Forgotten Hollow Nr. 4 - Villa Blutrose

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13.04.2023 15:57
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#41
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Hausmeister

Während er beim Inhalt des Briefes vollkommen ehrlich gewesen war, hat Viktor auf Malecantus' Frage nach den Präsenzen nur die halbe Wahrheit erzählt. Tatsächlich stimmt es, dass er einige andere Vampire kennt. Und auch, die Aussage über Magier stimmte... Vor Malecantus war seine letzte Begegnung mit einem solchen schon viele Jahre her. Doch Viktor hat ihm etwas verschwiegen. Auch Malecantus muss noch nichts vom Rat wissen! Schließlich ist sich Viktor sicher, dass auch dieser noch so seine Geheimnisse hat.

Der Magier scheint nicht bemerkt zu haben, dass er nur die halbe Wahrheit zu hören bekommen hat. Er bewundert die Villa: „Prächtiges Gemäuer nennst du dein Eigen.“ Viktor lächelt. Vor langer Zeit war die Familie Nebeljäger mächtig und einflussreich. Doch seit dem Tod seiner Eltern ist auch viel von dem Einfluss verschwunden und das Gebäude in die Jahre gekommen. Doch anstatt über die regelmäßigen Renovierungskosten zu reden, antwortet der Vampir schlicht mit einem "Danke!".

Als er die Tür öffnet und den Magier hereinlässt, hätte der Zeitpunkt für Viola nicht unpassender sein können, wie Viktor bemerkt. Wenn er gewusst hätte, dass sie direkt hinter der Eingangstür stand, hätte er mit dem Öffnen dieser ein wenig gewartet. Viktor sieht, wie seine Tochter den Magier skeptisch anfunkelt, während dieser sich dem Kätzchen vorstellt. So ganz scheint sie ihm noch nicht zu trauen. Erst als das Tier in Malecantus' Armen zu schnurren anfängt, entspannt sie sich ein wenig. Es ist nicht zu übersehen, dass der Magier Katzen mag: „Eine wirklich ungewöhnliche seltene Fellzeichnung. Wie heißt es denn?“ Er gibt das Tier zurück an Viola. "Mini!", ist ihre knappe Antwort.

„Ich hoffe, ihr habt noch mehr solch bezaubernder Wesen im Haus. Wo ist denn seine Mutter?“ Viktor antwortet: "Misty? Die streunt bestimmt irgendwo in der Villa herum. Wo genau sie jetzt in dieser Sekunde ist, kann ich nicht sagen." Dann wendet er sich an seine Tochter: "Apropos Mutter: Wo ist denn deine?" Viola ist erleichtert, dass Viktor sie selbst nicht als "Bezauberndes Wesen" bezeichnet. "Mom ist noch unterwegs", erzählt sie, "sie ist los, sobald du mitgeteilt hast, dass 'Harry Potter' heute schon zu Besuch kommt. Sollte aber wohl nicht mehr so lange dauern, bis sie wieder kommt."


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13.04.2023 15:58 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 10:04)
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Hausmeister

"Mini!", ist ihre knappe Antwort. Der junge Vampir bleibt zurückhaltend, als Malecantus nach dem Namen des kleinen Kätzchens fragt. Auf die Frage nach den Müttern des Hauses erhält Malecantus einerseits Antwort zu dem Jungtier: "Misty? Die streunt bestimmt irgendwo in der Villa herum. Wo genau sie jetzt in dieser Sekunde ist, kann ich nicht sagen.", wie auch zur Gefährtin Viktors: "Apropos Mutter: Wo ist denn deine?" Die Antwort des jungen Vampirs fällt abfällig gegenüber Malecantus aus. "Mom ist noch unterwegs", erzählt sie, "sie ist los, sobald du mitgeteilt hast, dass 'Harry Potter' heute schon zu Besuch kommt. Sollte aber wohl nicht mehr so lange dauern, bis sie wieder kommt." Der Magier hebt misstrauisch eine Augenbraue: "Sie ist nicht hier?" Sie kann noch nicht lange weg sein. Ihre Aura ist sehr präsent im Gemäuer. Sie wohnt aber auch hier. Malecantus ist alarmiert. Holt die Mutter weitere ihrer Art? Wozu sonst musste sie das Haus verlassen, gleich nach Viktors Anruf? Wieso bleibt das Mädchen grundlos unhöflich - einem offenkundigen Gast des Hauses gegenüber? Reiben sie sich schon die Hände, dass er wieder zu arglos in ihre Falle ging?

