Newcrest Nr. 12 - Fussballplatz

12.04.2023 22:41 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 02:12)
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16.04.2023 19:13 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 13:13)
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Hausmeister

Chip kommt von [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool
Leon kommt von [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool
Nouki kommt von [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool

Ein paar Stunden später...

... treffen die Kontrahenten auf dem Bolzplatz aufeinander. Leon macht sich warm und dreht seinen Rumpf. "Bereit Staub zu fressen, Loser?!", provoziert der Sportler. Chip, den Ball unter den Arm geklemmt, wirft ihm nur einen kühlen Blick zu, obwohl ihm schon wieder heiß wird. Der Typ nervt sowas von... "Werden wir ja sehen, wie soll's denn ablaufen?" Leon sieht zu Nouki. "Schlag was vor."



"Hm..." Nouki schaut von einem zum Anderen und überlegt kurz. "Zu zweit macht es wohl am ehesten Sinn, wenn ihr so ne Art Elfmeterschießen macht, oder? Jeder 5 Schüsse, wer mehr versemmelt hat den Wettstreit verloren?" "Klingt vernünftig", stimmt Chip nickend zu und blickt Leon fragend an. Dieser hat auch keine Einwände.

Leon geht zum Tor, macht die Finger locker und springt nach oben, um sich den oberen Bereich des Tors entlang zu hangeln. Das ist seine Art sich aufzuwärmen. Der Vorschlag Elfmeter zu schießen ist gut. So kann Leon Chip seine Kraft demonstrieren und ihn in die Schranken weisen.


"Ich muss mich auch noch ein bisschen aufwärmen."
Chip lässt den Ball zu Boden fallen, bindet seine Turnschuhe nochmal richtig und spielt dann den Ball ins Feld. Sein Fuß schmerzt noch und das sind wirklich nicht die richtigen Schuhe für Elfmeter, aber egal...er will es diesem Großmaul zeigen. Wahrscheinlich sitzt er dann heulend in der Ecke oder bekommt nen Wutanfall, wenn er verliert....wenn er denn verliert.

Chip ist sich seiner Sache nicht mehr so sicher. Die Schüsse aufs Tor erfordern viel Kraft und leider ist sein rechter Fuß auch sein Schussfuß...das kann ja heiter werden.
Er dribbelt ein bisschen, erinnert sich als wäre es gestern gewesen an ein paar Übungen aus dem Training und merkt, wie er tatsächlich wieder ein Gefühl für den Ball bekommt. Es ist wie Fahrrad fahren...auch wenn man es jahrelang nicht mehr gemacht hat, reichen ein paar Meter und alles ist wieder da.

Beim skaten würde er das so nicht unterschreiben. Schließlich spielt er den Ball Richtung Tor, an dem Leon gerade herum hangelt und wohl seine Kraft damit demonstrieren will. Die solltest du besser in den Beinen haben, denkt Chip und zieht eine Braue hoch. "Ich bin bereit", ruft er zu Leon und legt den Ball auf dem markierten Abschusspunkt.



Gespannt platziert sich Nouki an der Seitenlinie, um nichts zu verpassen. Sie hat Chip sich aufwärmen sehen, das wirkte nicht als spiele er heute zum ersten Mal. Sie wird ihn auf jeden Fall mal fragen, warum er ihr nie erzählt hat, dass er Fußball spielen kann und vor allem, warum sie noch nie zusammen gekickt haben, einfach so zum Spaß. Leon sieht zu Chip, während er sich an dem Lattenrost festhält. "Okay."
Er lässt los, landet gekonnt auf beiden Beinen und macht sich bereit. Er bewegt den Nacken hin und her und es knackt laut. Er hat so oft Fußball geschaut, da wird er so einen Ball schon halten können.

"Bereit", sagt er.

Für Chip gibt es jetzt nichts mehr um sich herum. Er ist vollkommen auf seinen Plan fixiert, wie er den Ball im Tor versenken will. Nouki gibt das Kommando, er läuft los, täuscht links an und pfeffert den Ball dann aber mit Elan in die rechte Ecke. Der hat gesessen. Insgeheim muss Chip anerkennen, dass Leon trotz des Täuschungsmanövers den Ball fast noch erreicht hätte. Na ja...bin aus der Übung und mein Fuß wird mich killen heute Nacht.






Leon knurrt. Ganz knapp hat er den Ball nicht erwischen können. Blödes Anfängerglück ... Seine Augen verengen sich und er sieht Chip angriffslustig an. Nochmal passiert mir das nicht ... Die Spielregeln besagen, dass die Kontrahenten nun die Seiten tauschen. Nun steht er am Ball und grinst. So … jetzt bekommst du eine eingeschenkt, Freundchen …


Im Tor zu stehen war nie seine Stärke. Chip musste das zwar im Training üben, aber er hatte sich wenn irgend möglich immer davor gedrückt. Auch jetzt hat er nicht wirklich einen Plan, wie er Leon einschätzen soll. Vor allem drängt sich ihm das Gefühl auf,sein Kontrahent wird weniger mit Taktik arbeiten, sondern einfach drauf halten, was es für ihn noch schwieriger zum abschätzen macht.
Mit wiegendem Oberkörper versucht er Professionalität vorzutäuschen und beobachtet Leon genau. Leider nicht genau genug...

Leon nimmt Anlauf und pfeffert den Ball mit einem starken Tritt in eine obere Ecke des Netzes. Triumphierend sieht er Chip herablassend an. Das war nur der Anfang …
Auch wenn der Sportler keine Technik des Fußball-Spiels beherrscht, allein die Kraft sorgt dafür, dass der Ball wie eine abgefeuerte Kanonenkugel aufs Ziel fliegt. Doch ist Kraft allein, der Schlüssel zum Erfolg?



