San Myshuno Nr. 11 - Alexanders Wohnung

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21.08.2021 15:19 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2024 18:24)
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21.08.2021 15:21 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 23:06)
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Alexander - letzter Post

Gegen halb 3 erreicht er den Wohnblock in dem er lebt. Der Kater ist ihm natürlich gefolgt. Wie ein Hund ohne Leine tritt er neben Alexander in den Aufzug und wartet. Als der Lift sich in Bewegung setzt, reißt das Vieh Alexander aus den Gedanken. "Du hast dich ganz schön verändert." Alexander schaut auf Rudy der ganz beiläufig die Aufzugtür anschaut und den Kopf hebt als dieser spürt dass er angesehen wird. "Was meinst du.." Alexander weiss nicht warum er antwortet und dann auch noch eine Frage. Es ist nie gut sich mit Rudy zu unterhalten. Aber aus Reflex tut er es manchmal doch. "Hast du nicht gesehen wie die Kleine dich anschaut?" Der Aufzug hält und die Türen gehen auseinander. "Wer?" Müde nimmt er den Schlüsselbund und sucht den Wohnungsschlüssel. "Bist du blöd? Die Tusse die mich hinter dem Ohr gekrault hat natürlich." Rudy scheint zu grinsen als würde er sich gerade wirklich daran zurück erinnern. "Red nicht so." gibt Alexander zurück. Er hat gar keinen nerv mit dem Kater zu diskutieren. Er will nur noch ins Bett. "Wieso hast du sie nicht hingehalten und abgeschleppt?" Alexander runzelt die Stirn und schüttelt angewidert über diese Worte den Kopf. Na klar. Er schließt die Tür auf und tritt ein.



"Sie ist doch gar nicht mein Typ.
" Er tut es schon wieder. Warum kann er nicht aufhören mit dem Kater zu reden. Diese Unterhaltung führt wie immer nur in ein Loch. "Ach, seit wann hindert dich das denn?" Rudy springt auf den Tresen. Wie beiläufig schubst Alexander das Tier mit einem "Runter da." wieder von der Anrichte. Er hat es bereits aufgegeben den Kater erziehen zu wollen. Es hat keinen Sinn. Er schaut den Kater an. Diesmal antwortet er nicht. Er geht ins Bad und schließt die Tür. Er kann draußen die Katze dumpf hören. "Weisst du noch die Eine im Zug? Fandest du die etwa schön?" Alexander putz die Zähne und schaut sich dabei im Spiegel an. Er wird verrückt, oder?



"Das kannst du nicht wissen." gibt Alexander mit vollem Mund zurück. Er spuckt aus. "Du warst noch gar nicht bei mir als ich sie traf." Er schrubbt weiter und spült. "Ich weiss alles, Kumpel." die raue Stimme des Katers klingt süffisant. Alexander geht aus dem Bad, direkt ins Schlafzimmer. Der Kater folgt. "Was ist mit meinem Futter!" "Die Schüssel ist noch halb voll..." Alexander zieht Shirt und Hose aus, sowie Socken und lässt alles am Boden liegen. "Das ist ekelhaft! Würdest du das fressen?" Der Kater springt auf das Bett. Alexander nimmt das schwarze Shirt was dort liegt und streift es über. "Stell dich nicht so an. Gute Nacht." Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Kater das Gespräch mit einem 'Gute Nacht' liegen lässt, aber immer einen Versuch wert. Alexander legt sich unter die Bettdecke und schließt die Augen. Er hört den Kater noch eine Weile, wie er spricht, summt oder ein Lied singt bis er endlich einschlafen kann.


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11.04.2023 16:55 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 23:07)
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Hausmeister

Gegen Mittag wacht Alexander auf. Er schaut müde auf die Armbanduhr. "Steh auf du faule Socke! Wolltest du nicht noch deine Mutter anrufen? Miesester. Sohn. aller. Zeiten!" dröhnt Rudys Stimme ihm entgegen. Alexander reibt sich mit Zeigefinger und Daumen die Augen. Entnervt steht er auf.



Er hat nicht besonders gut geschlafen, weswegen er nun schlapp ins Bad trottet um zu duschen. Er wirft Shirt und Unterwäsche auf den Klodeckel und dreht die Wärmeregler der Dusche auf ganz heiß. Der erste Schwall Wasser ist Eiskalt. Er wartet bevor er in die Dusche steigt bis das kalte Wasser wenigstens keine Kopfschmerzen mehr verursacht. Das Wasser wird, trotz Einstellung nie heiß. Es schwankt zwischen eiskalt und aller höchstens lauwarm. Obwohl Alexander sich kalte Temperaturen gewöhnt ist, und er es hier in der Gegend oft für zu warm empfindet, ist diese Dusche das absolute grauen....



Im Kühlschrank findet er nichts was er jetzt nach dem Aufstehen essen will. Also schließt er die Tür wieder und schaut sich in der brüchigen Abstellkammer die sich Wohnung nennt um. Sein Blick fällt auf den schelmischen Gesichtsausdruck des Katers. "Hast du nicht etwas vergessen?" hört er ihn sagen. Er seufzt.



Das Telefon findet er in seiner Hosentasche. Er wählt die Nummer seiner Mutter und hält es sich ans Ohr. Er liebt seine Mutter, ruft aber selten an. Er hat ein schlechtes Gewissen weil er nun so weit weg ist und sie jedes einzige Mal darauf zu sprechen kommt. 

"Алло. Слушаю!" [Allo. Slushayu!] meldet sich die Stimme seiner Mutter.
"мама. Ich bins.."
"Saschenka! Mein lieber Junge! Wie geht es dir?"
"Mir gehts gut."
"Isst du auch genug?"
"Ja.."
"Wann kommst du nach Hause?"
Alexander seufzt. Diese Frage beantwortet er schon lange nicht mehr.
"Erzähl... wie geht's dir?"
"Es ist alles gut. Die Nachbarn haben einen neuen Hund. Muss ein Strassenköter sein. Er sieht verlaust und schmutzig aus."
"Und папа?" [papa]
Seine Mutter schweigt kurz.
"Du kennst ihn doch."
Ja das tat er.
"Behandelt er dich gut?!"
"Ja, alles gut Sascha. Ach mein Liebling, ich vermisse dich. Was treibst du so? Bitte erzähl!"
"Ich arbeite. Zahle miete. Treffe Leute... keine Sorge ich werde Ira finden!"
Seine Mutter schweigt erst.
"Oh Saschenka, bitte pass auf dich auf."
"Mach ich."
"Ich will dich wieder in die Arme nehmen können."
"Ich weiss.."
Die Stimme seiner Mutter schwankt. Sie ist traurig. Wie jedesmal.
"Ich muss jetzt auflegen."
"Mach's gut Sascha, lass uns bald wieder reden."
"Ja, ich ruf dich an."
"я люблю тебя." [ya lyublyu tebya]
"Ich dich auch..."
Alexander legt auf. Ihm ist wichtig, dass es ihr gut geht und sein Vater sich im Zaum hält. Doch eigentlich gab es nie Grund dazu, sich darüber Sorgen zu machen. Sein Vater war trotz ständiger Sauferei, immer gut zu ihr gewesen. Zumindest hat er ihr nie weh getan oder sie verletzt. Seine Wut lies er immer an Alexander aus. Wäre es anders, hätte er sie nicht allein bei diesem Mann gelassen.



