Forgotten Hollow Nr. 4 - Villa Blutrose

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13.04.2023 00:43
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#31
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Hausmeister

"Wenn ich dich noch einmal hier in der Gegend erwische, dann..." Terence kommt langsam am Ortsrand von Forgotten Hollow wieder zu sich … Der Vampir vor ihm wartet ab, bis Terence halbwegs klar in seine Richtung blickt und fährt dann mit seinem Finger über den Hals. Dann bist du tot ... Ja, diese Geste kennt Terence … nur zu gut.

Geschlagen, gedemütigt, verletzt, angeknabbert humpelt Terence von dannen. Verdammte Vampire. Deren letztes Stündlein hat geschlagen … Terence muss einen Moment über den dummen Einfall schmunzeln. Die haben ja gar kein letztes Stündlein in dem Sinne … Wohin soll er jetzt? So geschwächt begibt er sich bestimmt nicht an die Docks … Elani! Elani muss ihn versorgen … um Keitos Willen wenigstens. Sie kann doch nicht zusehen wie er verkrüppelt verblutet … Na, ok, er ist nicht soooo schwer verletzt, aber ein bisschen kann er das ja vor ihr ausbauen …

Terence schleppt sich mühsam nach …

Ort: Brindleton Bay Nr. 6 – Red Wood House / Familie Ogbanda (Telker)


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13.04.2023 11:21 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2023 19:25)
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#32
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Hausmeister

Titel: Der Einbruchsschaden

Weder Viktor noch Lilly sind Handwerker. Ihre Reparatur des Fensters sieht nicht gerade hübsch aus. Die einzige Möglichkeit, die sie haben, ist, ein paar Bretter vor die zerbrochene Scheibe zu befestigen. Doch es muss reichen. Sie haben zwar einen Schreinertisch in der Villa, doch der wird eher von ihrer Tochter benutzt, wenn auch selten. Und wenn, dann eher für Schnitzereien als für Glaser-Arbeiten.



"Naja, wir sollten da wohl mal jemand Professionelles ranlassen.", sagt Viktor unzufrieden. Die Frage ist nur, wer. Unter ihren vampirischen Freunden kennen sie zumindest keinen mit Glaserfähigkeiten. Und die Menschen - zumindest die meisten - würden Einladungen in Vampirvillen nur ungerne annehmen. Aber es gibt immer Ausnahmen, man muss sie nur finden.

Für jetzt muss es aber erst einmal ausreichen. Und zumindest Kätzchen Mini scheint es gefallen zu haben, Herrchen und Frauchen bei den Reparaturversuchen zuzusehen. Viktor streichelt das Tier liebevoll. Es ist auch höchste Zeit, dass sie fertig geworden sind, denn bald würde der Morgen anbrechen. Tagsüber wollen sie sich nicht gerne im Wintergarten aufhalten. Nicht bei den vielen großen Fenstern.

Viktor ist immer noch nicht in der Laune, sich um das Rätselrezept zu kümmern. Noch immer ist seine Wut nicht ganz verrauscht. Dieser Terence ist wirklich dreist, hier einfach einzubrechen. Hoffentlich hat er seine Lektion gelernt und kommt nicht wieder nach Forgotten Hollow. Doch so dumm, wie der Kerl ist, bezweifelt Viktor, dass der überhaupt lernfähig ist. Ein zweites Mal würde der Vampir ihn aber nicht mehr so glimpflich davonkommen lassen.

Hoffentlich erzählt er wenigstens niemanden weiter, dass er hier Strickzeugs gefunden hat. Aber so demütigend, wie die Erfahrung für Terence war, bezweifelt Viktor, dass er darüber auch noch erzählen würde. Und selbst wenn würde man ihm wohl eh nicht glauben. Oder gar nicht wissen, wer genau den Pinguin gestrickt hat. Schließlich könnte es jeder in der Familie gewesen sein.