Zu Chips großem Leidwesen, gestaltet sich die nächste Runde wieder unentschieden. Leons Bälle kommen so random bei Chip an, dass es reines Glück wäre, einen zu halten.
Auch die folgenden Runden gestalten sich ausgeglichen. Keiner der zwei Jungs kann einen Vorteil für sich verbuchen. Im Laufe dieser Auseinandersetzung realisiert Leon, dass a) einen Fußball zu halten doch schwerer ist, als er dachte und b) Chip doch mehr kann, als er erwartet hat. Ein Schweißtropfen läuft dem Rothaarigen an der Schläfe herab. Ich … darf mir … keine Blöße geben ...
Der Zwischenstand wird als 4:3, Vorteil Chip, festgehalten. Nun ist wieder Leon an der Reihe den Ball aufs Tor zu schießen. Innerlich baut sich im Teenager Stress und Druck auf. Nein, diese Blöße will er sich nicht geben. Er darf nicht gegen diese Niete verlieren. Das darf nicht geschehen. Leon beißt auf die Zähne, läuft an und …
Der Ball fliegt an eine Ecke, knallt gegen den Pfosten und springt seitlich weg ins Aus. „NEIN! FU CK!“, brüllt Leon laut. Es ist genau das eingetroffen, was er nicht wollte. Sche iße …
Angewidert sieht Leon zu Chip, dessen Mimik klar zeigt: >Wer ist nun der Loser!< Leons Muskeln spannen sich an und er ballt die Faust.

Ge il, so ein Glück!! Chip versucht sich nichts anmerken zu lassen und hebt nur amüsiert die Brauen, als Leons Schuss daneben geht. Langsam setzt ihm der Fuß richtig zu, die Turnschuhe sind einfach zu weich vorne an der Kappe und er ist wild entschlossen den nächsten Schuss zu verwandeln. Länger hält er sonst nicht mehr durch.
Nouki schlägt erschrocken die Hand vor den Mund, als Leons Ball am Pfosten abprallt. Jetzt wird’s richtig spannend. Sie hält sich mit Kommentaren zum Spiel absichtlich zurück, weil die Anspannung zwischen den Jungs ohnehin deutlich zu spüren ist. Sie holt den Ball, der weit abseits gerollt ist und wirft ihn Chip zu, der mittlerweile wieder in Schussposition steht.

Leon geht an Chip vorbei in Richtung Tor. Er zischt ihm zu: „Glaub bloß nicht, dass du schon gewonnen hast!“ Er stellt sich ins Tor und macht sich bereit. Doch man sieht ihm an, wie angespannt er ist.


So, jetzt kommt's drauf an. Chip hat im Augenblick nicht den Plan, den er haben sollte für den entscheidenden Schuss, sein Fuß schmerzt und er will es einfach nur zu Ende bringen. Sollte ja kein Problem sein eigentlich...obwohl Leon besser ist als erwartet...oder er selbst schlechter, als er dachte. Chip nimmt Anlauf.
Plötzlich, aus dem Nichts, schiebt sich ein Bild in sein Bewusstsein. Der Garten zuhause, sein Vater unter dem Rosenbogen im improvisierten Tor, er selbst, vielleicht acht oder neun Jahre alt, im Anlauf auf den Ball...genau wie jetzt. Er täuscht die rechte untere Ecke an, schießt dann Richtung Obere und...





...die Vision verschmilzt mit der Wirklichkeit im Hier und Jetzt. Der Ball prallt an der Ecke des Pfostens ab und landet weit ab im Gebüsch.
Verdammt...das hätte niemals passieren dürfen, aber diese Erinnerung hat ihn, so unverhofft auftauchend, bis ins Mark getroffen. Innerlich auf 180 versucht er die Fassung zu bewahren, was ihm nicht wirklich gelingt. „Sch....!!!“ entfährt es ihm, ehe er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle bringt. Mit aller Kraft die Szene aus einer Vergangenheit weg drängend, geht er wortlos Richtung Tor, an Leon vorbei und positioniert sich für dessen nächsten Schuss.

Währenddessen hat Nouki den Ball wieder eingesammelt und wirft ihn mit einem aufmunternden Lächeln zu Leon. Der Sportler nimmt den Ball entgegen und atmet durch. Mit diesem letzten Schuss muss Leon wenigstens den Ausgleich schaffen. Ansonsten hat Chip die Auseinandersetzung gewonnen. Als er den Ball ablegt und zurückläuft, um Anlauf zu nehmen, sieht er nochmal zum Mitschüler. Chip scheint den Sieg genauso stark zu wollen, wie er selbst. Auch ist ihm nicht entgangen, dass Chip Fußball besser kann, als er selbst. In anderen Worten: Sportlich mehr begabt scheint, als dieser zuerst den Anschein hat. Allein diese Tatsache lässt Leon nachdenklich werden.
Er atmet durch. Okay ...Auch wenn der Ältere es nicht gern zugeben möchte … dieser Augenblick … wo das Adrenalin durch sein Blut rauscht und das Herz klopfen lässt … dieses Gefühl gefällt Leon. Als Sportler fühlt man sich dadurch lebendig. Mit Mut und Zuversicht läuft Leon an und schießt.





Ganz knapp weicht der Ball von Chips Hand weg und landet im Kasten. Leon realisiert dies und springt jubelnd in die Luft. „WUHU!“, ruft er laut dabei, um seiner Erleichterung Ausdruck zu verleihen. Durch die Abwehrbewegung ist Chip allerdings auf den Boden gefallen.


