Oasis Springs Nr. 11 - Familie Töpfer

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21.04.2023 16:06 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 21:53)
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Chip kommt von Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)

Charaktere: Bertl, Marga, Chip
Geschichtsstrang: Kein Stein bleibt auf dem anderen...

Ein bisschen nervös sitzt Marga ihrem Ehemann gegenüber, der sich zum angekündigten Gespräch in der Küche eingefunden hat. Zwar war schon am Vortag die Rede davon gewesen, aber Bertl hatte es dann aus ihr unbekannten Gründen verschoben.
Die gesamte Lebensroutine, die ihrem ohnehin instabilen Familienleben eine gewissen Rahmen gegeben hat, ist seit Bertls Absage an den Alkohol und seine exzessiven Aktivitäten in Bezug auf Aliens, demontiert. Beinahe täglich wird Marga mit neuen Ideen und Theorien konfrontiert, die er im Austausch mit interessierten Kunden aufgreift und die ihn zu Neuerungen im Hause Töpfer veranlassen. Nicht immer zur Freude von Marga. Gewiss nicht. Allein dieser vermaledeite Hut, der ihr Druckstellen an der Stirn macht und ihr Gesichtsfeld so einschränkt, dass sie bei der Hausarbeit ständig irgendwo aneckt. Ihre blauen Flecken an den Beinen können mittlerweile jede extravagante Seidenstrumpfhose in den Schatten stellen. Heute trägt sie absichtlich keinen, was ihr einen kritischen Blick von Bertl eingebracht hat, aber erstaunlicherweise unkommentiert blieb.
Seufzend rührt sie in ihrer Teetasse und blickt zu ihrem Mann auf, der gerade mit einer Tasse Kaffee an den Tisch kommt. „Du wolltest mir etwas sehr wichtiges erzählen?“ fragt sie zögerlich und hofft, dass er ihr die Unsicherheit nicht an der Stimme anhört. Sie nippt am Tee und wappnet sich innerlich für alles mögliche. Wenn es nur nicht Adrian betrifft soll es ihr recht sein. Ansonsten steht wieder einmal ohrenbetäubendes Geschrei und Türen Geknalle an und das ist etwas, was Margas friedfertiges Gemüt ganz schlecht ertragen kann.
Bertl setzt sich ihr gegenüber, nimmt den Siebhut vom Kopf und legt ihn vorsichtig auf dem Stuhl neben sich ab. Dann bettet er bedächtig die Unterarme auf den Tisch und verschränkt die Finger. Beinahe beruhigend lächelt er sie an.
Marga stockt der Atem. Was geht hier vor? Was kann es zu besprechen geben, was ihn zu dieser Geste veranlasst? Ihr Blick schweift irritiert zu dem Hut und zurück zu Bertl, der sich jetzt räuspert und ernst wird.
Marga sackt ein wenig zusammen und greift ihre Teetasse fester.



Sich sehr bewusst dass dieses Thema heute ein heikles ist, ermahnt sich Bertl innerlich zur Ruhe. Er hat dieses Projekt lange in sich bewegt, das Für und Wider abgewogen und ist zum Schluss gekommen, dass er eine große Verantwortung für seine Familie trägt und der Nutzen für alle das Risiko aufwiegt. Er weiß aber auch dass Marga ein emotionaler Sim ist, was ihn etwas verstimmt. Er wird viel mehr erklären müssen, als er eigentlich für nötig hält. Er hat den Überblick und das Wissen, was nötig ist um auch in Zukunft ein sicheres Leben führen zu können und da gibt es im Grunde nichts zu diskutieren. Sie wird es nicht verstehen, aber sagen muss er es ihr trotzdem. Widerwillig setzt er ein (wie er hofft) mildes Lächeln auf.



Marga, erinnerst du dich noch an die Zeit bevor es mit der Fischfabrik zu Ende ging?“ Die Frage ist rein rhetorisch, daher wartet Bertl auch keine Antwort ab, sondern redet sofort weiter.
Seine Stimme bekommt mehr Leben und er spricht schneller. „ Die wirtschaftliche Lage war schlecht und die ersten Gerüchte über eine Schließung waren im Umlauf. In Abstimmung mit dem Betriebsrat haben wir beschlossen, dass alle Mitarbeiter auf einen Teil ihres Lohnes und des Urlaubs verzichten, um Kosten zu sparen.“

Marga blickt ihren Mann etwas ratlos an. Wo führt das hin? Natürlich erinnert sie sich noch daran. Das war der Beginn der finanziellen Schwierigkeiten im Hause Töpfer gewesen. Aber warum erzählt er ihr das? Sie nickt schweigend und nippt an ihrem Tee.

Bertl richtet sich auf und schaut seiner Frau in die Augen. „Der Gedanke dahinter war, dass jeder persönliche Opfer zum Wohl des Ganzen bringt....was manchmal einfach unumgänglich ist.“ Er räuspert sich und das Tier in seinem Inneren hebt den Kopf, witternd die Nüstern blähend. Was gäbe er für ein Gläschen Schnaps. “Das verstehst du doch?“



Marga nickt wieder wortlos, die Teetasse fest im Griff.

Bertl nickt ebenfalls. „Gut, dann verstehst du sicher auch, dass dasselbe auch im privaten Bereich gilt.“ Er dreht den Hut auf dem Tisch etwas hin und her, hebt dann den Kopf und schaut Marga in die Augen. „Ich war heute in der Stadt. Erst bei AAAUA. Sie werden uns finanziell unterstützen zu günstigen Konditionen.“ Marga hebt alarmiert fragend die Brauen.
Bertl räuspert sich wieder und ringt das Tier nieder, dass widerwillig den Kopf senkt, jederzeit bereit zu neuem Leben zu erwachen. „Zum einen bin ich an einer neuen Erfindung dran, eine Lampe, die spezielle Strahlung...“ Er unterbricht sich. Sie wird nicht verstehen. Er redet nicht mit Stephen hier. Seufzend winkt er ab und setzt neu an.
Darüber will ich aber gar nicht reden. Sie heißen auch meine Idee für den Bau eines Bunkers, groß genug für uns und wenige, ausgewählte gleichgesinnte Sims, gut.
Leider wird dieses Geld aber nicht ausreichen um einen Schutzraum mit allen notwendigen Sicherheitsmerkmalen zu bauen, deshalb war ich anschließend noch bei der Bank.“ Er trinkt einen Schluck und redet hastig weiter, ehe Marga etwas sagen oder fragen kann. „Wir haben ja das Haus als Sicherheit, deshalb waren die Verhandlungen nicht kompliziert. Sie stellen die restlichen Geldmittel zur Verfügung. Unsere Zukunft ist also gesichert, egal was den Außerirdischen einfällt um Simswelt zu infiltrieren oder sogar zu zerstören.“ Er lehnt sich mit verschränkten Armen zurück und mustert Marga abwartend.

Ganz flach atmend filtert Marga die relevanten Informationen aus dem eben Gehörten, umklammert dabei fest ihre Teetasse und blickt starr in Bertls Gesicht. Das ist es also was sie heute aus dem Garten gehört hat. Bauvorbereitungen.Sie schluckt.
Du hast eine Hypothek auf das Haus meiner Familie aufgenommen? Das Haus in dem schon meine Mutter aufgewachsen ist?“ Ihre Stimme klingt monoton während ihre Augen wässrig werden, was Bertl zu einem undefinierbaren Laut veranlasst.
Ohne vorher mit mir darüber zu reden?“ Ein einzelner, bitter-salziger Tropfen bahnt sich seinen Weg über ihre Wange.
Ihr Herz klopft mächtig in der Brust und sie spürt wie ihr schwindlig wird. “Mein Großvater hat es mit eigenen Händen erbaut, Bertl...das weißt du. Es ist unsere Sicherheit, alles was wir an Wert besitzen.“ Sie wird kreidebleich und verstummt.



War ja klar. Völlige Fehleinschätzung des Ernstes der Lage und emotionale Überreaktion. Bertl hasst es wenn sie weint. Die Sehnsucht nach starkem Alkohol wird größer, das Tier im Inneren hebt wieder den Kopf und schnaubt fordernd. Bertl schüttelt den Kopf. „Beruhige dich. Es ist alles halb so wild. Ich baue das Geschäft aus und wir zahlen alles in kleinen Raten bei beiden ab. Ich habe das schon komplett durchdacht, da kann nichts schief gehen, ich...“



Marga unterbricht ihn, während die Tränen jetzt richtig fließen.
Bertl, wenn das nicht klappt mit den Einkünften..dann werden sie das Haus versteigern und..“ Sie stockt, weil im selben Moment die Küchentür auffliegt und ein aufgebrachter Adrian im Türrahmen steht.

Verdammt! Was hat sich der Alte dabei gedacht?! Chip hat das Chaos im hinteren Garten entdeckt und auch das zerstörte Kunstwerk. Der macht vor nichts mehr Halt. Heiße Wut über so viel Egoismus steigt in ihm hoch. Sein Atem beschleunigt sich und er will nur noch seinem Vater ins Gesicht schreien, was für ein gestörter, ignoranter Ars ch er ist. Wütend stapft er ins Haus, reißt die Küchentüre auf, hinter der die Stimmen seiner Eltern zu hören sind und erschrickt beim Anblick seiner weinenden Mutter. What the f..?? Seine Augen verengen sich zu Schlitzen, als er schnell den Kopf zu seinem Vater dreht. Die Hitzewelle in seiner Brust steigt ihm in den Kopf und lässt ihn buchstäblich rot sehen.
Was hast du mit ihr gemacht und was soll die Schei ße hinten im Garten?“ Schreit er ihn an und tritt mit geballten Fäusten einen Schritt auf seinen Vater zu. „Reicht es dir noch nicht dass du mein Geburtstagsgeschenk für sie zerstört hast? Brauchst du noch mehr? Ist es ge il dass sie weint oder was? Du bist doch krank!!“



Er tritt wieder zurück, weil er ihm nicht so nahe sein will und atmet schwer. Es war eines seiner ersten Werke gewesen und er hatte es speziell für seine Mutter angefertigt. Sie hatten gemeinsam davor gestanden und philosophiert, wie es mit ihrer Persönlichkeit und ihren Träumen korrespondiert, was Chip sich dabei gedacht hatte. „Das ist das schönste Geschenk was ich je bekommen habe.“ Seine Mutter hatte ihn umarmt und eine Freudenträne war Chips Hals entlang in sein T-Shirt geflossen. Einer der seltenen Momente in denen sie sich wirklich nahe waren. Und jetzt? Sinnlos zerstört von seinem eigenen Vater, der sicher irgendeine monströse Absurdität ausgebrütet hat, für die er alle Grenzen überschreitet. Einer seiner Egotrips, die einfach nur zum kotzen sind.
Chip stellt sich neben Marga und legt einen Arm um ihre Schulter.
Lass sie bloß in Ruhe sonst..“ droht er ihm zornerfüllt, verstummt und schaut seinen Vater schweratmend an.
Beherrsch dich, beherrsch dich, beherrsch dich,versucht er mantraartig seine Emotionen wieder unter Kontrolle zu bekommen, während er Margas Hand drückt, die sie über seine gelegt hat.
Du hast es kaputt gemacht?“ fragt Marga und blickt Bertl entsetzt an.

