San Myshuno Nr. 12 - Jazz Club

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12.04.2023 12:45
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#31
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Hausmeister



Belinda hat wirklich alles gegeben. Selbst die Drehung, bei der sie im Training so oft gepatzt hat, gelang ihr fehlerfrei.
Sie hatte ein sehr gutes Gefühl, auch wenn sie den jungen Balletttänzer weit vorne sah.
Als dann der Sieger verkündet wurde, versuchte sie die Fassung zu bewahren.
Die Worte der Jury bohrten sich wie ein glühendes Schwert in ihr Herz.
Der letzte Platz. Die ganze Arbeit war umsonst. Sie lächelte, auch wenn in ihr etwas zerbrach.
Sie hatte so viel Hoffnung.
Natürlich gratulierte sie den anderen Teilnehmern. Doch nachdem der offizielle Teil beendet war, raffte sie zügig ihre Sachen zusammen und flüchtet förmlich aus dem Club, bevor jemand ihre Tränen sehen konnte.


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12.04.2023 12:45
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#32
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Nwadike schwitzte schon leicht. Das verstanden die Damen also unter tanzen. Mühevoll imitierte er die Zuck Bewegungen und gab nach zwei Schritten auf, stellte sich an den Rand und wippte einfach mit. Er sah kurz zu Nio, der ihn mit offenem Mund anstarrte. Hoffentlich spielen sie heute Abend noch was Ruhigeres. Er wollte gern mit Maryama tanzen, aber möglichst auf ihm vertraute Weise. Eventuell konnte man ja Wünsche äußern. Er ging an die Theke und fragte den Mann dort, dem Maryama zugewunken hatte: „Entschuldigen Sie. Ich wollte mal fragen, ab man später Liedwünsche abgeben darf. Eher was Oldschool aus meinem Jahrgang, wenn sie verstehen. An wen muss ich mich denn dann wenden?“

Nio sah, wie sein Vater auf die Tanzfläche gezogen wurde. Lotta und Maryama fingen an den Rhythmus durch ihre Körper gleiten zu lassen. Er wird doch nicht…! Dann stellte sein Dad sich an den Rand und wippte. Nios Puls kam wieder runter. Schon besser, vielleicht spielen sie ja noch was für ihn, ich schau mal ob ich den DJ finde.

"Hast du überhaupt eine Ahnung, wozu ich fähig bin??" Gereizt dreht sich Viola nun wieder zu Nio um. "Ist doch wahr.." knurrt sie mit gereizter Stimme, "Wird man hier von niemandem mehr ernst genommen?"
„Ich glaube nicht das sie weiß, wozu du fähig bist. Sie kennt dich doch gar nicht. Und wie ich Maryama einschätze, wäre ihr das auch herzlich egal. Ich weiß, dass ihr Vampire glaubt ein Planet mit eigener Schwerkraft zu sein, aber diese Frau wird dich nicht wie ein Mond umkreisen! Was machst du eigentlich hier? Musst du nicht durch die Nacht flattern oder mit ausgestreckten Armen stöhnend durch deine Gruft wandern? Ich hab heut Geburtstag und den Wettbewerb gewonnen und entweder du stößt mit mir an, relaxt ein bisschen und bist zur Abwechslung mal so charmant wie dein hübsches Gesicht vermuten lässt, oder du stänkerst woanders!“ Nio war selbst erschrocken über seine Worte. Er wollte sie eigentlich nicht noch provozieren und irgendwie hatte er ihr grad ein Kompliment gemacht. Noch bevor sie antworten konnte stand er auf und sagte: „Salziges Lama? Ok, trinken wir. Geht auf mich!“ Er wartete gespannt, ob sie mit ihm zur Bar gehen würde oder hier und jetzt K.O. schlug.


