Oasis Springs Nr. 11 - Familie Töpfer

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14.04.2023 23:32 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 16:38)
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#11
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Hausmeister

Frohen Mutes wartet Delsyn auf die Bewohner. Er hat ein gutes Gefühl. Eigentlich hat er das immer. Selbst wenn sich die ansässigen hier nicht so freundlich wären wie der Garten aussieht, dann würde er das hinnehmen müssen. Del versucht selten Dinge zu ändern, die man sowieso nicht ändern kann. Zeit ist wertvoll und man sollte sie für die guten Dinge im Leben nutzen. Aber wo denkt er hin. Er ist sich sicher, hier wohnen ein paar nette Sims, die es wert sind, sie zu besuchen.

Er sieht hinter dem Fenster eine Frau herannahen. Als sie die Tür öffnet erkennt er ihren verblüften Gesichtsausdruck, dicht gefolgt von einer äusserst überraschten Stimme: „Bla...Sullivan!!“ Dels Brauen ziehen sich leicht verwirrt zusammen. Doch ehe er antworten, oder auch nur seine geplante Begrüssung aussprechen kann, spricht die Frau direkt weiter: “Das ist aber eine Überraschung. Ich hab dich eeeewig nicht mehr gesehen. Gut siehst du aus... braun gebrannt und kräftig. Schicke neue Frisur, da kann sich Adrian eine Scheibe abschneiden... mit seinen langen Haaren und der ewigen Schirmmütze.“ Okay. Hier scheint definitiv eine Verwechslung vorzuliegen. Delsyn lächelt, holt Luft um etwas zu sagen doch die fidele Frau lässt ihn nicht zu Wort kommen. "Nimm doch hier auf der Veranda Platz... was hast du uns denn da Schönes mitgebracht? So aufmerksam kenn ich dich ja gar nicht. Ist das etwas Selbstgekocht? Nein... was du alles gelernt hast... sieht ja köstlich aus.“ Daraufhin dirigiert sie ihn auch schon liebevoll zum Verandatisch. Del gibt es auf und lässt sie ausreden. "Bitte Sullivan, setz dich. Leider ist Adrian noch nicht aus der Schule zurück... bestimmt treibt er sich noch am Skateplatz...heisst das so?... herum. Bist du hier wegen des Wagens von Madame Fouché? Irving hat mir schon alles erzählt.“ Irving. Diesen Namen kennt er. „Nun setz dich doch... was möchtest du trinken?“



Endlich hält sie inne um auf eine Antwort zu warten. Es hätte ihn allerdings nicht gewundert wenn sie auf diese Frage auch gleich geantwortet hätte. Del nutzt er die Chance und streckt ihr die Hand entgegen. Er lächelt charmant. "Delsyn Fisher." stellt er sich vor. "Ich fürchte hier liegt eine Verwechslung vor." Er nimmt das Angebot sich zu setzen, noch nicht an, da sie einen Sullivan darum gebeten hat und nicht ihn.
Er zeigt in eine Richtung. "Ich wohne vorübergehend da drüben und dachte ich stelle mich meinen neuen Nachbarn einmal vor." Er grinst. "Ich habe nicht damit gerechnet hier so bekannt zu sein." scherzt er. "Ich würde sehr gerne etwas trinken. Sofern das Angebot auch gilt, wenn ich nicht Sullivan heisse." Im Grunde ist er Froh darüber, eine überschwängliche aber freundliche Nachbarin zu haben, als einen alten verstimmten Miesepeter.

Er legt die Jacke ab und setzt sich. Während er auf die Frau, die sich inzwischen auch vorgestellt hat, wartet, die ihm ein Glas Wasser bringt, blickt er in den Garten und bestaunt das Grün. Es durftet herrlich hier.



Als sie zurückkommt und das Glas vor ihm abstellt sagt er: "Sie haben einen beispielhaften Garten und das bei diesen Bedingungen. Danke für das Wasser." er nimmt einen Schluck und blickt zurück zum Garten durch den er zu gern eine Führung hätte. "Darf ich fragen was Sie alles gepflanzt haben?" Del sieht freundlich zurück zu Marga.


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15.04.2023 00:50 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 16:38)
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#12
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Hausmeister

Während Marga auf Sullivans Antwort wartet, was er denn trinken wolle, geht ihr Verschiedenes durch den Kopf.
Dass er hierher kommt um uns zu besuchen...kaum zu glauben. Wo er sonst so verschlossen und mürrisch gewirkt hat, die wenigen Male, die ich ihm begegnet bin...hm...und er hat wirklich etwas aus sich gemacht...“ Gerade nimmt sie Sullivan nochmal genauer unter die Lupe, als seine Worte zu ihr durchdringen und vorübergehend Verwirrung auslösen.
Er streckt ihr die Hand entgegen und meint:“"Delsyn Fisher. "Ich fürchte hier liegt eine Verwechslung vor."Er zeigt in eine Richtung. "Ich wohne vorübergehend da drüben und dachte ich stelle mich meinen neuen Nachbarn einmal vor." Er grinst. "Ich habe nicht damit gerechnet hier so bekannt zu sein." scherzt er.
Marga blinzelt kurz ein paar Mal, schlägt erschrocken die Hand vor den Mund und antwortet dann leicht stotternd:“ Del...Delsyn? Fisher?“
Was erzählt er denn da?“



Ihr Blick folgt seiner ausgestreckten Hand, als er ihr zeigt, wo er zur Zeit wohnt.
Vorübergehend? In einem Wohnwagen?? „ Marga ist sich jetzt sicher, dass mit Sullivan irgendwas nicht stimmt. „Vielleicht nimmt er Drogen ...und Adrian würde mir sowas ja gar nie erzählen...denken die nicht alle wirres Zeug, wenn sie starke Drogen nehmen? Der arme Kerl...“
Sie entschließt sich mitzuspielen, weil sie keine Ahnung hat, wie es sich auswirken könnte, wenn sie ihm sagt, dass er NICHT Delsyn Fisher ist.
Aber natürlich.“ Sie lächelt ihn freundlich an. „Wie dumm von mir....Sie haben geringfügige Ähnlichkeit mit einem Bekannten unserer Familie....entschuldigen Sie bitte die Verwechslung.“
Behutsam dirigiert sie ihn doch sich zu setzen.
"Ich würde sehr gerne etwas trinken. Sofern das Angebot auch gilt, wenn ich nicht Sullivan heisse."sagt er jetzt und nimmt Platz.
Aber sehr gerne, D..Delsyn. Ein Glas Wasser? Kommt sofort.“ Sie drückt dem jungen Mann noch aufmunternd die Schulter, bevor sie sich in die Küche begibt um das Wasser zu holen.



Im Hineingehen wirft sie noch einen heimlichen Blick duchs Fenster in der Tür. Sullivan hat die Jacke abgelegt und sitzt ganz entspannt am Tisch. Er scheint in die Luft zu schnuppern und lächelt vor sich hin.
Marga sieht sich in der Drogentheorie bestätigt.
Sie weiß aus dem Fernsehen, dass manche Substanzen die Sinneswahrnehmung schärfen oder verändern. „Wer weiß was er gerade riechen kann....“ Der Schmutzwäschesack im Hausgang fällt ihr wieder ein. „Nein...oder?“
Schnell eilt sie in den Hausflur, holt den Sack und will ihn gerade ins Badezimmer abtransportieren, als aus dem Wohnzimmer Bertls Stimme ertönt:“ Marga? Was ist denn da los? Ist da jemand an der Türe?“
Erschrocken hält sie inne und ruft zurück:“ Nein...nicht mehr...wir haben einen neuen Nachbarn, der sich vorgestellt hat und...und jetzt wieder weg ist. Kannst liegen bleiben...“
Unverständliches Gebrummel folgt aus dem Wohnzimmer, dann hört sie, dass der Fernseher eingeschaltet wird.
Das hätte jetzt gerade noch gefehlt..“ Bertl hält überhaupt nichts von Sullivan und nennt ihn Blame, wenn er schimpft, was Adrian furchtbar auf die Palme bringt.
Erleichtert legt sie den Wäschesack im Bad ab und füllt dann in der Küche ein Glas mit kaltem Wasser, um es nach draußen zu bringen.
Als sie zurückkommt und das Glas vor ihm abstellt sagt er: "Sie haben einen beispielhaften Garten und das bei diesen Bedingungen. Danke für das Wasser." er nimmt einen Schluck und blickt zurück zum Garten . "Darf ich fragen was Sie alles gepflanzt haben?" Del sieht freundlich zurück zu Marga.
Marga schaut ihn verdutzt an. Das wird ihr langsam immer weniger geheuer. Ist das jetzt Sullivan und fragt sie nach dem Garten? Fehlt ihm was oder sitzt hier doch ein Delsyn vor ihr?
Eigentlich egal...er ist freundlich und wirkt nicht, als würde er im Drogenrausch gleich irgendwelche angsteinflößenden Dinge tun.
Gerne, so ein Glas Wasser hilft einem bei so einem Wetter wie heute wieder auf die Beine...also ich meine, erfrischt ungemein.“ Sie lächelt etwas unsicher.
Schön, dass Ihnen der Garten gefällt ...es ist tatsächlich nicht leicht in so einer wasserarmen Gegend gute Ernteergebnisse zu erzielen. Wir sammeln das Regenwasser und unser Schöpfer hat mir einen grünen Daumen verliehen, das macht es ein bisschen leichter.“ Sie überlegt kurz und sagt dann:“Wenn sie möchten führe ich sie ein wenig herum, dann kann ich es Ihnen direkt vor Ort erklären was wir hier anbauen. Gärtnern Sie denn auch?“



Sie erstarrt kurz, weil sie von drinnen die Küchentür klappen hört...Bertl auf dem Weg zur Toilette.
Hoffentlich lässt sich Sullivan/Delsyn in den Garten lotsen, Bertl braucht sie bei dieser ohnehin schon heiklen Konversation nun wirklich nicht.


