Oasis Springs Nr. 11 - Familie Töpfer

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16.04.2023 21:32 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 16:36)
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Hausmeister

Chip kommt von Oasis Springs Nr. 6 - Oasis Springs Endstation + Versteck von Blaze und Chip
Marga kommt von Oasis Springs - Delsyns Camper


Charaktere: Chip, Marga, Bertl
Geschichtsstrang: Geburtstagsfieber oder 'von nichts kommt nichts'


Es ist so frustrierend pleite zu sein. Das Festival hat die Ersparnisse geschluckt, bis auf eine kleinen Restbetrag, der sich wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein anfühlt. Der Lohn kommt erst Ende Monat, wenn er überhaupt pünktlich kommt. Das hängt meist davon ab, wie gut oder schlecht sein Chef im Vormonat gehaushaltet hat und wie die vorherrschende Laune am Zahltag ist. Manchmal muss man sich auch bis in den neuen Monat hinein gedulden.
Chip hängt auf seinem Bett herum und sinniert über Denize' Geburtstag. Die Idee Schmuck zu klauen, sei es nun im Laden oder bei seiner Mutter war wirklich zu dämlich gewesen, da muss er Blaze recht geben.
Ein zündender Einfall muss her. Das ist seine Chance ihr endlich zu zeigen wieviel sie ihm bedeutet. „Dann vertrau ich dir...“ Chip bekommt Herzklopfen wenn er an ihre Worte auf der Bank im Park denkt.



Er stößt einen tiefen Seufzer aus und schwingt sich aus der liegenden in eine sitzende Position.
Den Kopf in den Händen, die Ellbogen auf die Oberschenkel abgestützt starrt er vor sich hin, die Gedanken drehen sich im Kreis. Der Geldbeutel ist leer, das ist und bleibt Fakt.
Eine Sache hat er schon vorbereitet, aber das reicht nicht...und er weiß auch gar nicht, ob er sie ihr überhaupt zeigen wird. Das kommt drauf an, wie...Stop! Er merkt dass ihn die Gedanken nervös machen, es ist besser tätig zu werden, sonst wird er noch verrückt mit seinem Kopfkino.
Gestern mit Blaze hat er einen Gedanken gehabt, aber das gestaltet sich ein bisschen schwierig und er braucht die Hilfe seiner Mutter dafür. Na dann, let's go.
Er richtet sich auf, strafft die Schultern und steht auf.



Kurz darauf im Garten

Mom, hast mal nen Augenblick Zeit?“ Chip stupst Marga an der Schulter, die im Gemüsebeet emsig Unkraut zupft.
Wenn du mir hilfst hier fertig zu werden bestimmt“, antwortet Marga schmunzelnd.



Das Adrian mit ihr reden will kommt nicht oft vor. Sie freut sich darüber, muss aber auch die Arbeit fertig bekommen.
Chip wirft einen Blick auf das Beet, kniet sich schließlich seufzend neben sie und beginnt ebenfalls zu jäten.
Eine Weile arbeiten sie schweigend, dann wirft Marga aus den Augenwinkeln einen prüfenden Blick in Richtung ihres Sohnes. Ein merkwürdiges Gefühl beschleicht sie jetzt...warum ist er so fügsam? Seiner Miene kann sie nichts entnehmen, also fragt sie :“ Ja? Was gibt’s denn?“ Marga zupft weiter als wenn nichts Besonderes wäre.
Chip schweigt kurz, dann blickt er sie an und sagt: „Ich will was kochen, hilfst du mir mit Tipps?“
Verblüfft hält Marga im Zupfen inne. Wenn sie mit vielem gerechnet hat, aber damit nicht.
Kochen? Für die Schule oder vielmehr den Schulball?“fragt sie.
Kurz stutzt Chip, dann fährt er erleichtert fort. „Ja, genau...das ist so ein Klassenprojekt, weil die Schule nicht so viel Geld hat....deshalb bereiten die Schüler was vor. Ich mach da mit und will Pfannkuchen machen...mit Spinatfüllung. Also ich dachte halt, ob du mir hilfst dabei....vor allem mit guten Ratschlägen?“ Perfekt dass sie an den Ball denkt.
Zufrieden grinst er in sich hinein und lächelt seiner Mutter zu.
Aber sicher, ich freu mich doch.“ Das hätte sie Adrian gar nicht zugetraut. „Fr. Ogbanda...Elani...hat mich auch schon angesprochen, ob ich helfen würde etwas vorzubereiten und beim Ball eine Weile die Aufsicht am Buffet übernehmen würde, bis sie und Fr. Watanabe vor Ort sein können... Delsyn hat sich bereit erklärt mich zu unterstützen. Da bin ich sehr froh darüber. Er ist wirklich sehr hilfsbereit.“
Chip sieht verwundert auf. So aufgekratzt hat er seine Mutter schon lang nicht mehr erlebt und so mutig noch gar nie. Aufsicht beim Ball? Per Du mit... Elani? Wow...
Hoffentlich schleppt sie nicht bald noch die ganze Familie Ogbanda inklusive Keito hier an..na ja...Keitos Mom ist schon nett... so...warmherzig...
Es ist Chip zwar nicht so recht dass seine Mutter beim Ball anwesend sein wird, weil man bei Marga immer auf alles gefasst sein muss, aber andererseits gönnt er ihr auch die Freude die sie offensichtlich daran hat. Hoffentlich belagert sie nicht wieder Denize, wie beim Elternabend. Und Delsyn hilft mit, auf ihre Bitte hin? Interessant..irgendwie hat Chip grade das Gefühl da eine Entwicklung verpasst zu haben. Wie gut kennt Marga denn Del mittlerweile?
Chip runzelt etwas irritiert die Brauen bei dem Gedanken, antwortet dann aber frohgemut:
Super, dann können wir ja gleich loslegen, wenn hier alles rausgerupft ist.“ Er beschleunigt sein Tempo, schließlich will er fertig werden.

Etwas später in der Küche

Autsch! Verdammt heiß dieses Fettzeugs.“ Chip macht eine kleinen Satz rückwärts, weg vom Herd, als er die Zwiebeln und den Knoblauch in die Pfanne auf dem Herd gibt.“Hast nichts gesagt, dass das so spritzen kann,“ murrt er in Margas Richtung, die ihn schmunzelnd beobachtet.
Hab aber auch nicht gesagt, dass du den Herd so hoch schalten sollst,“ gibt sie zurück, dreht den Schalter auf die richtige Einstellung und setzt sich mit ihrer Kaffeetasse wieder an den Tisch in der Küche. Wer hätte gedacht dass Adrian mal so viel Einsatz für die Schule zeigen würde?
Chip rührt im Topf weiter an der Mischung. „Wie braun sollen die denn werden?“ fragt er unschlüssig.
Eigentlich nur goldgelb,“ gibt Marga ungerührt zurück.
Oh mann...“ Schnell schiebt Chip den Topf von der Platte und greift nach dem Spinat, den sie vorher zusammen im Garten geerntet und dann klein geschnitten haben.
Okay, und jetzt einfach rein damit?“ fragt Chip Marga weiter, die amüsiert nickt. Soll er mal machen, da lernt man es am Besten.

Okay, dann rein mit dem Grünzeug in den Topf. Chip stellt ihn auf den Herd zurück und beginnt wieder zu rühren. Danach dreht er den Herd auf Margas Anweisung hin aus und legt einen Deckel auf den Topf. „Und jetzt?“
Jetzt machst du den Pfannkuchenteig, das Rezept liegt ja vor dir. Abgewogen hab ich 's dir.“ Marga amüsiert sich königlich.

Chip kippt das Mehl und die Milch in eine Schüssel und wiegt ein Ei in der Hand. Seine Mom haut die blitzeschnelle am Schüsselrand in zwei Hälften ...das wird er ja wohl auch können...
Mit Schwung zerdeppert er das erste Ei am Rand und befördert es mit einigen Schalensplittern in die Schüssel. Zwei weitere folgen. Da heißt es wohl Eierschalen raus angeln jetzt...

Hier riecht's aber gut.“ Bertl kommt mit etwas zu viel Schwung in die Küche, auf dem Weg zum Biervorrat im Kühlschrank. Überrascht wandert sein Blick von der Kaffee trinkenden Marga zu Chip der angestrengt die Eierschalen aus der Rührschüssel puhlt. „Was ist denn hier los?“ Er beäugt misstrauisch Chips Aktivitäten, lupft den Deckel vom Spinattopf und fragt:“ Du willst mir aber nicht erzählen dass du kochen lernst, oder?“
Marga schaltet sich ein. „Stell dir vor, er bereitet etwas für den morgigen Schulball vor. Das kommt dann alles mit aufs Buffet.“

Bertl kneift die Augen zusammen, lässt den Deckel wieder auf den Topf fallen und öffnet die Kühlschranktür. „...wird selig,“ kann man noch vernehmen, während er eine frische Flasche Bier rausholt.



Chip ignoriert seinen Vater wie üblich, obwohl ihm eine gepfefferte Antwort auf der Zunge läge, stattdessen staunt er darüber wie hartnäckig sich die Schalensplitter seinen Angelversuchen widersetzen...ständig gleiten sie ihm in der glibberigen Eiermasse wieder von der Gabel...bis ihm der Geduldsfaden reißt.
Er schnappt sich den Schneebesen und verrührt einfach alles mit der Milch ...wenn er Glück hat beißt er selber in das Stück mit Schale...und nicht Denize.

Inzwischen ist zwischen Bertl und Marga eine lebhafte Diskussion entstanden. „Wieso bist du dauernd in der Schule unterwegs? Erst beim Elternabend ...jetzt zum Ball?“ Bertl schweigt einen Augenblick. „Oder gehst du da eigentlich zum Tanzen hin? Uns schützt das Buffet nur vor?“



Marga schaut ihn verblüfft an. „Was denkst du denn schon wieder? Und was heißt denn dauernd? Ich helfe bei der Essensausgabe und habe ein bisschen die Aufsicht …zusammen mit Delsyn....er unterstützt mich...“

Im Gegensatz zu dir.“ kommt es von Chip, der wie wild in seiner Teigschüssel rührt. Blasen soll der werfen hat sie gesagt...gleich fällt mir der Arm ab...



Marga wirft ihm einen warnenden Blick zu und bevor Bertl sich Chip widmen kann, fährt sie fort.
Er hilft mir ein wenig, bis die Rektorin und Elani von einem Wohltätigkeitsball zurück sind. Ich bin da nicht zum Vergnügen, sondern zum arbeiten. Aber vielleicht wage ich auch ein Tänzchen, wer weiß? “Das Motto ist übrigens Rock'n Roll...erinnert dich das an was?“ fragt sie Bertl verträumt.
Der wirft ihr einen missmutigen Blick zu, brummelt etwas von „...lange her,“ schnappt sich Margas Handy vom Küchentisch und verschwindet wieder Richtung Wohnzimmer.

Unterdessen hat Chip die erste Teigladung in der Pfanne...aaah...das Salz vergessen! Er versucht sich krampfhaft zu erinnern was seine Mutter gesagt hatte über die Prise Salz. Was ist das überhaupt für eine schwammige Formulierung? Warum kann sie nicht sagen so und so viel Gramm, das könnte man wenigstens abwiegen...Prise...was zwischen zwei Finger passt? Oder zwischen drei? Oder zweimal zwei...er entschließt sich zu einem Kompromiss...einmal zwei Finger...einmal drei Finger...oder sind das jetzt zwei Prisen? Egal...so bleibt's jetzt.



Als er nach weiteren Instruktionen fragen will, bekommt er gerade noch mit, wie seine Mom Bertl nach...Rock'n Roll?? fragt. Chip hätte vermutet, das ist ein Fremdwort für beide...aber Margas verklärtes Lächeln spricht eine andere Sprache. Eltern...die unbekannten Wesen. Er will eigentlich gar nicht so genau wissen, was da unausgesprochen in der Luft liegt.
Chip registriert, dass Bertl das Telefon an sich nimmt, bevor er raus geht. Kontrolliert er jetzt etwa auch noch ihr Handy?

Marga bemerkt seinen Blick und zuckt die Schultern. „Wir teilen uns das, weißt du doch.“ Dann fällt ihr wieder etwas ein. „ Adrian, du musst mir nochmal zeigen, wie das genau mit den E-Mails geht...Fr.Watanabe hat allen Eltern geschrieben, aber ich hab das gar nicht zum öffnen bekommen...das Postfach...und manchmal wenn ich das mache, dann schreiben mir da so junge Damen, ob ich mich mit ihnen unterhalten oder treffen möchte ...sie würden ganz in meiner Nähe wohnen...woher haben die denn meine Adresse?“

Chip schiebt die Pfanne zur Seite und wirft seiner Mutter einen Blick zu. Nicht dein Ernst, oder?



Er blinzelt, seufzt kurz und antwortet:“ Ich zeig's dir nochmal, ja...und ...kümmer dich einfach nicht um solche Nachrichten, die kommen in den Papierkorb...ich erklär dir das dann.“
In den Papierkorb? Aber...vielleicht sind das ja ganz nette...“
Nein Mom, sind es nicht ...und jetzt lass uns hier weiter machen.“ unterbricht Chip sie genervt und kehrt an den Herd zurück.




Im Wohnzimmer...

Beim Sofa angekommen, lässt Bertl sich schwer in die Kissen fallen, öffnet sein Bier und nimmt einen tiefen Schluck. Also wieder ein Abend allein zuhause. Ein Abend an dem ihm das Haus riesig und unheimlich still vorkommen wird...trotz Fernseher. Und Marga geht mit dem neuen Nachbarn da hin...wahrscheinlich will Delsyn ein Auge auf diesen Blame haben...sehr vernünftig.
Er nimmt Margas Handy zur Hand und öffnet ihr E-Mail Postfach. Er kennt das Passwort, er hat es ihr damals eingerichtet, aber er weiß auch, dass sie es so gut wie nie öffnet und wenn doch mal, dann braucht sie meist seine oder Adrians Hilfe. Aha, da ist tatsächlich eine Nachricht von der Schule.
..ein Umzug in ein neues Gebäude...schönen Abschlussball ermöglichen....Ideen willkommen...paar Eltern als Aufsichtspersonal...es stimmt also...aber ausgerechnet Marga soll da aufpassen … würde schon reichen, wenn nur Adrian da auftauchte...hätte sie mit Sicherheit genug zu tun.
Was war noch das Motto? Ach ja...Rock'n Roll...er seufzt.



Er nimmt nochmal einen großen Schluck Bier...und noch einen, das dämpft seine innere Unruhe etwas. Dann zündet er sich eine Zigarette an und schwingt sich wieder auf die Couch. Er muss sich ablenken...und trinken, sonst wird die Unruhe gleich unerträglich ...und dann kommen die Gedanken, die kann er jetzt auch nicht brauchen. Ein Auge zukneifend, die Zigarette im Mundwinkel balancierend, den Alkohol in Griffweite beginnt er auf dem Handy herum zu scrollen. So kann er einen Teil der Vorgänge in der Küche hören, was ihm mit Fernsehuntermalung nicht möglich ist. Es vermittelt ihm fast das Gefühl am Familienleben teil zu haben...und dank der Ablenkung am Handy geben die Gedanken Ruhe.

Unterdessen in der Küche


Da ist ja fast nichts übrig vom Spinat!“ stellt Chip überrascht fest, als er den Deckel vom beiseite geschobenen Topf nimmt, um die Füllung auf die inzwischen mit Margas Hilfe gebratenen Pfannkuchen zu verteilen. „Hoffentlich reicht das überhaupt....wo ist das Zeug denn geblieben?“ fragt er nochmal ungläubig den zusammengefallenen Spinat betrachtend.
Marga lacht. „Das ist normal, deshalb muss man ziemlich viel nehmen davon, auch wenn es erst aussieht als wäre es viel zu viel.“ Nach einem prüfenden Blick auf das Grünzeug meint sie:“ Das reicht schon...einfach gleichmäßig verteilen , es sind ja nicht soo viele Pfannkuchen.“
Chip nickt beruhigt und macht sich ans Werk.. Kochen ist wirklich ne Wissenschaft...
Stolz betrachtet er kurz darauf sein Werk. Ein Teller mit perfekt geformten Pfannkuchen. Wenn er was kann, dann ist es rollen...



Chip grinst, verpackt alles sorgfältig erst in Alufolie, dann in eine Dose mit gut schließendem Deckel.
Schließlich dreht sich zu seiner Mutter um und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. „Danke Mom...du bist wirklich eine tolle Köchin und Kochlehrerin.“ Gut gelaunt pfeifend verlässt er die Küche und geht nach oben in sein Zimmer.
Marga ist hin und her gerissen zwischen Freude über diese unerwartet liebevolle Geste ihres Sohnes und Misstrauen, das auf jahrelanger Erfahrung beruht...zu viel gute Laune ist bei Adrian kein gutes Zeichen.
Ach was, einfach mal genießen diese Überraschungsmomente, beruhigt sie sich dann selbst und setzt sich wieder, um lächelnd ihren Kaffee fertig zu trinken.