Der Magier drängt mit dem Rücken zurück zur Tür „Ich glaube, es war doch keine so gute Idee.“ Er nutzt den Moment der Überraschung, flieht nach draußen und ist im nächsten Moment in den Nebeln verschwunden. Ja, das beherrscht er noch. Auch noch nach Jahrhunderten, die er den Zauber nicht mehr einsetzte. Merlin ist noch in Sicherheit spürt er durch den Stein. Aber wie lange noch? Sie können im Wanderzirkus nicht länger bleiben … So schnell er vermag eilt Malecantus verborgen zurück zu …

Ort: Central Park San Myshuno – Wanderzirkus – Die Flucht

Merlin - letzter Post

Merlin hatte sich schon hingelegt. Malecantus weckt ihn sacht, aber bestimmt. „Wir müssen sofort aufbrechen. Es bleibt keine Zeit.“ Schlaftrunken erhebt sich der junge Mann, kleidet sich leise schnell ein. Er muss wohl weiterhin in dieser Sache einfach Gregorius vertrauen. Dieser scheint über ihrer beider Sicherheit hoch besorgt.

"Wir wussten ja nicht, ob du sofort heute bereit wärst oder ob ich an einem anderen Abend hätte wiederkommen müssen! Und ein paar Vorbereitungen müssen schon gemacht werden.", hatte Viktor vor einer knappen Stunde hier noch im Park erklärt. Der Magier lacht leise fluchend geringschätzig über sich selbst. Und du Tölpel hast geglaubt, die Dame des Hauses würde das angekündigte Mahl noch richten wollen und sich an die Vorbereitung in ihrer Küche machen.

Zurück lässt der Magier nur eine Kopie seiner selbst, eine wertlose, unfähige Hülle ohne Wissen und Magie. Wie dieser Klon die Vorstellung in der Manege bewältigen soll ist Malecantus gerade schleierhaft, aber das ist jetzt sein geringstes Problem. Merlin bekommt angesichts d i e s e r ‚Vorstellung‘ zum ersten Mal eine Ahnung, dass Gregorius keine Tricks im Zirkuszelt aufführt. Gemeinsam entschwinden Merlin und Malecantus ungesehen in die Nacht …






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13.04.2023 16:07
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Hausmeister

Lilly - letzter Post

Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose

Lilly legt die Tüte mit dem Essen auf den Boden vor die Haustür, um aufzuschließen. Sie hört Viktors Fluchen schon von weitem. Das ist ungewöhnlich für ihn. Normalerweise kennt sie solches Verhalten eher von ihrer Tochter, während Viktor meistens ruhig bleibt. Was ist denn los? "Diese verdammte Ratte! Glaubt der, ich hatte Spaß daran gehabt, den Brief zu schreiben und soviel von mir zu offenbaren??", ruft Viktor wütend, "Wenn der gleich abgelehnt hätte, als ich ihm den Brief überreicht hatte, wäre das ja schon blöd gewesen. Aber erst zuzusagen, nur um sich dann plötzlich wegzuteleportieren, ist ja wohl die Höhe! Und ich soll unhöflich sein?? Wenn ich den das nächste Mal sehe, soll der sich vorsehen, sonst lernt der mal eine andere Seite von mir kennen!" Lilly blickt von ihm zu Viola. "Ich bin unschuldig, Mom. Oder er ist einfach zu überempfindlich. Ich hab ihm "Harry Potter" genannt, aber das ist doch eigentlich ziemlich harmlos. Wer ist deshalb gleich so beleidigt dass er abhaut?? Ansonsten habe ich nur gesagt, dass du noch unterwegs bist. Aber auch das ist doch wirklich kein Grund! Ich kapiere es auch nicht!"

Erst als Viktor Lilly sieht, beruhigt er sich ein wenig und erzählt ihr, was passiert ist. "Vielleicht hat er auch Muffensausen bekommen im letzten Moment. Aber warum ist er dann überhaupt erst mitgekommen?" Auch Lilly ist empört: "Was ist denn das für ein mieser Move? Wo wir uns doch soviel Mühe gegeben haben mit der Einladung und dem Brief!" Und was soll sie jetzt mit Phils Honigwaben-Gartengemüse-Kelch anfangen?


