Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool

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12.04.2023 19:41 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2024 18:23)
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#1
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Außenbereich







UG


Eingangsbereich





Unterrichtsraum



Mensa





Toiletten/Duschen




Büro der Rektorin




Schwimmbad




OG



Unterrichtsräume






Bibliothek




Krankenstation


Aufenthaltsraum Lehrer




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12.04.2023 19:43 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:43)
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#2
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Hausmeister

Miyu & Yuna - letzter Post
Keito & Elani - letzter Post


Rektorin Miyu Watanabe erwartet heute einen Neuzugang an der Schule. Keito Ogbanda ist neu hinzugezogen. Ach wie schön für Yuna … sind sie doch selber erst wenige Tage zuvor hier angekommen. Dann ist sie nicht allein die Neue. Die beiden Teenager sitzen im Vorzimmer während Miyu mit Keitos Mutter Elani in ihrem Büro die Aufnahmeformalitäten durchspricht. Alleinerziehend? Sicher nicht immer einfach – weiß Miyu. Auch wenn sie in Jack einen zuverlässigen Freund und mitsorgeberechtigten Vater hat … Die meiste Zeit hat sie die Erziehung allein geleistet aufgrund seiner häufigen Forschungsreisen.

Vor Miyu sitzt eine äußerst aparte Dame mit warmherzigem Blick aus nussbraunen Augen. Sie kann den Blick kaum von diesem anziehenden Lächeln abwenden. Räuspernd wendet sie sich wieder den Unterlagen auf ihrem Tisch zu. „Sie sind ganz neu in Brindleton? Und gefällt Ihnen die ländliche Gegend?“



„Oh, sehr. Endlich kann ich mir den ersehnten Wunsch nach einem kleinen Garten erfüllen,“ erwidert die Angesprochene. Garten?! Und Schwupps, die beiden Frauen haben ein gemeinsames Thema. Miyus Herzensprojekt für die Schule. Diese Mutter wird immer interessanter für sie. „Oh wie wunderbar, ich plane, einen Schulgarten anzulegen. Gärtnert Ihr Sohn denn auch gerne?“ Elani lacht: „Das wäre zu schön, aber nein …“, etwas wehmütiger wird ihr Blick, „er hasst es, dass wir hierher aufs Land gezogen sind.“ „Oh, das tut mir leid,“ bedauert Miyu Keitos Mutter. „Teenager, mhm?!“ Beide Frauen lächeln sich wissend an.

Miyu bemerkt, dass ihr die ganze Zeit schon ein wunderbarer leichter Duft in die Nase steigt und sie schaut auf das umwickelte Päckchen, das Elani vor sich liegen hat. Die bemerkt den Blick. „Ich habe mir erlaubt, eine Kleinigkeit mitzubringen. Ich habe an der vorherigen Schule auch immer gerne Schulfeste und Elternabende mit kleinen Happen ausgerichtet und würde mich auch hier wieder gerne einbringen …“. Das ist etwas, was Miyu ja ganz abgeht. Kochen ist so gar nicht ihre Stärke. Ganz verzückt probiert sie von diesen exquisiten Schnittchen, die Eleani ihr anreicht. Diese Frau weiß sich aber in die Herzen zu kochen. Versonnen blickt Miyu in dieses reizende Gesicht aus Ebenholz … Ach, was soll’s: „Nenn mich Miyu!“ Sie bietet Elani das Du an. „Wir werden ja wohl einige Schulveranstaltungen gemeinsam ausrichten. Da sind wir ja schon fast Kolleginnen. Das ist so köstlich. Bist du … Köchin?“ Stolz bestätigt Elani, dass sie in einem recht guten Restaurant schon zu den Oberköchen zählt. „Aber ich probiere auch in meiner Freizeit immer noch gerne Weiteres aus - mal ganz ohne den ganzen Zeitdruck der Gastronomie. Ich suche noch ein paar Gleichgesinnte vielleicht für eine Kochgruppe in dieser Gegend.“ Etwas zerknirscht muss Miyu gestehen, nicht unter diese Zielgruppe zu fallen. Verdammt. Schnell zu einer gemeinsamen Leidenschaft überschwenken: „Beim Gärtnern können wir uns sicher … besser begegnen, Elani.“ Verschmitzt lächeln sich beide Frauen zu. Sie verstehen sich auf Anhieb gut …



Keito lässt seinen Blick über Yuna neben ihm auf der Bank im Vorzimmer gleiten. Er bleibt etwas zu lang zu tief unterhalb ihres Gesichtes haften. Oy, ziemlicher … „Auch neu hier?“ Spricht die Begaffte ihn keck und entspannt zurück gelehnt an. Keitos Augen schnellen hoch. Sie hat ihn sehr direkt und amüsiert bei seinem Treiben beobachtet, nicht im Geringsten verlegen. Keito ist aber auch nicht auf den Mund gefallen: „Jo, und ganz neue Aussichten hier. Hübsche Gegend.“ Diesen nicht immer positiv eingesetzten Charme hat er von seinem Vater. Beide Teenager grinsen sich an. Irgendwie läuft hier etwas ganz anders als sonst, denkt sich Keito gerade noch, als Yuna sich auch schon vorstellt. „Yuna … Watanabe!“ Ihr Grinsen wird breiter.