Chip geht nach Willow Creek


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16.04.2023 22:35 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 00:24)
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Chip kommt von Willow Creek
Delsyn - letzter Post

Charaktere: Chip/Marga/Delsyn/Denize/Hr.Panera
Geschichtsstrang: Schulball


Mittags:

Chip kann seine Mutter in der Küche rumoren hören. Sie richtet das Zeug für den Schulball her. Also Zeit genug, sich mal eben in Bertls Kleiderschrank umzusehen. Das Gespräch über Rock'nRoll hat Chip zu denken gegeben . Er hat kein Geld um sich was Passendes zum Motto zu kaufen, will aber Denize auch nicht enttäuschen. Leise schleicht er sich ins elterliche Schlafzimmer und öffnet die Kommode. Dabei fällt ihm ein gerahmtes Bild auf, dass er noch nie beachtet hat. Normalerweise hat er Margas Notvorrat an Bier im Sinn, wenn er diesen Raum betritt. Er hält sich nicht gerne hier auf...es fühlt sich an, als gehöre das Zimmer zu einer Welt, die mit seiner Eigenen nichts zu tun hat. Obwohl er wahrscheinlich hier gezeugt....
Chip schüttelt Stirn runzelnd die Gedanken ab und guckt sich das Foto nochmal näher an. Es zeigt Marga und Bertl beim Tanzen...ziemlich schwungvoll. Könnte Rock'n Roll sein...reichlich strange. Vielleicht so eine Mottoparty, ähnlich dem Schulball heute.
Er öffnet eine Schublade und kramt in den Hemden seines Vaters herum, Da. Da ist es doch. Schwarz-weiß und, wie er aus dem Internet weiß,ziemlich zeitgemäß für die 50er.



Er zieht es aus dem Stapel. Perfekt. Aber...bah. Es riecht nach...Mottenkugeln? Fliegenfänger? Schädlingsbekämpfungsmittel? Chip rümpft angewidert die Nase...was auch immer, es muss raus gewaschen werden. Seufzend schließt er die Schublade wieder, geht rüber in die Waschküche und weicht es erstmal ein. Hoffentlich geht das raus, so kann er auf keinen Fall bei Denize auftauchen.

Später am Nachmittag...

"Adrian, geh bitte aufmachen! Ich brauch noch einen Mooooment!!" Die Stimme seiner Mutter dringt durch das Gedöns des Föhns und Chip runzelt missmutig die Stirn. Aber wahrscheinlich ist es besser er geht zur Türe, als Bertl...der vermutlich sowieso schläft um diese Zeit, aber wenn nicht, dann.... "Ja! ich geh!" ruft er zurück und schaltet den Föhn aus. So wird das Hemd nie rechtzeitig trocken...voll der Stress. Mit ein paar Sätzen,mehrere Treppen auf einmal nehmend, ist er schnell an der Haustür und öffnet mit Schwung. Verblüfft sieht er sich Delsyn gegenüber, dann erinnert er sich daran, dass er Marga ja zum Ball begleitet und dort wohl auch hilft. Chip wird bewusst,dass er Del wohl etwas unhöflich anstarrt, während ihm diese Erkenntnis kommt und er bittet ihn herein.. "Hi Delsyn, lange nicht gesehen....komm rein und setz dich. Mom ist gleich soweit." Er grinst etwas verlegen und führt ihn in die Küche. "Magst du Kaffee?" Der kocht hier immer vor sich hin, weil Bertl zu jeder Tages-und Nachtzeit von dem Gebräu trinkt. Und ein Gebräu ist es wirklich...Chip zweifelt, ob das Angebot so eine gute Idee war, aber nun ist es ausgesprochen.

Delsyn tritt lächelnd ein. "Hallo... Chip," erinnert er sich an den Spitznamen und schaut sich ein wenig um. Er hat das Haus bisher noch nie von innen gesehen. "Alles fit?" Er setzt sich hin und mustert die Küche. "Nein Danke, kein Kaffee für mich." Er führt nicht aus weshalb.

"Dann vielleicht...Wasser?" Chip wartet keine Antwort ab und schenkt Del einfach ein Glas Mineralwasser ein. Ist eh viel zu heiß für Kaffee. "Jo...schon... soweit." antwortet er auf dessen Frage. "Bissl nervös weil die Schulband gleich nen Auftritt hat und ich keine Zeit gehabt hab zu üben...aber jeder gute Musiker kann gut improvisieren, hab ich mal gehört." Er grinst."Lassen wir's mal drauf an kommen." Eigentlich sollte er ja sein Hemd zu Ende trocknen, aber Del ist auch interessant...vielleicht erfährt er ja noch was über den Ball oder warum er überhaupt mit geht dahin. "Und bei dir? Gehst du echt freiwillig auf den Ball? Zum Tanzen?" fragt er schmunzelnd.



"Danke.“ Del trinkt einen Schluck und hört zu. Nickend grinst er Chip an. "Das machst du schon.“ meint er ohne Chips Talente zu kennen. Aber Del ist ein positiver Sim und meint es ehrlich. "Ich gehe nur als Aushilfe mit. Scheinbar braucht es in der Mensa noch Sicherheitspersonal." Delsyn grinst. "Keine Essensschlacht unter meiner Aufsicht, verstanden?" sagt er nur halb ernst.

"Never!" antwortet Chip mit engelsgleicher Miene. "Sowas würden wir nie tun." Er setzt sich kurz mit an den Tisch. "Ich dachte schon du ... passt auf deinen kleinen Bruder auf, dass der keinen Blödsinn macht ...ach egal...du, ich muss noch ein Hemd in Form bringen...sonst blamier ich meine...Ballbegleitung ernsthaft, aber best..." Im selben Moment geht die Küchentür auf und Marga erscheint in...ja in was? Chip reißt erstaunt die Augen auf. Trägt sie da Jeans?Und ist das Kajal ums Auge? Das kann er jetzt grade nicht wechseln...so hat er seine Mutter nicht mal in seiner Kindheit gesehen. Mit offenem Mund starrt er sie an und sagt dann nur kurz:" Also...dann ist sie ja jetzt da...wir seh'n uns beim Ball, Del."Sein Blick wandert beim Rausgehen nochmal zwischen den beiden hin und her. Marga in Jeans...das gibt's doch nicht.
"Hallo Delsyn, wie schön dass du da bist und alles nach Plan klappt bisher!" Marga ist ganz aufgekratzt. Sie freut sich aus dem Haus zu kommen und weiß jemanden in ihrer Nähe, den sie um Hilfe bitten kann, wenn Not am Mann ist. Was will man mehr? "Alles in Ordnung bei dir? Können wir los zur Bahn?"

Del stemmt sich mit leicht übertriebener Geste vom Tisch hoch und nickt. "Startklar." Er sieht dem Jungen nach der irgendwie den Faden verloren hat als seine Mutter rein kam. Er lächelt Marga an. "Kann ich beim Tragen helfen?"

"Ja gerne." Marga lächelt und geht zum Kühlschrank. "Wir haben einmal diese Partypilze, die Küchlein und die...ja, wo sind sie denn?" Marga schiebt einiges im Kühlschrank hin und her, verteilt Sachen von unten nach oben und murmelt dabei vor sich hin. "Bertl wir doch nicht...nein..." Sie guckt nochmal oben und unten nach. "Da brat mir doch einer...das hat er doch nicht..."



Dann dreht sie sich Schulter zuckend zu Delsyn um. "Tja, irgendwie sind die Spinatpfannkuchen von Adrian verschwunden...ich kann's mir nicht erklären, aber ...egal, zum Suchen haben wir jetzt keine Zeit." Sie packt das Alufolie umwickelte Tablett mit den Pilzen in einen Korb und schiebt ihn in Richtung Delsyn. Sie selbst greift zu Küchlein und verzierten Käsespießchen, packt auch diese Köstlichkeiten in einen Korb und fragt: "Geht das so?"

Chip hat für den Schulball gekocht. Spannend. Delsyn muss ein wenig grinsen. Die Mühe hätte er sich zugegeben in dem Alter nicht gemacht. "Bestimmt." Delsyn hebt die Speisen auf und blickt auf die Uhr. "Der Bus fährt gleich, wir sollten uns beeilen." Er wendet sich dem Ausgang zu, hält Marga die Tür auf und schließt sie anschließend hinter sich.

"Wunderbar." Marga hakt Delsyn unter, wie sie es schon öfter getan hat und schmunzelt."Dann heißt es jetzt wohl...let's Rock and Roll!“

Chip geht nach Willow Creek - Denize' Haus

Delsyn geht nach [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool
Marga geht nach [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool


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16.04.2023 23:37 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 16:41)
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Hausmeister

Charakter: Bertl
Geschichsstrang: Die Weichen sind gestellt


Irgendwo schlägt ein Fensterladen an die Hauswand. Durchs geöffnete Wohnzimmerfenster weht eine sommerlich warme Brise und transportiert das sich monoton wiederholende Geräusch zu Bertl aufs Sofa. Er hat nur leicht gedöst und wird durch ein erneutes, dumpfes 'Klonk' aus einem unruhigen Traum geweckt.
Erschrocken reißt er die Augen auf und horcht kurz in die Dunkelheit...Dunkelheit? Wie spät ist es? Er will einen Blick aufs Handy werfen, als ihm alles wieder einfällt. Marga hat es dabei... zu diesem Schulball mitgenommen...sie ist weg....und Adrian auch....Stille umgibt... umfängt ihn und webt ihr dichtes Netz aus Ängsten, in denen er sich wieder verfangen wird, wenn er nicht gleich gegensteuert.



Fast schon panisch springt er auf und knipst das Wohnzimmerlicht an. Erleichtert seufzt er auf.
Bertram schlurft zur Küche und nimmt zwei Bier aus dem Kühlschrank. Heute wird er sich wohl länger mit der Einsamkeit auseinandersetzen müssen. Zischend öffnet er eine Flasche und trinkt sie in einem Zug halb leer. Leicht schwankend steht er da, dreht den Kronkorken zwischen den Fingern und versucht innerlich ein wenig ruhiger zu werden. Langsam setzt die Wirkung des Alkohols ein, er nimmt nochmal einen tiefen Schluck, rülpst und geht die Treppe zu Adrians Zimmer hoch. Dort steht der einzige PC im Haus , seit geraumer Zeit sein Fenster zur Welt , wenn ihn die eigenen Gespenster einholen und niemand da ist, der ihn ablenken kann...sprich Marga. Adrian ist sowieso verloren für ihn.
Bertl öffnet die Türe zu Chips Reich, ignoriert für den Moment das Chaos ringsherum, steigt über einen Kleiderhaufen und einen Fön, die am Boden liegen,stellt sein Bier auf dem kleinen Schreibtisch ab und lässt sich in den Stuhl fallen, der dort steht.
Er startet den Computer, der, wie er weiß, nicht passwortgeschützt ist und wartet bis er hochgefahren ist. Es ist ein älteres Modell, das dauert etwas.



Bertl greift nach der Bierflasche, trinkt und sieht sich im Raum um.
Katastrophe. Was ist nur aus seinem Sohn geworden? Braucht ihm Marga nicht zu kommen mit: alle Teenager sind so...sein eigener Vater hätte ihm die Ohren lang gezogen, wenn er sowas veranstaltet hätte wie Adrian hier.Sein Blick bleibt an dem alten Fussball hängen, der in einer Ecke vor sich hin gammelt...die Luft ist raus, es ist nur noch ein faltiges, zusammengefallenes Etwas, was dort liegt. Symbol für alles was mit diesem einen, fürchterlichen Streit damals untergegangen ist.
Bertl trinkt die Flasche leer und öffnet sofort mit einem herumliegenden Feuerzeug das nächste Bier. Bevor er sich in Gedanken an damals verlieren kann, bemerkt er, dass der PC betriebsbereit ist. Er öffnet diverse Seiten und bleibt schließlich bei Simtube hängen. Wie freudig Marga heute gelächelt hatte, als sie vom Motto des Balls erzählt hat. Rock'n Roll...
Er scrollt durch die Musikvideos und findet schließlich was er sucht. Zu dieser Musik haben sie getanzt, früher auf den Mottoparties...als die Welt noch nicht aus Alkohol, Leere und Frustration bestand. Rock'n Roll, Twist, Jive...
Als er noch Arbeit und eine Aufgabe hatte und Energie, die man beim Tanzen verschleudern konnte, als gäbe es kein morgen.Er klickt das Video an, nimmt einen Schluck Bier und lehnt sich zurück. Wie lange ist das jetzt her? 20 Jahre?
Der Alkohol tut seine Wirkung, die angespannte Unruhe von vor einer halben Stunde, weicht einer undefinierbaren Sehnsucht, während er trinkend den Pärchen auf der Tanzfläche zusieht.
Ein tanzendes Paar fesselt seine Aufmerksamkeit besonders.


https://www.youtube.com/watch?v=krlwzuCQvM4

Die beiden sind älter als er und Marga...was wäre, wenn es doch noch Hoffnung gäbe...für Marga und ihn? Wenn sie nochmal zusammen finden würden...wieder durchs Leben tanzen...aber seine Frau entgleitet ihm, bewegt sich weg aus seinem Agitationsradius. Über die Jahre ist das langsam passiert, ähnlich wie der Mond sich von der Erde entfernt. Fast unmerklich, aber stetig und unaufhaltsam. Jetzt geht sie außer Haus und knüpft neue Kontakte ohne auf ihn zu hören...das macht ihn ärgerlich und unsicher zugleich.
Bertl setzt die Flasche an und merkt , dass sie schon leer ist. Er braucht noch eins, sonst hält er heute das Alleinsein nicht aus.
Als er aufsteht, stößt sein Fuß unter dem Schreibtisch gegen etwas Hartes. Eine Flasche Wodka.
Stirnrunzelnd holt er sie hervor und betrachtet sie missmutig. Da wird er Adrian wohl mal die Leviten lesen müssen, was glaubt er denn wo er sich hier befindet? In einer Hippiekommune, wo alles erlaubt ist?
Er schraubt die Flasche auf und setzt zu einem tiefen Zug an. Aaaah...schon besser.
Das Pärchen hat ausgetanzt und er durchforstet die Vorschläge ,die ihm an der Seite gemacht werden. Verschiedene Tanzwettbewerbe, andere Musiker und...was ist das? Bertl schluckt kurz den Rest Wodka, den er im Mund hat und klickt auf die Werbung.

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Es gibt uns jetzt 20 Jahre!!
AAAUA!- Against Aliens Among Us Alliance -
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Das ist ja sensationell... wirklich? Aliens?
Interessiert beginnt Bertram zu lesen.


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18.04.2023 11:25 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 09:10)
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Hausmeister

Marga kommt von [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool
Chip kommt von [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool

Charaktere: Marga, Bertl, Chip
Geschichtsstrang: Sinnfindung?

Leicht besorgt steht Marga vor dem Briefkasten, dessen Klappe heute gar nicht ganz geschlossen ist. Da werden doch hoffentlich nicht wieder bergeweise Rechnungen drin sein?



Vorsichtig löst sie den Riegel und öffnet den Kasten.Ein großer Umschlag faltet sich auf und kommt ihr entgegen. Sie nimmt ihn mitsamt ein paar anderen Briefen heraus und geht, den Aufdruck auf der Sendung lesend, zurück ins Haus. Was ist das denn? Der Absender ist ...AAAUA??Against Aliens Among Us Alliance ? Das ist doch ein Witz, oder? Bertls Name steht als Adressat darauf... das kann ja nur ein Irrtum sein, er bekommt nie Post, außer vom Versorgungsamt.



Die Neugier siegt und sie reißt den Umschlag auf, während sie die Haustüre wieder hinter sich ins Schloss fallen lässt.
Marga biegt in Richtung Wohnzimmer ab, wo Bertl mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa sitzt. Als er sie kommen sieht, macht er es schnell aus und legt es auf den Tisch.



Schau mal was uns da ins Haus geflattert ist.“ Marga zieht drei Folien aus dem Umschlag und hält sie in Bertls Richtung.“Da ist auch noch ein Begleitbrief...“ sie holt auch diesen heraus, legt ihn auf den Tisch und begutachtet die merkwürdig changierenden Foliengebilde genauer. „Wer schickt uns denn da Tiefkühleinkaufstaschen einfach so?“ Das ist doch eine Alubeschichtung, ja klar. „Ist ja praktisch, die kann man immer gebrauchen.“ Sie will gerade Richtung Küche verschwinden damit, als Bertl mit für ihn völlig ungewöhnlicher Behändigkeit vom Sofa aufspringt und ihr die Sachen aus der Hand reißt.
Das sind keine Tiefkühltaschen, gib her!“ herrscht er sie mürrisch an, nimmt den Brief vom Tisch und verlässt ohne weitere Erklärung das Wohnzimmer.