Eine Zeitlang versucht er trotzdem, sich mit genau diesem geheimen Hobby von der schlechten Laune abzulenken. Doch als er merkt, dass er eigentlich nicht wirklich bei der Sache ist, gibt er auf und räumt die angefangene Arbeit mit dem Strickzeug zurück in die Abstellkammer. Am nächsten Tag wird das sicherlich wieder besser klappen. Doch bevor die beiden sich in ihre Särge begeben, wollen sie noch auf die Rückkehr ihrer Tochter warten. Was sie wohl aufgehalten hat?


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13.04.2023 12:10 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 09:50)
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#33
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Hausmeister

Viola - letzter Post


Als Viola zu Hause ankommt, hört sie bereits die Musik aus dem Klavierzimmer. Sie kann sich schon denken, wer an dem Musikinstrument sitzt. Hi Mom, hi Dad! Ich bin wieder da!", begrüßt sie ihre Eltern, nachdem sie das Zimmer betreten hat. Natürlich war auch Dad da, um Lilly zuzuhören. Sie setzt sich neben ihn auf das Sofa.



Lilly spielt das Lied noch zu Ende, bevor sie sich an ihre Tochter wendet: "Wo warst du denn so lange?" Es liegt kein Vorwurf in ihrer Stimme, sondern eher Neugier. Sie fügt noch hinzu: "Du hast hier echt was verpasst!" Viola grinst: "Ihr aber auch. Ich hab' Nio unterwegs getroffen. Und ihr werdet nicht glauben, zu was das führte. Aber erzählt ihr zuerst."

So erfährt auch Viola von Terence' Einbruchsversuchen. "Wie bitte? Der Typ wagt es, hier einzubrechen, aber anstatt die Wertsachen da zu suchen, wo man so etwas vermuten würde, durchsucht er die Abstellkammer? Welcher Depp kommt auf so eine Idee? Und wollt ihr damit sagen, anstatt auf die Jagd zu flattern hätte ich einfach abwarten müssen, dann wäre der Abendsnack schon selbst hergekommen? So einen Service hat man selten!"

Lilly nickt. "So ungefähr. Du kannst dir ja die notdürftig reparierten Fenster im Wintergarten anschauen. Da ist er wohl reingekommen." Viola tut genau das. Hoffentlich würden sie jemanden finden, der das vernünftig reparieren kann.

Schließlich zeigt sie Viola auch noch die Videoaufnahmen, die sie aus Sicherheitsgründen gemacht hat, sollte Terence auf die Idee kommen, sie wegen Körperverletzung zu verklagen.



Nun mischt auch Viktor sich ein: "Die Aufnahmen sollten wir aber nur im Notfall weitergeben. Da wird mein Strickzeug gezeigt, und das muss ja nicht an die Öffentlichkeit. Außerdem will ich nichts mit den Bullen zu tun haben." Doch das hatte Lilly ohnehin nicht vorgehabt. Und Viola weiß ja sowieso schon vom Hobby ihres Vaters.

Nun ist Viola an der Reihe, ihren Eltern von ihrem Tag zu erzählen. Die Party ist glaubhaft genug, so dass sie diese nicht kommentieren. Doch wie erwartet sieht es bei Nios Angebot zuerst anders aus: Mom und Dad halten es zuerst für einen Scherz. Doch ihre Tochter bleibt stur, bis sie schließlich doch überzeugt sind. Das hätten sie dem Jungen nun wirklich nicht zugetraut. Offenbar geht diese Freundschaft tiefer als erwartet.

Doch bevor sie sich weiter Gedanken darüber machen, ist erst einmal Zeit zum ruhen. Diese blöde Musik auf der Party ertragen zu müssen war schon anstrengend genug gewesen, und dann auch noch so viele Leute! Viola ist alles andere als schüchtern, aber sie hat nicht ohne Grund nur wenige Freunde. Das ist weniger anstrengend. Sie schläft ziemlich schnell ein.



Und auch ihre Eltern bleiben nicht mehr lange wach.


