Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Doris und Marvin Minze

26.04.2024 13:14 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2025 15:52)
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#1
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Erdgeschoss


Obergeschoss


Wohnung C

Grundriss:



Außen:


Eingang:



Badezimmer unten:




Küche:




- Oberer Bereich -

Schlafzimmer von Doris:





Zimmer von Marvin:



Kleines Badezimmer:









A -
B -
C - Windenburg Nr- 11 - Wohnung von Doris und Marvin Minze
D -
E - Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Arnim und Mayve
F - Windenburg Nr. 11 - Dienstwohnung von Phönix Bright


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11.09.2024 17:35 (zuletzt bearbeitet: 07.11.2024 16:58)
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<<< Doris kommt von Brindleton Bay Nr. 1 - Altersheim Shady Pines (7) <<<
Marvin - Start

Charaktere: Doris, Marvin
Geschichtsstrang: Schwedische Vorbereitungen

„Wir könnten uns schon etwas früher treffen,
“, schlägt Doris vor, „Am Ritterbrunnen oder so. Und uns dann noch vor der Reise ein gemeinsames Frühstück gönnen.“ Sie lächelt, als sie an das kleine Café in der Nähe des Brunnens denkt. Das letzte Mal, als sie dieses besucht hat, ist schon eine Weile her. Aber es ist wirklich urgemütlich.
Gute Idee.“, bestätigt ihre Freundin Anna. „Von dort aus fährt die 15 ja auch ab. Da kommen wir also auch ganz gut zum Flughafen. Welche Uhrzeit sagen wir? Acht Uhr morgens?“
„Klingt gut
.“, spricht Doris in ihr Handy, „Das sollte uns genug Zeit geben. Ich freu mich echt schon! Wird bestimmt toll!



Die beiden Freundinnen plaudern noch eine Weile, bevor sie sich voneinander verabschieden und Doris ihr Handy wieder zur Seite legt. Das wird bestimmt wirklich toll! Ihre Reise nach Schweden. In zwei Tagen geht es los. Noch vor der Sommersaison, aber dadurch ist die Reise auch etwas günstiger.

Ganz aufgeregt holt Doris den staubigen Koffer aus dem Schrank. „Hoffentlich vergesse ich nicht wieder die Hälfte zu Hause!“ Wäre nicht das erste Mal. Letztes Mal hat sie doch glatt ihren Fotoapparat vergessen. Ärgerlich, denn damals hatte sie noch kein Smartphone, um damit Fotos zu machen. Mittlerweile besitzt sie zwar eines, aber auch das ist nicht das neueste Modell. Doris hält nichts davon, ständig der neuesten Technik hinterher zu rennen. Doch dieses Mal kommt der Fotoapparat mit. Sie legt das Gerät in die Seitentasche des Koffers.



Voller Vorfreude packt Doris ihr Reisegepäck, als Marvin ihr Zimmer betrifft. „Krieg ich denn auch etwas Extra-Taschengeld, wenn du dir schon eine Reise gönnt?“, fragt er direkt. Doris seufzt. „Wir hatten doch schon darüber geredet. In der Haushaltskasse ist Geld für dich. Damit du dir deine Einkäufe leisten kannst.“ Hoffentlich wird sich der Junge während der zwei Schwedenwochen nicht nur von Fertiggerichten ernähren. Das wäre eine Schande. Es müssen ja keine Gourmetmenus werden, aber einfache Gerichte sollte er eigentlich selbst kochen können.

Jaa..“, mault Marvin, „aber eben nur für Essen und so‘n Zeug. Ich möchte mir aber auch mal was leisten können. Immerhin hast du schon deine Reise.“ – „Vom Geld, das ich mir selbst verdient habe. Wenn dir dein Taschengeld nicht reicht – das du schon gestern bekommen hast - könntest du dir einen Job suchen. Dann brauchst du auch nichts extra.“ Marvin lässt nicht locker. „Mooom! Ich habe mich in letzter Zeit wirklich gut benommen. Das könntest du doch auch mal belohnen.“ Doris gibt nach. „Also gut. Wenn etwas von dem Einkaufsgeld übrig bleibt, dann kannst du es behalten.“, sagt sie. Dann lernt der Junge wenigstens, sparsam damit umzugehen und auf die Preise beim Einkaufen zu achten. Denn desto mehr wird für ihn übrig bleiben. „Danke Mom!“, ruft Marvin aus und trollt sich wieder. Er hat erreicht was er wollte.



Doris‘ gute Laune kehrt schnell wieder zurück, als sie weiter packt. Bis sie schließlich das Buch über Schweden in der Hand hält, das sie sich von Arnim geliehen hat. Wieder an diesen Mann erinnert, seufzt sie. Wieso ist das Leben so grausam, dass sie sich ausgerechnet in einen Mann verliebt, der längst vergeben ist? Doris ist viel zu anständig, um sich zwischen ihn und Mayve zu werfen. Daher hat sie ihre Schwärmerei auch noch nie vor Arnim zugegeben. „Vielleicht“, so hofft sie, „finde ich irgendwann noch mal jemand anderen. Jemand, der nicht vergeben ist…“

>>> Doris geht nach Kontinent - Europa >>>


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29.09.2024 14:48
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Charakter: Marvin
Geschichtsstrang: Sturmfreie Bude


Marvin blickt auf die drei Fotos, die ihm seine Mutter aus Schweden geschickt hat. „Ha, da hat sie doch mal kapiert, wie das mit dem Smartphone funktioniert!“ Auch wenn sie die meisten Bilder wohl mit ihrer alten Spiegelreflex-Kamera macht, hat sie für die drei Bilder wohl eine Ausnahme gemacht, um ihm jetzt schon etwas zeigen zu können. Ein Grinsen kann er sich nicht verkneifen. Bestimmt hat ihr Anna dabei geholfen. Ein Foto zeigt die beiden Freundinnen grinsend, während ein Teller Köttbullar vor ihnen steht. Die anderen beiden Bilder fokussieren sie sich auf die Landschaft.



Sieht ja ganz nett aus dort. Aber für Marvins Geschmack ist dort etwas zu wenig los. Wenn schon Schweden, warum reist seine Mutter dann nicht wenigstens nach Stockholm? Und nicht igendwo ins Nirgendwo? Da gibt es bestimmt kein WLAN.

Kopfschüttelnd wendet er sich wieder seiner Konsole zu. Wenn es nach ihm ginge, würde er nach Tokio reisen. Vor allem der Ortsteil Akihabara reizt ihn. Mit den bunten Leuchtreklamen und Cosplay-Cafés hat ein Urlaub dort seiner Meinung nach viel mehr zu bieten als so ein See und paar Bäume.



Aber vielleicht könnte er ja dafür sorgen, dass wenigstens hier die Party steigt! Seine Cosplay-Gruppe hat bestimmt Bock, und auf der BBH gibt es sicher auch Interessenten.. In seiner Fantasie malt er sich eine Cosplay/Gaming-Party aus, und Ede macht bestimmt auch den DJ. Irgendwie muss er ja ausnutzen, dass er gerade sturmfreie Bude hat.


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28.11.2024 21:14 (zuletzt bearbeitet: 19.04.2025 16:52)
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<<< Tania kommt von San Myshuno (4) <<<
<<< Jadyn kommt von Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10) <<<
<<< Jordyn kommt von San Myshuno (4) <<<
<<< Ellie kommt von Brindleton Bay Nr. 16 - Tierauffangstation (2) <<<
<<< Blaze kommt von Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Chip und Denize <<<
<<< Charlie kommt von Britechester Nr. 11 (E) - Wohnung von David Janko <<<
<<< Dylan kommt von Britechester Nr. 11 (E) - Wohnung von David Janko <<<
<<< Eliah kommt von San Myshuno (4) <<<
<<< Felix kommt von Glimmerbrook (2) <<<
<<< Dennah kommt von Windenburg - Neue Wege Klinik (2) <<<
<<< Chip kommt von Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Chip und Denize <<<
<<< David kommt von Britechester Nr. 11 (E) - Wohnung von David Janko <<<
Elena - Start

Charaktere: Tania, Jadyn, Jordyn, Ellie, Blaze, Charlie, Dylan, Eliah, Felix, Dennah, Marvin, Chip, David, Elena
Geschichtsstrang: Marvins Cosplay-Party I


Marvin betrachtet sich zufrieden im Spiegel. Er hat sich für ein Cosplay seines Lieblingscharakters Miko entschieden.. dem Helden aus einem seiner Lieblingsspiele auf der Konsole. Er zupft am Kostüm. Ja, das ist ihm gut gelungen. Die Farben stimmen überein. Sogar seine nun rote Haarfarbe passt, die er sich extra für sein Cosplay gefärbt hat. Vielleicht hat er sogar eine Chance auf den Sieg beim Wettbewerb. Doch bestimmt wird es auch viel Konkurrenz geben mit ebenso guten oder vielleicht auch besseren Kostümen. Ihm ist's egal. Er freut sich auf den Spaß. Den ersten Platz abzugreifen ist Nebensache. Für den hat er sogar das Haushaltsgeld genutzt, das Doris ihm hiergelassen hat und einen Gutschein beim nächsten Gamingladen gekauft. Als Preis, den es zu gewinnen gibt. Der knappe Rest des Geldes wird schon noch für Futter reichen für die nächsten Tage. Jetzt fehlen nur noch die Gäste... Die trudeln nach und nach ein. Wie versprochen ist Ede dabei, um den DJ zu machen. Auch Zoe erscheint pünktlich, mit dem versprochenem Knabberzeugs. Die Zwillinge haben Alk mitgebracht. Zufrieden erkennt Marvin, dass einige der Gäste in Kostümen gekommen sind.



Zwar hat Jadyn nicht viel mit Marvin zu tun, aber eine unbeaufsichtigte Party ist gut genug, um von zu Hause zu fliehen. Die Ferien waren anstrengend gewesen. Jeden Tag Gründe zu suchen, um nicht bei Liza im Haus herumzuhängen, artete schon bald in Arbeit aus. Jadyn kann sich nicht erinnern, sich vorher jemals auf Schule gefreut zu haben. Mit einem nagenden Gefühl im Nacken erreicht er die angegebene Adresse. Jordyn wohnt ebenfalls hier. Seit dem Streitgespräch um dessen Auszug hatten sie keinen Kontakt mehr, obwohl Jadyn häufig an seinen Bruder denkt, sieht er nicht ein, warum er den ersten Schritt machen sollte. Es spielt ohnehin keine Rolle, was er tut oder nicht tut - sie finden immer einen Grund, ihm die Schuld für alles zu geben. Einen nervösen Blick in den Innenhof lenkend, hält Jadyn auf die beschriebene Tür zu. Er weiß nicht einmal, in welcher Wohnung Jordyn und Tania 'nur Freunde' sind. Sich einredend, dass es ihm egal ist, erreicht er Marvins Wohnung. Der Typ heißt tatsächlich Minze. Jadyn hatte das immer für einen albernen Scherz gehalten, doch der Name an der Klingel bestätigt es.



Dennah rafft den Mantel zusammen. Volker wollte unbedingt einen Blick auf ihr Kostüm werfen, bevor sie das Haus verlassen durfte. Nur ein lautstarker Wutanfall brachte ihn davon ab. So hätte der Spießer sie niemals gehen lassen. Hinter dem Müllcontainer hatte sie die Wodkaflaschen versteckt, die nun Platz in den Manteltaschen finden. Schlecht gelaunt sitzt sie im Bus und spielt an einem der Etiketten herum. Alkohol ist in den Öffentlichen nicht erlaubt. Bei dem Gedanken daran, rollt Dennah stumm mit den Augen. Wenn sie doch nur endlich achtzehn wäre. Nach etwas mehr als dreißig Minuten Fahrt steigt sie aus und beschließt, die restlichen Stationen zu Fuß zu gehen. Kaum spürt sie den Asphalt unter sich, packt sie eine der Flaschen, um sie zu öffnen. Das typische Vorglühen musste sie ausfallen lassen. Bestimmt hätte die rollende Roberta sie verpetzt. Dass sie ihr Zimmer mit dieser Psychobraut teilen muss, nervt Dennah noch immer. Seufzend setzt sie die Flasche an und kippt den Alkohol in sich hinein, bis ihr die Luft weg bleibt. Das warme Gefühl, das sich in ihr ausbreitet, ist ein guter Anfang. Wenn sie in Partylaune kommen will, muss allerdings noch so Einiges passieren. Zwei Blocks und die halbe Flasche später steht sie vor der Wohnungstür. Ein Latschen wurde auf die Schwelle gelegt, so dass sie einen Spalt offen stehen bleibt. Dennah tritt mit prüfendem Blick ein. Auf dem Boden neben einer Kommode steht eine Umhängetasche herrenlos herum. Die Gäste sind einige Schritte weiter in Gespräche vertieft, so dass sie es wagt, sich vor die Tasche zu knien. Mit einer Hand an ihrem Schuh herumfriemelnd, gleitet die andere geschickt in die Tasche. Zigaretten, ein kleines Buch und anderes Zeug ertastet sie mühelos. Und eine Geldbörse. Dennah ändert ihre Position zum zweiten Schuh, achtet darauf, dass ihr Mantel ihr Tun verdeckt und angelt gekonnt ein paar Scheine aus der Tasche. Tief im Schuh versteckt, sollte die Beute sicher aufgehoben sein. Zufrieden richtet sie sich auf, streift den Mantel ab und gesellt sich zu den Anderen. "Ich hab gehört, hier findet eine Party statt." Mit beiden Flaschen Wodka wedelnd setzt sie ein offenes Grinsen auf.



Tania steht an der Wohnungstür ihrer WG und greift gerade nach dem Schlüssel, als sie durch den Türspalt hinausblickt und Jadyn auf der anderen Straßenseite sieht. Er geht direkt auf Marvins Haustür zu, genau wie sie es vorhatte. Sie hält inne. Für einen kurzen Moment schießen Erinnerungen durch ihren Kopf – Bilder von Gesprächen, gemeinsamen Abenden und die Frage, was sie damals eigentlich an ihm gefunden hatte. Aber all das fühlt sich jetzt weit entfernt und irrelevant an. Ihr wird klar, dass die Zwillinge immer noch im Clinch miteinander liegen. Schnell zieht sie sich zurück hinter die Tür und ruft nach Jordyn. "Rate mal, wen ich gerade gesehen habe?", ruft sie mit gedämpfter Stimme.



Ihr Mitbewohner horcht auf. Das könnte so gut wie jeder sein. Aber wenn sie es so sagt ... "Sag bloß, meine Mom beehrt uns wieder mal." Neugierig nähert er sich Tanias Stimme bis zur Mitte der Couch. Es sähe Liza ähnlich, unangemeldet aufzuschlagen. Sie kann es einfach nicht lassen.

Tania schüttelt den Kopf. "Nein, glücklicherweise ist es nicht deine Mutter, sondern nur dein Bruder Jay." Die Rothaarige kann seine Silhouette erkennen und sieht, wie er mit jemandem spricht. Plötzlich sieht sie Ellie, die fröhlich in die Richtung von Marvins Tür schlendert. "Oh nein und jetzt auch noch seine Ex-Freundin Ellie." Besorgt legt sie die Hand vor den Mund. In ihrem Kopf formt sich bereits das Bild, wie diese Party in einem Drama enden könnte.



Jadyn ist dort? Trocken schluckend wendet Jordyn sich ab, um die Couch zu umrunden und in seinem Sessel Platz zu nehmen. Der Gedanke an Jadyn versetzt ihm einen Stich, dessen Intensität ihn überrascht. Die Funkstille zu seinem Bruder schmerzt ihn mehr, als er zugeben würde. Sie sind Zwillinge - Jordyn hatte immer daran geglaubt, dass sie ein ganz besonderes Band verbindet. Nun zeigt sich, dass es nicht unzerstörbar ist.

"Ellie? Bist du nicht gut mit ihr befreundet?", fragt Jordyn nach. Tania hatte ihm erzählt, dass einer ihrer Mitschüler eine Party veranstaltet. Sie selbst schien bisher unschlüssig, ob sie gehen möchte. "Du kannst ruhig zu ihr gehen. Du musst nicht mit mir hier herumsitzen. Ich werde noch etwas an den nächsten Bewerbungen feilen. Irgendwann muss es ja mal klappen." Jordyn gibt sich optimistisch bei der Jobsuche. In Wahrheit setzt jede Absage seinem Ego zu. Er weiß zwar um seine Einschränkungen, doch er hat hart für gute Noten gearbeitet. Dass alles nun umsonst gewesen sein soll, beginnt, ihn zu deprimieren. Seit einiger Zeit fühlt er sich, als würden die Sims da draußen ihn auf seine Blindheit reduzieren und das Schlimme daran ist, dass er anfängt, es ihnen gleich zu tun.

Tania sieht Jordyn nachdenklich an. "Doch, wir sind gut befreundet ... Aber willst Du denn nicht mitkommen? Du kommst raus, kannst dich ablenken. Ich werde Dir auch Jadyn vom Leib halten." Vorsichtig blickt sie weiter durch die Türe und beobachtet weitere Gäste. Ob auch Nouki und Vero kommen werden?

Vom Leib halten? Das wäre vermutlich nicht nötig. Schließlich ist es Jadyn, der dem Kontakt aus dem Weg geht. Überlegend reibt Jordyn sich die Stirn. "Ich fühle mich nicht wohl dabei.", murmelt er kaum hörbar. Eine Party ist in den eigenen vier Wänden schon eine Herausforderung. Aber in einer vollkommen fremden Wohnung? Gefüllt mit unzähligen, vermutlich angetrunkenen Sims, die entweder nicht auf die Bedürfnisse eines Blinden achten können oder wollen? Je mehr er darüber nachdenkt, desto weniger gefällt ihm die Vorstellung. Aber so wie Tania sich in der letzten Zeit verhält, wird sie nicht ohne ihn gehen. "Ich bräuchte einen Guide.", hört er sich sagen.

Langsam bewegt sich Ellie auf die Wohnung zu. So ganz sicher fühlt sie sich nicht dabei. Sie kennt diesen Marvin nicht einmal besonders gut. Ja, sie hat ihn öfters mal in der Schule gesehen. Aber ansonsten nie viel mit ihm zu tun gehabt. Er geht nun einmal in eine andere Klasse als sie selbst. Sollte sie vielleicht doch lieber umkehren? Sie ist doch eh kein Partysim. Aber andererseits wohnt Tani ja auch in dem Gebäude. Allein wegen ihr könnte sie ja über einen Besuch nachdenken. In Marvins Wohnung angekommen sieht sich Ellie um. Einige der Cosplays erkennt sie, andere hat sie noch nie gesehen. An einem Tisch entdeckt sie ein paar Chips und gönnt sich davon ein paar. Es ist ihr zu viel zu laut und viel zu voll hier. Was für eine bescheuerte Idee, hierher zu kommen... Hoffentlich ist Tani zu Hause, so dass sie zumindest ihre Freundin besuchen kann, wenn sie schon mal hier ist. Bevor sie an deren Wohnungstür klingelt, bleibt Ellie aber noch ein paar Minuten bei Marvin.