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12.04.2023 12:46
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#33
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Nachdem sie sich alle erfrischt haben, rocken Lotta und Maryama nochmal die Tanzfläche.
"Das ist also der berühmte Rumbasim." ruft sie ihrer Freundin lachend zu, während sie sich in einer komplizierten Drehung wiederfindet.
Aus den Augenwinkeln sieht sie Nwadike, der gerade in Richtung Bar unterwegs ist.
Wahrscheinlich holt er nochmal Getränke, gar keine schlechte Idee."
Als die letzten Töne der Musik verklungen sind, macht Maryama eine angedeutete Verbeugung in Richtung Lotta :
" Vielen Dank, Maestra. Es war mir ein Vergnügen."
Die beiden lachen und Lotta verkündet, nachdem sie die Tanzfläche verlassen haben:
„Jetzt lade i c h mal auf eine Runde Zitronenwasser ein“ und verschwindet Richtung Bar.
Maryama sieht sich suchend nach Wadi um und entdeckt ihn schließlich immer noch an der Theke. In einer Unterhaltung mit Sascha verstrickt, aber ohne sichtbare Getränke.
"Na, die Bar scheint mir ja heute der Hotspot zu sein denkt Maryama amüsiert.
Neugierig macht sie sich in dieselbe Richtung auf. "Was Wadi da wohl zu besprechen hat?"


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12.04.2023 12:53
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#34
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Alexander bedient fleißig weiter. Er bemerkt die blonde Teilnehmerin die aus dem Club flüchtet, danach fliegt sein Blick zu dem beeindruckenden Tanz den Maryamas Freundin präsentiert. Warum hat sie nicht am Wettbewerb mitgemacht? Mit einem Lächeln schaut er ihnen, zwischen dem Getränke ausschenken, beim Tanzen zu. 

Die Frau die Maryama Pippilotta genannt hatte kommt an die Bar und ordert eine Runde Zitronenwasser. Alexander kommt ihrer Bitte nach. Er überlegt sie auf ihren Gartenhandel anzusprechen doch ein Mann winkt ihn zu sich heran und fordert seine Aufmerksamkeit.

Es ist der Mann der Maryama in den CLub begleitet hat. Er fragt ob man hier auch Musikwünsche äußern dürfe. Alexander schaut sich kurz um und stößt etwas ratlos die Luft aus. Normalerweise spielt Duke die Playlist. Und an den wenigen Wochenenden an denen er hier erst gearbeitet hat, hatte noch keiner diese Frage an ihn gerichtet. "Ich weiß nicht was Duke alles an Musik auf dem Laptop hat... He Lia!" Alexander ruft seine Kollegin die gerade hinter dem Mann lang geht. Sie tritt auf die Bremse, dreht sich elegant in ihre Richtung und tritt lächelnd an die Bar. "Was gibts?" "Der Herr würde gern nen Song wünschen." sagt Alexander und nickt gen Nwadike. Lia schaut ihn an und lächelt. "Was denn für einen?" fragt sie freundlich. "Eher Oldschool... aus meinem Jahrgang." sagt der Mann zu Lia. Sie schaut ihn erneut von Oben bis unten an und lächelt ihr schönstes Lächeln. "Kein Problem." sagt sie vergnügt und geht weiter. Alexander und der Mann nicken sich zu. Kurz darauf kommt auch Maryama dazu. Pippilotta schiebt die Gläser über die Theke bis sie bei Maryama und ihrer anderen Begleitung ankommt und sie stoßen zusammen an. Kurz darauf wechselt auch schon die Musik. Alexander schaut auf den Mann neben Maryama um zu beobachten was jetzt passiert. Ob Lia seinen Ton getroffen hat?


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12.04.2023 13:03 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 13:09)
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#35
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Die Turmuhr draußen schlägt drei Uhr. Das ist Lottas Zeichen für den Heimweg. "Maryama, du weißt ja, ich kann nicht die ganze Nacht weg bleiben. Mein Kind daheim ... ." ruft Lotta über den Musiklärm Maryama zu: "Ich hab' grad mal noch Zeit für zwei Stunden Schlaf und einen Gang früh morgens durchs Gewürzviertel für meinen Gartenhandel - dann wird Takatuka auch schon wach sein." Lotta stellt ihr leeres Glas auf der Theke ab und nickt Maryama und ihrem Begleiter zum Abschied zu: "Takatu, Böser und ich freuen uns schon darauf, wenn du zum Gartenhandel kommst" Lotta verlässt den Jazzclub und wandelt diese Nacht mal ungestört zu nach Hause für 'ne Mütze voll Schlaf.