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13.04.2023 12:34 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2023 19:28)
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#34
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Hausmeister

Titel: Aktivitäten zu Hause

Die Party letzte Nacht war anstrengend gewesen, doch Viola hat es nicht bereut, dort hinzureisen... auch wenn sie nur durch Zufall davon erfahren hatte. Sie ist eigentlich keine Partyperson. Und Nio wohl auch nicht, wenn sie darüber nachdenkt. Aber aus irgend einem Grund haben sie sich trotzdem dort getroffen. Aber wenn diese Alma tatsächlich seine Nachbarin ist, macht es ja auch Sinn, dann hätte er es ja zumindest nicht weit.

Doch heute hat sie sich nichts bestimmtes vorgenommen. Noch ist es nicht an der Zeit, sich erneut auf Jagd zu begeben. Zum einen ist der Tag bereits angebrochen und zum anderen verspürt sie im Moment noch keinen Durst. Und Schule ist heute auch nicht. Der Möglichkeit beraubt, jetzt nach draußen zu gehen, muss sie sich die Zeit irgendwie anders vertrödeln. Mit einem Mal fällt ihr die Werkbank wieder ein. Sie hat schon lange nicht mehr daran gearbeitet. Doch früher war sie beim Schnitzen recht geschickt. Ob sie das immer noch hinbekommt? Viola nimmt sich vor, zumindest mal zu schauen, was dabei herumkommt. Aus der Abstellkammer holt sie sich das Material und macht sich an die Arbeit.



Auch als Vampirin schafft Lilly es nie, den kompletten Tag zu ruhen. Irgendwann ist immer der Zeitpunkt, an dem sie zwar wach ist, aber aufgrund der Tageszeit im Gebäude bleiben muss. Sobald der Abend angebrochen ist, nimmt sie sich vor, Lottas Einladung mal anzunehmen. Bis dahin würde sie die Zeit aber sinnvoll nutzen und endlich mal wieder ihren Krimi um den Mathelehrer weiter schreiben. Mittlerweile hat sie immerhin schon das letzte Kapitel erreicht.



Im Gegensatz zu den Frauen ist Viktor im Moment eher nach faulenzen zumute. Er setzt sich vor den Fernseher und sieht sich einen Gruselfilm an. Viktor ist eigentlich kein Faulpelz, aber ab und an genießt auch er die Vorteile der modernen Zeit.


Lilly - Nächster Post


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13.04.2023 13:43 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2023 19:32)
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#35
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Hausmeister

Lilly - letzter Post

Titel: Halbes Magierrezept II

Viktor betrachtet die beiden vor ihm liegenden Zettel. Der Zettel, den er auf dem Friedhof gefunden hat, scheint der erste Teil zu sein:

Zitat
Trank des Jungbrunnens



Viktor unterbricht das Lesen und hebt eine Augenbraue. Er selber hat solche Tränke nicht nötig. Aber ist es wirklich möglich, sich mit einem Zaubertrank zu verjüngen? Irgendwie bezweifelt er das. Selbst die vampirische Magie bewirkt nicht, dass man wieder jünger wird. Aber falls doch, könnte es tatsächlich heißen, dass Rasputin auch jetzt noch lebt? Er ist nach wie vor nicht überzeugt, doch er wendet seinen Blick wieder dem Zettel zu, um weiterzulesen:

Zitat
Für diesen Trank benötigt man:
- 1 Wurzel der Alraune
- 7 Haare einer Jungfrau
- eine Handvoll Blaubeeren
- Wasser
- eine Prise Salz
- 1 Julakus-Ei

Die Wurzel muss zerstampft werden. Erst danach werden die Haare und Blaubeeren hinzugefügt. Das Wasser kommt danach und dann erst das Ei. Nach einer Viertelstunde muss man das ...