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13.04.2023 16:09 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 10:05)
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Ort: Forgotten Hollow Nr 4 - Villa Blutrose – Viktors Einladung 11

Merlin und Malecantus hocken hoch droben auf einem Ast und blicken auf das Anwesen des Vampirs in Forgotten Hollow hinunter. Dem Magier deucht dies als bestes Versteck … unter den Augen des Feindes. Immer beobachten, was der als nächstes plant. Und der plant … … Ein Essen? Was trägt da das rotschopfige Wesen gerade zur Haustür herein? Sieht aus wie … ein Paket an Speisen. Ach, die Dame des Hauses kocht nicht selber? Tja, warum sollte sie auch … als Vampir. Malecantus schlägt sich mit der Handfläche vor die Stirn. Aber es gibt doch Lieferservice heutzutage …! Unverkennbar ist sie die Mutter dieses manierlichen Backfisches da drin. Malecantus kann keine anderen ihrer Art verspüren als diese drei im Haus.

Sie holte also keine Verstärkung. Viktor muss wirklich dringend einen Magier brauchen … und Malecantus muss erkennen, dass er noch sehr weit davon entfernt ist, einem Vampir jemals wieder über den Weg zu trauen. Zu schnell ist er noch aufgeschreckt, wenn Unvorhergesehenes eintritt. Dass die Gefährtin nach dem Anruf des Vampirs das Anwesen zur ‚Vorbereitung‘ verlassen hatte, war so eine unvorhergesehene Irritation. „Warte hier auf mich!“, bescheidet Malecantus Merlin. Was soll der auch anderes machen? Mittlerweile wundert sich Merlin über gar nichts mehr. Er zuckt ergeben mit den Schultern und blickt dem Magier nach, der sich langsam am Baum runtergleiten lässt. Wie eine Katze, fällt ihm zum wiederholten Mal auf. Er trägt noch immer Malecantus Stein um den Hals. So kann der Magier frühzeitig sehen, ob Merlin in Bedrängnis geraten sollte und zurückeilen. Momentan scheinen aber keine anderen Präsenzen in der Nähe als der Haushalt dort unten.

Malecantus tritt wieder durch das Eingangsportal des beeindruckenden Gemäuers und klopft sachte an Viktors Tür. „Verzeiht‘ meine Flucht!“, eröffnet er als erstes ehrerbietig, als diese sich einen Spalt öffnet. „Ich wurde doch einer gewissen Furcht vor Verrat vorhin nicht … ganz Herr. Dürfte ich … erneut eintreten und höflichst mein unangemessenes Übermisstrauen entschuldigen?“ Er hat noch immer seine Vorstellungskluft an, aber das ist Malecantus im Moment egal, wie er damit auf Viktor und seinen Haushalt wirkt.

Seine Vorsicht ist nicht beiseitegelegt. Malecantus ist sich nun im Klaren, dass seine Furcht stets Oberhand gewinnen wird und er daher in keinem Vampir je einen Verbündeten sehen kann. Aber vielleicht kann dieser auf ihn im Moment angewiesene ihm zumindest ein paar Entwicklungen der vergangenen Zeiten noch enthüllen. Malecantus wird sich schon etwas einfallen lassen, was er als Gegenleistung für das Gewünschte verlangen wird. Was es wohl ist, was der Vampir sucht? Malecantus wird sich diesmal jedenfalls in gebührenden Abstand und in Sicherheit gebracht haben, bevor der Vampir das Objekt seiner Begierde in Händen hält.



Merlin - Nächster Post


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13.04.2023 16:15
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Viola öffnet die Tür um einen Spalt. „Ich wurde doch einer gewissen Furcht vor Verrat vorhin nicht … ganz Herr. Dürfte ich … erneut eintreten und höflichst mein unangemessenes Übermisstrauen entschuldigen?“ - "Also, dass du dich hier noch hertraust...", knurrt Viola wütend, "Und warum sollten wir dir jetzt noch trauen?" Sie sieht die Tüte mit dem Essen, die immer noch vor der Haustür stand. Schnell schnappt sie sich diese und schleppt sie rein. "Und das bring ich lieber morgen in die Schule mit." Sie zeigt auf das Essen, "Vielleicht schmeckt es Nio. Oder seinem Vater. Du hast es zumindest nicht verdient!" Dann wendet sie sich an Viktor: "Dad, ich überlasse ihn dir!" Während ihr Vater sich zur Tür bewegt, spürt sie etwas. Der Magier ist nicht alleine hier. Es gibt hier noch jemanden...