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15.04.2023 00:51 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 16:38)
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#13
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Hausmeister

Seine Name scheint die gute Frau zu verwirren. Im Anschluss meint sie: „Aber natürlich.“ Sie lächelt ihn freundlich an. „Wie dumm von mir....Sie haben geringfügige Ähnlichkeit mit einem Bekannten unserer Familie... entschuldigen Sie bitte die Verwechslung.“
Da sie vorhin den Namen Irving genannt hat, kann er sich vorstellen welcher Bekannte. Entweder hat Irving einen Bruder, von dem er nichts weiss, oder er, Del, hat einen Halbbruder, von dem er ebenfalls nichts weiss. Er sollte Marga danach fragen, denn wegen Irving ist er schliesslich in der Gegend.

Während er auf das Wasser wartet und den Garten betrachtet, hört er im inneren des Hauses Stimmen. Aber er versteht die Worte nicht. Ausser Marga und Adrian scheint noch jemand hier zu wohnen. Am naheliegendsten, ist wohl der Vater von diesem Adrian. Aber es könnte auch der Bruder von ihm sein, oder der Bruder von Marga. Oder sogar der Vater von Marga. Es gibt viele Möglichkeiten.

Sie kommt zurück und er dankt ihr für das Getränk.
„Gerne, so ein Glas Wasser hilft einem bei so einem Wetter wie heute wieder auf die Beine... also ich meine, erfrischt ungemein.“ Sie lächelt etwas unsicher. Delsyn denkt sich dabei nichts. Die Frau wirkt ein wenig gestresst. Vielleicht von der introvertierten Sorte.
„Schön, dass Ihnen der Garten gefällt... es ist tatsächlich nicht leicht in so einer wasserarmen Gegend gute Ernteergebnisse zu erzielen. Wir sammeln das Regenwasser und unser Schöpfer hat mir einen grünen Daumen verliehen, das macht es ein bisschen leichter.“ Sie überlegt kurz und sagt dann: “Wenn sie möchten führe ich sie ein wenig herum, dann kann ich es Ihnen direkt vor Ort erklären was wir hier anbauen. Gärtnern Sie denn auch?“
Die Frau kann Gedanken lesen. Fantastisch. Delsyn steht auf. "Gern seh ich mir den Garten genauer an. Ich bin immer interessiert an verschiedenen Kräutern, Gemüse und Früchten. Vieles was ich brauche bekomm ich oft nicht auf dem Markt und wenn doch dann nur sehr teuer." Er folgt Marga in den Garten. "Ich selber hab keinen Grünen Daumen." er lächelt. "Deswegen interessiere ich für diejenigen die ihn haben." Er geht vor einem Strauch in die Hocke und nimmt behutsam die Blätter zwischen die Finger. Saftig und Grün. Wundervoll. "Ich bin viel gereist, das mögen Pflanzen nicht so." erklärt er. "Aber ich arbeite gern mit Erzeugnissen. Auch weil ich an vielen Orten war, wo ich mich vorher mit Vorräten eindecken musste." Er steht wieder auf und sieht Marga freundlich an. "Ich kenne eine menge Hausmittel." Sein Blick schweift zum Fluss den er in der Nähe hört. "Es gibt hier sicher viele Mücken im Sommer. Ich sitze ja gern draussen, abends. Sie auch? Da wird man ungern von den Viechern zerstochen. Aber ich kenn da was, was die Dinger abschreckt, ganz ohne sie vergiften zu müssen. Falls sie Interesse haben bringe ich Ihnen die Tage etwas davon rüber."



Er blickt sich kurz um. "Sagen Sie. Sie haben vorhin einen Irving erwähnt. Sie meinten nicht zufällig Irving Carter Blaisdell?"


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15.04.2023 08:53 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 16:39)
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#14
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Hausmeister

Marga ist überrascht wie schnell sich Sullivan in den Garten führen lässt und mit welcher Begeisterung er über Pflanzen und Gartenarbeit spricht.
"Gern seh ich mir den Garten genauer an. Ich bin immer interessiert an verschiedenen Kräutern, Gemüse und Früchten. Vieles was ich brauche bekomm ich oft nicht auf dem Markt und wenn doch dann nur sehr teuer."
Marga ist nach wie vor zutiefst verunsichert was diesen Gast angeht, aber sie ist auch wild entschlossen das jetzt durchzuziehen...wenn nur Bertl keinen Strich durch die Rechnung macht.
Ja, da spreche sie mir aus Der Seele. Erst sucht man ewig, dann findet man endlich eine weiße Rüber oder einen schwarzen Rettich...aber runzelig, wurmstichig, holzig. Beim Eigenanbau weiß man eben was man hat.“ Marga wagt ein zaghaftes Lächeln.
Er ist wirklich ganz anders geworden...ich muss mit Adrian darüber reden, unbedingt.....heute noch.“
"Ich selber hab keinen Grünen Daumen." ihr Gast lächelt. "Deswegen interessiere ich für diejenigen die ihn haben." Er geht vor einem Strauch in die Hocke und nimmt behutsam die Blätter zwischen die Finger.
Ausgerechnet der Basilikum...mit den empfindlichen Blättern...hoffentlich quetscht er ihn nicht.“
Marga beobachtet Sullivan mit Argusaugen, aber die Achtsamkeit mit der er ihre Pflänzchen anfasst, berührt sie und.....er interessiert sich für SIE?

~~~~~~

Bertl schlurft mit einem frischen Bier von der Küche wieder ins Wohnzimmer. Durchs Fenster kann er Marga im Garten herumlaufen sehen...mit jemandem im Schlepptau??
Er braucht einen Augenblick um das zu verarbeiten, stellt das Bier auf dem Tisch ab, geht zum Fenster und schiebt die Gardine ein wenig zur Seite. „Was zum Teufel? Dieser unsägliche Blame in unserem Garten? Ist sie denn von allen guten Geistern verlassen!? Na warte.“

~~~~~~

Verlegen nestelt Marga an ihrer Schürze herum und meint dann:“ Ach...manches kann man auch lernen mit der Zeit...zum Beispiel was düngen angeht und welche Pflanze wieviel Wasser verträgt...oder ob sie Sonne oder lieber Halbschatten mag....“Sie mustert kurz ihr Gegenüber. „Haben Sie dennn nicht mal ein paar Kräuter auf der Fensterbank?“
"Ich bin viel gereist, das mögen Pflanzen nicht so." erklärt er. "Aber ich arbeite gern mit Erzeugnissen. Auch weil ich an vielen Orten war, wo ich mich vorher mit Vorräten eindecken musste."
Vielleicht ist das bei ihm so wie bei mir mit den Filmen...“ Marga denkt angestrengt nach. „Nur dass er eben Abenteuerfilme guckt und ich Romantische ...er reist und macht Expeditionen und ich steh mit Jack am Bug der Titanic...hm.“ Diese Theorie erscheint ihr recht plausibel und macht Sullivans merkwürdiges Verhalten für sie nachvollziehbar.
Sie lotst ihn durch den Garten, erklärt die verschiedenen Pflanzen, pflückt ihm ein paar Kirschen...



... und bleibt vor einem Avocadobaum stehen.
Wieder nimmt sie eine Frucht und reicht sie ihm.
Aus Avocados lässt sich sehr viel machen...leckere Broraufstriche zum Beispiel und vermischt mit anderen Ölen kann man Creme gegen trockene, schuppige Haut .“ Mit Marga geht die Begeisterung durch, sie vergisst wen sie vor sich hat und lässt den Ideen und Kenntnissen freien Lauf. „Sogar Kopfschuppen kann man damit wegbekommen und Männern kann sie helfen ihre Pot...“ ...enz zu stärken“ beendet sie den Satz erschrocken im Kopf.



Sie wird rot wie eine Tomate. Schnell überspielt sie diesen Versprecher und zieht Sullivan weg, in Richtung Kräuterbeet. „Wenn Sie Gelegenheit haben, Delsyn, ein paar Kräuter zu trocknen...hier.“ Sie pflückt einen bunt gemischten Strauss aus dem Beet, den Kopf tief gesenkt und drückt ihn ihrem Besucher in die Hand. „Liebe Güte ...sowas vor einem Freund von Adrian...oder einem Fremden...genau so schlimm...zu sagen.“ Marga könnte immer noch tiefer im Kräuterbeet versinken vor Scham.
Sie ist nicht prüde, dazu ist sie zu naturverbunden, aber in Gegenwart von Delsyn?...Sullivan?...das hätte nicht passieren dürfen.

~~~~~~

Bertl fummelt an der Fensterverriegelung herum. „Verd ammt! Wenn man einmal ein Fenster aufmachen will.“
Er runzelt die Stirn, als er sieht wie Marga draußen diesem Blaisdell Balg, Äpfel, Avocado und ...Kräuter in die Hand drückt.
Bertl rüttelt am Fenster. „Jetzt reicht's aber...“ Mit einem Ruck schwingt das Fenster auf und bringt ihn kurz ins Straucheln.