Felix freut sich schon auf die Party. Er mag es bunt, und so hat er auch an Verkleidungen Spaß. Dieses Mal hat er sich für Aldric entschieden, einen Nebencharakter aus seiner Lieblingsserie. Der Charakter lebt mitten im Wald und hat einen Raben als Freund und Begleiter, und somit spricht er auch Felix an. Er hat sich extra ein Raben-Plüschtier auf die Schulter seiner Jacke genäht, um das Kostüm zu vervollständigen. Die Musik ist jedenfalls schon mal super, die der DJ ertönen lässt. Gut gelaunt wagt er ein Tänzchen mit einem Mädchen aus seiner Schule, dessen Namen er nicht kennt.



Jadyn fallen beinahe die Augen aus dem Schädel, als er Dennah erblickt. In der Schule fällt sie bereits auf mit ihren gewagten Outfits. Aber die kommen dem, was man Kleidung nennt, zumindest noch nahe. Von dem heutigen Design kann man das kaum behaupten. Die Kleine schreit geradezu nach Aufmerksamkeit. Als aufmerksamer Mitschüler und Gentleman sollte er ihrem Ruf folgen. Sie hat sich so viel Mühe mit dem ... Dress? gemacht, das sollte gewürdigt werden. Selbstbewusst stellt er sich vor ihr auf, so groß und maskulin er kann. "Hey, Dennah. Heißes Nicht-Kostüm." Trocken schluckt er aus dem Gefühl heraus, seine Stimme versagt jeden Moment. "Heute abend bin ich Eva.", entgegnet sie kokett. "Und ich habe eine Menge Sünden zu begehen." Jadyn starrt sie mit leicht geöffnetem Mund an. Alter! Die will es echt wissen. Hinter ihr fällt sein Blick auf einen blauen Schopf. Was zum Teufel macht Ellie hier? Sind ihr etwa die Brettspiele ausgegangen? Flüchtig mustert er ihr Kostüm. Ungewohnt freifzügig. Urteilend hebt er eine Braue in die Stirn. Nicht mal fummeln wollen, aber so bei einer Party auftauchen. "Hey, Hawk.", ruft er zu ihr herüber. "Sicher, dass du so viel Freizügigkeit aushältst? Nicht, dass du dich an deiner eigenen Flamme verbrennst."



Es hatte Ellie Mut gekostet, sich in dieses Kostüm zu wagen. Lucy, die Charakterin, die sie verkörpert, ist so anders als sie selbst. So mutig und selbstbewusst, und stark, mit scharfen Humor und Charisma. Sie ist Ellies Lieblingscharakter aus einer Serie, die sie gerne schaut. Wenigstens für einen Tag wollte auch Ellie in diese Rolle schlüpfen können... Charaktere ausprobieren, die so anders sind als sie selbst. Dass Jay ebenfalls hier ist, hat sie jedoch nicht eingeplant. Verdammt! Sie überlegt ein wenig zu lange für eine Antwort.. Lucy hätte bestimmt viel schneller gewusst, was sie sagen soll! „Wenn sich einer hier einer verbrennt, bist du es, Jay.“, sagt sie schließlich. „Also hau schon ab und geh' jemand anderem auf die Nerven.“ Was für eine erbärmliche Antwort! Ellie schämt sich, dass ihr nichts besseres eingefallen ist. Es ist nun einmal nicht so einfach, in eine Rolle zu schlüpfen.



„Ui, Dennah traut sich aber was!“ Felix beobachtet das Kostüm der Schülerin. Er ist schwul, aber Dennah ist so auffällig, dass er trotzdem nicht drum herum kam, sie zu bemerken. Doch sie reizt ihn nicht genug, lange den Blick auf ihr zu lassen. Aus den Augenwinkeln entdeckt er Marvin, der ganz anders auf Dennahs Erscheinung reagiert. Felix wendet sich schnell wieder seiner Tanzpartnerin zu. Mittlerweile hat er auch ihren Namen erfahren: Elke.

Blaze steht oben am Geländer, vor Chip und Denizes Wohnung und raucht. In der Wohnung unter ihnen steigt eine Party. Das hat er soweit mitbekommen, als ihm im Hof ein Zettel aufgefallen ist, auf dem sie angekündigt wurde. Es wurde darauf hingewiesen, dass es lauter werden könnte und wem das nicht passt, dürfe gern vorbei kommen und ein Bier zur Entschädigung beziehen. Blaze fallen die Leute auf die sich auf die Partywohnung zu bewegen. Oft in Kostümen, mal mehr mal weniger ausgefallen. Er lässt die Asche in den Hof fallen. Die Musik hört er dumpf und sie wird jedesmal klar wenn die Wohnungstür auf geht. Wer dort grade feiert weiss er nicht, aber er ist drauf und dran es heraus zu finden.



Marvin kennt das Mädchen, das hier halbnackt rumläuft, nicht einmal vom Namen. Er hat sie mal in der Schule gesehen, aber sie geht auf eine andere Klasse. Sie jetzt hier auftauchen zu sehen, ist etwas, mit dem er nicht gerechnet hat. Ihr Anblick bringt ihn völlig aus dem Konzept. Nervös spielt er an seinem Kostüm rum, ohne ein Wort zu sagen. Er hat auch weibliche Freunde, mit denen er auf kumpelhafter Basis über alles reden kann. Doch diese 'Eva' erweckt in ihm etwas ganz anderes. Er kann den Blick nicht von ihr abwenden, so fasziniert ist er. Er muss diese Eva unbedingt ansprechen. Marvin nimmt einen Schluck Bier, um sich selber Mut zu machen. Irgendjemand seiner Freunde hatte ein paar Dosen mitgebracht. Bevor er jedoch nur ein Wort sagen kann, bemerkt er in seiner Nervosität den Teppich nicht, über den er stolpert. Durch den Schwung landet der restliche Doseninhalt in ‚Evas‘ Gesicht. Marvin wäre am liebsten im Boden versunken. Er steht auf, murmelt ein verlegenes „Sorry!“, und weicht ihrem Blick aus.

Eine Braue erhoben verfolgt Dennah die unbeholfene Unterhaltung der beiden Mitschüler. Was geht da denn ab?! Stumm mustert sie Ellie - da ihr die Erscheinung trotz blauer Haare nicht viel sagt, geht sie davon aus, dass das Mädchen im echten Leben eher ein Mauerblümchen ist. Der Kommentar des Piraten würde dafür sprechen. Da niemand auf ihr Getränkeangebot reagiert hat, hält sie noch immer beide Flaschen in den Händen. Die angebrochene ansetzend, lässt sie das Gesöff die Kehle herunterströmen. Die letzten Wochen waren, gelinde gesagt, beschissen. Sie hätte viel mehr trinken und alles hinter sich lassen sollen. Scheiß Sulani, scheiß David, scheiß Blaze und scheiß Boom. Beschissenes Scheißheim und beschissener Scheißschulescheiß! Prost! Gerade wendet sie sich augenrollend ab, um herzhaft zu rülpsen, als ihr so ein moppeliger Fatzke entgegenstolpert - mit einer Dose Billigbier in der Hand geradewegs auf sie zu. Die Plörre tropft ihr von der Wange, als sie sich mit arrogantem Ausdruck vor ihm aufstellt und zu dem Kleineren herunter schaut. "Ist das deine Art, ein Date klar zu machen?" Eine Braue zuckt abschätzig in die Stirn. "Und jetzt? Wie gehts weiter? Willst du mich ... a b l e c k e n ...?"



Vom Geschehen an seiner Seite verwirrt, ignoriert Jadyn seine Ex-Freundin. '... a b l e c k e n ...', hallt es in seinem Kopf nach. Und nach. Und nach. "Aaaalter!", entfährt es ihm hauchend. Dennah schenkt ihm einen aufgeheizten Blick. "Ich hab zwei Seiten. Ihr könnt beide ran." Im Bruchteil einer Sekunde ändert sich die Mimik des Jungen von angeturnt zu angewidert. "Alter!!", wiederholt er mit deutlicher Entrüstung, während sein Blick von Dennah zu Marvin springt.

Marvin spürt, wie die Röte in sein Gesicht treibt. Doch so tief ist er dann doch noch nicht gesunken, diese Teenagerin dann auch tatsächlich abzulecken. „Ein Taschentuch wirkt besser, glaub mir.“, sagt er und wirft ihr eine noch nicht angebrochene Packung Taschentücher zu. Lieber gibt er sich cool und tut so, als sei nichts gewesen, als sich nur noch mehr zum Affen zu machen. Er wird abgelenkt, als weitere Gäste reinströmen. Viel mehr, als er ursprünglich erwartet hatte! Marvin schielt zu Ede, der weiter am DJ-Tisch steht und sich nicht davon stören lässt, dass es hier immer voller wird. Und auch Marvin muss grinsen. Er wendet seinen Blick zu ‚Eva’, mit neuem Mut. So ein Versager kann er ja nicht sein, wenn seine Party so gut ankommt.

Der arme Trottel, denkt sich Jadyn. Er kann doch diese Bombe nicht mit Taschentüchern abspeisen. Beherzt legt er einen Arm um Dennahs Hüfte und schiebt sie den Flur entlang. "Komm, wir gehen mal ins Bad.", grinst er selbstgefällig. "Da gibt's bestimmt bessere Methoden, dich von all dem Schmutz zu befreien." Halbwegs zufrieden lässt sie sich von dem Typen mitziehen. Er ist alles andere als schüchtern. Vielleicht kommt sie heute endlich mal wieder auf ihre Kosten. Mit den Weichbirnen im Heim ist einfach nichts zu anzufangen. Im Vorbeigehen huscht ihr Blick über einige Hinterköpfe, die sich an den Getränken tummeln. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubt sie, jemanden erkannt zu haben, doch die Zeit reicht nicht aus, um zu reagieren. Den Gedanken verwerfend folgt sie dem Jungen an ihrer Seite. Was hätte Blaze hier schon zu suchen? So verzweifelt ist er nicht.



Marvin sieht den beiden nach, wie sie Richtung Bad verschwinden. Er könnte versuchen, seine Eva doch noch zu überzeugen, doch er respektiert auch ihren Wunsch. Offenbar will sie nichts mit ihm zu tun haben. Nun gut. Dann eben nicht. Stattdessen kommen ihm andere Gedanken. So langsam verliert er die Übersicht bei so vielen Gästen. Hoffentlich kommen jetzt nicht noch mehr. Es ist jetzt schon viel zu voll! Um sich abzulenken, beschließt er, noch einmal die Cosplay-Show-Vorbereitungen zu überprüfen. Jeder Gast darf eine Stimme abgeben um sein Lieblingskostüm zu wählen. Hoffentlich haben die Leute Spaß!

"Fish ist fun, I like to fish...duda, dudaa...helps to make a dish delish...dudaa, dudaa..." Singend umtanzt Foghorn Leghorn Dylan seine Ms.Prissy Karlotta und schwenkt dabei das Hühnerhinterteil. Die beiden sind Lieblingscartoon Charaktere von ihm aus Kindertagen und perfekterweise mag Charlie sie auch. "Ich find du solltest öfter so eine Brille tragen.", neckt er sie und schiebt den Zwicker noch ein bisschen weiter Richtung ihrer Nasenspitze. "Ich steh auf intellektuelle Hühner mit Häubchen." Geschickt weicht er ihrem Knuff aus, stoppt vor Marvins Haustür und reicht ihr lachend eine bereits geöffnete Weinflasche. "Cheers. Auf unsre erste gemeinsame Party." In einer geräumigen Tasche seines Kostüms, steckt noch eine Flasche Wodka, die ihm ein Kumpel besorgt hat. Dylan trinkt selten Alkohol, aber auf einer Party kann mans schon mal krachen lassen.



"So so,", Karlotta lacht herzhaft, "intellektuelle Hühner mit Häubchen, ja? Ich hatte mehr von dir erwartet." Die Brille bis zum Äußersten der Nase schiebend, schaut sie ihn über die Gläser hinweg streng an, als sie ihm die Flasche abnimmt. Wein ist nicht das Getränk ihrer Wahl, aber sie hat schon jetzt großen Spaß mit Dylan und lässt sich mitreißen. "Und darauf, dass noch viele weitere folgen mögen." Mit spitzen Lippen trinkt sie direkt aus der Flasche, schmiegt sich dann an das Gockelkostüm an, um ihn zu küssen, doch es scheitert an den Ausmaßen der Verkleidungen. Auf Zehenspitzen in die Höhe reckend, verliert Karlotta das Gleichgewicht, stolpert eine Fußlänge nach vorn und kann sich gerade noch am Anzug des Hahnes festhalten, reißt ihm dabei aber zwei lange rote Federn aus, die sie zuvor liebevoll am Hinterteil befestigt hatten. Mit großen Augen schaut sie zwischen Dylan und der Dekoration in ihrer Hand hin und her. "Oh nein! Ich hab dich entmannt. Und dabei haben wir uns so viel Mühe gegeben."

Sie ist einfach zum anbeißen. "Wie grausam von dir!" Energisch zupft Dylan eine der Federn aus Charlies Faust und kitzelt damit ihre Nasenspitze. "Vielleicht kann man damit ja noch was anstellen auf der Party.", grinst er und drückt den Klingelknopf. Kurz darauf winkt irgendjemand sie in die Wohnung. Dylan platziert den Wodka auf einem Tisch mit einer kunterbunten Vielfalt an Getränken und sieht sich neugierig um. "Sturmfrei sinnvoll genutzt und.." Er stockt, als er Dennah erblickt und vergisst für einen Augenblick was er sagen wollte.

Karlottas Blick folgt dem von Dylan. Auch ihr steht für einige Sekunden der Mund offen. "Was zum Geier ..." Mit dem Ellenbogen knufft sie einige Male in Dylans Rippen, ohne zu bedenken, dass er es in dem dicken Kostüm vermutlich nicht einmal spürt.

Felix lässt sich von all dem nicht stören. Nach der Zeit im Wald tut es ihm wirklich gut, mal wieder unter Leute zu kommen. Er nimmt Elkes Hand, tanzt mit ihr zur Musik. Bis er ihren Blick bemerkt. Er verdrängt den Gedanken. „Der DJ versteht wirklich sein Handwerk!“, versucht er Smalltalk anzufangen. Elke sieht ihm tief in die Augen. „Nicht nur der!“, haucht sie. Verführerisch beugt sie sich zu Felix vor, der nun keine Zweifel mehr daran hat, was sie versucht. Mit einem „Sorry, bin schwul!“, löst er sich schließlich doch noch von der Verbindung und lässt seine Tanzpartnerin stehen, die ihm verdutzt hinterher sieht. „Dein Verlust!“, hört er sie noch sagen.



Eliah folgt den Teenagerin zur Tür herein. In San Myshuno hatte er sie von der Party reden hören, in ihren Kostümen. In der Hoffnung, eine Möglichkeit zum Freibier und Futter zu kriegen, folgte er ihnen. Bis sie ihn schließlich doch noch bemerkten und drauf ansprachen, ob er ebenfalls auf dem Weg zur Party sei. Eliah lächelt bei der Erinnerung. Er hat einfach so getan als wüsste er genau, wo diese Party ist und sich ihnen einfach angeschlossen. Ist nicht das erste Mal, dass er mit der Bahn schwarz fährt. Zum Glück kam auch kein Kontrolleur. Nun steht Eliah hier und sieht sich um. Die Musik ist laut und gut, das ist schon mal ein Pluspunkt. Etwas enttäuscht ist er, als ihm auffällt, dass die meisten hier noch unter 18 sind. Doch er sieht jung genug aus, um unter ihnen nicht weiter aufzufallen. Wie immer, wenn er sich selbst irgendwo einlädt, bleibt er am Anfang erst mal im Hintergrund. Anstatt sich direkt ins Getümmel zu stürzen bleibt er beim Beobachten. Gut, dass es hier genug Knabberzeug und Trinken gibt. Ein weiterer Pluspunkt.



Blaze wirft den Stummel in den Hof, steckt die Hände in die Taschen und folgt dem Geländer nach unten. In ein Kostüm würde er sich nicht mal zwängen wenn er noch eins hätte. Das erinnert ihn total an die Brindleton. Er schliesst sich ein paar Leuten an die die Wohnung betreten und steht schlussendlich in mitten einer klassischen Hausparty. Musik, rote Plastikbecher, kaum ein Zentimeter Platz ohne angerempelt zu werden. Sein Blick schweift kurz nichtssehend über die Gesichter, dann bewegt er sich durch die Menge zu den Getränken. Mit einem Becher in der Hand, dreht er sich um, nippt daran und verschafft sich gleichzeitig nochmal einen Überblick. Jetzt fallen ihm doch noch bekannte Gesichter auf die in wilden Kostümen stecken.

Ellie blickt Jadyn hinterher. Er hat keinen weiteren Kommentar abgelassen und ist abgehauen. Sie kann sich ihr Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht war ihr Auftritt ja doch nicht so peinlich wie sie dachte und er hat nun wirklich nichts mehr zu sagen! Vielleicht sollte sie wirklich einfach mehr Mut zeigen. So schwer scheint es ja nicht zu sein, das zu bekommen, was man möchte. In ihrem Fall Ruhe von ihrem Ex. Vielleicht hat er auch einfach das Interesse verloren. Ellie ist es egal. Das Ergebnis passt. Ellie kann Tania immer noch nicht erblicken. Ob sie wohl bei sich zu Hause ist? Die Menschenmenge bedrückt sie nur und es ist deutlich, dass sie sich hier fehl am Platz fühlt. Doch als sie Charlie in ihrem Hühnerkostüm erblickt, stiehlt sich doch noch ein Lächeln in ihr Gesicht. Sie erinnert sich daran, wie die Asiatin ihr bei Jay geholfen hat. „Hi!“, sagt sie grinsend zu ihr und auch zu Dylan. Und muss schmunzeln. „Interessante Kostümwahl.“



"Ellie,", herzlich drückt Karlotta das Mädchen an sich, "du siehst ja heiß aus." Verspielt richtet sie die Brillengläser und schickt ein vergnügtes Zwinkern zu Dylan. "Wir haben festgestellt, dass wir beide früher die Looney Toones rauf und runter gesehen haben. Da lag das hier irgendwie nahe. Und du ... bist diese Superagentin oder? Mein Bruder steht total auf die Serie. Er würde ausflippen, dich so zu sehen." Als hätte sie ein Geistesblitz getroffen reißt sie die Augen auf. "Oh, warte. Lass uns ein Bild machen. Das schick ich ihm dann. Der wird staunen."



„Ja, genau!“
, lacht Ellie, „Ich mochte Lucy schon seit der ersten Folge! Nein, ich bewundere sie. Da fiel mir die Kostümwahl nicht schwer.“ Sie freut sich, dass ihr Charakter erkannt wurde. „Sie setzt sich immer für andere ein und dass sie trotz all ihrer Stärke auch Ängste und Schwächen kennt, macht sie umso greifbarer.“ Sie legt ihren Arm um Charlie, und zeigt das Victory-Zeichen.. so wie es auch für Lucy typisch ist. Für das Foto.