Den Ball kommt mit Wucht und Chip springt mit der ganzen Kraft die seine Beine hergeben, spürt noch wie seine Fingerspitzen leicht berühren, aber er bekommt ihn nicht zu fassen. Der Schwung des Sprungs reißt ihn zu Boden, er rollt ab und kommt in sitzende Position, in der er erst mal kurz verharrt. TOR??! Das ist jetzt nicht wahr, oder?



Leon geht auf ihn zu und reicht Chip die Hand. „Knappes und spannendes Spiel … Respekt, Chip!“, sagt er freundlich mit einem warmherzigen Lächeln auf den Lippen zu diesem. Der Schüler sieht im Augenwinkel Nouki und zwinkert ihr zu. Damit will er andeuten, dass er bereit ist den Streit beizulegen. In seinen Augen hat sich der Mitschüler bewiesen und damit Leons Respekt verdient.



Als Chip ärgerlich aufblickt und sich daran macht aufzustehen, sieht er Leons ausgestreckte Hand und hört ihn quasi ein Friedensangebot machen??
Kurz ist er versucht die Geste zu ignorieren und sich einfach hoch zu stemmen. Aber...ist das Sportsgeist? Vor allem hat er gerade von Leon niemals erwartet, dass der von seinem hohen Ross runter steigt und ihm Respekt zollt.
Chip ergreift die Hand und antwortet, als er wieder steht: “Ja, interessante Partie... du hast dich gut geschlagen.“ Er grinst. „Nicht die beste Technik, aber gut Power dahinter.“ Er lässt Leons Hand los und unterstreicht mit einer anerkennenden Geste das Gesagte.
Leon lacht herzlich auf diese Aussage hin. „Das stimmt. Ich bin eher im Klettern gut, als im Fußball. Aber Kraft braucht man sicher bei beidem.“

Jetzt mischt sich auch Nouki ein, die so eine Entwicklung weder bei Leon noch bei Chip erwartet hat. Den Ball hochwerfend und wieder auffangend fragt sie schmunzelnd: „Also, bevor ihr zwei euch das noch anders überlegt...wollen wir noch irgendwo was trinken gehen?“



Chip zuckt mit den Schultern. Der ganze Tag ist schon strange genug. Unter normalen Umständen hätte er sich gar nicht zu so was hinreißen lassen, aber sein angeknackstes Ego und die ganze Situation mit Blaze, haben sein inneres Gleichgewicht gekippt. Warum also nicht noch zur Krönung ein Bierchen mit Leon und Nouki? „Warum nicht, können wir die Fussballhelden feiern.“ Er schaut grinsend zu Nouki.“Beziehungsweise können sich die Helden feiern lassen vom Fanclub.“



Leon grinst und hebt einen Daumen hoch. „Guter Vorschlag. Bin dabei.“
Dann sieht er zu Chip und sagt lachend: „Aber das eins klar ist: Nouk ist mein Fanclub.“ Das Lachen verstummt nicht. Er gibt zu verstehen, dass dies ein Scherz ist. Nouki ist seine beste Freundin. Besitzansprüche wären unter Freunden merkwürdig.
Kennt ihr eine gute Kneipe? Da ich in San Mychuno wohne, hab ich keinen Plan was hier gut ist.“ Während dem sprechen dreht er seinen Kopf zu Chip und fügt hinzu: „Da fällt mir ein:Wenn du Bock hast, kannst du mit Nouk und mir mal Parcour mitlaufen. Wirst du doch locker schaffen, oder?“ Leon grinst wieder, wobei sein Ehrgeiz in seinen Augen aufblitzt.



Chip winkt lächelnd ab. „Nein, lass mal gut sein, so ein Sportass bin ich wieder nicht. Mir reicht mein Board und der Skateplatz. Aber kannst mich ja auf dem Laufenden halten. Gute Stories von Leuten, die es irgendwo auf die Fresse legt, weil sie von irgendwelchen Dächern springen und über Geländer purzeln, hör ich immer gerne.“ Er grinst beiden zu und sagt abschließend: “Hier in Brindleton gibt’s doch diese Hafenkneipe...Booze&Bass? ... da ist's ganz okay, gehen wir doch da hin.“ Chip klemmt sich den Ball unter den Arm, versucht möglichst nicht zu humpeln und gemeinsam machen sie sich auf den Weg.

Chip geht nach Oasis Springs Nr.11 - Familie Töpfer
Leon - Nächster Post
Nouki geht nach [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool


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23.01.2024 00:04 (zuletzt bearbeitet: 03.02.2024 10:54)
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<<< Viola kommt aus Forgotten Hollow <<<
<<< Lucía kommt aus Brindleton Bay - Brindleton High <<<

Charaktere: Lucía, Viola
Geschichtsstrang: Tore und Magie

"Ja, wirklich!!
", erzählt Viola, "bisschen Fußball spielen kann ich auch." Sie ist mit Lucía auf dem Bolzplatz unterwegs, den Ball hat sie unter ihren Arm geklemmt. "Weißt du noch, im Sportunterricht? Da hatte ich ja auch ein Tor geschossen." Sie hatte mal wieder Lust auf dieses alte Hobby von ihr, das sie in letzter Zeit wirklich etwas hat schleifen lassen. "Warum sonst hätte ich dich hierhin einladen sollen?"

Lucía legt die Hand ans Kinn. "Lass mich überlegen. Weil du Blaze hier vergraben hast?" Gespielt hustet sie. Der Mitschüler hat sich ihrer Freundin gegenüber wie ein Idiot verhalten. Handlungen können Konsequenzen haben. Aber vermutlich hätte Viola ihn eher gebissen, als vergraben.