~~~~~~

Delsyn scheint allerdings gar nichts bemerkt zu haben von Margas Fauxpax und antwortet freundlich:
"Ich kenne eine Menge Hausmittel." Sein Blick schweift zum Fluss.
"Es gibt hier sicher viele Mücken im Sommer. Ich sitze ja gern draußen, abends. Sie auch? Da wird man ungern von den Viechern zerstochen. Aber ich kenn da was, was die Dinger abschreckt, ganz ohne sie vergiften zu müssen. Falls sie Interesse haben bringe ich Ihnen die Tage etwas davon rüber."
Mit dieser Äußerung werden die Zweifel größer. Würde Sullivan so eine Sache überhören ohne in brüllendes Gelächetr auszubrechen...in seinem Alter? Und stattdessen Hausmittel anbieten, wenn er eigentlich keine Ahnung von Gartenbau und Pflanzen hat. Überhaupt wirkt er so ausgeglichen und einfach nur freundlich...Marga ist geneigt, doch zu glauben, dass dieser junge Mann...nicht Sullivan ist, auch wenn er so aussieht. „Ich werde ihn testen...“
Marga strahlt Delsyn an. „Das ist ja wundervoll! Ja, nichts Schöneres als ein Sommerabend im Garten, aber die Biester fressen einen manchmal regelrecht auf. Vielleicht können wir ja sowas wie einen nachbarschaftlichen Tauschhandel eröffnen? Sie sagen mir was Sie für Erzeugnissse brauchen könenn und revanchieren sich mit sagen wir mal...Würzmischungen oder Hausmitttelchen...ein frischer Fisch wird auch immer gern genommen. Wie klingt das?“
Er sieht sich kurz um und stellt dann eine Frage, die sie nun wirklich nicht erwartet hat:
"Sagen Sie. Sie haben vorhin einen Irving erwähnt. Sie meinten nicht zufällig Irving Carter Blaisdell?"
Marga schaut ihn an wie die berühmte Schwalbe wenn's blitzt. Sie schweigt einige Sekunden lang und beschließt, dass das nicht Sullivan sein kann. NIEMALS hätte der die Rede freiwillig auf seinen Vater gebracht...Veränderung hin oder her...so viel weiß sie von Adrian.
Vorsichtig setzt sie zu einer Antwort an:
Ja...genau den meinte ich...Sie kennen ihn...Hr. Fisher?“ Wenn nicht Sullivan...dann ein weiterer Sohn von Irving Blaisdell? Bahnt sich hier gerade ein Skandal an...in ihrem Gemüsegarten?
Nein,der Skandal ist schon perfekt in Form von Bertls Stimme die laut aus dem Wohnzimmerfenster zu ihnen herüberschallt.

~~~~~~

Sie sagen mir was Sie für Erzeugnissse brauchen könenn und revanchieren sich mit sagen wir mal...Würzmischungen oder Hausmitttelchen...ein frischer Fisch wird auch immer gern genommen. Wie klingt das?“ hört Bertl noch, als ihn das Fenster fast umhaut.
Ist sie denn von allen guten Geistern verlassen? Sie siezt ihn und bietet ihm Tauschgeschäfte an?“
Sein Wutpegel steigt und gerade als er was hinausrufen will, vernimmt er noch:
"Sagen Sie. Sie haben vorhin einen Irving erwähnt. Sie meinten nicht zufällig Irving Carter Blaisdell?"
„Der ver arscht Marga und sackt noch unser Gemüse ein!“
Ja...genau den meinte ich...Sie kennen ihn...Hr. Fisher?“ bestätigt Marga seine Vermutung und Bertl legt los:
Hey!! „ brüllt er in den Garten.“Leg das Grünzeug sofort wieder hin und schwing deine Hinterbeine von unserem Grundstück!!“ Er holt kurz Luft und setzt lautstark hinterher:“ Habt ihr reiches Lumpenpack nix zu Essen zuhause? Goldene Wasserhähne , aber bei uns zum Schnorren kommen...hau ab, bevor ich mich vergesse und raus komme und dir Eine auflege!!“ Er schüttelt die Faust in Richtung Delsyn und Marga.



~~~~~~

Marga stirbt zum zweiten Mal an diesem Nachmittag tausend Tode. Erschrocken und beschämt blickt sie zu ihrem Besucher und wartet auf dessen Reaktion.


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15.04.2023 08:55 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 16:39)
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Hausmeister

„Das ist ja wundervoll! Ja, nichts Schöneres als ein Sommerabend im Garten, aber die Biester fressen einen manchmal regelrecht auf. Vielleicht können wir ja sowas wie einen nachbarschaftlichen Tauschhandel eröffnen? Sie sagen mir was Sie für Erzeugnisse brauchen können und revanchieren sich mit sagen wir mal... Würzmischungen oder Hausmitttelchen... ein frischer Fisch wird auch immer gern genommen. Wie klingt das?“
Del lächelt erfreut. Es könnte ja gar nicht besser laufen und das bei den ersten Nachbarn die er trifft. Die Frau scheint zwar etwas schrullig und unsicher, aber nichts was ihn abschrecken würde. "Das Angebot nehme ich mit vergnügen an." gibt er zurück.

Als er sie nach Irving fragt, antwortet sie zurückhaltend:
Ja...genau den meinte ich...Sie kennen ihn...Hr. Fisher?“
Doch ehe Delsyn fortfahren kann, hört er einen wütenden Mann toben.
„Hey!!„ brüllt der Mann in den Garten. “Leg das Grünzeug sofort wieder hin und schwing deine Hinterbeine von unserem Grundstück!!“ Er holt kurz Luft und setzt lautstark hinterher: “Habt ihr reiches Lumpenpack nix zu Essen zuhause? Goldene Wasserhähne, aber bei uns zum Schnorren kommen... hau ab, bevor ich mich vergesse und raus komme und dir Eine auflege!!“ Er schüttelt die Faust in Richtung Delsyn und Marga.

Delsyn bleibt ruhig und sieht zu Marga. "Ihr Mann?" rät er ins blaue. Sie nickt verhalten. Aus der Aussage entnimmt er, dass er erneut verwechselt wird. Reich? Er nicht. Er hat zwar genug auf der Seite von seiner militärischen Laufbahn, aber dieses Geld fliesst fast ausschliesslich in sein Wohnmobil. Aber Irving hat Geld. Das weiss er. Seine Mutter hat ihm alles über ihn erzählt. Auch warum er sie verlassen hat. Jedoch ist er nicht wütend auf ihn, schliesslich kennt er ihn nicht und Del gibt jedem eine Chance. Schliesslich hätte er selbst sie auch gern.
Er wendet sich dem Fenster zu aus dem der etwas festere Kerl mit verschmutztem Tanktop und unrasiertem Gesicht lehnt und mit der Faust schwingt. Seiner Statur zufolge, macht Del sich keine Sorgen wegen der Drohung die er hinterhergeschickt hat. Er scheint einfach nicht gut auf Dels Familie väterlicherseits zu sprechen zu sein. Marga hingegen hatte ihn recht freundlich begrüsst, trotz Missverständnis. Wer von den beiden hat wohl recht?
"Verzeihen Sie." entgegnet er dem wütenden Mann. "Mein Name ist Delsyn Fisher, ich wohne neben an. Und Sie sind?"


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15.04.2023 09:01 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 19:01)
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Hausmeister

Bertl verengt die Augen zu Schlitzen.
"Fisher?" das hört er jetzt schon zum zweiten Mal. Er hat heute dank eines langen Mittagschlafes ausschließlich Bier getrunken und ist deshalb noch halbwegs nüchtern. "Was heißt hier Fisher?...Ich komm mal raus."
Mit einem lauten Rumms haut er das Fenster zu, schnappt sich die Bierflasche vom Wohnzimmertisch und macht sich auf den Weg nach draußen
Marga fällt innerlich zusammen, als sie ihn das rufen hört.
Mittlerweile weiß sie, dass der junge Mann zwar etwas mit Blaisdells zu tun hat, aber von ganz anderer Natur ist, als der Rest der Familie. Er sieht aus wie Sullivan, pflegt aber ganz andere Umgangsformen....wer würde denn sonst so höflich bleiben und Bertl eine solch anständige Antwort geben?
"Oh je...das kann ja heiter werden." denkt sie hilflos.
"Ähm...Hr.Fisher...sie müssen entschuldigen...mein Mann..." Sie wägt ab, was gesagt werden kann und was besser verschwiegen wird. "Er meint das nicht so...er ist furchtbar reizbar und ...hat ein kleines Alkoholproblem..." Sie wird puterrot und nestelt wieder nervös an ihrem Schürzenbendel herum. Dieser Delsyn wirkt auf sie, als könnte er eine Portion Wahrheit ganz gut weg stecken, deshalb entscheidet sie sich offener zu sein als üblich.
"Seien Sie bitte etwas nachsichtig....also...ich meine ..nehmen sie es nicht persönlich bitte." Sie schaut ihn aus großen, leicht verschreckten Augen an.
Delsyn macht sich keine Sorgen. Selbst wenn der Grundstücksbesitzer handgreiflich werden sollte... Er nickt der Frau ermutigend zu.
Bertl nähert sich den beiden und taxiert den Besucher schon von weitem.



"Kräftig gebaut...der war doch immer so ein Lappen...der Sullivan...."
Er nimmt einen Schluck Bier und biegt ab in den Garten.
Irgendwie wirkt der junge Mann anders als dieser Blame ,den er kennt. Bertl ist zwar Trinker, aber seine Jahre als Abteilungsleiter in der Fishfabrik haben ihm doch einen Vorrat an Menschenkenntnis eingebracht.
Die Ausstrahlung des Besuchers ist....tüchtig?...stabil?...gelassen?....er ist sich nicht sicher, ob das alles zutrifft, aber gewiss ist...alles Attribute, die er sicher nicht mit Adrians Kumpel in Verbindung bringen würde.
Er baut sich vor Marga und dem jungen Mann auf, kneift die Augen zusammen und fragt:" Fisher? Und Sie wohnen nebenan? Seit wann denn das? Ich kenn unsere Nachbarn....ein Fisher , der aussieht wie Sullivan Blaisdell? Das wüsste ich aber..."
Er mustert Delsyn kurz. Sein erster Eindruck bestätigt sich. Der hat nichts mit Sullivan zu tun, auch wenn er tupfgleich aussieht.
"Ich bin Bertram Töpfer." Marga fällt fast hintenüber und schnappt nach Luft, als er Delsyn die Hand zum Gruß bietet.
Delsyn der sich grade eher lauernd gefühlt hat, nach den besorgten Worten der Frau Töpfer, hebt erfreut die Mundwinkel als Bertram ihm die Hand entgegen hält.
Er erwidert mit festem, selbstbewusstem Griff. "Freut mich Mr. Töpfer. Ich habe erst vor kurzem da drüben geparkt." Freundlich fügt er an. "Ich kenne die Familie Blaisdell noch nicht. Weder einen Sullivan noch Irving selbst. Aber Irving ist mein Vater und ich bin in der Gegend um ihn kennen zulernen."
Marga schnappt nochmal nach Luft und Bertl verschlägt's für einen Moment die Sprache.
"Dieser Blaisdell...war wohl ganz schön umtriebig...wieviele gibt's von denen denn noch ? " Jedenfalls gefällt ihm dieses Exemplar ganz gut und so bietet er an:"Ein Bier? Wir können uns da drüben in den Schatten setzen...und ich kann Ihnen was erzählen..."
Marga hat die Neuigkeit verdaut und ergänzt:" Unser Sohn Adrian ist schon viele Jahre mit Sullivan befreundet." Sie mustert ihn nochmal kurz und erklärt: "Sie sehen ihm sehr ähnlich...ihrem Halbbruder...zum verwechseln ähnlich sogar."
Sie errötet wieder leicht, als sie an ihre anfängliche Verwirrung denkt.
"Sicher gern." entgegent Delsyn und folgt dem Mann. Er hat nicht vor unhöflich zu sein, obwohl er seine Kinder, wenn er welche hätte, warnen und eindrücklich darauf beharren würde, nichts von Fremden anzunehmen, schon gar nicht wenn sie so aussehen wie Bertram.
Das er ein Problem hat, hätte Marga ihm nicht sagen müssen.
Das sieht und riecht man offenbar. Ein wenig Leid tut ihm die freundliche Dame schon, doch er wollte sich nicht einmischen.
"Ihre bezaubernde Frau, hat mir grade den prächtigen Garten gezeigt. Ich würde gern ein wenig mit ihnen tauschhandeln, wenn das in Ordnung ist." Del hat das Gefühl, dass dieser Kerl die Art Mann ist, der seine Frau an der Kurzen Leine hält und alles wissen will. Sie sollte keinen Ärger deswegen bekommen. Soll der Mann es mit ihm ausdiskutieren wenn es ihm nicht passt.
Er wendet sich im Gehen an die Frau und lacht: "Das habe ich mir fast gedacht. Wie alt sind die Jungs?"
"Mmh...warum nicht." Bertl brummelt seine Zustimmung eher, als dass er sie laut ausspricht. "Bezaubernde Frau? Was soll das Süßholzgeraspel? "
Mit einem Seitenblick registriert er, dass Marga schon wieder rot wird und bedeutet ihr mit einer Kinnbewegung Richtung Haus, dass sie Bier holen soll.
Aber Delsyn lenkt sie mit der Frage nach den Jungs ab. "Adrian ist 17 und Sullivan auch. " antwortet Marga lächelnd. Sie ist so froh, dass die Begegnung so eine friedliche Wendung genommen hat und Delsyn nicht mit Kohlköpfen bombardiert aus dem Garten gejagt wurde.
Was auch immer Bertl umgestimmt hat...sie hofft es bleibt so.
"Beide haben jede Menge Blödsinn im Kopf..n ja, wie das eben so ist bei Jungs in dem Alter." Sie seufzt. "Ich geh euch mal kühles Bier holen."
Bertl nimmt auf der Holzbank im Garten Platz und bedeutet Delsyn sich ebenfalls zu setzen. "Sie wohnen also im Trailer da drüben auf dem Nachbargrundstück? Weitgereist?"
"Ziemlich weit." entgegnet Delsyn. "Ich war lange Soldat und als ich nicht mehr durfte, nahm ich meine "Rente" und füllte die Leere mit Reisen. Ich hatte nie ein Haus wie Sie, ausser als ich noch bei meiner Mutter und meinem Stiefvater lebte. Leben Sie schon lange in Oasis Springs? Was machen Sie so?" fragt er unschuldig.