Lotta : Nächster Post


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12.04.2023 13:09
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#36
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„Ich glaube nicht das sie weiß, wozu du fähig bist. Sie kennt dich doch gar nicht. Und wie ich Maryama einschätze, wäre ihr das auch herzlich egal. Ich weiß, dass ihr Vampire glaubt ein Planet mit eigener Schwerkraft zu sein, aber diese Frau wird dich nicht wie ein Mond umkreisen!", antwortet Nio. Viola wirft einen Blick auf die Frau, die Nio Maryama genannt hat. Er kennt sie also?

Doch dann fährt ihr Klassenkamerad fort: "Was machst du eigentlich hier? Musst du nicht durch die Nacht flattern oder mit ausgestreckten Armen stöhnend durch deine Gruft wandern?" Er sagt noch mehr, doch Viola hört schon nicht mehr richtig hin. DAS hätte sie nie von ihm erwartet! Was fällt ihm eigentlich ein? Die Vampirin spürt ihre Wut hochkommen. Sie packt Nio grob an den Schultern. "Ich flatter' dir gleich mal eine!", schreit sie wütend, "dann landest DU jedoch in deiner Gruft. Und ich kann dir garantieren, dass du dann nicht mehr stöhnend herumwanderst!!"
Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte ihre Worte in die Tat umgesetzt. Doch noch hat sie genug Selbstkontrolle, um sich zurückzuhalten. Sie mag die Jazz Bar mittlerweile. Und so eine Aktion hätte ihr sicher Hausverbot eingebracht, und sicherlich auch andere Probleme. Und außerdem hat Nio durch den Mut, sich ihr zu widersetzen, einige Respektpunkte gewonnen - auch wenn sie das natürlich nie zugeben würde.

Jetzt erst registriert ihr Gehirn, was Nio vorher auch noch gesagt hatte: "Ich hab heut Geburtstag und den Wettbewerb gewonnen und entweder du stößt mit mir an, relaxt ein bisschen und bist zur Abwechslung mal so charmant wie dein hübsches Gesicht vermuten lässt, oder du stänkerst woanders! Salziges Lama? Ok, trinken wir. Geht auf mich!“ Nennt der mich etwa hübsch?? Spinnt der jetzt völlig?

Viola lockert ihren Griff und starrt Nio perplex und mit gemischten Gefühlen an. Sie hasst die Verwirrungstaktik von Nios Familie. Sie ist sich nicht im Klaren darüber, ob sie weiterhin wütend oder ob sie beeindruckt sein soll - oder ob sie einfach so tun soll als sei nichts gewesen um dann sein Angebot auf einen Drink anzunehmen. Sie entscheidet sich für Letzteres. Zumindest das hat Nio dann doch schon verdient.

"Aber gut, ich geh mit dir zur Bar", sagt sie in ruhigerem Ton und lässt Nios Schulter nun endgültig los, "Aber nur, weil du heute Geburtstag hast und weil du mir einen Drink versprochen hast. Und nicht, weil wir jetzt plötzlich die besten Freunde wären!" Sie wendet sich an den Barkeeper, bevor Nio seine Meinung noch ändern könnte. "Ich bekomme noch ein Salziges Lama, nachdem ich vom ersten ja nicht viel hatte. Der Balletttänzer zahlt!"


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12.04.2023 13:10
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#37
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"Für mich bitte das gleiche. Bevor sie Fragen: Ich bin 16 und der Mann dahinten ist mein Vater. Wir haben die gleiche Augenfarbe, daran erkennen sie's." Sie wollte ihn schlagen, er hat es gespürt, in ihrem Blick gesehen. Ein bisschen angetörnt hat ihn das ja schon. Er schob diesen Gedanken beiseite. Er wollte sich mit ihr anfreunden, die Bekanntschaft wenigstens auf ein Niveau heben, das ohne Streit und Prügel auskam. Eigentlich wusste er gar nichts über sie oder ihr Unleben. Vampire tranken Blut, waren schnell, stark und zu dumm sich die Nase zuzuhalten, wenn sie auf Knoblauch trafen. In den Filmen tötete man sie mit einem Pflock durchs Herz. Letzterer Punkt traf auch auf Menschen zu. Wahrscheinlich wohnte sie in einem Schloss, Vampire liebten ihre Klischees.

