Andere jedoch machten keinen Hehl aus ihrer Abneigung. Um ihnen zu entgehen, beginnt Lilly, die Treppe hochzusteigen. Doch auf halben Weg hört sie, wie ihr jemand hinterher ruft: "Ja, hau doch ab. Dein Klavier kann auch niemanden darüber hinweg täuschen, dass du in Wirklichkeit ein Monster bist!" Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die meisten Gäste waren wenigstens höflich genug, sie nicht direkt zu beleidigen, aber dieser eine Typ hatte diese Memo wohl nicht gelesen. Es ist deutlich, dass er normalerweise nicht zur typischen Kundschaft eines solchen Restaurants gehört. Selbst diejenigen der Gäste, die Lilly nicht gerade freundlich gegenüber stehen, sind der Meinung, dass das nun zu weit ging. Sie alle starren nun den Typen an.

In diesem Moment ändert Lilly ihren Plan. Anstatt nach oben zur Bar zu gehen, bleibt sie stehen und funkelt ihn an. "Ja, ich bin kein Mensch, Einstein. Phil Hermann hat mich engagiert, weil er mir trotzdem vertraut! Also, wer ist hier das Monster? Ich habe hier niemandem auch nur ein Haar gekrümmt." Dann blickt sie in die Runde: "Haben wir das jetzt geklärt? Kann ich also nun in Ruhe meine wohlverdiente Pause machen? Oder hat noch jemand irgendwelche Anmerkungen über gruselige Augen und spitze Beißerchen zu machen??" Erst nachdem sie den Satz geendet hat, fällt Lilly auf, dass sie nun wohl niemand mehr für eine Magierin halten würde. Und auch aus den Reaktionen einiger der Gäste wird deutlich, dass diese die Andeutung durchaus verstanden haben und nun wissen, was sie ist. Doch Lilly ist das mittlerweile egal. Zuviel Wut hatte sich über die Jahre angestaut wegen all dieser Vorurteile. Sie musste es jetzt einfach rauslassen. Es hat jedenfalls gewirkt: Das Getuschel hat nun endgültig aufgehört.

~~~

Viktor ist nicht entgangen, dass Phil ihn erkannt hat, doch das juckt ihn nicht. Lilly ist wichtiger gewesen als seine Tarnung. Als diese den Typen anschreit, blickt er sie überrascht an. So eine Reaktion kennt er von ihr gar nicht. Doch was zu viel ist, ist zu viel. Er ist jedenfalls stolz auf seine Freundin.

~~~

Auch Phil reicht es jetzt. Mit Tollpatschigkeit und Lärm kann er leben. Mit Beleidigungen jedoch nicht. Diesen Gast setzt er - mit Hilfe seiner Mitarbeiter - direkt vor die Tür. Ohne Vorwarnung. Was fällt dem Kerl eigentlich ein, so über seine Schwester zu reden?

~~~

Lilly geht die Treppe wieder hinunter. Sie hat nicht verfolgt, wie sich das Gespräch am Tisch in der Zwischenzeit entwickelt hatte. Das letzte, was sie mitbekommen hatte, war Lottas Einladung gewesen. Nun bekommt sie nur die Reste des letzten Satzes mit: "...sie ab. Ich reinige schon alles" Lotta spricht mit dem Mann, dessen Hemd sie mit Rotwein überschüttet hatte.

Lilly überlegt einen Moment. Dann setzt sich auf den freien Stuhl am Kopfende von Lottas Tisch.. Direkt zwischen die lockige Person, die auch bei der Rocknacht gewesen ist und den Typen mit dem Schal. Lotta hat sie schließlich eingeladen, auch wenn die Einladung wohl eher ihrer Villa galt als dem Tisch. Doch nach all den Ereignissen tut es Lilly einfach gut, in der Nähe von Leuten zu sitzen, die sie so zu akzeptieren scheinen wie sie ist. "Kannst du mein Getränk auch hierhin bringen lassen anstatt dass ich es an der Bar holen muss?", fragt sie Phil, ohne ein Geheimnis daraus zu machen, dass sie ihn persönlich kennt und ihn duzt. Dann fügt sie noch hinzu und dreht sich in die Runde: "Vorausgesetzt natürlich, dass niemand hier ein Problem mit meiner Anwesenheit hat." Falls doch, würde Lilly das jedenfalls nicht persönlich nehmen. Schließlich hatte sie sich ja selber dazu entschieden, sich an den Tisch zu setzen.