Weiter geht der Text mit dem anderen Zettel, den Viktor bereits vorher gefunden hatte:

Zitat
...Salz hinzugeben. Wichtig ist die Drehung nach links, nicht nach rechts. Danach das Gebräu auf kleiner Flamme köcheln lassen bis es bläulich leuchtet. Um Mitternacht noch einmal nach rechts drehen, dann ist der Sud fertig.



Auch jetzt ist Viktor kein bisschen schlauer als zuvor. Was zur Hölle ist ein Julakus? So etwas hatte er noch nie gehört. In diesem Moment hört er die Haustür. Lilly ist offensichtlich zurück. Er fragt sie, obwohl er bezweifelt, dass sie da eher Bescheid weiß. Wie zu erwarten hat sie das Wort Julakus aber ebenfalls noch nie gehört. Dieses Mal glaubt er jedoch nicht daran, dass die Bibliothek da weiterhelfen kann. Vielleicht sollte er sich lieber an einen Magier wenden.

Das jedoch könnte ein Problem werden. Wie auch bei seinesgleichen kann die Magie, die Magier durchströmt, zu körperlichen Veränderungen führen, wie beispielsweise glühenden Augen. Kann, muss aber nicht. Doch die vampirische Magie ist eine andere, dunklere Art von Magie, die von Zauberern meistens nicht gerne gesehen wird. Es dürfte schwierig werden, einen zu finden, der auch bereit ist, ihm bei dem Rätsel zu helfen. Wenn er überhaupt erst die erste Hürde überwinden und erst mal einen Magier auftreiben kann. Er kennt keinen, er hat auch von keinem gehört... Doch es muss sie geben, auch wenn sie wie auch die Vampire eher selten anzutreffen sind.

Viktor teilt Lilly seine Überlegungen mit. "Ich kenne auch keinen Magier!", sagt sie, doch das hatte er auch nicht erwartet. Der Legende nach zieht es Magier öfters mal nach Glimmerbrook, doch auch bei seinen Besuchen dort in Rasputins Hütte ist ihm nie etwas aufgefallen.

Nicht zum ersten Mal fragt er sich, ob er das Rätsel um Rasputin nicht einfach an den Nagel hängen sollte. Andererseits hat ihm das Rätseln auf gewisse Weise auch Spaß gemacht. Aber wenn er nicht weiter kommt, macht das Ganze wenig Sinn. Der Vampir beschließt, es für's erste ruhen zu lassen, bis er zufällig entweder auf das Wort Julakus stößt oder auf einen Magier.


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13.04.2023 13:46 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2023 19:33)
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Hausmeister

Titel: Magiersuche

Diese Nacht hat Viola es leichter gehabt, ein Opfer zu finden. Nachdem sie ihren Durst gestillt hat, ist sie nun wieder heimgekehrt. Als erstes kommt ihr Misty entgegen, um sie zu begrüßen. Viola lächelt und krault das Tier.



Wie auch ihr Frauchen Viola ist Misty abweisend zu anderen Leuten. Aber bei ihrer eigenen Vampirfamilie ist auch sie manchmal verschmust. Sie schnurrt, als Viola sie krault.

Die Teenagerin hört die Stimmen ihrer Eltern über ihr und geht die Treppe hinauf. Tatsächlich sitzen beide am Tisch. Ein Blick auf diesen zeigt Viola, dass ihr Dad offenbar wieder bei seiner "Schnitzeljagd" zu Gange ist.



Sie überfliegt die Zettel. "Was ist denn bitte ein Julakus?", fragt sie verwirrt. "Das wissen wir auch nicht!", erklärt Viktor, "du kennst nicht zufällig einen Magier, oder?" Was für eine Frage.. natürlich kennt sie keinen. Aber ihr Dad hat das auch nicht erwartet. Wenn, dann hätte sie sicherlich irgendwann mal etwas in die Richtung erwähnt. "Wenn ich das nächste Mal einem Wanderzirkus begegne, kann ich ja nachfragen!", scherzt Viola. Aber ihr ist durchaus bewusst, dass ihr Dad eher einen echten Magier sucht... keinen billigen Kartentrickser, den man dort findet.