Marga hört kurz darauf die Haustüre ins Schloss fallen. Ratlos bleibt sie noch für einen Moment stehen und geht dann in die Küche um den Abwasch zu erledigen. Was ist bloß los mit ihrem Mann? Seit ein paar Tagen fällt ihr schon auf, dass er öfter im Haus herum geht und dabei vor sich hin murmelt. Er trinkt derzeit keinen Schnaps , nur Bier , wie ihr am Vorrat im Kühlschrank aufgefallen ist und überhaupt...sein ganzes Benehmen ist sehr merkwürdig. Lange dauert 's nicht mehr und sie wird ihn zur Rede stellen.

Zeitgleich einen Stock höher

Chip sitzt an seinem PC und guckt sich zum zigsten Mal ein Video an, in dem zwei simple Bassläufe gespielt werden. Nebenbei hält er einen gefalteten Papierflieger in der Hand und simuliert Loopings und Abstürze damit. Die Tragflächen des Flugzeugs zieren Zahlen, die sich bei näherem Hinsehen als Schulnoten entpuppen würden...aber Chip sieht nicht näher hin und sonst ist keiner da.
Irgendwann hat er genug und schleudert das umfunktionierte Dokument in Richtung Bett, wo es kläglich nach unten trudelt und unter seiner Schlafstatt verschwindet. Da passt es hin. Sein mittelmäßiges Zeugnis. Chip schließt Stirn runzelnd den Browser und fährt den PC runter, nicht ohne kurz zu registrieren, dass er bei Simtube schon wieder so seltsame Videovorschläge bekommt...Aliens ?
Aufseufzend verschränkt er die Arme hinter dem Kopf.
Er darf gar nicht drüber nach denken, dass er mit einer Einserschülerin zusammen ist...wenn Denize sein Zeugnis sehen würde? Was würde sie denken von ihm? Dass er ein Versager ist? Unterbelichtet? Andererseits ist es ja kein Geheimnis und auch nicht erst seit gestern so, dass er sich durch die Schule mogelt mit dem geringstmöglichen Aufwand an Lernen und Anwesenheit.Und Denize würde sowieso nie über irgend jemanden so denken. Das macht Chip ein noch schlechteres Gefühl. Für sie würde er sich anstrengen...und wenn er jemals aus diesem öden Oasis Springs raus kommen will ist es auch höchste Zeit sich mehr ins Zeug zu legen. Raus aus Oasis und vielleicht in eine Zukunft mit Denize? Er will ihr auf jeden Fall was bieten, sollte es je dazu kommen. Verärgert bemerkt er, dass er an seinem Daumennagel kaut. Mit einem Ruck nimmt er die Hand vom Mund und runzelt die Stirn. Das darf einfach auch nicht mehr sein. Chip weiß woher es kommt, aber deshalb hat es noch lange keine Daseinsberechtigung. Es muss aufhören. Sein neben dem PC liegendes Handy gibt einen Ton von sich und Chip sieht in der Vorschau, dass Blaze geschrieben hat.



< Yo,lass die Tage wegfahren. Mal was anderes sehen. Von mir aus bring Denize mit.>

Grinsend tippt Chip eine Antwort. < Klar.Bin dabei. Von mir aus bring Viola mit 😛>

Das ist genau das Richtige um ihn auf andere Gedanken zu bringen.

Chip geht nach Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)


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18.04.2023 12:27 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 17:09)
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Hausmeister

Chip kommt von Oasis Springs

Charaktere: Chip/Marga
Geschichtsstrang: Was läuft bloß bei euch schief?


Als Chip sein Gepäck wieder im Schuppen verstauen will, entdeckt er Bertl zu spät. Er trägt wieder diesen seltsamen Hut und ist an der Werkbank zugange. Verdammt! Um diese Zeit?



Adrian! Warte!“ ruft sein Vater, als Chip auf der Stelle kehrt macht und sich verdrücken will.
Er will was von ihm? Erstarrend registriert Chip nicht nur das, sondern auch dass der Tonfall seines Vaters neutral bis...freundlich??? klingt.
Chips innerer Alarmpegel steigt während er sich umwendet.. „Was willst du?“ Seine Miene ist ausdruckslos, der Blick wachsam. Unwillkürlich spannt er die Bauchmuskeln an und ärgert sich gleichzeitig, dass Bertl immer noch die Macht hat diese Reaktionen bei ihm hervorzurufen.



Sein Vater dreht sich zur Werkbank um, kramt etwas in den Sachen, die sich dort türmen und zieht einen Hut heraus, der fast identisch ist mit dem Exemplar auf seinem Kopf.
Nimm den und trag ihn nach Möglichkeit so oft es geht. Er wird dich schützen.“ bei diesen Worten beugt er sich etwas näher zu Chip, der seinen säuerlichen Alkoholatem riechen kann. Abgestanden...Bier...nicht Schnaps. Er dreht angewidert den Kopf zur Seite, als Bertl ihm den Hut in die Hand drückt und sich wieder der Werkbank zu wendet.
Innerlich immer noch in Abwehrspannung, ist Chip für einen Augenblick so perplex, dass er erstmal gar nicht reagiert, sondern nur verblüfft auf das Ding in seiner Hand schaut. Dann geht er ein paar Schritte rückwärts, den Blick misstrauisch auf seinen Vater gerichtet, der gerade ein Schweißgerät in Betrieb nimmt. Schließlich dreht Chip sich um und eilt ins Haus.

Aus der Küche dringt Geschirrgeklapper, seine Mutter macht den Abwasch. Chips Blick fällt auf diesen dämlichen Hut in seiner Hand. Soll er zu ihr gehen und reden? Oder einfach hoch in sein Zimmer und Bass üben, um die Szene von eben zu vergessen?
Er seufzt und geht in die Küche, was er augenblicklich schwer bereut. Seine Mutter steht am Spülbecken und trägt auch so ein Exemplar auf dem Kopf. ..ich zieh aus...ich schwör...



Mom?“ Mit gerunzelter Stirn tritt Chip zu ihr und wedelt mit seinem Aluhut vor ihrer Nase herum.
Adrian! Erschreck mich doch nicht so!“ Marga zuckt zusammen und lässt die Kaffeetasse fallen, die sie gerade aus dem Spülwasser geholt hat. Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie ihn gar nicht kommen gehört hat. Das Porzellangefäß zerspringt in mehrere Teile. „Siehst du was du angerichtet hast?“ Marga sammelt die Scherben zusammen, packt sie in ein Geschirrhandtuch und geht zum Abfalleimer, während sie ihrem Sohn einen ärgerlichen Blick zu wirft.
Klar...ich..
Chip rollt mit den Augen und zeigt dann auf ihren Hut. „Was soll eigentlich der Sch..Blödsinn?“
Marga hält in ihrem Tun inne und atmet einmal hörbar ein und aus. Dann nimmt sie Chip am Ellbogen und lotst ihn sanft zum Esstisch. „Setzt dich, ich erzähl's dir..soweit ich's verstanden hab jedenfalls.“
Widerwillig lässt sich Chip auf einen der Stühle fallen und wirft den Hut auf die Tischplatte.
Abwartend sieht er seine Mutter an, die offensichtlich um die richtigen Worte ringt.



Marga ist nervös. Sie kennt ihre beiden Hitzköpfe nur zu gut und Adrian jetzt das Verhalten seines Vaters nahe zu bringen, erscheint ihr fast unmöglich, ohne dass er sich aufregen wird...aber sie muss es versuchen. Sie legt das Geschirrtuch mit den darin befindlichen Scherben auf dem Tisch ab,schluckt schwer, räuspert sich und beginnt vorsichtig:“ Du hast ja gemerkt, dass dein Vater sich in der letzten Zeit ziemlich verändert hat..dass er, na..sagen wir mal endlich...“

Endlich wieder den Ars ch vom Sofa hoch gekriegt hat?“ unterbricht Chip sie spöttisch. „Von mir aus hätt er ihn gern da lassen können.“ Er kippelt etwas mit seinem Stuhl und verschränkt die Arme vor der Brust.

Adrian, warum musst du nur so oft solche hässlichen Sachen sagen?“ Marga spürt, wie ihr die Tränen in die Augen steigen. “Jetzt lass mich doch mal reden.“ Sie nimmt den Hut ab und knetet ihn zwischen den Fingern.
Chip nickt und bekommt ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Er will seine Mutter nicht zum Weinen bringen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Sie hat es schwer genug...“Lass hören.“



Marga nickt und überlegt.“ Also..so richtig hab ich auch nicht alles verstanden. Aber Bertl hat wohl so..so Leute kennen gelernt, die Dinge wissen, die den meisten Sims unbekannt bleiben.“
Sie schaut ihn mit großen Augen an. Chips rechte Augenbraue schnellt nach oben. ..what the f..?“
Das ist eine große Organisation, die wichtige Aufklärungsarbeit leistet, sagt er und..ja .. und Sims hilft, sich gegen Einflüsse von Wesen aus anderen Welten zu schützen.“
Die linke Augenbraue folgt der Rechten. Chip traut seinen Ohren nicht, schweigt aber vorerst.
Sein Blick wandert ein paar Mal von links nach rechts auf der Tischplatte und dann zurück zu seiner Mutter, die ihn etwas verzagt anschaut. „Noch was?“ fragt er dann misstrauisch. ..sind hier jetzt alle übergeschnappt?
Seine Mutter nickt. „Ja, ich wollte dich bitten, dass du keinen Streit mit ihm suchst und..vielleicht ein bisschen mit machst, wie ich auch.“ sagt sie bittend und setzt den Hut wieder auf.

Chips Miene bleibt unbewegt, nur sein Blick wandert vom Tisch zum Hut und dann zu Margas Augen , wo er verweilt.
Guck doch nicht so, Adrian.“ Ihre Stimme zittert etwas.
Chip holt tief Luft und stößt sie dann langsam durch den leicht geöfffneten Mund wieder aus. „Wenn du damit meinst ich soll diese Ding da aufsetzen...VERGISS es.“



Margas Blick wird wieder bittend.
Weißt du, er trinkt weniger ...na ja...keinen Schnaps mehr. Er sagt, der macht seine Gedanken anfällig für tela..telpo...ach, irgendwelche tele..Einwirkungen. Wegen der Einflüsse arbeitet er an einer verbesserten Form von diesem Hut... der soll uns alle dann besser schützen.“
Um Verständnis heischend blickt Marga in Adrians versteinertes Gesicht. “Es gibt ihm irgendwie wieder Mut.. einen Sinn im Leben..“

..das glaub ich doch alles gar nicht.. Chip schweigt immer noch, aber langsam wird’s ihm richtig mulmig zumute.

Weißt du..“ seine Mutter beugt sich über den Tisch , senkt die Stimme und fährt in verschwörerischem Tonfall fort:“ Ich glaub doch auch nichts von dem was er da erzählt, aber wenn er deshalb weniger trinkt und nicht nur den ganzen Tag vor dem Fernseher herumliegt, dann mach ich das gerne. Du weißt doch wie es ist..war..die letzten Jahre.“



Chip nickt..und ob er das weiß. Okay...ihr zuliebe..
Stop!“ Er schüttelt den Kopf und pustet einmal laut die Luft aus.“ Ich werd mich zusammen nehmen und nicht mit ihm streiten und du lässt mich dafür in Ruhe mit den Dingern.“ er weist mit dem Kinn in Richtung Aluhut auf dem Tisch. „..und sorgst dafür, dass er es auch tut!“ Er steht auf und wartet noch kurz auf ihre Antwort.
Marga nestelt an ihrem Kleid herum, nimmt dann den Hut vom Stuhl und hält ihn in Adrians Richtung. „Magst du ihn nicht wenigstens mitnehmen?“ fragt sie zaghaft.
Nein!“ Chip nimmt ihn ihr aus der Hand und wirft ihn verächtlich auf den Küchentisch. „Vielleicht malern wir ja mal, dann kann man den bestimmt noch gut brauchen.“ spottet er, geht raus, wirft die Küchentür hinter sich zu und stapft die Treppe hoch in sein Zimmer.



Was für eine Sch.....und irgendwann will Denize hierher kommen. NO WAY!
Kurz darauf dröhnt laute Musik durch den oberen Stock.Zwischendurch hört man holprige Basstöne heraus. It's a long way to the top if you wanna..SURVIVE!

Chip geht nach Oasis Springs Nr. 6 - Oasis Springs Endstation + Versteck von Blaze und Chip


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18.04.2023 23:15 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 17:17)
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Hausmeister

Chip kommt von Henford-on-Bagley

Charaktere: Bertl, Marga, Chip
Geschichtsstrang: Sie sind überall!


Das metallische Klackern des Lötkolbens, der unkontrolliert gegen das zu bearbeitende Metallstück schlägt, lässt ein paar Vögel im Gebüsch wachsam verstummen. Bertl wirft frustriert das Gerät auf die Werkbank und stützt sich am Holz ab um sich zu beruhigen. Auf seiner Stirn stehen Schweißperlen, die nichts mit der spätsommerlichen Hitze zu tun haben. Er steht mit gesenktem Kopf und kämpft gegen die unbändige Gier an, in die Küche zu gehen, eine Flasche Wodka aus dem Kühlschrank zu reißen und sie einfach in sich hinein zu kippen.
Stattdessen greift er zur halbvollen Bierflasche neben sich und leert sie vollständig.
Das beruhigt die Nerven etwas, aber an löten ist nicht zu denken. Die Arbeit an einer Kopfbedeckung, die seine Familie deutlich besser schützen würde, als der Aluhut, ist so immens wichtig. Er muss es schaffen ohne Schnaps auszukommen...sie können sonst in sein Gehirn eindringen und dort Gedanken manifestieren, die er nicht von seinen Eigenen würde unterscheiden können. Diese Wesen sind hochintelligent und verfügen über unglaublich raffinierte Mittel zur Infiltrierung der Welt der Sims, deshalb muss er es schaffen sich vom Schnaps fern zu halten.
Das Tier in seinem Inneren beginnt sich wieder zu rühren..er kann fühlen wie es den Kopf hebt , die Zähne fletscht und erneut zu einem mächtigen Gebrüll nach dem einzig befriedigenden Mittel ansetzt: hochprozentiger Alkohol.
Bertl wischt sich mit einem Zipfel seines Hemdes die Stirn ab und geht leicht schwankend zum Schuppen, wo er sich eine neue Flasche Bier holt. Zitternd leert er auch diese in einem Zug zur Hälfte und geht dann, die Flasche in der einen Hand, Meterstab und Spaten in der anderen, in Richtung Gemüsegarten. Je weiter er von Küche und Kühlschrank weg ist, desto besser.

Marga kniet im Gemüsebeet und zupft Raupen und gelbe Blätter von den Pflanzen. Ihre Gedanken sind beim heutigen Morgen, als Bertl einen großen Umschlag aus dem Briefkasten geholt hat..wieder von dieser Organisation. Ob sie sich ernsthafte Sorgen machen sollte? Ihre Gefühle sind so zwiespältig. Einerseits hat er derzeit tagsüber eine Verfassung, die es ermöglicht Gespräche zu führen, aber erschreckenderweise gibt es mittlerweile nichts mehr, worüber sie reden können, außer Adrian und eben..die Außerirdischen. Jahrelang hat sie sich gewünscht wieder gemeinsam am Tisch zu sitzen wie früher und einfach zu reden..nichts kompliziertes, nur das Tagesgeschehen, Pläne fürs Wochenende ..irgendwas Leichtes. Jetzt sitzen sie da mit ihren Aluhüten, rühren in ihren Kaffeetassen und Marga kann nur zuhören, wenn Bertl von seinen Theorien spricht, die sie eh nur zur Hälfte versteht. Sie seufzt und kratzt sich an der Stirn. Fürchterliches Ding. Gerade hier bei der Gartenarbeit, wenn die Sonne drauf scheint ist es besonders unangenehm. Man schwitzt, es kratzt und das Teil verrutscht einfach ständig. Energisch zieht sie den Hut vom Kopf und wirft ihn neben sich ins Beet. Aaah, was für eine Erleichterung.