Watanabe? Wa ta na be …? Rektorin Watanabe?! Oh nein. Die Tochter der Rektorin, Scheeeeeeibenkleister! „Halb so wild, wollte nur mal dein geschocktes Gesicht sehen.“ lacht Yuna nun. „Übrigens, only for girls!“ weist sie ihren Vorbau mit Fingerzeig beider Hände aus. Die ist ja direkt. Verspricht sehr interessant zu werden für Keito. „Dann sind wir also Konkurrenten,“ flachst er zurück. Yuna nickt ihm anerkennend zu. Keine Verlegenheit wegen ihrer Orientierung und wohl einiges an Grips. Das verspricht doch eine ganz neue Art von Freundschaft zu werden. „Keito Ogbanda“, stellt er sich nun vor. „Dann sind das wohl unsere beiden Mütter, die da drinnen ziemlich lange zugange sind …“. Ja, es dauert tatsächlich schon ungewöhnlich lange für ein paar Formalitäten. „Sie besticht garantiert auch diese Rektorin wieder mit ihren Schnittchen.“ - „Sie macht … w a s?“ entfährt es Yuna.




Elani und Miyu treten im selben Moment lachend und scherzend aus dem Rektorenbüro ins Vorzimmer zu den beiden Teenagern hinaus. „Elanis Schnittchen musst du einfach mal probieren, Yuna. K ö s t l i c h! Ihr habt euch schon gegenseitig vorgestellt, nehme ich an?! Das ist Keitos Mutter, Elani.“ Mum? Yuna schaut leicht entgeistert. So aufgeräumt hat sie ihre Mutter selten erlebt. Die duzen sich gleich? Jetzt ist Keitos Grinsen breiter, als er zu Yuna herüberschaut. Der Blick scheint zu sagen: Ihre Schnittchen hauen jeden um.



„Eleani wird künftig unsere Schulveranstaltungen mit ihren kulinarischen Zaubereien verwöhnen,“ berichtet Miyu überaus begeistert den beiden Teenagern. M u m?! Geht’s hier wirklich nur um Schnittchen? Yuna kneift die Augen etwas zusammen. Mhm, das gilt es zu forcieren. Sie sieht schon freie Abende ohne Eltern vor ihrem geistigen Auge aufsteigen. Also, immer nett zu Keito sein, damit sich auch die beiden Mums gut verstehen. Sie lächelt ihn an: „Was sind denn deine Lieblingsfächer?“ Huy, sie haben sogar gleiche Fachvorlieben. Mathe, Physik, Interesse an Informatik. Willkommen im Nerdclub … obwohl er nicht so aussieht. Yuna aber ja auch nicht unbedingt. Als die beiden Mütter zum Ausgang vorgehen, sind sich beide Teenager schon mal einig, gemeinsame Sache gegen Erwachsene zu machen. Das muss einmal abgeklatscht werden. Dann folgt Keito seiner Mutter nach. „Man sieht sich,“ zwinkert er Yuna noch im Weggang zu. Die lacht.



Draußen vor der Tür schaut Elani vorsichtig zu Keito hinüber. „Und …? Dein erster Eindruck von der neuen Schule?“ - „Alles prima, mach dir keine Sorgen, Ma. Das wird richtig gut.“ Keito geht pfeifend vor. Elani ist … alarmiert. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Heute Morgen hat er sie noch so angemault wegen der neuen Schule. Den ganzen Weg hierher. Was ist denn im Vorzimmer geschehen? Na diese Tochter von der Rektorin scheint auch ein ganz wildes Früchtchen zu sein. Elani bleibt auf der Hut. Zumindest ist alles für die Schulaufnahme geklärt. Beide machen sich auf den Heimweg nach …



Elanie, Keito - Nächster Post


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12.04.2023 19:46 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:44)
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#3
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Hausmeister

„Na, d i e hat dich ja gleich so richtig verzückt. Schon verabredet, Mum?“ Miyu sieht ihre Tochter streng an. „Von dir lass ich mich jetzt garantiert nicht in Sachen Partnerwahl beraten. Hast du den jungen Keito in die Abläufe hier für den ersten Schultag eingewiesen? Du bist doch seine Tutorin die erste Zeit.“ Ups, ach da war ja noch was. Yuna versucht zu überspielen, dass es nicht um schulische Einweisung bei ihrem Erstkontakt ging.



„Ja, also … er hat gleich kapiert, wie das hier so läuft. Helles Köpfchen.“ Jo, er hat gleich kapiert, dass sie Lesbierin ist … und kein Wesen drum gemacht, obwohl ihm wohl erst der Sinn nach anderem stand. „Das ist fein. Er hat gute Zensuren auch in Mathematik, habe ich in seinen Unterlagen gesehen. Das passt ja von der Interessenlage her dann für dich auch ganz gut, um hier Anschluss zu finden, Yuna.“ - „Ja, mhm, genau, Mum.“ Irgendwie beschleicht Miyu das Gefühl, dass Schulregeln und Mathematik vorhin nicht der Gesprächsstoff der beiden jungen Leute waren. Wegen der Schulordnung grient man sich nicht die ganze Zeit gegenseitig so an.

„Worum ging’s wirklich?“ verlangt Miyu nun zu wissen und schaut ihre Tochter fest an. „Öhm, ja, ich weiß gar nicht, was du meinst, Mum …“ Das war jetzt lahm. Dumm ist ihre Mutter auch nicht. „Lassen wir das, Yuna. Du trägst dafür Sorge, dass Keito sich hier die ersten Tage nicht verläuft und du liest dir die Schulregeln auch noch dreimal durch, bis ich aus der Besprechung zurück bin. Dann können wir auch heim.“



„Yes, Sir!“ hört Miyu hinter sich im Weggehen noch verhalten grummeln. „Das habe ich gehört!“ Leichtes Schnaufen hinter Miyus Rücken folgt als letzte Protestaktion. Schmunzelnd steigt Miyu die Treppe zum Lehrerzimmer hoch.