Viola muss nun doch lachen. "Klar." Verschwörerisch grinst sie. "Muss aber unser kleines Geheimnis bleiben!" Ihre Laune ist schon lange wieder besser geworden. Sie lässt den Ball vor ihre Füße fallen, und kickt ihn einige Male in die Luft, ohne dass er auf dem Boden aufkommt. "Und zwar unter dem Tor. So dass er mir auch noch als Ziel für den Ball dienen kann." Mit diesen Worten zielt sie und schießt den Ball tatsächlich ins Tor.




"Ja, du hast es drauf", erkennt Lucía an und sprintet zum Tor. "Schauen wir mal, wie es jetzt klappt." Der Vampirin ist bewusst, dass sie keine Konkurrenz ist, aber ein paar Bälle wird sie ja wohl halten können.

"Ja, super!" Einen Torhüter zu haben macht das Tore schießen noch viel befriedigender. Sie legt den Ball auf die Mittellinie des Feldes. Elfmeter schießen will sie Lucía jetzt dann doch noch nicht antun. So hat sie etwas mehr Zeit zum reagieren. Die Rothaarige dribbelt los. Sie weicht imaginären Gegenspielern aus, bis sie sich nah genug am Tor befindet. Dann schießt sie.



Fokussiert richtet Lucía ihren Blick auf den Ball. Er kommt näher und näher und ... Tor! Ihre Reaktionsfähigkeit lässt zu wünschen übrig. "Das war Absicht." Lachend nimmt sie den Ball aus dem Tor und schießt ihn gen Viola. Auch beim zweiten Schuss kann die Blondine ihn nicht halten. So geht es weiter: Drittes Tor. Viertes Tor. Fünftes Tor. "Okay, stopp. Kurze Pause." Außer Atem reckt sich Lucía in die Höhe. "Ich sollte mich besser aufwärmen."

Viola grinst. "Dir fehlt die Übung. Eindeutig." Sie überlegt. "Die Pause sei dir gewährt. Aber ich werde langsam erst warm." Vielleicht sollte sie wirklich mal einem Verein beitreten.

Lucía setzt sich auf die Bank und trinkt einen Schluck. Dann gähnt sie laut. "Oh, sorry. Ich bin so müde. Obwohl ich mehr als 9 Stunden geschlafen habe."



"So erschöpft von den paar Toren?
", verwundert setzt sich Viola neben ihre Freundin. Aber nein. Lucía sieht wirklich erschöpft aus. "Oder bist du krank?" Violas Blick fällt auf Lucías Haare... Ist das eine Grautönung? Bestimmt sieht es nur im abendlichen Licht so aus.

"Gestresst trifft es besser. Mein kleiner Bruder ist seit ein paar Tagen bei meiner Mutter und ich spiele Spionin. So zu tun, als ob ich sie leiden kann, macht mich bestimmt krank." Genervt streicht sie sich durch ihr Haar. "Hoffentlich hat das bald ein Ende."



Das weckt Violas Neugier. "Erzähl!", sagt sie, "Soweit ich weiß ist deine Mama ja ohne ihre Kids ausgezogen. Wie kommt es, dass Hugo dann doch bei ihr ist?"

Lucía erzählt von Hugos Wesensänderung. "Und dann stand sie bei uns im Flur und hat gefordert, dass er bei ihr wohnt. Aber ernsthaft - sie hat sich verraten. Es geht ihr um meinen Vater. Es stört sie, dass Irina die neue Frau an seiner Seite ist. Ich denke nicht mal, dass sie eine Liebesbeziehung zu meinem Vater aufbauen will, sondern Macht über ihn. Das hat sie schon immer angetrieben. Nur, dass ihr jetzt das Geld fehlt." Die Tochter ist entsetzt über das Verhalten ihrer Mutter. Als ihre Eltern noch ein Paar waren, ist ihr das nie aufgefallen, doch jetzt. "Deshalb bin ich jetzt jeden Tag bei meiner Mutter zu Besuch und tu auf lieb Kind. Sie fasst Vertrauen zu mir und rate mal, was das Hauptgesprächsthema ist?"



"Dass Irina schlecht für die Familie ist?",
vermutet Viola. Ihr gefällt es, dass Lucía ihren eigenen Kopf hat und mittlerweile auch mehr Selbstvertrauen gewonnen hat. War Aidarias Trank etwa doch langfristig? Oder hat sich das in der Zwischenzeit einfach so entwickelt, durch Lucías gemeinsame Zeit mit ihr? "Ich kann über meine Eltern ja auch manchmal meckern, aber eines muss man Viktor und Lilly lassen: Sie spielen kein falsches Spiel."

Anerkennend nickt Lucía. Es freut sie, dass Viola in einer intakten Familie leben kann. "Ich werde mein falsches Spiel spielen, bis Hugo sich mir anvertraut. Und ich hoffe ungemein, dass dies bald passieren wird. Du glaubst nicht, wie sehr ich diese Lügen hasse." Einen weiteren Schluck trinkt sie aus ihrer Flasche. "Aber vergessen wir diese Misere für einen Moment. Die Zauberei macht Fortschritte."

"Ja, bisschen was hast du mir ja auch schon gezeigt. Hast du deine Haarfarbe auch mit einem Zauber verändert?
"



Überrascht nimmt Lucía eine Haarsträhne in die Hand und schaut darauf. "Nein, aber.." Wieder ein graues Haar. "Das ist der Stress", tut sie die Veränderung ab.

Dass auch Lucía es auffällt, macht Viola Sorgen. Es war also nicht nur eine Einbildung. "Du bist viel zu jung, um wegen Stress graue Haare zu bekommen! Du bist Vampirin. Eigentlich solltest du dein Leben lang keine grauen Haare bekommen. Es sei denn, es ist, wie bei Viktor, eine Laune der Natur. Aber bei ihm ist es einfach seine natürliche Haarfarbe."