"Aha...Militär...das ist es also." Bertl nimmt einen letzten , lauwarmen Schluck aus seiner Bierflasche. Hoffentlich kommt Marga gleich mit dem Kalten.
Er lässt den Blick über das Haus und den Garten schweifen. Missmutig entgegnet er: " Das Haus ist ein Familienerbstück ..." Er hat keinen Finger dafür rühren müssen,ist nicht sein Verdienst. "Wir leben hier schon lange, ja. Schon als die Zeiten noch andere waren und man die Leute noch arbeiten lassen hat..." Er merkt, wie seine Laune sich verschlechtert. "...und nicht einfach auf die Straße gejagt hat, wie räudige Hunde."
Er blickt Richtung Haus, aus dem sich gerade Marga mit zwei Bier und Chips nähert.
"Marga! Beeil dich mal ein bisschen, sonst ist es warm bis du hier ankommst." Er stützt einen Arm auf den Oberschenkel und schaut Delsyn an: "Ich mach zu was man mich verdonnert hat, nach der Schließung der Fabrik...nichts."
Dann fragt er doch noch:"Was heisst nicht mehr durfte?" Bertl runzelt die Stirn. Nicht mehr durfte kennt er gut.

"Bauchschuss." sagt Delsyn nur. "ich hatte.. Glück." ergänzt er mit eher bitterem Tonfall.
Delsyn beschließt nicht weiter auf das Dasein des Mannes einzugehen, denn offensichtlich macht es ihn unglücklich. Er nimmt dankend das Bier. Obwohl er ein wenig darauf achten muss, was er isst und trinkt, gönnt er sich dieses eine Bräu heute.



"Und... Sie kennen also die Familie Blaisdell?" er hält ihm die kühle Flasche hin damit er anstossen kann.

Marga platziert die Schale mit den Chips zwischen den beiden Männern, bleibt selbst aber stehen. "Das ist ja furchtbar!" Entfährt es ihr, als sie von Delsyns Unfall hört.
Sie schlägt beide Hände vor den Mund.
Bertl nickt. "Schöne Schei ße...Glück im Unglück, was?" Dann erklärt er : "Kennen wäre vielleicht zu viel gesagt, aber dadurch dass Adrian mit Sullivan Kontakt hat, kennt man sich eben schon irgendwie. Zum Wohl."
Er stößt mit Delsyn an, nimmt einen großen Schluck und fährt fort: "Wohnen in Del Sol Valley...Schickimickigegend."Er rülpst. " Wirst dich wundern in was für ner Hütte Irving lebt....lässt schon gern raushängen, dass er im Geld schwimmt. Ziemlicher Großkotz."
Marga zuckt zusammen. "Bertl...nun sag doch nicht solche Sachen." Ihr Mann zuckt mit den Schultern. "Wieso mit der Wahrheit hinterm Berg halten?"
"Das wusste ich schon." Delsyn grinst. "Meine Mutter hat mir von ihm erzählt. Aber ich wusste nicht dass er noch einen Sohn hat."
Eigentlich sollte er sich nicht hier umhören, doch Del ist sehr neugierig auf diesen Teil seiner Familie. Selbst wenn die Töpfers wohl nicht so gut auf sie zu sprechen sind.
"Lebt die Mutter auch noch dort?" Eine Frage die ihn brennend interessiert, denn es würde einiges über Irving verraten.
"Verzeihung ich bin zu neugierig." rudert er doch zurück. "Ich sollte Irving das selbst fragen."
Die Frage ist, ob dieser dann die Wahrheit sagt. Oder überhaupt mit ihm redet.
"Ja, er hat noch einen Sohn...der gleiche Tunichtgut wie unserer. " Bertl brummelt schon wieder.
"Ach...die Jungen sind in einem schwierigen Alter, da muss man ein bisschen Verständnis aufbringen." versucht Marga mit Blick auf Delsyn zu beschwichtigen. Dann legt sie einen Finger ans Kinn und überlegt.
"Die jetzige Frau Blaisdell ist ein wenig ...zu jung um seine Mutter zu seín."
Bertl schnaubt. "Schickimickitussi...passend zum Haus eingekauft." Er schaut zu Delsyn. "Kann man nicht anders sagen....mehr Schminke als Hirn würd ich tippen."
Marga schaltet sich ein, bevor Bertl das Thema weiter ausbaut. "Es gab aber vor ihr eine andere Ehefrau...wie hieß sie noch gleich? Margot?...Nein...Maggie?...Magan...ja so hieß sie. Das ist doch Sullivans Mutter. "
Bertl trinkt und runzelt die Stirn. Dann nimmt er ein Hand voll Chips und wirft sie sich in den Mund.
Kauend meint er:" Zu viele Weiber, da blickt kein Mensch mehr durch..."



"Verstehe." entgegnet Deslyn. Also noch immer der selbe. Seine Mutter hatte ihm erzählt warum er sie verlassen hat. Nämlich weil sie ihn, Del, behalten wollte. Sie hatte ihm damals nicht übel genommen, dass Irving damit nicht klar kam. Sie waren Jung und er ein Businesssim. Aber scheinbar ist er heute noch so... wechselhaft. Andererseits hat er seinen zweiten Sohn bei sich. Was ja für ihn spricht. Oder? Delsyn trinkt einen Schluck.

~~~~~~

Chip rollt gemächlich auf dem Board bis zum Schuppen, springt ab, schnappt sich das Brett und klemmt es unter den Arm. Dann schlendert er Richtung Veranda. Nanu? Da steht ein Teller mit gegrilltem Fisch auf dem kleinen Tischchen. Sieht seiner Mutter gar nicht ähnlich, sowas draussen einfach stehehn zu lassen. Und ein Glas daneben... ne Männerjacke überm Stuhl...hm...
verwundert betritt er das Haus und Stille empfängt ihn. Er hebt eine Braue. „Kein Schnarchen? Kein Fernseher zu hören? Jetzt wird’s aber langsam unheimlich.“
Vorsichtig schleicht er ein paar Schritte Richtung Wohnzimmer und lugt um die Ecke. Leer.
Das is doch 'n Witz...oder?“
Als sein Blick Richtung Fenster schweift, sieht er im Garten...seine Mutter mit Bertl??? und einem Fremden?
Was geht ab?“ Er kann eigentlich nicht glauben, was er sieht. „Bertl im Garten...der holt sich nen Sauerstoffschock.“ Bei dem Gedanken muss er grinsen.
Sch... drauf...sollen sie ruhig irgend ne Versammlung haben da draußen, hab ich schon meine Ruhe hier drin.“
Er befasst sich nicht weiter mit der Gruppe auf der Bank, auch wenn ihm nach einem flüchtigen Blick der Fremde, der da sitzt irgendwie bekannt vor kommt.
Schnell staubt er ein paar Zigaretten aus einer Schachtel seines Vaters ab und geht nach oben in sein Zimmer.
Kaputt lässt er sich aufs Bett fallen, ohne auch nur die Schuhe auszuziehen. Er hat unten am Fluss geangelt...was er fast nie macht...nur wenn er viel oder Wichtiges zu denken hat. Na ja...er hat versucht zu angeln, aber es geht auch nicht um den Fang, sondern darum die Gedanken zu ordnen und das gelingt ihm gut, wenn er so da sitzt und den Schwimmer beobachtet.
An diesem sonnigen Nachmittag erschienen ihm die Ereignisse in der Villa noch unwirklicher, wie sie es tatsächlich schon waren.
Er hat neue Seiten gesehen...bei Viola, bei Keito ...sogar Yuna, der er nun wirklich gar nichts zugetraut hätte außer einer großen Klappe, hat Mut und Stärke bewiesen...und er selbst? Die Herzen öffnen...hat ihm das geholfen mit Denize? Ist da irgendwas in seinem Inneren verrutscht und er hat plötzlich Zugang zu Gefühlen, die ihm in ihrer Stärke nicht ganz geheuer sind? In seinem Inneren darf nichts verrutschen.
Denize...schon beim Gedanken an sie ist das sehnsuchtsvolle , schmerzhafte Ziehen wieder da, macht ihn unruhig.
Schließlich hat er irgendwann die Angel eingepackt und sich auf den Heimweg gemacht.

Jetzt geistert ihm schon wieder der Safe von Audrey und Blaze durch den Kopf. Wenn der Plan wirklich aufgeht, löst das ihre Probleme mit einem Schlag...und Jinoh guckt in die Röhre.
Sein Handy brummelt. Es ist auf stumm im Moment. Denize? Schnell fummelt er es aus der Hosentasche. Nein...Blaze.

Die Schulden sind bald Geschichte!“
Chip reisst die Augen auf, grinst und setzt sich an den Bettrand.
So schnell?? Ge il, Alter!!“ tippt er.
Bleib dran!“

Er lässt sich wieder aufs Bett fallen und kann sich zum ersten Mal heute richtig entspannen. Wie cool wäre es Audrey blechen zu lassen und sie womöglich auch noch los zu werden? Für Blaze eine Erlösung. Mit diesem Gedankenschläft er ein.