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12.04.2023 19:59
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Alexander ist allein in der Toilette. Julius ist schon wieder raus. Er sieht erneut zum Handtrockner und verwirft den Gedanken trotzdem wieder nachdem er sich daran erinnert hat wo er hier ist. Er spürt ein winziges ziehen in der Brust. Es ist als würde etwas versuchen ihn in seine Jugend zurück zu zerren. Das aufsässige, sorglose, rebellische Leben gegen das zurückhaltende, vorsichtige was er heute lebt. Woran liegt das?

Alexander geht zurück an den Tisch wo er schon erwartet wird um anzustoßen. Er sieht Maryama und Kolja bereits das Glas heben. Ein Glas mit klarer Flüssigkeit. Ein Whiskey Glas Halb gefüllt. Das ist hoffentlich nicht das was er denkt das es ist.

Alexander hängt das schwarze Hemd und das nasse Jackett über die Stuhllehne. Er setzt sich und Lotta ergreift das Wort. Sie entschuldigt sich wortreich, doch Alexander winkt nur ab. «Schon okay. Was solls. Passiert jedem mal.» sagt er freundlich und denkt: Das Zitronenwasser hätte nicht sein müssen aber… nun gut. Er wird von Nikolai unterbrochen da er und Maryama immer noch darauf warten das er mit ihnen anstößt. Verdammt Kolja. Du musst auch immer aufs ganze gehen.

«Was ist das?» fragt Alexander.

«Vodka. Wie früher. Komm stoss an.»

«Was ist mit dem Sapiwon?» fragt er Nikolai dessen Grinsen bei der Frage kurz vergeht weil er darüber nachdenken muss. Er stellt das Glas ab, greift in die Tasche und befördert eine Hand voll Bon Bons zu Tage. Hat er die beim Empfang aus der Schüssel geklaut? Er legt eines Alexander hin. Verwirrt sieht Alexander ihn an. «Was ist das?»

Nikolai deutet darauf. «Sapiwon.»

Noch verwirrter tipp sich Alexander an die Stirn. «Das geht doch nicht.»

«Doch klar. Du musst einfach schnell lutschen.»

«Niemand kann schnell lutschen. Was stimmt nicht mit dir?»

«Jetz trink.» sagt Nikolai und hält ihm auffordernd das Glas weiter hin. Er grinst jetzt nicht mehr, aber sein ernstes Gesicht ist teil seiner Show.

«Auf ex?»

«Trink!»

«Aber...»

«Trink!!»

«Okay!» Alexander nimmt das Glas und stösst an, darauf hin kippt er den Vodka bis auf den letzten Tropfen herunter. Kolja tut es im gleich und so auch Maryama. Alexander verzieht das Gesicht. Das ist kein Shot mehr. Denkt er.

«Gleich nochmal!» sagt Kolja gut gelaunt. Obwohl auch er weiss, dass dieses Glas zu voll war. «Okay aber mit Sapiwon...» gibt er zu und fügt an: «Aber nur weil Sascha so ein Weichei ist.» Er grinst und Alexander schüttelt den Kopf. Nun kam doch die Frage von der immer besser gelaunteren Maryama: «Was ist Sapiwon?» Nikolai deutet auf Alexander. Alexander der langsam aber sicher auch die wärme spürt und gleichzeitig Hemmungen und Humorsperre verliert, legt einen Arm bequem auf den Tisch und schaut Maryama seriös an. «Also.. mein Onkel hat immer gesagt…» langsam aber sicher gewinnt die jugendliche Teil der so in ihm zerrt die Oberhand. «Wenn das Leben dich zwingt… Sch eisse zu essen… du kannst Sch eisse verdünnen.» Alexander spricht ernst und hebt den russischen Akzent hervor. «dann schmeckt Sch eisse nicht mehr so wie Sch eisse… aber du musst es länger essen.» Alexander sezt sich auf und fährt ernst mit den Worten seines Onkels Pjotr fort: «Oder du kannst diese Sch eisse aus deinem Leben reissen, und schlingst sie konsequent runter. Das kostet dich etwas Überwindung... danach solltest du dich ein bisschen ablenken mit was schönes… vielleicht mit schönes Film.» Nikolai ergreift das Wort: «Und so wie sein Onkel seine Probleme löste, so haben wir getrunken. Pur runter, was süsses hinter her. Sapiwon.» erklährt er. «Und in weniger als dreißig Sekunden weißt du nicht mehr das du getrunken hast.» Nikolai grinst breit. «Drum trinken wir immer so viel. Weil wir während dem trinken, vergessen, dass wir trinken. Nicht wahr Sash'ka?» Alexander nickt. «So isses.»