Grunzend hebt die Freundin ihre Hand. "Ach, das liegt bestimmt an den simlischen Genen, die ich von meinem Vater mitbekommen habe." Entschlossen richtet sich Lucía auf. "Wie wäre es mit einer Revance? Und diesmal.. nutze ich meine neu gewonnen Fähigkeiten." Sie krümmt die Finger zusammen, als würde sie in der Luft zaubern wollen.

"Nun gut.", sagt Viola. Sie bleibt skeptisch, doch sie lässt die Sache ruhen. Für's Erste. Stattdessen legt Viola den Ball erneut auf die Mittellinie. Gekonnt dribbelt siie voran. Sie zielt in die rechte obere Ecke des Tores.

Lucía spricht ein paar Worte. Als der Ball auf sie zukommt, springt sie hoch und hält ihn. "Yes! Ich sag ja, ich hab's drauf.. Wenn Magie im Spiel ist." Zwinkernd sieht sie zu ihrer Freundin und fordert sie auf, weitere Bälle zu schießen.



"Pff, das ist doch Cheaten!", ruft Viola empört. Doch sie muss zugeben, dass Lucía wirklich immer besser wird. Das ist dann schon was anderes als Schnee in Vanilleeis zu verwandeln. Aber es ist endlich mal eine Herausforderung! Viola macht weiter.

Einige Minuten hält Lucía die Schüsse und fühlt sich mächtig, als beim weiteren Schuss ein plötzlicher Schmerz in ihren Kopf schießt und sie statt den Ball mit den Händen zu halten, ihr Schädel das Tor abwehrt. "Ahh!" Der Stoß lässt sie zu Boden sinken. Benommen hält sie sich an der Stirn.

Die Art, wie der Ball abgewährt wurde, bekommt Viola nur am Rande mit. Erschrocken läuft sie zu ihrer Freundin. "Ist alles in Ordnung?", fragt sie besorgt und kniet sich neben Lucía.



"Ja.. ja", antwortet diese und versucht wieder aufzustehen. "Ich bräuchte Ferien vom Leben." Mit einem Lächeln versucht Lucía die Stimmung aufzuheitern.

"Bist du sicher? Nun gut." Viola möchte Lucía dann auch nicht bemuttern. Sie wird schon wissen, ob alles okay ist. Oder? Sie setzt sich. "Aber für heute lassen wir die Anstrengung dann am besten, meinst du nicht auch?"

Mit einem Lächeln umarmt Lucia ihre Freundin. "Du hast gewonnen." Lachend streicht sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Sollen wir noch irgendwo was essen gehen? Es dürstet mich nach blutigen Speisen." Mit einem breiten Grinsen sieht sie zu Viola.

"Ja..." Die beiden gehen weiter. "Blaze ist nun ja vergraben, da brauchen wir eine andere Quelle für unser Blutopfer."

In Zusammarbeit mit @Spatz

>>> Viola geht nach Forgotten Hollow >>>
>>> Lucía geht nach Tartosa >>>


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31.07.2024 06:20 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2024 22:22)
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<<< Viola kommt von Oasis Springs - Bandraum (Stephens ex-zu Hause) (4) <<<

Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Sporttherapie

„Ah verdammt!
“ Nicht mal das leere Tor kann sie treffen. Viel zu unpräzise in ihrer Wut. Der Ball flog weit drüber. Viola flucht. „Pah, dir zeig ich's!“ Es tut gut, ihre Wut und ihren Frust herauszuschreien. So hätte sie auch bei Blaze reagieren sollen, anstatt ihm ewig hinterher zu laufen so wie der Jammerlappen der sie war. Doch die Verlustangst hatte sie zu sehr im Griff, das wird ihr nun bewusst. Und die Hoffnung.



Das wird ihr nie wieder passieren. Nie wieder! Eigentlich war ihr schon lange klar gewesen, dass es vorbei ist. Ein Teil von ihr fühlt Erleichterung, dass es nun auch ausgesprochen ist. Doch die Wut bleibt, nun da die Trauer so langsam gewichen ist. Dieses Mal zielt sie besser. Das runde Leder fliegt mit solchem Karacho ins Netz, dass es auch keiner hätte halten können wenn tatsächlich ein Torwart da wäre – zumindest in ihrer Vorstellung. Erneut trifft sie, diesmal in die obere Ecke.



Sie läuft zum Tor, um das Leder herauszufischen. Nicht, dass es unbedingt schwer ist, einen Ball in ein leeres Tor zu befördern, ohne Gegenspieler. Doch die Schusstechnik und -präzision zu trainieren kann auch nicht schaden. Mal sehen, aus welcher Entfernung sie sonst noch treffen kann.

Sie muss besser werden. Ja, das letzte Spiel wurde gewonnen, doch das war nur ein Trainingsspiel. Der Fehlpass war Mist gewesen. Im Turnier darf so etwas nicht passieren. Die Euphorie, die Viola beim Spiel empfunden hat, wird sogar noch stärker sein nach einem Turniersieg. Und sie wird alles dafür tun. Dann kann sie auch Blaze...

„Argh! Vergiss den Idioten endlich!“, schimpft sie mit sich selbst. Das Turnier. Das wird ihr sicher dabei helfen. Und wenn je wieder irgendjemand ankommt, der mehr von ihr will als nur Freundschaft, wird sie vorsichtig sein. Nie wieder darf sie sich in solch eine verletzliche Position bringen.



„Hey, können wir mitspielen?“ Die Frage holt Viola aus ihren trüben Gedanken. Sie dreht sich um und mustert die drei Teenager am Bolzplatz, die sie soeben angesprochen haben. Wie lange sie hier wohl schon rumstehen und ihr zuschauen? Wahrscheinlich kommen sie aus dem benachbarten Waisenhaus.