Bertl biegt gerade in den Garten ein, als er sieht wie Marga den Hut vom Kopf nimmt. „Um Gottes Willen! Gerade hier darfst du den auf keinen Fall abnehmen!“ Er eilt zu ihr, wirft das Werkzeug ins Gras, stellt das Bier ab und greift nach dem kostbaren Teil. Mit Nachdruck setzt er es Marga wieder auf und klärt sie auf:“ Der Garten ist derzeit der gefährlichste Teil des Grundstücks, du solltest nicht ohne mich hier arbeiten.“ Er schweigt kurz. „Beziehungsweise vorerst gar nicht, bis ich das alles vermessen habe und die Areale, die sicher sind gekennzeichnet habe.“
Stöhnend richtet sich Marga auf. „Wie meinst du denn das? Areale? Ich kann doch die Pflanzen nicht unversorgt lassen, die sind fast erntereif.“ Verblüfft reißt sie die Augen auf und starrt ihren Mann an. „Was um alles in der Welt willst du denn da ausmessen?“



Vorsichtig blickt sich Bertl um und zieht dann Marga näher zu sich. „Das kann ich dir nicht im Einzelnen erklären jetzt..zu kompliziert.“ Er bückt sich nach der Bierflasche und zieht Marga mit auf die Gartenbank. „Setz dich, ich erzähl dir ein paar Sachen im Vertrauen.“
Er ext das Bier und legt Marga eine Arm um die Schultern, als wolle er ihr Halt geben.
Ich hab heute die Unterlagen dafür bekommen, wie ich den Garten in Planquadrate einteilen kann und die Flächen berechnen kann, die du gefahrlos bearbeiten kannst. Ich hoffe es werden genügend sein.“ Er schaut Marga ernst an, die ihm schweigend zuhört.“Sie leben nicht nur unter uns...sondern auch UNTER uns.“ Er zeigt bedeutungsschwanger mit einer tippenden Fingerbewegung auf den Boden zu ihren Füßen.



Da unten existieren Gebiete, in denen sie ihren Nachwuchs groß ziehen und wenn du an Stellen gräbst, die sensibel sind, dann übertragen sich die Schwingungen dorthin und diese alarmieren die Wächter.“ Er zieht sie noch näher zu sich.“Die gehen dann in den Verteidigungsmodus, weil sie die Brut schützen müssen und senden Energien aus, die durch das Erdreich bis zu dir durch dein Grabwerkzeug in deinen Körper dringen und ihn infiltrieren.“ Bertl legt eine Kunstpause ein und sehnt sich nach einer weiteren Flasche Bier.“Wenn dich diese Energie durchdringt, wirst du erst nicht viel spüren..ein Kribbeln vielleicht, eine leichte Unruhe..aber irgendwann veränderst du dich, deine Gedanken werden sich nur noch um Pflanzen drehen, du fühlst dich selbst wie eine Pflanze und du wirst nur noch von Sonnenlicht und Wasser leben wollen, nicht mehr fähig sein dein Leben zu leben...irgendwann wirst du sterben daran, weil niemand von uns nur von Licht und Wasser leben kann.“ Bertl schaut Marga wieder ernst an. „Und deshalb werde ich dafür sorgen, dass so etwas nicht passiert und den Garten umgestalten.“

Marga schluckt einmal schwer und schweigt vorerst. Wo soll das nur alles hinführen? Und...wenn da womöglich auch nur ein Quäntchen Wahrheit dahinter steckt? Ihr wird ganz schummerig bei der Vorstellung. Außerdem ist der Garten ihr Refugium und auch ihr Rückzugsort...zum träumen, nachdenken, ungestört sein. Bertls Einmischung gefällt ihr überhaupt nicht.



Weißt du, wir müssen einfach sehr vorsichtig und umsichtig sein, das ist das A und O...folge dem weißen Kaninchen sag ich da nur ..“ setzt Bertl noch leise hinzu.

Aber..aber die in unserem Garten sind doch braun.“ sagt Marga ganz verzagt guckend, während sie zu ergründen versucht, was denn nun wieder die possierlichen Tierchen mit der Alienverschwörung zu tun haben.“Sie sind ganz harmlos und niedlich.“ schickt sie noch hinterher. Wie aufs Stichwort hoppelt einer der kleinen Nager durchs Gemüsebeet und verschwindet dann in dem alten Baumstumpf, in dem sie wohl ihre Höhle haben. Hoffentlich hat Bertl den noch nicht entdeckt und lässt die Tierchen in Ruhe.
Marga ist verunsichert von Bertls Theorien. Trotzdem muss sie ihn unterstützen, er versucht das Beste für sie alle zu tun und hat endlich wieder Ideen und ein wenig Tatkraft. Als er noch die Abteilung in der Fischfabrik geleitet hat, war er oft so einfallsreich gewesen, hatte sich auch da Gedanken um seine Untergebenen gemacht..um die Arbeitsbedingungen und was man verbessern könnte. Dafür hat sie ihn sehr respektiert. Marga betrachtet ihren Mann von der Seite. Gealtert ist er und gezeichnet von der Sucht..hoffentlich wird er die besiegen können..
Vielleicht steckt ja doch noch ein wenig von dem Mann von damals in ihm und ...ach, kommt Zeit, kommt Rat denkt sie seufzend und streicht ihre Schürze glatt.



Als hätte er Margas Gedanken gelesen sagt Bertl unvermittelt. „Geh jetzt ins Haus, ich will anfangen..und entsorge den Schnapsvorrat..der muss weg.“ Schwerfällig steht Bertl auf und geht zu seinem Werkzeug. Kurz darauf kniet er schon am Boden und vermisst neben Margas geliebten Kirschbäumen den Boden.
Hoffentlich lässt er von denen die Finger. Seufzend steht auch Marga auf und geht ins Haus. Wo soll sie nur mit ihrem Selbstgebrannten hin, wenn Bertl jetzt überall herumgeistert und das Haus „sicher“ machen will. Probleme über Probleme, nur anderer Natur als bisher üblich. Vielleicht sollte sie sich erstmal einen genehmigen und dann weiter nachdenken..


Zwischenzeitlich in Adrians Universum...

Ein paar Stunden hat Chip damit verbracht auf seinem Bett zu liegen und die Mathe-und Physikaufgaben zu bearbeiten, die Denize ihm mit nach Hause gegeben hat.
Sie waren schwimmen und als „Sahnehäubchen“ gab's diesmal keinen Nachhilfeunterricht, sondern einen Packen Papier, voll mit Denkstoff. Nachdem er sich abschließend noch durch den 'Energieerhaltungssatz der Mechanik' gequält hat, muss ein Ausgleich her. Chip hat das Gefühl dass sein Gehirn sich erst wieder an solche Art Denken gewöhnen muss..und er sich auch. Verdammt anstrengend. Schwankend ob er lieber Bass üben soll oder sprayen gehen, hat er er sich letztlich für Sound über Kopfhörer und sprayen entschieden und steht jetzt unter einer kleinen Brücke vor seinem Werk, das genau das ausdrückt, worin er im Moment seine Hoffnungen setzt.



Hoffentlich findet sich bald ein Schlagzeug für Stephen und sie können mit den Proben beginnen. Zufrieden mit sich und seinem Werk packt Chip schnell seine Dosen wieder in den Rucksack, schwingt sich aufs Board und macht sich auf den Heimweg. Vielleicht später zur Ablenkung noch beim Skatepark vorbei schauen, zuhause ist es einfach nicht gemütlich zur Zeit.
Als er vor dem Haus ankommt, sieht er seinen Vater im Garten herum knien und kleine Pflöcke in die Erde schlagen. Was wird das denn wieder? Er ist wirklich überall und es gibt keinen Ort mehr an dem man entspannt ungestört sein kann.Vor ein paar Tagen wollte er sogar in sein Zimmer kommen um irgendwas zu überprüfen. Nach einer lautstarken Diskussion durch die verschlossene Türe, die sich Chip geweigert hatte aufzumachen, war er wieder abgezogen.
Adrian, gut dass du da bist...hilf mir mal kurz!“ Chip wirft stöhnend den Kopf in den Nacken. Zu langsam gewesen. Er lehnt das Board an die Hauswand und trottet lustlos zu seinem Vater hinüber. „Was gibt’s?“
Bertl blickt auf und drückt Chip eine Spule mit Schnur in die Hand. „Ich schlag die Pflöcke ein und du spannst die Schnur, dann geht’s schneller.“
Soll er fragen warum sein Vater hier so ein Spektakel veranstaltet? Lieber nicht. Die Vorstellung was da vielleicht alles an wirrer Info rüber kommt macht Chip regelrecht Angst. Bertl betrunken und schnarchend auf dem Sofa war eine berechenbare Größe...das hier ist einfach nur ..creepy. Vor allem ist das Margas Revier...das sie das so zulässt..kaum zu glauben. Schweigend arbeiten sie eine Weile, nur unterbrochen von Bertls gelegentlichen Anweisungen. Chips Nerven sind ziemlich angespannt. So nahe mit seinem Vater zusammen zu sein ist ungewohnt und er traut ihm seit er diese 'Ideen' hat noch weniger als vorher. Die häusliche Situation ist so ungemütlich und verunsichernd, dass er schon überlegt hat, ob er nicht eine Weile zum zelten fahren soll...einfach um
..ja, einfach um leben zu können. Hier rechnet er jede Minute mit einer neuen Aktion von Bertl, was mit Sicherheit in Kürze zu einem gewaltigen Krach führen wird...auch wenn er seiner Mutter versprochen hat, sich zusammen zu reißen.
Nach einer Stunde, in der sie, in für Chip nicht nachvollziehbaren Mustern, Schnüre durch den ganzen Garten gezogen haben, entlässt ihn Bertl.



„Danke Adrian.“
Chip fällt fast ein Ohr ab. Er wirft Bertl einen misstrauischen Blick zu und nickt dann nur, bevor er eilig ins Haus geht. Bloß weg hier jetzt.

Als er durstig die Küche betritt, ist seine Mutter gerade dabei den Inhalt diverser Schnapsflaschen in den Abfluss zu gießen. „Mom! STOP!!“
Schnell greift er die Wodkaflasche, die sie grade in Arbeit hat und stellt sich schützend vor die anderen Flaschen. „Das ist teures Zeug, das kannst du doch nicht einfach so weggießen!“



Doch!“ Marga entwindet ihm den Wodka und schüttet den Rest energisch in den Ausguss. „Dein Vater will damit aufhören und ich unterstütze ihn dabei.“

Ja, der vielleicht, aber ich kann die brauchen..
Warte!“ Chip schnappt die restlichen Flaschen und stellt sie auf den Küchentisch. „Ähm..ich bin bald auf eine Party eingeladen und hab eh keine Kohle auch was mitzubringen..du weißt doch wie das ist, alle haben was dabei und ich müsste mit leeren Händen kommen..ich nehm sie mit dahin, dann haben sie noch Verwendung, okay? Ich trink das ja nicht alleine, da sind ne Menge Leute ...komm, gib dir nen Ruck.“ Chips Stimme wird leicht bittend und er lächelt sie so lieb an wie möglich.

Marga seufzt. Wenn er so guckt, kann sie ganz schlecht Nein sagen und das weiß Adrian ganz genau. Trotzdem muss sie schmunzeln und eigentlich hat er ja Recht..wenn er sie mit zu seinen Freunden nimmt und die das alle zusammen trinken, dann ist das ja nicht so schlimm..da bekommt jeder nur ein, zwei Gläschen ab und gut.“Na gut, aber übertreib's nicht, hörst du?“

Natürlich nicht.“ Chip triumphiert innerlich. „Danke, du bist die Beste.“ Er küsst sie auf die Wange und will sich mit seinen Schätzen davon machen, als doch noch eine Frage kommt.“Wo ist denn die Party? Kenn ich die Leute?“

Seufzend dreht Chip sich nochmal um. „Es ist bei Stephen, ne kleine Feier unter Freunden...nix Wildes. Du kennst ja Steph, er ist in Ordnung und seine Kumpels auch.“
Hoffentlich reicht das zur Beruhigung.

Ach, bei Stephen, wie nett.“ Marga denkt nach.“Er wollte doch mal zu Kaffee trinken vorbei kommen, erinnerst du dich noch? Haben wir beim Schulball besprochen. Mach doch bei der Gelegenheit was aus mit ihm und sag's mir dann, ja?“

Mmmh, mach ich.“ Chip verkneift sich ein Grinsen. „Freut er sich bestimmt, er liebt deine Kuchen.“ Im selben Augenblick brummelt sein Handy. Zwei Nachrichten? Eine davon von Blaze auf simbook ? Irving hat ihm sein Handy abgenommen?? Alter! Schnell schickt er Blaze seine Nummer und öffnet dann die andere Nachricht, die, wie er überrascht feststellt von Nouki kommt.

< Heya Chip,suchst du noch nen Job? Ich wüsste dir was für die Winterferien. Du könntest Kindern Snowboard fahren beibringen. Der Typ zahlt richtig gut, ich hab dir ja schon erzählt davon. Dieses Jahr brauchen sie mehr Leute. Meld dich wenn du mit machen willst, wir fahren in den nächsten Tagen nach Mt.Komorebi. LG Nouki >

Wow, wie cool. Nicht nur dass er Geld verdienen kann, sondern auch dass sie an ihn gedacht hat. Chip ist noch nicht oft Snowboard gefahren, aber mit ein bisschen Übung bekommt er das sicher hin, vor allem wenn es ein Kinderkurs ist. Die müssen ja nur die Grundlagen lernen...aber Kinder? So nervige Rotzgören wie Eve und kleine Möchtegernsupermen, die dann beim kleinsten Sturz ein Heulkonzert anstimmen? Puh..aber egal, es bringt Kohle und das ist das Wichtigste.

Mom, du wirst es nicht glauben, aber ich hab noch nen Job für die Winterferien. Ein Snowboardkurs in Mt.Komerebi, der gut bezahlt wird.Eine Klassenkameradin hat mir grad geschrieben.“ Kann er gleich nochmal nen guten Eindruck machen bei Marga.

Ach, wie schön!“ Marga ist angenehm überrascht. Ihr Sohn mausert sich scheinbar langsam, was eigentlich kaum zu glauben ist. Als sie vorhin den Korb mit seiner Wäsche in sein Zimmer gestellt hat, lagen Mathematikaufgaben auf dem Bett herum ...mit seiner Handschrift. Derzeit keimt ein leiser Hoffnungsschimmer in Marga auf, dass ihr Adrian doch noch die Kurve kriegen könnte. Aber die Erfahrung hat sie gelehrt, sich nicht zu vorschnell zu freuen..erstmal abwarten ob das Bestand hat. „Das wird ja eine ganz neue Erfahrung für dich, da bin ich mal gespannt.“ schmunzelt Marga.

Jup, ich auch.“ antwortet Chip, schnappt sich erneut die Flaschen und geht in sein Zimmer, um Nouki anzurufen. Chip ist neugierig wie das ablaufen soll mit dem Kurs ..wohnen sie dann in Mt.Komorebi? So viel er weiß haben ihre Eltern da ein Ferienhaus...aber das kann er nicht bringen..einfach zu Denize sagen: Hey, ich bleib mal eben für zwei Wochen mit Nouki da im Ferienhaus, wir geben nen Kurs, alles ganz harmlos... Ja, ne..is klar. Dann kommt Denize eben mit.Wäre auch schön, zwei Wochen da eingeschneit mit ihr...sie kann ja dann die heulenden Kiddies trösten, wenn sie kopfüber im Schnee stecken, dann muss er das schon nicht tun. Schmunzelnd bei der Vorstellung tippt er Noukis Nummer.Vielleicht kann er sich irgendwie bei ihr revanchieren. Er könnte sie zur Party bei Stephen einladen.. warum eigentlich nicht?



Chip geht nach Stranger Ville


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19.04.2023 12:24 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 20:13)
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Hausmeister

Chip kommt von Oasis Springs

Geschichtsstrang: Es nimmt kein Ende

Aus dem oberen Stockwerk klingt energisches Bassgezupfe zu Marga herunter, die gerade verträumt Richtung Briefkasten unterwegs ist. Soeben ist sie mit einer Schachtel Lieblingspralinen bei „Das Haus am See“ dahingeschmolzen und eigentlich..eigentlich weiß man doch nie, oder? Für einen Moment bleibt sie andächtig im Hausflur stehen, mit einer Hand an ihrer Schürze zupfend die andere streicht eine Haarsträhne aus der Stirn. Die Basstöne werden lauter. Der gute Junge..fleißig am Lernen in letzter Zeit und nun spielt er auch noch in einer Kapelle , wie er ihr vor kurzem erzählt hat. Wer hätte denn noch vor ein paar Monaten an so was gedacht, als Adrian völlig verdreckt und mit angebrochener Nase von dieser Musikveranstaltung zurückgekommen ist. Marga schüttelt leicht den Kopf und öffnet die Haustüre, um auf die Veranda zu treten. Was für ein schöner Vormittag. So friedlich. Nur die Vögel zwitschern in den Kirschbäumen und ein süßes Kaninchen hoppelt vorbei ohne jede Scheu. Mit leicht klopfendem Herzen bleibt sie schließlich vor dem Briefkasten stehen. Was wenn...?
Wenn nun tatsächlich ein Brief von IHM da drin liegen würde...er sie fragen würde..Marga, wie ist dein Tag? Meiner ist wunderschön...noch schöner wäre er wenn du...