Wenig später setzt sich die Pianistin zu ihnen an den Tisch. Was augenscheinlich niemanden stört. Dass sie zuvor verbal angegriffen wurde hat Alexander kaum mitbekommen. Aber er hat gesehen, dass jemand vor die Tür geszt worden war. Das machen die hier also auch. Nun gut.. Kolja ist aufgeschlossen wie immer und heisst die rothaarige am Tisch willkommen. «Natürlich haben wir kein Problem. Trinkst du einen mit? Ach du musst noch spielen.» Korrigiert er sich. Alexander mustert sie. Vampir. Er hatte erst einmal mit einem Vampir zu tun und diese Begegnung war nicht sehr angenehm gewesen. Zumindest für ihn nicht. Aber er sagt nichts. Er will nicht aussehen als hätte er etwas dagegen, deswegen lenkt er ihre Aufmerksamkeit auf sich und fragt: «Sag mal kannst du Dorogoy dlinnoyu spielen?»

«Was für ein Ding?» fragt Kolja.

«Wenn dus hörst, erkennst dus…» antwortet Alexander etwas nostalgisch. Er wendet sich wieder der Pianistin zu. «Aber ich weiss nicht ob das so in dieses Lokal passt.»


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12.04.2023 20:00 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 10:33)
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Alma erklärte Lotta, dass sie weiterhin eingeladen wäre und auch gerne Freunde mitbringen kann, die Interesse haben, an der Party teilzunehmen. Sie sagte es etwas leiser, damit ihr Vater nichts davon mitbekam. Sie war noch immer nicht sicher, ob ihre Mutter bereits über die Party ausführlich mit ihm gesprochen hatte.

Auch an die Anderen, die noch nicht zur Party eingeladen waren, richtete Alma ihre Einladung. "Wenn Ihr Lust habt, kommt doch einfach vorbei."

Julius sah etwas schüchtern zu Lotta herüber. Ich muss irgendwas sagen.
"I.. Ischinga dibinga.." Er stoppte kurz. "Iwumpo dalumpo." Er schloss die Augen und atmete tief ein und aus. "Schlaranka padanka."

Alma sah irritiert zu Julius. Hat er gerade einen Schlaganfall?
Scott wunderte sich gar nicht mehr. Es kann ja nur noch schlimmer werden.
José dachte auf Spanisch. [Und schon wieder verstehe ich nichts. Bestimmt wieder irgendwelche Modewörter. Wie soll ich das je lernen?]

Hannah kannte ihren Neffen und wusste von früher, je hübscher die Mädchen, desto weniger konnte er mit ihnen reden. Sie musste einschreiten.
"Es ist lieb von dir Lotta, dass du dich bei Julius entschuldigst. Er und auch wir wissen das alle zu schätzen. Ich komme morgen vorbei und nehme dann das Hemd mit. Danke dafür. Ich freue mich auf unser Gespräch."

Julius wäre am liebsten im Boden versunken. Er nickte nur noch und wich allen Blicken so gut es ging aus.

Nachdem die Garcias mit Anhang ihre Essen genüsslich verspeist hatten und auch die Getränke zuneige gingen, stand Hannah auf.

"So, wir machen uns jetzt auf. Was ist mit Euch, kommt ihr mit?"
Sie sah zu Alma, Julius und Scott. Julius nickte überglücklich endlich dieser peinlichen Situation zu entkommen. Alma hingegen winkte ab.
"Ich bleib noch hier, ich komme später irgendwann." Auch Scott wollte noch bleiben und bedankte sich für den gemeinsamen Abend.
Hannah, José und Julius verabschiedeten sich und gingen Richtung Auto, um nach Hause zu fahren.

Alma und Scott unterhielten sich nun alleine, sehr angeregt und kamen von einem zum anderen Thema. Sie merkten, dass sie auf einer Wellenlänge waren und hörten beinahe nicht mehr auf zu reden. Auch Alkohol floss in Unmengen. Scotts Laune wurde immer besser und die beiden lachten viel.

"Ich war wirklich erst nicht begeistert, als der Abend losging. Aber jetzt bin ich dankbar dafür, dass deine Mutter sich aufgedrängt hat, damit ich nicht alleine sitze." Er lachte.
"Oh ja, ich weiß genau was du meinst!"


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12.04.2023 20:00
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«Gleich nochmal!» sagt Kolja gut gelaunt. «Okay aber mit Sapiwon...» gibt er zu und fügt an: «Aber nur weil Sascha so ein Weichei ist.»
Maryama kramt in sämtlichen, ihr noch verbliebenen, nicht ganz vernebelten Gehirnwindungen nach einem Wort dieser Art, wird aber nicht fündig. Deshalb fragt sie:
«Was ist Sapiwon?»