„Hast du den Tanz gesehen? Und hör auf dich über Ballett lustig zu machen. Es ist ein sehr anstrengendes Hobby und sicher nicht schräger, als Blut zu trinken und mit aufgespanntem Schirm zur Schule zu kommen. Erzähl doch mal ein bisschen von dir. Ich würd ich gern näher kennen lernen.“ Er wusste nicht genau wessen Selbstbewusstsein er sich da vorhin in der Garderobe genommen hatte, aber es war sicher nicht seins. Andererseits…, es fühlte sich gut an!

Wadi war zufrieden. Das war ein Rumba, den hatte er mit Saba lange geübt. Zwar war er sicher schon eingerostet, aber er würde das schon schaffen. Er ging zu Maryama und deutete eine Verbeugung an: „Darf ich bitten?“


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12.04.2023 13:10
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#38
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An der Bar tummeln sich mittlerweile viele Sims. Gerade als sie an der Theke ankommt, rutscht Pipilotta dieGläser mit Zitronenwasser geschickt in ihre Richtung, so dass sie direkt vor ihr und Nwadike stehen bleiben.
"Bist du bei Alex in die Schule gegangen? " lacht Maryma.
Kaum haben sie sich zugeprostet,setzt ein Musikstück ein.
Maryama bemerkt, dass Wadi sein Glas abstellt und verwundert vernimmt sie neben sich seine Stimme :
"Darf ich bitten?"
Er deutet eine Verbeugung an. Ein kleines Lächeln spielt um seine Lippen und setzt sich in seinen Augen fort.
Maryama überrollt eine heisse Welle der Verlegenheit und ein Anflug von Panikatacke macht sich breit.
"Was um Himmels Willen ist das für Musik...und wie um noch größeren Himmels Willen tanzt man auf sowas?"
Rockkonzert okay....klassischer Rock'n Roll...machbar...aber das?
Sie spürt, wie sich die Wärme in ihrem Inneren als leichte Röte auf ihren Wangen ausbreitet....jetzt bloss cool bleiben...
Herzklopfen ignorieren...Augen (weit offen...bestimmt) ...zu und durch:
"Sehr gerne " hört sie sich sagen und bemerkt noch , wie Sascha an der Bar belustigt die Augenbrauen hebt, während er scheinbar unbeteiligt ein Bier zapft. "Du hast leicht lachen." kann sie noch denken, bevor sie sich auch schon mit Wadi auf der Tanzfläche wiederfindet.
Die Musik ist eigentlich sehr schön...rhythmisch..nimmt einen mit...sie spürt, wie sie sich innerlich entspannt.
Jetzt heisst es aber Farbe bekennen."Wadi...ich kann den Tanz gar nicht..du musst mir helfen ..." vertraut sie ihm leise an.
"Bin schon dabei "kommt es genauso leise zurück.