Viktor packt den Magier an den Schultern, damit der nicht gleich wieder abhaut. Er hält ihn fest. Viktor wirkt wieder ruhig, auch wenn er es innerlich nicht ist. "Furcht vor Verrat? Ernsthaft? Wir waren bereits in der Überzahl. Warum hätte meine Gefährtin da noch Verstärkung benötigt? Hältst du uns für so feige? Und selbst wenn, hätten wir für diese schon gesorgt, bevor du überhaupt ankommst. Oder, wenn alle Stricke reißen, hätten wir zumindest nicht darüber geredet, solange du in Hörreichweite bist!" Der Respekt, den er so langsam vor Malecantus aufgebaut hatte, sinkt nun wieder. Nein, der Typ scheint in Wirklichkeit nicht ganz so helle zu sein... Oder viel zu paranoid. Dann stellt er dem Magier noch eine Frage: "Also, warum haust du einfach ab?"

Viola hat inzwischen bemerkt, dass auch der Typ von der Jazzbar da ist. Verwundert hebt sie eine Augenbraue. Aber sie greift ihn nicht an. Sie hat grad keinen Durst und keine Fehde mit dem Jungen. Soll das Malecantus Verstärkung sein? "Du hast Glück, dass ich keinen Durst habe, Junge"., sagt sie zu Merlin, "Ich geb' dir einen Tipp! Suche dir einen weniger paranoiden Freund. Einen, der dich nicht in eine Gegend wie diese schleppt, nur weil er alleine zu viel Angst hat!" Ernsthaft.

Viktor bemerkt zwar auch, dass Merlin da ist, doch er beachtet ihn nicht weiter. Lilly sagt jedenfalls nichts. Sie blickt von einem zum anderen und wird aus der ganzen Szene noch nicht ganz schlau. Es ist ja auch das erste Mal, dass sie diesen Malecantus in Person sieht und nicht nur von ihm hört.


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13.04.2023 16:23
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Malecantus wird – nachdem sich die Tür öffnete - überhäuft mit Vorwürfen, Anklagen und Verdruss. Viktor und seine Tochter scheinen richtig empört über sein Misstrauen und seine Furcht, als hätte er sich ausgesucht, plötzlich in Panik auszubrechen. Das hatte er weiß Gott nicht vorgehabt. Die Dame des Hauses schaut nur verwundert. Er kann ihnen wohl kaum verständlich machen, was ihresgleichen ihm vor dreihundert Jahren antaten. Wie unnötig grausam sie an ihm handelten. Der Vampir vor hundertdreißig Jahren dagegen war reine Notwehr.

Der junge Vampir bescheidet, dass er nun nichts mehr zu speisen verdiene. Dagegen ein Nio. Schon wieder dieser Nio. Sie muss große Stücke auf ihn halten.

Viktor packt ihn an den Schultern. Um ihn aufzuhalten? Sie glauben, zu Dritt hätten sie ihn schon überwältigen können, wenn sie es darauf angelegt hätten und dass er dumm sei, zu glauben, sie hätten Verstärkung nötig gehabt … und weswegen er ja gleich hätte erkennen können, dass sie ihm nichts wollten? Ja, wenn es so wäre …

"Also, warum haust du einfach ab?", ist letztendlich die Quintessenz der ganzen verstimmten Ansage, die Malecantus deutlich macht, dass sie das scheinbar einfach nur wissen und verstehen wollen und verärgert über sein Misstrauen sind, wo sie sich doch so bemüht hatten, Vertrauen aufzubauen D a s ist tatsächlich anders als vor über dreihundert Jahren. Niemand wäre damals verärgert über sein Misstrauen und seine Furcht gewesen, sondern hätte ihn nur höhnisch dafür verlacht … und erledigt.