Woraufhin sich Sascha , der wohl auch schon die Wirkung der "Nicht ganz so Kurzen" spürt, gespielt gewichtig in ihre Richtung lehnt und ihr eine ausführliche, recht bildhafte Erklärung dafür liefert.
Nach gewissenhafter Analyse dieser philosophischen Worte, kommt Maryama zu dem einfachen Schluss, dass wohl im Moment "Essen nach dem Trinken"gemeint ist und schnappt sich schnell eins von Nikolais Bonbons.
Sie schiebt es in den Mund und beschließt sich gar nicht lange mit Lutschen aufzuhalten. Leider kommt sie aber auch sonst zu nichts, denn das Ding macht sich selbstständig in Richtung Kehlkopf auf, stellt sich dort quer und verursacht akute Atemnot bei Maryama. Röchelnd dreht sie sich weg vom Tisch und kämpft das Bonbon qualvoll, Millimeter für Millimeter in den Magen. Endlich unten!
Verschwommenen Blicks dreht sie sich wieder zum Tisch und klaut Kolja noch eines aus der Hand.
"Aber jetzt zerbeiss ich's!"
Durch das krachende Malmen ihrer Kiefer vernimmt sie undeutlich Alexanders Frage an Lilly.

«Sag mal kannst du Dorogoy dlinnoyu spielen?»

Seine Worte lassen Maryama kurz verblüfft ihre Kautätigkeit unterbrechen . Nicht nur dass er ihr launig die Sapiwonsache erklärt hat, jetzt ordert er Musik!
"Russische, temeperamentvolle Musik?! Tanzbare, russische temperamentvolle Musik?" Sie schluckt schnell die Bonbonkrümel im Mund.

Vor ihrem inneren Auge taucht ein schaukelndes, leeres Zugabteil auf.
Es war Saschas freier Abend im Zug und sie hatten gemeinsam im Abteil gesessen , ein paar Bierchen getrunken (die er ihr nachdem sie alle Register der Überredungskunst gezogen hatte, doch noch verschafft hatte. Sie durfte ja noch keine kaufen damals) und hatten herumgeblödelt.
Irgendwann kam die Rede aufs Tanzen und Sascha hatte ihr den Kosakentanz oder russisch "Kasatschok" vorgeführt. Maryama stand auf den Sitzen gab klatschend den Takt vor, warf ab und zu ein "Hey" ein und Sascha hatte eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.

Diese Bilder lassen Maryama freudig aufspringen.
"Ja, Lilly spiel uns russische Lieder....und wir schwingen das Tanzbein dazu!"
Sie tritt einen Schritt vom Tisch weg, verschränkt die Arme vor der Brust, tippt mit dem Fuss den Takt, geht in die Hocke und präsentiert ihren besten Wechselschritt, als der Kellner mit den nächsten Gläsern Wodka und ihrem Nachtisch am Tisch auftaucht und ihr einen konsternierten Blick zuwirft.
Das bremst Maryamas Begeisterung etwas und sie kommt mit einem kläglichen "Hey!" leicht schwankend wieder hoch.
"Vielen Dank Hr.Ober, stellen Sie das Swapinon mitten auf den Tisch für alle...und eins, zwei, vier....fünf Gabeln dazu bitte !"
Maryama lässt sich schwer wieder auf ihren Stuhl plumpsen, schnappt sich ein Glas vom Tablett, prostet in die Runde und wirft einen Blick in Richtung Nikolai :
" So geht das, meintest du, oder?"und kippt das Getränk auf Ex hinunter.
Flammende Wärme breitet sich in ihrem Inneren aus und mangels ausreichend Sapiwongenuss ihrerseits findet die Hitze auch sofort ihren Weg in ihr Gehirn, wo sie jede weitere Tanzaktivität und etwaige vernünftige Gedankengänge vorerst auf Eis...äh..in Flammen aufgehen lässt.

Maryamas Kopf dreht sich wie ein Kirmeskarussell und irgendwie möchte sie die nächste Runde im Kreis fahren aussetzen, nur wie?
Sie wendet sich mit leichtem Zungenschlag an Lilly, die ihr in diesem Moment wie ein überirdisch schöner und exotischer Engel erscheint:

"Liebe Lilly, meine Name ist Maryama, falls ich mich immer noch nicht vorgestellt habe ."
Sie richtet sich mit einer angedeuteten Verbeugung noch einmal auf, in der Absicht wenigstens ansatzweise seriös zu wirken, was ihr gründlich misslingt.
"... in der Rocknacht damals, da hab ich dich völlig falsch eingeschätzt..sogar ein wenig unheimlich fand ich dich, aber heute Abend hat sich das VOLLSTÄNDIG geändert...du bist nicht nur eine faszinierender Sim, sondern auch eine begnadete Künstlerin ..."