Mit Zorn im Blick steht Bertl auf, greift den Hut und blickt von Adrian zu Marga. „Hat irgendwer in diesem Haushalt eigentlich eine Ahnung was ich täglich für unsere Familie leiste?! Wieviel Kraft und Energie es kostet, alle Eventualitäten abzuwägen und ihnen vorzubeugen. Euch zu beschützen?! Hm?“ Er sticht mit seinem Zeigefinger gen Chip. „Und DU! Du brauchst gar nicht den Mund aufzumachen. Seit Jahren bringst du nichts, aber auch gar nichts fertig, hängst nur mit deinem Kumpan Blame in der Gegend herum und bist nichts als eine schlaffe Hülle ohne Wert und Nutzen...genau wie der luftleere Fußball, den du oben in der Ecke liegen hast. Am besten hockst du dich dazu!“ Er wendet sich Richtung Türe. „Ich bräuchte die Unterstützung meiner Familie..“ er betont das letzte Wort ironisch.“..und was bekomme ich? Ignoranz und Vorwürfe.Vielen Dank dafür.“ Bertl nimmt die Türklinke in die Hand und stoppt in der Bewegung, als Chip ihm entgegen tritt und dicht vor ihm stehen bleibt.
DU? Brauchst UNSERE Unterstützung?“ Er stößt ein verächtliches Schnauben aus. „Du brauchst einzig und alleine DICH, nichts anderes. Hast DU eine Ahnung von was SIE träumt?“ Er weist auf seine Mutter. “ Oder was mit mir so ist? Nein, hast du nicht...weil DU der Ignorant in der Familie bist und niemand anders!“ Chip tritt wieder einen Schritt zurück und verzieht angewidert das Gesicht.“Aber weißt du was? Bald bin ich achtzehn und kann dir endlich den Rücken zu drehen.“ Er schaut kurz zu Marga. „Und ich hoffe sie macht es genauso.“
Für einen langen Moment treffen sich die zornigen Blicke von Vater und Sohn, dann senkt Bertl die Lider und öffnet mit zusammengepressten Lippen die Tür, die ein paar Sekunden später mit einem Knall hinter ihm ins Schloss fällt.



Chip fährt sich mit beiden Händen über das Gesicht. Er fühlt sich gerade uralt...ausgelaugt. Er nimmt einen Küchenstuhl, dreht ihn herum, setzt sich mit Blick zu Marga und legt die Arme auf der Rückenlehne ab. Während er seine Mutter anschaut, die immer noch lautlos weint, fragt sich Chip, was vorhin das Diskussionsthema zwischen seinen Eltern war. Er hat das Gefühl, dass viel mehr dahinter steckt, als er erahnen kann. Mit einem Kloß im Hals fragt er vorsichtig: „Warum weinst du, Mama?“ Er kann es einfach nicht sehen, wenn sie so unglücklich ist.



Chip greift eine Küchenrolle von der Anrichte, reißt ein Stück ab und reicht es ihr. Schniefend nimmt Marga es an, trocknet die Wangen, schnäuzt sich und antwortet leise:“ Weil wir in der Familie keinen Betriebsrat haben und die Fischfabrik, trotz aller Opfer, am Ende doch schließen musste.“
Verständnislos blickt Chip seine Mutter an. „Kannst du das vielleicht so erklären, dass ich's auch verstehe?“ Marga betupft nochmal die Augen, zerknüllt das Papier in der Hand und winkt mit einem kleinen Lächeln ab. „Später, in Ordnung?“
Sie schauen sich ein paar Sekunden schweigend an, dann nickt Chip seufzend und steht auf. „Okay.“ Für einen Moment steht er noch unschlüssig herum und schiebt dann den Küchenstuhl wieder zurück an seinen Platz. „Ich geh noch zum Skateplatz..bis später.“ Nichts wie raus hier aus diesem Irrenhaus. Wie soll er jemals!! Denize hierher mit bringen? Und wie soll er selber es hier bis zu seinem 18.Geburtstag aushalten? Das Geräusch der Skateboardrollen beruhigt und erlöst ihn von weiteren Gedanken. Chip gleitet Richtung Skateplatz und schafft es, zumindest für eine Weile, die Welt um sich herum zu vergessen.



Chip geht nach San Myshuno Nr. A - Central Park


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21.04.2023 16:22 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 09:45)
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Charakter: Bertl
Geschichtsstrang: From dust to doom

Da stehen sie und glänzen in der Sonne. In Bertls Augen pures Gold. Das wird auch Marga irgendwann verstehen. Bagger und Radlader in all ihrer Pracht. Die Lieferung hatte sich etwas verzögert, aber morgen früh geht es endlich los.
Bertram ist sich bewusst dass seine Graberei von Hand nicht sinnvoll ist, aber die Arbeit lenkt ihn vom Bedürfnis zu trinken und den schwermütigen Gedanken ab.
Der Grundriss ist abgesteckt und Bertl buddelt einfach immer weiter. Er hat heute die AAAUA News gelesen. Es sollen nachts unbekannte fliegende Objekte gesichtet worden sein und das nicht zum ersten Mal. Bertl hebt mit der Schaufel eine bröckelnde Scholle Erde hoch. Ein anderer Artikel hatte sich mit dem Thema Beobachtung beschäftigt. Es sollen immer mehr Außerirdische als Sims getarnt in Simswelt leben. Die Erde landet auf einen Haufen neben ihm. Bertl wirft einen misstrauischen Blick über die Schulter. Alles ruhig. Niemand zu sehen. Wieder findet das Grabwerkzeug den Weg in die Tiefen der Erde. Das Loch ist schon stattlich, was Bertl motiviert noch eifriger zu graben. Wenn doch nur Adrian irgendwie dazu bewegt werden könnte, einzusehen,dass auch er Schutz benötigt. Aber es ist einfach sinnlos seinem Sohn irgendetwas beibringen zu wollen. Der Gedanke regt ihn auf und die Schaufel fährt mit Nachdruck tief in den Boden. Krchcchhhzz. Das Metall trifft auf irgendetwas hartes im Erdreich. Bertram hält überrascht inne. Das klang anders als ein Stein. Er setzt nach und wieder schrammt die Kante der Schaufel an etwas entlang, was einen seltsam hallenden Laut erzeugt. Er hält inne. Das könnte gefährlich sein. Sie haben Lager unter der Erde...dort lebt der Nachwuchs....
Schweißperlen bilden sich auf Bertls Stirn, sein Atem geht im selben Rhythmus wie das zunehmende Pochen seines Herzens. Vorsichtig zieht er die Schaufel zurück und beugt sich langsam vor, um die Stelle zu inspizieren. Die Grube ist nicht tief genug, das kann nichts mit ihren Brutstätten zu tun haben.
Ah! Das ist es! Er richtet sich auf und stemmt die Hände in die Hüften. Adrian hat hier irgendwas vergraben. Bertl tritt näher, geht in die Hocke und beginnt, nun selbstbewusst und neugierig, die Erde rings um das Objekt zu beseitigen.



Sein Schaben und Kratzen tut weh unter den Fingernägeln, aber was sich seinem Auge bietet, lässt ihn alles andere vergessen. Eine farbige Spitze beginnt sich aus dem Schmutz hervorzuheben, hell- grünlich, die Strahlen der Sonne absorbierend, scheint sie von innen heraus zu schimmern. Aufgeregt bohren sich seine Finger in den Boden, die Erdkrümel fliegen in alle Richtungen. Bertl traut seinen Augen nicht. Eine Art Kristall schält sich langsam aus seiner lehmig sandigen Hülle, wunderschön anzusehen.



Als er vollständig frei gelegt ist, hebt ihn Bertl mit zitternden Händen aus der Senke. Wachsam blickt er sich in alle Richtungen um, aber um das Haus herum ist immer noch alles ruhig. Das kann doch nicht wahr sein. Woher hat Adrian sowas? Kann nur geklaut sein. Behutsam streicht er mit einer Handfläche über das in Intervallen aufschimmernde Objekt. Die Oberfläche ist glatt und kühl zugleich. Durch seine Handflächen krabbeln plötzlich tausend Ameisen.Wahrscheinlich ist dieser Kristall sehr wertvoll, warum sollte sein Sohn ihn sonst vergraben? Ist das die Antwort auf all ihre Geldsorgen? Bertl packt den Kristall fester und eilt zur Werkbank damit, wo er ihn vorsichtig abstellt. Nachdenklich steht er für eine Weile davor, in Gedanken versunken und unschlüssig was zu tun ist.



Wenn Adrian fragt, wird er einfach sagen, sie hätten nichts gefunden...aber er wird nicht fragen, weil er das Ding irgendwo gestohlen hat und das sicher nicht zugeben würde. Bestimmt gibt es irgendwo im Simsnet Foren in denen Sammler für so etwas viel Geld bezahlen. So etwas...ja, was ist das nur? Unter welchem Namen verkauft man das? Bertram beugt sich näher ran. Er hat fast das Gefühl als strahle das Objekt eine magnetische Energie aus, als ziehe es ihn an...als wolle es ihm etwas mitteilen. Seine Nackenhärchen stellen sich auf, gefolgt von jedem einzelnen seiner Arme. Kurz bevor seine Nasenspitze die des Kristalls berührt, zuckt er erschrocken zurück. Er richtet sich mit keuchendem Atem auf, strafft die Schultern und überlegt fieberhaft. Viele kleine Kristalle ließen sich für noch viel mehr Simoleons verkaufen. Er eilt in den Schuppen und kramt wild in seiner Werkzeugkiste. Kurz darauf steht er wieder vor dem Kristall, ausgestattet mit Hammer und Meißel. Das IST die Antwort auf all ihre Probleme! Damit werden sie sich eine aliensichere Zukunft aufbauen. Vorsichtig setzt er das Werkzeug an und klopft behutsam von der Seite auf den Kristall. Nichts tut sich.
Mit mehr Nachdruck bearbeitet er die andere Seite. Nicht mal eine Schramme, aber wieder dieses Kribbeln in den Händen, als hätte er ein Büschel Brennnesseln ausgerupft. Bertl streckt noch einmal die Schultern durch. Das wäre doch gelacht. Entschlossen packt er den Hammer fester, setzt den Meißel an und legt seine ganze Kraft in die nächsten Hiebe. Eine tsunamiartige Druckwelle erfasst ihn, die Werkzeuge schleudern mit Getöse gegen die Schuppenwand, ein Hieb wie von einer Riesenfaust rammt seinen Oberkörper und reißt ihn von den Beinen.



Ich wusste sie greifen irgendwann an, schießt es Bertl noch durch den Kopf, bevor ihn ein gewaltiger Wirbel in einen dunklen, unendlichen Tunnel saugt.