Ohne, dass sie etwas dagegen tun kann, kommt Viola ein „Wenn ihr wollt.“ über die Lippen. Ihr früheres Ich hätte sicherlich kein Interesse an deren Gesellschaft. Doch jetzt ist sie froh über die Ablenkung und die Chance auf ein interessanteres Training. Nur ein Gedanke schießt ihr noch durch den Kopf: Hoffentlich fällt denen nicht auf, wie es mir wirklich geht.

>>> Viola geht nach Forgotten Hollow Nr. 1 - Haus von Pablo Garcia-Lopez (4) >>>


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29.12.2024 10:25 (zuletzt bearbeitet: 16.02.2025 18:44)
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<<< Ellie kommt von Copperdale (2) <<<
<<< David kommt von Copperdale (2) <<<
<<< Jubilee kommt von Britechester - Vereinshalle Britechester Tigers <<<

Charaktere: Ellie, David, Jubilee, Mads
Geschichtsstrang: Teamarbeit und vier Pfoten

„Hier müsste es sein!“
Ellie schaut auf das Navi-Gerät, während David den Dienstwagen steuert. Fiona hatte einen Anruf bekommen und ihre beiden Mitarbeiter auf die Reise geschickt: Ein Fuchs in Nöten muss befreit werden. Die beiden sehen zwei Teenager am Straßenrand winken und fahren ran. Beim Aussteigen nimmt Ellie noch den Notfallkoffer mit, der in jedem Dienstwagen verstaut ist: unter anderem mit Schutzhandschuhen, Medizin und auch Pflaster und Mullbinden – letzteres eher für die Menschen als für die Tiere.

Ein Junge und ein Mädchen stehen nun vor den Tierrettern. „Wir wollten bisschen kicken gehen!“, erklärt der Junge, „Als wir ihn sahen!“ Er zeigt Richtung Fußballtor. Ein Fuchs hat sich dort verfangen. „Ja!“, bestätigt das Mädchen und hebt ein Handy hoch. „Und dann haben wir euch angerufen!“



Ellie nickt und sucht die Schutzhandschuhe aus dem Koffer. Sie überreicht auch David ein Paar. „Dann schauen wir mal, was wir tun können.“, sagt sie und nähert sich dem Tier langsam.

Im zweiten Ausbildungsjahr hat David inzwischen ein wenig Routine entwickeln können - dies ist nicht der erste Einsatz, den er ohne Fiona angeht. "Das habt ihr gut gemacht.", nickt er den Kindern zu, was Jubilee ein stolzes Grinsen und einen kumpelhaften Ellenbogenstoß in die Seite des Jungen entlockt.
David holt die Schlinge aus dem Wagen und folgt Ellie. "Das ist doch das Waisenhaus, oder?", registriert er beiläufig. "Gibt bestimmt ein paar Kids da drinnen, denen ein gefangenes Wildtier gerade recht käme. Unser Freund hat glück gehabt, dass diese zwei ihn entdeckt haben." Eine Hand vor Ellie ausgestreckt bringt er sie einige Meter vor dem Tier zum Stehen. "Bist du geimpft?", fragt er eindringlich.

Sie nickt schweigend auf die Frage. Ihr Blick fällt auf das Waisenhaus. Erst jetzt wird ihr bewusst, wo sie sind. "Wobei es natürlich auch nette Leute hier gibt. Wir haben hier Gereon besucht an seinem Geburtstag." Für Ellie ist es der erste Auswärtseinsatz, doch Fiona hatte ihr trotzdem vertraut. Vor allem, da auch David dabei ist. Sie sieht zu den Fenstern des großen Hauses. Ob er wohl ein Zimmer mit Blick auf den Bolzplatz hat und sie vielleicht sogar beobachten kann? Doch ob er nun zuschaut oder nicht, der Fuchs ist es, was ihre Aufmerksamkeit benötigt. "Hallo Kleiner.", redet sie leise mit dem Tier, "Bleib ruhig. Wir helfen dir!" Sie zieht die Handschuhe über um sich vor Tierbissen zu schützen. Ihre langärmlige Jacke wird ebenfalls dabei helfen. Sie sieht zu David, der einfach mehr Erfahrung hat als sie. "Wie gehst du immer vor, wenn du das mit Fiona zusammen machst?"



Er drückt Ellie die Schlinge in die Hand und beugt sich herunter, um kleiner zu wirken. "Leg ihm das um den Hals und ziehe seinen Kopf in deine Richtung. Nur ein bisschen. So, dass er mich nicht so gut im Blick hat." Die Handschuhe überstreifend nähert er sich nur sehr langsam, bis er einen Meter entfernt vor dem Tier ganz in die Hocke geht. Seitlich zu ihm, deutet er Ellie, in einem großen Bogen auf die andere Seite zu gehen und wartet geduldig. Erst als sie in Position ist, setzt er vorsichtig einen Fuß näher zum Fuchs, bis er eine halbe Armlänge neben ihm verharrt und Ellie zunickt.

Ellie betrachtet das Tier, das sie nun in der Schlinge hat. Der kleine Kerl versucht verzweifelt, zu entkommen. Das tut Ellie in der Seele weh. Sie will ihm helfen, und leider geht das nicht ohne Stress für das Tier. Sie kann es nachvollziehen. Diese Angst. Dieses Gefühl, hilflos zu sein, und gefangen kennt sie nur zu gut. Als sie damals vom Tod ihrer Eltern erfahren hat, konnte sie aus diesem Alptraum auch nicht entkommen, egal was sie versuchte. Doch sie lächelt tapfer. Das Leben hat sich mittlerweile für sie wieder zum Besseren gewandelt. Sie hat gelernt, Mut zu zeigen. Zum Beispiel, als sie Pascal half. "Auch für dich wird die Zukunft wieder bessere Zeiten übrig haben!", verspricht sie dem Fuchs. Immerhin: Auf den ersten Blick wirkt der Fuchs unverletzt. Doch ob auch ein genauerer Blick zu dem selben Ergebnis führt, wird erst die Zukunft zeigen.