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12.04.2023 13:14 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 14:43)
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#39
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Alexander bedient den Gewinner des Tanzwettbewerbs und seine kleine Freundin während er immer noch über Maryama schmunzelt die sich nun auf die Tanzfläche entführen lässt. Der Abend ist schon fortgeschritten und zwischen den Gästen die für den Wettbewerb angetanzt waren um ihn zu sehen und mitzufiebern, spalten sich nun auch einige Sims ab die nur gekommen sind um zu trinken. Zwischen dem Getümmel an der Bar sitzt, oder schläft eine Frau mit der Stirn auf den gefalteten Händen. Es könnte sich auch um eine Gebetsstellung handeln, aber dafür ist hier wirklich nicht der richtige Ort. Um sicher zu gehen, dass die die Schwarzhaarige noch lebt, berührt Alexander sie kurz an der Schulter. Sie rührt sich nicht. Er versucht es nochmal. Schließlich hebt sie mit glasigen Augen den Kopf und schaut aus verschwommenem Blick in Alexanders Gesicht. Jetzt erst fällt ihm auf wer die Frau ist. Er schaut in das verweinte Gesicht und dann auf ihre Hand. Kein Ring mehr zu sehen. "Warum so traurig?" fragt er sie ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Sie unterdrückt einige Schluchzer und zieht die Nase hoch. Alexander stellt ihr die Rolle Küchenpapier hin und lächelt aufmunternd. Sie reißt dankbar ein paar Blätter ab und schnäuzt sich. "Sie schon wieder." bemerkt sie nun. "Verfolgen Sie mich etwa?" fragt sie missmutig. Alexander grinst. "Das selbe könnte ich Sie fragen." Sie winkt ab. "Ich bin fertig mit der Welt. Fertig mit Beziehungen und fertig mit Männern." sagt sie. "Wie wärs mit nem Drink und nem offenen Ohr?" fragt er sie. Die Frau die er zum ersten mal im Park gesehen hat, überlegt und nickt dann. "Irgendwas Starkes." sagt sie und Alexander nickt. Er betrachtet sie. Sie wirkt nicht wie jemand der sich das wirklich harte Zeug literweise reinkippt und scheint auch nicht so der Typ zu sein der sich betrinkt wenns ihm schlecht geht. Alexander stellt ein Shotglas vor ihr ab und füllt es mit Grasovka. "Zum Wohl." sagt er. Kein Gebräu aus seiner Heimat aber doch wohl bekannt. Ein Zeug für das man den Polen dankbar sein kann. Es hat nicht lange gedauert Duke davon zu überzeugen dieses in seine Getränkekarte aufzunehmen. Dieser Vodka ist mild aber ballert dennoch ordentlich mit seinen 40%. Die Frau nimmt das Glas und fackelt nicht lange. Sie kippt den Shot und verzieht reflexartig das Gesicht. Alexander beobachtet sie und legt den Kopf schief. Er lächelt sie mit einem fragenden Blick an. Die Frau schaut auf ihr Glas, dann auf den Barkeeper. Sie schiebt ihm das Glas zu und nickt. "Nochmal." Alexander hat die Flasche noch in der Hand und schenkt nach. Er nimmt sich vor ihren Pegel im Auge zu behalten. Danach stellt er die Flasche zurück in das Regal hinter sich. "Ich heisse Martina." sagt sie und wirkt nun nicht mehr so trübselig wie zuvor. "Alexander." gibt er zurück. "Was verleitet Sie also heute zu den staken Mitteln, Martina?" fragt er weiter. Er wirkt allgemein interessiert obwohl er nebenbei seinen Arbeitsplatz rein hält. "Gibt nicht viel zu sagen. Mein Ex ist ein Ars ch. Er hat mir den Antrag nur gemacht um von seiner Affäre die er eigentlich heiraten wollte abzulenken.... ach ich hätte es wissen müssen..." Alexander verzieht schmerzlich das Gesicht. Das tat weh. "Ein Feigling also." sagt er und meint es genau so, obwohl er lieber objektiv bleiben will, satt Partei zu ergreifen. "Das können Sie laut sagen... Ich hab ihn scheinbar so in die Ecke gedrängt das er 'keine andere Wahl' hatte - seine Worte, nicht meine." Alexander schüttelt den Kopf. "Ich bin ohne ihn besser dran." beschließt sie und kippt das zweite Glas. Sie deutet darauf um es nachgefüllt zu bekommen. Alexander kommt ihrer Bitte nach und stimmt ihr zu. "Aber es tut trotzdem weh, verstehen Sie?" "Das verstehe ich vollkommen." erwidert er. 
Zu seiner Erleichterung lässt sie die Shots nun und bestellt etwas leichteres. Sie bleibt bis zum Ende des abends am Tresen sitzen. Dabei wirkt sie nachdenklich und in sich gekehrt. Aber sie macht auf Alexander nicht den Eindruck irgendwelche Dummheiten vor zu haben. Seit ihm einmal jemand untergekommen war der ähnlich niedergeschlagen gewesen war und von dem Alexander später erfahren musste, das er sich in der selben Nacht von einer Brücke gestürzt hatte, achtet er besonders auf die geringsten Anzeichen. Die Person damals hatte Verletzungen an den Armen und wirkte weit trostloser als die Frau vor ihm. Außerdem scheint sie sich aufzuraffen, da sie zugibt ohne ihren Ex-Verlobten besser dran zu sein. Natürlich ist es ein schwieriges Unterfangen die Zeichen richtig zu deuten und wer weiss wie vielen Menschen Alexander schon begegnet ist, die heute nicht mehr sind...