"Kannst du nicht mal etwas Gefühlvoller sein?" Der Kater hat natürlich alles gehört. Alexander würdigt ihn nicht eines Blickes. Er tippt gleich die Nächste Nummer ein. Es klingelt.

"Hallo Sascha, mein russischer Freund!"
"Duke."
"Wie kann ich dir helfen?"
"Hast du heute Abend arbeit für mich?"
"mmhh... lass mich nachsehen.... Nein tut mir Leid."
"Okay."
"Hey, mein Freund, gönn dir den freien Abend. Mach was spannendes."
"Ja, mal sehn."
"Wenn du willst, geh doch mal rüber nach Windenburg ins Narwal Arms. Trink was, hab Spass und schau mal ob sie da was gutes zu bieten haben. Vielleicht können wir was damit anfangen, hehehe."
Alexander lächelt schwach.
"Vielleicht mach ich das."
"Na dann, Sascha, wir sehen uns spätestens am Wochenende. Ich kann doch mit dir rechnen oder?"
"Sicher."
"Wunderbar. Amüsier' dich. Wir sehen uns."
"Bis dann."



Duke legt auf und Alexander schaut kurz auf das Display ehe er das Telefon wieder in die Tasche steckt. Mit beiden Händen in den Hosentaschen lehnt er an der Küchentheke und denkt kurz nach. Duke ist ein guter Mann und interessiert sich für jeden. Er versucht gern den Leuten alles recht zu machen. Aber er weiss, wann er das nicht kann und steht dann auch dazu. Das ist okay. So benutzt er auch die russische Kurzform von Alexander. Obwohl die meisten die ihn kennenlernen, ihn mit dem westlichen Alex abkürzen. Aber das macht für Alexander keinen Unterschied. 

"Ooooh keine Kohle für dich heut Abend. Musst du dich eben anders prostituieren. Dein Barkeeper Pokerface hilft dir heute nicht. Oder doch?" Der Kater lacht. Alexanders linkes Auge zuckt verächtlich. Er zieht die Schuhe an und verlässt die Wohnung. Den Kater lässt er trotz seines Protestes zurück.


Nachdenklich wandert er zwischen den Regalen eines kleinen Ladens herum wo er immer seine Einkäufe tätigt. Die elendige Frage was er heute essen will, quält ihn mal wieder. Er denkt an die gute alte Hausmannskost seiner Mutter zurück. Sie konnte aus allem und mit wenig Geld etwas gutes zaubern. Er schaut sich in den Regalen um und entscheidet sich beim Anblick der Kartoffeln für einen Auflauf. Etwas einfaches was nach zu Hause schmeckt. Perfekt. Also kauft er Kartoffeln, Pilze und saure Sahne. Er ist zu Fuss unterwegs. Die Beine vertreten und mal eine Weile vor dieser Katze zu fliehen tut gut.



Als er zurück ist, plagt ihn sofort das schlechte Gewissen in Form von lautstarkem Missmut der Katze seits. Er geht darauf nicht ein und legt die Einkäufe weg. Er weiß noch nicht ob er sich aufraffen kann in einen Club zu gehen, aber hier mit dem Kater auszuharren ist auch nicht besser. Ab und zu auf der anderen Seite des Tresens zu stehen ist auch mal nett. Da er heute einfach nicht wach wird, legt er sich auf die Couch und döst vor sich hin. Wenn er nur wüsste wo er nach Ira suchen muss. De sol Valley ist groß. Einen Stadtplan hat er sich bereits besorgt. Aber wo anfangen? Vielleicht ist sie irgendwo registriert. Er könnte in der Stadtverwaltung nachfragen. Der dicke kater springt ihm auf den Bauch und er erschrickt kurz. "Kannst du mich mal hinterm Ohr kratzen? Mich juckt's!" Geistes abwesend streichelt Alexander den Kater. Ja, die Verwaltung ist ein guter Anhaltspunkt. Mensch, Iraoschka... was hast du nur vor?



Nach dem Nickerchen fühlt Alexander sich besser. Er steht auf, wäscht sich die Hände und beginnt die Kartoffeln zu schälen. Er kann kochen, wenn er es will und tut es ab und zu sogar ganz gern. Aber für sich allein hält er das meist für zu viel Aufwand. Allerdings kann er von diesem Auflauf zwei drei Tage leben, was auch wieder für sich spricht. Er brät die geschälten und in scheiben geschnittenen Kartoffeln in einer Pfanne an. Währenddessen putzt und hackt er die Pilze klein. Nun kippt er die hälfte der Kartoffeln in eine Auflaufform, verteilt die Pilze darüber und deckt sie mit den restlichen Kartoffeln zu. Anschließend kippt er die Sahne über alles, reibt Käse den er noch im Kühlschrank hat darüber und würzt mit Salz und Pfeffer. Er schiebt die Form in den Ofen und schaut auf die Uhr.



Ein entspannter Tag und morgend sieht ähnlich aus. Vielleicht geht er ja doch noch aus. "Na? Chefkoch? Krieg ich auch was davon?" Der Kater riecht den Duft aus dem Ofen. "Nein." Alexander setzt sich auf die Couch. "Wieso nicht?" "Sei froh das ich überhaupt Futter für dich besorge." "Du würdest mich doch nicht verhungern lassen...?" Alexander brummt nur als Antwort. "Wusst ichs doch. Also? Krieg ich jetzt was ab?" Alexander steht auf und füllt Rudys Schüssel mit Katzenfutter, welches er sich nicht leisten kann. Der Kater frisst sofort. 



Die halbe Stunde ist rasch um und Alexander nimmt das Essen aus dem Ofen. Davon trennt er einen drittel aus der Form auf einen Tell, zupft ein paar Petersilienblätter von dem Strauch neben der Spüle und legt sie oben drauf. Den Rest packt er in den Kühlschrank.
Das essen ist gut geworden. Einfach, schnell und macht satt. Wieder schaut er auf die Uhr.
Den leeren Teller stellt er ins Waschbecken. Danach geht er ins Bad. Er verharrt vor dem Spiegel. Nur ein Drink. Ja, klingt nicht schlecht. Und wenns dir nicht passt, geh einfach wieder. Jupp. Okay!