Ein erneuter Schreck durchfährt ihn, als Sie Merlin bemerken. Warum ist der dumme Junge nicht auf dem Baum dort drüben geblieben? Er hat sie wohl fauchen und schreien gehört und ist ihm zur Hilfe geeilt, Malecantus ist gerührt … und betrübt. Mach das bloß nie wieder Merlin! Du kannst mir nicht helfen! Sie glauben tatsächlich, er hätte Merlin zur Verstärkung mitgenommen. Wie absurd das Ganze, wie surreal. Beide Seiten unterstellen sich gegenseitig die dümmsten Absichten. Er hätte gelacht in anderer Situation, aber hier ist das jetzt unpassend. „Geh heim, Merlin, alles gut!“, spricht er leise den jungen Mann hinter sich an. Merlin zögert, aber Gregorius Blick bettelt geradezu darum, dass er gehen möge. Merlin nickt nur kurz und zieht sich zurück. Er will später im Zirkuswagen Erklärungen, viele Erklärungen, aber jetzt scheint es ihm ratsam, den Rückzug anzutreten. Er will kein Durstlöscher für diese kleine Göre sein.

Nachdem Merlin gegangen ist, setzt Malecantus – noch immer von Viktor an der Schulter gepackt – zu einer Erklärung an. Dem Griff hätte er sich leicht entwinden können, aber das hätte erneuten Verdruss erzeugt. So bleibt er jetzt ruhig stehen. „Wie erklärt man Furcht, Panik, Paranoia? Man hat sie oder man hat sie nicht, ob sie nun rationell begründet oder einfach nur dumm ist, sei dahingestellt. Man kann versuchen, sie zu verbergen, zu verstecken oder zu verdrängen. Mal gelingt es und mal nicht. Wie kann ich euch vermitteln, was mir vor langer Zeit widerfuhr und was mich so nachhaltig prägte? Ich war nicht schon immer voll solcher Furcht. Die Zeit hat mich dazu gemacht!“ Und … Euresgleichen! „Belassen wir es dabei. Es tut wohl nicht Not für dein Anliegen, Viktor, es wirklich zu verstehen, oder?“ Malecantus sieht Viktor direkt an, lässt seine Hand weiterhin auf seiner Schulter ruhen. „Bringen wir es hinter uns, so wie du es gestern wünschtest. Du nennst mir dein Begehr und ich dir meine Bedingung!“ Malecantus wartet einen Moment ab und fährt dann fort als nicht gleich eine Reaktion folgt: “Sollen wir es hier gleich an der offenen Haustür erledigen oder was schwebte dir vor, Viktor?“

Malecantus wendet sich kurzzeitig der Dame des Hauses nochmal zu, so als habe er etwas vergessen, was Sitte und Anstand gebietet: „Meine Hochachtung übrigens für die wundervolle zeichnerische wie sprachliche Introduktion des Briefes, Madame.“ Der Magier wendet sich Viktor wieder zu: „Und ich anerkenne, dass du dich darin sehr offenbart hast. Mehr als dir sicher lieb war. Auch ich versuchte dies … Aber nun, es sollte wohl nicht sein!

Also …?“
Und damit wartet Malecantus nun endgültig ab, was Viktor weiter zu tun gedenkt.


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13.04.2023 16:28 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 10:07)
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„Wie erklärt man Furcht, Panik, Paranoia? Man hat sie oder man hat sie nicht, ob sie nun rationell begründet oder einfach nur dumm ist, sei dahingestellt. Man kann versuchen, sie zu verbergen, zu verstecken oder zu verdrängen. Mal gelingt es und mal nicht. Wie kann ich euch vermitteln, was mir vor langer Zeit widerfuhr und was mich so nachhaltig prägte? Ich war nicht schon immer voll solcher Furcht. Die Zeit hat mich dazu gemacht! Belassen wir es dabei. Es tut wohl nicht Not für dein Anliegen, Viktor, es wirklich zu verstehen, oder? Bringen wir es hinter uns, so wie du es gestern wünschtest. Du nennst mir dein Begehr und ich dir meine Bedingung! Sollen wir es hier gleich an der offenen Haustür erledigen oder was schwebte dir vor, Viktor?“

Viktor lockert seinen Griff. Er nickt. "Okay.", sagt er knapp, doch sein Ton ist wieder ruhig. Natürlich hat er schon davon gehört, was Paranoia ist und dass diese Leute nicht immer die Kontrolle haben über ihr Tun. Für jemanden wie ihn, der Mut respektierte, war es dennoch schwer, Malecantus dafür zu mögen. Aber er bleibt ruhig. "Komm rein!", fügt er nun noch hinzu. Er führt seinen Gast ins Klavierzimmer. Dort ist es noch am gemütlichsten. Und vier Leute haben eine Sitzmöglichkeit.