Bertl wirbelt nach Paralelluniversum - Oasis Springs


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21.04.2023 16:27 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 22:01)
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Hausmeister

Chip kommt von Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High

Gerade noch enthusiastisch, sitzt Chip jetzt etwas ernüchtert vor seinem Computer. Das Vorstellungsgespräch für den Job im Supermarkt war easy und diese zusätzliche Geldquelle ist ein Standbein mehr. Zusammen mit den Ersparnissen, die er immer noch vor allen im hohlen Bein seines Bettes versteckt, will er damit den Führerschein finanzieren. Die Fahrschule, die er gefunden und bei der er sich heute angemeldet hat, erlaubt es ihm die Fahrstunden einzeln zu bezahlen, was das Ganze für Chip realistisch macht. Die Grundgebühr ist bezahlt und bis zu den Prüfungen und den fälligen Gebühren dafür ist es noch lange hin, da wird ihm dann schon was einfallen. Extraschichten zum Beispiel und wenn alle Stricke reißen...Jinoh. Um endlich aus Oasis wegzukommen ist Chip derzeit jedes Mittel recht und bis zu seinem Geburtstag im Frühling will er das gepackt haben. In letzter Zeit träumt er wieder viel, wacht schweissnass auf und wenn er dann wach im Bett liegt kommen noch die Gedanken übers ausziehen, eine eigenes kleines Zimmer und die Möglichkeiten, die sich zum Geld verdienen bieten würden, wenn er eine Fahrerlaubnis hätte, dazu.
Auf jeden Fall möchte er Denize damit überraschen und Blaze natürlich auch. Es ist Zeit aktiv zu werden, deshalb sitzt er jetzt hier und schaut schon mal auf Simtube, was im Theorieunterricht alles auf ihn zu kommt.
Persönliche Voraussetzungen...okay..und natürlich no go Nummer eins..
...war ja klar. Chip runzelt die Stirn während er liest:



Oh Mann, darüber hat er nicht nachgedacht bisher...erstmal ist ja nur Theorie, aber was ist wenn' s dann an die Fahrpraxis geht? Kiffen aufhören? Für Chip derzeit keine Option. Alkohol canceln ist das eine, aber ohne Gras durchs Leben? Kaum vorstellbar.
Andererseits...bekifft fahren ist genauso unmöglich. Na ja, reicht ja an den Tagen, an denen die Fahrstu...das Summen seines Handys reißt ihn aus den Überlegungen. Eine Nachricht von Blaze.

'Hast du dich mit Mel verabredet?'

Mel?? Das ist gerade so weit außerhalb seines Universums, dass Chip spontan antwortet:

'Bist du high? Wieso sollte ich?'


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21.04.2023 16:31 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2023 22:40)
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Hausmeister

Melissa - letzter Post

Charakter: Melissa
Geschichtsstrang: Den Kristallen auf der Spur




„Melissa, Melissa, du musst nach Oasis. Schnell schnell!“ So aufgeregt hat Mel den Magier noch nie gesehen. „Warum?“ - „Einer der Kristalle. Irgendwas ist passiert, passiert, hörst du?“



Die Stirn runzelnd blickt sie ihren Lehrmeister an, „Und was?“ Sie war gerade dabei ein paar Zutaten für Viola zu suchen. Sie muss dafür nach Transsylvanien zurück, doch das scheint sich jetzt zu verzögern.
„Ich weiss nicht. Es ist schlimm, Melissa, schlimm. Die Zeit drängt. Du musst sie finden. Schnell!“ Mel unterdrückt ein Seufzen. Sie hat auf Dels Grundstück alles durchsucht und nichts gefunden. Dabei war sie sich sicher das Rätsel gelöst zu haben. Doch Fehlanzeige. Dafür hatte sie ein nettes Gespräch mit Blaze‘ Bruder der wieder besser aussieht. Doch vielleicht trügt der Schein.



„Melissa, geh! Beeil dich. Du misst ihn finden. Jetzt sofort. Er richtet grossen Schaden an wenn er in die falschen Hände gerät, verstehst du? Verstehst du!“ - „Ja Taldren ich verstehe. Ich gehe.“ antwortet die Vampirin neutral. Es hat keinen Zweck mit dem Magier zu diskutieren, er hat immer Recht. Deswegen ist es auch so wichtig dass weder Blaze noch Viola kein Wort über die Tränke verlieren.



————

Erneut steht Mel vor Dels Grundstück und schaut sich um. Der Bruder und Blaze sind dort, doch sie wird die beiden nicht stören. Ihre Mission ist jetzt ohnehin wichtiger. Es wird bald dunkel. Nachdenklich schweift ihr Blick zum Haus daneben.



Was wenn die den Radius erhöhen muss? Sie greift in die Tasche und nimmt den Stein hervor der in Violas nähe geleuchtet hatte. Er ist dunkel, also bewegt sie sich zu dem Grundstück daneben. Es ist schwer zu erkennen wann er zu leuchten beginnt solange es Tag ist. Konzentriert sieht sie ihn an während sie sich weiter auf das Haus zu bewegt. Und endlich tut sich etwas. Das war vorher aber noch nicht. Mel blickt auf. Der Kristall muss hier sein. Wurde er bewegt? Ist es das was Taldren so aufregt? Mel steckt den Stein ein und betritt das Grundstück.



Selbstbewusst klopft sie an die Tür.


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21.04.2023 16:33 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2023 22:42)
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Hausmeister

Charaktere: Marga, Chip
Geschichtsstrang: From dust to doom

Etwas früher am Nachmittag

Sie muss nochmal mit Bertram reden, sie muss einfach. Die Sache mit der Hypothek lastet Marga schwer auf der Seele und setzt den ganzen Irrungen und Wirrungen in ihrer Ehe in der letzten Zeit die Krone auf. Es muss einen Weg geben das alles rückgängig zu machen, einen Ausweg...eine Lösung. Es muss! Wenn sie nur mutiger wäre. Ihr fehlt eine Freundin mit der sie reden und die ihr vielleicht einen guten Rat geben könnte, jemand wie Elani zum Beispiel. Schmerzlich wird Marga wieder bewusst wie einsam sie im Grunde ist. Normalerweise gelingt ihr die Flucht in Filmwelten ganz gut, tröstet sie und schenkt ihr die Gewissheit, dass ihre Wünsche und Sehnsüchte auch andere Sims bewegen, warum sollte sonst jemand einen Film darüber drehen. Wenigstens in diesen Fiktionen fühlt sie sich verstanden. Allerdings funktioniert der Mechanismus derzeit nur bedingt, die Realität holt sie immer wieder ein und erschreckt sie mit der Vision einer Zwangsversteigerung des Elternhauses und den damit verbundenen Nöten. Adrian. Sie muss dafür sorgen, dass wenigstens seine Zukunft gesichert ist, er leidet schon genug unter der ganzen verfahrenen Situation.
Marga atmet stoßartig aus, reckt die Schultern und marschiert mit aller Energie die sie mobilisieren kann in den hinteren Garten, wo sie ihren Mann bei der Arbeit vermutet. Beim Anblick des Baggers zieht sich ihr Magen krampfartig zusammen, Übelkeit steigt in ihr auf. Alles zerstört und aufgewühlt hier..das muss aufhören. Bertl ist nirgends zu sehen und es ist still hier, ungewöhnlich still.
Vorsichtig tritt Marga an den Rand der ausgehobene Grube und verfolgt die hinab rieselnden Erdkrümel mit ihren Augen, die sich schließlich unten am Boden der Senke sammeln. Nichts besonderes zu sehen. Sie tritt wieder einen Schritt zurück und blickt sich um. Schaufel und Harke liegen achtlos weggeworfen im Sand, das sieht Bertl gar nicht ähnlich. Vielleicht arbeitet er an der Werkbank. Marga wendet sich um und geht um das Haus herum um nachzusehen.
Das erste was ihr ins Auge sticht ist sein Aluhut, der leise vom Wind bewegt im Sand schaukelt. Das ist..seltsam.



Sie hebt ihn vom Boden auf und wischt darüber um den Sand zu entfernen, während sie sich unsicher umblickt. Was ist das? Marga nähert sich der Werkbank und legt mit zögerlichen Bewegungen den Aluhut darauf ab. Für den Augenblick vergisst sie, das sie eigentlich ihren Mann sucht und bestaunt das schimmernde Objekt, dass auf der schäbigen, zerschrammten Holzplatte sehr fremdartig und faszinierend aussieht. Ihre Hand gleitet fast zärtlich über den Kristall. Schließlich hebt sie ihn hoch um ihn genauer betrachten zu können. Wunderschön. Ein geheimnisvolles Leuchten geht davon aus und er scheint leicht in ihrer Hand zu vibrieren, was sich angenehm anfühlt. Marga streichelt darüber und lächelt glücklich. Sie sieht sich nochmal um. Bestimmt hat Bertram den ausgegraben. Ihr Mann ist auch hier nirgends zu entdecken. Marga hat einen Geistesblitz. Wahrscheinlich ist er los um jemanden zu holen, der sich mit sowas auskennt. Einen Experten, der das schätzen kann. Ja, so wird es sein. Wahrscheinlich ist das sehr viel wert und...und sie können damit diesen verwünschten Kredit rückgängig machen. Ist das die Antwort auf ihre Gebete?
Der Kristall kann auf keinen Fall hier im Garten bleiben, wie konnte Bertl nur so gedankenlos sein? Na ja, wenn ihn der Fund schon so durcheinander gebracht hat, dass er den Aluhut vergessen hat, dann ergibt das Sinn. Schnell wickelt sie das kostbare Gut in ihre Schürze und eilt ins Haus. Wohin damit? Ein Ehrenplatz ist das mindeste. Marga läuft schnell ins Wohnzimmer, räumt etwas Krimskrams vom Kaminsims und platziert den Schatz darauf. Liebevoll wischt sie nochmal mit eine Lappen darüber, der immer in ihrer Schürzentasche steckt, und tritt mit Tränen in den Augen etwas zurück. Wie schön er aussieht, macht gleich den ganzen Raum freundlicher. Die Hoffnung auf eine Rettung aus der finanziellen Misere macht ihr die Brust warm und zaubert ihr ein frohes Lächeln auf das Gesicht. Ob sie ihn Adrian zeigen soll? Warum eigentlich nicht. Der vergräbt sich sowieso schon seit Stunden in seinem Zimmer am Computer. Es wird ihn freuen dass sie so gute Nachrichten hat. Gerade als sie die Treppe nach oben gehen will, klopft es an der Tür.



Wer kann das sein? Bertram mit dem Gutachter? Ja, das muss er sein. Rasch glättet sie ihre Schürze, fährt sich übers Haar und öffnet die Haustüre. Etwas perplex sieht sie sich einem hübschen jungen Mädchen gegenüber. Marga lächelt freundlich und beugt sich etwas vor, um nach rechts und links schauen zu können. Das Mädchen ist wohl allein gekommen. Das kann nur bedeuten...sie hat es doch immer gewusst. „Oh, hallo, du musst eine Freundin von Adrian sein. Komm doch rein, ich ruf ihn gleich.“ Marga lässt die Türe offen, damit das Mädchen eintreten kann und geht drei Stufen hoch, dann ruft sie: „Adrian, komm runter, deine Freundin kommt dich besuchen.“

Einen Stock höher

Chip hat sich wieder in das Video vertieft. Blaze hat noch nicht geantwortet und er hat die Nachricht schon wieder vergessen, als seine Mutter ihn von unten ruft. Alarmiert springt er aus seinem Stuhl hoch und rennt zur Tür. Denize ist hierher gekommen?? Verdammt! Das darf doch nicht wahr sein, was gibt’s denn für nen Grund dafür? Sie haben doch darüber geredet.. Seine Gedanken überschlagen sich, während er die Treppe, mehrere Stufen überspringend, nach unten hechtet um am Ende abrupt zu stoppen. „Mel? Was machst du denn hier?“ Er schaut sie entgeistert an und Blaze' Frage fällt ihm wieder ein.