„Ich bitte um Gehör, liebe Kollegen und Kollegin.“ Miyu ist als Rektorin hier die Neue in der Runde und muss gleich schauen, dass man sie in ihrer Leitungsrolle ernst nimmt. „Es geht um den nächsten Elternabend. Ich möchte die neuen Schulprojekte und natürlich mich als neue Leitung vorstellen.“ Dem einen Kollegen ist’s zu viel der Änderungen, dem anderen nicht genug. Und der dritten Lehrkraft nach könnte alles so bleiben wie … bisher. Und weil alles so bleiben kann wie bisher macht sich natürlich auch Madame Fouché daran, typischerweise den Kaffee zu kochen. Umpf. Das wird ein hartes Stück Arbeit mit diesem Kollegium.



Oleg Proschinsky beharrt darauf, die Vorschläge zu neuen Sportuniformen der Schule auf jeden Kettenfaden hin genau zu prüfen, bevor man sich für ein Modell entscheidet. Rektorin Watanabe entscheidet, den Sport- und Mathelehrer für den nächsten Nähunterricht einzuteilen. Brett Jenkins, Refrendar für den Bereich Musik und Simmlisch, bettelt förmlich für mehr Investitionen in zeitgenössische Stilrichtungen. Er will Rap salonfähig für die Opernhäuser dieser Welt machen und glaubt, das Startkapital dazu im Schulbudget zu finden. Miyu kann sich gerade noch verkneifen, ihn in Mathematik nachsitzen zu lassen. Anerkennung findet sie in ihrer neuen Leitungsrolle für das Schnittchenwunder, nachdem sie die restlichen Appetithäppchen von Elani herumgereicht und sie zur neuen Schulspeisung verkündet hat. „Frau Rektorin, wer Beziehung zu solchen Gourmetköchen hat, verdient unseren vollen Respekt für seine Leitungsrolle,“ lässt Kollege Proschynski raus. Ok, Leitung geht also auch durch den Magen. Miyu klopft sich leicht vor die Stirn.



Am Ende sind sich alle über die Gestaltung des Elternabends einig und dass sich daraus wieder einmal ablesen lassen wird, wer um seinen Nachwuchs bemüht ist und wer nicht. Also, wenn Eltern einfach keine Zeit investieren, um sich am Elternabend über die Fortschritte ihrer Kinder und den hier vermittelten Lehrstoff zu informieren … das ist Madame Fouché einfach unbegreiflich: „Vraiment, esse iste mire ünbegreiflisch!“ wiederholt sie ein ums andere Mal, während sie den Kaffee an der Maschine durchlaufen lässt. Miyu ist unbegreiflich, dass sie anschließend auch noch den Abwasch der Kaffeetassen übernimmt und das halbherzige Hilfeangebot Proschinskys mit einem lächelnden „abe nischte doch, Monsieur,“ ablehnt. Das war doch klar gewesen, dass der nicht Hand anlegen muss. Miyu versucht das gleichermaßen, bekommt aber prompt ein Geschirrhandtuch von Madame Fouché überreicht. „Abe nischte doch, Madame“ geht ihr durch den Kopf. Das nächste Mal wird sie einfach wortlos nach unten in ihr Rektorenbüro stiefeln.



Miyu steppt die Treppe wieder runter ins Erdgeschoss. „Lass uns gehen. Für heute reicht’s, Yuna,“ ruft Miyu nur kurz ins Vorzimmer ihres Büros. Mutter und Tochter machen sich mit der S-Bahn auf nach Hause.

Miyu & Yuna - Nächster Post


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13.04.2023 11:29 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:46)
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#4
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Hausmeister

Miyu - letzter Post


„Mon Dieu! Ma Voiture! Quel Malheur …“ ließ sich Adeline Fouché neulich schon frühmorgens kürzlich in Rektorin Watanabes Büro aus. „Was ist den los, Adeline? Warum so aufgeregt?“ Adeline lief empört auf und ab. „Das warren sischär diesää Berufsschüläär …“ Sie deutete nach draußen auf ihren altgedienten Kleinwagen. Miyu schaute zum Fenster raus … und unterdrückte ein leichtes Schmunzeln.




„Na, lass uns das mal aus der Nähe betrachten, Adeline.“ Beide Frauen gingen nach draußen zu Adelines Gefährt. Miyu besah sich das Ganze. Zum Teil äußerst kunstvoll, bemerkte sie anerkennend. „Adeline, du bist doch Kunstlehrerin! Schau dir das ganze doch mal objektiv an, wenn es nicht … auf deinem Auto wäre. Ist übrigens abwaschbar …, sogar FCKW-frei.“ Miyu nahm sich vor, für den Kunstunterricht ein paar weitere ökologisch einwandfreie Spraydosen zu besorgen. Müsste im Schulinventar für dieses Jahr noch drin sein.




„Vraiment, in der Tat, wäre es nischte mon Voiture … Qui, c’est magnifique!“ Beide Frauen umrundeten den Wagen und sahen sich die künstlerische Ausgestaltung genauer an. Miyu machte Fotos mit ihrem Handy. „Wir sollten es vergrößern, ausstellen und einen Preis vergeben. Mal sehen, wer den annehmen möchte …“ Miyu grinste. „Oh, Mademe le recteur. Isch verschtähe so langsam, warum der Schulvorstand sisch für disch entschied.“ Adeline war mittlerweile auch erheitert. „Isch wärdää die Fotos noch würdevoll rahmen.“ Eigentlich hatte sie jetzt ohne größeren Aufwand … ein kunstvolles Unikat von Wagen. Sie hat die Kreidesprühfarbe zur besseren Haltbarkeit sogar später noch fixiert.

„Deine Vorgäängär hätte eine Briefe bleu geschickt …“ Miyu schaute Adeline fragend an. „Bei dem alten Modell? Was ist dein Wagen denn noch Wert Adeline? Aber Briefe schicken wir ja noch raus … die Einladung für den Elternabend!“ Beide Frauen brachen in schallendes Gelächter aus bei dem Gedanken, was die‚ Täter‘ oder Künstler sich wohl denken würden, wenn Briefe der Schule bei ihnen zuhause angekommen sind.