Ihr Blick wandert über Lillys Gesicht "...deine ganze Erscheinung ist ein Gesamtkunstwerk und deine wunderbare Alabasterhaut..." Maryamas verschleierter Blick wandert zu Lillies Schulter.
Sie sieht sie an, lächelt beschwipst, begeistert und fährt fort: "...erscheint mir grade als das wunderbarste Kopfkissen der Welt." Mit einem wohligen Seufzer lässt sie ihren vom Wodka schweren Kopf auf die blütenweisse Federkissenschulter fallen und schmiegt ihre Wange an die verblüffte Lilly.


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12.04.2023 20:00 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 10:33)
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Lotta sitzt vor ihrem Hauptgang: Vulkanpasta! Bevor sie probiert, geht ihr die Entwicklung des Abends durch den Kopf.

Phil schien ein wenig interessiert gewesen zu sein, auf Lottas Entschuldigungsangebot einzugehen: "… probeweise könnten wir es ja versuchen, und wenn die Qualität passt, nehme ich das Angebot gerne an!" Aber konkreter wurde er dann noch nicht: "Melden Sie sich am besten, wenn Sie was ausliefern können. Dann klären wir die Details am Telefon." Lotta hatte etwas verständnislos auf die ihr überreichte Visitenkarte geblickt und dann Maryama die Karte und ihr Handy unterm Tisch schnell zum Eintippen gereicht.

"Ja, hau doch ab. Dein Klavier kann auch niemanden darüber hinwegtäuschen, dass du in Wirklichkeit ein Monster bist!" Ups, was hatte Lotta dann aus ihren Gedanken gerissen? Wo sind meine Rapiere? Ungebührlicher! Dein letztes Stündlein … Aber Lilly ergriff schon selbst von der halben Treppenhöhe herab für sich Partei: "Ja, ich bin kein Mensch, Einstein. … Ich habe hier niemandem auch nur ein Haar gekrümmt." Lotta beobachtete mit einem Auge wohlwollend, wie Phil den ungehobelten Rufer aus dem Lokal beförderte, während sie ihre kleine Entschuldigungsrundtour weiter ‚abarbeitete‘. Ein feiner Lokalbesitzer, der Phil.

Almas Bruder hatte noch auf Lottas Entschuldigung geantwortet. Die Sprache kannte sie aber gar nicht. Wahrscheinlich war das Spanisch: "I.. Ischinga dibinga.." Er schien verzweifelt sich verständlich machen zu wollen: "Schlaranka padanka." Hannah intervenierte: "Es ist lieb von dir Lotta, dass du dich bei Julius entschuldigst. ... Ich komme morgen vorbei und nehme dann das Hemd mit." Das war wohl die Übersetzung. Lotta war erleichtert und lächelte Hannah dankbar an, die sich bald darauf mit einem Teil des Tisches verabschiedete. Alma blieb noch.

Lotta hatte Alexander noch ihr bestes Mea Culpa entboten, was der mit einem „Schon okay. Was solls. Passiert jedem mal,“ abtat. Ok, Lotta muss wohl keinen neuen Anzug kaufen, aber etwas verzweiflungswürdig sah das aus, wie er diesen Kurzen in sich hineinschüttete. Was Alexander nach dem Genuss des Hochprozentigen dann locker auf den Tisch gelehnt über Vodka, Sapiwon und sonstige … Lebensphilosophien raushaute, ließ Lotta ihn etwas intensiver anschauen. Woher stammte diese feine Narbe eigentlich im Gesicht? Wer ist das, der ihr da gegenübersitzt? Oh je, und sie hatte ihm jederzeit freien Zugang zur Aufsprudelmaschine in ihrem Haus angeboten! Und Maryama, die trank mit! Ist Lotta … unter Piraten geraten?