Na na, begrüßt man so seine Freundin?“ Kopfschüttelnd fasst Marga Chip bei den Schultern und schiebt ihn Richtung Wohnzimmer. Dann wendet sie sich Mel zu und sagt: „ Setzt euch aufs Sofa, ich komm gleich mit Getränken und Keksen.“ Ein bezauberndes Wesen, ganz bezaubernd. Und diese leuchtenden Augen, sehr ungewöhnlich, aber schön. Kein Wunder, dass Adrian für sie schwärmt. Typisch für ihren Sohn ihr nichts davon zu erzählen.

Verwirrt sieht Chip seiner Mutter nach wie sie in der Küche verschwindet und gestikuliert dann Mel, ihm ins Wohnzimmer zu folgen, gespannt was sie ausgerechnet zu ihm nach Hause führt.


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21.04.2023 17:22 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 22:07)
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Hausmeister

Charakter: Chip / Marga / Melissa
Geschichtsstrang: Den Kristallen auf der Spur




Melissa ist überrascht von so viel Worten und Gastfreundlichkeit überwältigt zu werden. Die Frau die hier wohnt ist sehr offen und hat scheinbar etwas Schwierigkeiten den Punkt zu finden. Aber sympathisch. Adrian? Als Chip in ihr Sichtfeld gelangt ist Mel noch überraschter. So ein Zufall. Dann wird es vielleicht einfacher den Gegenstand zu bekommen. Sie geht dem Bassisten entgegen und lächelt so kokett wie immer. „Na du?“ sagt sie mit einem Hauch Verspieltheit in der Stimme. Er winkt sie mit sich und sie folgt ihm. „Begrüsst man so seine Freunde?“ grinst sie ihn Marga zitierend an, als er da im Raum steht und sie erwartungsvoll ansieht. Dabei fällt ihr hinter ihm auf dem Kaminsims der Kristall auf wie auf dem Präsentierteller. Ihre Augen huschen unauffällig vom Objekt wieder zu Chip. Der Stein in ihrer Tasche leuchtet jetzt durch den Stoff. Sie weiss noch nicht genau wie sie das ansprechen soll. Mel wartet ab um einzuschätzen wie Chips Stimmung ist. Ihr Auftauchen muss ihn genau so überrascht haben wie sie dass er hier wohnt.



Leicht amüsiert über ihre Art, hebt Chip die Brauen und erwidert:" Hey, ich hab jemand ganz anderen erwartet, war ein bisschen geplättet grade." Er grinst schief und weist auf das Sofa. "Setz dich , wenn du noch stehst wenn meine Mom zurück kommt gibt's nochmal nen Vortrag." Er lässt sich auf die alte Couch fallen und nimmt erst jetzt das Leuchten auf dem Kaminsims wahr. What the f... Was ist das? Er bemerkt dass ihm der Mund halb offen steht , schließt ihn und fragt Mel:" Also sag, was führt dich hier in unsere Hütte?" Wieder kommt ihm Blaze' Nachricht in den Sinn. Ist er in der Nähe und weiß dass sie in Oasis unterwegs ist? Vielleicht besucht er Del und hat sie gesehen, das würde Sinn ergeben.



Mel fällt auf dass Chip den Kristall leichten sieht weil er auf ihren Stein reagiert und blickt ebenfalls hin. Zeitgleich mit ihm dreht sie den Kopf zurück und lächelt. Es gibt keine Ausreden mehr die sie erzählen kann also muss wohl die Wahrheit herhalten. „Ich hab euch doch erzählt dass ich nach etwas suche.“ beginnt sie. Mel sitzt neben Chip, den Oberkörper ihm zugewandt, den Ellbogen auf der Rückenlehne und die Hand unter dem Kinn. Kokett hebt sie weiter die Mundwinkel. „Ich erzähl dir mehr darüber wenn ich sicher gehen kann dass deine Mom nichts mitbekommt.“ Sie wendet den Kopf nochmal zu dem Kristall auf dem Sims, dann steckt sie die Hand in die Tasche um den Stein hervor zu nehmen. Der selbe wie damals im Proberaum. Sie zeigt ihn Chip. Der kleine Stein leuchtet in der Farbe des Kristalls, „Aber ich bin hier bei dir wohl fündig geworden.“ ihr verschmitztes Lächeln wirkt im Leuchten des Steins noch geheimnisvoller. Als sie Marga näher kommen hört, steckt sie ihn wieder in die Tasche. Sie lächelt Chip verschwörerisch an um ihm mitzuteilen, dass so lange seine Mutter hier rumwuselt, sie kein Gespräch führen können.



Ein wenig hypnotisiert von ihrem Ton und Worten, zögert Chip einen Moment, eher er kapiert was von ihm erwartet wird. Sein Blick schweift nochmal zum Kristall auf dem Kaminsims und zurück zu dem leuchtenden Stein in Melissas Hand. Er hat keinen blassen Schimmer worum es hier geht, aber wenn sie extra hierhergekommen ist und jetzt auch bereit über ihr Geheimnis zu reden, muss es wirklich wichtig sein. Seine Neugier steigt. Nickend erhebt er sich, als Marga lächelnd den Raum betritt und das Tablett mit den Leckereien vor ihnen auf den Tisch stellt. "Ähm...Mum, wir wollen noch ein bisschen spazieren gehen, ist ja noch schön draußen." Chip greift nach Mels Hand und zieht sie mit sich. "Als sie schon fast aus dem Raum sind, dreht er sich nochmal um und sagt mit einem Anflug von schlechtem Gewissen:" Wenn wir zurück kommen ist noch genug Zeit Melissa kennen zu lernen. Wir freuen uns schon auf deine Kekse." Der enttäuschte Gesichtsausdruck von Marga wechselt zu verhalten hoffnungsvoll und sie nickt lächelnd.
Vor dem Haus lässt Chip Mel los. "Sorry für die Show, aber alles andere hätte zu viel zu vielen Fragen geführt. Ich klär das dann schon noch auf." Chip grinst Mel an und zuckt entschuldigend mit einer Schulter. "Wo willst du hin? In den Garten oder sollen wir wirklich ein bisschen laufen? Runter zum Fluss vielleicht?"



Melissa folgt Chip und lächelt Marga nochmal zu bevor sie durch die Haustür nach draußen tritt. Die Dunkelheit wird langsam stärker während die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Der Stein in ihrer Tasche hört auf zu leuchten je weiter sie sich vom Kristall entfernen. "Ich hab nicht sehr viel Zeit." sagt sie während sie Richtung Garten schlendern. "Deshalb komm ich auf den Punkt. Der Kristall in eurem Wohnzimmer. Er gehört Taldren. Meinem .... Chef. Ich weiss nicht wie ihr ihn gefunden habt, aber ich muss ihn mitnehmen. Er ist ein viertel eines Puzzles was ich so schnell es geht zusammensetzen muss. Wichtige Magische Angelegenheit und sowas, verstehst du?" Mit absoluter Offenheit blickt sie Chip in die Augen. "Ich suche schon zu lange nach diesen Kristallen denn die Rätsel die sie versteckt halten sind schwierig... Aber wenn ich Taldren wenigstens den einen bringen kann, dann ist er fürs erste beschwichtigt. Bringst du ihn mir?"

Die Bank im Garten anpeilend hört Chip aufmerksam zu. Das ist also das geheimnisvolle Teil auf dem Kaminsims. Sein Blick wandert zu der Grube, die etwas entfernt von ihnen ausgehoben wurde. Sein Vater war wohl wieder tätig. Ob er den Kristall gefunden hat? Vermutlich. Wo steckt er überhaupt? Nicht dass er ihn vermissen würde, aber Besuch lässt er sich üblicherweise nicht entgehen und wenn es nur ist, weil er seine schlechte Laune an jemandem auslassen will. Die Geschichte hinter dem Kristall interessiert Chip. "Das wird nicht ganz einfach sein, es sieht so aus, als hätte meine Mutter ihn schon zu einem Bestandteil des Hauses bestimmt." Er wiegt den Kopf hin und her, als denke er schwer nach und setzt sich auf die Bank. "Allerdings...wenn du mir ein wenig mehr über die Geschichte des Kristalls erzählst, helfe ich dir vielleicht wirklich." Er schaut sie genauso direkt an, wie sie ihn zuvor. "Schließlich könnte ich ihn auch gewinnbringend auf Plopsy verkaufen und meiner Freundin was schönes schenken vom Gewinn. Er wurde auf unserem Grundstück entdeckt und gehört somit dem Finder." Chip zündet sich eine Zigarette an. "Was hat es mit den Dingern auf sich? Wieso eilt es so die zu finden?"



Den Ton den Chip gegen Ende einschlägt, lässt Mel innerlich die Augen verdrehen. Sie mag es nicht wenn Sims überheblich sind bei Dingen von denen sie keine Ahnung haben. "Er gehört nicht dem Finder. Wenn ich ihn nicht mitnehme, wird Taldren ihn persönlich holen, und glaub mir, das willst du nicht." Sie mustert Chip und anschliessend das Loch zu dem er vorhin geblickt hat. "Er braucht die Kristalle um die Portale zu schliessen die derzeit das Gleichgewicht in dieser Welt stören. Es treiben sich Wesen hier herum, die nicht hier her gehören. Gefährliche. Wesen. Und genau so gefährlich ist es diesen Kristall für harmlose Deko zu halten." Mel glaub das ist zu hoch für den Jungen neben ihr. "Schon klar, dass sich das in deinen Ohren unmöglich anhört. Aber ich verspreche, sowas kann ich mir nicht ausdenken... Es eilt.. also was ist?" Taldren würde den Kristall nicht selbst holen. Er würde verlangen das Melissa alles in ihrer macht stehende tut. Und das wird sie auch wenn Chip nicht einlenkt. Für irgendetwas hat sie diese Kräfte schliesslich.



Bei Melissas Worten wird Chip mulmig zumute. Dass mit dem Ding am Kamin irgendwas nicht geheuer ist, war eigentlich klar. Er denkt an die Geistervilla und was Vero zugestoßen ist. Was Mel sagt ergibt in seinen Ohren durchaus Sinn. „ Ich glaub dir Mel,. Blaze , Viola und ich haben schon mal was ziemlich verrücktes erlebt was zu dem passen könnte, was du sagst.“ Er zieht etwas nervös an der Zigarette. „Ich helf dir, aber du sagst es sind vier..“ Er schaut sie an. „ .. und es eilt, lass dir doch helfen bei der Suche. Jetzt wo ich es weiß, ist es doch auch möglich ein paar wenige andere mit ein zu weihen. Leute die schweigen, aber auch anpacken können wenn nötig.“ Chip hat nie vorgehabt ihr nicht zu helfen, er wollte sie nur aus der Reserve locken, weil sie im Proberaum damals so unzugänglich war und nicht über diese geheimnisvolle Sache reden wollte. Violas und Mels Kräfte wären gebündelt sicher von Vorteil, wenn es mal brenzlig werden sollte. Chip beginnt sich für die Idee zu erwärmen.