Mittlerweile hat Miyu die Fotos vergrößert, Adeline sie gerahmt und im Foyer gut sichtbar aufgehängt. Darunter prangt ein Plakat:
‚Wir freuen uns, so kreative Köpfe unter unserer Schülerschaft begrüßen zu dürfen und fördern gerne jedes noch so unbekannte Talent mit dem diesjährigen Schulpreis für herausragende Kunst an Bau und Gefährt mit einer Palette ökologisch unbedenklicher wetterfester Sprayfarben und der Einladung, die hintere Wand des Schulgebäudes Richtung Sportplatz ebenso kunstvoll zu dekorieren.

Zur Entgegennahme des Preises bitte bei Gelegenheit im Büro der Rektorin melden.‘




Adeline kommt nun quietschvergnügt mit ihrem persönlichen Kunstwerk zur Arbeit gefahren. Die Einladungen zum Elternabend sind mittlerweile rausgeschickt. Miyu denkt lächelnd an ihre Schulzeit zurück … Den kleinen Fiat des ungeliebten Sportlehrers vollends mit Toilettenpapier zu umwickeln und mit mehreren Mitschülern auf einen anderen Parkplatz ‚umzubetten‘ war nicht halb so kreativ gewesen wie diese künstlerische Ausgestaltung auf Adelines alter Mühle …


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13.04.2023 11:30 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:47)
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#5
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Hausmeister

Proschinsky hatte es gesehen … Aaaarggg, die beiden sind ihm schon länger ein Dorn im Auge. Selbst sein Vorgänger hatte nicht hart genug durchgegriffen. Da musste er immer ran, Proschynski! Der ewige Stellvertreter. Und jetzt diese Watanabe mit ihren sozio-öko-alternativen Firlefanz-Ideen. Wieso trauten sie ihm nicht die Rektorenstelle zu? Warum diese, diese … Seiteneinsteigerin? Grrrrummpf.



Proschinsky lässt die beiden Schüler an Madame Fouchés Altblechdose gewähren. Nicht schade drum. Aber sich um das Vergnügen zu bringen, die Eltern dieser beiden Burschen mal wieder aufzuscheuchen, wär’s zu schade. Die sollten sich mal mehr kümmern um ihren vernachlässigten Nachwuchs … mit harter Hand, mehr Zucht, mehr Ordnung! So, wie in seinem Sportunterricht. Proschinsky weiß, wie‘s geht. Langjährige Erfahrung. Jawohl! Ihm macht keiner mehr was vor. Er verrät erstmal nichts der Watanabe. Das regelt er besser mal selber, nimmt es in die Hand, bis sie kapiert, wie der Hase hier wirklich läuft ... Wahrscheinlich steckt die eh bald auf und dann …

Kurze Zeit später ist Proschynski nur noch fassungslos. Jetzt zieht die Watanabe auch noch die liebliche Madame Fouché in ihr öko-sozio-sonstwas verqueres Gedankengut rein. Was ist denn - bitte schön - an dieser Krakelei auf Adelines Wagen witzig? Zeit, dass er handelt. Die Watanabe hat gar nicht vor, die Eltern für Sanktionsmaßnahmen anzuschreiben – noch welche zu erteilen. Das geht zu weit! D a s sammelt er alles für den Schulvorstand. So eine unfähige Pädagogin! Dann muss Proschinsky mal wieder ran …



Sehr geehrte Herr B....,

leider muss ich Ihnen Mitteilung machen, dass ihr Sohn erneut den Schulfrieden in impertinenter Weise nachhaltig gestört hat und sich diesmal in abscheulichster Weise sogar am Eigentum des Lehrkörpers vergriff. Er verursachte in Gemeinschaftsaktion mit C.T. schwere Lackschäden an dem Kraftfahrzeug unserer hochgeschätzten Madame Fouché, die völlig außer sich ist und höchst schockiert über diese frevlerische Tat kaum mehr ohne Begleitung des stellvertretenden Rektors wagt, das Schulgelände zu betreten.

Ich muss Sie als verantwortlichen Elternteil dazu auffordern, auf ihren fehl geleiteten Sohn endlich in ausreichendem Maße erzieherisch einzuwirken und Sorge dafür zu tragen, dass er zur Wiedergutmachung als pädagogisch wertvolle Sanktion sich umgehend im Rektorat zur Wagenwäsche einfindet.

Hochachtungsvoll

Rektorin Watanabe
i.Vtr. Proschinsky


So, und der andere Knabe kriegt gleichermaßen ein Schreiben. Und Adeline wird sich letztendlich mehr über einen gereinigten Wagen freuen als über dieses idiotische Gekritzel. Hach, freut er sich auf ihr dankbares Gesicht. Adeline wird Augen machen. Er … ihr Held!


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13.04.2023 11:47 (zuletzt bearbeitet: 27.06.2023 00:46)
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Hausmeister

Chip kommt von Oasis Springs Nr.11 - Familie Töpfer

Musikunterricht...
Die Sonne scheint durch die Fensterscheibe des Klassenzimmers und Chip beobachtet träge die Staubpartikel, die im Lichtstrahl,tanzen und flirren.
Die Wärme macht ihn angenehm schläfrig. Auf einen Ellbogen gestützt, den Kopf in der Hand, hängt er in ziemlicher Schräglage auf seinem Pult und hat Mühe nicht vollends vom Stuhl zu kippen.