Nun wird Lilly angesprochen: „Meine Hochachtung übrigens für die wundervolle zeichnerische wie sprachliche Introduktion des Briefes, Madame.“ Sie lächelt. "Danke!", sagt sie. Paranoia war also der Grund für die Flucht? Was für ein traumatisches Erlebnis muss wohl dazu geführt haben... Sie versucht, die Situation zu entschärfen. Um dem Magier die Angst zu nehmen, stellt sie sich erst mal vor: "Gregorius Malecantus war dein Name? Ich bin Lilly!"



"Und ich anerkenne, dass du dich darin sehr offenbart hast. Mehr als dir sicher lieb war. Auch ich versuchte dies … Aber nun, es sollte wohl nicht sein!",
wird Viktor nun angesprochen. Dieser spürt Lillys Blick. Sie hat wohl recht. Den Magier anzuschreien hilft wohl wirklich nicht viel weiter. "Eben deshalb war ich so gekränkt, als du plötzlich abgehauen bist.", sagt Viktor ruhig, "aber du bist zurück gekommen, das muss ich dir wohl zugute halten. Wir wollten dir jedenfalls keine Falle stellen." Doch Viktor ist niemand, der lange wütend bleibt. Er bietet Malecantus daher die Hand an. "Frieden?"

Viola sieht sich die ganze Szene nur schweigend an.


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13.04.2023 16:33 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 10:07)
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"Okay.", hatte Viktor knapp gesagt, Malecantus Schulter endlich losgelassen und ruhig "Komm rein!" angefügt. Nun sitzen sie zu viert in einem gemütliches Klavierzimmer. Es ist wirklich anheimeln, muss Viktor anerkennend feststellen. Hätte er so nicht erwartet – bei einem Vampir. Prächtig, mondän so waren sie vor über dreihundert Jahren … Sein wandernder Blick hält plötzlich inne … Ist das auf dem Klavier … ein gestricktes Plüschtier? Wer strickt denn hier? Feine Maschenführung, stellt Malecantus fest. Besser als sein kleiner brauner Strickbär in seinem Zirkuswagen. Aber er hat ja auch erst neulich vor 80 Jahren mit dem Stricken angefangen ...



Die Dame des Hauses versichert sich gerade nochmal seines Namens und stellt sich ihrerseits vor: "Gregorius Malecantus war dein Name? Ich bin Lilly!" Sie scheint die Situation entschärfen zu wollen. Malecantus nickt ihr freundlich lächelnd zu und ist erstaunt als Viktor erneut offenbart, wie sehr es ihn gekränkt habe, dass Malecantus ihm nicht vertraute und erst einmal abgehauen war und betont noch einmal, dass sie keine Falle stellen wollten. Der Magier weiß noch immer nicht, was er von diesen Vampiren halten soll. Sie wirken anders, aber …

Viktor bietet Malecantus die Hand an. "Frieden?" Der junge Vampir sieht sich die ganze Szene nur schweigend an.

Malecantus schaut mit starrer Miene auf die Hand des Vampirs nieder. Ein Déjà vu! „Freunde?“ hatte der Vampir damals gefragt und Malecantus hatte vertrauensselig eingeschlagen. Diese falsche ‚Freundschaft‘ hätte er fast mit dem Leben bezahlt. Malecantus ergreift mechanisch Viktors Hand. „Aber sicher doch!“ N i c h t s ist sicher! Niemals! „Nun nenne mir einfach, was du von mir wünschst, Viktor.“, bittet Malecantus den Vampir tonlos und mit unbewegter Miene.


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13.04.2023 16:42
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Viktor hat nach wie vor nicht das Gefühl, dass der Magier ihm traut, aber dennoch nimmt dieser das Friedensangebot an. Aber er kommentiert die Skepsis in Malecantus' Gesicht nicht sondern beantwortet einfach seine Frage: "Es gibt ein Rezept, das sich wie ein Magier-Trank anhört, auch wenn ich bezweifel, dass es wirklich funktioniert. Dennoch muss ich wissen, ob es nur Mumpitz ist oder es tatsächlich so einen Trank gibt."