Nachdem Alexander sich fertig gemacht und umgezogen hat, lässt er die Katze mit raus und verlässt San Myshuno um in Windenburg das Narwal aufzusuchen.

Ort: The Narval Arms Windenburg

Alexander setzt sich an die Bar ganz außen. Er hat sich die Leute noch nicht angesehen die sich schon hier tummeln. Erstmal bestellt er ein kühles Blondes.



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11.04.2023 17:29 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 15:42)
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Hausmeister

Kommt von: Narwal Arms

Alexander wusste bis heute nicht welche Schwester er damals gerettet hatte. Erst als sie sich mit ihrem Namen vorstellte, überkam ihn eine Erleichterung mit bitterem Beigeschmack, die er sofort bereute. Aber er konnte sie überspielen. 
Zu Hause sucht er in den Kisten und findet einen Stapel Bilder, darunter ein altes Selfie welches sie gemacht hatten. Auf der Vorderseite steht ein Spruch von Mia geschrieben. Ein kleines Souvenir für ihn. Erstens kommt es anders & zweitens als man denk <3
Alexander muss unwillkürlich lächeln und erinnert sich dabei zurück....



Alexander hatte erst vor kurzem angefangen in der Zugbar zu helfen. Anfangs war er öfter Kunde als anders herum. Er sah den Barkeepern ein wenig bei der Arbeit zu und versuchte sich zu merken was sie da taten.
Der Zug hielt und er sah aus dem Fenster. Er sah die Leute am Bahnhof ein und aus steigen. Die Tür am anderen Ende des Wagons ging auf und Sims strömten in den Zug. Darunter auch die zwei Mädchen. Lilly und Mia.

Als sie den Wagon betraten sahen sie sich um. Sie wirkten fröhlich und erhellten das ganze Abteil mit ihrem Strahlen. Mias blick traf seinen und sie stieß ihre Schwester an. Ungeniert wies sie auf ihn und lachte fröhlich. Alexander hob verwirrt den Kopf von der Hand in die er ihn gestützt hatte und kurz darauf hatten sich die Mädchen links und rechts von ihm an die Bar gesetzt. Er wusste erst nicht wie er reagieren sollte. Sie überfielen ihn hier einfach und er kam mit schauen gar nicht hinterher.
„Hallo! Ich bin Mia!“ sie streckte ihm die Hand hin. Er ergriff sie. „Und ich Lilly.“ von der anderen Seite wurde ihm eine weitere Hand zu gestreckt. Aus einem Impuls ergriff er auch die mit der freien Hand. Die Mädchen kicherten. Alexander war überfordert, grinste aber. „Ist das eure Masche?“ Mia links von ihm lachte. „Das ist doch keine Masche.“ sie sah ihre Schwester an und Alexander folgte dem Blick. „Das ist ein Test!“ Er drehte den Kopf wieder zu Mia. „Und du hast ihn sehr suverän gelöst.“ Alexander wunderte sich über die Offenheit der beiden. Sie wirkten fröhlich und unbeschwert. Das gefiel ihm und er lies sich gern anstecken. Die nächsten Stunden plauderten und lachten sie über dieses und jenes obwohl kaum persönliche Informationen dabei rum kamen. Sie wussten, abgesehen vom Namen, lediglich dass er nach Simswelt unterwegs war und seine Reise in Russland begonnen hatte.



Von den Mädchen wusste er nur, dass sie all die schönen und sehenswürdigen Orte besuchen wollten, bevor sie dann nächstes Jahr jede ihr Studium zu Hause begann. Abends aßen sie ihm Restaurantabteil obwohl Alexander sich das kaum leisten konnte. Darüber erwähnte er aber nichts. Ohne sich irgendwelche Reue anmerken zu lassen, die er ohne hin nicht hatte, gab er seine letzten Scheine aus. Dann würde er an der nächsten Station eben wieder aussteigen und sich arbeit suchen. Der Abend war es wert. Sie aßen und tranken. Die Mädchen schienen genug Geld zu haben und spendierten eine Runde nach der anderen. Das ganze Abteil war in guter Stimmung. Jemand machte Musik an und der Zug wurde für diese eine Nacht zur Partymeile.



Es wurde voller und enger im Wagon und irgendwann, Alexander wusste gar nicht wie das kam, er war schon ein wenig beduselt von all den Drinks, kam Mia an sein Ohr und bat ihn mit zu kommen. Er ließ sich aus dem Wagon ziehen. „Deine Schwester?“ fragte er blöd. „Sie kommt schon zurecht.“ lächelte Mia und zog ihn in den Nachtwagon. In einer der Kabinen setzten sie sich auf ein Bett. „Ist etwas passiert?“ fragte er. Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, ich brauch nur eine Pause. Macht Spass oder?“ „Ja. Ihr Mädels wisst wie man Stimmung verbreitet.“ Ihr Lächeln schmälerte sich und sie sah auf ihre Hände. „Komm, irgendwas ist doch, oder?“ hakte Alexander erneut nach. Sie spielte es herunter. „Nein, alles okay. Ich wollte grade nur nicht allein... sein.“ unerwartet brach ihre Stimme. Alexander berührte sie am Arm und versuchte ihren Blick einzufangen. „Erzähl's mir einfach.“ sie wischte sich die Augen trocken und lächelte wieder. „Ach ich hab grade nur etwas Angst.“ „Wovor?“ „Wegen zu Hause... ich fühl mich hier so glücklich und frei, ich hab angst ich verliere etwas wenn ich das alles hier hinter mir lasse.“ Alexander betrachtete sie. „Was wenn mir das Studium&nbsp;nicht gefällt? Wenns doch nicht das richtige für mich ist?“ Sie wischte sich über die Nase und sah traurig auf die Finger. Alexander dachte darüber nach. Sie war jung, reich, schön und alles worüber sie sich sorgen machte, war ob ihr die Lehranstalt vielleicht nicht gefiel? Was hätte er dafür gegeben, damals diesen Weg einschlagen zu dürfen.