Bevor Lotta sich noch in weitere solche Gedankenflüsse vertiefen konnte, hatte sich Lilly plötzlich an das Tischende gesetzt."Kannst du mein Getränk auch hierhin bringen lassen …?", fragte sie Phil und an die Tischrunde gewandt: "Vorausgesetzt natürlich, dass niemand hier ein Problem mit meiner Anwesenheit hat." Lotta war verzückt. Die Pianistin setzte sich an i h r e n Tisch. Sie sei kein Mensch, hatte Lilly gesagt. Hach, Lotta hatte doch gewusst, dass es etwas Besonderes mit Lilly auf sich hat. Lotta ist sich mit ihren Kindheitskräften und dieser merkwürdigen Auswirkung von Alkohol auch nicht ganz sicher, was sie ist. Mit Lilly könnte sie sicher darüber sprechen. Das hat sie niemandem hier sonst verraten. Lilly hat bestimmt auch irgendwelche Kräfte …

„Natürlich haben wir kein Problem. Trinkst du einen mit? …,“ lud Nikolai Lilly ein. Dafür war Lotta ihm sehr dankbar, wenn auch etwas besorgt, was Lilly von der zunehmenden Ausgelassenheit am Tisch halten könnte. Zum Glück hatte Lilly Alexanders ‚Verwandtengeschichte‘ nicht lauschen müssen. Der hatte bei Lilly noch ein spezielles Lied nachgefragt: „Sag mal kannst du Dorogoy dlinnoyu spielen?“ Es scheint nicht … ganz angemessen zu sein, seinen letzten Worten nach: „Aber ich weiss nicht ob das so in dieses Lokal passt.“

Mit einem Blick auf Alma und ihren Begleiter fiel Lotta noch ein, dass die ja ihre Einladung zur Party ausgedehnt hatte. „Lilly, Alma hier lädt demnächst zu einer Party ein und man kann noch weitere Gäste mitbringen. Hättest du auch Lust zu kommen?“



Nachdem sie den Abend Revue passieren ließ, schaut Lotta nun aktuell zu Maryama hinüber … Oy! Was sind das für Bonschen, an denen sie gerade so rumwürgt? Plötzlich springt sie auch noch auf: "Ja, Lilly spiel uns russische Lieder....und wir schwingen das Tanzbein dazu!" Der Tanzversuch gerät schon leicht schwankend, wird zum Glück aber durch einen herannahenden Kellner unterbrochen. Lotta wollte schon aufspringen, im Glauben, Maryama auffangen zu müssen. Die kippt gleich noch etwas von diesen Kurzen runter. Lotta erkennt die Freundin kaum wieder. Zuletzt benutzt sie Lilly auch noch … als Ablage für ihren Schopf: „… wunderbarste Kopfkissen der Welt.", hört Lotta nur noch undeutlich raus.

Besorgt sieht Lotta dem zunehmenden Trinkgelage zu. Nein, nein, Alkohol kommt ihr nicht in die Tüte. Sie möchte einen anständigen Eindruck im Lokal hinterlassen. „Nikolai, Maryama, bitte!“ ermahnt sie die beiden. Das letzte bzw. einzige Mal in ihrem Leben, dass Lotta Alkohol trank, war der Test ihres Vaters vor fünf Jahren – mit durchschlagendem Erfolg. Sie hat diese eigenartige Alkoholunverträglichkeit, so wie dieser blaurote Mann in so einem Bilderheft aus den Wertstoffkisten am Gewürzmarkt, der bei grüner Kreide schwächelt. Wenn das Alkohol-Zeug noch gleichermaßen wirkt … na dann ‚gute Nacht, Lotta‘, sollte sie es jemals wieder probieren.


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12.04.2023 20:01 (zuletzt bearbeitet: 30.04.2023 12:57)
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Hausmeister

"Natürlich haben wir kein Problem. Trinkst du einen mit? Ach du musst noch spielen.", sagt der Mann. Lilly lächelt leicht. "Pausen machen darf ich. Das ist mit Phil so abgesprochen. Ich wollte schon was trinken... aber nicht das Zeugs dort!" Ein wenig angewidert blickt Lilly auf den Vodka. Dann, als ihr bewusst wird, dass man ihre Aussage auch missverstehen könnte, fügt sie noch hinzu: "Ich sprach von normalen, menschlichen Getränken, nicht von Blut. Phil hätte mich sicher nicht eingeladen, wenn er nicht wüsste, dass ich mich notfalls auch beherrschen könnte." Er wusste davon nichts, sagt sich Lilly in Gedanken, er hat mir trotzdem vertraut. Wenn er gewusst hätte, was für Probleme sie während der Rocknacht mit der Bestie hatte, hätte er es sich sicher anders überlegt. Aber mittlerweile fühlt sich Lilly sicher. Sie glaubte nun nicht mehr daran, dass die Bestie jetzt noch wiederkommen würde und wenn doch, würde sie widerstehen können. Das wusste sie nun auch. Doch sie spricht das Thema nicht an.
Lilly schaut auf die Getränkekarte. Viktor sieht über ihre Schulter und mischt sich ein. "Ich kann Spukender Landsitz Meloire empfehlen. Das hatte ich vorhin auch!" - "Vielen Dank für den Tipp, der Herr!", sagt Lilly grinsend. Dass sie sich einander kennen, sollte mittlerweile jedem klar sein. Ihre "Der Herr" Anrede war also eher scherzhaft gemeint und kein Versuch, Viktor als einen Fremden aussehen zu lassen. Doch sie hört auf seinen Tipp und bestellt genau das.