"Naja, ich werde das Rätsel bis dahin erst einmal ruhen lassen!", sagt Viktor und räumt die Zettel wieder weg. Er wendet sich an Lilly: "Und wen hast du getroffen, der eventuell die Fenster reparieren kann?" Diese zögert einen Moment. Erst nach einer Weile erzählt sie: "Ähm, Lotta.. Die Rothaarige beim Nachtmahl!" Sie dreht sich zu Viola: "Die auch bei der Rocknacht anwesend war!" Mit dem Namen Lotta hat Viola nichts anfangen können, aber jetzt weiß sie, wen ihre Mom meint. Auch Viktor weiß das: "Ausgerechnet die? Bist du sicher, dass sie dazu in der Lage ist? Nicht, dass wir anstatt ein gleich zwei Fenster reparieren müssen am Ende!" Er hat Lottas Vulkanpasta-Episode nicht vergessen. "Es ist einen Versuch wert!", bleibt Lilly stur, "ich glaube jedenfalls nicht, dass sie log, als sie von ihrem handwerklichen Geschick erzählte. Und wenn es doch gelogen war, um unser Vertrauen zu erschleichen, wird sie nicht viel mehr stehlen können als dieser Terence. Schließlich sind wir anwesend und können aufpassen. Oh, apropos Terence: Ratet mal, wem ich in der Nacht noch begegnet bin!" So erzählt Lilly ihrer Familie, was sich noch so alles abgespielt hat. "Du bist einfach zu gutmütig, Lilly!", sagt Viktor, definiert jedoch nicht genauer, ob er damit auf die Rettung Lottas anspielt... oder dass sie Terence am Leben gelassen hat. Lilly erwidert nichts darauf.

Auch Viola beteiligt sich nicht weiter am Gespräch. Stattdessen stellt sie ihre geschnitzte Figur in die Küche und betrachtet sie. "Ziemlich hässlich, das Teil!", sagt sie unzufrieden. "Ein Bär sieht jedenfalls anders aus." Dabei hatte ihr die Idee in ihrem Kopf noch so gut gefallen. Die Ausführung allerdings weniger. Der Bär würde wohl als Brennholz enden.



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13.04.2023 14:46 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2023 19:37)
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Viktor - letzter Post

Titel: Rumgefluche

"Ich bin ein Idiot. Ich bin ein verdammter Idiot!"
, flucht Viktor, als er in der Villa ankommt. Lilly legt das Buch zur Seite, in dem sie gerade gelesen hat und sieht ihn verwundert an: "Du bist alles andere als ein Idiot. Was ist denn los?" - "In dem Fall habe ich mich jedenfalls nicht wie ein Genie benommen", seufzt Viktor, "Ich bin nun mal keine besonders höfliche Person, aber ich hätte mich doch wenigstens mal etwas bemühen können, wenn ich etwas von jemanden will und nicht umgekehrt! Aber natürlich war mir mein Stolz im Weg!" Lilly bemerkt seine Frustration und klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. "Mir und Viola gegenüber kannst du dich nicht besser benehmen als du es bereits tust. Lass dir von irgendwelchen Typen nichts einreden!", sagt sie, doch ihr Freund ist immer noch nicht zufrieden. "Nicht, wenn dieser "irgendein Typ" ein Magier, ist, dessen Hilfe man braucht. So viele gibt es von denen ja nicht." Dann erzählt Viktor von seiner Begegnung.