„TUUUUTTUUUTRÖÖÖÖTUUUTRÖÖÖT!!!“ Erschrocken zusammenzuckend reißt Marga angesichts der dröhnenden Hupfanfare in ihrem Rücken die Augen auf. Als sie herumwirbelt hält gerade ein Lastwagen mit laut quietschenden Bremsen vor ihrem Haus und Bertls Stimme dringt vom Garten her:„Ich komme, Moment...bin schon da, ich fliege!“
Aus dem Führerhaus des LKWs steigt ein korpulenter, bärtiger Mann, der sie unter zusammengewachsenen Brauen grimmig ansieht. Definitiv nicht ER, realisiert Marga seufzend und fragt:“ Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Suchen Sie jemanden?“
Ich hab ne Ladung für Töpfer, Oasis Springs ...ist das hier?“ Der Typ schiebt einen Priem von einer Wange in die andere und pflanzt sich breitbeinig vor Marga auf.
Verunsichert blickt Marga zum Gefährt und zurück zum Fahrer, der ungeduldig von einem Fuß auf den anderen steigt. „Jja..aah, ich denke schon.“ stammelt sie dann immer noch irritiert, als Bertl lautstark um die Ecke biegt.
Was stehst du so untätig herum, Marga?“ fährt er sie unwirsch an. „Biete dem Herrn einen Kaffe an oder mach dich sonstwie nützlich!“ Bertl wartet gar keine Antwort ab, sondern begibt sich mit dem Mann zum LKW, um diesen hinten zu öffnen. „Aber, ich...“ setzt sie erneut an, als ihr Mann abwinkt. „Ich erklär dir später alles, das ist ein großer Tag für mich...für UNS!“ ruft er ihr zu.
Unfähig sich von der Stelle zu rühren, verfolgt Marga die Aktivitäten der beiden und registriert nebenbei, dass die Basstöne inzwischen verstummt sind. Mit einem Ruck wird die Haustür geöffnet und Adrian kommt betont lässig aus dem Haus heraus geschlendert.
Alter, was ist das für ein Krawall und was geht bei ihm ab?“ fragt er mit einem Kopfnicken Richtung Bertl und Lastwagen. Marga wirft ihm einen etwas hilflosen Blick zu und zuckt die Schultern. „Ich hab keine Ahnung und ehrlich gesagt fürchte ich mich ein bisschen davor eine zu bekomm...“ Sie verstummt und beide blicken überrascht auf den Imbissstand?, den Bertl mit dem Fahrer zusammen auslädt und direkt vor ihrem Haus zum Stehen bringt.
Es sieht tatsächlich aus wie ein Würstchenstand, nur dass über der Verkaufsluke in großen Lettern: „Beware of Aliens“und darunter, etwas kleiner:“ Alles zum Schutz und zur Sicherheit in bester Qualität“ steht und ganz oben prangt ein Logo, das ihr nur allzu bekannt sind: AAAUA...Oh je...worauf hat ihr Mann sich da bloß wieder eingelassen?
Da bin ich mal gespannt was er mir nachher erzählt...
Immer noch wie versteinert blickt sie mit großen Augen zu Adrian.



Das gibt’s doch nicht...der Alte setzt immer noch einen drauf. Beunruhigt beobachtet Chip die Aktion. Kaum ist der Wagen abgeladen, unterzeichnet sein Vater irgendwelche Papiere und der Fahrer schwingt sich wieder in die Kabine um sein Fahrzeug mit viel Getöse zu starten. Das Horn ertönt noch einmal laut, dann verschwindet der Laster, eine dichte Staubwolke aufwirbelnd, langsam in der Ferne. Zurück bleiben zwei verwirrte Sims und einer, der vor Freude strahlt.
Adrian, gut dass du da bist, pack mal mit an!“ befiehlt sein Vater und gestikuliert wild mit den Armen. „Das Teil muss nochmal versetzt werden, ich hab schon einen Platz vorbereitet dafür.“
Mit einem tiefen Stoßseufzer setzt sich Chip in Bewegung, nachdem ihm seine Mutter einen bittenden Blick zugeworfen hat.
Tatsächlich befindet sich etwas seitlich ein Areal, dass mit Pflastersteinen ausgelegt und begradigt wurde. Ist ihm gar nicht aufgefallen bisher, aber wann war er das letzte Mal im Garten oder ums Haus herum gewesen? Seit das Weed abgeerntet ist, gibt’ s wenig Grund für Chip sich dort aufzuhalten.
Innerlich fluchend hievt Chip das Ungetüm zusammen mit Bertl dorthin. Er ist hin-und hergerissen, ob er jetzt fragen soll, was das wird oder sich schnellstmöglich zur Spätschicht in der Pommesbude verkrümeln. Schließlich siegt die Neugierde.
Was is n das für n Ding?“ fragt er Bertl in scheinbar minimal interessiertem Ton.
Sein Vater, heute ausnahmsweise mal nicht in Bademantel und Schlappen, aber mit deutlicher Bierfahne, antwortet stolz: „Das mein Junge,“ er wirft sich in die Brust. „das ist unsere geschäftliche Zukunft.“
Aha“, gibt Chip vorsichtig zurück und bereut schon zutiefst, dass er überhaupt gefragt hat. Deine vielleicht...
Ich mach mich selbstständig mit dem Verkauf von Waren, die Sims vor außerirdischen Einflüssen schützen können...und natürlich auch Informationsmaterial für Interessierte. Das ist DIE Innovation.“ Er schaut Chip erwartungsvoll an.
Ja...bestimmt,“ kommt es zögerlich von Seiten seines Sohnes.
Aber...erzähl's mir nachher, ich muss zur Spätschicht jetzt..ich komm sonst zu spät.“ sagt Chip noch rasch und Bertl nickt abwesend. Er ist schon damit beschäftigt das Innenleben seiner Neuerwerbung zu inspizieren.
Warte!“ ruft er von drinnen. „Ich hab hier ein Buch für dich. Es ist wichtig über die Welt Bescheid zu wissen, Adrian...sie beherbergt mehr Geheimnisse als man sich vorstellen kann.“
Chip schluckt einmal schwer. „Mmmh...ich guck`s mal an.“ gibt er verunsichert zurück ohne das Werk auch nur eines Blickes zu würdigen und verkrümelt sich schnell ins Haus.
Dieser neue Bertl verursacht ihm immer ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube...er hat keine Ahnung wie er damit umgehen soll.
Chip packt für Cook eines seiner älteren Boards in den Rucksack und kommt wenig später in Arbeitsklamotten wieder aus dem Haus. Das Buch steckt er mit in den Rucksack, damit es nicht liegen bleibt und Anlass für Diskussionen bietet.
Marga noch schnell zu winkend, schwingt er sich auf sein Skateboard und nimmt sich vor, später seine Mutter zu fragen, was diese neueste Entwicklung in seinem 'Zuhause' zu bedeuten hat. Gut, dass er sich nach der Schicht mit den Anderen am Skateplatz treffen wird. Die Aussicht darauf lässt seine Laune wieder etwas sonniger werden.



Abends...

Immer das Gleiche nach der Schicht. Chip hat das Gefühl, dass er von oben bis unten nach Bratfett riecht, obwohl er sich geduscht und nach der Arbeit umgezogen hat. Sein Arbeitsplatz ist nicht der Beste, aber für Sanitäranlagen hat sein Chef gesorgt. Na ja, muss er wahrscheinlich...sonst hätte der Sparfuchs höchstens ein Waschbecken springen lassen.Chip muss ein wenig grinsen.
Wäre nicht Denize dabei heute Abend, würde er sich gar keine Gedanken über so was machen, aber so fühlt er sich ein bisschen unwohl. Egal. Ist jetzt nicht zu ändern.
Als er sich jetzt dem Skatepark nähert, kann er erkennen, dass irgendwer schon ein Feuer entzündet hat. Cool. Musik aus billigen Boxen weht zu ihm herüber und augenblicklich stellt sich dieses heimelige Gefühl ein, das ihn immer wieder überkommt, wenn er sich hier aufhält. Es ist dem Gefühl von damals in der Hütte ähnlich, nur nicht so ausgeprägt...ein Hauch von Heimat eben.
Er gibt dem Board nochmal Schwung und entdeckt gleich darauf die kleine Truppe...und Viola, die gerade hinter Cook mit einem coolen Move landet. Was sie sagt, kann er nicht verstehen, nur sehen dass sie grinst und ihre Augen funkeln. Als er seine Freunde erreicht, fällt ihm sofort Denize' Gesichtsausdruck auf. Stimmt etwas nicht? Hat Blaze etwa wieder ne große Klappe gehabt...? Sein Blick schweift kurz in die Runde. „Hey, alle startklar?“ Er gibt Blaze und Cook die Faust, nickt Viola zu und stellt sich dann zu Denize. Hoffentlich fühlt sie sich wohl...hier in 'seinem' Revier und guckt nicht so komisch, weil ihr die Umgebung zu asi ist oder so was..

Chip geht nach Oasis Springs Nr. 21 - Skate Park


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19.04.2023 22:19 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 09:15)
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Hausmeister

Geschichtsstrang: Alles im Umbruch

Nachdenklich rührt Marga in ihrer Kaffeetasse und schaut zum Fenster hinaus. Gerade hat sie einen Tagebucheintrag fertig und das Büchlein wieder vor Bertl versteckt. Die Küchentür öffnet sich und ihr Mann betritt den Raum, geht zur Kaffeemaschine und schenkt sich eine Tasse ein. Marga blickt auf und erschrickt. Wieder was Neues...ein Metallgebilde auf Bertls Kopf, versetzt ihr Inneres in Aufruhr. Moment mal...ist das etwa? „Bertl..trägst du da eines meiner Nudelsiebe?“ fragt sie verblüfft. Sie zeigt auf die Kopfbedeckung, trinkt einen Schluck und verschluckt sich auch sofort daran. Hoffentlich will er nicht,dass sie auch so herumläuft, aber schon sagt Bertl:“ Meine liebe Marga, das ist jetzt kein ordinäres Sieb mehr, es ist DIE Innovation in Sachen Alienschutz und wird uns von all unseren finanziellen Problemen erlösen.“ Schweigend schaut Marga auf die Konstruktion auf Bertls Kopf. Bei genauerer Betrachtung...
Hast du unsere Weihnachtsbeleu...“ Weiter kommt sie nicht, weil ihr Mann sie unterbricht. „Schweig Weib! Du verstehst davon nichts und solltest dich auch nicht dauernd in Dinge mischen, die über deinen kleinen Horizont hinaus gehen. Wir alle müssen unsere banalen Alltagsbelange den höheren Interessen unterordnen."



Mit einem nachsichtigen Lächeln setzt er sich zu ihr an den Tisch. „Ich habe den Aluhut perfektioniert und das wir DER Verkaufsschlager werden. Ich werde den Kredit schon bald wieder hereingearbeitet haben, wenn alles nach Plan verläuft.“ Marga verschluckt sich fast nochmal.
Kredit?“ Sie reißt erschrocken die Augen auf. Bertl lächelt begütigend. „Lass das alles meine Sorge sein, Marga. Ich steh laufend in Verhandlungen und Kontakt mit den richtigen Leuten von AAAAU.“ Das 'laufend' macht Marga schon wieder Sorgen, aber sie fragt nicht nach. Sie hat schon länger das Gefühl einfach mal raus zu müssen aus diesem täglichen Wahnsinn, nichts anderes sind Bertls Aktivitäten im Grunde für sie. Loyalität in allen Ehren, aber alles dreht sich nur noch um seine Ideen und den Verkauf der Artikel. Adrian geht auch ein wenig unter und lässt sich kaum mehr bei ihr in der Küche sehen,was Marga auch zusetzt. Vielleicht wäre es eine gute Idee mal in Brindleton Bay bei Elani oder Maryama vorbei zu schauen. Sie wollten ja irgendwann zusammen nach Sulani, diese interessante Dame besuchen, mit den grünen Haaren. Bella, so heißt sie. Ja, Elani wird ihr gut tun. Sie ist so eine warmherzige und bodenständige Person, genau das Gegenteil von Bertl derzeit. Wenn er nicht gerade an irgendetwas herumschraubt oder im Stand verkauft, hängt er am Handy und kommuniziert mit weiß Gott wem. Diese Organisation ist so… nicht greifbar..noch nie war jemand hier vor Ort und hat mit ihnen gesprochen, alles verläuft über dieses Internet, Telefongespräche, Herumgetippe und all sowas. Das macht Marga Angst, man sieht sie nicht und doch sind sie allgegenwärtig..genau wie die Aliens, wenn man Bertl glauben darf. „Mmmmh“, murmelt sie vorgeblich zustimmend in ihre Tasse hinein und sagt dann:“ Bertl, ich geh nachher mal einkaufen und bin so ein, zwei Stunden weg.Wenn ich zurück bin, helf ich dir im Laden, ja?“ Ihr Mann nickt abwesend und vergräbt sich in einen Artikel in der heute zugestellten Zeitschrift der Organisation. Seufzend erhebt sich Marga. Nichts wie raus und anderen Wind um die Nase wehen lassen.

Marga geht nach Brindleton Bay Nr. 7 - Maryamas Haus
Bertl geht nach Oasis Springs Nr. 20 - Oasis Bowling


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20.04.2023 17:58 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 20:50)
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Hausmeister

Marga kommt von Oasis Springs - Delsyns Camper
Chip kommt von Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High

Stephen - letzter Post

Charakter: Marga / Chip / Stephen
Titel: Aufwachen


"Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiun.." Mit lautem Getöse fällt der Stapel' innovativer' neuer Aluhutmodelle um und purzelt durch den Raum. "MARGA! Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen!" fährt Bertl sie unwirsch an und zeigt auf das Chaos. "Inventur ist eine wichtige Sache, pass auf die Sachen auf !" Wenig freundliche Kommentare grummelnd macht er sich wieder an die Arbeit. Marga sammelt die Teile auf und stößt beim Aufrichten wieder an ein Regal..weitere Metallungetüme stürzen in sich zusammen und Marga sitzt erschrocken keuchend aufrecht im Bett. Mit aufgerissenen Augen starrt sie in die Dunkelheit. Nur ein Traum, Gott sei Dank..oder doch nicht?



Der Klang von herumrollendem Metall klingt noch in ihren Ohren nach, nein, er kommt von draußen durch das geöffnete Fenster. Mit klopfendem Herzen knipst sie die Nachttischlampe an. sicher wieder der verflixte Waschbär, ich muss ihn verscheuchen Ein Seitenblick auf den schnarchenden Bertl zeigt ihr dass von ihm keine Gefahr einer Einmischung droht. Vorsichtig steht sie auf, wirft ihren Morgenrock über, schleicht sich aus dem Schlafzimmer und die Treppe hinunter. Unten schnappt sie sich einen Schirm um den lästigen Plagegeist zu vertreiben und pirscht sich in Richtung Mülltonnen vorwärts. "Du liebe Güte!" entfährt es ihr. Der Inhalt der Tonne liegt auf dem Gehsteig verstreut und ein dunkler Schemen ist am Boden zu erkennen. Aber das ist doch kein Waschbär...nein, viel zu groß.



Sie nähert sich vorsichtig, den Schirm angriffs-oder verteidigungsbereit vor sich herstreckend der zusammengekauerten Gestalt, die da am Boden liegt und den Lärm verursacht hat. Das Misstrauen weicht erschrecktem Erkennen. Das kann doch nicht wahr sein. Sie wirft den Schirm beiseite und kniet sich neben die Gestalt. Doch! Es ist.. "Stephen? Stephen??" Sie packt ihn bei den Schultern und hievt ihn irgendwie in eine sitzende Position.



Wie der Kopf bei diesen lustigen Wackel-Kopf-Hunden, die einem damals immer von der Hutablage zu genickt haben, wenn man mit dem Auto unterwegs war, bewegt sich auch Stephs Kopf als Marga ihn schüttelt. Die Augen flackernd, weil er denkt er habe sich grade schlafen gelegt. Träge wie sein Körper, beschleicht ihn der Gedanke, dass er den Weg nach Hause m ö g l i c h e r w e i s e verfehlt hat. Ihre Stimme ist wie ein Lichtstrahl in seiner dunkeln, verschwommenen Welt. Einer der in blendet - und er kneift abwehrend die Augen zu. Mit wenig kraft hält er sich an dem flauschigen Mantel an Margas Schulter fest und fragt sich was hier los ist. Blinzelnd sieht er die Frau im Halbdunkeln an. Die Laterne über ihnen lässt sie wie die dunkle Silhouette eines Engels erscheinen. "Heeeeyyyy...." fängt er an, bis er husten muss. Sein T-Shirt ist durchtränkt mit kaltem Schweiss, die Haare wild, und an einem Schuh fehlen die Schnürsenkel. Ein Wunder dass er ihn noch nicht verloren hat. Erst als er sich vom Husten wieder erholt, keucht er heiser... ".. scheisse.."