„Mach dir darüber keine Sorgen.“ er griff ihre Hand und sah sie aufmunternd an. „Du musst nicht alles planen... du kannst jeder Zeit einen andere Weg einschlagen. Immer. Es gibt immer einen.“ sie nickte langsam. „Und du weißt&nbsp;es jetzt noch gar nicht.“ ergänzte er. „Was wenn es dir sehr gut gefällt? Du machst dir zu viele&nbsp;Gedanken.“ sie lächelte traurig. „Ja ich weiß.“ „Bei uns sagt man: Лучше один раз увидеть, чем сто раз услышать.“ [Luchshe odin raz uvidet', chem sto raz uslyshat'.]
„Was heisst das?“ Mia sah ihn interessiert an. „Es ist besser einmal zu sehen als hundert Mal zu hören. Siehs dir an, dann bereust du's&nbsp;später nicht.&nbsp;Okay?“ sie starrte ihn wortlos an. Er fing schon an zu überlegen ob er etwas falsches gesagt hatte, doch dann knuffte sie ihn in den Oberarm. „Du Klugscheißer!“ Alexander grinste. „So gefällst du mit besser.“ „Was ist dein nächster kluger Spruch?“ grinste sie. „Erstens kommt es...“ „anders, und zweitens als man denkt!“ stimmte Alexander ein. Sie lachten. „Aber es stimmt.“ Alexander kratzte an einem Loch im Hosenbein. „Sascha?“ er sah auf. Ihre Stimme klang sanft. „Warum bist du hier?“ Das Lächeln verschwand langsam aus seinem Gesicht und er widmete sich wieder dem gerissenen Stoff. Er sagte nichts. „Du wirkst einsam.“ er schüttelte den Kopf, dann erst sah er sie an. „Ich bin nicht einsam.“ sie legte den Kopf schief und musterte ihn. „Ich schon.“ er verstand nicht. „Aber du hast doch deine...“&nbsp;Er wurde unterbrochen. Ihre Lippen berührten seine.&nbsp;



Er hatte auf jeden Fall nichts derartiges erwartet. Er hörte leise, dumpf die Musik aus dem Wagon nebenan. Das rattern der Räder auf den Schienen. Schmeckte Mias Lippen, ihre Haut, roch das leichte süßliche Parfum. Berührte ihr weiches Haar, den Rücken, ihre Taille.... spürte ihre Hände...
Er sah eine Sekunde lang jemanden an der Tür. Lilly vielleicht die sie gesucht hatte, aber das war ihm egal. Sein Kopf war nicht mit denken beschäftigt. Jetzt übernahm ein anderer Teil seines Körpers die Kontrolle...




Später lagen sie nebeneinander auf dem schmalen Bett. Mia legte ihre Finger auf seine. „Wir sind Freunde, ja?“ „Ja.“ Alexander stimmte ihr zu. Er genoss den Moment. Eine Zukunft gab es ohnehin nicht. Sie kamen aus zwei völlig verschiedenen Welten und hatten ganz verschiedene Wege eingeschlagen. Aber das war okay. Auch wenn er nie geglaubt hätte, dass ihre Geschichte so ausgehen würde. Aber erstens kommt es anders & zweitens als man denkt....&nbsp;


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11.04.2023 17:39 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 23:43)
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Hausmeister

Müde von den Eindrücken schläft Alexander schnell ein.&nbsp;

Er wacht Vormittags auf und schaut auf die Uhr. Genug Zeit bis 15:00 Uhr. Ein wenig aufgeregt ist er schon. Heute wird er Irinas Spur einen Schritt näher kommen. Ganz sicher!&nbsp;
"Lässt du mich schon wieder ganz alleine!?" faucht der Kater als er sieht wie Alexander seine Sporttasche packt. "Hallo?" Der Kater mustert seinen Dosenöffner. "Ignorierst du mich wieder mal? Na gut." Alexander wirft die Tasche auf das Sofa, blickt in den Kühlschrank und schließt ihn wieder. Diese gähnende Leere immer. Was solls. "Willst du nicht ein bisschen über Mia reden?" versucht der Kater es weiter. "Oder die mysteriöse Person im Park an die du noch gar nicht gedacht hast?" Alexander schweigt. Nein heute wird er nicht auf den Kater eingehen. Unbeirrt geht er ins Bad und putzt sich die Zähne. "Ich weiss du willst es. Na los! Sag was du denkst. Oder soll ich es sagen?" Die Stimme des Kateres hört sich amüsiert an. Grässlich amüsiert. Alexander geht zurück ins Wohnzimmer, streichelt dem Kater im Vorbeigehen über den Kopf und schnappt sich die Tasche. "Du kannst mir nicht ewig ausweichen. Das weisst du!" ruft der Kater ehe die Tür ins Schloss fällt und Alexander abschließt.&nbsp;



Er betritt die U-Bahn und reist zum Nobelviertel der Stadt San Myshuno. Um die Zeit die er bis zum Treffen noch hat sinnvoll zu nutzen, betritt er das Fitnesscenter. Ein sehr schönes noch obendrein. Aber was erwartet man im Nobelviertel anderes. Glücklicherweise ist es auch nicht so teuer. Da es gut besucht ist und die einzelnen Aktivitäten separat gerechnet werden, gönnt Alexander sich dies ab und zu. Er beschließt sich ein wenig am Sandsack abzureagieren und hat danach vor ein paar Bahnen zu schwimmen. So kann er frisch und aufgeweckt die anderen im Archiv treffen.&nbsp;

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11.04.2023 23:16 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 15:43)
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Hausmeister

Letzter Post: Bei Luigis Pizza

Müde von dem vielen Gelächel heute tritt Alexander in den Fahrstuhl. Der Kater wartet bereits vor der Haustür. ein anderer Mieter muss in wohl versehentlich reingelassen haben. Als er Alexander sieht streicht er ihm um die Beine und heuchelt was das zeug hält. "Ich verhungere, lass mich bitte bitte endlich rein."



Alexander fummelt den Schlüssel ins Loch und stößt die Tür auf. Der Geruch von Feuchte und Muff kommt ihm entgegen. Dieses verdammte Rohrleck. Er tritt ein und versucht dabei nicht auf den Kater zu treten der immer noch bettelt. Bevor er einen Beutel mit glitschigem Katzenfutter aufreißt und in Rudys Schale klatscht, zieht er die Schuhe aus. Er ist froh, dass er schon gegessen hat, denn der Geruch dieses Katzenfutters lässt seinen Appetit das Weite suchen.&nbsp;



Während der Kater frisst setzt er sich auf das Sofa. Was für ein Tag. Nicht so erfolgreich wie erhofft. Er hat sich die Suche nach Irina deutlich einfacher vorgestellt. Ein wenig naiv ist das schon. Eine seit knapp zehn Jahren vermisste Person so weit weg von zu Hause zu suchen. Die ganze Zugfahrt über hat er sich eingeredet, dass er sie schon finden wird wenn er ankommt. Dass er ihr quasi in die Arme laufen kann. Natürlich hat der Kater ihm das stets auszureden versucht. "So einfach wird das nich', Kumpel. Was denkst du denn?" Aber Alexander war davon überzeugt, dass sich schon alles ergeben wird. Nun, falsch gedacht. Er hat niemanden mit Iras Namen gefunden. Sollte sie ihren Namen geändert haben, wird die Suche noch viel komplizierter. Iroschka, wo steckst du nur... "Hättest dir mal nicht so viel Zeit lassen sollen, was?" Der Kater setzt sich neben Alexander auf das Sofa und leckt sich die Pfote. Das Essen hat wohl gemundet. Nicht so viel Zeit lassen? Zugegeben war die Reise schneller zu Ende als je erwartet. Und trotzdem waren es fast zehn Jahre gewesen.&nbsp;