Er legt die beiden Zettel auf das Klavier.

Zitat
Trank des Jungbrunnens

- 1 Wurzel der Alraune
- 7 Haare einer Jungfrau
- eine Handvoll Blaubeeren
- Wasser
- eine Prise Salz
- 1 Julakus-Ei

Die Wurzel muss zerstampft werden. Erst danach werden die Haare und Blaubeeren hinzugefügt. Das Wasser kommt danach und dann erst das Ei. Nach einer Viertelstunde muss man das ...



Zitat
...Salz hinzugeben. Wichtig ist die Drehung nach links, nicht nach rechts. Danach das Gebräu auf kleiner Flamme köcheln lassen bis es bläulich leuchtet. Um Mitternacht noch einmal nach rechts drehen, dann ist der Sud fertig.



Dann fährt er fort: "Du kannst dir sicherlich denken, dass ich sowas nicht selber brauche. Aber die eine Zutat hier sticht raus, denn das Wort ist mir nicht geläufig. Was ist ein Julakus? Gibt es sowas überhaupt?" Er wartet ab, was Malecantus sagen würde.

Viola sitzt immer noch nur schweigend da. Sie scheint über etwas nachzudenken.


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13.04.2023 16:43 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 10:10)
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"Es gibt ein Rezept, das sich wie ein Magier-Trank anhört, auch wenn ich bezweifel, dass es wirklich funktioniert. Dennoch muss ich wissen, ob es nur Mumpitz ist oder es tatsächlich so einen Trank gibt.", erläutert Viktor und fährt fort: "Du kannst dir sicherlich denken, dass ich sowas nicht selber brauche. Aber die eine Zutat hier sticht raus, denn das Wort ist mir nicht geläufig. Was ist ein Julakus? Gibt es sowas überhaupt?"

Aaaahhh, das J u l a k u s also! Immer wieder wollen sie das Julakus. Warum? Weil es ihnen so … ähnelt? Er hatte ihnen einen Abkömmling gegeben, aber sie überleben nicht in ihren begierigen Händen. Sie gedeihen nicht und sie wachsen nicht. Sie gehen ihnen einfach ein. Und seine eigene Zunft hatte ihm dafür bitter Rache geschworen sollte er jemals wieder wagen, ihr Reich zu betreten … Er ist ein Ausgestoßener.

Für einen Magier seiner Klasse ist es ein leichtes, ein Julakus und seine Abkömmlinge aufzuspüren. Ihre Nester sind in den verborgenen Gärten zu finden. Für einen Vampir ist es jedoch unmöglich, dort hinzugelangen oder sich einem zu nähern. In der Tat, Viktor braucht einen Magier. Nur, für diesen Magier kann es … böse enden, die Gärten noch einmal aufzusuchen. Und einen leibhaftigen Abkömmling erneut zu seinem Verderben den gierigen Händen eines Vampirs ausliefern möchte Malecantus auch nicht. Aber Viktor braucht … nur ein Ei. Will er es etwa …ausbrüten?

Malecantus schaut noch einmal auf die beiden Zettel. Das Ei soll für einen Trank genutzt werden? Ein unfruchtbares würde also reichen! Ja, das könnte gehen. Leichthin sagt er: „Klar, ich kann dir so ein Ei besorgen! Ist Morgen früh in deinem Briefkasten!“ Und Malecantus schön weit weg … Er wird es dem Vampir nicht selber überreichen. „Du hast also wirklich noch nie von einem Julakus gehört?“ Seltsam, ist das Wissen darüber unter den Vampiren verloren gegangen? Sie müssen wirklich wenige geworden sein wie wahrscheinlich auch Magier und andere Übersinnliche. Also, wenn dieser nicht weiß, was ein Julakus ist, wird Malecantus ihm das Zauberwesen auch nicht weiter offenbaren, sondern Mumpitz auftischen. Aber Viktor wird ein echtes Ei nachher in Händen halten, weil … sonst dieser Trank nicht funktioniert.