Dylan beobachtet die Vorgänge um Dennah stirnrunzelnd. Was geht bei der? Er kennt sie nicht gut, aber das hat sie nicht nötig. Das hat kein Mädchen nötig. Aus irgendeinem Grund ist sie Kamikaze mäßig unterwegs Richtung Absturz und wohl auch schon gut angeschickert. Es ist ihm beinahe körperlich unangenehm, als er sieht wie Jay sie Richtung Bad lotst. Nicht sein Bier, aber... „Klar, dass Jay das ausnützt. Bloß nichts anbrennen lassen.“, sagt er mit Abneigung in der Stimme und dreht sich zu Charlie um, nur um festzustellen, dass Ellie sich zu ihnen gesellt hat. Jadyns Ex. Sofort erinnert Dylan sich an die Geschichte, als Charlie sie verteidigt und Jay eine gelangt hatte. Aus Gründen...

Ellie hört, wie Dylan über Jay spricht, kommentiert dessen Aussage aber nicht weiter. Doch sie stimmt Charlies Freund bei dessen Einschätzung durchaus zu. Klar, Jay lässt wirklich nichts anbrennen. Gut, dass sie ihn los ist.

Weil er nicht weiß, ob Ellie seinen Kommentar mit bekommen hat, nickt er ihr nur zu und hebt die Flügelhand für ein kurzes Winken. Unter der Hahnmaske sieht man glücklicherweise nicht, dass ihm die Situation unangenehm ist. „Ich geh uns mal Knabberzeugs holen.“, sagt er leichthin und steuert in der völlig überfüllten Küche den Tisch mit den Leckereien an. Marvins Mutter wird sich freuen, ist sie nicht Köchin? Beiläufig öffnet Dylan ein paar Schranktüren und linst kurz hinein. Lebensmittelvorräte, Mehl, Hüsenfrüchte. Teller, Gläser, Tassen. Putzzeug, ein Gummistößel, Kernseife. Alles klar. Bewaffnet mit einer Tüte Chips und Salzstangen, bleibt er kurz auf Abstand zu den Mädchen und hofft, dass deren Unterhaltung seine Bemerkung in den Hintergrund drängen wird. Neben ihm nippt ein Typ an seinem Bier, der dunkel Erinnerungen weckt. Der war mal an der Brindleton und wurde geschmissen? Das Bild wird klarer. Ein guter Kumpel von Chip und derjenige, der an Halloween in der Schule die Farbbombe platzen lassen hat. So wurde es jedenfalls herum erzählt. Ein kurzer Blick zu Charlie zeigt, dass sie immer noch in ein Gespräch mit Ellie vertieft ist. Um Zeit zu schinden, prostet er ihm zu. „Hi, gibt’s Pläne für ein Blutbad heute? Oder nur gechillt Party genießen?“



Ein Kerl spricht ihn an und Blaze hat keine Ahnung wer das ist. Offenbar jemand der die Halloweenparty an der Schule miterlebt hat... Das erinnert ihn sofort an Viola. Er trinkt und wendet sich wieder der Masse zu. "Damit ich mir wieder das mimimi der gesammten Belegschaft hier anhören darf, weil keiner n bisschen Spass an Halloween versteht? Ne passt schon..." sagt er genervt. "Mehr als Freibier brauch ich heute nich." seine Worte klingen wie eine Lüge.

Unter seinem Kostüm muss Dylan unwillkürlich grinsen. "Ganz ehrlich? Egal was du machst oder nicht machst. Irgend 'n mimimi hat man doch immer am Hals, irgendeiner hat immer was zu kamellen. Ich fands geil." Er hält dem Typ die halbleere Weinflasche hin zum anstoßen. "Ich bin Dylan." Er erfährt, dass der andere Blaze heißt und hebt nochmal die Flasche. "Bis später, irgendwas geht bestimmt noch." lacht er, trinkt einen großen Schluck und schiebt sich durchs Gedrängel zurück zu Charlie und Ellie, die immer noch unten an der Treppe im Flur stehen. Er drückt jeder eine Flasche Bier in die Hand und prostet den beiden mit Wein zu. "Wollen wir nach oben gehen? Gucken was da so geht? Hab Proviant." Hammerkostüm von Ellie bemerkt er jetzt erst. Was ist aus der grauen Maus geworden? Wenn da auch nur ein bisschen was verrutscht, wird's peinlich...und interessant, denkt er amüsiert und zieht Charlie zur Seite, weil jemand stürmisch die Eingangstür aufreißt und Tanias Rotschopf sich in die Menge schiebt. Sie ist in Begleitung von jemandem. Ist das ein Blindenstock in der Hand von dem Jungen? Verdammt mutig..das wird noch ein Höllengedränge überall werden heute. "Oben sind glaub noch weniger Leute!", brüllt er Tani ins Ohr und zieht gleichzeitig Karlotta am Flügel Richtung oberer Stock. Er will endlich los legen mit ihr. Wenigstens tanzen.



"Tolle Idee, danke dir." Karlotta gibt Dylan einen Kuss auf den Schnabel, ehe er sich davon macht. Zwei Sekunden lang schaut sie ihm selig hinterher. Sie mag Dylan und je mehr sie mit ihm unternimmt, desto inniger wird dieses Gefühl. Der Facettenreichtum, der in ihm verborgen ist, bewegt und erfüllt Karlotta. In ihm erkennt sie nach und nach all die Dinge, die von Bedeutung sind. Ohne es zu bemerken, legt sich ein warmes Lächeln in ihr weiß geschminktes Gesicht. Es fällt ihr schwer, den Blick abzuwenden, als sie sich schließlich wieder Ellie und dem Foto widmet. "Das sieht super aus.", sagt sie mit beinahe verträumter Stimme. "Wenn du mir deine Nummer gibst, schick ich es dir."

Ellie zögert nicht lange. Sie gibt Charlie ihre Nummer. „Ich bitte darum.“, sagt sie grinsend. „Sonst glaubt Ben mir doch nie, dass ich mich getraut habe, dieses Kostüm zu wählen!“ Auch wenn die erste Begegnung mit Jay nicht so gut abgelaufen ist, beschließt Ellie, das für den Rest des Abends zu ändern. Vielleicht kann Lucy ihr wirklich helfen, wenn sie in ihre Rolle schlüpft.

Marvin geht in sein Zimmer, öffnet seine Schreibtischschublade. Gut, der Gutschein ist noch immer da. Auch das Geld für seine Einkäufe. Er schließt die Schublade ab und nimmt den Schlüssel an sich. Bei so vielen Leuten, die er nicht kennt, ist es ihm lieber so. Im Zimmer ist eine Behelfsbühne aufgebaut, und noch ist nichts passiert. Einige Gäste tanzen bereits auf der Tanzfläche.. Marvins Nervosität schwindet. Was ist nur los mit ihm? Läuft doch alles super!

Macht Platz für Miko!“, ruft er aus und zitiert damit den Charakter, den er verkörpert. Rasch gesellt er sich mit seinem Kostüm auf die Tanzfläche. Als er jemanden im Ullia-Kostüm entdeckt- einer anderen Figur aus dem selben Spiel – ist er hin und weg und hat seine 'Eva' längst wieder vergessen. Er kennt die Schülerin aus seiner Cosplay-Gruppe, doch dass die sich auch für 'Echoes of the Lost Age' interessiert, hat er nicht gewusst. Das Spiel ist schon etwas älter, und nicht mehr ganz so bekannt, auch wenn es nach wie vor sein Lieblingsspiel ist. Er nähert sich 'Ullia'. „Möge der Uralte über dich wachen!“, spricht er sie mit der traditionellen Begrüßungsfloskel dieser fiktiven Welt an. Und er freut sich, als er sieht, wie sich das Gesicht des Mädchens erhellt und sie genau so auf diese Begrüßung antwortet wie die Charaktere des Spiels: „Wie es seit den Äonen gewesen ist.“



Die Tür ins Badezimmer aufgestoßen erblickt Jadyn eine kleine Gruppe Teenager, die sich, leicht über die Ablage gebeugt, in der rechten Ecke versammelt haben. Einer der Köpfe hebt sich neugierig, taxiert die Neuankömmlinge und widmet sich wieder dem, was die Gruppe im geschlossenen Kreis verbirgt. Vorgeblich um Dennahs Wohlbefinden bemüht, schiebt Jadyn sie sachte zum Waschbecken, wo sie ihr Gesicht waschen kann. Im Handumdrehen hat sie alles erledigt, wendet sich provokant zu dem Mitschüler herum und fragt: "Und was jetzt, du Superheld? Hast du genug Arsch in der Hose, dieses Gipfeltreffen der Langweiler in eine richtige Party zu verwandeln?"



Selbstsicher hebt sich ein Mundwinkel in Jadyns Gesicht. Die Kleine will Party - die soll sie bekommen. Ihren Körper gegen das Waschbecken drängend, presst er den Mund leicht geöffnet auf ihren. Ohne zu zögern, schlingt sie die Arme um seinen Hals und lässt ihn gewähren. Augenblicklich schießt das wohltuende Kribbeln durch ihren Körper. Sie hat viel zu lange nicht rumgemacht. Sie wäre absolut bereit, ihn hier und jetzt zu vernaschen - vor den Augen der Anderen. Fordernd zieht sie ihn ein Stück näher an sich heran, bis Jadyn sich widerwillig von ihr löst. Er hat den Sturm in ihr unterschätzt. Mit einer Kopfbewegung zu der Gruppe hinter ihm, deutet er sein Unbehagen an, Publikum im Nacken zu wissen.
Augenrollend sackt Dennahs Oberkörper ein Stück zusammen. Seufzend schlängelt sie um ihn herum, ergreift seine Hand und zieht ihn hinter sich her, in den Flur. Die Musik stoppt, was einige der Gäste zu Pfiffen und Rufen animiert, kurz darauf hallt der undeutliche Monolog des Gastgebers die Treppe herunter. 'Was ein Lappen.', findet sie, schlägt den Weg nach oben ein und wird erst bei der Verkündung eines Gewinns aufmerksam. Vermutlich ein Stück Pizza oder irgendetwas total Peinliches. Obwohl sie sich ziemlich sicher ist, dass der Preis den Aufwand nicht wert ist, kommt eine gewisse Neugierde in ihr auf. Der Gedanke, dem Lulatsch die Frage entgegenzubrüllen streift sie, erscheint ihr aber zu uninteressant. Gerade beginnt Locke, sich zu präsentieren, als Dennah, noch immer Jadyn im Schlepptau, das andere Zimmer erreicht. Drei Mädchen sitzen auf dem Bett, eines heulend, die anderen gehen offenbar der Aufgabe von guten Freundinnen nach. "Verzieht euch!", zischt Dennah, ohne eine bestimmte von ihnen anzusehen. Wie einen willenlosen Gegenstand schiebt sie den Jungen an ihrer Hand in den Raum. "Na los! Heult wo anders.", drängt sie, als sich nichts tut. Die Mädchen stehen auf und schleichen davon - irgendetwas zwischen irritiert und angewidert.


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28.11.2024 21:17 (zuletzt bearbeitet: 28.11.2024 21:22)
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Charaktere: Tania, Jadyn, Jordyn, Ellie, Blaze, Charlie, Dylan, Eliah, Felix, Dennah, Marvin, Chip, David, Elena
Geschichtsstrang: Marvins Cosplay-Party II


Ein leichter Griff mit der freien Hand an Tanias Oberarm, registriert Jordyn dumpfen Partylärm irgendwo vor sich. Unzählige Stimmen reden und lachen durcheinander, ohne dass er einzelne Worte aus der Masse filtern kann. Eine Wand aus gedämpfter Musik scheint das Geschehen einzuzäumen. Tania bleibt stehen und Jordyn tut es ihr gleich. Die Finger fest um den Blindenstock gekrallt, hält er die geschlossene Faust vor dem Brustkorb. Nach all den Jahren fühlt sich diese Pose so natürlich an, wie der imaginäre Schutzschild, den sie vor ihm errichtet. Trotzdem kämpft Jordyn gegen die stetig wachsende Unruhe an. Er sollte nicht hier sein. Das ist ein Fehler. Er sollte umkehren. '...mit einem behinderten Jungen zusammen ziehen?' Seit Wochen hallen die Worte von Herrn Winter in Jordyns Gedanken wider. '...nicht einmal, wie hübsch du bist ...' Dieser unsympathische, engstirnige Mann hatte von Anfang an recht. Noch immer ist es dem Teenager nicht gelungen, eine Arbeit zu finden. Im Haushalt kann er nur wenig helfen und außer seinem Gehör kann er Tania nichts bieten. Er schafft es nicht einmal, sie zu einer einfachen Party bei den Nachbarn zu begleiten. Er ist ihr kein Freund. Er ist ihr eine Last. So wie es ihr Vater vorausgesagt hat. Das schmerzt am meisten. 'Er kann nicht einmal sehen, wie hübsch du bist.' Die düsteren Gedanken weit ins Innere verdrängend, atmet Jordyn tief ein. Der Duft von Tanias Haar mischt sich in seine Wahrnehmung. 'Es ist rot.', erinnert er sich an ihre Worte vor langer Zeit.



Den Drang unterdrückend, nach ihrem Haar zu tasten, zuckt Jordyn unmerklich zusammen, als die Geräuschkulisse ihm plötzlich klar und deutlich entgegenschlägt. Jede Faser seines Seins vibriert vor Alarmbereitschaft und Angst, vor dem, was geschehen könnte. Was würde Tania über ihn denken, wenn er fort ginge? Er muss sich zusammenreißen. Er darf sich nichts anmerken lassen. Sie soll nicht denken, er sei schwach.

'Ich kann mich um ihn kümmern.' Tania setzt sich in Bewegung und Jordyn folgt ihr. Süßliche Schwere liegt in der warmen Luft, Aromen von Alkohol, Zigaretten und frischem Schweiß mischen sich darunter. Laute Musik dröhnt von links in sein Ohr, während sein ganzer Körper das Vibrieren der sich überlagernden Bässe auffängt. Stimmen von allen Seiten machen das Chaos komplett. Nicht fähig, sich in irgendeiner Weise zu orientieren, wagt Jordyn nicht, sich vom Fleck zu rühren. "Hey, wie cool, dass du auch da bist." Eine weibliche Stimme, recht hoch oktaviert, hebt sich unwirklich von der Masse ab. Spricht sie mit ihm? Wer ist sie? Kennt er diese Stimme? Etwas berührt ihn am Oberarm. Was sich vertraut anfühlen soll, wirkt in seiner gestressten Wahrnehmung aufdringlich. Verunsichert beschließt er, nicht gemeint worden zu sein und konzentriert sich darauf Tanias Arm an den Fingern zu spüren. Zaghaft machen beide ein paar Schritte weiter in die Wohnung. Die Musik wird lauter, das Gebrabbel der Anwesenden unklarer. Ein glatter Gegenstand wird an seine Finger geführt - die Finger, die sich an die vertraute Wärme seiner Freundin absichern und nun wie aus Reflex loslassen, um den Gegenstand entgegenzunehmen. Ein Glas. Zaghaft kriecht der Zeigefinger bis an die Kante, über sie hinweg und stippt in eine Flüssigkeit. Wasser? Saft? Alkohol? Jordyn führt das Glas höher zum Gesicht, riecht etwas Süßes und zweifelt. Was ist das? Und wer hat ihm das gegeben? Und ... wo ist Tania?



Tania wirft Dylan noch einen kurzen Blick zu. "Klingt gut!" Gerade will sie Jordyn mit sich ziehen, als plötzlich ein verkleideter Sim mit einem glitzernden Umhang direkt zwischen sie und Jordyn tritt und die Verbindung zu ihm abreißt. Aufgeregt sucht sie Jordyn, als der Typ ihm ein Glas in die Hand drückt. "Was soll das werden?", ruft Tania und schiebt sich dicht an den Sim heran. "Was ist das?" Amüsiert zieht der Sim seine Augenbraue hoch. "Alkokol." Ärgerlich starrt sie den Typ mit zusammengekniffenen Augen an. "Das muss doch nicht sein!" Dieser wendet sich von ihr ab. "Alles gut?", fragt sie ihren Mitbewohner.



"Ja. Alles gut.", lächelt Jordyn, obwohl ihm nicht danach zumute ist. Es gefällt ihm hier nicht. Scham gesellt sich zu der Überforderung. Zwar ist er Tania dankbar, dass sie auf ihn achtet, doch fühlt er sich mehr und mehr unselbständig, entmündigt und bloßgestellt. Ihre Beziehung entwickelt sich zu etwas, das einem Babysitter-Job ähnelt. Was wäre, wenn er das - was auch immer es war - hätte trinken wollen? Hätte sie es ihm untersagt? Die Predigten seiner Mutter hallen in seinen Gedanken. Anweisungen, was für ihn nicht gut, oder sogar gefährlich ist. Er zog mit Tania zusammen, um frei zu sein. Aber wird er das jemals?

Marvin gibt Ede das vereinbarte Zeichen. Der DJ spielt den laufenden Song noch zu Ende, macht dann aber Pause. Nun, da die Musik pausiert, ist es einfacher für den Gastgeber, die Aufmerksamkeit der Gäste zu erhaschen. Ede reicht ihm das Mikrophon, das er mit dem portablen DJ-Pult mitgebracht hat. Während sich der DJ nun seiner wohlverdienten Pause widmet und sich mit Essen und Trinken versorgt, übernimmt Marvin das Wort. Feierlich, mit lauter Stimme, und mit einigen ausladenden Gesten, zeigt er auf die Tanzfläche, die nun wieder frei ist. „Es geht los, Leute!“, ruft er aus, „Die Cosplay-Show!“ Er grinst voller Vorfreude. Es ist Marvin nie schwer gefallen, den Showmaster zu spielen. „Diese Fläche hier.. ist die Showbühne!“ Eine richtige Bühne hat er aus Platzgründen nicht aufbauen können, doch die Tanzfläche bietet eine Ersatz-Möglichkeit. „Jeder der möchte, darf nun eine Show zu seinem Cosplay-Charakter aufführen.“ Nun denkt Marvin an Foghorn Leghorn und Miss Prissy, die er aus den Augenwinkeln vorhin gesehen hat. Die haben sich bestimmt bewusst für Partnerkostüme entschieden und es ist kein Zufall. „Ihr könnt die 'Bühne' auch zu zweit nutzen!“, ruft er dabei aus, „Ganz wie ihr wollt!“ Marvin macht eine kleine Pause, dann fährt er fort: „Und am Ende der Show hat jeder eine Stimme, der dann sein Lieblingscosplay wählen darf – unabhängig davon, ob er selbst aufgetreten ist oder nicht. Je nachdem, was euch lieber ist, kann die Wahl öffentlich oder im Geheimen stattfinden. Nur bitte wählt jemand anderen und nicht euch selbst. Es gibt auch einen Preis zu gewinnen.“ Diese kleine Out-of-Charakter-Phase war notwendig. Doch nun schlüpft Marvin wieder zurück in seine Rolle als Miko, als er laut verkündet: „Möge der Uralte euch Glück bringen! Wer wagt es zuerst, sich dem kritischen Blick des Pantheons zu stellen?