Während die Kellnerin wieder fort geht, stellt der Mann am Tisch eine weitere Frage: "Sag mal kannst du Dorogoy dlinnoyu spielen? Aber ich weiss nicht ob das so in dieses Lokal passt." Lilly überlegt eine Weile. "Wenn ich die Noten kriege, bestimmt. Aber auswendig kenne ich es nicht." Sie verschweigt, dass ihr nicht einmal der Name des Liedes etwas sagt. Doch mit den Noten wäre das kein Problem. Dann könnte sie es trotzdem spielen. Sie redet weiter: "Aber ob es nun passend ist oder nicht, spielt wohl keine Rolle. Ich passe ebenfalls nicht hierher, also, was soll's." Sie tippt in ihr Handy. "Wie schreibt man das?" Sie erkennt zwar vom Klang, dass es Russisch sein musste, aber sie sprach diese Sprache nicht selber. Dann fügt sie als Frage noch hinzu: "Kommst du aus Russland?"

Nachdem sie über die Schreibweise aufgeklärt wurde, kann sie die Noten tatsächlich im Internet finden. Auch ihr Getränk ist mittlerweile angekommen. Die Familie, die vorher an dem Nebentisch saß, erhebt sich nun und verlässt das Restaurant, doch Lilly kümmert sich nicht weiter darum. Sie will gerade einen Schluck nehmen, als sich die lockige Frau zu Wort meldet: "Liebe Lilly, meine Name ist Maryama, falls ich mich immer noch nicht vorgestellt habe." Das hatte sie tatsächlich nicht. Maryama also. Ein recht exotischer Name. Maryama fährt fort: "... in der Rocknacht damals, da hab ich dich völlig falsch eingeschätzt..sogar ein wenig unheimlich fand ich dich, aber heute Abend hat sich das VOLLSTÄNDIG geändert...du bist nicht nur eine faszinierender Sim, sondern auch eine begnadete Künstlerin ..." Einen Moment lang fühlt sich Lilly geschmeichelt. Doch als sie sich die neue Bekanntschaft plötzlich an Lilly lehnt, mit den Worten: "...deine ganze Erscheinung ist ein Gesamtkunstwerk und deine wunderbare Alabasterhaut erscheint mir grade als das wunderbarste Kopfkissen der Welt", wird es der Vampirin dann doch ein wenig zu intim. Instinktiv springt sie einen Schritt zurück, so dass Maryamas Kopf stattdessen auf dem Tisch landet. Dass dabei auch ihr eigener Stuhl umkippt, nimmt sie kaum war. "Ähm, soll das ein Flirtversuch werden?", fragt sie. Ihr entgeht jedoch nicht, dass Maryama auch schon etwas angetrunken wirkt. Auf Viktors Reaktion muss Lilly jedenfalls nicht lange warten. Dieser knallt wütend seine Hände auf den Tisch und schaut Maryama grimmig an: "Die Dame ist bereits vergeben, klar? Also hör auf, sie als Kopfkissen zu sehen!" Er hebt seine Sonnenbrille ein wenig, so dass Maryama nun auch seine unnatürlichen Augen sehen konnte und wissen würde, dass auch er kein Mensch ist. Mit einer Geste gibt er der lockigen Frau zu verstehen, dass er sie beobachten würde... was eindeutig als Drohung zu verstehen ist.
Lilly versucht, die Sache zu entschärfen. "Nur die Ruhe, Vik. Ich glaube nicht, dass es tatsächlich ein Flirtversuch war. Sie hat zu viel getrunken und sich nicht mehr unter Kontrolle!" Viktor knurrt. "Als ob das eine Entschuldigung wäre..." Doch er zieht sich tatsächlich wieder zurück und setzt die Sonnenbrille wieder auf.

~~~

Phil beobachtet die Szene. Er braucht nun dringend ebenfalls etwas Starkes. Anders würde er diesen Tisch nicht mehr ertragen. Zumindest aber hat er mitbekommen, dass er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte. Der Typ ist tatsächlich Viktor Nebeljäger. Auch Lilly hat ihn 'Vik' genannt, was eindeutig eine Kurzform des Namens ist. Aber wenigstens hat er sich trotzdem noch nicht als Vampir geoutet und seine ohnehin schon gestressten Gäste in Verzweiflung getrieben. Dass Viktor aber doch seine Sonnenbrille anhob, um Maryama genau das zu zeigen, bekommt Phil gar nicht mit. Er würde allerdings dafür sorgen, dass an diesem Tisch nun kein Alkohol mehr geliefert werden dürfte.