Immer wenn er aussteigen musste weil ihm das Geld ausgegangen war, musste er sich eine Arbeit und eine Unterkunft suchen. Manchmal blieb er bis zu sechs Monaten oder länger an einem Ort. Er versuchte Geld anzusparen um sich zu ernähren, sich und seine Kleider zu waschen und zu schlafen. Da er nichts vorzuweisen hatte, war die Suche nach Arbeit anfangs sehr schwer gewesen. Auch Unterkünfte fand er nicht immer. Es gab Nächte die er unter freiem Himmel verbringen musste, wie ein Tier. Manchmal fand er freundliche Familien die ihn für eine Nacht aufnahmen und er revanchierte sich in dem er für sie arbeitete, Sachen erledigte oder reparierte. Dabei kam so gut wie kein Geld rum, da er alles sofort wieder ausgeben musste.&nbsp;
Nach dem er zu mixen gelernt hatte, wurde es etwas einfacher mit der Jobfindung. Er suchte kleine Kneipen, Bowlingcenter, Bars, Restaurants, eben alles was eine Theke besitzt auf, um nach Arbeit zu fragen. Natürlich bekam er nicht jedesmal die Chance sich zu beweisen, doch keiner der Arbeitgeber die er hatte, hat es je bereut. Alexander schein ein Talent dafür zu haben die Kunden an der Bar zu halten und die Art wie er mit den Kunden umgeht, beschert ihm heute noch einen heiden Batzen Trinkgeld.&nbsp;
Ja die Reise hat länger gedauert als erwartet. Aber er hat auch viel erlebt. Gutes und schlechtes. Das Feuer zum Beispiel, ist ein prägnanter Teil seines Lebens. Er hat damals nicht nur eine sondern zwei Freunde verloren. Aber auch einen gewonnen...&nbsp;
Mia hat sich sehr verändert. Das luftig leichte, unbeschwerte, fröhliche Mädchen hat sich in ein verkrampftes, schüchternes, etwas seltsam wirkendes Ding verwandelt. Sie wäre vielleicht anders, hätte er es damals geschafft Lilly zu retten. Er erinnert sich sehr gut an den Moment, als er sie in dem Rauch und der Hitze ausmachen konnte. Hinter der Tür gefangen die blockiert war. Der Wagon begann bereits einzustürzen.
Alexander wäre selbst dort drin gestorben, hätte er die Scheibe die ihn von ihr trennte eingeschlagen und versucht die Tür zu öffnen. Doch dann rettete ein Anderer ihm das Leben. Und das von Lilly endete... Er hatte sich nicht mal mehr bei Mia entschuldigen können. Als er sie zu fassen bekam, war sie noch halbwegs bei Bewusstsein. Doch sie hatte zu viel Rauch eingeatmet und verlor es auf dem Weg nach draußen.



Alexander beeilte sich, legte sie auf den Boden und wies eine der Umstehenden an erste Hilfe zu leisten. Dann lief er los um nach Lilly zu suchen. Schließlich kam der Rettungsdienst und hat die Verletzten mitgenommen.&nbsp;
Alexander hatte keine Kontaktdaten von Mia. Weder Nummer, noch Adresse, noch sonst etwas. Ein Detail welches ihn noch lange beschäftigte. Vielleicht hätte es ihr geholfen, wenn sie in Kontakt geblieben wären. Vielleicht hätte sie sich dann nicht so stark verändert. Nun ist sie nur noch eine entfernte Bekannte mit der er mal zu tun gehabt hatte. Dass sie plötzlich ständig auftaucht muss ein Zufall sein. Schließlich stammt sie von hier. Egal. Seine Sorgen sollen nicht mehr Mia sondern Irina gelten.&nbsp;
Er muss herausfinden wo er sie finden kann. Yngwies Idee klingt zwar plausibel und es ist die einzige Idee die er noch hat. Aber alle Filme von vor knapp zehn Jahren die in San Myshuno gedreht wurden plus die Jahre darauf? Eine fast unmögliche Aufgabe. Vielleicht muss er sich diese Filme auch nicht alle ansehen. Er kann vielleicht eine Liste besorgen mit all den Filmen und den Darstellern. Sicher kann er die Darsteller anschließend googeln. Das würde zwar ein langer anstrengender Tag werden. "Frag doch deine neuen 'Freunde' ob sie dir helfen. Ach nein, stimmt ja, dein Misstrauen hab ich ganz vergessen. Das geht ja nicht." Der Kater liegt neben ihm auf dem Rücken und präsentiert ihm seinen Bauch.



Er wirkt zufrieden. Sein ironischer Tonfall nervt Alexander. "Damals haben sie dich auch vera rscht, fertig gemacht und ausgenommen wie ein Truthahn zu Thanksgiving. Ist ja vollkommen klar, dass die Sims hier dann auch so sind. Du bist ein gebranntes Kind. Oh! Da fällt mir ein; Bestimmt ist Ira auch solchen Leuten über den Weg gelaufen. Muss ja so sein, denn die Sims sind überall so gefährlich." Alexander starrt Rudy an. "Was denn? Hast du daran etwa noch nie gedacht? Was machst du eigentlich wenn sie t..." Er wischt den Kater vom Sofa damit er schweigt. Natürlich tut dem Tier das nichts. Er landet auf den Pfoten und trottet empört zum Kratzbaum um darauf platz zu nehmen. Rudy starrt zu Alexander der sich nun erhebt.



Er geht ins Bad um sich die Zähne zu putzen. Ich werde sie finden. Wiederholt er in Gedanken. Er geht ins Schlafzimmer und sperrt den Kater aus. Nachdem er die Decke über sich gezogen hat und die Augen schließt, hört er den Kater immer noch. "Armes armes Irinalein." Alexander wälzt sich auf die andere Seite. "Denkst du manchmal auch darüber nach wie es wäre ganz offen und ehrlich mit allen zu sein? Etwa so wie die ganzen Saufbolde an der Theke mit dir? Schau doch wie glücklich sie immer sind wenn du ihnen einen deiner Ratschläge oder einfach nur ein offenes Ohr geliehen hast. Das könntest du auch haben. Ist aber ganz schön schwierig.... so nüchtern... nicht wahr?"




Es dauert lange bis Alexander endlich einschläft.