Als Unkostümierter, sieht Blaze dem Hahn hinterher als dieser weiter zieht. Er kann mit der Unterhaltung nicht viel anfangen. Genau so wenig wie mit der Show die diese Party massgeblich mitbringt. Das Gehampel auf der Bühne interessiert ihn null und sein Blick wandert über die anderen Gäste. Wie sehr oft, aber ohne echte Hoffnung auf Erfolg, sucht er in der Menge eine hübsche Persönlichkeit die es anzusprechen lohnen würde. So wie es Steph immer gepredigt hatte wenn er sagte das er… Weiter als zu einem imaginären Gespräch in Blaze Kopf, kam er nie. Denn Erfolg hat mit „machen“ zu tun, und selbst wenn er jemanden entdecken würde, scheitert es an diesem Punkt. Seine Gedanken sind halb irgendwo in einer Fantasie in der er mit jemandem auf der Party ein knisterndes Gespräch führt, und halb in der harten Realität in der sowas auf keinen Fall passieren wird - so wie immer.. Blaze trinkt das Bier aus, wirkt nach aussen normal, desinteressiert und dreht sich zum Tisch mit den Getränken. Zeit für etwas stärkeres - so als würde es etwas ändern.

Felix denkt an sein Abenteuer im Wald zurück. Hatte er sich die Szene mit dem blauen Vogel nur eingebildet? Oder... Marvins Ausruf holt ihn aus seinen Gedanken. Er mustert die Tanzfläche. Er sieht sich um. Den ersten Schritt zu machen ist nicht einfach, und die meisten Gäste warten erst mal ab. Spontan beschließt Felix, einfach loszulegen. Er betritt die Tanzfläche mit festem Schritt, bevor er es sich noch anders überlegt. Felix lässt seinen Blick schweifen. Er ist es gewohnt, dass man ihn anstarrt, wegen seiner auffälligen Vitiligo-Flecken. Durch den Auftritt kann er beweisen, dass er sich davon nicht unterkriegen lässt.

Felix versucht, seinen Charakter so gut es geht zu verkörpern: Aldrics ruhige Bewegungen und die geheimnisvolle Mimik. Der Charakter wird in 'Der verborgene Pfad' als eher schweigsam dargestellt, doch wenn Aldric etwas sagt, spricht er oft in Rätseln. Das macht den Charakter für Felix so interessant. Denn bisher hat sich immer herausgestellt, dass Aldric mehr weiß als er zeigt. „Die Stille des Waldes spricht zu mir.“, verkündet Aldric geheimnisvoll, „Der Schleier hat sich gelichtet.“ Felix lässt seinen Charakter sich nun abwenden, ganz so, als wollte er die 'Bühne' wieder verlassen. Doch kurz bevor das geschieht, dreht er sich noch einmal zu den Gästen um. Er hebt dramatisch die Hand. „Mortis!“, ruft er aus. Es wirkt so, als rede er mit dem Raben auf seiner Schulter und nicht den Zuschauern. „Höre die Stimmen der Vergessenen und berichte mir!“ Felix macht noch ein Krächzen des Rabens nach und wackelt mit der Schulter, so als wollte er darstellen, dass sich sein Plüschvogel erhebt. Dann endet Felix' Show und er gesellt sich wieder zu den anderen Gästen.



Oh Mann... auch das noch!“, ruft Eliah aus. Am liebsten hätte er sich zulaufen lassen wollen um die Tanzfläche dafür zu nutzen wofür sie eigentlich gedacht ist: Zum Tanzen. Nicht für irgendwelche Cosplay-Szenen. Diese Schauspielerei... diese Masken.. all das kommt ihm falsch vor. So falsch wie die Children of Eternity. Eliah durfte nur bestimmte Serien schauen und eigentlich nur die Bibel lesen. Die Charaktere, die hier so rumlaufen, sind ihm allesamt fremd. Zum ersten Mal fühlt er sich fehl am Platz bei einem Partybesuch. Hätte er doch nur vorher gewusst, was das Thema ist! Wenigstens gibt es hier kostenlose Verpflegung. Und diese ist auch der Grund, warum er beschließt, noch ein bisschen hier zu bleiben. Und wenn es nur für eine Weile ist. Er betrachtet den Jungen schweigend, der gerade die 'Bühne' verlässt. Einige der Gäste geben ihm Applaus, doch Eliah hält sich aus der Sache raus. Er holt sich ein Bier. Ina... sie ist nicht falsch. Sie ist real. Wenn er doch nur wüsste, wo er sie finden kann...



"Hey, wie cool, dass du auch da bist." Niemals hätte Karlotta erwartet, Jordyn hier anzutreffen. Die Frage, ob es eine gute Idee ist, sich in so dichtes Gedränge zu begeben, weicht schnell der Bewunderung. 'Und er ist ja auch nicht allein.' Tania ein freundliches Lächeln zuwerfend, will sie gerade zu einem Gespräch ansetzen, als Dylan aus dem Nichts auftaucht und sie mit ins obere Stockwerk zieht. Oben angekommen, lauscht sie aufmerksam Marvins Ansage und kann sich ein liebevolles Schmunzeln nicht verkneifen. Es ist schon süß, wie sehr er sich bemüht, den Gästen eine gute Zeit zu schenken. Aus den Augenwinkeln vernimmt sie Belustigung und stichelnde Kommentare von Einzelnen, die scheinbar mit dem Wettbewerb nichts anfangen können. Der mangelnde Respekt dieser Leute ärgert sie. Von ihr selbst unbemerkt, krallen sich ihre Finger enger um Dylans Hand. Können die denn nicht einfach die Mühe wertschätzen, die Marvin sich mit dem Programm gemacht hat? Wortfetzen von "Kindergarten", "Nerd-Bullshit" und "Loser" dringen an ihr Ohr.

"Ihr müsst ja nicht mitmachen!", zischt sie schließlich hinter sich, was das Gekicher nur verstärkt. "Was bist du denn?", lacht einer ihr unverblümt entgegen. Anstatt zu antworten, wendet sie sich wieder nach vorn, um ruhige und gleichmäßige Atmung bemüht. 'Vollidioten!' Konzentriert auf Felix' folgende Darbietung gelingt es ihr, den Unmut beiseite zu schieben. Sie kennt die von ihm parodierte Figur nicht, aber der Teil mit dem Raben gefällt ihr. Wie gut, dass es Sims gibt, die nichts auf anwesende Wichtigtuer geben und einfach Spaß haben wollen. Freudig applaudiert sie ihrem Klassenkameraden. "Jetzt wir.", strahlt sie anschließend Dylan an. Die Flügel auf und ab schlagend beginnt sie, ungelenk um ihn herum zu tanzen. Die extra gekauften Schwimmflossen an den Füßen platschen in kleinen tapsigen Schritten, der Po schaukelt wie bei einem Entengang von links nach rechts. An Dylans Seite angelangt, hakt sie sich bei ihm unter und zieht ihn mit sich in langsam umrundenden unbeholfenen Kreisen. "Fish ist fun, you like to fish...duda, dudaa...", quäkt sie nasal und laut genug, dass alle es hören.



Hingerissen greift Dylan die improvisierte Performance auf und stimmt lautstark in das Konzert mit ein. „Helps to make a dish delish..“ -Rechter Flossenfuß vor zurück, vor - „..oooh duda deei....“ - linker Fuß hoch, rechts und links gewinkt und Karlotta mit der gut gepolsterten Hüfte angekickt - „Für Prissy hab ich was entdeckt..“ Dylan greift singend in die Bauchtasche und zieht aus einer darin versteckten Süßigkeitenpackung eine bunte Gummibärchenschlange. Charlie summt auf der Stelle tapsend die Melodie weiter, während er den süßen 'Wurm' verführerisch vor ihrer Nase baumeln lässt. „Dudaa, dudaa..“ Prissy schnappt mit einer Geschicklichkeit, die einen Frosch vor Neid erblassen ließe, ein Ende der Nascherei, Foghorn Leghorn das andere. Die Hühnerhinterteile schwenken behäbig von links nach rechts, die Gummiflossen schlagen patschend den Takt dazu. Genüsslich schnäbeln sich die beiden Zentimeter für Zentimeter entgegen, bis Dylan enttäuscht feststellt, dass seine Maske den ersehnten Lippenkontakt verhindert. Mit einem triumphierenden 'Quak', zieht Charlie den letzten Teil des 'Wurms' in den Mund und zwinkert ihm vergnügt grinsend zu. „..weil der Wurm ihr köstlich schmeckt, du da, duda, deeeiiiiii.“ Dylan ergreift trällernd Karlottas Hand und schwingt sie einmal im Halbkreis, ehe sie sich Flügel schlagend vor dem Publikum verbeugen.



Lachend fällt Karlotta ihrem Freund in die Arme. Was für ein Spaß! Herumwirbelnd zieht sie ihn an den Rand des Geschehens, wo sie ihm einen dicken Schmatzer auf die Wange drückt. Ihre Hände liegen in seinem Nacken, ihn sanft zu sich herunterziehend und ihre Augen funkeln ihn warm an. Er ist so lustig. Und süß dazu. Verträumt zeichnet Karlottas Blick die Konturen seines Mundes nach. Diese weichen Lippen, die sich so gut auf ihren anfühlen. "Ich bin so durzig.", fiepst sie mit heiserer Stimme nahe Dylans Ohr. Eine Hand gleitet seinen Arm entlang, bis zur Weinflasche, die er wieder festhält. "Darf ich einen Schluck?', blinzelt sie und stellt kurz darauf fest, dass Wein nicht das beste Getränk ist, um Durst zu stillen. Dennoch ist sie vorerst zufrieden.

Ellie klatscht aufgeregt bei der Performance von Charlie und Dylan. Sie bewundert die beiden für ihren Mut. Sollte sie es vielleicht doch wagen, auch selber auf die Bühne zu treten? Aber die Serie „Steel Pulse“, aus der Lucy stammt, ist bekannt. Jedem wird auffallen, wenn sie ihrer Figur nicht gerecht wird.. Ellie schließt die Augen. „Du kannst das, Ellie!“ Sie spricht diese Worte laut aus, so dass sogar einige der Gäste das mitbekommen und sie anschauen. Ellie ignoriert die Blicke, während sie versucht sich selbst Mut zu machen. Halb enttäuscht, halb erleichtert, sieht Ellie, wie jemand anderes nun sich der Tanzflächen-Bühne nähert. Sie hat ihre Chance vertan.

„It’s-a me, Mario!“ Ein leichtes Grinsen huscht über Ellies Lippen, als der berühmteste Klempner der Welt auf die Bühne hüpft.. im wahrsten Sinne des Wortes. Der Partygast hat das Super-Mario-Kostüm bis ins kleinste Detail übernommen – samt Schnurrbart. Er macht sogar die Hüpf-Geräusche des Spiels nach, hüpft auf imaginäre Gegner. Bis er schließlich einen Plastikpilz herausholt und so tut, als würde er in diesen beißen. „Mama-Mia!“ Nun streckt sich Mario um größer zu wirken, hüpft weiter, und macht sich schließlich wieder davon, indem er die Geräusche nachmacht, wenn Mario durch eine Röhre verschwindet.



Ellie lacht und klatscht. Super Mario war eine willkommene Abwechslung zu den eher tiefgründigen und ernsten Charakteren, die die meisten anderen Cosplay-Gäste verkörpern. Und wenn Mario über sich hinauswachsen kann, dann schafft sie das auch – auch ohne Pilz! Ein letztes Mal umfasst Ellie ihr Handgelenk um sich Mut zu machen. Sie stellt am Handy einen Timer ein, der es klingeln lässt. Dann betritt Lucy die Bühne.

Beschwingt eilt die Superagentin auf das feindliche Gebiet. Leise, sich umsehend. Lucy findet schließlich das, was sie sucht: Das Datenpad, das Zugang zum Geheimraum ermöglicht. Ellie denkt an die Staffel zurück, als diese Szene in der Serie lief und versucht, sich in Lucy hineinzufinden. Sie erinnert sich daran, dass Lucy oft als kleine Geste ihre Brille zurück rückt.. etwas, das sie nun auch tut. Auch fängt sie den typischen konzentrierten Gesichtsausdruck ein, als Lucy das imaginäre Datenpad hackt. Das zieht sie so lange hin, bis der Timer abläuft und das Handy den Alarmton hören lässt, den Ellie erwählt hat, um ihn mit in die Show zu integrieren. „Oh, Gesellschaft. Gut. Ich fing schon an, mich zu langweilen.“ Ellie hat sich diesen Spruch spontan selbst ausgedacht, doch sie hofft, dass er zu Lucys sarkastischem Humor passen würde und dem Charakter gerecht wird. Der Humor ist wie ein Schutzschild für Lucy, den sie nutzt um ihre Nervosität zu überspielen. Ellie versucht das selbe.



„Könnt ihr nicht vorher anrufen, bevor ihr mich besucht?“, fragt sie die imaginären Wächter, „Dann hätte ich mich für euch hübsch gemacht!“ Ellie spielt eine Weile den Kampf vor, auch wenn es ihr selbst nicht ganz so elegant gelingt wie ihrem Idol. Sie hat nicht Lucys Kampfsporterfahrung, aber sie gibt ihr bestes, um es wenigstens einigermaßen cool aussehen zu lassen. Lucy wird in dieser Szene überwältigt und Ellie spielt aus, wie sie abgeführt wird. „Och bitte, das ist doch so ein Klischee!“ Nach außen hin kommt Lucy auch in solchen Situationen nicht aus der Ruhe und lässt nicht von ihrer Coolheit ab. Erst in der imaginären Zelle zeigt Lucy, wenn sie alleine ist, ihre sanftere, sorgenvolle Seite. In der Serie würde so eine Szene eine Weile andauern, doch so viel Zeit hat Ellie in der Cosplayshow nicht. Und so ändert sich der Gesichtsausdruck schnell wieder in Entschlossenheit, bis Lucy mit Hilfe ihrer Gadgets entkommt. „Also, diese Unterkunft bekommt von mir nur einen von fünf Sternen!“, verabschiedet sich Ellie noch von der Bühne, mit dem typischen Victory-Zeichen, das Lucy in so einer Situation machen würde.



Eliah betrachtet die Bühne ausdruckslos. Super Mario ist ein Charakter, der auch ihm geläufig ist. Bei einem ihrer heimlichen Treffen hatte Ina mal ihren alten Gameboy dabei gehabt, mit Super Mario-Spiel. Er weiß noch, wie fasziniert er davon war, ganz egal wie veraltet dieses Gerät auch damals schon war. Diese Freiheit hatte er im Kult nie genießen können. Die Figur, die dieses blauhaarige Mädchen verkörpert, sagt ihm allerdings nichts.

Erneut wird ihm bewusst, wie wenig er auf diese Cosplay-Party passt. Er hat kein Kostüm. Und selbst wenn er sich mit den ganzen Storys auskennen würde und einen Charakter davon herauspicken könnte – er hätte ja doch kein Geld, sich das Kostüm auch wirklich zusammen zu basteln. Das Gefühl der Nervosität will einfach nicht weichen, ganz egal wie rational er zu agieren versucht.. Es reicht schon, dass er sich im Kult eine falsche Identität zurechtlegen musste, um zu überleben… bis er dies schließlich nicht mehr konnte und sie ihn verstießen. Er weiß in seinem Kopf zwar, dass von niemandem hier eine Gefahr ausgeht, doch er ist noch nicht lange genug frei, um sich auch so zu fühlen. Eliah wünschte sich, Super Mario wäre noch immer auf der Bühne. Eine Figur, die wenigstens etwas Vertrautheit in diese Welt der falschen Identitäten und Masken bringt.

Eliah greift zur Bierflasche, leert sie mit einem Zug. Wie viele Flaschen er schon geleert hat, kann er nicht sagen. Nun, etwas angetrunken, fasst er einen Entschluss. Was, wenn er auch einen Auftritt hält? Kann er sich dann… dazugehörig fühlen? Niemand wird hier jede Figur kennen. Wenn er einfach so tut, als sei seine normale Kleidung ein Cosplay für einen Charakter, kann das doch sicher niemand widerlegen, oder?



Nachdem nun ein weiterer Besucher … irgendeine „Sylvanas“, … einen Auftritt hatte, wagt sich auch Eliah vor. Trotz des Alkohols ist sein Tritt fest. Sein Blick ist fokussiert auf einen imaginären Punkt im Raum gerichtet. „Mein Name ist… nicht von Bedeutung.“ Er versteckt seine Unsicherheit hinter einer Maske des Geheimnisvollen.. „Ich bin ein Wanderer zwischen den Welten.“ Nun dreht er seinen Kopf doch noch zur Seite, mustert die Gäste. „Ich bin ein Beobachter, und ich sehe euch in all eurer Pracht.“ Er hebt die Hand und lässt den Finger kreisen, ohne einen bestimmten Punkt im Publikum zu fixieren, als würde er jeden und niemanden meinen. „Ich sehe euch. Und meine Frage an euch ist: Wer seid ihr hinter all dem?“ Ein letztes Zögern und für einen Moment wirkt Eliah verletzlich. Wenn ich doch nur wüsste, wer ICH bin… Mit diesen Gedanken tritt Eliah ab. Er hört noch einen der Zuschauer seinen Nachbarn fragen: „Weißt du, aus welcher Show diese Szene jetzt war?“



Die Stimmen um Jordyn herum werden plötzlich deutlich, als die Musik abrupt stoppt. Gesprächsfetzen, Gläserklirren, Schritte auf dem Boden, ... als müsste er seine Wahrnehmung neu justieren, schwenkt sein Kopf seitlich lauschend. Jemand steht plötzlich neben ihm, Duft und Vibration nach zu urteilen, männlich. Auf dem Tisch werden Gegenstände bewegt. Jordyn macht einen unauffälligen Schritt beiseite, um dem Anderen nicht im Weg zu sein, wird an der freien Seite von jemandem hart gestreift, so dass er gegen den Tisch gedrängt wird. Polternd fallen schwere Dinge um, etwas klirrt, Flüssigkeit klatscht auf den Boden. "Tut mir leid.", schickt er hastig hinterher, als die Person neben ihm einen Schritt zurück schnellt. Irgendwen hat es scheinbar erwischt.

Tania beobachtet Jordyn besorgt und sieht, wie sich sein Lächeln zunehmend in einen angespannten Ausdruck verwandelt. Sie will ihm helfen und legt ihm sanft eine Hand auf den Arm, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Bevor der Sim meckern kann, dem das Getränk auf die Hose gefallen ist, sieht sie ihn böse an, sodass er verstummt. Dann wendet sie sich zurück an Jordyn. "Hey, wenn du etwas trinken möchtest, sag einfach Bescheid. Es muss ja nichts Alkoholisches sein – ich bleibe heute auch lieber nüchtern." Sie hätte schon Lust, sich zu betrinken und ein wenig Spaß zu haben, doch nach allem was passiert ist und im Beisein von Jordyn? Keine gute Idee. Auch wenn sie es ihrem Mitbewohner nicht sagen würde, aber heute ist er ihre Anstandsdame. "Ich bin froh, dass du mit mir hier bist."