Lilly hört zu. "Wenn er dir sagte, wo du ihn finden kannst, gibt er dir doch noch eine Chance. Noch ist nicht alles vorbei!" - "Ja, mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als..." Viktor stoppt mitten im Satz. "Obwohl... ich habe eine bessere Idee. Aber dazu brauche ich deine Hilfe, Lilly!" Er hebt die Faust, "Gut, Magier, du willst, dass ich höflich bin? Die Herausforderung nehme ich an. Aber nach meinen eigenen Regeln!" Dann erzählt er Lilly von seinem Plan. Als diese ihm die Hilfe zusagt, macht er sich an die Vorbereitungen. Wenn der Magier sich nicht drauf einlässt, würde er vielleicht tatsächlich nach einem anderen Magier suchen. Schließlich hat er alle Zeit der Welt.


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13.04.2023 15:07 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2023 19:39)
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Viola - letzter Post

Ort: San Myshuno, in der Nähe der Jazzbar

Viola wirft noch einmal einen Blick zur Bar zurück. Eigentlich hatte sie dem Trio zuhören wollen, um Malecantus besser einschätzen zu können. Doch es hat nicht wirklich viel gebracht. Sie ist so schlau wie vorher. Wieviel Macht hat er wirklich? Und auch wenn er in der Bar nicht aggressiv wirkte, muss das nichts heißen. Vor Zeugen in einer Bar vermeidet sie selbst es ja ebenfalls, sich Blutspender zu suchen.

War es richtig gewesen, die Tickets abzulehnen? Sie hätte die ja zumindest erst einmal mitnehmen können anstatt sie von vornerein abzulehnen. Schließlich hätte sie dann immer noch entscheiden können, einfach nicht hinzugehen. Hat sie ihn dadurch beleidigt? Er hat zwar behauptet, ihre Gründe zu verstehen, aber stimmt das wirklich? Oder will er sie nur in Sicherheit wiegen?

Ganz so sicher, wie sie sich Malecantus gegenüber in der Bar gab, fühlt sie sich in Wirklichkeit nicht. Dazu weiß sie zu wenig über ihn und über Magier im Allgemeinen. Doch sie entspannt sich schnell wieder. Es ist nicht zu einem Duell gekommen. Und wenn sie durch ihr Verhalten und ihren Sarkasmus Dads Chancen verringert haben sollte, ist das sicherlich ärgerlich, aber nun ohnehin nicht mehr zu ändern. Sie kann halt nicht aus ihrer Haut.

Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose
Titel: Brief an den Magier


Lächelnd beobachtet Viktor seine Freundin beim Zeichnen. Es war eine gute Idee gewesen, hier ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Seine eigenen Fähigkeiten liegen eher im logischen Denken. Lilly hingegen hat eine gewisse Kreativität, die ihm selbst abhanden kommt. Lilly ist nicht nur eine talentierte Musikerin, auch zeichnerisch hat sie mehr drauf als er, auch wenn sie natürlich trotzdem nicht Da Vinci ist. Aber die Dekoranken an den Seiten der Karte geben dem Ganzen doch das gewisse Extra. An einigen Ecken hat sie sogar einige Fledermäuse hingezeichnet. Zu schade, dass er das Werk nicht selber behalten kann.



Lillys Handschrift auf der Karte ist serifenlos und schlicht. Ganz im Kontrast zu den dekorativen Rändern. Aber es ist gerade dieser Kontrast, der das Design interessant macht. Findet er zumindest.

Dann geht er in die Bibliothek, um seine eigene Arbeit fortzusetzen. Viktors Handschrift ist kursiv und mittlerweile etwas altmodisch. Doch er ist sich sicher, dass der Magier es trotzdem lesen könnte. Und ein handgeschriebener Brief ist immer noch persönlicher. Als er zufrieden ist, nimmt den Federkiel in die Hand und unterschreibt. Dann steckt er die Karte und den Brief in einen Umschlag. Er schreibt "An Gregorius Malecantus" darauf. Den Namen hat er den Plakaten entnommen, die für den Wanderzirkus werben. Und auch wenn das vermutlich ein Künstlername ist und nicht der richtige ist es doch zumindest ein Anfang.



Mag sein, dass das alles viel zu übertrieben ist. Doch es kann nicht schaden, den Magier zu überraschen und den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und ein wenig ist Viktor schon auf die Reaktion gespannt.