Grundsätzlich hat Mel nichts dagegen wenn sie Hilfe bekommen könnte. Die Frage ist ob Taldren das nicht missfallen würde. Andererseits wenn er seine Kristalle bekommt - und das geht mit mehr Augen und Gehirnen bestimmt schneller - wird er Glücklich sein. Sie nickt langsam. „Ich denke ich nehme eure Hilfe an. Taldren hat die Kristalle versteckt und der Weg zu ihnen mit Rätseln erschwert. Sie sollten nie gefunden werden von euch Normalsterblichen. Ich weiss nicht wie ihr den Erd-Kristall gefunden habt, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich wahr bei eurem Nachbarn weil ich dachte das Rätsel führt dort hin… egal.“ Mel lächelt, „Er ist gefunden.“ Melissa hat die Band kennengelernt und würde sie gern in ihr Team holen, genau wie Viola als sie das Buch mit den Rätseln aus der Villa geholt hat. „Kannst du ein Treffen organisieren? Und kannst du mir den Kristall jetzt geben? Dann werde ich euch Einweihen…“ Aufmerksam betrachtet sie Chip.



Nachdenklich rauchend schweigt Chip für eine Weile. "Jetzt ist schwierig, meine Mutter ist noch wach, mein Vater taucht dauernd zu den unmöglichsten Zeiten irgendwo auf, aber ich kann ihn heute Nacht holen und dir dann geben. Wenn alle schlafen." Er sieht sie an und schnipst die Kippe weg.

Sie folgt der wegfliegenden Kippe nicht mit den Augen sondern fixiert Chip. Einen Moment verharrt sie so als würde sie nachdenken, schliesslich schaut sie auf die Uhr. „Dann warte ich hier.“ der Abend ist jung und mit leeren Händen zurück kehren kann sie nicht. Nicht heute. Sie lächelt kokett. „Wenn das okay ist..“

Chip lächelt zurück. "Aber solange man dich sehen kann hier im Garten, vielleicht besser als Fledermaus. "Sein Lächeln wird zu einem amüsierten Grinsen. "Sonst holt dich Marga auf jeden Fall ins Haus und dann musst du essen, Tee trinken und Rede und Antwort stehen..vom Anbeginn der Welt bis zu deinem Besuch heute Abend." Er steht auf. "Deine Entscheidung. "



Mel grinst vergnügt. „Ich habe nie darüber nachgedacht, dass die Fledermausgestalt einem das Leben auf diese Art retten könnte. Zu schade das ich sie nicht beherrsche.“ Mel steht ebenfalls auf und meint amüsiert, „Dann musst du mich wohl retten.“

nicht ihr Ernst Chip mustert sie perplex. Er dachte alle Vampire haben diese Fähigkeit...und jetzt? Was erwartet sie von ihm? "Ähm...glaub mir, du willst nicht dass ich dich in mein Zimmer schleuse." Innerlich geht er den Zustand des Raumes durch...von dem üblichen Durcheinander mal abgesehen, liegt alles, aber auch wirklich ALLES offen herum und dazu noch das Essenszeug ...oh mann. "Wie wärs mit meinem Lieblingsplatz am Fluss? Das ist nahe, es gibt ne Feuerstelle und es ist schön da. Ich zeigs dir. Dauert ja nicht mehr lang bis es dunkel ist und meine Mutter schläft bald vor dem Fernseher, dann schnapp ich mir den Kristall." Auf keinen Fall kommt sie ihm in sein Zimmer.



Belustigt lacht Mel ein wenig als Chip beginnt nach Ausflüchten zu suchen. Es überrascht sie jedoch das er sie zu seinem „Lieblingsort“ entführen will wo es schön ist. Immer noch lächelnd sagt sie beinahe gehaucht, „Gern.“

Erleichtert, aber auch irritiert von ihrem Tonfall, nickt Chip nur und lenkt seine Schritte Richtung Fluss. Das ist verwirrend. Wenn ihr Thema nicht so ernst wäre, hätte er gesagt sie flirtet mit ihm. Der Kristall und was sie ihm darüber erzählt hat, haben seine ganze Aufmerksamkeit beansprucht, so dass seine Antennen nicht wie sonst funktionierten...bisher. Der Gedanke dass er Recht haben könnte macht ihn leicht nervös. Besser davon ablenken. Während sie über den sandigen Pfad zum Wasser schlendern, fragt er:" Wo wohnst du eigentlich? So wie Viola in Forgotten Hollow?" Gerade wird ihm bewusst, dass er auch keine Ahnung hat wo Shane wohnt. Leben Vampire auch woanders, einfach in San Myshuno oder so? Dann dämmert ihm, dass er gerade eine Vampirin an einen relativ einsamen Platz führt, von der er gar nichts weiß. Die Freundschaft mit Viola macht ihn leichtsinnig. Er schielt zu Mel hinüber, die unbekümmert neben ihm her geht. Andererseits, wenn sie ihn beißt kann sie den Kristall vergessen und überhaupt...warum sollte sie? Sie will die Band unterstützen und ist mit Blaze.. befreundet? Er hat nicht wirklich Ahnung was die beiden mittlerweile verbindet. Melissa wirkt sowieso viel weniger gefährlich als Viola, süß wie sie aussieht. Süß mit einem Hauch von Gefahr.



„Ich wohne in.. Glimmerbrook. Vorläufig.“ sagt Mel, „Ich stamme aus Transsylvanien, dem echten Vampirreich,“ sie betont es als wäre es ein schauriger Ort, „das liegt…“ Mel überlegt kurz, „schwer zu erklären. Ich reise via Portal aber es ist nicht immer offen. Da bin ich an Taldren gebunden. Er öffnet es wenn ich reisen will, wenn er zu hause ist, aber das kostet Energie und ich muss ihn immer ein bisschen überzeugen damit er es macht.“ Melissa plappert fröhlich drauf los bis sie Chips Blick bemerkt den sie nicht genau deuten kann. Sie pausiert und fragt ihn anlächelnd, „Was ist?“

Chip erinnert sich an den Film und die Gespräche im Proberaum. Glimmerbrook also. Ein bisschen surreal das Ganze. Transsylvanien, Portale, die Kristalle und einer davon bei ihm zuhause im Wohnzimmer. Mels Frage unterbricht seine Gedanken. "Fff..phff...nichts besonderes. Ich hab nur grad so gedacht dass ich mit ner Vampirin zu einem recht abgelegenen Ort unterwegs bin." Er schaut sie an. "Gut dass ich dir nützlich bin." Chip grinst halb verschmitzt, halb verlegen.

Melissa muss grinsen und es liegt ihr auf der Zunge zu fragen ob er Angst vor ihr hat.

Sie biegen um einen großen Felsen. "Da sind wir." Er zeigt auf den Platz am Ufer, der durch die Steine geschützt und abgeschirmt ist. "Ich komm hierher wenn ich allein sein will." oder allein zu zweit Hier lässt es sich gut denken und chillen." Er zieht seine Jacke aus und legt sie auf den sandigen Boden. "Setz dich, ich mach Feuer." Mit ihrem knappen Outfit wird sie bestimmt gleich frieren. Während er trockene Zweige sammelt denkt er weiter nach. Was machen sie hier? Sein Plan war eigentlich, dass Mel wieder geht und sie sich später zur Übergabe irgendwo treffen. Und dann sagt sie einfach sie bleibt hier. Hätte er sie vor den Kopf stoßen sollen und sagen, hau ab...quasi? Egal, jetzt sind sie nun mal hier, dann kann er auch ein wenig mit ihr plaudern. Sie ist ja nicht gerade eine unangenehme Gesellschaft. Als das Feuer munter knistert, setzt er sich zu ihr. " Blaze meinte du hilfst uns auf deinem Kanal, ein bisschen promoten und so. Wie bist du eigentlich drauf gekommen den ganzen Kram da auf Simtube zu machen? Ich mein..wenn du doch hauptsächlich in Transsylvanien lebst." Oder stehen die Einwohner da auch auf so Zeugs?



„Ah ein Gentleman.“ bemerkt Mel und setzt sich auf die Jacke. Sie unterlässt es ihm zu sagen dass sie nicht frieren kann. Oder das es sehr viel mehr braucht bis sie es tut. Schliesslich „leben“ Vampire wie sie nicht. Nicht so wie Sims es tun. Und da seine Gedanken jetzt schon darum kreisen das ein Abgelegener Ort mit ihr allein Besorgniserregend sein könnte, behält sie diese Tatsache für sich.
Sie nimmt einen Ast und stochert damit im Feuer herum. „Das ist eine gute Frage mit einer ziemlich einfachen Antwort.“ sagt sie und wirft den Ast ganz ins Feuer. „Ich bin Anpassungsfähiger als die meisten aus meiner Heimat. Es ist nicht so, dass wir abgeschnitten sind. Wir sind keine Aliens.“ sie lacht. „Die Welt funktioniert dort genau so wie hier. Allerdings ist man zu Hause altbacken. Du musst verstehen, die meisten Vampire sind unsterblich und somit uralt. Viele habens nicht so mit dem Fortschritt den ihr hier macht. Ich hingegen war hier immer besser aufgehoben. Es gefällt mir was für Möglichkeiten man hat um andere zu erreichen. Es ist so viel besser als ein Telegramm in Morsezeichen zu verschicken.“ Sie grinst wieder vergnügt und zwinkert Chip zu. „Vielleicht ist es aber auch, weil ich erst 18 bin. Wer weiss.“



Chip quittiert den Gentleman mit einem zufriedenen Schmunzeln und hört interessiert zu. "Aha, dann bist du quasi noch ein Küken." Er schaut sie an und lächelt. "Darfst du überhaupt um diese Zeit noch hier draußen sein?" Grinsend schnappt er sich ebenfalls einen Stock und schichtet damit die Äste im Feuer etwas um. Langsam gefällt es ihm hier mit ihr. Wenigstens ein weiblicher Sim der seine Gesellschaft als angenehm empfindet. Chip weiß dass das Denize nicht gerecht wird, aber seine männliche Eitelkeit wird durch ihr seltsames Verhalten derzeit ziemlich angekratzt, ganz davon abgesehen dass es ihn auch verletzt. "Aber mal im Ernst. Wie geht es dann weiter? So schnell wie möglich alle zusammen trommeln? Wir könnten uns morgen Abend im Proberaum treffen."



„Wenn du das schaffen könntest wär ich dir sehr verbunden.“ lächelt Mel mit liebreizendem Augenaufschlag. „Ich erzähls euch dann wenns soweit ist.“ sie blickt nach oben in den Sternenhimmel. „Meinst du, du kannst den Kristall jetzt holen?“



"Denk schon. Ich werd mich halt mal vorsichtig anpirschen und komm dann hierher zurück." Mit leichtem Bedauern steht Chip auf. Es ist eine schöne Nacht und er hätte gern noch ein bisschen gechillt hier. Mels Frage ruft ihm wieder ins Bewusstsein, warum sie eigentlich hier sind. "Bis gleich."