Fick - Blaze tritt zur Seite, starrt an sich herab und dann auf zu dem unbeholfenen Kerl der … nicht betrunken aber sich irgendwie anders komisch bewegt. Dann trifft sein Blick den wütenden von Tania und kurz darauf schiebt sie sich mit dem Jungen weiter. Sie wirkt als hätte sie ihn nicht erkannt. Verärgert wischt er über die Hose wobei es ihn weniger nervt als er aussieht. Sich von Alkohol überschütten lassen ist irgendwie Teil einer guten Party. Trotzdem sieht er aus als hätte er sich eingeschifft. Er stellt den Becher ab und windet sich durch die Leute Richtung Bad. Die haben hier sicher n Föhn oder sowas. Irgendwo hört er Leute die ihre Kostüme aufführen oder Rollenspiel machen oder sowas. Da würde er im Traum nich drauf kommen.



Blaze öffnet die Badezimmertür und ist überrascht so viele Leute darin zu sehen. Handkehrum verlässt er das Bad wieder. Scheiss drauf. Sich umsehend wird er zunehmend gelangweilter. Zu dumm das Chip unter Denze Fuchtel steht, sie hätten hierraus bestimmt was machen können. Bleibt nur der Fokus aufs trinken. „Hey, darf ich mal?“ - „Eyy!“ Blaze nimmt einem Vorbeigehenden eine Flasche ab der sich direkt beschwert. Als Blaze ihm einen Blick zuwirft, mustert dieser den ex-Militär und schüttelt den Kopf. „Passt schon.“ Blaze lächelt und wandert weiter. Den Vodka trinkt er unterwegs. Es muss doch in der Bude ein zweites Bad geben, oder nicht? „Suchst du was?“ fragt ihn jemand. Ein Mädchen, dunkle Haare, geschminkt, trägt ein Kostüm wie aus dem Dschungel. „Mh.. das Klo.“ sagt Blaze und wundert sich wie anstrengend das Reden schon geworden ist. „Das ist dahinten. Soll ichs dir zeigen?“ sie lächelt freundlich. Blaze mustert sie. Das Bad unten interessiert ihn nicht. „Gibts nur eins?“ Sie hebt die Schultern. „Soweit ich weiss?“ Etwas irritiert schüttelt er den Kopf. „Dann is egal..“ „Vielleicht gibt es in den Schlafzimmern noch eins. Sollen wir das Haus erkunden?“ Wie aufs Stichwort wird sie angerempelt und verzieht das Gesicht. „Pass doch auf.“ motzt der Rempler. Ehe einer der Beiden was sagen kann, ist er schon in der Menge abgetaucht. Blaze wendet ihr den Blick wieder zu und sie sagt, „Ich brauch sowieso eine Pause von dem Gedränge…“ sie lächelt tapfer. Die Worte erinnern ihn unwillkürlich an Viola. „Wir… können auch vor die Tür…“ schlägt er vor. Sie reibt sich die Haut an der der Kerl sie erwischt hat und schüttelt den Kopf. Ihr Dschungeloutfit ist sehr freizügig, stellt er fest. „Nein zu kalt.“ grinst sie, greift nach seiner Flasche und trinkt draus. Erschrocken verzieht sie das Gesicht und hustet kurz, was Blaze zum grinsen bringt. „Das ist nicht gemixt.“ stellt sie trocken fest und wischt sich den Mund. „Natürlich nich.“ sagt er und hebt den Kopf ins obere Stockwerk. „Ok, was is, sehn uns oben um?“ Sie lächelt und nickt. „Ich folge dir.“ Auf dem Weg die Treppe rauf, wird ihm erst klar an was für eine Szene ihn diese Begegnung erinnert und wo sie hinführen könnte. Hastig trinkt er noch mehr. Oben angelangt versteht er wo der Roleplay-Lärm herkommt. Statt die Tür gegenüber zu öffnen dreht er sich zu ihr um. „Was machen die eigentlich?“ als würde er Zeit schinden wollen, obwohl er gar nicht weiss warum. „Ein Wettbewerb. Es gibt für die beste Cosplay-Darbietung einen Preis oder so.“ sagt sie während sie noch auf der vorletzten Stufe steht und zu ihm aufschaut. Blaze weisst mit der Flasche auf sie. „Machst du da nich mit? Du als….. uhm…“„Jane.“ zwinkert sie. „Nein das trau ich mich nicht und ohne… Tarzan ist das auch irgendwie nicht lustig.“ ihr Grinsen verunsichert ihn plötzlich. „Wo ist dein Kostüm?“ Blaze schüttelt den Kopf. „Is nich mein Ding…“ murmelt er und legt die Hand auf die Türklinke, unsicher ob hier bleiben unangenehmer ist oder rein gehen. Bevor sie etwas sagen kann, geht die Tür auf und einige Mädchen, eins offenbar verweint, verlassen das Zimmer. Blaze sieht ihnen nach und schliesslich zu „Jane“. „Sieht aus als wär die Luft rein?“ sie lächelt und nickt gen Tür.

Dennah wendet sich mit festen Schritten der Kommode zu, wo sie die Vodkaflasche auf dem Möbelstück abstellt. Ungehemmt zieht sie eine Schublade nach der anderen auf, durchwühlt Unterwäsche, Socken und andere Kleidung nach versteckten Schätzen, beobachtet von irritierten Blicken Jadyns, der auf der Bettkante hockend nicht begreift, wonach die Halbnackte sucht - und warum. "Wolltest du nicht Party machen?", fragt er in ihre Richtung, als an der Tür eine leise Stimme ertönt. Genervt lehnt Dennah sich rücklings an der Kommode an. Nichts zu holen, außer Baumwollunterhosen und Stricksocken. Augenrollend greift sie zur Flasche und setzt an. Na, von mir aus. Hauptsache, es passiert etwas - Hauptsache, sie bleibt im Gedächtnis. Sich von der Kommode abstoßend fällt ihr Blick zur Tür, gleitet durch den Spalt und bleibt an den Gesichtern hängen, die dort zu verharren scheinen. Ihre Augen weiten sich, als sie die hintere Person erkennt. In der nächsten Sekunde stürmt sie zur Tür, reißt sie ungehalten auf und wirft sich in Blaze' Arme. Das Mädchen an seiner Seite stolpert einen Schritt zurück, ohne dass Dennah davon Notiz nimmt. Das Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben, atmet sie Blaze' Duft und das damit verbundene Wohlgefühl ein.



Verärgert beobachtet Jadyn die Szene. Was zum Teufel soll der Mist?! Erst macht Miss-Fick-mich ihn an und jetzt ist er plötzlich unsichtbar? Das muss er sich nicht geben. Es gibt genügend Mädels, die er haben kann. Wutentbrannt drängt er sich an ihnen vorbei aus dem Zimmer, sieht im Augenwinkel Ellie in merkwürdigen Posen vor Schaulustigen herumhüpfen, was seinen Zorn weiter antreibt. Hastig nimmt er die Stufen ins untere Stockwerk und biegt in die Küche ab. Scheiß Party! Zu wenig Trinken und keine Musik. Dafür ein Wettbewerb, der an Albernheit kaum zu überbieten ist. Ist das hier ein verdammter Kindergeburtstag oder was?

Am Tisch schnappt Jadyn sich den Cognac und einen halbvollen Saftkarton und schüttet den Alkohol ins Tetrapack. Es ist egal, wie das schmeckt, es muss nur runtergehen. Die Handfläche auf den offenen Verschluss gepresst, schüttelt er das Gemisch grob und trinkt einen Schluck. Joa, nicht mega gut, aber es erfüllt seinen Zweck. Er nimmt einen weiteren, kräftigeren Schluck, an der Packung vorbeischielend fällt ihm Tanias roter Schopf auf. Scheiße, was denn noch?! Sie bewegt sich einen Schritt zur Seite, womit sie den Blick auf ihre Begleitung freigibt. Jadyn setzt rülpsend das Getränk ab. Das ist jetzt nicht wahr! Sein Puls schnellt erneut in die Schläfen. "Sag mal, bist du total bescheuert?", meckert er durch den Raum, während er sich zeitgleich auf die beiden zubewegt. Unsanft reißt er das Mädchen an der Schulter herum. "Du kannst ihn doch nicht an so einen Ort schleppen! Was geht denn in deinem Spatzenhirn ab?"



Jordyn horcht alarmiert auf. Seinen Bruder würde er unter tausenden von Sims heraushören. Hin und her gerissen zwischen Freude, ihm endlich wieder einmal zu begegnen und Sorge, was aus dieser Situation werden könnte, wirkt seine Stimme zuerst zögerlich: "Lass uns in Ruhe reden, Jay. Bitte." "Was gibt's da zu reden?" Der Assassine schiebt Tania verachtend beiseite. "Oder bist du jetzt so selbstständig in deinem neuen Leben, dass du bei wilden Saufgelagen mitmachst?" Jadyns Stimme wird mit jedem Wort lauter und wütender, so dass er die Aufmerksamkeit Anderer auf sich zieht. "Ich erinnere mich noch gut an dein letztes Mal. Weißt du das noch?" Sein Gesicht kommt dem Jordyns immer näher, so dass er nur wenige Zentimeter vor ihm steht, die Wangen vor Zorn gerötet. "Als dein Kumpel dich in dein Zimmer bringen musste, weil du geheult hast wie ein kleines Mädchen? Erinnerst du dich?"
"Ich erinnere mich.
", gibt Jordyn ruhig zurück. "Und jetzt willst du hier die Sau raus lassen oder was?! Mit der da?" Jadyns Daumen fährt ruckartig über die Schulter hinter sich. "Dann zeig mal, was du drauf hast, freier Mann!" Kraftvoll presst Jadyn seinem Bruder das Gemisch an die Brust. "Trink! Feiere deine beschissene Freiheit! Stürz ab! Und dann will ich sehen, wie du klar kommst." Jadyn macht einen Schritt zurück, dreht sich langsam um die eigene Achse, die anderen Partygäste auffordernd: "Könnte vielleicht mal jemand für Musik sorgen? Mein selbständiger Bruder möchte tanzen." Kurz darauf beginnt irgendwo im Hintergrund eine Melodie aus einem Handy zu plärren. Breit grinsend nickt Jadyn in die Gesichter, die ihn anstarren. "Dankeschön. Und jetzt ...", er packt Jordyn am Oberteil und stößt ihn in Tanias Arme, "tanz. Sei frei."

Tania spürt, wie die Wut in ihr hochkocht. Sie löst sich von Jordyn, geht mit schnellen Schritten auf Jadyn zu und bleibt direkt vor ihm stehen. "Sag mal, was stimmt nicht mit dir?", faucht sie ihn an. "Was soll das? Glaubst du, so wirkst du irgendwie beeindruckend?"



Als Ellie ihre Aufführung startet, zückt Karlotta begeistert ihr Handy, um alles zu filmen. Die wackelige Kameraführung ignoriert sie gekonnt, spricht mit kurzen Worten einen Gruß für Mikka über die Szene und sendet das fertige Video, sobald die Mitschülerin abdankt. Der allmählich anschlagende Alkohol gibt ihr ein warmes Gefühl und den Wunsch nach Körpernähe. Sie nimmt einen kräftigen Schluck aus der Flasche, ehe sie sie Dylan zurück in die Hand drückt, schwingt ihre Arme um seine Brust und kuschelt sich an ihn an. "Das mag ich.", seufzt sie glückselig. "Hier. Mit dir." Ihr Gesicht hebt sich, die Wange noch immer an seiner Brust, schaut sie von unten zu ihm herauf. "Das ist schön.", fügt sie gerade noch hörbar an. Ihre Finger streichen über seinen Oberkörper auf, bis zum Ansatz der Hahnenmaske, wo sie sich unter den Stoff schieben, um sein Gesicht von dem lästigen Teil zu befreien. Beseelt lächelnd streckt sie sich ihm entgegen und küsst ihn. Zuerst sanft, dann, betört durch den Alkohol, zunehmend leidenschaftlich.

Wer ist bloß auf die Idee gekommen, das Kostüm mit all diesem Wattezeugs auszustopfen, denkt Dylan halb amüsiert, halb genervt. Ihm wird immer heißer, vom Tanz, den um sie herum drängelnden Leuten und vor allem durch Charlies Nähe. Amüsiert beobachtet er ihr verhaltenes Trinken aus der Weinflasche. Sie ist schon gut beschwipst, was sie um so süßer macht. Er lässt den Rest des Weins genüsslich durch die Kehle rinnen und wirft die leere Flasche achtlos in eine Ecke, wo sie klirrend an der Wand anstößt und liegen bleibt. "Ja, es ist total schön mit dir.", raunt er Charlie ins Ohr und lässt sich auf das Spiel ihrer verführerisch weichen Lippen ein. Und ich will mehr davon "Komm, wir suchen uns ein Nest." , fordert er sie mit wild pochendem Herzen auf. Irgendwo gibts immer eine ruhige Ecke auf solchen Partys. Er stopft die Maske in die Bauchtasche des Kostüms, greift ihre Hand und zieht sie einfach mit durch das Getümmel. Im weiter drängeln schnappt er eine Flasche, die nach Likör aussieht von einem Tisch an der Seite und scannt die Umgebung. Überrascht bleibt sein Blick an Dennah und dem unkostümierten Typ von vorhin haften. Sie hängt ihm um den Hals und einen Augenblick später stürmt Jay an ihnen vorbei, rempelt Dylan unsanft an und verschwindet Richtung Treppe nach unten.



Interessante Kombi die drei, aber noch interessanter ist das Bett, dass Dylan durch die offen stehende Zimmertür erspäht. "Hey, ich hab eins gefunden.", grinst er Karlotta an, beschleunigt das Tempo, so dass sie lachend, über ihre Schwimmflossen stolpernd, den Raum durchqueren und mit einem Rumms auf dem Doppelbett zum liegen kommen. Einen Moment überlegt er, ob es nicht klüger gewesen wäre, abzuschließen, statt der Tür nur einen Tritt zu versetzen, verwirft aber dann alle Gedanken, legt die Flasche irgendwo ab und nimmt Charlie behutsam die Brille von der Nase. "Die stört gerade n bisschen." Zärtlich küsst er ihre Nasenspitze, streicht die Konturen ihrer Wangenknochen entlang und sieht ihr verliebt in die Augen. "Du bist der Hammer, Karlotta Sölberg." Seine Lippen finden ihre, gleiten dann sanft am Hals entlang und verharren einen Augenblick an ihrem Ohrläppchen, eher er sanft daran knabbert. "Und zum anbeißen süß.", haucht er ihr, vom Alkohol mutig geworden, ins Ohr, während seine Hand behutsam einen Weg unter die dicke Menge an Füllmaterial sucht. Durch die Schichten schlängelnd berührt er plötzlich zarte, erhitzte Haut. Sein Herz macht einen polternden Sprung um dann hämmernd das Blut durch alle Adern zu jagen. Sanft streicht er über ihren flachen Bauch und schiebt atemlos die Handfläche Zentimeter um Zentimeter höher. Er stoppt und sieht sie an. Ist es okay für sie?



Aus den Augenwinkeln sieht Felix, wie Charlie und Dylan im Schlafzimmer verschwinden. Er ahnt, was passieren würde. „So weit geht meine Vogelbeobachtung nun wieder nicht.“, murmelt er grinsend, „Da können sie sich noch so sehr als Hühner verkleidet haben!!“ Ob sie ihn wohl noch gehört haben? Er zuckt mit den Schultern – nicht, dass es ihn wirklich kümmern würde.

Die Cosplay-Show dauert etwa eine dreiviertel Stunde, da die einzelnen Beiträge eher kurz sind. Nun macht auch DJ Ede sich wieder ans Werk und die Musik ertönt durch die Räume. Marvin sieht zufrieden, wie die Tanzfläche wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt wird. „He, hoffentlich wird meine Überraschung gelingen!“, sagt er sich.



Jetzt ist die Zeit gekommen! Schließlich wird es ein wenig dauern, bis die Stimmen über den besten Cosplay-Auftritt ausgewertet sind, und die Gäste sollen sich in der Zwischenzeit nicht langweilen. Er schleicht zu Ede, der als Einziger von Marvins Plan wusste. Mit Hilfe von Tutorials aus dem Internet hat er sich eine improvisierte Lichtanlage zusammengebaut, dessen Auslöser unter dem DJ-Pult versteckt wurde. Ein letztes Mal spricht er durch das Mikrophon. „Das Pantheon wird sich zur Beratung zurück ziehen um das Urteil zu verkünden. Sehet nur ihre Macht!“ Marvin drückt den Knopf, und die Lichtershow beginnt. Bunte Strahlen fluten den Raum, pulsieren im Takt der Musik und malen lebendige Muster an die Wände. Es klappt! Es klappt wirklich! Zufrieden betrachtet Marvin sein Werk, und auch die Gäste staunen... Bis es plötzlich nicht mehr klappt. Ein leises Knacken. Ein plötzliches Flackern. Und dann... nur noch Dunkelheit. Die ganze Wohnung versinkt in einem undurchdringlichen Schwarz.


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28.11.2024 21:19 (zuletzt bearbeitet: 19.04.2025 16:50)
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Charaktere: Tania, Jadyn, Jordyn, Ellie, Blaze, Charlie, Dylan, Eliah, Felix, Dennah, Marvin, Chip, David, Elena
Geschichtsstrang: Marvins Cosplay-Party III


Gut, dass sie das überstanden hat. Es erfüllt Ellie mit Stolz, es wirklich gewagt zu haben. Doch jetzt braucht sie unbedingt Flüssigkeit. Nicht alle Getränke stehen nur in der Küche. Andere sind auch bei Marvin im Zimmer aufgestellt. Zu denen bewegt sie sich jetzt. Gut, dass es hier auch verschiedene Säfte und Cola gibt und nicht nur Alkohol. Sie gießt sich Orangensaft ein... als das Licht erlischt. „Was zum?“ Als der Saft immer weiter tropft, merkt sie erst, dass das Glas mittlerweile voll ist. Jetzt ist es jedoch nicht an der Zeit, sich um die Sauerei zu kümmern... es ist ohnehin nicht die erste verschüttete Flüssigkeit dieser Party. Im Dunkeln gelingt es ihr irgendwie, die Kanne wieder aufzustellen. Sie zückt ihr Handy hervor, um wenigstens für etwas Licht zu sorgen. Einige der Gäste machen es ihr nach. „Ist die Sicherung rausgesprungen?“, fragt sie sich. Wurde das Stromnetz überlastet?



Krach! Der Rettungsversuch des Orangensafts war vergebens. Im Schein des Handylichtes erkennt Ellie schemenhaft, wie jemand genau gegen den Tisch knallt der dadurch umfällt. Auch die Getränke verteilen sich nun auf dem Boden.

Verdammt! Angetrunken, wie er ist, taumelt Eliah durch den Raum. „Warum ist das Licht weg? Gehört das zur Show?“ Die verschwommenen Gedanken kommen nur langsam wieder zurück. Die Dunkelheit umhüllt ihn wie ein dicker Vorhang. Schritt für Schritt wagt er sich weiter, als... - Krach! - Er spürt, wie er gegen Holz knallt, hört das Krachen und Klirren der Gläser, hört das Tropfen der Flüssigkeiten. Mühsam rappelt er sich wieder auf, fühlt die klebrigen Geränke auf seinen Händen und dem Fußboden. „Wunderbar!“, ruft Eliah mit sarkastischem Ton aus. Nicht nur, dass er sich auf dieser Party fremd fühlt.. jetzt ist er auch noch nass! Und was noch schlimmer ist: Es gibt nichts mehr zu saufen!.. Wobei.. vielleicht noch unten in der Küche... Mit diesen Gedanken versucht Eliah, sich durch die Dunkelheit zu tasten, ohne auf die aufgeregten Stimmen der anderen Gäste zu achten. Er bemerkt nicht einmal die kleine blutende Schnittwunde auf seiner Hand, die er sich nach dem Aufprall auf die Scherben zugezogen hat.