Seine Finger versuchen mit einem Miniboard aus seinem Mäppchen einen perfekten Ollie hinzubekommen. Deutlich schwerer als auf der Strasse.
„Wenn ich mit so einer Leichtigkeit in der Halfpipe jumpen könnte, wie diese Staubfussel in der Luft...“
Er pustet minimal in Richtung des Strahls, was den Tanz der Partikel in ungeahnte Ekstase versetzt.
Toby Hawl, sein großes Idol, hatte vielleicht auch so etwas beobachtet, bevor er die Idee zum 900 hatte...dem Wahnsinnssprung....
Chip hatte sich erst auf der Rampe am Skateplatz ordentlich auf die Nase gelegt...FS 180 Kickflip..er hatte gedacht das wird was...na ja...wird's auch irgendwann.
Chip ist weit davon entfernt sich entmutigen zu lassen, nur weil er sich mal hingelegt hat.
Er war ziemlich nah dran gewesen. Seine Gedanken wandern zu dem Splitter des Boards von Toby Hawl...
Er steckt in der Innennaht seiner Cap und wird ihm immer Glück und Durchhaltevermögen bringen, daran glaubt er felsenfest.
Bis vor ein paar Jahren war das Board Chips Leben gewesen.
Wenn er so dahingerollt war, hatte er das Gefühl von absoluter Freiheit gehabt. Als ob er bis ans Ende der Welt rollen könnte...weg von zuhause und weg von allen dunklen Gedanken...
Jetzt konzentriert er sich auf einzelne Tricks....am liebsten auf der Straße.
Flat liegt ihm einfach mehr. Aber am Skateplatz rumhängen, Tipps austauschen sich was abgucken für die Halfpipe oder Quarter hat auch was.
In Chips Kopf jagen sich die Bilder , was auch damit zu tun hat, dass er so gut jeden Gedanken an die bevorstehende Putzaktion verdrängen kann.
Er wechselt den Stützarm, verlagert das Gewicht auf die andere Seite und lässt den Blick lustlos durchs Klassenzimmer wandern.



Nouki lungert auch recht desinteressiert in ihrer Bank.
„Sie ist echt cool...kann Snowboarden....bestimmt stellt sie sich mit dem Skateboard auch nicht dumm an. Aber irgendwie ist sie auch ein bisschen furchteinflößend....sie hat scheinbar vor gar nix Angst. „
Chip hatte sie mal in ein lockeres Gespräch über ihre gegenseitigen Interessen verwickelt und über ihre Geschichten zum Klettern gestaunt. Er selbst ist zwar schwindelfrei, aber Klettern war er noch nie...und ob er es ohne Seil wagen würde wie sie? Fraglich...
Sein Blick macht die Runde weiter.
Nio kippelt auf seinem Stuhl...
“Soll mal aufpassen, dass er sich nicht einen seiner zarten Tänzerknöchelchen bricht...“
Chip hat von irgendwem gehört, dass Nio wohl einen Tanzwettbewerb gewonnen hat, was er durchaus eine respektable Leistung findet.
Wie man allerdings auf die Idee kommen kann, sich Ballett als Hobby auszusuchen ist ihm mehr als ein Rätsel.
" Und wenn er nicht aufpasst, weht ihn demnächst ein Lüftchen vom Schulhof..."




Jenkins erzählt irgendwas über das Thema der nächsten Stunde. "Einen Blues zusammen schreiben? " Chip kommt gar nicht dazu weiter zu denken.
Ein Geräusch lässt ihn den Kopf drehen.
In der ersten Reihe kichern wiedermal die Mädels. Schönling Jenkins wird jedes Wort von den Lippen abgelesen und dann in aller epischen Breite nach der Stunde diskutiert...und wie lange er wen angeschaut hat, womöglich noch tief in die Augen...
Chip rollt innerlich die Augen ...hoffentlich ist die Stunde bald um.


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13.04.2023 11:49 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2023 13:35)
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#7
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Hausmeister

<<<Blaze kommt von - Blaisdell Anwesen<<<

Einen Arm über die Stuhllehne, die Beine ausgestreckt, unübersehbar Kaugummi kauend, sieht Blaze nach vorne zur Tafel wo Jenkins gerade etwas aufschreibt. Er sieht nicht wirklich hin, und was er sagt geht bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus. Er kalkuliert grade seine Ausgaben und worauf er die nächsten Tage verzichten muss. Er hat noch etwas Bargeld aber das wird nicht weit reichen. Außerdem geht ihm die blaue Farbe aus… Nicht gut, wenn er an sein nächstes Projekt denkt.&nbsp;
«…gehört was ich gesagt habe?» Blaze kommt zu sich und bemerkt jetzt erst, dass Jenkins in fordernd ansieht. Er hat keine Ahnung was er verpasst hat. Aber statt sich nervös aufzurichten, auf dem Stuhl herum zu rutschen oder sich hilfesuchend im Raum um zusehen, bleibt er entspannt sitzen und kaut. Er sieht nach rechts, dann nach links. Die Mitschüler sehen ihn an. Chip grinst.



«Nö.» sagt Blaze kauend. Der Lehrer seufzt als hätte er nichts anderes erwartet. Blaze starrt Jenkins ungerührt an. «Du sollst den Kaugummi entfernen.» Achsooo… Blaze antwortet nicht sofort sondern schaut auf die Uhr über der Tür. Der Sekundenzeiger braucht noch dreißig Sekunden um das Ende der Stunde auszulösen. Genug Zeit um… Sein Blick schweift zurück zu Jenkins der ihn weiterhin auffordernd ansieht. Wie immer hat er die Uhrzeit nicht im Auge behalten. Ginge es nach ihm würden sie sich hier noch weitere drei Stunden über das Gis und das Cis unterhalten. Blaze nimmt den Kaugummi, sein Blick ruht weiter auf Jenkins, aus dem Mund und klebt ihn provokativ und gut sichtbar in die Mitte seines Schreibtisches. Mit einem verschmitzten schiefen Grinsen sieht er Jenkis weiterhin an. Dieser holt Luft um etwas zu sagen und wird vom schrillen Klingeln der Schulglocke unterbrochen. Das Zeichen sich sofort aufzurichten und ohne Umschweife das Zimmer zu verlassen.