"Um Gottes Willen." Marga überlegt fieberhaft. Ob sie ihn auf die Beine bringt? Und wenn, kann er laufen? Soll sie Adrian aufwecken zum helfen? Der Junge ist ja völlig neben sich. Ihre Nase erkennt den vertrauten Geruch von starkem Alkohol..Wodka vielleicht, auf jeden Fall Schnaps. Na gut, mit solchen Zuständen hat sie jahrelange Erfahrung, Bertl hat wohl alle Stadien schon lange durch. "Komm, ich bring dich rein." Sie greift ihm unter den Schultern durch und nimmt seine Unterarme. Das hat sie mal in einem Film gesehen, als der Held seine Angebetete mit dieser Technik aus dem Feuer gezogen und gerettet hat.



Wenn Stephen jetzt nicht gehen kann, könnte sie ihn eventuell so auf dem Gehweg entlang ins Haus schleifen, wenn es sein muss eben mit Adrian zusammen. "Du musst jetzt mithelfen...aufstehen!" schreit sie ihm ins Ohr, vielleicht dringt sie ja zu ihm durch. Es gelingt ihr ihn ein wenig anzuheben und ein Knie unter sein Gesäß zu schieben. "Los jetzt!" Sie hebelt weiter und nach einigem ringen schafft sie es tatsächlich ihn auf die Beine zu stellen. Er hängt an ihrer Schulter wie ein nasser Sack, bewegt aber irgendwie seine Beine mit, so dass sie ihn kurz darauf aufs Sofa im Wohnzimmer plumpsen lassen kann. Schwer atmend starrt sie einen Augenblick auf die jämmerliche Gestalt herunter. Was ist bloß mit dem Jungen passiert? Wer hat ihn so unter Alkohol gesetzt? Marga kann sich nicht vorstellen, dass 'ihr' Stephen freiwillig in solch einen Zustand geraten ist. "Bleib hier sitzen, ich hol Wasser. Rühr dich nicht vom Fleck."



Spätestens jetzt muss Steph sich eingestehen; das war mal wieder mehr als genug. Dass man das auch immer erst merkt wenn es zu spät ist. Er ist auf der Kippe, steht vor dem metaphorischen Abgrund, den er aus Erfahrung kennt. Bald wirds ihm richtig mies gehen. Es sei denn... Er schaut sich träge in seiner Umgebung um und kann nicht einordnen was er sieht. Der Geruch kommt ihm irgendwie bekannt vor, aber das wars auch schon. Er schafft es sich auf die Sofakante zu setzen und sich mit einer Hand durchs Gesicht zu wischen. Den Schwindel und die Übelkeit lassen sich natürlich so nicht wegreiben und als Marga mit einem Glas in sein Sichtfeld zurück tritt, hustet Steph und übergibt sich überraschend zwischen seine Füsse auf den Boden. Der Blick den er Marga anschließend zuwirft ist eine Mischung aus Schrecken und Scham, untermalt von unsagbar müden Augen.



"Ach du liebe Güte!" entfährt es Marga zum wiederholten Mal. Sie hat nicht nur ein Glas Wasser dabei, sondern auch ein mit kaltem Wasser getränktes Handtuch. Sorgfältig die Pfütze auf dem Boden umgehend schiebt sie den Wohnzimmertisch weg und hievt Stephens Beine auf die Couch. Fürsorglich wischt sie ihm damit die Haare aus der Stirn, fährt ihm über das Gesicht, faltet das Tuch dann sorgfältig und legt es ihm auf die Stirn. "Jetzt bleib aber liegen, ich muss was zum wischen holen. Wehe du rührst dich." Kurz darauf ist sie wieder da und beginnt den Boden aufzuwischen. "Wie geht es dir? Wer ist schuld an deinem Zustand? Derjenige muss zur Rechenschaft gezogen werden, Stephen. Einem netten jungen Mann sowas an zu tun." versucht sie währenddessen etwas aus ihm herauszubekommen.



Steph stammelt nuschelnd noch eine Entschuldigung, während Marga um in herum huscht, muss aber zugeben dass es ihm jetzt etwas besser geht. Zu dem was sie da sagt, kann er hin gegen nur wenig antworten, da die Fragen irgendwie keinen Sinn ergeben. In dem Moment in dem er die Puzzelteile versucht zusammen zusetzen, fällt ihm eine andere Sache wieder ein. "I-ich muss nach Hause.. son Kerl, weisst du, hat gesagt er nimmt meine Bude auseinander.. das wär echt ungeil.." Er richtet sich wieder halb auf.



"Nichts da!" Marga fuchtelt energisch mit dem Putzlappen in Richtung Stephen und guckt ihn streng an. "Du gehst nirgendwohin, sondern erst wenn du komplett nüchtern bist."
Nur..auf dem Sofa kann er ja schlecht bleiben. Wenn Bertl aufsteht und ihn hier findet geht's rund. Sie runzelt sorgenvoll die Stirn und blickt auf das jämmerliche Bündel Sim auf der Couch herunter. Ihr Blick schweift zur Wohnzimmeruhr. Oh je, schon 05:00, gleich wird es hell werden.

Nach der nächtlichen Aktion mit Viola, hat Chip noch Reste von Chillie con carne, die er im Kühlschrank gefunden hat, gegessen und wie immer hat seine Mutter nicht mit dem Chilliepulver gespart. Das rächt sich jetzt am frühen Morgen. Er wacht eine Stunde vor dem Wecker auf, was an sich schon nervig genug ist, aber der Brand bringt ihn fast um.



Chip hat das Gefühl wenn er jetzt spricht, kommen Staubwolken aus seinem Mund. Die Wasserflasche neben dem Bett ist leer, also musss er nach unten in die Küche. Schlaftrunken tapst er die Treppe runter und hört Stimmen aus dem Wohnzimmer. Ist seine Mum immer noch am Fernsehen? So lange sitzt sie normalerweise nicht, auch nicht wenn sie dabei einschläft. Außerdem...eine der Stimmen gehört seiner Mutter. Er blinzelt und ist gleich ein wenig wacher. Erst nachsehen oder erst trinken? Trinken!



Als das erledigt ist, geht er mit der Flasche in der Hand ins Wohnzimmer und traut seinen Augen nicht. Seine Mutter mit einem nassen Lappen in der Hand und auf der Couch ..Stephen mit einem Handtuch auf der Stirn. Schlagartig wach geht er auf die beiden zu. "Mum, alles okay mit dir?" Misstrauisch wirft er seinem Freund einen Blick zu. "Alter, was geht bei dir ab, Steph? Wie kommst du hier her?" Der erste Ärger verfliegt, als er sieht wie beschi.ssen Stephen aussieht.

Marga wendet sich um. "Ja, ja..mir geht es gut, aber deinem Freund hier gar nicht. Irgendwer hat ihn abgefüllt und er ist richtig elend." Ihr Blick wird warm und der Tonfall wieder mitfühlend.



"Doch, alles.... prima." sagt Stephen und setzt sich wieder ganz auf. Er hält sich die Stirn. "Kotzen hat geholfen, wie immer..." er klingt schon ein wenig besser, wenn auch immer noch träge. Der säuerliche Geschmack von Galle in seinem Mund muss allerdings weg. Er greift nach dem Glas welches Marga gebracht hat und trinkt es fast ganz aus. Darauf, dass es Chip ist der vor ihm steht und das andere dessen Mutter ist, die er ja eigentlich ganz gut kennt, reagiert er kaum. "Wie spät is es..?" fragt er und versucht sein Telefon aus der Tasche zu nehmen. Marga ist jedoch schneller und erklärt ihm, dass es schon bald fünf ist. "Dang.." Steph blinzelt und schwankt ein wenig im Sitzen. Wage realisiert er, dass er so oder so zu spät nach Hause kommt. Wenn JJ - dieses Arsc.hloch - zu ihm nach Hause ist um den fehlenden Stoff zu suchen, dann hat er es längst getan... Steph greift erneut in seine Taschen und findet einen kleinen Plastikbeutel. Darin ist ein Knäuel Alufolie. Ohne auch nur einen Funken Sorge, fummelt er die Folie aus dem Beutel und macht sie auf. Darin ein brauner Klumpen. Sieht aus wie braune Knete oder Wachs im schein der Energiesparlampe im Wohnzimmer. Steph flucht mit einem leichten Anflug von Panik. "Wo isn, der Rest hin..." fragt er mehr sich selbst als die Anwesenden. Er schaut zu Marga und Chip auf. Dabei hat er fast den selben Blick wie zuvor, nachdem er sich übergeben hatte. Wie ein hilfloses Kind ohne Plan B. In seinem Kopf vervollständigt sich ein weiters Puzzleteil und unmittelbar, und vollkommen überraschend wie der Schwall Erbrochenes vorhin, verzieht sich Stephs Gesicht, er senkt den Kopf und bricht in Tränen aus.



"Aber, aber...na, na" Marga setzt sich neben ihn, nimmt ihm das Beutelchen aus der Hand und riecht an der braunen Masse. "Was ist das? Riecht bisschen wie meine Tonerdeumschläge." Sie rümpft die Nase, legt es weg und streicht Stephen über den Rücken um ihn zu beruhigen.

Chip lehnt an der Wand und hat Stephen eine Weile mit verschränkten Armen beobachtet und zugehört. Er kann die Szene gerade nicht einordnen und ist immer noch leicht misstrauisch. Stephs Zustand erinnert ihn an die Partynacht, was ihn innerlich unruhig macht. Er hat all das erfolgreich verdrängt und kann mit Denize fast wieder normal umgehen...jetzt überrollen ihn die Erinnerungen, was ihn zusätzlich lähmt. Als Steph das kleine Päckchen raus holt wird er wach. Nervös schweift sein Blick zu Marga und zurück zu Stephen. Gerade will er was sagen, als sein Freund in Tränen ausbricht. Geschockt lässt er sich auf dessen andere Seite aufs Sofa fallen, perplex für einen Moment. Auch wenn sich Stephen verändert hat in der letzten Zeit, so hat er ihn noch nie erlebt.



Marga steht auf. "Ich räum das mal alles weg." Sie steckt das Beutelchen in ihren Morgenrocktasche, nimmt Eimer und Putzlappen und verschwindet Richtung Küche.

Kurz klappt Chips Mund auf, als Marga Stephens Zeug einsteckt, aber dann sagt er doch nichts. Als sie weg ist, schweigt er noch einen Augenblick. In sekundenschnelle gehen ihm verschiedene Sache durch den Kopf. Stephen ist auf keinen Fall nur betrunken, dafür sieht er viel zu fertig aus. Hat er fett Ärger weil er irgendwem den Stoff geklaut hat? Wird er bedroht? Hat er sich den vermissten 'Rest' selbst gegeben? Ihn so zu sehen, setzt ihm zu, trotz der ganzen Vorfälle in letzter Zeit. Ist das jetzt der Knackpunkt wo man zu ihm durchdringen könnte? Er legt ihm eine Hand auf die Schulter. "Sche iße Steph, was ist passiert?" fragt er ihn, um einen neutralen Tonfall bemüht.



Stephen zieht den Rotz hoch und hält die restlichen Schluchzer zitternd zurück. "Mann, ich dachte ich mach ein bisschen zusätzliche Kohle, damit ich aus dem sche iss Loch komm wenn die Bewährungsstrafe ausläuft. So wie früher aber..." er wischt sich über das nasse Gesicht, den Satz beendet er nicht. "Egal ob die Zeiten gut oder schlecht sind, die Leute wollen high werden." erklärt er und seine Stimme wird wieder einigermaßen fest. "Ich hab nur verkauft, ich schwörs... anfangs. Dann hab ich mir halt mal n bisschen was abgezweigt. Merkt keiner. Irgendwann konnte man nicht mehr vom abzweigen reden..." Steph vergräbt das Gesicht in beiden Händen. Seine Gedanken sind immer noch leicht im Nebel und der Magen fährt Achterbahn aber Steph ist sich bewusst was er hier tut. "Ich hab Schulden Mann.. und die jagen mich, siehst du das?" Steph hebt den Kopf so das Chip seinen Hals sehen kann. Nur ein kleiner 'harmloser' Einschnitt, aber erkenntlich woher er stammt. "Die meinen's ernst, Adi... Ich pack das nich mehr..." sagt er und klingt mit seinen Neunzehn wie ein alter Mann.



Das ist heavy. Chip schluckt. Ihm wird das ganze Ausmaß des Sumpfes in den sich Stephen reingeritten hat bewusst und auch, dass er selbst damit total überfordert ist. Das ist eine andere Liga mir der er bisher nicht in Berührung gekommen ist. Sein bisschen Gras in Jinohs Revier verticken ist dagegen ein Kindergeburtstag. Er lehnt sich zurück, atmet hörbar aus und wünscht sich mal wieder Blaze' ruhiges Hirn. Nach einer Weile angespannten Schweigens ergreift er wieder das Wort. Okay, du steckst in der Sche iße, das ist klar." Chip fixiert Stephens unruhigen Blick mit seinen Augen. "Aber du hast immer noch Freunde." Chip bezieht Blaze einfach mit in die Überlegungen ein. Wenn es hart auf hart kommt wird der sicher nicht die Hilfe verweigern. Er lehnt sich vor und legt die Unterarme auf den Oberschenkeln ab. "Du weißt was alles zwischen uns Kumpels schief gelaufen ist und das ist definitiv die letzte Chance darauf dass ich..wir dir helfen." Er verzieht keine Miene und versucht auf cool player zu machen."Wenn du mich irgendwie linkst oder ne krumme Nummer abziehst, ist mir egal was passiert." Chip gibt sich viel erwachsener als er sich fühlt. Innerlich macht sich auch bei ihm Angst breit. Angst, dass es entweder schon zu spät ist oder dass Stephen wieder umkippt und in sein altes Muster verfällt.



Stephs Stirn legt sich in Falten. "Du kannst mir nich' helfen, Kleiner.." Steph, immer der Ältere, der Erfahrenere, der mit den großen Tönen und der Selbstsicherheit in der Stimme, auch dann wenn er keine Ahnung hat wovon er eigentlich spricht. Er das Vorbild. "Linken? Ich hab euch um Geld gebeten, Mann. Und euch nich vor die Tür gekackt." Steph schüttelt den Kopf. Wenn er wüsste, dass er grade stehen und gehen könnte, würde er jetzt aufsteh'n, aber er weiß, das wird jetzt nicht funktionieren. Erneut vergräbt er das Gesicht in den Handflächen und fährt sich danach durch die wilden Haare bis in den Nacken, bis er fast wie ein Flugzeugpassagier während eines Absturzes wirkt. Angespannt und nachdenkend wippt er ein wenig vor und zurück. Steph hat offensichtlich Stress und weiß nicht wie er ihn los wird, außer vielleicht mit ein wenig von... "Fuck..." flüstert Steph.



Chip spürt wie die Energie sich ändert. Ihm gehen verschiedene Gedanken durch den Kopf, wie sie Stephen doch helfen könnten. Er vertraut ihm nicht mehr so wie das früher war. Die Sucht macht ihn egozentrisch und kontrolliert ihn. Chips Gefühl nach ist Vorsicht geboten, auch wenn er mit ihm fühlt. "Geld, dass du unter anderem von meiner Freundin wolltest und zu 100% für irgend nen Stoff ausgegeben hättest." Chips Ton ist weiterhin neutral feststellend. "Du weißt dass dir nur ein Entzug helfen kann. Und..ich bin nicht dein Kleiner. Wach mal auf, ich werd nächstes Jahr 18 und weiß was ich rede."



Was ist nur los in dieser Welt? Marga steht am Herd und rührt in einem großen Topf eine dampfende Flüssigkeit um. Der Junge ist ja völlig fertig, dabei war er doch immer so stabil und hat guten Einfluss auf Adrian gehabt. Sie kann nicht viel tun im Moment, aber eine gute, heiße Hühnerbrühe hat noch keinem geschadet. Sie schöpft Suppe in eine Tasse und geht wieder ins Wohnzimmer.
"Entzug? Wovon redet ihr denn da?" fragt sie entsetzt, als sie Adrians letzte Worte mitbekommt. Sie stellt die Tasse vor Stephen ab. "Hier trink das und jetzt will ich eine Erklärung haben." Sie schaut beide mit großen Augen an, die Hände auf dem Schoß gefaltet.