~~~~~~

Im Garten werden noch ein paar Belanglosigkeiten ausgetauscht. Die Gegend, die Nachbarn das Klima hier in Oasis, dann trinkt Del die Flasche leer und stellt sie ab.
"Leider muss ich langsam los." Er steht auf und reicht den Töpfers die Hand. "Es hat mich wirklich sehr gefreut." sagt er. "Danke für die Früchte und die Erfrischung." er lächelt.
Bertl steht auch leicht schwankend auf. "Okay, Delsyn Fisher."
Er hält ihm nochmal die Hand hin. "Du bist bei weitem der angenehmste Blaisdell, den ich bisher getroffen hab. Kannst jederzeit tauschen kommen...oder auf ein Bier. Viel Erfolg bei deiner Suche...und wenn du Sullivan triffst...gib ihm ne Backpfeife...mit vielen Grüßen von mir." Damit schlurft er zurück ins Haus.
Marga schaut leicht zerknirscht und hebt resigniert die Schultern: " Man ändert ihn wohl nicht mehr...Hier." Sie übergibt Delsyn noch einen besonders schönen Kohlkopf:" Hab ihn heute morgen persönlich von Raupen befreit. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder." Sie lächelt freundlich, aber leicht zurückhaltend. Wer weiß, ob Delsyn nicht doch verärgert ist, wegen Bertls Grobheit.
Delsyn sieht Bertram kurz nach. Er beschliesst den Mann nicht allzu ernst zu nehmen. Irgendwann hat irgendetwas sein Weltbild getrübt oder er ist stehengeblieben. Das kommt vor. Auch bei ganz alten Kriegsveteranen. Da muss man drüber stehen. Er lächelt Marga an und nimmt auch noch den Kohlkopf entgegen. "Vielen Dank."
Er geht mit ihr die Veranda hinauf um seine Jacke zu holen. "Lassen Sie sich nicht unterkriegen." entgegnet er ihr ein letztes mal und zwinkert bevor er sich abwendet und geht.
"Gerne." Marga lächelt tapfer zurück. Schon lange hat sie niemand mehr aufgemuntert.
Dass Delsyn so verständnisvoll ist, lässt ihr Herz weit aufgehen. Sie nickt und bekommt leicht wässrige Augen. "Werd ich nicht." antwortet sie und winkt ihm noch zaghaft nach, bevor sie sich ins Haus begibt, um den Wäschesack wieder hervorzukramen.



~~~~~~

Chip wird erst von der nächsten Nachricht wieder wach:
Audrey packt schon ihre Sachen. Das HAMMER!“
Er springt vom Bett auf und stösst einen kleinen Jubelschrei aus.
Dann hat sich die Putzerei ja gelohnt!! Bester Tag seit langem...lass uns feiern so schnell es geht!!“ antwortet er, gerade als es an die Tür klopft.
Adrian?“ Seine Mutter...was will die denn jetzt? „Ich muss dringend mit dir reden...mach mir bitte auf...es geht um Sullivan und seinen Bruder.“
Könnte man wie in Comicheften Fragezeichen in den Augen haben...Chip hätte grade drei in Jedem.


(in Zusammenarbeit mit Ripzha)

Delsyn - nächster Post


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15.04.2023 09:22 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 15:43)
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#17
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Hausmeister

Chip kommt von [ALT] Del Sol Valley Nr 6 - Blaisdell Anwesen

Adrian?“ Ich muss dringend mit dir reden...mach mir bitte auf...es geht um Sullivan und seinen Bruder.“

Noch nicht richtig wieder wach, blickt Chip, am Bettrand sitzend, für ein paar Sekunden ins Leere. Dann fährt er sich mit den Händen übers Gesicht, setzt seine Cap wieder auf und stösst einen tiefen, leicht genervten Atemzug aus.
Mom!“ er runzelt jetzt die Stirn. „Du musst dir keine Schauermärchen ausdenken, nur damit ich dich in mein Zimmer lasse...ich mach dir auch so auf.“
Er geht zur Tür, dreht den Schlüssel um, geht zum Sofa und lässt sich in die Kissen plumpsen. Die Tür geht langsam auf und Marga schaut in seine Richtung.
Chip rollt mit den Augen. „Nun mach nicht so ein Drama...was ist denn mit dir los? Komm rein und sag was du von mir willst.“



Als sie zaghaft den Kopf hereinstreckt,klopft er neben sich auf die Sitzfläche. Sie ist irgendwie komisch und redet mal wieder wirres Zeug...da kann man schon mal nett sein.

Marga betritt etwas unsicher Adrians Zimmer . Ist immer schwierig mit ihm zu reden und meist will er einfach seine Ruhe haben, wenn er hier drin ist.Aber die Ereignisse des Nachmittags dulden keinen Aufschub des Gesprächs, auch wenn sie an Adrians Miene sieht, dass er denkt, sie habe einen Vogel. „Nicht unterkriegen lassen.“ denkt sie an den Abschied von Delsyn.
Sie setzt sich neben Chip und versucht das Chaos ringsherum zu ignorieren.
Also...ich fang mal von vorne an.“ beginnt sie von Neuem.
Chip hebt eine Braue. „Das kann wohl länger dauern...will sie mir ernsthaft weis machen, dass Blaze nen Bruder hat?“
Ich war grade dabei die Wäsche zusammen zu klauben, als es an der Tür geklingelt hat...apropos, wenn du mal deine Wäsche in den Behälter werfen würdest, dann...“
Mom! Bleib bitte beim Thema...“ unterbricht Chip sie genervt.
Marga besinnt sich kurz. „Ja, also...ich mach die Tür auf und Sullivan steht mit gebratenem Fisch vor der Tür...natürlich nicht Sullivan, es war Delsyn, der neue Nachbar. Er sieht ihm zum verwechseln ähnlich, aber erst dachte ich Sullivan hat sich echt gemacht, neue Frisur und gesund sah er aus...“ Chip verengt die Augen zu Schlitzen, schüttelt ungläubig den Kopf und fragt:“ Dein Ernst jetzt?“



Marga nickt energisch. „Ja, kaum zu glauben, nicht? Wo er doch immer so blass war und kaum Haare auf dem Kopf...ich dachte immer vielleicht hat er Vitaminmangel.“ Sie legt nachdenklich einen Finger ans Kinn. „Jedenfalls, dieser Sullivan sah gut aus, hat mich höflich begrüßt und gesagt er heisst Delsyn Fisher und wohnt drüben in einem Trailer...vorübergehend.
Chip wird immer verwirrter. „Blaze?...Trailer...was?...“
Resigniert hält er den Mund und hört den Ausführungen seiner Mutter weiter zu. Am besten reden lassen und die wichtigsten Sachen herausfiltern.
Wir haben uns nett unterhalten und sogar dein Vater hat im Garten ein Bier mit ihm getrunken und findet es völlig in Ordnung dass ich mit ihm einen Gemüse/Hausmitteltauschhandel ins Leben gerufen habe. Wann hat denn Bertl zuletzt mit jemandem ein Gespräch gesucht, frag ich dich?“ Chip fragt sich gerade ganz andere Sachen.
Na ja...jedenfalls ist er hier in der Gegend und möchte Irving besuchen, weil er seinen Vater nie kennen gelernt hat.“ Sie pausiert kurz. „Tragisch sowas, denk ich immer...Kinder sollten wissen woher sie stammen und wer ihre Eltern sind...“
Chip will gerade etwas einwerfen, als sie schon weiter redet.
Er scheint das aber ganz gut verkraftet zu haben. Delsyn wirkt sehr zufrieden insgesamt und bestimmt kommt er Sullivan und Irving bald besuchen. Schließlich wird er seinen Halbbruder auch sehen wollen.“
Sie schaut Chip, der beim letzten Satz aufgesprungen ist überrascht an.
Ist das nicht unglaublich? Bestimmt wird Sullivan auch überrascht sein, einen Bruder zu haben und ich könnte mir vorstellen, dass er sich richtig freut darüber.“ Sie lächelt. „Vor allem so einen Netten.“
Chip schaut sie kurz aus großen Augen an, dann entgegnet er noch kurz in ironischem Tonfall:“ Ja...bestimmt freut er sich riiiiesig...Delsyn Fisher hast du gesagt? Werd den mal unter die Lupe nehmen...und wehe wenn das ein Hochstapler ist!“



Schon ist er auf dem Weg zur Treppe und hört Marga nur kurz rufen:“Aber Adrian...warte...“ Dann lauter: “ Sei freundlich zu ihm...er ist sehr nett!!“

Marga bleibt ein wenig ratlos in Chips Zimmer sitzen.
Hoffentlich wird das gut gehen...er ist so ein Hitzkopf manchmal...“Seufzend lässt sie ihren Blick durch den Raum wandern, erst ohne wirklich zu sehen, dann bewusster.
Also wirklich...so ein Haufen Schmutzwäsche überall und sonst auch nur Durcheinander.“
Soll sie aufräumen? Adrain hat jetzt Wichtigeres zu denken, als sein Zimmer.
Sie klaubt die Kleidung vom Boden auf, räumt die Spraydosen, die überall herumliegen ordentlich in eine Kiste, schüttelt die Sofakissen auf...als ihr Blick auf eine Flasche fällt, die unterm Tisch steht. „Ist das Schnaps?“ Marga kennt sich aus mit diesen Flaschen, schließlich entsorgt sie Bertls Altglas regelmäßig. „Er wird doch nicht auch mit Trinken anfangen?“ Marga wird es ganz kalt vor Schreck. Andererseits ...dieses verflixte Alter jetzt...vielleicht denkt sie zu schnell Schlimmes...
Trotzdem...kurzentschlossen nimmt sie die Flasche mit ins Badezimmer und kippt den Inhalt ins Waschbecken.
Sie stellt die leere Flasche wieder unter den Tisch...bessser erst mal tarnen. Ihr Blick fällt auf das bunte Glasgefäß unterm Tisch. „Nanu? Adrian spielt ein Instrument?“ Neugierig zieht sie den Behälter unterm Tisch hervor und bläst probeweise mal hinein...nichts passiert. „Hm...vielleicht doch eine Blumenvase...seltsames Stück, aber wer weiß? Bestimmt irgendwas Künstlerisches vom Flohmarkt.“