Seit geraumer Zeit sitzt Chip auf der Treppe vor der Wohnung und lauscht dem unüberhörbaren Partygeschehen. Er kann nicht schlafen, weil Denize schnarcht und er keine Ohrstöpsel tragen kann, wie sie. Das Gefühl macht ihn wahnsinnig und außerdem muss er den Wecker hören. Gleich am ersten Tag die Bäckereifilialen zu spät mit der Ware zu beliefern, wäre fatal. Die Firma zahlt gut, weil nicht so viele Leute einen Job wollen, bei dem man mitten in der Nacht aufstehen muss. Er holt alles am Werk ab und verteilt dann, Führerschein sei Dank, die Leckereien. Fertig. Trotz der Aussicht auf gutes Geld, würde er jetzt viel lieber feiern. Je mehr Gelächter und Musik zu ihm nach oben dringt, desto schlechter wird Chips Laune. Er beneidet Blaze, der einfach kommen und gehen kann wie er will. Nicht nur einmal juckt es ihn aufzustehen und einen Blick durch eins der Fenster zu werfen. Andererseits...wie erbärmlich. Geh hin oder lass es und sei zufrieden. Frustriert aufseufzend drückt Chip die Zigarette am Geländer aus, schnippt sie durch die Lücke und zündet sofort die nächste an. Auf einen Schlag verstummt die Musik und es wird dunkel. Überrascht hebt Chip den Kopf. Die Außenbeleuchtung vor den Wohnungen ist auch ausgefallen. Ein wenig amüsiert schleicht sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Was treiben die da unten?



Erneut angerempelt, muss Jane sich am Geländer festhalten, um nicht rücklings die Treppe herunterzufallen. Als sie aufschaut, sieht sie in Blaze’ verdutztes Gesicht. Um seinen Hals hängt ein Rotschopf mit weniger Kleidung, als sie selbst trägt – und sie dachte, sie wäre knapp bekleidet. Weit gefehlt. Sie schließt den Mund und richtet den Blick zögernd auf ihre Füße. Sie wirkt unschlüssig, während Blaze länger braucht, um zu verstehen. Kurz überwältigt vom Atem, den Lippen und der Nase an seinem Hals, breitet sich eine Gänsehaut auf ihm aus. Es ist, als würde ihm ein Stromschlag durch den Körper jagen, kalt und heiß zugleich. Sein Blick bleibt an den roten Rastas hängen, die verhindern, dass er sich zurückzieht. Dennah? Kurz darauf stürmt ein Typ aus dem Zimmer, der absolut nicht erfreut wirkt. Blaze kann gar nicht reagieren. Jane muss sich an die Wand drücken, um ihm Platz zu machen, und bleibt dann zögerlich stehen. Blaze, der gerade nicht ganz sicher ist, warum Dennah an ihm klebt wie ein Egel, greift nach ihren Schultern und drückt sie ein Stück von sich weg, um ihr ins Gesicht zu sehen und ihren Gemütszustand zu checken. „Hab ich was verpasst?“ fragt er direkt, irritiert von ihrer stürmischen Umarmung, während er versucht, die Puzzleteile im Kopf zusammenzusetzen. Warum klammert sie sich so an ihn? Warum kommt sie mit einem wütenden Kerl aus einem Zimmer? Die ganze Situation wirkt seltsam, auch wenn er nicht weiß, ob er wirklich wissen will, was los ist. Kaum hat er die Worte ausgesprochen, knackt es in der Wand, und plötzlich wird alles schwarz. Das Licht in der ganzen Wohnung geht aus. Eine Welle irritierter Rufe geht durch die Wohnung, die Musik geht schlagartig aus und vereinzelt schreit jemand vor Schreck. Blaze hält Dennah instinktiv wieder fest und kurz darauf hört er die Stimme von Jane und ein rumpeln. Am unteren ende der Treppe erschrecken sich weitere Leute und jemand fragt ob alles okay ist. Blaze greift in die Tasche und leuchtet mit dem Handy die Treppe hinab wo Jane auf die Beine geholfen wird. Es scheint ihr gut zu gehen. Er sieht zu Dennah in seinem anderen Arm und ihm schiesst das Bild von diesem wütenden Typ in den Kopf der in diesem Zimmer etwas versucht haben könnte was er nicht zu denken wagt. „Alles ok bei dir?“ fragt er sie.



Dennah mag es, wie Blaze sie ansieht. Sie könnte es nicht bennen, aber da ist etwas in seinem Blick, das nur wenige Kerle haben. Seine Hände auf ihren Armen fühlen sich gut an - geborgen, aufrichtig. Gerade will sie zu einer Antwort ansetzen, als der Strom seinen Dienst versagt. Welcher Vollhorst hat das jetzt verzapft? Ein wenig amüsiert über die klagenden Laute ringsherum, schmunzelt sie in sich hinein. Anfänger. Fehlender Strom macht eine Wohnung erst gemütlich. Beinahe fühlt sie sich heimisch. Wehmütig schweift ihr Gedanke zu ihren Eltern ab. So chaotisch die Zeit mit ihnen auch war - es war ihr zu Hause. Die angebliche Ordnung, die fremde Leute seit Wochen in ihr Leben hineinnötigen, fühlt sich falsch an. Es bringt nur Leere und Einsamkeit. "Besser.", nickt sie auf seine Frage. Seine Anwesenheit beruhigt sie. Ein kurzer Blick nach unten zu dem Mädchen, das definitiv keine Konkurrenz für sie ist, versichert ihr, dass man sich um sie kümmert. "Lass uns was trinken. Hier verpassen wir nix." Dennah nimmt Blaze an die Hand und zieht ihn mit in Marvins Zimmer, wo die Getränke lagern. Aus dem am Boden liegenden Chaos greift sie wahllos zwei unzerbrochene Flaschen und stößt einen Augenblick später die Tür auf, die in ein kleines Bad führt. Trotz des wachsenden Akoholpegels hüpft sie halbwegs elegant am Waschbecken hoch und setzt sich in die Kuhle. "Was machst du auf so einer Schrottveranstaltung?", fragt sie, Blaze eine der Flaschen anbietend.

Kaum wissend, wie ihr geschieht, stolpert Karlotta an Dylans Hand durch den zunehmenden Andrang von Partygästen. Ihr ist wohlig warm und sie fühlt sich herrlich leicht. Für einen kurzen Moment dreht sich die Welt um sie herum, als sie ungehalten und außer Atem lachend auf dem Bett landet. Dylans Gesicht nah an ihrem, sieht sie ihm tief in die Augen und erkennt die fordernde Neugierde darin. Nervosität schießt in ihre Brust. Sie hat noch nie mit ihm auf oder in einem Bett gelegen. Plötzlich befangen, heben sich, wie zum Trotz, ihre Mundwinkel. 'Passiert das wirklich?' Karlotta schließt die Augen, als sie Dylans Lippen spürt, und gibt sich dem stärker werdenden Kribbeln hin. Ihr Herz pocht aufgeregt gegen die Brust, Dylans warmer Atem am Ohr jagt ihr eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Unter seinem Händen wendet sie sich ihm in einer leichten Drehung zu, bis sie seine Finger auf der Haut spürt, die sich langsam aufwärts bewegen. Zittrig atmet sie tief ein - es kitzelt leicht, aber auf eine gute, aufregende Weise. 'Ich glaubs nicht, dass ich das wirklich tu. Vermassel es bloß nicht, Charlie!' Auf die Unterlippe beißend hält sie den Atem an. Sein Zögern bemerkend, linst sie zwischen den schwer gewordenen Lidern hindurch. Ihre Blicke treffen sich und sie kann nicht anders als zu lächeln und ihn erneut zu küssen. Eine Hand in seinem Nacken, die andere gleitet seinen Arm entlang, lullt das Gefühl der Zweisamkeit sie so sehr ein, dass sie ihm kaum widerstehen kann.



Das Einsetzen der Musik im Nebenraum entspannt Karlotta merklich, hat sie doch das Gefühl, weniger dem Risiko ausgesetzt zu sein, ertappt zu werden. Immerhin liegt sie wild knutschend mit Dylan im Bett einer ihr fremden Person. Bei nüchterner Betrachtung müsste sie zugeben, dass ein solches Verhalten mehr als unhöflich und sogar respektlos ist. Ein Teil in ihr ringt mit dem Gedanken, Dylan von sich zu schieben und die Intimität auf einen späteren Zeitpunkt in ihrem eigenen Zimmer zu verlegen. Doch der alkoholisierte Teil genießt die Berührungen viel zu sehr, als dass sie ihn bremsen könnte. Plötzlich ertönt ein dumpfer Knall, es wird still und das Licht geht aus. "Was ist denn jetzt los?", wundert Karlotta sich mäßig interessiert. Einen Augenblick lauscht sie in die Dunkelheit hinein. Verwirrung, Gelächter und Verärgerung vermischen sich hinter der Tür. Niemand bricht in Panik aus. Also gibt es auch keinen Grund, den Raum zu verlassen. Stolz wegen ihrer Lässigkeit raunt sie Dylan entgegen: "Im Dunkeln ist noch besser munkeln."

Das knallende Geräusch lässt Dylan zusammen zucken, aber die Dunkelheit fühlt sich nach zwei Schrecksekunden beinahe wie ein heimlicher Verbündeter an. Karlottas Bemerkung entlockt ihm ein leises Lachen. „Wo du recht hast..“, murmelt er und vergräbt kurz sein Gesicht an ihrem Hals. Sie duftet so gut. Wie von selbst gleitet seine Hand wieder in die Polsterschichten des Hühnerkostüms, aber diesmal verheddert er sich heillos in dem aufgewühlten Material. Mit einem leisen, unwilligen Brummen zupft er die Lagen auseinander und verteilt das Polyestervlies in Flocken ringsherum auf dem Bett. Wohlig aufseufzend spürt er kurz darauf wieder Charlies unfassbar glatte, geschmeidige Haut. Aufgeregt fällt sein Herz erneut von Trab in Galopp. Auch wenn er in den letzten zwei Jahren den Sommer über ein paar Flirts am Start hatte, ist Dylan kein Draufgänger. Mehr als knutschen und ein bisschen gegenseitiges erkunden war da nicht. Auch wenn er das vor Charlie nicht zugeben würde, muss Dylan sich eingestehen, dass ihn mehr bisher nicht wirklich gereizt hat. Hier, mit ihr, fühlt sich alles intensiver an und weckt Lust in ihm, die er so zum ersten mal empfindet. Die Ausmaße seines eigenen Kostüms verhindern, dass er Karlotta so nahe kommen kann, wie er sich das wünscht.



Unwillig schält und werkelt er sich aus dem Oberteil der Verkleidung und erkämpft sich damit genug Spielraum, um eine Spur zärtlicher Küsse von ihrem straffen Bauch in Richtung Oberkörper zu zu verteilen. Dylan wagt kaum zu atmen. Er spürt die sanfte Rundung ihrer Brust, tastet sich mit den Lippen weiter vor. Ein leiser, wohliger Laut von Charlie schürt das Feuer weiter an. Dylans Herz trommelt wild, als er mit leicht geöffneten Lippen das Ziel seiner und ihrer Lust erreicht. Im selben Moment fliegt die Türe auf, zwei grölende Silhouetten stolpern vergnügt ins Zimmer. Beide halten wild schüttelnd Sektflaschen in der Hand. "Shake it baby, shake it! Wooohoooo!!!" Raketengleich schießen die Korken aus den Flaschenhälsen, gefolgt von schaumigen, kalten Fontänen, die sich über Boden, Bett und Wände ergießen. Ehe Dylan versteht was geschieht, saugt sich jede Faser, die er noch am Körper trägt, voll und die klebrige Flüssigkeit tropft aus seinen Haaren auf Karlottas frei gelegte Haut.

Der plötzliche Sektüberfall lässt Charlie mit einem grellen Aufschrei zusammenfahren. Mit den Händen in die Matratze gestemmt, schiebt sie sich Richtung Kopfende unter Dylan hervor, bis ihr Rücken die Wand erreicht. Halb aufgerichtet verteilt sich die Nässe auf der Haut, zieht in den von Karlotta hektisch zurecht gezupften Stoff ein und beginnt augenblicklich zu kleben. "Eeeewww ..."

"Mein Bruder hat mich zurück gelassen. DAS stimmt nicht mit mir!
" Jadyns ausgestreckter Arm weist auf Jordyn, der betroffen mit hängendem Kopf dasteht und jedes Wort mit anhört. "Weil DU ihm in den Kopf gesetzt hast, dass er erwachsen spielen muss." "Jay. Hör auf." "Wie erwachsen darf er mit dir sein?" "Jay." Jordyns Stimme wird lauter, bleibt dennoch freundlich. Zornig nähert Jadyn sich Tania, so dass nur wenige Zentimeter sie trennen. "Hast du ihn ran gelassen?" "Jay! Es reicht!" Jordyn richtet sich auf und lenkt seine Aufmerksamkeit in die Richtung seines Bruders. "Merkst du nicht, was du hier tust?" "Und du? Merkst du nicht, dass sie dich nur benutzt?" Jadyn will gerade auf seinen Bruder zugehen, als Dunkelheit einbricht. "Scheiße, was ..." Jordyn zuckt erschrocken zusammen, als es knallt. Stimmengewirr bricht aus, kurz darauf poltert etwas in verschiedenen Nuancen, Stimmen schrecken auf. Was ist hier los?



Gerade als Tania Jadyn die Stirn bieten will, geht plötzlich das Licht aus. Stimmengewirr und vereinzeltes Lachen sind zu hören. Auch Tania erschrickt und hält inne. "Verdammt!", flucht sie leise, als sie bemerkt, dass sie nichts sehen kann. "Jordyn?", ruft sie, doch die lauten Stimmen lassen sie nichts von ihm hören. Unsicher tastet sie in die Dunkelheit, während sie hofft, dass das Licht bald wieder angeht.

Marvin kennt sich auch im Dunkeln in der Wohnung aus und greift gezielt nach der Taschenlampe, die er in seiner Schublade aufbewahrt. „Das kriegen wir gleich wieder hin!“, ruft er seinen Gästen zuversichtlich zu, auch wenn er sich innerlich weniger sicher fühlt. Mit schnellen Schritten eilt er in den Flur nach unten, wo sich der Sicherungskasten befindet. Dort sieht alles so aus wie erwartet: Mehrere Schalter, und einer davon ist unten. „Na, da haben wir den Übeltäter!“ Mit einem selbstsicheren Grinsen legt Marvin den Schalter wieder um, doch statt des erhofften Klicks und des Aufleuchtens der Lampen ertönt nur ein leises Knacken ... und alles bleibt dunkel. Seine Stirn legt sich in Falten, während er den Sicherungskasten noch einmal genauer beleuchtet. Mit wachsender Nervosität probiert er es erneut, doch der Schalter springt jedes Mal wieder zurück. Was auch immer das Problem ist, es ist definitiv größer als gedacht. Haben die anderen Wohnungen noch Strom, oder ist das ganze Haus dunkel?Verdammt!“, murmelt Marvin und schließt den Kasten wieder, bevor er sich seufzend an die Gäste wendet. „Okay, äh ... vielleicht ist die Hauptsicherung ausgefallen. Aber die ist irgendwo im Keller, und da komme ich nicht ran. Ich fürchte, wir brauchen einen Elektriker.“ Mit einem entschlossenen Grinsen klatscht er in die Hände. „Aber hey – wer braucht schon Strom, um Spaß zu haben, oder? Wir schaffen das auch so!“ Sein Blick wandert über die etwas ratlosen Gesichter seiner Gäste, und er hofft, dass sie ihm den Optimismus abkaufen.



Auf dem Weg in die Küche erwischt Eliah die falsche Tür. Er stolpert in ein anderes Zimmer. Auf den ersten Blick erkennt er, dass er sich in einem Schlafzimmer befindet. Dann fällt ihm ein Hühnerkopf auf dem Fußboden auf. „Hühnermord, soso!“, murmelt er vor sich hin. Er mag angetrunken sein, doch noch nicht so besoffen, um nicht zu erkennen, dass es sich nur um ein Kostüm handelt. Um zu begreifen, was auf dem Bett geschieht, ist er in diesem Moment allerdings nicht wach genug.

Felix, der mittlerweile den Weg in die Küche gefunden hat, flucht, als er Marvins Aussage hört. Noch länger Dunkelheit? Er sieht nur wenig. Sein eigenes Handy hat keinen Akku mehr – ausgerechnet heute musste er vergessen, diesen aufzuladen – und so muss er sich auf die Handylichter der Anderen und den Schein von Marvins Taschenlampe verlassen, um überhaupt irgendetwas zu erkennen. Er rempelt jemanden an, der sich lautstark beschwert. „Du Vollidiot! Wegen dir habe ich meinen Drink verschüttet!“ Felix murmelt eine Entschuldigung. Der Typ gibt keine Ruhe: „Mein Kostüm ist nass! Weißt du, wie teuer das war?“



Enttäuscht von der Party verlässt Felix kurz darauf die Wohnung. Die Cosplay-Show war ja ganz nett gewesen. Aber er hatte sich mehr erhofft.

Ellie, noch immer ihr Glas Orangensaft in der Hand – schafft es irgendwie, sich auf Marvins Bett zu setzen. Der Junge ist nach unten gelaufen und bald müsste der Strom ja wieder funktionieren. Bis dahin läuft sie besser nicht zu viel herum. Um Ruhe bemüht trinkt sie ihr Glas leer. Dass Marvin ein größeres Problem angekündigt hat, bekommt sie hier oben nicht mit.