Der Raum wird von üblichen Geräuschen erfüllt, kreischende Stühle die zurück geschoben werden, Bücher die in Rucksäcke gesteckt werden, Reißverschlüsse die sich schließen, Schritte auf dem Boden und die Stimme des Lehrers die den aufbrechenden Schülern Hausaufgaben auf gibt. Außerdem nennt Jenkins Balzes Namen. Wohl bezüglich des Kaugummis. Letzteres überhört Blaze gekonnt und tritt in den Korridor der voller Schüler ist.



Seine Gedanken sind schon beim Feierabend als ihm einfällt, dass er und Chip sich im Büro der Direktorin melden sollen... Wie einfach wäre es, einfach hinaus zu gehen, die Schule hinter sich zu lassen und diesen Termin mit Hilfe seiner neusten Kreation für einen Zaun zu verdrängen. Aber nein... die unerwartete Standpauke seines Vaters letztens hält ihn ab... Er sieht Chip vor sich gehen, holt auf und schlägt ihm auf die Schulter. «Ey, lass uns den Dreck schnell hinter uns bringen, ich hab ne neue Schablone für den Zaun der Nachbarn.»


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13.04.2023 11:50 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:50)
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#8
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Hausmeister

" Chip, der in Gedanken noch beim Bluesstück ist... "Warum eigentlich Blues? Ein ordentlicher Rap in den man seinen ganzen Frust legen kann wäre viel cooler..."...zuckt zusammen, als ihn plötzlich von hinten Blazes' Schlag trifft.
Schnell realisiert er aber, dass das die Hand seines besten Kumpels ist und rempelt ihn freundschaftlich mit dem Ellbogen in die Seite.
Hey...perfektes Timing mit dem Kaugummi.“ Er schmunzelt. Dann fährt er leicht genervt fort:
Ah....der "Dreck ist genau das richtige Wort...für die Karre und die ganze Aktion. Warum schreib eigentlich der Proschinsky...ist der jetzt der Bodyguard für die Fouché?"
Bei dieser Vorstellung muss er grinsen. "...die sich kaum mehr ohne Begleitung aufs Schulgelände traut..." äfft er den Text des Briefes nach und prustet kurz los.
"Is halt Watanabes Vertreter... warum auch immer der sich einmischt...Alter!... Sieh mal da.."
Blaze schubst Chip an und zeigt verblüfft auf ein Bild.
Es ist die Karre der Fouché. Verwundert starrt Blaze das Foto an.
Chip mustert ebenfalls perplex das ausgestellte Foto ihres "Kunstwerkes".
"What the...das ist ja wohl der Joke des Jahres..."
"Hat wohl einer ne gespaltene Persönlichkeit...Jekyll und Hyde, oder was?... Erst wird ein "Drohbrief" verschickt und dann gibt's ein "Preisausschreiben..."
Er schüttelt den Kopf und fragt Blaze: " Wie kommt dir das vor? Ist doch was oberfaul, oder?"
Blaze liest das Plakat. Er sieht zur Tür der Rektorin. "...schon irgendwie seltsam." sagt er nachdenklich bevor seine Fantasie den Rest erledigt;
"ist vielleicht ne Falle. Ich mein... sieh' s dir an. Die wissen hier offensichtlich nicht wer' s war. Wenn' s so eine tolle Sache ist dann würden sie unsere Namen doch schreiben, oder? Und trotzdem haben wir direkt 'n Brief gekriegt..."



Blaze schüttelt den Kopf.
Er würde nie auf diese Plakat reagieren, aber da sie wegen des Briefs hier sind sagt er:
"Sch eiss drauf, ziehen wir 's durch." und stösst die Tür der Rektorin auf.
"Jo...der Zaun wartet !" Die Aussicht auf sprayen mit Blaze lässt Chips Laune sprunghaft ansteigen. So lässig wie möglich, die Hände , wie so oft,tief in den Hosentaschen vergraben, schlendert er hinter Blaze ins Büro der Rektorin.

(In Zusammenarbeit mit Ripzha)


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13.04.2023 11:53 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:50)
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#9
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Hausmeister

Proschinsky sitzt im Vorzimmer der Rektorin mal wieder am PC, um Spielzüge zu recherchieren. Er sieht auf, als sich die Tür zur Eingangshalle öffnet. Zwei der älteren Schüler treten ein. Ha! Zum Glück ist die Watanabe gerade nicht da! Adeline leider auch nicht, egal. „So, so, da sind ja endlich die Herren Töpfer und Blaisdell. Ich hoffe, Sie haben heute nichts weiter vor.“ Proschinsky grinst selbstgefällig über seine Einleitung. Die sollen mal nicht auf so cool machen. Er wird ihnen schon die Flötentöne und Benimm beibringen, aber anders als dieser einfältig juvenile Brett ‚vorm Kopp‘ Jenkins, der sich vor allem den Schülerinnen so anbiedert. Der kommt doch auch nicht wirklich bei solchen halbstarken Rotznasen wie diesen beiden an. Die beiden da …, die wollen doch nur Stunk. Dann sollen sie welchen kriegen. Niemand legt sich mit Oleg Proschinsky an und schadet der lieblich empfindsamen Adeline Fouché. Einer muss sich ja um ihr Wohlbefinden kümmern.