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11.04.2023 23:38 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 12:00)
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Er nimmt den Schlüssel und schließt die Tür auf. Dabei schindet er Zeit. Der Gang hier riecht schon leicht muffig und an den Wänden wurde längst alles voll geschrieben und mit Spraydosen besprüht. Nein, einen guten Eindruck macht dieser Block nicht. Alexander macht die Tür auf und geht vor. Er öffnet rechts die Tür. "Das Badezimmer." sagt er und geht weiter in den Wohnraum.



Es ist nicht unordentlich da er meistens alles wegräumt. Das einzige was manchmal liegen bleibt ist Geschirr in der Spüle. Lia tritt hinter ihm ein und schaut sich um. Er geht ins Schlafzimmer um ihr ein Handtuch zu holen. "Du hast Haustiere?" hört er sie Fragen. Sie betrachtet den Futternapf. Alexander reicht ihr das Tuch und nickt. "Ja. Eine Katze." "Danke." Sie nimmt das Handtuch. "Ach und... wenn du auf die Toilette gehst musst du den Knopf etwas länger gedrückt halten damit..." Lia lächelt. "Ich verstehe. Danke dir. Ich bin dann mal.." Sie zeigt mit dem Daumen über die Schulter, geht rückwärts und verschwindet im Bad. Schwer ausatmend setzt Alexander sich aufs Sofa. Uff... Obwohl er wirklich nichts für die Zustände in dieser Wohnung kann, schämt er sich in Grund un Boden. Er selbst hat keine hohen Ansprüche. Diese Bruchbude reicht zum leben. Er hat schon schlimmeres erlebt auf seiner reise. Aber er weiß auch, dass es nicht der Standard für jemanden wie Lia ist.
Er hört die Dusche rauschen. Dabei überlegt er sich ein Glas Wasser zu nehmen, lässt es aber sein. Er hat schon erlebt, dass die Wassertemperatur der Dusche sich ändert wenn man irgendwo anderes im Haus den Hahn aufdreht. Wobei... Noch kälter kann das Wasser ja nicht werden...



Lia kommt aus dem Bad. Sie hat sich ihre anderen Arbeitsklamotten angezogen, die mit der heute morgen fast identisch ist. Alexander hat ebenfalls drei identische Kluften für den Jazz Club. Er würde es Lia nun gleich tun, duschen und sich umziehen. Sie kommt ins Wohnzimmer und setzt die Plastiktragetasche neben der Küchentheke ab. "Du hattest recht, ganz schön... erfrischend." sie lächelt. Alexander steht auf. "Du solltest Duke um eine Gehaltserhöhung bitten. Damit du dir was richtiges leisten kannst." Alexander schüttelt den Kopf. "Etwas früh um schon nach mehr Geld zu betteln."



Sie antwortet: "Ach was, Duke ist cool. Und du leistes gute arbeit." Alexander lächelt. "Willst du hier warten oder schon los..?" Lia setzt sich auf das Sofa. "Ich warte. Lass uns nacher am Stand unten was essen. Dann sind wir bereit für den Rockabend! Woohoo!" Sie hebt die Faust. Er grinst, nickt und geht ins Badezimmer wo ihm der süßen Duft ihres Shampoos entgegen kommt..

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12.04.2023 01:13 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 15:44)
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Er hat den Deckel allerdings nicht vergessen. Den Deckel von Maryama...&nbsp;
Brindleton Bay Nr. 7, ihre Telefonnummer und:&nbsp;
Falls DU irgendwann noch etwas von mir annehmen willst ...&nbsp;
aber denk bitte daran: Irgendwann ist "irgendwann" vielleicht zu spät...

Alexander zieht sich aus, wirft alles auf einen Haufen auf dem Boden und fällt ins Bett. Er schließt die Augen und sieht die junge sechzehnjährige Maryama vor sich. Ihr Wesen hatte ihn sehr beeindruckt... und ins Gespräch kamen sie nur wegen Mia. Weil es auch Maryama war die ihr das Leben gerettet hat...



...



Es begann im Nachtwaggon zu brennen. Lilly und Mia waren beide dort und ein paar andere Sims. Als jemand Alarm schlug, fackelte Alexander nicht lange. Er rannte in den brennenden Wagon und griff nach einer Hand die ihm entgegen kam. Er trug eine der Schwestern hinaus.&nbsp;

Maryama kam ihm entgegen und er rief sie zu sich. Sie soll ihm helfen, erste Hilfe leisten. Er legte sie auf den Boden und lief zurück. Andere Retter kamen ihm entgegen mit Sims in den Armen. Alexander sah sich alle entgegenkommenden an doch die zweite Schwester war nicht darunter.



Er kam erneut in den Wagon, wollte die Tür öffnen aus der Hilfeschreie kamen. Er hörte die vertraute Stimme. Da drin war eine der Schwestern. Er stemmte sich gegen die Tür doch irgendetwas blockierte sie. Durch den dichten Rauch sah er nur sehr wenig. Hinter dem Türfenster sah er eine Gestalt am Boden. Die Schreie wurden zu husten. Gerade holte er aus um mit der Faust das Fenster zu zerschlagen als ein kräftiger Mann ihn am Arm packte und mitzerrte. Sie schafften es noch raus ehe die Trümmer herunter fielen und den Wagon unbetretbar machten. Alexander sass am Boden. Ein Déjà-vu überkam ihn. Wütend schlug er auf den Boden und fluchte. Danach viel ihm die gerettete ein und er eilte zu Maryama. Schnell kam er neben ihr auf die Knie und betastete die Bewusstlose die bereits von Maryama reanimiert wurde.



Er schob sie weg um zu übernehmen und damit sie sich ausruhen konnte. Er wollte nicht beide Zwillinge an diesem Tag tot sehen. Adrenalindurchflutet beatmete er das Mädchen. Maryama half ihm. Sie übernahm zweiteilen die Beatmung während Alexander die Herzrhythmusmassage anging. Der schweiß troff nur so von seiner Stirn. Als er fast aufgeben wollte, er war mit den Kräften bald am ende, so auch Maryama, kam sie zu sich. Die Sanitäter wie auch Feuerwehr ließen auf sich warten, da sie mitten im nirgendwo halten mussten.
Die Schwester erkannte Alexander, sie konnte zwar nicht sprechen, aber sie war ihm unendlich dankbar. Und er blieb an ihrer Seite bis der Rettungsdienst sie in den Hubschrauber lud. Alexander und Maryama blieben zurück und kamen ins Gespräch.



Sie verstanden sich auf anhieb... wurden enge Freunde die über alles reden konnten... bis diese eine Sache passierte... und sich ihre Wege vollends trennten...

und jetzt ist sie wieder da... und der Streit auch.... immer noch...&nbsp;

Irgendwann ist "irgendwann" vielleicht zu spät...