Ohne dass David etwas damit anfangen könnte, registriert er die Worte seiner Kollegin. "Dann wollen wir dich mal aus der Misere befreien." Der Klang seiner Stimme ist weich und einlullend. Ellie kennt diese Seite an ihm inzwischen, dennoch steht sie im deutlichen Kontrast zu seinem kühlen Aussehen. Das markante Kinn, die Helligkeit seiner Haut, der Haare und selbst der Augen lassen ihn oft hart wirken.
In sicheren Bewegungen nimmt er die Schere zur Hand, mit der linken greift er behutsam nach dem Hinterlauf des Tieres. Die Pfote ist gefangen im kräftigen Netz und scheint sich durch diverse Windungen nur noch fester gezogen zu haben. Deutlich schnürt das Material sich in die Kniekehle ein. "Das sieht aber unangenehm aus. Wie hast du das nur hinbekommen? Schön still halten. Gleich ..." Die Augen konzentriert zusammengekniffen setzt er an und zerschneidet das Seil. Die wimmernden Laute des Patienten bellen durch die Nachbarschaft, als David erneut an einer zweiten Stelle ansetzt. Eine leicht blutige Spur zeigt sich auf dem Seil. "Das müssen wir uns gleich genauer ansehen, kleiner Freund." Mit einem Schnitt löst sich der Strang und gibt eine dünne Schürfwunde frei. Der Hinterlauf zuckt und zappelt in Davids Hand, gewinnt an Freiheit und begreift, dass er nun seine Krallen einsetzen kann. Scharf reißen zwei Klauen in den dicken Handschuh. "Ich weiß, das ist ziemlich unfair, was? Du allein gegen zwei dumme Riesen. Aber weißt du was? Wir sind nicht böse. Siehst du? Nur noch ein mal schneiden, dann bist du frei." Den Worten folgend löst David auch den letzten abschnürenden Feind und legt die Schere beiseite. "Das hast du großartig gemacht. Jetzt lass mich nur noch deine Wunde anschauen."



Den Blick auf die erstaunten Kinder gerichtet winkt er sie heran. "Wirf mal ein Tuch rüber.", sagt er so leise es geht und deutet mit einem Kopfnicken auf den mitgebrachten Koffer. Jubilee späht neugierig hinein und zieht ein zusammengefaltetes Handtuch heraus. Zielsicher wirft sie es dem Blonden herüber. Langsam breitet David den Stoff aus, legt ihn über Rücken und Kopf des Schützlings und greift um dessen Brust herum, so dass die Vorderpfoten eingepackt am Körper liegen. "Die Schlinge ab.", weist er knapp an und Ellie reagiert. "Komm her. Langsam. Sieh dir das Hinterbein an. Da ist eine Wunde. Kannst du sehen, wie tief sie ist?"

Ellie kommt näher ran. Tatsächlich. Beim ersten flüchtigen Blick hat sie diese Wunde übersehen. Aber genau aus diesem Grund findet ja auch die genaue Untersuchung statt. Während ihr Kollege den Fuchs fixiert, kümmert sie sich um die Wunde. Hier übernimmt sie etwas Eigeninitiative, denn auch auf der Tierauffangstation hat sie sich schon mal um kleine Wunden gekümmert. "Habt ihr eine Wasserflasche mit sauberen Wasser?", fragt sie die Kids. Aus dem Koffer holt sie das tiergerechte Desinfektionsmittel. Als das Mädchen mit besagter Flasche zurück eilt, säubert Ellie die Wunde damit, die nicht tief zu sein scheint. Auch das Desinfektionsmittel kommt zum Einsatz. "Kommt auch ein Verband dazu?", holt sie die Frage des Jungen aus den Gedanken. Ellie schüttelt den Kopf. Das würde den Fuchs in der Wildnis nur behindern, und zusätzlich stressen. "So schlimm ist die Wunde nicht. Im Grunde nur ein Kratzer. Ich glaube, wir können ihn vor Ort wieder freilassen." Sie sieht dabei zu David, ganz so als wollte sie auch seine Bestätigung.



"Lieber jetzt als gleich.", nickt er ihr bekräftigend entgegen und kann ein Schmunzeln nicht zurückhalten. "Der Racker ist echt angepisst." Unter dem Tuch faucht und kläfft es zunehmend, während die Vorderpfoten in Davids Griff wild strampelnd um die Freiheit kämpfen. "Okay, mein Großer,", vorsichtig wendet er das tretende Bündel zurück in aufrechte Position, setzt es auf dem Rasen auf, achtet dabei darauf, dass die Straße im Rücken liegt und entfernt das Handtuch. Wie ein Geschoss prescht der Fuchs davon. "Nichts zu danken." Davids Augen füllen sich mit diesem Glanz, der immer dann auftaucht, wenn ein Job gut erledigt wurde. Zwei Finger tippen an die Stirn, oberhalb der Augenbraue und senden dem Tier einen Gruß hinterher. In sicherer Entfernung, bleibt der Vierbeiner stehen, wendet sich noch einmal um, einen Blick auf die 'dummen Riesen' werfend, als wolle er sicher gehen, dass die Gefahr gebannt ist. Davids Mimik erhellt sich zufrieden. Wieder wurde ein Leben gerettet. Dies ist ein guter Tag.