Chip macht Steph sauer. Das erste was aus seinem Mund kommt ist ein Vorwurf? Besten Dank auch. Ehe er ihm antwortet, schaut er Marga zu die sich gegenüber hinsetzt, dann ignoriert er die gute Frau und konzentriert sich auf den Freund aus alten Tagen.
"Du weißt wovon du redest? Du, Kleiner(!) weißt n Sche.iß. Klar hät ich die Kohle ausgegeben, und natürlich für Stoff, gemischt, 2 zu 1 mit..." Sein Blick geht kurz zu Marga dann stoppt er die Erklärung. "Dir würde das dein Gehirn zerficken," wo du nich mal eine Line verträgst "Aber so machst du eben Kohle auf der Straße, ok?"
Steph wirkt jetzt eher aufgebracht, wenn auch nicht so laut als das er die restlichen Bewohner im Haus aufweckt. "Du weißt wovon du redest." wiederholt er erneut abschätzig und dann holt er nochmal aus.



"Du hast seit 18 Jahren n warmes zu Hause, Eltern die dir ne verfickte..." Steph linst kurz in die Tasse und wendet sich wieder Chip zu. "Suppe oder sowas kochen wenn du krank bist, du musst das Geld für deine Kippen in der Frittenbude verdienen? Armer Dude, weißt du eigentlich was so ne Hütte hier kostet?" er weist mit einer ausschweifenden Bewegung auf das Haus in dem sie sitzen.
"Weißt du wie viel Kohle dir deine Eltern in den Ars ch blasen, Jahr für Jahr, einfach so? Du," mit dem Zeigefinger tippt er Chip gegen die Brust, "mein Freund, weißt gar nichts. Du kannst verdammt froh sein, dass du nicht derjenige bist der n Kind durchfüttern muss..."



Steph bricht ab als hätte er zu viel gesagt und bevor jemand etwas sagen kann wendet er sich resigniert der Brühe zu und die Stimmung kippt wieder ins Sentimentale. Er würde noch viel mehr sagen, wie gut Chip es hat, dass er froh sein kann, dass er nen Abschluss machen kann, dass er nicht auf der Straße leben muss, mit nur wenigen Optionen die einem dort zur Verfügung stehen, dass er sich nicht durch all die Ämter hatte durchschlagen müssen, die einem am Ende doch nicht helfen. Dass er nicht auf diese Weise feststellen musste, dass das Leben nur eine einzige Aneinanderkettung von Enttäuschungen ist, die man irgendwie überstehen muss, nur damit man in die Nächste gerät, weil die guten Dinge niemals den ganzen Mist den man immer und immer wieder durchmachen muss, aufwiegen.
"Meine Mom ist tot." schließt er, die Tasse auf dem Tisch anstarrend. Die Nachricht kam gestern und hat ihn aus irgendwelchen Gründen die er nicht versteht, mehr runter gezogen als erwartet und dann führte - mal wieder - eins zum nächsten.



Chips Atem beschleunigt sich, als Stephen los legt. Was glaubt er eigentlich wie er mit ihm reden kann und wie gut er ihn kennt? Sie haben sich einige Jahre nicht gesehen und in der Zeit sind ..gravierende Dinge passiert. Er weiß gar nichts von Chips Leben und Stephs überheblicher Tonfall regt ihn tierisch auf. Chip weiß sehr wohl wovon er spricht, zumindest was das Thema Sucht angeht, auch wenn es ihn selber nicht betrifft. Bertl hat es ihn keinen einzigen Tag vergessen lassen, in den letzten Jahren. Er weiß dass Stephen harte Zeiten durchgemacht hat, schließlich kam er gerade aus dem Knast, als sie ihn beim Festival wieder gesehen haben und es ist nicht so, dass er nicht ein Stück weit mit ihm fühlt, trotzdem weiß er auch, dass das dem alten Kumpel jetzt nicht weiter hilft.



Ärgerlich will er gerade sagen: Willst du`s von mir oder von meiner Mum hören, wie 's ist, mit jemandem zu leben, der nur sich selber kennt und sein Hirn Stück für Stück demontiert, ohne Rücksicht auf seine Umwelt und Sims, die mit ihm leben, Hauptsache genug Stoff ist im Haus? Der alles ruiniert, alles Geld dafür verpulvert und sich dabei noch benimmt als wär er der Größte? Und man muss zuschauen und kann nichts dagegen tun? Erzähl mir nicht, ich wüsste nicht warum ich sage, du musst weg von hier und auf Entzug... als Stephen das mit seiner Mutter raus haut. Augenblicklich verfliegt Chips Ärger und weicht aufrichtiger Anteilnahme. Er kann sich nicht mehr gut an Stephens Mutter erinnern, meistens waren sie bei Chip oder Blaze zuhause oder eben in der Hütte. Aber sehr herzlich war sie nicht gewesen, bei den wenigen Malen, die Chip sie getroffen hatte.
Sche iße Mann ,das tut mir leid..“ Betroffen schaut er Stephen an.“War sie krank?“ Er hat keine Ahnung ob Steph überhaupt Kontakt zu ihr hatte in letzter Zeit.



Marga, die die ganze Zeit schweigend und immer nachdenklicher werdend zugehört hat, stößt einen Schreckenslaut aus und legt Stephen einen Arm um die Schultern. „Wieviel kann denn bloß zusammen kommen?“ Sie setzt sich wieder aufrecht hin und legt die Stirn in Falten. „Gibt es denn einen Vater, zu dem du gehen kannst?“ Irgendeine Anlaufstelle für diese verirrte Seele muss es doch geben.



Stephs Mutter war krank. Sonst hätte sie nicht das Sorgerecht abgetreten und ihn auf die Strasse gesetzt. Aber woran sie schlussendlich erlegen ist, weiss er nicht. Und es ist ihm auch latte.
Er lässt den Kopf hängen und blickt erst auf als Marga ihn mit beruhigender Stimme anspricht. „Den kenn ich nicht.“ antwortet er ihr. Seine Mutter hat oft über ihn geflucht aber selten seinen Namen erwähnt. Steph wollte ihn auch nie wissen. An dem Tag als er ihn und seine Mutter im Stich gelassen hat, ist er für ihn gestorben.



Betroffen wirft Marga Adrian einen Blick zu. Sie hatte ja keine Ahnung was sein Freund durchmacht und dem Gesichtsausdruck ihres Sohnes nach zu urteilen, weiß er auch nicht so viel von ihm, wie sie dachte. Marga kennt nicht viel von der Welt und hat wenig Kontakte gehabt in ihrem Leben, aber wenn sie etwas erkennt, dann ist das ein Mensch der dabei ist sich selbst zu Grunde zu richten. Schließlich ist das ihr täglich Brot für viele Jahre gewesen und sie konnte ihrem Mann nicht helfen, weil er sich hinter Mauern von Aggression und Beleidigungen gegen alles und jeden versteckt hat. Marga mag naiv sein, aber sie ist emotional nicht dumm. Sie durchschaut Bertl und instinktiv hat sie sich selbst Fluchtmöglichkeiten in Fantasiewelten geschaffen, um selbst nicht in diesen Sumpf hineingezogen zu werden und dass Stephen jetzt hier in diesem Zustand vor ihr sitzt, tut ihr in der Seele weh. Trotzdem erkennt sie die Chance, die Stephens Kapitulation bietet. "Du hast also wirklich niemanden mehr von deiner Familie?" Sie wirft einen Blick zu Adrian. "Aber du hast noch Freunde, das ist wichtig und glaub mir, wenn du dein junges Leben noch mehr an irgendwelches Giftzeug verschleuderst, bleibt nichts anderes mehr übrig als das Zeug was dich ruiniert und du selber wirst ein Schatten deiner selbst und irgendwann ist selbst dieser Schatten Vergangenheit."



Verblüfft über so viel Tiefsinn von Seiten seiner Mutter, schweigt Chip und beobachtet Stephens Reaktion. Er kann schlecht einschätzen ob sie ihn erreicht, oder ob er schon so abgedriftet ist, dass er nur noch zum Tunnelblick fähig ist. Die Alkoholsucht seines Vaters hat ihm tiefes Misstrauen eingeimpft, was Reaktionen von Süchtigen angeht, aber die Tatsache dass Stephen vorhin sagte: Ich pack das nicht mehr, zeigt dass es einen Ansatzpunkt gibt. Da Stephen von seinem ' Kleiner'-Film nicht abzubringen ist, beschließt er Marga reden zu lassen und sich zu einem späteren, günstigeren Zeitpunkt wieder einzuklinken. In der Zwischenzeit kann er sich was überlegen, wie sie Stephen vor den Leuten, die ihm ans Leder wollen, abschirmen können.



Stephs vernebelter Kopf erinnert sich daran, dass es Chips Freundin war, der er die Sache mit seiner Mom erzählt hat. Weil er beim Festival grade in der Stimmung war und weil er neugierig auf Denize‘ Reaktion war. Weder Blaze noch Chip weiss was nach dem Umzug los war und Marga kannte seine Mutter nicht. Maximal vom sehen. Aber als sie noch in Oasis gewohnt hatten, sah Stephs Mutter noch nicht den ganzen Tag lang aus wie frisch aus dem Bett gekrochen. Er war trotzdem nie viel zu Hause bei ihr. Vielleicht war das der Fehler gewesen. Aber der Steph von vor knapp 10 Jahren, war immer abenteuerlustig und wild gewesen. Sein Gesicht oft voller Schrammen, die vorderen Milchzähne verlor er nicht auf natürlichem Weg und Arztbesuche wegen Verstauchungen und Brüchen wurden beinahe zur Gewohnheit. Und so kannte auch Marga ihn, zumindest Äusserlich.



Nachdem er etwas gewachsen und sich die Haare grün gefärbt hat, wirkte er nicht mehr ganz so lebensmüde, jedoch der Eindruck täuschte. Aber zu Marga war er anständig gewesen. Die wenigen guten Manieren die er besitzt hatte sie immer gelobt und auf die schlechten sah sie so oft hinweg. Wenn er gekonnt hätte, hätte Steph sie gegen seine eigene Mutter eingetauscht. Ohne zu zögern. Weswegen er sich von ihren Worten lieber leiten lässt als von Chip. Es wär ihm sogar lieber wenn er sich ganz verzieht.



„Ich versuch doch nur durch zu kommen.“ sagt er die Stirn auf die Hände gestützt und klingt jetzt doch noch wie ein Neunzehnjähriger. „Aber alles dreht sich immer nur um Kohle.“ die Verzweiflung nimmt wieder Oberhand. „Ich will nicht immer daran denken…“

Als Stephen den Satz mit der Kohle sagt, werfen sich Marga und Chip einen beredten Blick zu. Die Thematik ist beiden mehr als vertraut. Marga räuspert sich, rückt etwas von Steph ab und beginnt mit ernster Stimme zu reden:" Das ist sehr schwer, da hast du recht Stephen." Sie besinnt sich kurz und fährt dann fort. "Was auch immer früher war, jetzt ist das Geld was du 'verdienst' schon weg, bevor du es überhaupt in der Hand hast." Ihre Stimme wird noch eine Nuance ernster und sie bemerkt, dass Adrian unwillkürlich aufblickt, als sie weiter spricht. "Bertl und ich hatten viele Träume als wir jung waren, ein paar haben wir auch umgesetzt .." sie wirft Chip einen Blick zu, der darauf hin beginnt auf seiner Unterlippe herum zu kauen. "Aber dann kam die Arbeitslosigkeit und der Alkohol, der irgendwann alles bestimmt hat und Herr über Bertls Persönlichkeit und Seele wurde...ein Dämon, der unsere ganze Familie terrorisiert und gespalten hat." Ihre Stimme wird hart, als sie das sagt und man hört deutlich, wie schwer es ihr fällt, die Fassung zu bewahren. "Wenn du jetzt nicht die Chance ergreifst einen anderen Weg einzuschlagen, dann wir DEIN Dämon dafür sorgen, dass du ihm nicht nur weiterhin all dein Geld in den Rachen wirfst, sondern auch dafür dass sämtliche Menschen, die mit dir zu tun haben mit ins Verderben gezogen werden." Sie schluckt schwer. Noch nie hat sie vor Adrian über diese Dinge gesprochen, aber Stephen muss aufgeweckt werden. "Du bist jung und ein wertvoller Sim, du musst dieses Zeug, was immer es ist, aus deinem Leben verbannen und zu dir selber zurück finden, sonst stiehlt es dir deine Seele."

Betroffen starrt Chip auf den Boden vor sich, unfähig sich zu rühren. Die Offenheit seiner Mutter muss er erst verarbeiten, sowas hat es noch nie gegeben. Er kennt das Gefühl mit inneren Dämonen zu kämpfen und fragt sich, ob das in der Familie liegt...



Stephen weiss dass sie recht hat, andererseits ist da dieser 'Dämon', wie sie es nennt, der darüber nur lacht. Er wendet sich ihr zu, das Gesicht wie das eines traurigen Welpen. Zögernd sieht er sie erst nur mit diesen Augen an, die sie von früher kennt, die Seele darin wie die des zehnjährigen Jungen. Von seinem 'erwachsenen' Ich, keine Spur. Er sagt kleinlaut, mit flehendem Blick "Was soll ich tun..?"

Marga atmet tief durch und blickt zu Adrian. "Ganz allein ist sowas sehr schwer.“ Dann schaut sie Stephen in die Augen. „Aber wir können dich unterstützen. Du musst in eine Klinik und weit weg von allem, was mit deiner Welt gerade zu tun hat. Allerdings brauchst du einen eisernen Willen, sonst hilft dir das alles nichts. " Sie nimmt Stephens Hand, drückt sie und behält sie zwischen ihren. "Ich glaube nach einer gewissen Zeit kann man dort sogar arbeiten und etwas Geld verdienen und so."



Jetzt klinkt sich Chip wieder ein. "Blaze und ich können mit gehen und dir helfen dein Zeug zu packen oder wir holen deine Sachen, wenn du da nicht mehr hin willst." Er denkt an den Schnitt am Hals und Stephs Schulden. Immerhin wären sie dann zu dritt, falls da welche aufkreuzen sollten und seine Mitbewohner gibt's ja auch noch. "Ich kenn nen Platz, wo du ein, zwei Nächte pennen könntest, falls du nicht sofort in die Klinik kannst."

Als sie seine Hand nimmt und spricht, bricht etwas in Steph. Er ist zu betrunken um auf alles richtig einzugehen. Aber ebenso trifft sie jetzt in diesem Moment genau in seine Schwachstelle. Er lehnt sich vor, die Stirn an ihre Schulter und wirkt unendlich verzweifelt. Es ist ihm im Moment egal wer ihn so sieht. Später wenn er wieder klar denken kann, und die Kraft hat so zu tun als pralle alles an ihm ab, wird er darüber nachdenken, aber das steht auf einem anderen Blatt.



Marga hält ihn ohne weitere Worte. Als sie das Gefühl hat Stephen wird wieder ruhiger, entschuldigt sie sich kurz und steht auf. Er lehnt sich zurück und bleibt den Kopf kraftlos auf der Sofalehne ablegend, sitzen. Marga geht in die Küche und trinkt ein Glas Wasser. Sie ist zutiefst aufgewühlt. Dieses Gespräch hat nicht nur Stephens Elend ans Licht gebracht, sondern auch das ihrer Familie wieder ganz hell in ihr Bewusstsein gerückt. Sie atmet schwer und muss sich an der Theke abstützen. Plötzlich legt sich eine Hand auf ihre.

Chip hat sich wieder gerafft und als er sieht, dass Stephen so kraftlos ist, dass er wohl erstmal sitzen bleibt, steht er auf. "Bin gleich wieder da, dann gehen wir. Mein Alter wird demnächst hier unten rumturnen, bis dahin sollten wir weg sein."
Er geht in die Küche und sieht seine Mutter geknickt am Spülbecken stehen. Das ganze Gespräch und ihr Anblick jetzt, berühren ihn mehr als er hier vor ihr jetzt zugeben will. Er räuspert sich und legt eine Hand auf ihre.



"Danke Mum." Kurzes Schweigen, dann nimmt er die Hand wieder weg und sagt:" Er muss jetzt weg bevor Bertl auftaucht, ich geh mit ihm, es gibt nen Platz wo er erstmal bleiben kann." Er schaut seine Mutter an und zeigt auf ihre Morgenmanteltasche. "Ich geb ihm das zurück."

Für einen Moment verwirrt was Adrian meint, tastet Marga in ihrer Tasche und findet das kleine Beutelchen wieder. Sie zögert, aber gibt es dann weiter an ihren Sohn, zu erschöpft um zu diskutieren.



Zusammen gehen sie wieder ins Wohnzimmer. Chip bleibt am Türrahmen stehen, während sich Marga zu Stephen aufs Sofa setzt. Sie wendet sich ihm zu und erklärt:" Ich würde dich gern hier schlafen lassen oder dir für länger ein Dach über dem Kopf anbieten, aber
mein Mann würde das niemals erlauben. Er ist fürchterlich misstrauisch und ein richtiger Tyrann." Ihre Lippen werden schmal. "Adrian begleitet dich, er weiß wohl wo du erstmal bleiben kannst und euer Freund Sullivan wird dir bestimmt auch unter die Arme greifen.." Sie nimmt nochmal seine Hand. "Ich werde dir jeden Tag gute Gedanken schicken und dafür beten, dass du in gute ärztliche Hände kommst und es schaffst von den Drogen weg zu kommen. Alles andere wird sich dann fügen, das weiß ich." Sie lässt ihn los und schaut zu Adrian, der fast unmerklich nickt.