Viktor entsorgt die ausgedruckten Zettel. Die braucht er nun nicht mehr. Er hatte den Text erst am Computer vorgeschrieben und ihn erst am Ende ausgedruckt und sich an das Abschreiben per Hand gesetzt. Das alles hat allerdings so einige Zeit gedauert und der Tag hat mittlerweile begonnen. Malecantus würde also bis zum nächsten Abend warten müssen, bis er wieder von Viktor was hört.


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13.04.2023 15:32 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 10:00)
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Nachdem sie die Sommersonne am Tag zuvor so gequält hat, hat Viola ihr Vorhaben umgesetzt und tatsächlich den Tag geschwänzt. Wäre sie ein Menschenkind, wären ihre Eltern damit sicher nicht einverstanden gewesen. Doch unter diesen besonderen Umständen zeigen sie Verständnis. "Solange das nicht ständig vorkommt, will ich das mal durchgehen lassen!", sagt Lilly, und damit war das Thema erledigt. Viktor gibt nicht einmal einen Kommentar ab sondern nimmt es einfach schweigend so hin. Viola ist erleichtert. Sie würde schon nichts verpassen.



Als schließlich der Abend anbricht, nimmt Viktor den Brief an Malecantus in die Hand. Ob er ihm wohl antreffen würde? Wenn nicht, würde er ihn an irgendein Zirkuspersonal überreichen und um Weitergabe bitten. Er beschließt, sich wieder zu tarnen. Nicht um den Magier zu täuschen, sondern die sterblichen Anwesenden. Besser, er fällt nicht weiter auf. Nachdem er sich von den Ladys verabschiedet hat, verlässt Viktor das Haus und verschwindet in die Nacht.



Ort: San Myshuno, in der Nähe des Wanderzirkus

Jetzt ist es nicht mehr weit. Viktor kann das Gelände schon sehen. Er dreht eine Runde in Fledermausgestalt, um alles aus der Luft überblicken zu können. Bisher hat er Malecantus jedoch nicht erblicken können.

Viktor - Nächster Post
Lilly - Nächster Post


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13.04.2023 15:53 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 10:02)
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Viktor & Malecantus - letzter Post

"Natürlich kenne ich auch andere!", antwortete Viktor auf Malecantus‘ Begehren nach mehr Gewissheit hin, bevor sie sich zu seinem Haus aufmachten. "Wir sind nicht viele, aber es gibt noch mehr außer meiner Familie. Aber die Präsenz in der Bar war anders. Ich glaube nicht, dass es ein Vampir war." Dann fügte er noch hinzu: "Und was andere Übernatürliche betrifft... Naja, du bist der einzige Magier in einer langen Zeit, dem ich begegnet bin. Nicht der erste, aber das letzte Mal ist schon eine Weile her."

Malecantus war mit Viktors Antwort zufrieden. Hätte er plötzlich wieder erklärt, keine anderen Vampire zu kennen, hätte den Magier das irritiert. Aber es scheint nur eine kleine lose Ansammlung von Vampiren zu sein - keine Zunft oder ähnliches. Verstreute Reste, die in der heutigen Zeit einfach zu überleben versuchen? Werden die Okkulten allgemein weniger? Verschwinden sie zunehmend in dieser modernen Zeit? Selbst Viktor ist auf einen Artgenossen Malecantus‘ vor sehr langer Zeit zuletzt getroffen und Viktor scheint sich nicht so versteckt zu halten wie der Magier. Die Präsenz in der Bar konnte auch Viktor nicht zuordnen, hielt es für keinen Vampir. Malecantus ist sich nicht sicher, ob Viktor da richtig liegt. Vielleicht erkennen sich selbst Artgenossen nicht mehr, haben sich weit verstreut auseinanderentwickelt wie … Galapagos-Schildkröten. Malecantus war einen Moment erheitert. Diese Theorie von Darwin faszinierte ihn von Anfang an, noch bevor sie seinerzeit veröffentlicht war. Heute ist sie Allgemeingut. Hach, ein kleiner Duplexzauber und er hielt Durchschriften von Darwins privaten Aufzeichnungen in Händen. Heute haben sie selbst dafür Maschinen – Kopiermaschinen. Grmmmpffff. Es gibt einfach kaum noch Mystik in der heutigen Zeit.