Achselzuckend stellt sie das Ding wieder hin und geht den Staubsauger holen. „Ist bestimmt schon Monate her, dass hier gesaugt wurde...“
Froh vor sich hin summend macht sie sich daran Adrians Zimmer vollends auf Vordermann zu bringen.

Chip stürmt aus dem Haus, springt aufs Board und rast in Richtung Nachbargrundstück. Wenn das alles wahr ist, was seine Mutter da erzählt hat, dann....dann stellt das ziemlich viel auf den Kopf. Er muss diesen Delsyn mit eigenen Augen sehen...jetzt sofort!

Chip geht nach Oasis Springs - Delsyns Camper


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15.04.2023 10:25 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 15:48)
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Chip kommt von Oasis Springs - Delsyns Camper

Zuhause angekommen, schleicht er sich die Treppe nach oben zu seinem Zimmer. Er hat keine Lust irgendjemandem zu begegnen oder womöglich Fragen zu beantworten. Er hört seine Mutter in der Küche hantieren und aus dem Wohnzimmer dringt der Fernseher zu ihm herüber. Perfekt. Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnet, trifft ihn fast der Schlag. „Verd....Sch... das glaub ich jetzt nicht!“
Er spürt wie sich Hitze in seinem Inneren ausbreitet und unweigerlich zu einem Ausbruch führen wird. Kurz ist er versucht, nach unten zu rennen und in der Küche einen Aufstand zu machen. Dann brüllt er aber nur nach unten:“ Mooom, mach das NIE wieder!!! Sonst passiert hier was!!!“ RUMMMS! Die Zimmertür fliegt zu und der Schlüssel dreht sich zweimal herum.
Chip sieht sich schockiert in seinem tiptop aufgeräumten Zimmer um. „Ich werd stundenlang nach allem suchen müssen...wie das aussieht hier...da kann ich ja gleich in nem Sch...OP-Saal wohnen.“
Frustriert lässt er sich auf sein Sofa fallen, zündet die letzte Zigarett aus einer zerknautschten Packung vom Schreibtisch, an und versucht sich zu beruhigen.

Eine Stunde später...

Chip hat geduscht und fühlt sich wieder einigermaßen hergestellt. Prüfend steht er vor dem Spiegel und ist nicht wirklich zufrieden mit dem, was er sieht.
„Vielleicht mal die Bartstoppel abrasieren?“ Er fährt über die knisternden Haare. Eigentlich ist er ja stolz, dass da überhaupt was sprießt, aber er weiß auch schon gar nicht mehr, wie das aussieht ohne.

Kurzentschlossen kramt er sein Rasierzeug, das er schon ewig nicht mehr benutzt hat, heraus und schäumt sich ein.



Fünf Minuten später, der nächste prüfende Blick...
Gar nicht mal so übel. Vielleicht gefällt's ihr ja... ausserdem wächst ja wieder, was soll's.“



Zufrieden, wenigstens irgendwas erfolgreich verändert zu haben an diesem Tag, fällt er ins Bett und ist kurz darauf eingeschlafen.

Chip geht nach [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool


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15.04.2023 17:05 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 00:18)
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Hausmeister

Delsyn - letzter Post

Charakter: Delsyn / Marga / Bertram
Geschichtsstrang: Freundliche Nachbarn


Die Regentonne ist nur knapp Viertel voll und Marga beäugt missmutig den dünnen Wasserstrahl, der aus dem Rohr von der Dachrinne her in die Tonne rinnt. Bestimmt wieder alles voller Laub und Bertl schnarcht schon seit einer Stunde auf dem Sofa. Keine Chance da etwas zu erreichen. Sie seufzt und macht sich auf in den Schuppen, irgendwo muss da noch die ausziehbare Leiter sein. Nach zehn Minuten intensiver Suche taucht sie mit Spinnweben auf dem Kopf, der Leiter und einem Stock in der Hand wieder auf. Abwägend wo das Ding jetzt am Besten platziert wird, blickt sie Richtung Dach und kommt zu dem Schluss , dass es nirgendwo eine günstige Stelle gibt...also egal. Marga ist nicht ganz schwindelfrei und hasst es , auf einer Leiter zu stehen...aber was nützt's? Adrian ist schon seit zwei Tagen weg auf irgendeinem Musikfest und Bertl? Sie zuckt innerlich mit den Schultern, lehnt die Leiter an die Dachrinne, rüttelt nochmal prüfend und beginnt dann die Sprossen zu erklimmen. Auf halber Strecke wird ihr der Mund trocken und leichter Schwindel erfasst sie. Jetzt bloß nicht nach unten schauen. Marga bleibt kurz stehen, kämpft gegen die weichen Knie an und steigt bis oben weiter. Klar, seit dem letzten Herbst hat hier keiner mehr einen Handschlag getan. Die Dachrinne ist voll mit verrottendem Laub, kein Wunder, dass da kein Wasser mehr durchkommt und stattdessen über die Rinne auf die Veranda spritzt.
Erneut entfährt Marga ein Seufzer, dann packt sie energisch den Stock, beugt sich seitlich soweit es geht nach rechts und beginnt damit das Laub aus der Rinne zu stochern und nach unten zu befördern. Das klappt auch ganz gut, nur...an einer Stelle hat sich noch ein Tannenzapfen oder so etwas Ähnliches hineinverirrt und widersetzt sich hartnäckig ihren Bemühungen.
Marga schluckt, vermeidet den Blick nach unten und streckt sich noch ein winziges Stück weiter ...ja, so geht es ...NICHT!
Die Leiter kommt ins Wackeln, neigt sich nach hinten und gleichzeitig etwas nach links. Marga entfährt ein kleiner, spitzer Schrei. Mit den Händen klammert sie sich an der Rinne fest, während sie versucht mit dem Fuß die Leiter wieder heran zu holen, was leider misslingt...sie kippt weiter und das Bein hängt schon rudernd in der Luft.

Munter spaziert er den Gehweg hinunter, in den geräumigen Seitentaschen seiner Militärhose klirren zwei Gläschen mit seiner Spezialwürzmischung. Er wendet den Blick zum Haus der Töpfers und will gerade zur Haustür einbiegen als er schon den hohen erschrockenen Schrei bemerkt. Sein Blick wandert die Leiter hinauf die ihm sowieso irgendwie schief vorgekommen war und jetzt sieht er auch warum. Ohne lange nachzudenken reagiert er sofort, läuft auf die Leiter zu, packt sie und drückt sich dagegen. Sie knallt gegen die Hauswand. Delsyn hält sie fest schaut gegen den Staub, der davon herunter rieselt nach oben zu Marga und blinzelt. "Alles in Ordnung da oben?"



Es gibt wieder Halt unter den Füßen...und den wackeligen Knien. Marga , immer noch in die Dachrinne verkrallt, wagt mit schreckgeweiteten Augen einen vorsichtigen Blick nach unten und erblickt Delsyn, der die vermaledeite Leiter fest hält. Ihr wird ganz schwach zumute vor Erleichterung. "Delsyn!! Gott sei Dank!" Kurze Pause. Ähm...ja...soweit.!" Marga atmet tief durch und beginnt Sprosse für Sprosse nach unten zu klettern. Als sie den Fuß auf festen Boden setzt, versagen die Knie doch den Dienst. Sie sackt zusammen und kann sich gerade noch an Delsyns Arm festhalten.

"Vorsicht." Delsyn fängt Marga auf. Er sieht sich kurz um und führt sie zum kleinen Tischchen auf der Veranda wo er gesessen hat als er sich bier vorgestellt hatte. Als sie sitzt, lächelt er ihr aufmunternd zu, dann blickt er zum Dach hinauf. "Was haben Sie denn da oben gemacht?"

Dankbar lässt sich Marga von ihm zur Bank geleiten. Als sie sitzen antwortet sie leicht atemlos:" Ich wollte das Laub aus der Dachrinne entfernen, weil kein Wasser mehr in die Tonne fließt." Sie atmet einmal tief durch und schaut dann Delsyn mit einem kleinen Lächeln an:" Entschuldigung, aber ich brauch jetzt einen Schluck zu trinken...bin gleich wieder da."



Delsyn schaut ihr nach. Hat vielleicht Höhenangst. Warum macht ihr Mann dass dann nicht... obwohl... blöde Frage.

Kurz darauf kehrt sie mit einer Schnapsflasche in der Hand und zwei Gläschen zurück. Sie schenkt beide ziemlich voll, hebt ihres und prostet Delsyn zu. "Auf meinen Retter." Dann stürzt sie das Getränk auf ex hinunter, setzt sich wieder und seufzt erleichtert auf.

"Wissen Sie...ich trinke normalerweise nicht...aber ich hänge normalerweise auch nicht an irgendwelchen Dachrinnen, kurz vor dem Absturz." Dann lächelt sie etwas verschmitzt. "Das ist Selbstgebrannter...aus den eigenen Kirschen. Manche unserer Nachbarn sind da ganz begeistert und ich kann ein paar Simoleons dazu verdienen." Dann reißt sie die Augen auf. "Mein Mann weiß davon nichts, also...bitte..." Sie legt den Zeigefinger an die Lippen um Stillschweigen zu signalisieren.

Delsyn lächelt und prostet der Frau zu. "Vielen Dank." Er nippt daran und kann nicht sagen ob gut oder schlecht. "Ich trinke auch so gut wie nie." Aber das hat andere Gründe. Denkt er. Er lächelt. "Schmeckt gut. Und ich verrate nichts." Er zwinkert. Sein Blick wandert zu dem Laub auf der Veranda und zurück zur Dachrinne. "Wenn Sie wollen, helfe ich Ihnen dabei."