Ohne darüber nachzudenken, lässt Blaze sich von Dennah mitziehen. Ein paar mal stolpert er über am Boden liegende Flaschen und Becher in der Dunkelheit. Sein Pegel ist gut, aber nicht unangenehm. Dafür hat er wie immer keine Ahnung was sie vor hat bis er sich im Bad wiederfindet. Es gibt also doch ein zweites. Blaze lässt den Blick an ihr heruntergleiten, während sie in der Waschbeckenkuhle sitzt. Selbst im schwachen Licht, das vom Fenster hereinbricht, sieht sie aus, als gehöre sie genau hierher. Ihr Kostüm ist knapp, aber es passt zu ihr – zu perfekt. Sein Blick bleibt kurz an ihrer Hüfte hängen. Er bemerkt, wie sich sein Körper anspannt. Er hält die Flasche ein wenig tiefer, vor sein Becken, ohne eine Miene zu verziehen. Sich an die Wand lehnend, nimmt er einen tiefen Schluck. Cool bleiben. Die Dunkelheit gibt ihm einen Vorteil, auch wenn der Gedanke, dass sie vorhin mit diesem Typen aus dem Zimmer kam, sich nicht so einfach abschütteln lässt. Es sollte ihn nicht stören. Sie kann tun, was sie will – sie macht sowieso, was sie will. Trotzdem. „Das Gleiche könnte ich dich fragen,“ sagt er. Sein Blick bleibt auf den Umrissen ihres Kostüms - ist es das Kostüm oder…? - länger, als er sollte. „Hast du das selbst gemacht? Weil… ich weiss, du stehst auf so was.“ Er lächelt leicht und sieht schliesslich zu Boden auf seine Füsse als hätte sich dort etwas Wichtiges getan. „Ich bin nur zufällig hier,“ antwortet er auf die Frage und sieht wieder auf. „Du bist es offensichtlich geplant. Wen stellst du dar?“ er hatte noch keine Zeit wirklich zu erkennen was sie trägt. Es lässt sich nur erahnen dass sie sehr viel Haut zeigt, denn er hat es gespürt, als er sie umarmte…



Zufällig, ja? Dennah nimmt einen kräftigen Schluck aus der Flasche, ohne Blaze aus den Augen zu lassen. Süß. Likör? Egal. "Naja, was soll ich sagen?", seufzt sie mit einer zuckenden Schulter. "Der Geek hat an der Schule Zettel verteilt. Und mein Leben ist langweilig, seit - ..." Sie bricht ab und senkt den Blick. Seit die Arschlöcher vom Amt da waren, ist alles nur noch scheiße. "Ich musste das heimlich machen." Das Kostüm andeutend schaut sie an sich herunter. "Gefällt es dir? Ich bin Eva." Vom Becken heruntergleitend landet sie vor ihm auf den Füßen, dreht sich um die eigene Achse, wobei ihre Haare durch die Luft wirbeln. "Es kratzt ein bisschen.", ergänzt sie schmunzelnd. "Aber das ist es wert." Vor Blaze stehend, weicht sie erneut seinem Blick aus, ihr Fingernagel pult an dem Flaschenetikett herum. In dem spärlichen Licht wirkt ihr Gesicht ungewohnt hart, als würde sich ihre sonst so unbeschwerte Fröhlichkeit irgendwo in den Schatten verbergen. "Wie ... gehts dir denn so? Ich wollte dir eigentlich schreiben. Aber die haben mir mein Handy weg genommen."



"Eeeey, das doch Schaaalie." Vorn über gebeugt, die Augen zusammengekniffen, kommt eine der Gestalten auf sie zu. Kurz vor dem Bett bleibt sie stehen, um die offensichtliche Situation zu erfassen, indem sie zwischen den beiden Mitschülern hin und her sieht. "Unnn Dülln?" Ihre Augen weiten sich. Die freie Hand vor den aufgerissenen Mund haltend zählt ihr alkoholgeschwängertes Gehirn eins und eins zusammen. "Woah! Ihr wolled grass rummmmachen!? Issa voll süß! Ihr sseidaba auchn schwietes Bärchn. Lass euch ma nichschdörn."
"Hey, Lenny."
, wispert Karlotta gepresst. Das ist so peinlich. Nicht, dass sie beim Fummeln erwischt wurden. Die Tatsache, dass sie im Bett einer erwachsenen Fremden liegen, beschämt sie zutiefst. Wie konnte sie sich darauf nur einlassen? Eingekeilt zwischen Dylan und Elena sieht Karlotta keine Fluchtmöglichkeit und versenkt das Gesicht in ihren Händen. Ungelenk tätschelt die Mitschülerin währenddessen mit gespreizten Fingern Dylans Haar, während sie sich an ihren breit grinsenden Begleiter wendet und ihm zuruft: "Sindie nich woll süßusamm? Aso, du gennsie ja gannich." Sich aufrappelnd stützt das Mädchen sich mit der Flasche in der Hand auf der Matratze ab, wobei ein kräftiger Schluck entweicht. "Whoooh!", ruft sie laut. "Das gude Zeuch." Die freie Hand wischt die schäumende Flüssigkeit zurück zur davor gehaltenen Flasche. Natürlich geht alles daneben, so dass sich auf dem Teppich weitere Flecken ansammeln. Torkelnd tappst sie durch die Dunkelheit dem großen Bruder entgegen. "Also, das Schaalie." Mit der Flasche deutet sie auf das Bett. "Komma näherranda. Siehs ja gannix." Schwungvoll schiebt sie David ein paar Schritte heran. "Hi, Charlie.", grüßt er die erst kürzlich kennengelernte Freundin. "Hi, Dylan. Schräge Party hier. Amüsiert ihr euch gut?" Er freut sich schon auf die kommenden Unterhaltungen mit allen Beteiligten. Wer sagt, dass man nüchtern keinen Spaß haben kann?! "Ganz großartig." Einen Seufzer schluckend, schält Karlotta sich aus dem Bett und räuspert sich. "Jetzt muss ich aber nach Hause gehen. Im eigenen Bett stirbt es sich am Besten." Dylan einen entschuldigenden Blick zuwerfend, streckt sie die Hand nach ihm aus und wartet, dass er sie ergreift, in der Hoffnung, er begleitet sie. Wenigstens ein Stück.

Die Handylampen der Partygäste tanzen wild durch die jetzt offene Tür und werfen zuckende Muster auf die Gesichter der beiden Eindringlinge. Karlottas Schrei fährt Dylan durch alle Glieder. Sie rollt unter ihm raus und bugsiert ihn damit beinahe vom Bett. Das nasse Kostüm erschwert die Bewegungen und die teils benetzten Flocken von Charlies Polsterung bleiben an seinem Oberkörper kleben. Plötzlich fahren ihm Finger durch die unangenehm am Kopf klebenden Haare und Charlie ist aus seinem Blickfeld verschwunden. Unwirsch fegt Dylan die tätschelnde, weibliche Hand beiseite und versucht sich zu orientieren. Ich kenn die Stimme Davids Schwester? Scheiße..nein.. Ungelenk und ein wenig schwindlig vom Alkohol, fischt Dylan nach den herunterhängenden Ärmeln des Kostüms, verheddert sich heillos und bindet schließlich kurzentschlossen die textilen Anhängsel um seine Hüfte. Oberkörperfrei, bedeckt mit klebrigen Schampuspolsterflusen erkennt er erst jetzt, wen Lenny anschleppt. David! Oh Maaan, das reibt er mir unter die Nase, bis ich sterbe. Dylan ist hin und her gerissen zwischen lauthals los lachen und einem flapsigen Spruch ala zugucken kostet extra oder sowas. David ist sein bester Kumpel und Elenas Meinung interessiert ihn nicht, aber irgendetwas sagt ihm, dass er das besser nicht tun sollte. Er steht auf und erwidert Davids Grinsen.



„Bis hier paar Idioten eingefallen sind, hatten wir eine verdammt gute Zeit, ja.“ Er wendet sich halb um und zieht Lenny die fast leere Flasche aus der Hand. „Entschädigung.“ Er will gerade ansetzen, als sich Charlies Hand in sein Blickfeld schiebt. Selbst mit dieser unzureichenden Beleuchtung , genügt ein Blick, um zu erkennen, dass ihr die Situation mehr als unangenehm ist. Die Worte löschen jeden Rest Zweifel aus. „Wir sind schon weg.“ Er nimmt Charlies Hand und ext im gehen den Sekt. „Noch ein Gaffer.“ Dylan drückt einem Typ, der den Weg zur Tür versperrt, die leere Pulle in die Hand und zieht Charlie mit raus ins Getümmel, wo jede Menge Partygäste durcheinander wuseln. Ist das übel ohne Licht. Jemand torkelt gegen ihn, trennt ihn kurz von Karlotta, sie ertastet ihn aber rasch wieder und schließlich schaffen sie es endlich die Treppe runter ins Erdgeschoss. „Raus?“, vergewissert sich Dylan nochmal und erwidert dann bestätigend ihr wortloses Nicken.



Mittlerweile torkeln schon die ersten Gäste aus der Wohnungstür zur Straße. Kein Wunder, ohne Sound. Chip schüttelt den Kopf. Andererseits. Irgendwas kann man immer anstellen..vor allem ohne Licht. Er zieht nochmal an der Zigarette und beobachtet durchs Geländer zwei schräge Gestalten, die gerade aus dem Haus treten. Die Straßenlaterne vor dem Tor wirft ein wenig Licht auf die Szenerie. Trotzdem kann Chip nicht einordnen was die beiden für Kostüme tragen. Sehen irgendwie zerfledert aus und als sich eine der Personen sich ein wenig dreht.. „Dylan?“ Grinsend steht er auf und lehnt sich über die Brüstung. Das andere ist Charlie, die kennt er vom sehen aus der Mensa. Die sind zusammen? Vielleicht grade jetzt auf der Party... „Hi Charlie.“ An beide gerichtet lüpft er das Kinn in ihre Richtung. „Scheint ja wild zu sein da drin.“, sagt er mit Blick auf die durchnässten Kostüme. Dylan mit freiem Oberkörper, Charlie verschmiertes Make up und wild abstehenden Haare. Chip hat ein paar interessante Ideen, wie das zustande kam.



Vor der Wohnung angekommen, fährt Dylan eine frische Brise unangenehm über den feuchten Kopf und die unbedeckte Haut. Das klamme Kostüm lässt ihn frösteln. Charlie sieht nicht viel besser aus. „Wir sind vielleicht zwei gerupfte Hüh..“, will er gerade das aufkommende, verlegene Gefühl überspielen, als von oben eine Stimme ertönt. Chip lehnt über dem Geländer und sieht nicht aus, als hätte er was mit der Party zu tun. Was macht der da oben, statt beim feiern? Wohnt er hier?

Vor allem nass und jetzt kalt.“ Dylan verspürt wenig Lust auf Smalltalk, aber.. „Hey Chip, hast was trockenes zum drüber werfen? Wir laufen noch heim.“ - „Klar.“ Ein paar Augenblicke später kommt Chip mit zwei großen Kapuzenpullis zurück. Eigentlich ein guter Vorwand um runter zu gehen...Er läuft die Treppe nach unten und drückt sie Dylan in die Hand. „Wenigstens n bisschen was Trockenes.“ Mit einem verhaltenen Grinsen verabschiedet er sich von den beiden, die kurz darauf durch das Tor verschwunden sind. Unschlüssig bleibt Chip im Erdgeschoss stehen. Und nun?

"Ich verpiss mich.", rollt Jadyn mit den Augen. "Das war ja wohl scheiße, Marv!" Dem Gastgeber zurufend, bahnt er sich den vage beleuchteten Weg zur Wohnungstür. "Echt peinliche Party, Alter!" Von draußen scheint Licht herein, als er öffnet und geht. Seinem Beispiel folgend schleicht sich eine Handvoll Gäste davon. Irgendwer klopft Marvin tröstend auf die Schulter, jemand anderes lacht verhalten.



Jordyn wagt nicht, sich von der Wand zu entfernen. Neben ihm dünstet jemand üblen Schweißgeruch aus, so dass er den Kopf von ihm abwendet. Zwischen den Geräuschen vernimmt er Tanias Rufe. "Tani. Hier. An der Wand." Er hebt eine Hand und schnippt ein paar Mal. "Siehst du mich?" Da das Licht ausbleibt, kann Tania nichts erkennen. Sie hört Jordyns Stimme und wendet sich vorsichtig in seine Richtung. "Ich kann nichts sehen", sagt sie leise, während sie ihre Hände ausstreckt, um ihn zu finden. "Du hattest Recht, das hier ist ein Reinfall. Lass uns gehen und lieber einen gemütlichen Abend zu Hause machen." Sie nimmt vorsichtig seine Hand. "Führ mich bitte nach Hause."

Es hilft nichts. Ganz egal, was Marvin versucht, seine Party war ein Reinfall. Die Leute verlassen die Wohnung in Scharen, und nur ein paar seiner engen Freunde sind noch da. Er ist nicht einmal dazu gekommen, den Sieger des Cosplay-Wettbewerbs zu verkünden. Aber gut. Wenn alle abhauen, behält er den Gutschein für den Laden eben für sich selber. Er wird sicherlich eh einiges an Geld in die Reinigung der Wohnung stecken müssen... Marvin seufzt und steigt die Treppe nach oben, um auch die Gäste in der oberen Etage über die Verzögerung zu informieren. Dann versucht er, einen Elektriker zu erreichen.

Als Eliah schließlich kapiert, was los war, seufzt er ein letztes Mal. Nun gut, es scheint hier nicht wirklich weiter zu gehen. Eine Weile setzt er sich auf das nun leere Bett, bis sein Verstand wieder etwas klarer ist. Er sieht sich um. Der Schein des Mondes erleuchtet den Raum ein wenig. Er wühlt in der Schublade des Nachttisch. Vielleicht gibt es ja etwas Kleingeld! Nanu? Was ist das? Kein Geld, leider. Doch Eliah findet eine alte Zeitschrift. „SimsNews Magazin? Ausgerechnet!“ Eliah hat diese Zeitschrift schon öfter mal gesehen, jedoch war er immer zu geizig, das Magazin auch selbst zu kaufen. Neugierig blättert er darin, nur um festzustellen, dass es dann doch zu dunkel ist, den Text auch zu lesen. Nur der Titel war groß genug gedruckt.



Ohne Nachzudenken und aus Reflex steckt Eliah das Magazin einfach ein. Dann geht er nach unten. Dieses Mal findet er die Küche. Bevor er geht, deckt er sich noch gut in Futter und Getränke ein und klaut auch das eine oder andere aus dem Kühlschrank. Wenn er schon auf der Straße lebt, muss er nehmen was er kriegt.

Blaze mustert Dennah, wie sie da vor ihm steht, und versucht, sich nicht in ihren Bewegungen zu verlieren. Sie sieht nicht nur gut aus, sie weiss auch genau, wie sie wirkt – und das macht es schwerer, nicht so zu sein wie die ganzen anderen Idioten. „Sieht gut aus. Aber du hast die Schlange vergessen.“ Kaum ist es raus, merkt er, wie doppeldeutig das klingt. "Oder den Apfel... oder so.. ich mein... egal.." Er räuspert sich, hebt die Flasche an die Lippen und trinkt, um den Moment zu überspielen. Er will nicht wie ein Depp klingen, aber irgendwie weiss er nie, was er in ihrer Nähe sagen soll. „Mir gehts mehr oder weniger ganz okay,“ spricht er mit einem sarkastischen Lächeln, „Schlafplatz nebenan auf Chips Couch. Bestes Leben.“ und rollt amüsiert mit den Augen. „Warum haben sie dir das Handy weggenommen?“ fragt er, die Worte kommen etwas direkter, als er wollte. Sein Ton ist trotzdem weicher, als ob er etwas in ihrem Gesicht sieht, das ihn daran hindert, schnippisch zu sein.

"Die Schlange hat ihren Job längst erledigt und sich wieder dünn gemacht." Dennah wendet sich ab, ein Fuß kickt einen imaginären Stein, ehe sie den Toilettendeckel schließt und sich darauf fallen lässt. Unzufrieden mit ihrem Leben schnauft sie und fügt an: "Und Eva ist rausgeflogen aus dem Paradies. Ihrer Heimat." Einen Moment schweigt sie, den Blick irgendwo auf einen Punkt vor sich gerichtet. "Das klingt erbärmlich.", sagt sie mit trauriger Stimme auf seine Beschreibung. "Warum ist alles so furchtbar erbärmlich?"



Die Flasche hebend schaut sie auf das Etikett. "Sieh dir dieses Zeug an, zum Beispiel. Das schmeckt wie gezuckerte Rattenpisse." Frustriert wirft sie die Flasche in die Dusche, wo sie mit einem lauten Klirren zerbricht. "Wie ist das passiert, Blaze? Wie sind wir hier gelandet? Wir sind jung und sehen geil aus und eigentlich sind wir doch ganz nett." Dennahs große Augen sehen ihn offensiv an, während ihre Hände wild in der Luft gestikulieren. "Wir haben das alles nicht verdient, oder? Was sollen wir denn getan haben, um so beschissen abgespeist zu werden? Wir hätten doch wenigstens ein eigenes Bett verdient." Ihre Arme sinken in ihren Schoß, wo die Hände beginnen, verloren mit den Fingerringen zu spielen. Die Worte werden leiser, während sie weiter spricht. "Im eigenen Zimmer in einem richtigen zu Hause. Sulani war fast wie eins." Kaum merklich hebt sich ein Mundwinkel bei dem Gedanken an die Tage dort. "Und dann wird wieder alles beschissen. Und als ob es nicht reicht, dass Boom durchdreht und du fast verblutest, nehmen die Arschgeigen mir das Einzige weg, das ich noch hab. Damit ich 'zur Ruhe komm' und 'mich aufs Wesentliche konzentrier'." An den entsprechenden Stellen setzt Dennah Anführungszeichen in die Luft. "Aber weißt du was? Das Wesentliche geht mir am Arsch vorbei. Ich weiß nicht mal, was das heißen soll."

Die Schlange hat ihren Job erledigt? Wie jetzt? Irgendwas grünes zwickt ihm in den Magen aber er ignoriert es weil sie weiter spricht. Sein versucht lockeres Lächeln vergeht bei jedem ihrer Worte mehr. Blaze lehnt sich gegen die Wand, die Flasche noch in der Hand. Während Dennahs Worte in der Luft hängen bleiben, spürt er, wie ein Knoten in ihm wächst. Ihre Ziele, ihre Wut, ihr Schmerz – er will irgendwas tun, irgendwas sagen. Aber was? Er selbst wohnt auf Chips Couch, ist pleite, mit einer Zukunft, die ungefähr so vielversprechend ist wie der Scheisslikör in der Flasche. Wie soll er jemandem helfen, wenn er sich selbst kaum auf die Beine kriegt? Sein Blick bleibt an Dennah hängen, die auf dem Toilettendeckel sitzt. Sie redet von Boom, von Sulani, von allem, was schiefgelaufen ist. Und ja, Boom hat ihn hart erwischt. Aber das war nicht Booms Schuld. Dennahs 180 Grad Gefühls-Wendung macht ihn stutzig. Als ob sie ständig stark zu sein versucht aber sich jetzt wohl genug fühlt sich fallen und alles rauszulassen. Muss am Alkohol liegen… „Uhm…“ beginnt er, seine Stimme bricht fast ab. Grossartig. Ihm fällt nichts ein. Kein cooler Spruch, kein schlauer Rat. Er hat nichts, verdammt noch mal. Aber ihr Blick – diese grossen, offensiven Augen, die ihn anstarren, als ob sie eine Antwort erwartet – lassen ihn nicht los. So geht es ihm oft mit Eve, fällt ihm willkürlich ein.