„Nun, ich hoffe, Ihre Erzeuger und Erzieher haben Ihnen ordentlich die Leviten gelesen. S o etwas dulden w i r hier nicht! Schwere Sachbeschädigung nennt man das. Sie können froh sein, dass w i r das nicht zur Anzeige gebracht haben und S i e aus der Schule ausschließen.“ Proschinsky lässt seine aus seiner Sicht wohl gewählten Worte erstmal sacken, bevor er nachsetzt: „Sie haben die einmalige Gelegenheit, ihr stumpfes Werk der Respektlosigkeit gegenüber einem Mitglied des Lehrkörpers zu bereuen und den Schaden wieder gut zu machen.“ Trotz versuchter lässiger Haltung scheinen beide Schüler etwas irritiert zu gucken. Die haben doch wohl hoffentlich nicht dieses völlig bescheuerte Plakat der Watanabe gelesen? Proschinsky hätte es am liebsten runtergerissen. Das wagt er dann aber doch nicht ganz als Akt gegenüber der Rektorin. Wiesooo hallt es in seinem Kopf mal wieder wider hat der Schulvorstand diese Ökoschnepfe zur Rektorin gemacht?

„Greifen Sie nur zu, meine Herren! Putzeimer und Lappen stehen bereit, Ihrer Freveltat ein angemessenes Ende zu bescheren.“ Damit weist Proschinsky auf die genannten Utensilien in der Ecke des Vorzimmers und fordert Blaze und Chip mit einer Handbewegung nochmal nachdrücklich auf, nur fein zuzugreifen. „Augen rollen hilft Ihnen hier auch nicht mehr weiter.“

Mit Putzlumpen und Wassereimer bewaffnet müssen die beiden Jungs hinter Proschinsky hermarschieren zu Madame Fouchés künstlerisch ausgestaltetem Kleinwagen vor der Tür des Schulgebäudes. Proschinskys Augen leuchten … Etwas öffentliche Blamage kann nie schaden. Hah, er ist in seinem ‚erzieherischen‘ Element. Ihm erzählt doch keiner mehr, wie man diese frechen Burschen anzupacken hat. So, und jetzt noch die letzte Ansage! Vor dem Gefährt kommen alle drei zum Stehen. Proschinsky bellt im Befehlston die beiden Schüler an: „Auf, auf, jetzt wird geschrubbt, was das Zeug hält! Ich will den Wagen heute Abend blitzblank sehen. Schminken Sie sich alle anderen Aktivitäten für heute ab. Sie gehen erst, wenn ich zufrieden bin oder ich muss nochmal ein persönliches Wort mit ihren Sorgeberechtigen über weitere Maßnahmen wechseln.“ Er sieht sie durchdringend an. Ja nicht den Blick senken. Aus dem Augenwinkel sieht er weitere Schüler nahen. Ach, der Rektorin Töchterlein mit dem anderen neuen Schüler Ogbanda. Sollen die auch gleich mal sehen, wo hier der Hammer hängt. Proschinsky grinst. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Den beiden durchtriebenen Buben hier wird’s auch peinlicher werden, vor ihren Mitschülern den Wagen waschen zu müssen.



Oh oh, äääääh … … … Die Watanabe nähert sich mit Adeline von der anderen Seite. Wo kommt d i e denn jetzt her?
Proschinsky knirscht mit den Zähnen.

Yuna und Keito bleiben vor dem bunt bemalten Wagen stehen, schauen etwas betroffen zu den beiden Mitschülern. Der Wagen soll gewaschen werden oder was bedeuten die Putzmittel dort? Keito nickt nur kurz zur Begrüßung den Mitschülern zu. Yuna blickt ihrer Mutter fragend entgegen. Das sieht nicht nach deinem Werk aus. Was passiert hier gerade?

Madame Fouché schlägt schon von weitem betroffen die Hände vor den Mund, nachdem ihr ein erschrockenes „Mais pourquoi …?“ entfahren ist. Sie hat doch die Farbe extra fixiert. Was machen denn die beiden Schüler dort? Wollen die ihren Wagen zerstören? Hat Proschinsky sie dabei auf frischer Tat ertappt?

Rektorin Miyu Watanabe ahnt, was Proschinsky gerade versucht … an ihrem ‚Preisauschreiben‘ vorbei. Er hatte ihr schon damit in den Ohren gelegen wie man durchzugreifen habe, aber nicht verraten, dass er die beiden Schüler bei ihrem Tun wohl beobachtet hatte. Sie lässt sich vor den Schülern nicht anmerken wie verärgert sie über ihren Konrektor ist. Miyu setzt eine unbewegte Miene auf, nur ihre schwarzen Augen verhärten sich. Dieser Proschinsky unterwandert ihre Autorität, stellt ständig ihren Stil in Frage. Aber sie haben s i e zur Rektorin gewählt – auch wegen ihrer neuen und unkonventionelleren Ansätze. Das muss sie jetzt klarstellen, wer hier das Weisungsrecht hat … in ihrem Büro … ohne weitere Ohren. „Guten Tag die Herren!“ Sie nickt ebenfalls den beiden Schülern grüßend zu, ohne sich anmerken zu lassen, dass sie mit dieser offenkundigen Aktion von Autowäsche absolut nicht einverstanden ist. Sie bleibt auf Höhe von Proschinsky stehen. „Wenn ich Sie gleich mal sprechen dürfte, Oleg,“ sie nickt Richtung Rektorenzimmer, „in fünf Minuten!“, und geht schon mal vor. Blaisdell und Töpfer also. Die Lehrkräfte beschweren sich öfter über die beiden ...

Proschinsky wird jetzt doch etwas mulmig zumute ... seine Selbstgefälligkeit wankt etwas. Was für ein harter Blick ... die Watanabe! Aber niemals vor Schülern das Gesicht verlieren .... Er kneift die Augen grimmig zusammen. Madame Fouché blickt irritiert zwischen Rektorin und Konrektor, ihrer kleinen bunten Mühle und den scheinbaren 'Tätern' hin und her ... Sie weiß nicht was sie denken noch sagen soll ...