"Eeeehrlich?" Marga ist begeistert. "Ich hab schon ziemlich viel rausgestochert, aber eben noch nicht alles. " Sie strahlt ihn an. "Das wäre wirklich lieb von ihnen."

Delsyn muss lachen. "Kein Problem." Ihm fällt etwas ein und er greift in die Tasche. Er stellt die zwei Gewürzmischungen auf den Tisch. "Bevor ich es vergesse. Hier. Passt gut zu Fisch. Ihre Zutaten sind übrigens Hervorragend." Er stellt den Schnaps den er kaum angerührt hat auf den Tisch und tritt zurück. Dann sieht er den Stock den sie verwendet hat und hebt ihn auf. "Wollen Sie diesmal für die Sicherheit sorgen?" fragt er verschmitzt und weisst auf die Leiter.



"Natürlich!" Eifrig steht Marga auf, verspürt leichten Schwindel vom Selbstgebrannten und denkt: Wird gut sein, wenn ich den Bodendienst übernehme. "Ich halte die Leiter bombenfest!"

Während Delsyn das restliche Laub aus der Rinne stochert, sagt er zu Marga nach unten; "Warum macht Ihr Mann das nicht?" er kanns nicht lassen und grinst ein bisschen ohne das sie es sehen kann.

Marga erstarrt kurz , antwortet dann aber wahrheitsgemäß:" Na ja...sie haben's doch gesehen letztes Mal...sein Revier ist die Couch und der Kühlschrank voller Bierflaschen." Delsyn erweckt in ihr das Gefühl, nichts verbergen zu müssen. "...und Adrian steht ihm in nichts nach." Dann wird ihr bewusst, dass man das auch missverstehen könnte. "Zumindest was die Faulheit angeht....der rollt lieber mit seinem Brett in der Gegend herum und verdreht irgendwelchen Mädchen den Kopf." Ihrer Brust entringt sich ein Stoßseufzer. "Gut, dass es solche hilfsbereiten Menschen wie Sie gibt." Sie blickt nach oben und lächelt dankbar. "Was war eigentlich der Grund für den heutigen Besuch? Nur der Gewürzaustausch oder kann ich mit irgendetwas weiter helfen?" Marga würde sich gerne für alles bedanken und hofft, dass sie ihm etwas Gutes tun kann.

Irgendein schabendes Geräusch dringt in Bertls Gehörgang, während er schnarchend auf dem Sofa schläft. Unwillig runzelt er die Stirn, fährt sich mit einer Hand über das Gesicht, aber das Geräusch hört nicht auf. Im Gegenteil...es ändert sich zu Klopfen...gefolgt von einem spitzen Schrei. Er klappt die Augen auf...erkennt das Wohnzimmer und die Bierflaschen auf dem Tisch...der Fernseher läuft...alles normal...aber da war doch was. Die Augen reibend setzt er sich auf, nimmt einen Schluck Bier und geht leicht schlingernd Richtung Haustüre. Das kam doch von draußen...
Als er mit Schwung auf die Veranda tritt, stechen ihm sofort eine Schnapsflasche und zwei benutzte Schnapsgläschen ins Auge. Bertl denkt. Adrian ist nicht da....bleibt also nur Marga...was treibt sie bloß wieder?
Sein Blick wandert wieder zur Flasche. Soll er sich ganz kurz Einen genehmigen?
In diesem Augenblick vernimmt er Stimmen von der anderen Seite des Hauses. Bertl verwirft die Idee und macht sich beunruhigt auf, um nach dem Rechten zu sehen.



Hach Marga... denkt Delsyn. Warum tun Sie sich das eigentlich an? Das Leben ist doch viel zu kurz... Doch er sagt nichts, sondern steigt von der Leiter. Die Rinne ist frei und er klopft sich die Hände ab. "Ein reiner freundschafts Besuch, für die guten Erzeugnisse die Sie mir letztes mal mitgegeben haben." er lächelt. "Keine Sorge Marga, wenn Sie nochmal bei sowas Hilfe brauchen, sagen Sie einfach bescheid. Ich helfe gern. So unter Nachbarn." Er lächelt. "Ich vermute Ihr Sohn ist auch bei diesem Festival?"

"Adrian?" Marga nickt etwas unsicher. " Ich glaub schon...falls wir das gleiche meinen. Er ist mit Sullivan bei einem Musikfest hat er gesagt und sie übernachten auch dort." Marga runzelt leicht die Stirn. "Hoffentlich schlagen sie nicht so sehr über die Stränge...wenn die beiden zusammen sind, passieren manchmal völlig unerwartete Dinge." Gelinde ausgedrückt...schickt sie in Gedanken hinterher. "Mit der Familie hat man es manchmal nicht leicht...apropos...haben Sie denn schon Kontakt aufgenommen mit Mr. Blaisdell?"

Delsyn lacht leicht. Unerwartete Dinge? Eine niedliche Umschreibung bei Jungs in dem Alter. Als sie anspricht was er letztes mal erzählt hat wird er nachdenklich. "Noch nicht.. Ehrlich gesagt, schiebe ich es ein wenig vor mich her." Er zuckt die Schultern. Wie war das? Das Leben ist zu kurz? "Nach dem was ich über Irving bisher gehört habe vielleicht einigermaßen Verständlich. Es wäre mir wirklich wichtig, mich gut mit ihm zu verstehen...."

Marga erinnert sich an den Elternabend und wie furchteinflössend Irving sein kann, auch wenn er dann meist wieder einlenkt und sich wieder freundlich gibt. Sie selbst hofft auch, dass sie möglichst wenig Kontakt zu ihm haben muss in Zukunft, was allerdings weitgehend von Adrians weiterem Betragen abhängen wird. Allerdings hat er auch dafür gesorgt, dass die Jungs sich in der Schule entschuldigt haben und das wiederum rechnet sie ihm hoch an. Marga selbst hätte sich alleine da wohl nicht durchgesetzt. Sie schaut Delsyn anteilnehmend an und erwidert:" Ja, ich versteh Sie gut." Dann strahlt sie wieder. "Aber mit Ihrer reizenden Art werden Sie sicher auch mit Mr. Blaisdell zurecht kommen. Soll er mal froh sein, wenigstens einen wohlgeratenen Sohn zu haben." Erschrocken hält sie sich die Hand vor den Mund. "Äh...das war jetzt nicht so böse gemeint, wie es geklungen hat, aber wir haben schon Einiges erlebt mit Sullivan und Adrian...deshalb..."



"Ich habe Sullivan und Ch... Adrian bereits kenne lernen dürfen." Er erinnert sich an das Gespräch. Adrian war noch relativ zurückhaltend meint er. Das Gespräch war wohl zu kurz. Sullivan ist nach und nach aufgetaut. "Ich nehme an sie bauen den üblichen pubertären mist." Er lächelt. "Vielleicht haben Sie recht. Irving hat diese Zeit mit mir schließlich nicht durchmachen müssen." lacht er.

"Ja, Mist trifft es auf den Punkt." Marga lacht. Delsyn gefällt ihr immer besser, wenn nur Bertl auch ein Quäntchen Verständnis für ihren Sohn aufbringen könnte. Weit gefehlt. "Eben, deshalb einfach hin gehen und 'Hallo' sagen, was soll schon passieren? 'Passiert' ist es schließlich Irving vor einigen Jahren, oder? " Sie schmunzelt und schaut Del dann anerkennend an. "Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein strammer, hilfsbereiter, freundlicher junger Mann...was will er denn mehr?"

In diesem Moment biegt Bertl, leicht schwankend um die Ecke. Was erzählt Marga da schon wieder...und wem? Ah...der tüchtige Nachbar von die Tage. Die Leiter aus dem Schuppen steht ans Dach gelehnt...hm...Er schnürt den Bademantel enger, strafft soweit möglich die Schultern etwas und ruft beim näher kommen, eine Hand hebend: "Hallo junger Mann..." Als er bei den beiden angekommen ist will er wissen: "Was macht die Leiter da?"

Delsyn freut sich über Margas Worte. Er weiss das er stolz sein kann auf das was er aus sich gemacht hat. Und auf seine Mutter die ihn so erzogen hat. Er will gerade antworten als Margas Mann sich in das Gespräch einmischt. Er sieht ihn kurz an bevor er sich dagegen entscheidet ihm die Hand zu reichen und blickt ebenfalls zur Leiter. "Die Regenrinne war verstopft und... wir haben sie befreit." erklärt er wahrheitsgemäss. "Guten Tag Mister Töpfer." Del setzt sein üblich charmantes Lächeln auf. "Wie geht's Ihnen?"

Zusammenzuckend schaut Marga von Bertl zu Delsyn und wieder zu ihrem Mann. Warum muss der gerade jetzt wieder auftauchen? Bertl gibt sich zwar friedlich, aber...sie rollt innerlich die Augen. Dann durchzuckt sie der nächste Schreck. Hoffentlich hat er die Schnapsflasche auf der Veranda nicht entdeckt, das gibt sonst wieder Diskussionen. Sie wirft einen kurzen Blick zu Delsyn. Man könnte ja behaupten, er hätte sie mitgebracht....von ihrem geheimen Lager im Dachboden weiß Bertl ja nichts. Ja, gute Idee.

Die Regenrinne? Bertl schaut nach oben und erinnert sich verschwommen, dass er im Herbst mal gedacht hat, die müsste man mal reinigen...hat er nicht? Sein Blick wandert zu Delsyn. "Hm, ja...vielen Dank Delsyn, das war sehr freundlich von Ihnen." Er kratzt sich am Kinn und schaut Marga an. "Was stehst du hier so tatenlos herum? Wenn er schon die ganze Arbeit gemacht hat, räum wenigstens die Leiter weg." Dann wendet er sich wieder Delsyn zu. "Danke , mir geht's hervorragend...und selbst?"

Grade hebt Delsyn den Finger um zu antworten, wird aber direkt unterbrochen.

Bertram fällt die Flasche von der Veranda wieder ein. "Darf ich Ihnen was zu trinken anbieten? Kirschschnaps vielleicht? Wir haben Guten da!" Woher auch immer... "Tüchtige Männer müssen auch was trinken." Er versucht Delsyn einen Arm um die Schulter zu legen und ihn zur Veranda zu lotsen.