Der Weg über die Veranda erscheint ihm am sichersten. Gerade als Chip um die Hausecke schleicht, prallt er beinahe mit seiner völlig aufgelösten Mutter zusammen. Sie trägt einen offenen Morgenmantel und die Haare fliegen in alle Richtungen. "Gott Adrian hast du mich erschreckt!" Marga packt ihm am Arm und lässt ihn gar nicht zu Wort kommen. "Hast du deinen Vater gesehen? Ich suche ihn schon eine ganze Weile, er ist einfach nicht zu finden. Ich dachte er kommt mit dem Fachmann wieder aber der Kristall steht immer noch da wo ich ihn hin gepackt habe und er hat kein Handy dabei und ist .."



Chip unterbricht sie sanft. Das einzig wichtige was er aus dem Wortschwall herausgefiltert hat, ist, dass der Kristall noch im Wohnzimmer steht. "Mom, beruhig dich doch erstmal. Er ist erwachsen und wird schon wieder auftauchen." Er legt Marga einen Arm um die Schultern, was die sich gerne gefallen lässt und schlägt einen besänftigenden Ton an. "Weißt du was? Ich koch dir jetzt deinen Lieblingstee und du legst dich schon mal ins Bett und entspannst dich. Bestimmt hat er irgendwas zu erledigen und kommt eben etwas später." Während er redet lotst er sie schon Richtung Schlafzimmer. Das fehlte jetzt noch, dass sie hier herumwuselt. Ob Bertl jetzt endgültig das Weite gesucht hat oder von Aliens entführt wurde, ist Chip mehr als schnuppe.



Oben angekommen legt sich Marga tatsächlich hin, zieht die Decke mit einem Stoßseufzer bis zur Nasenspitze und meint:" Du hast ja Recht, ich kann ja nicht noch zehn Runden ums Haus rennen..er wird schon kommen." Chip nickt. "Ich mach dir Tee und ne Wärmflasche für die Füße." Dankbar lächelt ihn Marga an. "Ich wusste gar nicht dass du so fürsorglich sein kannst." Chip windet sich innerlich ein wenig, schließlich sind seine Motive gerade eher eigennützig, aber im Grunde haben sie ja beide was davon..also passt es.



Als seine Mutter versorgt ist und er davon ausgehen kann, dass sie eingeschlafen ist, betritt er vorsichtig das dunkle Wohnzimmer. Der Kristall erhellt mit sanftem Leuchten den Kamin und wirkt in dieser Umgebung alles andere als bedrohlich. Chip nimmt ihn behutsam vom Sims und wickelt ihn in ein Handtuch. Ein leises Kribbeln fährt dabei durch seine Fingerspitzen und breitet sich im ganzen Körper aus. Besser er bringt das Ding so schnell wie möglich außer Haus. Auf Zehenspitzen schleicht er durch den Flur, schließt mit einem leisen Klick die Haustür und macht sich auf in die Nacht zu Melissa.



(In Zusammenarbeit mit @simscat2)

Chip geht nach Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)
Melissa geht nach Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)


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21.04.2023 19:46 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2023 22:53)
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#37
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Hausmeister

Charakter: Marga
Geschichtsstrang: From dust to doom



Was für ein Alptraum. Es ist später Vormittag und Bertl ist noch nicht wieder aufgetaucht. Marga hat den Morgen damit verbracht den Bautrupp wieder nach Hause zu schicken und dann durch Oasis Springs zu laufen, um jeden ihr bekannten (was nicht allzu viele sind, aber trotzdem) Sim auf der Straße nach ihrem Mann zu fragen. Vergeblich. Niemand hat ihn gesehen oder etwas gehört. Als sie erschöpft wieder zuhause ankommt, steht vor dem geschlossenen Wagen mit den Alienartikeln schon eine kleine Traube Sims, die heftig miteinander diskutieren. Du liebe Güte, was soll sie den Leuten denn nur sagen? Sie hat ja selbst keine Ahnung was los ist.



Die Aussicht der Ansammlung von Sims, die Bertls Stammkundschaft bilden, gegenübertreten zu müssen, lässt Marga erstarren. Alle wenden sich ihr erwartungsvoll zu. Margas Herz klopft bis zum Hals. „Ähm..guten Tag zusammen..ich..äh, ich muss Ihnen leider mitteilen dass der Laden heute geschlossen bleibt, mein Mann ist verhindert.“ Und schon geht es los.“Ja, aber was heißt denn das? Ist doch mitten unter der Woche?“ Ein dicker Mann, der sie vorwurfsvoll anstarrt. „Und meine Vorbestellung? Ich brauche diese Lampe dringend! Soll heute angekommen sein.“ Eine junge Frau, deren Stimme ins hysterische zu kippen droht. Und so geht es weiter. Die Stimmen kreisen in Margas Kopf, eine Kakophonie die sie ganz schwindlig macht. Schließlich entweicht ihr ein Schrei:“ Ruhe jetzt!!“



Schweigen. Marga ist selbst verblüfft über diesen Ausbruch, aber was zu viel ist, ist zu viel. Heftig atmend fährt sie fort:“Letzte Nacht kreiste ein ..ein leuchtender Ball über unserem Garten..ein Strahl..ein unbekannter Lichtstrahl hat Bertl getroffen und geschwächt. Er hat das Gedächtnis verloren und muss für unbekannte Zeit das Bett hüten. Wir benachrichtigen Sie wenn wieder geöffnet ist.“ Das muss reichen. Mit letzter Kraft eilt Marga ins Haus, das entsetzte Gemurmel und die Fragen der Sims ignorierend und plumpst auf die Couch im Wohnzimmer. Furchtbar. Es kann doch nicht sein, dass Bertl einfach so abgehauen ist und sie hier sitzen lässt mit ihrem gemeinsamen Sohn, dem Kredit und den ganzen seltsamen Sims, die bestimmt täglich hier auftauchen und Fragen stellen werden. Erschöpft bricht sie in Tränen aus. Als sie nach ein paar Minuten die Nase schnäuzen will, fällt ihr verschleierter Blick auf den Kaminsims. Er ist weg. Der Kristall ist verschwunden. Für einige Augenblicke starrt Marga ins Leere. Das ist es also. Das Ding ist wie vermutet wertvoll, Bertl hat ihn verkauft und ist mit dem Geld über alle Berge. Mit einem lauten Schluchzer lässt sie sich rücklings auf das Sofa fallen, presst ein Kissen übers Gesicht und weint in diesen Schutzschild gegen die harte Realität. Sie will nichts mehr sehen und hören von dieser Welt, gar nichts mehr!


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21.04.2023 21:19 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 00:34)
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#38
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Hausmeister

Chip kommt von Evergreen Harbor Nr. 8 - Old Fish Factory

Charaktere: Chip, Marga
Geschichtsstrang: From dust to doom


Wie kannst du sowas sagen, Adrian?“ Seine Mutter hat schon wieder wässrige Augen und sieht ihn vorwurfsvoll an. - “Ist doch wahr, er macht so viel schräges Zeug, bestimmt holt er irgendwo was ab, muss etwas in Auftrag geben im Ausland oder weiß der Geier was und verschwendet keinen Gedanken an dich oder uns. mir auch sch...egal!
Und wenn ihn die Aliens mitgenommen haben, kann's dir doch auch nur Recht sein, als ob's dir nicht besser geht, ohne ihn.“ Chips Ton ist ärgerlich, aber als er sieht wie verletzt Marga aussieht, wird sein Blick weicher. „ Sorry, ich..“ Er geht auf sie zu und legt ihr die Hand auf die Schulter. „Mama, er kommt sicher wieder.“ .. wenn' s ganz blöd läuft. „Ich bin ja auch noch da und kann dir unter die Arme greifen!“ Hat er das gerade wirklich gesagt? Es ist einfach immer das gleiche. Wenn sie weint ist 's aus und er redet sich um Kopf und Kragen.
Marga schnieft ein wenig, dann sagt sie mit zittriger Stimme: “Ich glaube ich sollte die Polizei informieren, vielleicht ist ihm wirklich etwas zugestoßen.“ Sie kommt etwas näher mit ihrem Kopf und senkt die Stimme. „Weißt du, er ist glaub ich nochmal zurück gekommen und hat den Kristall mitgenommen, den vom Kamin. Womöglich wollte er ihn verkaufen und ist unterwegs überfallen worden oder...der war fälschlicherweise in seinem Besitz und die Leute, denen er gehört, haben ihn sich gewaltsam wieder geholt.“
Beinahe hätte Chip über diese typische Formulierung seiner Mutter geschmunzelt. Ob sie bei ihm auch so nett formuliert hätte, wenn er Dinge 'fälschlicherweise' von ihrem rechtmäßigen Platz entfernt und für sich verwendet? Der Kristall. Kurz verfällt Chip in nachdenkliches Schweigen.
Dann nimmt er Margas Arm und sie setzen sich an den Küchentisch. Die Bullen im Haus, soweit kommt's noch. „Ich versteh dich ja, aber lass uns noch zwei, drei Tage warten.“



Fieberhaft sucht er nach einem guten Argument und findet keins. „Wenn er geschäftlich unterwegs ist, meldet er sich sicher. Vielleicht will er dich mit irgendwas überraschen.“ Er merkt selbst wie dünn das klingt.
Wenn er sich bis zum Wochenende nicht Bescheid gesagt hat, geh ich mit dir zur Polizeistation, okay?“ Das wird ihm noch etwas Zeit verschaffen. Im Moment ist die Suche nach dem vierten Kristall wichtiger.
Marga putzt sich abschließend die Nase und steckt das Taschentuch in die Schürzentasche. Einen Moment starrt sie auf die Tischplatte vor sich, dann richtet sie sich auf, streckt den Rücken durch und nickt. „Gut, du hast Recht. Wir warten und dann gehen wir gemeinsam.“
Sie steht auf. „Ich räum jetzt im Garten ein bisschen auf. Ist mal notwendig.“ Sie drückt nochmal seine Hand und lächelt ihn an. „Danke.“ Chip nickt nur überrascht und blickt ihr leicht ratlos hinterher. Dann sieht er auf die Küchenuhr. Zeit für Führerscheintheorie.

Chip geht nach Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)
Marga geht nach Brindleton Bay Nr. 7 - Maryamas Haus


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23.04.2023 11:31 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 22:53)
avatar  Knox
#39
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Hausmeister

Delsyn - letzter Post
Chip kommt von Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High

Charaktere: Chip, Delsyn
Geschichtsstrang: Endlich sturmfrei...oder?