Ellie schaut dem kleinen Tier lange hinterher, bis auch der letzte Fitzel der Rute im nächsten Gebüsch verschwunden ist. Ein schönes Gefühl, dem Fuchs helfen zu können. Er wird sich erholen.
Sie geht zu den beiden Teenagern. "Ich denke, jetzt steht eurem Fußballspiel nichts mehr im Wege." Sie lächelt leicht. "Denkt nur daran, am Ende das Netz am besten abzuhängen. Nicht, dass sich gleich der nächste Racker darin verfängt." Während des Spiels wird sich jedoch kein Tier in die Nähe wagen. Doch dann lobt sie die Kids noch: "Aber dass ihr Hilfe geholt habt, ist genau das Richtige gewesen. Man bräuchte mehr von eurer Sorte." Leute, denen Tieren am Herzen liegen. Sie grinst. "Wenn ihr weiterhin Lust habt, Tieren etwas Gutes zu tun, findet ihr auf der Tierauffangstation in Brindleton immer etwas zu tun. Manchmal kommen auch andere Kinder zu uns, die den Katzen einfach nur etwas vorlesen. Das hilft auch schon, denn so gewöhnen sie sich an menschliche Stimmen. Wenn ihr auf so etwas auch Lust habt, könnt ihr gerne vorbei kommen." Ob sie wohl wirklich mal auftauchen würden? Aber auch wenn nicht, für heute haben sie auf jeden Fall schon einige Karmapunkte verdient.

"Und was ist mit dem Netz? Das ist jetzt kaputt." Zweifelnd sieht der Junge zum Tatort.
"Das wird euer Spiel schon überstehen.", kommentiert David trocken, während er die Sachen zusammenpackt.
"Aber ... kriegen wir da kein Ärger?" Unsicher sucht das Kind den Blick seiner Kumpanin, die ihm nur ein abwinkendes Kopfschütteln antwortet.
"Hör mir mal zu,", David stellt sich vor dem Jungen auf, ein Finger belehrend in der Luft haltend, "wie heißt du?"
"Mads."



"Mads. Dein Netz da drüben, das ist ein Ding, okay? Ein Gegenstand. Kennst du den Unterschied zwischen Gegenständen und Lebewesen
?"
Mads schaut irritiert von einem Gesicht zum Anderen. "Ich hab doch nur -"
"Genau.
" David legt ihm eine Hand auf die Schulter. "Lebewesen fühlen. Gegenstände nicht. Und jetzt frag mich mal, ob mich dein dämliches Netz interessiert." Seine hellen Augen bohren sich kalt in die des Jungen.
"Frag nicht.", flüstert Jubilee ihm verheißungsvoll zu, ohne den Blick vom Älteren zu lassen.
"Kluges Mädchen.", nickt David ernst. "Komm schon, Ellie. Wir sind hier fertig." Er greift zum Koffer und geht festen Schrittes zum Wagen, verstaut die Utensilien darin und schwingt sich auf den Fahrersitz.



Ellie folgt ihrem Kollegen. Fußball hat sie noch nie interessiert, und das Netz schon gar nicht. Aber es sollte trotzdem noch möglich sein, ein Spiel zu spielen. Doch bei der Szene muss sie dann doch grinsen. "Du Kinderschreck!", sagt sie lachend, als sich das Auto wieder in Bewegung setzt. Aus dem Rückfenster kann sie sehen, wie die Kids nun tatsächlich mit einem Spiel anfangen... so schlimm ist das kaputte Netz also tatsächlich nicht. Hoffentlich halten sie sich daran, es am Ende des Spiels wieder abzunehmen. Ob kaputt oder nicht, es ist noch genug Netz übrig um zur Falle zu werden... zumal auf der anderen Seite des Spielfeldes ja eine weitere Falle steht.

Auf die Straße biegend schenkt David ihr einen amüsierten Blick, sagt aber nichts. Er hatte damit gerechnet, sich rechtfertigen zu müssen. Fiona mag es nicht, wenn er Klartext spricht. Es sei nicht Kundenfreundlich. Würde sie den Leuten etwas verkaufen, könnte er den Einwand verstehen. Nicht, dass er sich dann zurückhalten würde, aber er hätte Verständnis für ihr Missfallen. "Das war gute Arbeit.", lenkt er die Aufmerksamkeit auf positivere Aspekte. "Und wer ist Gereon?", fragt er, auf ihren anfänglichen Kommentar Bezug nehmend.

Überrascht, dass David sich die ganze Zeit über diesen einen Namen gemerkt hat, sieht Ellie ihn an. "Oh, er geht auf die BBH. Ist ein Waisenkind. Eigentlich ganz sympathisch." Lachend fügt sie hinzu: "Er hätte wohl keinen Kids den Unterschied zwischen Gegenständen und Lebewesen erklärt." Sie verschweigt Gereons seltsame Fähigkeiten. Doch nun, da sie seinen Humor besser kennt, respektiert sie David dafür, dass er sich nicht zu schade dafür ist, seine Meinung kundzutun... Auch wenn sie manchmal am anderen Ende seiner Scherze ist. Auch daran gewöhnt sie sich so langsam. Es ist nicht böse gemeint. Und es ist eine gute Übung, etwas Schlagfertigkeit zu üben.

"Weil er den Unterschied nicht kennt? Oder weil es ihm egal ist?" Vor einer Ampel bremst David ab und fixiert Ellie ernst.

"Weder noch!", verteidigt Ellie den Jungen, "Doch er ist eher schüchtern." Sonst würde sie ihn nie für sympathisch erachten. Sie sieht zu David. "Es kann ja auch nicht jeder so ein Kinderschreck sein wie du." Sie zwinkert ihm zu. "Wo kämen wir da hin?"

"In eine Welt voller Ordnung, Ellie Hawk.
" Die Ampel schaltet auf grün, David legt die Kupplung ein und beschleunigt.

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon


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