Marga hat die Leiter schon zusammen geschoben und will gerade los in Richtung Schuppen. Sie reagiert blitzschnell. "Bertl, die Flasche hat uns Delsyn netterweise mitgebracht...vielleicht möchte er lieber was anderes trinken?" Sie schaut Del halb fragend, halb hilfesuchend an. Wenn Bertl jetzt noch mehr trinkt....

"Papperlapapp!" Bertl ist ganz in seinem Element. "Dann müssen wir ja erst Recht anstoßen." Er will los gehen in Richtung Veranda.

Verdammt Mutter. Grade war ich noch stolz auf deine Arbeit bei mir. Delsyn lächelt höflich nach außen. "Tut mir Leid. Ich darf leider nicht mehr trinken." Er klopft sich seitlich auf den Bauch. Die Operation von der er letztes mal erzählt hat. Hoffentlich. "Deswegen.... habe ich sie Ihnen ja mitgebracht." Sein Blick zuckt kurz zu Marga und er nickt kaum merklich.

Erleichtert nickend packt Marga die Leiter fester und geht damit zum Schuppen. Erstmal überlegen, wie sie Bertl wider ins Haus zurück lotsen soll.



„Ich war auch grade auf dem Heimweg.“ ergänzt Delsyn und tritt etwas zurück. „Da ist noch diese Sache, die ich erledigen muss.“ er denkt nach. „Mit Irving.“ Kurz fragt er sich ob das nicht zu offensichtlich nach Ausrede klingt.

Bertls Arm rutscht durch Delsyns Bewegung von dessen Schulter und baumelt einen Moment haltlos hin und her. Dann räuspert er sich: "Ah...hm..ja, dann wird das wohl heute nichts." Er schiebt beide Hände in die Taschen seines Bademantels und wippt einmal auf die Zehenspitzen und wieder zurück. "Komm trotzdem wieder...wir freuen uns." Er tippt sich leicht an die Stirn, blickt kurz Marga nach, die gerade im Schuppen verschwindet und verabschiedet sich:"Alles Gute und ...bis bald." Es ist ihm nicht entgangen, dass Delsyn ihm zur Begrüßung nicht die Hand gereicht hat. Im Weggehen überlegt er noch, was die Geste vorhin zu bedeuten hatte...dieses Klopfen auf den Bauch. Bekommt Delsyn Magenschmerzen vom Trinken? Armer Kerl... Die OP hat er schon längst wieder vergessen.



Vorsichtig streckt Marga den Kopf aus der Schuppentür. Aha... die Luft ist rein. Schnell huscht sie zu Delsyn und sagt lächelnd: "Danke für die Hilfe grade...er muss ja nicht alles wissen." Sie schaut ihn an und fragt:" Wollen wir nicht 'Du' sagen? Schließlich sehen wir uns ja öfter in der nächsten Zeit...so...als gute Nachbarn und Geschäftspartner." schließt sie schmunzelnd.

Er lächelt Marga an. "Sicher doch." Er blickt zurück zum Haus. Er denkt kurz darüber nach Marga auch mal zu sich einzuladen, auf ein Getränk oder so, wenn sie die Geheimniskrämerei satt hat. Aber vermutlich kommt das aufs selbe raus. Bestimmt muss der alte Bertram auch darüber bescheid wissen. "Möchtest du die nächste 'Lieferung' vielleicht selbst vorbei bringen? Wenns keine Umstände macht natürlich." fragt er deswegen lächelnd und hofft sie versteht den wink.

Huch...das trifft Marga unvorbereitet. Kurz überlegt sie, dann nickt sie aber freudig. Sie tritt noch einen kleinen Schritt näher an Delsyn heran und sagt leise, aber vergnügt. "Ich muss ja schließlich auch mal einkaufen gehen und ...schauen, ob die Nachbarn noch genug Kirschwasser haben." Dann hakt sie ihn unter und meint: "Komm, wir schauen noch rüber in den Gemüsegarten und du suchst dir was Feines aus." Sie ist ganz beschwingt, so ein netter junger Mann und dann noch eine Einladung...wie lange hat sie schon niemanden mehr besucht...ewig. Vom Elternabend mal abgesehen, der zählt da nicht. Schade dass ich keine Tochter in seinem Alter habe... Marga schielt kurz zu Del und schmunzelt in sich hinein. Er wäre der perfekte Schwiegersohn...



(In Zusammenarbeit mit simscat2)

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Marga geht nach [ALT] Brindleton Bay Nr. 6 – Familie Ogbanda (Telker)


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16.04.2023 19:15 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 16:28)
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Hausmeister

Chip kommt von Newcrest Nr. 12 - Fussballplatz

etwas später, zuhause in Oasis Springs

Den ganzen Heimweg lang geht Chip das Bild mit seinem Vater beim Fußball spielen nicht aus dem Kopf. Das war die Zeit gewesen, in der es fast nichts Spannenderes für sie beide gegeben hatte als Kicken. Er war im örtlichen Verein, trainierte regelmäßig und galt als viel versprechendes Talent. Sein Vater hatte ihn unterstützt wo es nur ging. Bestimmt träumte er schon zu diesem Zeitpunkt davon, dass Chip einmal in einer Profimannschaft kicken und Ruhm und Ehre mit nach Oasis Springs bringen würde, wenn er dann von seinen Weltreisen einen Abstecher in die Heimat machte. Bertl war damals noch Abteilungsleiter in der Fischfabrik gewesen und hieß alles gut, was mit Ehrgeiz und Erfolg zu tun hatte....natürlich auch bei seinem Sohn.

Missmutig steigt Chip die Stufen zur Veranda hoch und kickt statt Ball die Haustüre auf. Seine Mutter ist draußen im Garten hat er gesehen und sein V...Bertl grunzt wie immer auf dem Sofa. Chip bleibt im Flur stehen und lauscht...zögert...dann geht er vorsichtig ins Wohnzimmer und setzt sich auf einen Stuhl, direkt gegenüber der Couch. Bertls Lebensraum.
Seltsamerweise läuft der Fernseher nicht. Es ist still im Raum, im ganzen Haus...bis auf Bertls Schnarchen.



Chips Blick wandert über die leeren und halbleeren Schnaps-und Bierflaschen, die auf dem Tisch stehen, zum überquellenden Aschenbecher, in dem eine Zigarette, nur angeraucht, verglimmt ist.
Das erinnert ihn wieder daran, was er auf dem Festival alles verbockt hat bei Denize, dank Alkohol...und dass er keine Ahnung hat, ob er jemals wieder eine Chance haben wird, ihr so nahe zu kommen.
Unruhig scharrt Chip mit den Füßen und betrachtet das fleckige, abgewetzte Sofa.
Er weiß schon gar nicht mehr, wann er selbst zuletzt auf dieser Couch gesessen hat. Es ist ewig her.
Seine Augen verharren auf Bertls Gesicht. Er registriert die ungesunde Blässe, die großen Poren, die Falten, die ihm seine Gewohnheiten in den letzten Jahren eingebracht haben. Chip zieht einen Mundwinkel nach unten...wie viel Leben ist eigentlich noch in diesem Mann, der sein Vater ist? Gerade will er wieder aufstehen, als unverhofft wieder Bilder hochkommen. Bilder von einem lebendigen Bertl, einem Lachenden...

Es ist Sommer. Chip ist 8 Jahre alt und die Tage scheinen ihm endlos zu sein.
Jeden Tag nach Feierabend hat sich sein Vater umgezogen und mit ihm eine Runde im Garten gekickt. Viel Zeit hat er nie gehabt, aber das war Bertl wichtig gewesen und er konnte ganz passabel Fußball spielen.

Er hat mit ihm die Tricks aus dem Training geübt...



...mit ihm herumgealbert...



...und nach 'getaner Arbeit', wie er immer sagte, 'braucht man auch eine Stärkung'. Er hat ihn auf die Schultern genommen, vom 'Platz' getragen und Chip durfte helfen Würstchen oder Fisch fürs Abendessen zu grillen.



Verd ammt, wieder dieses Ziehen in der Brust, ähnlich dem, das er immer spürt, wenn er an Denize denkt.
All diese Gefühle sind erst entstanden, seitdem sie in dieser verflu chten Spukvilla waren und der Geist verkündet hatte...öffnet eure Herzen. Nichts als Schmerz bringt einem das...sinnlosen Schmerz. Oder hat er nur alles sehr gut weggeschlossen...schwere Riegel an der Tür zu seinem Herzen angebracht und einfach gelebt als wäre nie etwas passiert? Nicht die 'Sache' damals, nicht der Streit mit seinem Vater , als er sich geweigert hatte, die Sportakademie zu besuchen, nicht die Hilflosigkeit seiner Mutter, weil er es hartnäckig abgelehnt hat, wieder mehr mit Bertl zu reden als das Allernotwendigste? Vielleicht...jedenfalls kann er solche Erinnerungen wie heute überhaupt nicht brauchen.

Bertl hustet kurz, verändert seine Stellung auf dem Sofa und schläft weiter.Das holt Chip ins Hier und Jetzt zurück.



Chip atmet einmal tief durch. Schluss jetzt mit diesen Gedanken. Die sind sowas von überflüssig, er kann und will sowieso nichts mehr ändern an der Lage wie sie ist.
Er beugt sich vor, nimmt eine Zigarette aus der Packung vom Tisch, zündet sie an und geht leise wieder aus dem Zimmer.



Seiner unbewegten Miene könnte niemand entnehmen, dass ihn gerade noch andere Themen beschäftigt haben als zum Beispiel die Frage, ob im Kühlschrank wohl noch leckere Reste vom Mittagessen sind.

Chip geht nach San Myshuno Nr. A - Central Park


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