Stephen sagt nichts mehr. Als er aufsteht, gerät sein Blut und der Schwindeln wieder ins rollen, aber Chip ist da und zieht ihn am Oberarm raus. Steph ist nicht in der Lage sich zu verabschieden oder zu bedanken. Eigentlich würde er lieber weiter in dem Armen dieser netten Frau flennen, bevor ihn die harte Realität wieder trifft, doch er begreift dass er gehen muss. Er weiss nicht wo Chip ihn unterbringen will und es ist ihm auch egal. Darüber kann er in ein paar Stunden nachdenken.




(In Zusammenarbeit mit simscat2))

Chip geht nach Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High
Stephen - Nächster Post


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21.04.2023 15:44 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 09:22)
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Hausmeister

Chip kommt von Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High
Bertl kommt von Oasis Springs Nr. 20 - Oasis Bowling

Charaktere: Marga, Chip, Bertl
Geschichtsstrang: Wie innen, so nicht außen

Bertl:

Es ist lang nicht mehr so heiß im Garten, wie noch vor zwei, drei Wochen. Trotzdem steht Bertl der Schweiß auf der Stirn, während er sich schwer atmend auf einen Spaten stützt. Vor ihm liegt ein aufgebrochenes Areal Boden, zum Teil umgegraben, teils Erdschollen, die noch auf Zerkleinerung warten.Eine offene Wunde in der Hülle von Mutter Erde, kommt es Bertl ungewohnt philosophisch in den Kopf, ähnlich der Wunde, die in seiner Seele schmerzt.
Wenn er schonungslos ehrlich zu sich ist, hatte er schon im Vorfeld gewusst, wie das Treffen mit Stephen laufen würde und ihm war gar nicht wohl in seiner Haut gewesen. Trotzdem war auch schon länger klar für ihn, dass er der Sache entweder ein Ende machen oder eben auf Offenheit und Akzeptanz setzen muss...Traumtänzerei.
Alles hatte damit begonnen, dass er selbst wieder einen ernst zunehmenden Schachpartner gesucht hatte. Sein Nachbar, der ihn gelegentlich heim- oder aufsucht geht ihm gewaltig auf den Keks, weil er dauernd Marga schöne Augen macht. Sie registriert das zwar nicht, aber Bertl regt es auf.
Im Internet war er über Werbung für eine Plattform gestolpert, auf der man ganz leicht wahlweise Freunde oder auch mehr finden kann, wenn man den Machern glauben darf. Dieses Gefühl von Einsamkeit, was ihn trotz Ehe immer wieder überfällt, hatte ihn bewogen sich dort anzumelden. Womöglich würde er einen Sim kennen lernen, der ihn aus diesem Tief herausholen kann...
Er hatte nicht gewollt, dass irgendjemand ihn erkennt und sich deshalb diesen absurden Nickname zugelegt...SweetxAngel_18.. idiotisch!
Hätte er mit offenen Karten gespielt, wäre es nie soweit gekommen. Zuerst hatten sie nur oberflächlich geredet, sich über Hobbies ausgetauscht - die er bis auf Schach frei erfunden hatte, da nicht vorhanden- eine Partie Schach gespielt, aber bald schon wurden die Gespräche privater, vielschichtiger und sie hatten eine Verbindung, die einfach unbeschreiblich war. Gedanken, Wertvorstellungen und Ansichten über die Bertl schon Jahre nicht mehr nachgedacht hatte, im täglichen Trott mit Marga und dem alkoholumnebelten Hirn, wurden wiederbelebt und sie führten stundenlange Gespräche über alles mögliche, wenn Marga vor dem Fernseher saß und ihn schlafend im Bett wähnte. Das hatte ihm neue Lebensenergie gegeben und auch Kraft, das Projekt mit dem Verkaufsstand durchzuziehen. Der Erfolg gibt ihm Recht.Viele Sims verstehen, dass man die Bedrohung durch Aliens nicht auf die leichte Schulter nehmen darf und sich entsprechend schützen muss. Ohne Stephen hätte er das so nicht geschafft.Er hatte das verstanden, ihn ermutigt seine Träume zu verwirklichen, mit ihm über Paralleluniversen und fremde Planeten fantasiert.
Von Bertl aus hätte das ewig so weiter laufen können, wenn nicht...ja, wenn nicht Stephen plötzlich die fixe Idee entwickelt hätte, dass man sich treffen müsse, füreinander bestimmt wäre, auch in anderer Hinsicht. Ab da wurde es dann richtig kompliziert. Er hatte versucht ihn zufrieden zu stellen indem er ein Profilbild von irgendeiner blonden Schönheit hochgeladen hatte, in der Hoffnung das würde ihm reichen. Leider hatte das den gegenteiligen Effekt und alle Beteuerungen warum sie sich nicht treffen können, waren nicht genug. Die Bedeutung von 'das bittere Ende' ist Bertl noch nie so klar vor Augen geführt worden, wie durch das Treffen im Bowling Center.
Energisch wischt er sich die Stirn mit dem Saum seines Unterhemdes ab und beginnt wieder mit Nachdruck den trockenen Boden zu bearbeiten.
Die Gespräche in der Stadt heute Vormittag, bei denen es um die Finanzierung des nächsten großen Projektes ging, waren äußerst erfolgreich verlaufen, so dass der Verwirklichung nichts mehr im Wege steht. Der Bau eines mittelgroßen Bunkers, für den Fall,dass die Invasion und Besetzung der Simswelt durch Außerirdische wahr wird, ist nach Bertls Empfinden schon längst überfällig.
Dafür wird ein Teil von Margas Areal im hinteren Garten weichen müssen und Adrians künstlerisches Werk, was auch immer es darstellen soll, kann auch endlich entfernt werden. Wenn Marga nicht so nachdrücklich darauf bestanden hätte, dass es eine Daseinsberechtigung hat, weil ihr Sohn sich darüber 'ausdrücken' würde, hätte er es am selben Tag des Entstehens schon weggeputzt, beziehungsweise vom Urheber wegmachen lassen. Über das Kapitel Adrian will Bertl lieber nicht nachdenken, allein dass er sich beharrlich weigert den wichtigen Hut zu tragen..besser auf erfolgversprechendere Projekte konzentrieren. Die Abrissarbeiten und die Vermessungen kann er selber erledigen, bevor dann demnächst die Bagger anrücken.
Jetzt, da seine virtuelle Stütze nicht mehr da ist, wird er sich noch mehr der Sicherheit und dem Wohlergehen seiner Familie widmen, auch wenn die das nicht zu würdigen weiß. Schmerzlich vermisst er die Unterstützung, aber er wird das auch allein durchziehen. Zu viele Jahre ohne Aufgabe und Ziel. Das hat ein Ende jetzt, trotz allem. Auch der Akohol wird nicht wieder Einzug in sein Gehirn halten, das haben sie sich versprochen und dabei bleibt es. Grimmig treibt Bertl die Schaufel wieder in den harten Boden, während die Schweißperlen von seiner Stirn im trockenen Staub kleine Tropfenmuster formen.



Marga:

Mmmmh..pritti wuman, wokin daun se striiet, pritti wuman..“ Marga trällert während des Abwaschs vor sich hin und erinnert sich an die wunderbaren Szenen, die sie im Film gestern Abend gesehen hat. Gefühlt zum hundertsten Mal, aber sie kann einfach nicht genug davon bekommen. Ach, würde sie doch auch der Traumprinz in einem weißen Auto abholen, in eine goldene Zukunft voller aufregender Erlebnisse. Sie haben zwar keine Feuerleiter am Haus, aber dafür würde sie sogar an der Dachrinne hinunterklettern, wie Adrian, wenn er sich nachts aus dem Haus schleicht und denkt, sie höre das nicht. Ihr Prinz müsste sich nicht mal nach oben quälen.
Seufzend stellt sie das letzte Glas zur Seite, lässt das Wasser aus dem Spülbecken und trocknet die Hände an ihrer Schürze ab. Die Nachmittagssonne scheint durch die Fenster und lädt sie ein, auf die Veranda zu gehen und sich ein wenig hinzusetzen. Bertl hat heute den Verkaufsstand geschlossen und werkelt irgendetwas im hinteren Garten herum. Sie kann ihn hören, was beruhigend ist, da sie dann keine Gefahr läuft, dass er unverhofft hier am Haus auftaucht. Heute morgen hat er ihr angekündigt, dass sie abends noch über ein wichtiges Thema sprechen müssten. Marga ist gar nicht wohl bei solchen Aussagen von Bertl, weil man immer mit allem rechnen muss. Er ist sowieso wieder viel verschlossener geworden in den letzten Tagen, aber Alkohol trinkt er keinen, so viel sie gesehen hat. Jahrelang hat sie gehofft, dass es irgendwann so sein und der 'alte' Bertl wieder zum Vorschein kommen würde, aber das ist leider nicht eingetreten.Sie weiß wie sehr sich ihr Mann an manchen Tagen mit den Entzugserscheinungen quält, aber Bertl lässt sie nicht an sich heran, so dass sie ihm in Bezug auf dieses Thema nicht helfen kann. Wieder einmal wird ihr bewusst, wie allein man innerhalb einer Familie leben kann. Ihre Gedanken wandern zu Adrian. Er hat mittags noch Bass spielen geübt und ist dann irgendwohin verschwunden. Seit dieser Nacht, in der sie Stephen vor dem Haus gefunden hat, ist er ihr gegenüber etwas zugänglicher geworden, erzählt ihr manchmal in der Küche von der Musik, die er mit seinen Freunden macht und von der neuen Schule. Das ist derzeit das einzig Schöne, woran sich Marga klammert.
Sie geht zur Kaffeemaschine, brüht sich eine Tasse und setzt sich auf die Veranda.



Im Grunde sind es gerade beste Bedingungen, um ungestört ein wenig Tagebuch zu schreiben. Dieses Büchlein, das ihr das Leben oft etwas leichter macht. In dem sie träumen kann und reisen wohin sie will, mit wem sie will und so oft sie will.Sie nimmt den Siebhut ab, den sie Bertl zuliebe noch immer täglich trägt und zieht ihr Tagebuch aus der Schürzentasche. Nicht nur ihre geheimen Gedanken finden dort Platz, sondern auch etwas, was ihr Freude macht. Manchmal fragt sich Marga, ob es in Adrians Leben ein Mädchen gibt und ob er ihr nur nichts davon erzählt. Sie wünscht sich so sehr Enkel irgendwann, hat aber wenig Hoffnung, dass dieser Traum wirklich einmal in Erfüllung geht. Marga liebt die Unschuld, mit der Kinder die Welt sehen und ihre Gedanken aussprechen, unbelastet von Vorurteilen und Zweifeln, zumindest solange, bis irgendein Erwachsener sie ihnen einredet. Deshalb hat sie schon vor längerer Zeit begonnen, Ideen für Geschichten für Kinder zu sammeln und zu schreiben. Sie weiß dass sie keine Bestsellerautorin werden wird, aber es ist etwas Schönes, was ihr in der Seele gut tut. Wenn sie wieder einmal eine Geschichte beendet hat, stellt sie sich vor, wie sie diese einem ihrer Enkelkinder erzählt und das Kind mit glühenden Wangen, gebannt lauschend auf ihrem Schoß sitzt. Marga nimmt einen Schluck Kaffee und lächelt leise bei dieser wunderschönen Vorstellung, dann öffnet sie das Buch und beginnt zu schreiben.



Chip:

Gerade fertig mit den Mathehausaufgaben, brütet Chip wieder einmal über Nachholstoff vom letzten Schuljahr, mit dem ihn Denize eingedeckt hat. Er liegt an seinem Lieblingsplatz am Fluss, weil er dort gut denken und so das Angenehme mit der Pflicht verbinden kann. Mittlerweile braucht er nur noch selten ihre Hilfe, zumindest in Mathe. Fast alle Aufgaben knackt er alleine. Erstaunlicherweise macht das sogar Spaß. Der Moment, wenn ihm aufgeht was die Crux an der Aufgabenstellung ist und was von ihm verlangt wird, befriedigt ihn und die Lösung ist dann kein Problem mehr. Chip weiß dass er clever ist, verwendet aber trotzdem diese Ressourcen lieber auf andere Dinge als Schule. Denize und die Vorstellung einer möglichen Zukunft mit ihr sind allerdings eine enorme Motivation, so dass er gerne seine graue Zellen dafür zum qualmen bringt.
Warum hat sie sich eigentlich heute noch nicht gemeldet? Ob er sie anrufen soll? Er schiebt die Papiere zur Seite und dreht sich auf den Rücken.



Das leise Murmeln und Gurgeln des Flusses lullt ihn ein wenig ein und unwillkürlich trudeln seine Gedanken in alle möglichen Richtungen. Er geht im Geiste das neue Bass Solo durch und erinnert sich an Denize' stolzen und anerkennenden Blick, als er es ihr vorgespielt hat.
Sie hat bisher alles was er über die Band und seine damit verknüpften Pläne erzählt hat, interessiert aufgenommen und sich mit ihm gefreut, trotzdem hat er in letzter Zeit das Gefühl, wenn er von seinen Träumen auf Tour zu gehen erzählt, wird die Stimmung gedämpfter und sie lächelt mehr aus Pflichtgefühl, als aus wahrer Freude. Unruhig geworden setzt Chip sich auf und zündet eine Zigarette an.
Ob sie die Sprüche was Groupies betrifft womöglich ernst nimmt? Klar...wer wäre nicht gern als cooler Musiker von Mädels umschwärmt? Aber sie ist seine Nummer eins und das wird er auf keinen Fall für irgendeine ...er stoppt abrupt den Gedanken, weil sich Jessicas Bild auf Stephens Party vor sein inneres Auge schiebt. Sofort kommt das schlechte Gewissen. Es ist ihm in letzter Zeit gelungen dieses Erlebnis zu 90 Prozent zu verdrängen, aber in Momenten, in denen seine Wachsamkeit nachlässt, kann es passieren, dass die Erinnerung daran vehement an die Oberfläche drängt. Wie bei anderen Sachen auch...
Chip fällt der Besuch bei Denize' Oma ein und wie sie ihm die Karten gelegt hat. Wie perfekt alles zu seiner inneren Frage bezüglich Offenheit und Bekenntnis gepasst hatte und wie die Angst in sein Herz gekrochen war. Gott sei Dank hatte keiner der beiden Verdacht geschöpft..hofft er wenigstens.
Er schnipst den Zigarettenstummel weg und lässt sich wieder auf den Rücken fallen. Ist es wirklich der richtige Weg alles für sich zu behalten? Chip bekommt ein flaues Gefühl im Magen. Blaze und er wissen bis heute nicht, was tatsächlich passiert ist in der Nacht... was aber nichts an den nackten Tatsachen am Morgen danach ändert. Chip ist Realist genug, sich einzugestehen, dass er wohl keine Cellulitetipps mit Jessica ausgetauscht und ihr Hilfe bei möglichen Problemzonen angeboten hat. Die Tarotkarte mit der nackten Frau, die nur mit einem Tuch..Leintuch? bedeckt war fällt ihm wieder ein und ihm wird ganz schlecht. Kann er wirklich damit leben, das alles für sich zu behalten und Denize gegenüber immer so zu tun, als wäre nie etwas passiert? Er will sie auf keinen Fall verlieren und auch nicht verletzen...
Gequält seufzt Chip auf, greift nach einem leeren Blatt Papier und starrt darauf. Seine Mutter schreibt oft in ihrem braunen Notizbuch und Blaze verarbeitet auch vieles in Songtexten. Vielleicht hilft es ihm ja auch, seine Gefühle in Worte zu fassen.



Nach anfänglichem Zögern fliegt Chips Stift nur so über die weiße, jungfräuliche Seite. Die Worte kommen ohne dass er nachdenken muss und während er schreibt versteht er das erlösende an dieser Tätigkeit. Selbst wenn nie ein song der Band daraus werden wird, tut es gut alles aufzuschreiben. Der Fluß murmelt träge und beruhigend vor sich hin, als sich laut krächzend eine Krähe neben Chip auf dem Baum nieder lässt. Erschrocken blickt er auf. Ist ja wie im Film...und da ist 's immer ein schlechtes Omen, denkt er mit klopfendem Herzen, schüttelt dann schnell die Gedanken ab ehe er, fast fiebrig, wieder beginnt weiter zu schreiben.

Chip geht nach Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)


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