~~~

Lilly bleibt immer noch stehen, doch sie nimmt ihr Glas und trinkt es aus. Viktor hatte Recht gehabt. Sein Getränkevorschlag schmeckt auch Lilly. Sie will gerade ihre Pause beenden und sich wieder an das Klavier setzen, als sich auch Lotta zu Wort meldet: „Lilly, Alma hier lädt demnächst zu einer Party ein und man kann noch weitere Gäste mitbringen. Hättest du auch Lust zu kommen?“ Eine Party? Oje.. "Ich muss darüber nachdenken!", sagt sie ausweichend. In Wirklichkeit braucht sie mittlerweile wieder ein wenig Abstand zu der Gruppe. Sie kann durchaus Spaß verstehen und sie nimmt nicht immer alles ganz so ernst, aber diese Truppe ist auf Dauer auch ganz schön anstrengend. Lilly spricht weiter: "Meine Pause ist auch um. Ich muss wieder ans Klavier!" Aus den Augenwinkeln kann sie sehen, dass auch Phil so langsam an seine Grenzen kommt, was die Geduld betrifft. Ein wenig tut er ihr schon leid. Als sie wieder am Musikinstrument sitzen kann, seufzt Lilly erleichtert. Allerdings so leise, dass es niemand hören konnte. Sie beginnt nun - mithilfe der Noten - den Musikwunsch des Russen zu erfüllen.


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12.04.2023 20:01
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Hausmeister

Der Typ der vor kurzem mit ihm auf der Toilette war stammelt etwas gen Lotta und erntet von jedem der ihn hört nur verständnislose Blicke. ebenso von Alexander. Aber er lässt den rot werdenden Kerl in Ruhe und sieht kurz darauf zu wie dieser mit dem halben Tsich von dannen zieht. Alma und der andere Mann bleiben noch. Sie scheinen sich gut zu verstehen. Würde ers nicht besser wissen, würde er sogar behaupten die zwei werden noch eine angenehme Nacht haben. Seine Aufmerksamkeit kehrt zurück zum eigenen Tisch ohne dabei Lottas besorge Mine zu übersehen. Er betrachtet Maryama und Nikolai die von ihr gebeten werden, sich zurück zuhalten. Die Wirkung ihrer Worte scheinen ihr Ziel zu verfehlen, denn Maryama tanzt bereits hemmungslos und Kolja unterstützt sie klatschend. Alexander reibt sich mit der Handfläche über das Gesicht und sieht seiner quirligen Zug-Freundin etwas zweifelnd zu. So hat er sie schon lange lange lange nicht mehr erlebt. Kolja macht das nichts aus, er hat die beste Zeit seines Lebens gerade. 

Erst als ein grauer Mann mit Sonnenbrille auf den Tisch haut wird es still. Alexander zuckt zurück. eher weil er sich an die Situation von damals zurück erinnert, als ihm ein Vampir und seine nicht-vampirischen Freunde zu nahe kamen und Kolja nur vor Schreck. Er fängt sich jedoch als erstes wieder und richtet sich auf als er Maryama anfährt. "He Mann, beruhig dich mal wieder." sagt er mit ernstem Gesichtsausdruck. Was er in seinem Zustand wohl nicht hinkriegen würde, wäre er nicht ohne hin schon ein meister darin sich zu verstellen. Alexander sieht mit wachsender Unruhe zu wie Kolja sich um den Tisch zu Maryama begibt und ihr einen Arm um die Schulter legt. Er sieht den wütenden Mann der die Pianistin für vergeben erklärt immer noch an. "Mach dir mal keinen Stress okay?" fährt er fort. "Sie is doch nur..." nun fällt es Kolja doch schwer sich zu beherrschen und kichert: "Freundlich." 
Alexander bleibt skeptisch. Super Kolja. Mach nur weiter so. Denkt er sarkastisch. Obwohl er längst nicht mehr so trinkfest ist wie damals, übertrifft er Nikolai heute noch. Der war damals schon nicht sehr standhaft im Umgang mit Alkohol. Das schein heute noch der Fall zu sein. Alexander fühlt zwar die Veränderung, hat aber nicht das Gefühl schon die Kontrolle zu verlieren.  

Lilly geht zurück zum Klavier. Sie meinte sie könne das Lied spielen was Alexander an zu Hause erinnert und ihm auf dem Klavier immer am besten gefallen hat. Und sie spielt es ohne es zu kennen, ohne zu üben, die Noten zum ersten mal vor sich. Sie muss unglaubliches Talent besitzen. Er hat, als er gefragt hat, allerdings nicht erwartet, dass noch soviel passieren würde inzwischen. Es ist fraglich ob er sich jetzt noch auf das Lied konzentrieren können würde oder ob die leicht angespannte Situation dies verhindert.


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