Also doch keine so einfache Sache mit dem Strom. Ellie erhebt sich. Gut, dass sie mit ihrem Handy noch genug erkennen kann. „Ja, mach's gut, Marv. Ich geh dann auch mal.“, verabschiedet sich Ellie, entscheidet sich spontan aber noch, vorher auf's Klo zu gehen. Sie öffnet die Tür... und stolpert fast wieder nach hinten. Dass auch Blaze hier ist, hat sie gar nicht erst mitbekommen, bis jetzt. Ist der nicht mit Viola zusammen? Was macht der hier mit Dennah? Aber eigentlich geht es sie ja auch nichts an. Ellie dreht sich ohne ein Wort um und eilt nach unten. Dann würde sie eben unten noch mal auf das Klo gehen. Als auch das erledigt ist, und sie schließlich wieder die frische Luft spürt, seufzt sie erleichtert. Es war ihr entschieden zu voll bei der Party.



Plötzlich geht die Tür auf und Ellie steht im Rahmen. Sie wird knapp vom Licht durch das Fenster beleuchtet, ist aber unverkennbar. Beide drehen den Kopf zu dem ungebetenen Gast, keiner sagt was und dann verschwindet die Blauhaarige wieder wortlos. Auf einmal ist es totenstill im Bad. Was zum…? Blaze sieht Dennah an, die Stille wird suspekt und dann lacht Blaze willkürlich kurz auf. „Wasn scheiss mann! Weisst du was?“ sagt er, schiebt sich von der Wand ab. Die Flasche setzt er mit einem dumpfen Plonk auf den Rand des Waschbeckens. „Komm, ich weiss was wir jetzt machen.“ Er streift die Jacke ab, zieht den Pullover über seinen Kopf und dann über Dennahs drüber, sodass sie wie in einer Zwangsjacke wirkt ohne die umgebundenen Ärmel. Blaze schlüpft zurück in die dünne Jacke, greift die erste Hand die sie in einen Ärmel steckt und zieht sie auf die Beine, raus aus dem Bad. Draussen tummeln sich immer noch Gäste aber viele ziehen schon ab, weil eine stromlose Party ohne Musik keinen Spass macht. Die Bewegung treibt Blaze den Alkohol wieder in den Kopf aber er kämpft sich ohne Dennah loszulassen vor bis zur Haustür raus in die kühle Nachtluft. Ohne Umschweife steuert er Chips Wohnung an, den sie überraschenderweise davor antreffen. „Was geht.“ grinst er ihn kurz an, lässt Dennah los, öffnet die Tür und greift den Baseballschläger der daneben steht. Den hatte Chip sich wegen Jinoh zugelegt. Blaze legt ihn sich auf die Schulter. „Ich leih mir den mal kurz, ok?“ sagt er mit nur ganz leichtem Zungenschlag, greift wieder Dennahs Hand und ist bereits wieder auf dem Sprung zum nächsten Ziel.

Doch noch reinschneien und wenigstens irgend ne Flasche Alkohol abgrasen? Gefangen zwischen der Versuchung, wenigstens einen Blick auf das Geschehen zu werfen oder zurück zu Denize in die Wohnung zu gehen, verharrt Chip einige Augenblicke wie angewurzelt vor Marvins Wohnung. Erst ein weiterer Strom schwatzender, torkelnder Partygäste, die aus der Wohnung drängen, lösen seine Erstarrung. Je stärker das Gefühl wird, nicht mehr dazu zu gehören, schon längst in einer anderen Welt zu leben, desto mehr sinkt sein Launepegel. Es war seine eigene Entscheidung, nicht mit Blaze feiern zu gehen, aber jetzt fühlt es sich an, als ziehe mit den Leuten, ein wichtiger Teil des Lebens an ihm vorbei. Abrupt macht er kehrt, steigt die Treppe nach oben und kann sich vor der Tür angekommen, nicht überwinden, das Appartement zu betreten. Die Vorstellung schnürt ihm die Brust zusammen. Genervt schüttelt er eine Zigarette aus der Packung, als wie aus dem Nichts Blaze mit Dennah im Schlepptau an ihm vorbei zieht. Chip hält verblüfft in der Bewegung inne, setzt an etwas zu fragen, aber schneller als er reagieren kann, sind die beiden schon wieder vergnügt die Treppe runter in der Dunkelheit verschwunden. Blaze hat seinen Baseballschläger über der Schulter...was zum..? Das Metalltür zur Straße fällt scheppernd ins Schloss. Für Chip fühlt es sich an, als sei die Tür zu seiner Gefängniszelle zugefallen und die letzten beiden Besucher, sein letzter Kontakt zur Außenwelt, ist in die Freiheit entschwunden.

Während Chip noch schlechter gelaunt, als vor ein paaar Minuten, verschiedene Szenarien abwägt, was die zwei mit dem Teil vor haben könnten, dringen Denize' Schlafgeräusche durch das gekippte Fenster nach draußen. Das ist seine Welt jetzt. Keine Abenteuertouren mehr durch die nächtlichen Straßen, Geburtsvorbereitungsübungen und im Bett an die Decke starren oder wahlweise am Handy Casino zocken, bis trotz allem die Augen zu fallen. Vielleicht ist auch sein schlechtes Gewissen schuld. Natürlich kann sie nichts dafür. Wie soll man liegen und atmen mit so einem Bauch? Der auf mein Konto geht Blaze und Dennah drängen sich wieder in seine Gedanken.



Dennah...ausgerechnet. 'Ich werd nur nicht schlau aus der', äfft er in Gedanken Blaze nach. Offensichtlich schlau genug, um mit ihr um die Häuser zu ziehen und wer weiß was sonst noch...dazu muss man nicht schlau aus einer werden... Chips Laune sinkt auf den Tiefpunkt. Selbstmitleid und Neid übernehmen endgültig das Ruder. Er tritt gegen das Geländer, zündet sich endlich die Zigarette an und zieht die Kapuze seines Pullis über die Ohren, um sich vor den Geräuschen abzuschirmen. Dennah...Alter..

In Zusammenarbeit mit @simscat2 @Spatz @RivaBabylon @Ripzha

>>> Dylan geht nach Windenburg >>>
>>> Karlotta geht nach Windenburg >>>
>>> Dennnah geht nach Windenburg (2) >>>
>>> Blaze geht nach Windenburg (2) >>>
>>> David geht nach Sulani - Clemens Ferienhütte >>>
>>> Chip geht nach Sulani - Clemens Ferienhütte >>>
>>> Ellie geht nach Sulani - Clemens Ferienhütte >>>
>>> Jordyn geht nach Willow Creek Nr. 18 - Familie Lamont (2) >>>
>>> Jadyn geht nach Willow Creek Nr. 18 - Familie Lamont (2) >>>
>>> Tania geht nach Willow Creek Nr. 18 - Familie Lamont (2) >>>
>>> Eliah geht nach San Myshuno (4) >>>
>>> Felix geht nach Familienzuwachs I >>>
>>> Elena geht nach Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3) >>>


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29.11.2024 15:39
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Textmagier

Charakter: Marvin
Geschichtsstrang: Teppiche, Teller und tausend Probleme


Marvin starrt auf das Chaos, das die Party hinterlassen hat – ein einziges Schlachtfeld aus leeren Bechern und umgekippten Flaschen. Der Stromausfall ist längst behoben, die Lichter flackern wieder hell durch die Wohnung. Doch zu spät. Die Gäste sind weg, selbst seine engsten Freunde haben sich längst verabschiedet und ihn mit den Überresten dieser Katastrophe allein gelassen.

Mama wird mich umbringen! Die Flecken krieg ich doch nie wieder raus!“ Ausgerechnet auf ihrem Kissen mussten Spuren einer unbekannten Flüssigkeit zurückbleiben. Das muss alles wieder im alten Glanz erstrahlen.

Die Waschmaschine wird’s schon richten … hoffentlich.“ Ohne groß nachzudenken, stopft Marvin die Bettwäsche und sogar Teile seines Kostüms in die Trommel. Temperatur? Keine Ahnung. Seine Mutter wäscht immer irgendwie. 40 Grad sollten doch passen, oder? Mit einem mulmigen Gefühl drückt er den Startknopf.



Während die Waschmaschine ihren Dienst verrichtet, inspiziert Marvin den Rest der Wohnung. Zerbrochene Gläser und Teller sind das kleinste Problem. Die lassen sich ersetzen. Aber dass die ausgelaufenen Flüssigkeiten in seinem Zimmer ihm den Teppich versaut haben, gefällt dem Jungen weniger.

Vielleicht kriegt er das Teil in die nächste Waschrunde gestopft. Gut, dass Doris noch ein paar Tage in Schweden unterwegs ist. Das gibt ihm eine Gnadenfrist und die Chance, noch alles zu reinigen. Vielleicht auch ohne dass sie etwas merkt.

Die nächsten Stunden verbringt der Teenager damit, die Wohnung wieder sauber zu machen. Gut, dass keine teuren elektronischen Geräte kaputt gegangen sind. Diese hat er gleich ausgetestet, als der Strom wieder lief – alles funktionierte. Sorge bereitet ihm allerdings Edes DJ-Pult. Ob auch das noch funktioniert, weiß er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Schließlich war dieses am Laufen, als der Kurzschluss passierte, im Gegensatz zu den anderen Geräten. Ede wird ihn darüber informieren, wenn es defekt sein sollte. Bisher hat er sich nicht gemeldet. Keine Nachrichten sind hoffentlich gute Nachrichten … oder?

Schließlich kündigt ein Piepton das Ende des Waschzyklus an. Marvin schnappt sich den Teppich, der in der nächsten Runde gewaschen werden soll, und stopft die gewaschenen Sachen in den Trockner – als ihm auffällt, dass Doris‘ vorher weißer Kissenbezug nun einen rosanen Schein angenommen hat – das Kostüm hat abgefärbt. „Mist, Mist, Mist!“, flucht er leise. Hoffentlich kann ein weiterer Waschgang das Fiasko beheben. Sonst wird es schwierig, die Party geheim zu halten.


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04.01.2025 09:01
avatar  Murloc
#8
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Textmagier

<<< Doris kommt von Kontinent - Europa <<<
<<< Claudia kommt von Brindleton Bay Nr. 1 - Altersheim Shady Pines (7) <<<
<<< Arnim kommt von Britechester Nr 11 - Evas Wohnung im Wohnkomplex <<<

Charaktere: Doris, Claudia, Arnim
Geschichtsstrang: Lachse Angelegenheit

"Aber ja!"
, lacht Doris, "es gibt auch andere schwedische Rezepte außer Köttbullar." Sie zeigt ihrem Gast das Kochbuch, das Anna ihr während der Schwedenreise geschenkt hat. Zwar im schwedischer Sprache, doch Anna hat die Übersetzungen direkt mitgeliefert, die nun handgeschrieben im Buch zu finden sind. "Zum Beispiel..." sie blättert im Buch, "Gravad lax". Ist gebeizter Lachs, ein Rezept, das es wohl schon seit dem Mittelalter gibt." Auch das hat sie von Anna erfahren. "Ich wollte das unbedingt mal ausprobieren."



Sie erklärt, dass der Lachs dafür 72 Stunden lang eingefroren werden muss, um alle Parasiten abzutöten. "Keine Sorge, während der Reise habe ich das gerne gegessen, auch wenn das mit den Parasiten erst mal abschreckend klingt. Ich habe schon die Vorbereitungen getroffen, und das mit dem Einfrieren habe ich direkt nach meiner Ankunft zu Hause gemacht. Jetzt sollte der also lange genug kalt gestellt sein."

"Na und selbst wenn
", Claudia winkt augenrollend ab und nimmt lässig einen Schluck ihres gekühlten Bieres, "dann gibt es ein paar Tage frei, wenn die Biester wirken." Die Pflegekraft übte ihren Job früher einmal mit Leidenschaft aus, doch seit einer ganzen Weile ist sie ausgebrannt, so dass ihr jede Entschuldigung, nicht ins Shadey Pines gehen zu können, mit offenen Armen empfängt. Wenn es nur ein paar zusätzliche Kollegen gäbe, wäre alles ein wenig entspannter, glaubt sie und nimmt sicherheitshalber noch einen kräftigen Schluck. "Dann lass uns das Ding mal klar machen." Mit vorgeblichen Tatendrang stellt sie die Flasche ab, um sich die Hände zu waschen. "Was soll ich machen, Chefköchin?"

Doris ist zu sehr auf ihr Kochen fokussiert, um das zu merken. Ihr Enthusiasmus ist nicht gespielt. Wenn es ums Kochen geht, ist sie immer dabei, vor allem, wenn sie dabei mit neuen Rezepten experimentieren kann. "Du könntest dich um die Soße kümmern.", gibt sie die Anweisung. "Und dafür schon mal Dill klein hacken." Sie stellt die anderen Zutaten dazu: Senf, Gewürze, Öl... Währenddessen überprüft sie den Lachs.

"Dill hacken. Wird gemacht." Das Grünzeug bereitlegend setzt Claudia das Messer an und gibt sich alle Mühe, sauber und gleichmäßig zuzuschlagen. "Mein Mann hat ja immer eine Schere für sowas genommen. Nicht etwa eine Kräuterschere - nein!" Genervt mit den Lippen schmatzend wedelt das Messer in fahrigen Gesten durch die Luft. "Eine Küchenschere, Doris. Eine gewöhnliche Küchenschere. Die selbe, mit der er seinem heißgeliebten Köter das Arschfell-"



Die Türklingel unterbricht ihre Worte. "Kommt noch jemand?", fragt sie irritiert, die Hand mit dem Messer jetzt unachtsam in die Hüfte gestemmt.

Doris ist froh über die Ablenkung. Sie kann darauf verzichten, mehr Details über des Köters Arschfell zu erfahren. "Ich weiß nicht. Eigentlich..." Dann fällt es ihr wieder ein. "Ach, Arnim wird das sein! Wegen des Buches." Sie wäscht sich die Hände sauber und greift zum Buch. Eigentlich wollte sie ihm es schon früher zurück geben, doch nach all den Urlaubseindrücken und Souvenirs sortieren hat sie es irgendwie vergessen. Jetzt hat sie ihm jedoch angeboten, dass er es sich abholen kann. Immerhin wohnen sie ja im selben Wohnkomplex.

"Mach so lange weiter, ich bin gleich wieder da." Gut gelaunt eilt sie zur Tür und öffnet. "He Arnim, schön dich zu sehen.", begrüßt sie ihn, "solltest du Hunger haben, lade ich dich herzlich ein! Es gibt Lachs. Gravad lax, um genau zu sein, eine schwedische Spezialität!" Sie grinst. "Wo wir schon mal beim Thema sind." Sie will ihm gerade das Buch in die Hand drücken, als ihr Blick auf das Cover fällt. Anstatt das Buch zu greifen, das sie sich eigentlich von Arnim geliehen hat, hat sie sich doch glatt das Kochbuch geschnappt. "Oh, ich Dummerchen. Ich hole dir das richtige Buch gleich!"



"Hi, Doris
." Kaum kommt er zu Wort, da flitzt sie schon wieder plappernd davon. Amüsiert grinsend schaut Arnim ihr nach, als er zurückhaltend den Flur betritt und die Tür hinter sich leise ins Schloss zieht. "Ich kann später wieder kommen", ruft er in die Wohnung hinein. Das letzte Mal, als er hier war, hatte er der Kollegin und Nachbarin bei einem Problem mit dem Wasseranschluss geholfen. Das liegt nun schon viele Monate zurück.
"Hallo, Arnim." Claudia linst hinter der Ecke hervor. "Willst du dich uns anschließen? Parasitenfreier Lachs?"
"Das klingt köstlich, danke, aber ich habe selbst etwas auf dem Herd stehen."



"Schade!"
, sagt Doris, nun mit dem richtigen Buch in der Hand, "aber dann bleibt mehr für Marvin, wenn er nachher vom Besuch bei Ede zurück kommt." Sie lächelt. "Ein Freund von ihm." Dass es eine Party gab, hat er ihr nicht lange verheimlichen können. Viele Spuren waren noch zu sehen, trotz seiner Versuche, alles in Ordnung zu bringen. Doch den Besuch bei Freunden hatte sie ihm trotzdem nicht ausschlagen können. Sie drückt Arnim das Schwedenbuch in die Hand. "Falls du deine Meinung noch änderst, weißt du ja wo du mich findest."

"Vielleicht habe ich ja Glück und mir brennt etwas an
." Verspielt zwinkert er Doris zu. "Euch viel Vergnügen. Und guten Appetit."
"Dir auch."
Claudia hebt die Hand zum Gruß. "Wir sehen uns."

Kaum ist die Tür wieder verschlossen, verfällt Doris in Gedanken. Eher zu sich selbst als zu Claudia murmelt sie: "Mayve hat wirklich Glück, so einen Partner zu haben." Sie dreht sich wieder zum Mahl um. Den größten Teil der Arbeit hat sie schon vor Tagen gemacht, bevor der Fisch eingefroren wurde. Sie musste den Lachs zuschneiden, einsalzen, beschweren und regelmäßig umdrehen. Doch die Senf-Dill-Soße erfordert nach wie vor Arbeit, um die sie sich nun kümmert. Während Claudia weiter Dill schnippelt, nutzt Doris ihre Erfahrungen, um das richtige Mischungsverhältnis von Öl und Senf für die Soße zu finden und alles umzurühren.



"Ja, nicht wahr? Er ist schon ein Schnuckel. Dem würde ich gern mal in den Hintern kneifen." Verschmitzt grinst Claudia vor sich her. Als Doris stumm bleibt, schaut sie auf und - Moment mal. Ihre Augen weiten sich. "Warte, sag nicht ..." Den Mund sensationsfreudig aufgerissen, beugt sie sich der Kollegin entgegen. "Du stehst auf ihn!"

Doris wird ein wenig rot. Hat sie das wirklich laut ausgesprochen? "Ähm.. ja schon.", gibt sie schließlich zu, bevor sie Claudia direkt ins Gesicht schaut. "Aber sag das bitte nicht weiter!"

"Ich?"
Der Gast winkt lässig ab. "Quatsch, nee. Ich versteh dich. Er ist ..." Nach Worten suchend verstummt Claudia und beendet den Satz mit einem breiten Grinsen. "Vielleicht ist ja seine Beziehung gar nicht so glücklich, wie sie sein sollte." Die Brauen unschuldig in die Stirn gezogen wendet sie sich ab, trinkt einen Schluck von ihrem Bier, nicht ohne zu Doris herüber zu schielen, und reicht ihr dann den geschnittenen Dill herüber.

"Ach, ich denke schon. Ich seh ihn mit Mayve zusammen und die beiden wirken wirklich glücklich.", seufzt Doris, während sie sich an das Zerteilen des Fisches macht. Auch die Soße ist fast fertig und Claudia ist bereits fleißig am Umrühren. "Aber wer weiß schon, was hinter den Kulissen passiert."



"Eben."
Aufmunternd knufft Claudia der Gastgeberin in die Seite, als Zeichen, den Kopf nicht hängen zu lassen. Sie selbst braucht keinen Mann mehr an ihrer Seite. Trotzdem würde sie Arnim nicht von der Bettkante stoßen.

"Naja", sagt Doris, während sie die Teller und Besteck auf dem Tisch verteilt. "Wer weiß schon, was sich ergibt. Vielleicht habe ich ja auch irgendwann mal Glück." Irgendwie tut es ihr gut, das auch auszusprechen. Das hilft ihr, daran zu glauben. Sie lächelt wieder. "Der Fisch ist fertig. Ich hoffe, es schmeckt!"

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon


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