Der Fernseher läuft auf voller Lautstärke, auf dem Wohnzimmertisch türmen sich leere Pizzakartons, mehrere Teller, auf denen sich einmal Köstlichkeiten aus Margas Gefriertruhe befunden haben , diverse Gläser und ein überquellender Aschenbecher. Chip hängt auf der Couch, die Füße auf dem Tisch und verfolgt gelangweilt das Programm im TV. Der Enthusiasmus des ersten Tages im Bewusstsein eines leeren Hause, in dem ihm keiner Vorschriften macht und auf die Finger schaut, ist einer Lethargie gewichen, die ihn meist vor den Fernseher lockt, wo er dann versackt. Denize ist derzeit zu Hause beschäftigt und muss ihrem Vater öfter zur Hand gehen, so dass zusammen hier chillen mal wieder unter den Tisch fällt. Klar war einer der ersten Gedanken gewesen, eine Party zu schmeißen, aber dann musste er sich eingestehen, dass ihm danach gar nicht der Sinn steht. Sinnlos betrinken und kiffen bis zum umfallen ist manchmal ganz witzig, aber das erinnert ihn an den verpatzten Studiotag und somit wieder an die Probleme mit Denize. Also keine Party. Vielleicht ist es auch das, was ihn so lähmt. Das stille Haus, das so groß wirkt wenn es Abend wird und niemand in der Küche klappert , singt oder ihn mit Fragen nervt. Natürlich würde er das niemals zu geben, aber er vermisst seine Mutter. Das Verschwinden seines Vaters hat er mittlerweile als gegeben akzeptiert, aber die frei verfügbare Zeit ohne größere Einflüsse von außen, abgesehen vom telefonieren, lässt ihm Zeit für alle möglichen unangenehmen Gedanken. Wenn ihm etwas zugestoßen ist?



Sein Herz beginnt sorgenvoll zu klopfen, während sein Kopf sofort sagt, na und? Dann bist du ihn wenigstens endgültig los. Auf dem Bildschirm bricht eine Frau in Margas Alter in Tränen aus. Chip hat keine Ahnung warum, weil er nicht aufgepasst hat, aber das streift ihn unangenehm. Sie würde auf jeden Fall leiden, auch wenn der Alte diese Gefühle nicht verdient hat. Chip schüttelt den Kopf und setzt sich auf. Er muss auf andere Gedanken kommen. Er zieht den Tabak samt Grasbeutelchen , der ebenfalls auf dem Tisch liegt, zu sich und beginnt einen Joint zu bauen. Wieso drehen sich eigentlich die Gedanken dauernd um Denize? Sie lässt ihn links liegen und er trauert hier. Während seine Finger die routinierten Bewegungen ausführen, denkt er an den Abend bei Blaze und was Artjom gesagt hat. Macies Bild schiebt sich in sein Bewusstsein, gefolgt von Tani. Es stimmt. Er kann genauso gut mal Spaß haben mit anderen Mädels, muss ja nicht glei...Erschrocken zuckt er zusammen, als die Türglocke ertönt. Verdammt, wer kann das jetzt sein? Rasch schiebt er den fast fertigen Joint in den Tabakbeutel und lässt alles in seiner Hosentasche verschwinden. Aufmachen oder nicht?

Der Tag ist wolkig über Oasis Springs und der Herbst weicht bald dem Winter der sich- so hat Del es sich sagen lassen - hier eher wie ein verlängerter Herbst abspielt. Sonne, selten Schnee, etwas Wind. Gut für manche Pflanzen und Vor allem die Kräuter und Gewürze die Del für seine Grillmischungen und Heilkunde trocknet. In der Hand trägt er eine kleine Tasche mit gekochtem Essen in Tupperware die Marga ihm für Chip mitgegeben hat. Sie war sich sicher, dass er bereits auf allerhand Fastfood ausgewichen ist nachdem die Tiefkühltruhe geplündert war, denn sie kenne ihren Sohn ja. Er habe zwar einen erstaunlichen Stoffwechsel aber etwas gesundes in den Magen verlängert das Leben. Ihre Worte, die auch von Delsyn selbst stammen könnten. Die Klingel schrillt auf und er tritt einen Schritt zurück während er wartet. Del weiß nicht was ihn erwartet. Ein Teenager der in schmutziger Wäsche und mangelnder Hygiene ertrinkt, oder ein selbstständiger, trotz der Umstände organisierter junger Mann. Wegen der Fastfoodtheorie wohl eher ersteres, oder etwas dazwischen. Del urteilt darüber nicht. Es ist eine schwierige Situation. Er hebt den Kopf als die Tür geräuschvoll entriegelt wird.

Nach dem zweiten Läuten hat Chip beschlossen doch zu öffnen, womöglich steht Blaze vor der Tür, wer weiß. Die Aussicht auf Besuch von seinem Freund hebt die Stimmung wieder ein bisschen. Wer soll es schon anderes sein? Für ein paar Sekunden keimt ein Fünkchen Hoffnung in ihm auf, dass es Denize sein könnte, aber er unterdrückt das Gefühl sofort wieder, aus Angst enttäuscht zu werden. Jetzt schaut er stattdessen verdutzt in Delsyns Gesicht. Sch...der soll bestimmt nach dem Rechten sehen und in der Bude sieht's aus wie Sau. Er räuspert sich und setzt ein schiefes Lächeln auf. „Oh..Hi Del, was machst du denn hier? Meine Mutter ist noch nicht wieder da, falls du irgendwas mit ihr tauschen wolltest.“ Er kann sich noch nicht durchringen zu sagen 'Komm rein', öffnet aber die Tür jetzt weit und lehnt sich betont lässig an den Rahmen.



Delsyn lächelt. Verhungert ist er offenbar noch nicht, stellt er fest und hält ihm die Tasche entgegen. „Tag auch. Ich will diesmal zufällig zu dir aber ich hab dir was von ihr mitgebracht. Eine kleine Stärkung.. Wie kommst du klar, Chip?“ beim letzten Satz wird das Lächeln schmaler aber mit ernsthaftem interessierten Blick betrachtet er den Teenager unaufdringlich.

"Oh, cool." Chip nimmt ihm das Behältnis ab. Überleben gesichert Bei Delsyns Frage dreht er kurz den Kopf, schaut über die Schulter in Richtung Wohnzimmer und wieder zurück. "Na ja..im Großen und Ganzen ganz gut." Er schiebt die Cap ein wenig in den Nacken und grinst leicht verlegen. "Nur Hausfrauenqualitäten hab ich glaub nicht so.." Er tritt zurück. "Wenn dir das nichts aus macht..komm rein." Es interessiert ihn wie es seiner Mutter geht. Sie telefonieren zwar immer wieder mal, aber Del war bestimmt vor Ort. Im Wohnzimmer angekommen, stapelt er schnell die Pizzaschachteln ineinander, nimmt ein paar der Gläser und geht mit allem Richtung Küche . Im Gehen dreht er sich nochmal um. "Setzt dich, ich hol uns was zu trinken. Was magst du?" In die Küche kann er ihn leider auch nicht einladen, da stapelt sich das Geschirr. Das Wohnzimmer ist definitiv das kleinere Übel.

Del tritt durch den Rahmen und schließt die Tür hinter sich. Es ist stickig im Haus und finster. Zugezogene Vorhänge sind in Oasis Springs nichts Fremdes, denn die Sonne wärmt das Innere der Häuser gern auf, doch Fenster haben die nützliche Funktion, dass man sie öffnen kann. Del entgegnet nichts davon, denn er ist nicht hier um Margas Sohn zu belehren. Er ist nur hier um ihr einen Gefallen zu tun. „Wasser gern.“ antwortet er Richtung Küche und legt die Fernbedienung, sie auf der Sitzfläche der Couch liegt auf den Tisch bevor er sich in das durchgesessene Sitzkissen setzt. Bertls Reich. Del kann sich nicht vorstellen wo der Mann abgeblieben ist, aber er kennt ihn auch nicht besonders gut. Wenn er Depressionen und Reiß aus genommen hat, bekam er davon nichts mit. Er war immer recht… aufgeschlossen in Dels Nähe und der Garten beweist, dass Bertl nicht diese drückende Schwere in sich trug, die einen an Sofas und Betten fesselt. Delsyn lehnt sich zurück und wartet bis Chip zurück kommt.

Mit einer Flasche Mineralwasser und einer Cola in der Hand taucht Chip eine Minute später wieder auf. Als er das Wohnzimmer betritt fällt ihm der muffige Geruch auf, den er vorher gar nicht wahr genommen hat. Klar, bei dem ganzen Kram, der hier herumliegt. Wortlos kippt er ein Fenster und reicht Delsyn das Wasser, bevor er sich neben ihn auf die Couch fallen lässt, die Cola öffnet und den Ton am Fernseher wegdrückt. Er wippt unruhig mit dem rechten Bein und schaut zu Del. "Und? Was geht in Brindleton? Gibt's was Neues?"



Del bedankt sich und schraubt den Deckel der Flasche ab. Es zischt leise. Ein wenig froh drüber, dass er ihm kein Glas gebracht hat, mustert er Chip. Seine Haltung, sein Gesichtsausdruck, seine Tonlage… „Den Umständen entsprechend.“ antwortet er fast trocken und dann etwas wärmer, „Maryama kümmert sich sehr gut. Besuch sie mal. Sie ist ja nicht weg weil sie dir aus dem Weg geht, sondern…. dem Haus.“ …und den damit verbundenen Erinnerungen. Delsyn schaut sich um und ergänzt freundschaftlich scherzend, „…was in diesem Zustand wohl nicht dazu beträgt, dass sie gern zurückkommen will.“

Den Kopf wendend grinst Chip Delsyn leicht verlegen an. "Ich sag ja, bin nicht die beste Hausfrau. Mir kommt's irgendwie sinnvoller vor, alles auf einmal zu machen, statt dauernd Kleinigkeiten...sag nichts davon..ich kieg das schon in den Griff. Bis sie kommt, ist alles wieder okay hier." Er trinkt und fragt dann möglichst neutral: "Was sagt sie denn so, wie lang sie noch bleiben will? Ich will nicht fragen und sie hat nix gesagt bisher."

„Ich weiß es nicht. Sie hat ihr eigenes Tempo um das alles zu ordnen.“ Del blickt zum Fenster. „Ich würde ja vorschlagen wir bringen den Garten wieder in den Normalzustand bevor sie zurück kommt. Was meinst du?“ selbst wenn Bertram zurückkehren sollte, das wird sein kleinstes Problem sein und es regt Marga nur auf. Das Grundstück gehört ihr, soweit Del das verstanden hat.
Chip reißt die Augen auf. "Den Garten? Da ist ein Riesenloch und die Pflanzen die da vorher waren sind auch alle kaputt." Das wird harte Arbeit. "Lauter Kram, der da noch auf einem Haufen herum liegt, was der Alte abgerissen hat...da müssen wir ne Firma kommen lassen, um das ab zu transportieren..oder einfach n großes Feuer machen. Ist eh fast alles Holz." Der Gedanke gefällt Chip schon besser. An den Garten hat er überhaupt noch nicht gedacht. Wie auch. Die Vorhänge sind meist zu und er verbringt viel Zeit im Haus am PC oder vor dem Fernseher.
Nicht mal skaten war er die letzten Tage. Er richtet sich auf. "Ja, können wir machen." sagt er in mäßig begeistertem Ton. "Es wird sie freuen."