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12.04.2023 01:39 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 15:44)
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Hausmeister

Alexander steht gegen Mittag auf. Er ist müde und würde am liebsten bis drei Uhr Nachmittags liegen bleiben doch er weiß es wird nicht besser. Also steht er jetzt auf. Unmotiviert stellt er eine Pfanne mit Wasser auf den Herd. Der Kater miaut. Er... miaut. „Was ist los...?“ sagt Alexander&nbsp; unbeeindruckt. „Hat's dir die Sprache verschlagen?“ er grinst darüber und gibt dem Kater das Fressen was er ihm von gestern schuldet. Das Wasser beginnt zu kochen. Alexander nimmt die Dose mit dem billigen Instantkaffee aus dem Schrank und stellt eine Tasse daneben. Mit einem Löffel gibt er das Pulver hinein und schüttet das heiße Wasser darüber. Er rührt gedankenverloren in der Tasse, ehe er sich damit aufs Sofa setzt. Der Speedfresser hat seinen Hunger schon gestillt und schnurrt neben Alexander. Er streichelt das Tier.




Zum dank fängt er doch wieder an zu sprechen. „Dich plagen heute viele viele Dinge. Brauchst du vielleicht hilfe?“ Alexander schlürft am heißen Wasser mit Kaffeegeschmack. „Auf deine Hilfe verzichte ich lieber.“ sagt Alexander nicht unfreundlich. „Warum so aggressiv? So ‚früh‘ am Morgen... werd' erstmal wach, dann sehe ich was ich für dich tun kann.“ die Stimme des Katers lächelt selig. Das kann Alexander hören und ihm schwant übles. Es klingt wie die Ruhe vor einem Sturm.
Erstmal muss er sich die Arbeit von gestern Nacht vom Leib duschen. Das unfreiwillig kalte Wasser belebt seinen Geist.


„Wen rufst du zu erst an?“ fragt Rudy als Alexander mit Handtuch durch die Wohnung ins Schlafzimmer geht. „Wie? Wen?“ fragt er während er sich frische Kleidung aus der Kommode nimmt.



„Na... die, die vielleicht, vielleicht auch nicht, zufällig, deine Schwester kennt... oder Maryama?“ Alexander hält beim Suchen einer zweiten passenden Socke inne. „Ah ich verstehe.“ sagt Rudy wissend. „Die Fremde. Das ist wichtiger, stimmt's? Maryama kann warten. Schließlich hatte sie's auch nicht grade eilig gehabt mit der Kontakt Wiederaufnahme.“ Alexander kommt langsam wieder in Gang und setzt seine Suche fort. „Wobei du es mit der Zeit die du in die Suche nach Irina investierst, auch nicht so genau nimmst.“ fährt der Kater listig fort. „Willst du wirklich noch mehr Zeit an Maryama verschwenden? Damit sie sich wieder aus dem Staub macht? Nutze die Zeit doch sinnvoll.“ Alexander zieht sich an. „Maryama muss ihre Gründe gehabt haben.“ „Ja, die Gründe die du seit Jahren nicht zusammen kriegst. Niemand lässt einen absichtlich so hängen.“ gibt der Kater zurück. „Dir ging es auch nicht gut, aber das hat sie gar nicht interessiert.“ Rudy beginnt nun richtig fahrt aufzunehmen. „Sie hat dich benutzt. Nur angerufen wenn sie was brauchte oder wenn es ihr schlecht ging. Und was war der Dank? Da bist du einmal nicht ihrer Meinung und unterstütz mal nicht was sie tut und schon wirst du abgesägt. Komm schon! So blind kannst selbst du nicht sein.“ „Das ist nicht fair.“ sagt Alexander leicht eingeschüchtert von den Worten die so wahr klingen. „Natürlich ist es nicht fair. Also warum zum Teufel denkst du immer noch darüber nach sie anzurufen?“ „Davon rede ich nicht.“ Alexander schüttelt den Kopf. „Ich weiss nicht was damals in ihr vor ging... aber sie muss ihre Gründe gehabt haben... und ich bin nicht drauf eingegangen...“ „Ja aber sie hatte unrecht!“ „Nein..“



„Doch! Und du hast ihr gesagt was Sache ist.“ „Das war nicht richtig...“ Alexander setzt auf dem Bett bückt sich um die Schürze aufzuheben und nimmt den Bierdeckel heraus. „Was denn sonst? Du bist einfach ein Weichei. Jetzt knickst du wieder ein und dann hast du&nbsp;den Salat. Nur zu, wenns dir Spass macht dich vera rschen zu lassen, dann tus. Ruf an. Wirst sehen was du davon hast.“ „Sie hätte mich gebraucht und ich hab nur von richtig und falsch gesprochen...“ „Du hättest sie auch gebraucht als...“ „Sag es nicht.“ Mit zusammengekniffenen Augen wartet Alexander darauf, dass Rudy auch diese Erinnerung wieder auffrischt, aber er schweigt. „Ruf sie nicht an. Kümmer dich um deine eigenen Probleme. Du bist allein viel besser dran!“ Alexander nimmt das Handy und gibt Maryamas Nummer ein. Er starrt das grüne Hörersymbol an. Eine ganze Minute verstreicht.



Er drückt drauf und hält sich das Telefon vorsichtig ans Ohr. Beim ersten klingeln stellt er sich vor wie das Gespräch ablaufen würde. Hallo - Hallo - Wer ist da? - ähm... ich bins, Sa... Alex...ander... - ... - Alexander schluckt. Beim zweiten Klingeln überkommt ihn die Erinnerung an die vielen Male die er sie zu erreichen versuchte. Die monotone roboterhafte Stimme schalt in seinem Gedächtnis. Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar. Alexander legt auf.



„Wusste doch du kommst zu verstand.“ lobt der Kater. Alexander schaut auf das Handy in seiner Hand. „Nein....“ sagt er. „Was nein?“ „Ich werd persönlich hin gehen.“ „Du erwartest zu viel von der Kleinen.“ „Ich erwarte nichts.„Das ist eine Lüge.“ Alexander schweigt. Er weiss das der Kater recht hat. Er erwartet sehr wohl etwas, aber benennen kann er es nicht. „Denk doch mal nach.“ sagt Rudy weiter während Alexander seine Schuhe anzieht. „Dir wird sowieso nicht gefallen was du zu hören bekommst. Und dann? Gehts dir noch schlechter als damals.“ Alexander bindet den zweiten Schuh. „Sei nicht so stur Mann. Jetzt bist du doch nach langer Zeit drüber weggekommen und jetzt tust du dir das schon wieder an?“ Vor der Haustür bleibt Alexander stehen. Der Kater spricht seine Ängste aus. Er hat recht. So oft hat er schon recht gehabt. Aber... manchmal auch nicht... er schaut auf den Deckel auf den Maryama geschrieben hat.&nbsp;