„Ah ja, der gute alte Trunk des Jungbrunnens …“ Magierschule zweites Semester! „Hast du schon 7 Haare einer Jungfrau, hm?“ Bedeutsam blickt Malecantus zu dem jungen Vampir rüber, der da so schweigsam über irgendwas nachzugrübeln scheint. Wahrscheinlich irgendeine nächste Unfreundlichkeit, die sie ihm an den Kopf werfen kann. „Falls nicht … kann ich die auch noch mitbringen. Ebenso Alraune.“ Ja, sowas hat man als Magier immer auf Lager. Jungfrauenhaare. Es spielt im Grunde keine Rolle, ob von Männlein oder Weiblein, tierisch oder simlisch. Die meisten denken immer an holde blonde Jungfern. So ein Quatsch! Malecantus verspürt nach Stunden der Anspannung zum ersten Mal wieder so etwas wie Heiterkeit und lächelt in die Runde. Dabei gibt’s nichts für ihn zu lachen, wenn er sich in die Gärten vorwagt. „Möchtest du dich … verjüngen Viktor?“ Malecantus schmunzelt. Im Prinzip ist es ihm egal, was Viktor mit dem Trank macht. Im Prinzip … ist es wirklich eine harmlose Sache, diesen Trank zu brauen. Aber ein bisschen neugierig ist Malecantus schon, wozu Viktor das wirklich überaus übelriechende Gesöff braucht. Diese für ihn letztendlich unwichtige Frage möchte Malecantus aber nicht für ‚seine Bedingung‘ verschleudern.

„Nun, bevor ich zu meiner Bedingung komme, um dir ein solches Ei zu überlassen, will ich dir natürlich noch deine Frage beantworten: Ja, es gibt das Julakus! Es ist … ein riiiieeesiges … Eichhorn, das … auf einem … wiiiinzigen … Blatt lebt. Ein grünes wohlgemerkt. Nicht so ein verwelktes, braunes. Nein, nein. Ein grünes muss es sein.“ Malecantus lebt beim Fantasieren so richtig auf, gerät in Fahrt: „Dieses Blatt hängt in einem tiefen, tiefen geheimnisvollen Wald an einem seeeeeehr hohen Baum … gaaaanz oben … in der Baumkrone.“ Malecantus schaut lächelnd in die Runde. „Das Eichhorn ist von so transparenter und transzendenter Art, dass nur eines Zauberers Auge es erblicken kann. Und deeeeshalb, lieber Viktor … brauchst du einen Magier.“, schließt Malecantus seinen fantastischen kleinen Ausflug ab. „Also, Morgen früh … in deinem Briefkasten. Die Sache ist geritzt!“, hängt er salopp dran.

Der Magier verschränkt die Arme vor der Brust, lehnt sich leicht verschmitzt zurück. “Nun zu meinen Bedingungen! Ein bisschen gefährlich ist es für mich schon, … dir das Ei zu …‘liefern‘. Im Gegenzug möchte ich … Informationen, soweit du sie … deinem Alter entsprechend … zu geben vermagst. Ich schätze mal so … 250 Lenze jung?“ Der Magier lässt seinen Blick über Viktor gleiten. „Die bezaubernde Dame des Hauses ist … wesentlich jünger, nicht wahr?“ Er lächelt Lilly an.

„Wie viele schätzt oder weißt du, gibt es heute noch von deiner Art? Und was … weißt du über die meine oder andere Arten? Wohin haben sie sich zurückgezogen?“ Er sieht Viktor scharf an: „Und bitte, verrate mir u n b e d i n g t, wer diesen niedlichen Plüschkäfer auf dem Klavier gestrickt hat. Der ist ja allerliebst!“ Malecantus grinst. Er hat einen Verdacht!

„Spielt hier eigentlich jemand auch auf diesem guten Stück? Wundervolle Maserung. Altes Holz!“ Malecantus streicht mit der Hand über das wunderbar polierte Klavier. Mini rollt sich währenddessen schnurrend auf seinem linken Schuh zusammen. Er nimmt das kleine Kätzchen selbstvergessen hoch, krault es wie selbstverständlich auf dem Schoß weiter, während er Viktor und Lilly mittlerweile tiefenentspannt abwechseln anschaut. So ein kleinen Fellknäul ist pure Wellness für Magier. Sie hätten ihm gleich ‘ne Katze in die Hand drücken sollen. Warum hatte er Mini vorhin überhaupt zurückgegeben? „Prrrrrrrr …“ Malecantus schnurrt fast mit.


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