„Das schaffen wir schon.“ Del lächelt aufmunternd. „Vielleicht bring ich uns ein bisschen Hilfe mit, dann geht das ruckzuck.“ sein Blick wandert zurück über die Inneneinrichtung und zu Chip. „Mal abgesehen von deinem verschwundenen Vater und Marga. Wie gehts dir..?“ er fragt mit einer Art wissenden Unterton der kein ‚Gut, passt schon‘ oder dergleichen akzeptiert. Ein Junge der die Tage in diesem Loch verbringt ist Anzeichen genug für Tiefergreifendes. Allerdings würde Del es verstehen wenn es einfach nur die Tatsache ist dass er ‚zurückgelassen‘ wurde. „In der Schule alles okay? Macht ihr noch Musik..?“



"Okay." Chip lehnt sich zurück. Die Situation ist seltsam, aber nicht unangenehm. Fast beneidet er Blaze um diesen Bruder, der so unaufdringlich hier sitzt und einfach nur interessiert wirkt. Er stochert an einem winzigen Loch in seiner Jeans herum, während er überlegt. "Schule? Jo..läuft. Ich tu mich da nicht so schwer." Er nimmt einen großen Schluck Cola und unterdrückt ein Rülpsen. "Mmh, wir proben ab und zu...haben ne CD aufgenommen vor kurzem." Man hört heraus, dass er darauf stolz ist. "Vielleicht nimmt das mit der Band doch noch Fahrt auf, wär echt cool." Seine Stimme wird lebhafter. "Ist schon öde genug alles, da kann man Ablenkung brauchen." Wo kam das jetzt her? Dels aufmerksames Zuhören, lässt ihn gesprächiger werden, als er eigentlich will. Ungewohnt sowas.
„Mit Musik kann man gut abschalten.“ stimmt Delsyn ihm zu und erinnert sich an den Trupp deren Laune er mit der Gitarre immer etwas gehoben hat. Es war besser als sehnsüchtig Fotos zu betrachten auf denen die Frauen und teilweise auch Kinder der Soldaten abgebildet waren. Del schüttelt die Gedanken ab. „Eure Musik ist cool und der Auftritt hat alles übertroffen meinte Blaze. Hat mich sehr gefreut zu hören. Schon darüber nachgedacht nach der Schule was mit dem Talent anzufangen?“
"Der Auftritt war Hammer, ja." Chip richtet sich auf und lehnt sich vor, die Unterarme auf den Oberschenkeln ablegend. Er nimmt eine Schachtel Zigaretten vom Tisch, angelt eine heraus und zündet sie an. Nachdenklich inhaliert er und stößt den Rauch geräuschvoll wieder aus, dann wendet er sich wieder Delsyn zu. "Klar, mein Traum wär's mit der Band in nem Tourbus herumzufahren und Konzerte zu spielen. Jeden Tag nen Auftritt irgendwo, das wär einfach nur ge il...auch wenn's erstmal vielleicht nicht viel Kohle dafür gibt und der Bus am Anfang n Transporter wär." Er gestikuliert lebhaft bei dem Thema und lacht sogar ein bisschen am Schluss. Dann wird die Miene wieder ernster. "Für Blaze wär das super, Viola ist ja in der Band...aber meine Freundin fänd's wahrscheinlich nicht so toll, deshalb.." Er zuckt mit den Schultern. "..häng ich mich in die Schule rein und mach danach ne Ausbildung ."



Verstehend hebt Del den Kopf. Gut möglich dass das nicht für jede Beziehung das Richtige ist. Doch Chip ist jung. Damals hatte Del Beziehungen nie in den Vordergrund gerückt. Er wollte seinen Weg gehen, selbst wenn es bedeutete die Liebe hinten anzustellen. Da unterscheiden sich die Sims erheblich. Heute hat er andere Gründe keine Beziehungen einzugehen und das Bedürfnis nach Nähe unterdrückt er mit harter berechneter Logik. „So? Was strebst du an?“ fragt Delsyn freundlich.

gute Frage Chip überlegt kurz, weil die Wahrheit eigentlich Musikkarriere lauten würde. „Luft-und Raumfahrttechnik interessiert mich.“ Er seufzt. „Ich muss einiges an Stoff nachholen, aber wer ne schlaue Freundin hat..“ er grinst. „ Das wird schon.“ Dann lehnt er sich wieder zurück und zieht an der Zigarette. „Wie läuft‘s bei euch? Meine Mutter sagt sie steigt bei den Pfadfindern mit ein?“
Glücklicherweise ist sie noch nicht auf die Idee gekommen zu fragen, ob er auch Lust dazu hat. Der Sinn dieses Vereins erschließt sich Chip nicht. Er ist zwar ganz gern draußen am Fluss oder mal im Wald, aber dann allein.. oder zu zweit, aber dann sicher nicht zum Blümchen und Pilze bestimmen.

Luft- und Raumfahrt. Das bedeutet technisches Studium. Del würdigt dieses Ziel mit einem aufrichtigen Lächeln. Es ist nie falsch sich große Ziele zu setzen wenn man den Mut dazu hat.
„Es gibt noch letzte Vorbereitungen über den Winter damit die Kids in den Frühlingsferien einziehen können.“ erklärt Del geduldig, „Marga wird sich um das Essen kümmern was mir eine menge organisatorisches abnimmt und ich bin sehr froh darüber.“ er nippt an der kalten Wasserflasche, die wegen dem Kondenswasser seine Hand anfeuchtet. „Es gibt mehr Anmeldungen als erwartet. Bist du auch ein Naturbursche?“ Del grinst verschmitzt. Blaze kann er dafür nicht erwärmen. Aber in dem Alter sind Teenager meistens mit anderen Dingen beschäftigt und er versteht das.

Ja, seine Mutter wird die Kids verwöhnen, da ist sich Chip sicher. Bei Dels Frage zieht er eine kleine Grimasse und grinst dann. "Geht so." Gras in Mutters Garten anbauen zählt wahrscheinlich nicht. "Ich geh manchmal angeln, aber damit hat sich' s auch schon. Bin am Führerschein dran, das motiviert mich mehr als Waldwanderungen." Jetzt wird er wieder lebendiger. "Sobald wie möglich ne eigene Karre und raus aus Oasis."



„Die Pläne erinnern mich an die von Blaze.“ sagt Del. Alle wollen weg von zu Hause. Die Vöglein lernen zu fliegen. Seine eigene Mutter musste das auch akzeptieren, wenn auch widerwillig. „Das versteh ich gut,“ führt er weiter aus, „ich war damals auch so.“ er lächelt, legt die Hände auf die Schenkel und lehnt sich vor. Das internationale Zeichen für ‚Zeit zu gehen‘. Er möchte das Gespräch nicht auf sich lenken. „Okay Kumpel. Ich sehe, du überlebst, dann kann ich deine Mom ja beruhigen.“ Del steht auf und steckt die Flasche in die Seitentasche seiner Hose, bevor er Chip nochmal ansieht und mit einem leicht bittenden Unterton hinzufügt: „Besuch sie mal, ja?“
„Jo, mach ich,danke fürs kommen, war cool.“ sagt Chip während sie zur Tür gehen. „Sie meinte eh, dass sie ziemlich bald wieder da ist, also..“ er klopft sich auf den flachen Bauch und grinst.“.. passt schon.“ Er schlägt mit Del ein. „Ich hoff man sieht sich bald mal wieder.“



Del spürt dass Chip fast krampfhaft versucht sich gute Gedanken einzureden und dass er sich wirklich wünscht dass seine Mutter nach Hause kommt. Er weiß nicht was Marga ihrem Sohn versprochen hat, aber mit Sicherheit wird sie noch ein Weilchen weg bleiben. Das ist gute Zeit um den Garten in Ordnung zu bringen. ….Und das Haus. „Komm einfach mal rüber, bevor sich wieder die Kartons stapeln..“ Del zwinkert, tritt aus der Tür und schlendert, mit den Händen in den Taschen und einem nachdenklichen Blick auf den Garten nach Hause.

(in Zusammenarbeit mit @Ripzha)
Chip geht nach Brindleton Bay Nr. 7 - Maryamas Haus
Delsyn - nächster Post


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23.04.2023 13:15 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 22:57)
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#40
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Hausmeister

Chip kommt von Brindleton Bay Nr. 7 - Maryamas Haus

Charakter: Chip
Geschichtsstrang: Wer hofft, der handelt oder so ähnlich

Den ganzen Tag hat Chip im Haus herumgewerkelt. Vergammeltes Zeug zusammengesammelt und entsorgt, gekehrt, sein Zimmer aufgeräumt, vorsorglich das Bett frisch bezogen, die Bong im Schrank verschwinden lassen und schließlich in einer Truhe im Schlafzimmer, die merkwürdigerweise mit Handtüchern und Bettwäsche vollgestopft war, noch eine Tischdecke gefunden, die für seine Zwecke ganz brauchbar aussieht.



Nach dem Abwasch und -Aufräummarathon fühlt er sich so platt, dass er am liebsten aufs Sofa liegen würde und wegpennen, aber erstens ist gleich die Halloweenfeier in der Schule, die er am liebsten auch skippen würde, und zweitens hat er Pläne für danach. Während er hier die Tage allein war, gab es genug Zeit um nachzudenken. Es muss einen Weg geben wieder zueinander zu finden und deshalb müssen sie reden, Denize und er. Es wird nicht mehr lange dauern, bis seine Mutter zurück kommt, daher heißt es die Freiheit jetzt nutzen. Der Plan ist es, heute fertig zu bringen, dass sie später mit ihm hierher kommt und endlich ein klärendes Gespräch statt finden kann. Wenn alles gut geht, wird sie vielleicht sogar hier übernachten. Der Gedanke daran lässt Chips Herz schneller schlagen.
Aber echt jetzt? Ne weiße Tischdecke? Mit dem sorgfältig, von seiner Mutter, gebügelten Stück Stoff in der Hand steht Chip in der endlich aufgeräumten Küche und betrachtet den Tisch, den er schön herrichten will.
Das Ding fühlt sich an, als könne man es eher aufstellen, als auseinander falten und auf einer Tischplatte platzieren. Was macht seine Mutter bloß damit? Bertls Hemden fühlen sich teilweise geanuso an. Ungelenk schüttelt er das Tischtuch, dass dadurch nicht viel geschmeidiger wird und schiebt es auf dem Küchentisch. Es liegt zwar, aber mitten drin steht eine Beule hoch, oh Mann. Chip klopft ein paar Mal mit der flachen Hand darauf, aber es widersetzt sich den Bemühungen. Gut, dann kommen eben genau hier die Kerzen drauf. Energisch stellt er die drei Leuchten hin und die Decke gibt klein bei. Okay, jetzt noch Geschirr, Gläser, Servietten, und eine Vase mit dem Ast, den er draußen an einem Busch mitgenommen hat, plus die Halloween Teigtaschen, gestern nach einem Internetrezept schon zubereitet und mit verantwortlich dafür, dass er heute ewig in der Küche gebraucht hat. Wie kocht Marga ohne alles zu verwüsten? Ein Mysterium..
Als das Arrangement steht, greift Chip in die Hosentasche und zieht die Mundharmonika heraus. Lange hat er nicht mehr für sie gespielt, obwohl Denize das liebt. Hin legen oder mit nehmen? Er entscheidet sich für letzteres, womöglich kann er sie schon in der Schule brauchen um für gute Stimmung zu sorgen. Die Melancholie der letzten Tage hat ihn zu einer Melodie inspiriert, die er seiner Freundin gewidmet hat, hoffentlich gefällt sie ihr. Ein letzter prüfender Blick. Ja, dürfte passen so. Zeit sich umzuziehen für die Schule. Halloween 's calling.



Chip geht nach Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High


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