Selfdestruction in a desert of loneliness
Made me lose my way in the search for happiness
But if I fall behind you will always wait for me
Here we stand – one for all – all for one&nbsp;


Alexander geht aus der Wohnung.&nbsp;

Auf dem Weg zu ihrer Adresse versucht die Stimme in seinem Kopf ihn zum umkehren zu bewegen. Es ist Zeitverschwendung. Du wirst es bereuen. Du hast besseres verdient. Sie... hat besseres verdient.&nbsp;



Er hört wie der Kater eine andere Taktik versucht. Was wenn es ihr mittlerweile sehr viel besser geht? Das hat sie ganz allein geschafft. Ganz ohne dich. Deine Ratschläge die du ihr immer gegeben hast, waren doch die Luft nicht wert. Sie ist jetzt nicht mehr sechzehn, sondern erwachsen. Kehr um. Sie braucht dich nicht! Das wird sie dir gleich selbst ins Gesicht sagen. Damit du dich fern hältst mit deinen schrecklichen Weisheiten. Willst du dir das wirklich antun?&nbsp;



Alexander geht weiter. Er ist nervös - aber kein Feigling...&nbsp;

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12.04.2023 10:36 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 10:41)
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Sie haben so viel Zeit verschwendet. Zeit in denen sie gute Freunde hätten sein können. Aber wegen eines dummen Streits, ließen sie Jahre verstreichen. "Ach komm, du erzählst ihr doch sowieso nicht immer alles. Also was jammerst du also rum." Wenigstens hat er jetzt ihre Nummer wieder. Funktionierend.&nbsp;



Alexander zieht die farbverspritzten Schuhe aus und streift sich auch das weissbetupfte, nassgeschwitzte T-Shirt über den Kopf. "Es gibt Dinge die muss sie nicht wissen." "Aber du würdest gern..." Der Kater folgt Alexander durch die Wohnung. "Nein." gibt er entschieden zurück, hält im Schlafzimmer an und zieht sich auch die schmutzige Hose aus. Er betrachtet sie. Diese Flecken würden nicht mehr raus gehen. "Ich glaub schon. Welch befreiendes Gefühl ist es doch wenn man nicht alles für sich behalten muss." "Ich hab doch dich..." mürrisch geht er ins Bad. Der Kater bleibt vor der Tür sitzen. "Das Stimmt." sagt er durch die Tür. Alexander kann ihn trotz des fließenden Wassers in der Dusche hören. "Aber mir brauchst du die Dinge nicht zu erzählen. Ich weiss alles." Alexander dreht das Wasser ab und steigt aus der Dusche. Er antwortet Rudy nicht. Nachdem er sich abgetrocknet hat. Schlüpft er in bequeme Sachen und beginnt damit die Schmutzwäsche zusammen zu suchen. Der Kater folgt ihm fröhlich durch die Zimmer. "Weisst du noch wie es zur Begegnung mit diesem Pe nner Fredo kam?" erinnert sich der Kater. Alexander weiss. Er weiss es nur zu gut. "Das muss ich jetzt nicht haben." "Komm schon, d i e s e Geschichte kannst du nicht verdrängen." Alexander steckt die Wäsche in den Wäschekorb und nimmt das volle Netz heraus. Er sieht den Kater an: "Und wie ich das kann." behauptet er und geht mit der Schmutzwäsche aus der Wohnung. Er schließt die Tür damit der Kater ihm nicht folgen kann. Mit dem Aufzug fährt er in den Keller wo er die Wäsche in die Waschmaschine steckt. In der Hosentasche der Trainingshose findet er glücklicherweise noch Münzen. Er steckt alles in die Maschine und geht wieder nach oben.

Damit der Kater nicht wieder das Wort ergreift, gibt er ihm vorzeitig Futter und sucht nach dem Telefon.



Er tippt die Nummer von dem Zettel ein, den Nikolai ihm zugeschoben hatte. Dann nimmt er den zweiten Zettel den er aus der Schürze gerettet hatte, bevor sie in de Waschmaschine gelandet ist. Er schaut auf die Uhr und tippt die Nummer ein. Auf dem Sofa sitzend wartet er darauf dass jemand ran geht.
"Rupert?" meldet sich eine weibliche Stimme.
"Hallo, mein name ist Alexander. Ich habe Ihre Anzeige gelesen."
"Welche von den vielen?" sie lacht.
"Die in der eine russische Köchin gesucht wird."
"Oh ja! Sagen Sie bloss sie kennen sie? Waren Sie auch auf der Party?"
"Nein... ich meine... ich war nicht auf der Party, aber..."
"Hören Sie, ich bin gerade ein wenig beschäftigt, wollen Sie sich vielleicht zum Mittagessen treffen? Von wo rufen sie an?" Alexander hört im Hintergrund eine Männerstimme&nbsp;säuseln.&nbsp;
"Äm... San MyShuno... ich..."
"Perfekt, wie wäre es morgen Mittag auf dem Gewürzmarkt, bei dem leckeren Tajine-Stand?"
"Mh.. okay..?"
"Super! Ich muss wirklich auflegen. Bis Morgen also."
"Bis M...." tutututututut....



Verwundert schaut Alexander sein Handy an. Seltsam. Eine SMS erreicht ihn. Sein Anbieter teilt ihm mit, dass sein Guthaben erschöpft sei und verschiedene Möglichkeiten habe es wieder aufzuladen. Der Fluch der Prepaid Karte. Er nimmt sich vor, Morgen beim Einkaufen das Guthaben aufzuladen. Dennoch schickt er Nikolai noch eine Nachricht und erhält auch promt antwort: "Cool! Sag bescheid wenn du mal Zeit hast."

Alexander ist hungrig und müde von der Arbeit bei Maryama. Aber alles was er noch im Haus hat, sind Cornflakes und eine viertel Tüte Milch. Besser als nichts. Er isst vor dem Fernseher auf und geht nach einer Weile ins Bett.




Am nächsten Morgen fällt ihm ein dass er die Wäsche vergessen hatte. Er geht hinunter um sie im Keller aufzuhängen. Danach zieht er sich frisch an um einzukaufen. Er sucht sich die nötigsten Lebensmittel raus, außerdem Katzenfutter, eine Flasche Black Head Rum und vergisst auch nicht sein Telefon aufzuladen.
Zu Hause schaut er auf die Uhr. Er hat noch Zeit bis zum Treffen mit Miss Rupert. Oder bereits Misses? Schließlich war es ein Junggesellinnenabschied gewesen auf der möglicherweise Irina versucht hat Geld zu verdienen. Ob es mit dem Berühmt werden nicht geklappt hat und sie jetzt so versucht sich durch zu schlagen?

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