Viktor musste noch ein paar Vorkehrungen treffen. Er schien überrascht, dass Malecantuss gewillt war, sofort zu gehen. "Einen Moment!", sagte Viktor und verschickte mit dem Handy eine Nachricht an seinen Haushalt. "Wir wussten ja nicht, ob du sofort heute bereit wärst oder ob ich an einem anderen Abend hätte wiederkommen müssen!", erklärte er, "und ein paar Vorbereitungen müssen schon gemacht werden." Nun Malecantus war von sich selber überrascht. Mit d e m Verlauf des Abends hatte er auch nicht gerechnet. Aber besser, er weiß so umgehend wie möglich, woran er mit Viktor ist. Es bleibt nicht mehr so viel Zeit, hat er den Eindruck. Etwas rückt näher …

Merlin, zurückgelassen, blickte Malecantus und dem Vampir etwas bedröppelt hinterher. Er saß noch immer auf dem Brunnenrand, als Malecantus sich noch einmal umsah. Oh ja, er würde einiges erklären müssen. Viktor führt ihn zu ...


Ort: Forgotten Hollow Nr 4 - Villa Blutrose – Viktors Einladung

Nun steht Malecantus mit Viktor vor dessen Haus. „Prächtiges Gemäuer nennst du dein Eigen.“, lobt Malecantus. Kein Vergleich mit seinem Zirkuswagen. Er sieht sich um. Forgotten Hollow scheint wirklich ein vergessenes Loch zu sein. Er spürt andere …, die hier durchzogen. Aber außer dieser Familie scheinen sonst keine Vampire hier zu leben. Sie gehen auf die Eingangstür zu. Drei sind es im Haus, schätzt er …



Er hört leichtes Maunzen, als sie über die Türschwelle treten. Oh, welch lieblicher Klang in Malecantus‘ Ohren. Der junge Vampir aus der Bar setzt scheinbar peinlich berührt schnell ein kleines süßes Kätzchen auf dem Boden ab. Das kleine Fellknäul maunzt daraufhin etwas empört. Diese abrupte Behandlung ist es wohl sonst nicht gewohnt. Malecantus lächelt weich. Schauspieler allesamt. Verstecken sich hinter Grobheit. Er ist mittlerweile überzeugt, Schäfchen unter den Vampiren gefunden zu haben. Ja, sie tun gut daran, sich rauer zu geben als sie sind – auch unter ihresgleichen, ist er überzeugt.


Katzen lieben Malecantus. Er beugt sich mit einer Hand zum Boden, lässt das Kätzchen an seiner Hand schnuppern, streicht ihm über das Köpfen: „Was für ein niedliches Kätzchen bist denn du?“ Das Fellknäul beginnt augenblicklich zu schnurren und rollt sich in seiner ausgestreckten Handfläche wohlig zusammen: „Prrrrrrrrrrrrr ...“ Als er sich wieder hochstreckt, bemerkt der Magier: „Eine wirklich ungewöhnliche seltene Fellzeichnung.“ Er wendet sich freundlich an den jungen Vampir, während er das Kätzchen in seiner Handfläche weiter krault: „Wie heißt es denn?“ Er reicht das Kätzchen dem jungen Mädchen zurück. An Viktor gewandt: „Ich hoffe, ihr habt noch mehr solch bezaubernder Wesen im Haus. Wo ist denn seine Mutter?“ Malecantus lächelt fein. Das könnte sich sowohl auf das Kätzchen wie auch das junge Mädchen beziehen.


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