Alexander hebt die Mundwinkel und versäumt es nicht die Frau jedesmal aufmunternd anzulächeln wenn er an ihr vorbei geht um seine Arbeit zu tun.


Alexander - Nächster Post


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12.04.2023 13:14
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#40
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„Hast du den Tanz gesehen? Und hör auf dich über Ballett lustig zu machen. Es ist ein sehr anstrengendes Hobby und sicher nicht schräger, als Blut zu trinken und mit aufgespanntem Schirm zur Schule zu kommen. Erzähl doch mal ein bisschen von dir. Ich würd ich gern näher kennen lernen.“, sagt Nio. Doch Viola hört nur das, was sie hören will: "Hobby?", ruft sie und steht wütend auf, "du nennst meine Sonnenempfindlichkeit ein Hobby? Hast du eine Ahnung, wie unangenehm die Sonne für mich ist, selbst wenn ich nur kurz draußen bin? Du weißt schon, dass ich daran auch sterben kann, oder?" Sie ist ungerecht Nio gegenüber, das weiß sie durchaus. Sie weiß tief im Inneren, dass es nicht als Beleidigung gemeint war. Doch es ist ein empfindliches Thema. "Du bist vorhin haarscharf einem Krankenhausaufenthalt entkommen. Wenn ich also relaxen soll, solltest du mehr auf deine Worte achten. Es ist nur ein schmaler Grad zwischen Mut und Dummheit!!" In Gedanken fügt sie noch hinzu: "Weißt du eigentlich, wie verletzlich ich mich fühle, wenn ich auf dem Heimweg in die Nachmittagssonne muss? Oder wie ich mich beeilen muss, um nicht auch ein Opfer zu werden?" Doch das spricht sie nicht laut aus.

Als sie die Blicke einiger Gäste auf sich spürt, kommt Viola sich doch ein bisschen albern vor. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der sich eher vom Kopf leiten lässt, kann Viola ihre Emotionen nur schwer verbergen. Na toll.. und jetzt wissen alle, was das für ein empfindliches Thema für mich ist... Doch daran lässt sich nun nichts ändern. Um vom Thema abzulenken setzt sie sich wieder hin und lenkt das Gespräch auf Nios ursprüngliche Frage: "Und nein, ich habe deinen Tanz nicht gesehen. Ich kam nur zufällig hierher, und erst, als der Wettbewerb gerade vorbei war. Aber die Gespräche an den Tischen reichten aus, um zu verstehen was los war!" Dann erinnert sie sich noch an Nios zweite Frage. Sie hebt eine Augenbraue. "Und warum willst du ausgerechnet mich kennen lernen? Normalerweise ist doch eher die Eileen der Männerschwarm in unserer Klasse. Bin ich nur ein Zufallsopfer, weil ich gerade in der Nähe war als du zum Geburtstag Eier geschenkt bekamst? Oder steckt da doch mehr dahinter?"

Noch ist sie nicht bereit, Nio zuviel von sich preiszugeben. Ihr Ausrutscher beim Sonnenthema ist schon schlimm genug gewesen. Und außerdem sind auch andere Gäste in der Nähe. Die Frau, die sich gerade besäuft, wirkt zwar nicht so, als würde sie viel mitbekommen, aber wer weiß.


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