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13.04.2023 11:53
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#10
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Hausmeister

Die Tür springt auf und Blaze tritt wie der König höchstpersönlich in den Raum. Der Proschinsky sitzt am Schreibtisch und begrüsst die Schüler überheblich. Blaze verzieht keine Mine. Proschinsky, über den noch niemals jemand gesagt hat, dass er sein Lieblingslehrer wäre, spricht in seinem gönnerhaften Tonfall und Blaze würde am liebsten kotzen. Er soll nicht soviel rumlabern sondern zur Sache kommen. Jaja, Mist gebaut, bla bla und so weiter. Is klar wir wissen's, mach hin. Der Satz: «Schminken Sie sich alle anderen Aktivitäten für heute ab. Sie gehen erst, wenn ich zufrieden bin...» gefällt Blaze gar nicht, aber es ist nur olle Kreide, die wird easy abzuwaschen sein. Warum die Fouché nicht einfach einmal durch die Waschstrasse gefahren ist und es damit gut sein lies, ist Blaze ein verdammtes Rätsel.
Blaze und Chip nehmen die Eimer und treten hinter Proschinsky her nach draussen zum Wagen. Also dann, erledigen wir das und dann nichts wie weg hier. Blaze kippt den Inhalt des Eimers aus und geht zusammen mit Chip ins Gebäude zurück um ihn mit Wasser zu füllen. «Lass uns was Gas geben, damit wir in der Dämmerung noch loslegen können. Wenns zu dunkel wird, ists schlecht.» sagt Blaze der den Abend schon durchgeplant hat und es kaum erwarten kann wie das neuste Werk auf Holz aussehen wird.
Sie kehren zurück und Blaze kippt Putzmittel in den Eimer. Er nimmt einen Schwamm, taucht ihn hinein und klatscht ihn ohne auszuwringen aufs Auto. Er reibt. Es schäumt. Das Wasser prasselt laut auf den warmen Steinboden. Blaze reibt, doch es passiert nichts. Hä?! Er sieht sich die Sache genauer an. Mit dem Zeigefinger fährt er über die Kreide und bemerkt dass da eine weiter Schicht drüber ist. Was soll das? Vera rscht Proschinsky uns? Blaze blickt zum Stellvertretenden Direktor um seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Wenn er das wusste, wird er sicher Schadenfroh grinsen. «Sie gehen erst, wenn ich zufrieden bin...» Doch dieser ist damit beschäftigt nervös zu den herannahenden Fouché und Watanabe zu starren. An Chip gewandt sagt er: «Geht das bei dir ab?» Dieser verneint. «Da ist Lack drauf oder irgendwas…» Blaze kratzt ein bisschen über die Oberfläche. Hat Proschinsky das gemacht damit er ihnen in die Schuhe schieben kann, sie hätten das Auto komplett geschrotet weil es gar nicht mehr abgeht? Na warte… Ich sorg schon dafür, dass das wieder abgeht.
Blaze sieht wie Proschinsky grade mit der Direktorin spricht. Die Ablenkung kommt gerade richtig. Blaze stösst Chip in die Seite dann lässt er reeeiiinn zuuufällig und garantiert nicht absichtlich den Schwamm auf die Erde fallen. Hoppla. Dann nimmt er ihn wieder auf, doch anstatt ihn im Eimer auszuwaschen, zeigt Blaze Chip unauffällig die Unterseite des Schwamms die voller kleiner Kieselchen ist und beginnt damit die Oberfläche des Autos zu… schleifen. Der Schaum verbirgt die Kratzer die dabei entstehen. Das wird eine schöne Überraschung wenn sie den Schaum abwaschen.

Proschinsky und Direktorin Watanabe verschwinden im Schulgebäude. Madame Fouché bleibt zurück und Yuna und Keitos mitfühlender Blick juckt Blaze kein Stück. Im Gegenteil. Er war stolz auf dieses Werk gewesen. Aber die Strafe war zu erwarten. Um das Kratzen zu übertönen beginnt Blaze eine Unterhaltung. «Schon ne Idee zum Blues?» fragt er. Die Hausaufgaben die Jenkins aufgegeben hat. «Vielleicht können wir was von den Typen aufm Skatepark aufgreifen. Die ham die besten Ideen wenns Lagerfeuer brennt und sie was gesoffen haben.»

Nach einer kurzen Weile steht Balze auf und sieht sich das eingeschäumte Auto an. Er lässt den Schwamm fallen und nimmt den Eimer. «Achtuuug!» ruft er und Chip weicht zurück. Blaze schüttet den Inhalt über das Auto. Der Schaum fliesst auf den Boden, das Wasser brandet gegen Blazes Springerstiefel. Das Ergebnis ist nicht ganz so wie erwartet.  Etwas verwundert legt Blaze den Kopf schief ehe er Madame Fouché schon entsetzt kreischen hört. Na klar. Denkt Blaze. Eine unbehandelte Oberfläche, Kreidespray und dann einfach irgendwas draufgesprührt? Das kann nicht gut gehen. So was lernt man in der Sprayerszene als aller erstes. Wenn du willst das dein Werk bleibt, dann musst du die Oberfläche vergrössern. Oder ziemlich ungesunde, giftige Farbe verwenden. Das war alles nicht der Fall. Kreidespray auf Wasserbasis, auf glatter Oberfläche ist, als würde man Panzerband auf eine staubige Oberfläche kleben. Das hält nicht! Es ist sogar erstaunlich was die Kreide nicht einfach verlaufen ist als man sie fixiert hat. Da hat jemand ganz trocken aufgetragen.
Blaze grinst ein bisschen. Unterdrückt es aber. «Ohje! Wie ist das denn nur passiert..?» sagt Blaze übertrieben schockiert und versucht dabei nicht anzufangen zu lachen.
Egal. Was solls. Hätten sie jetzt nicht nachgeholfen, dann hätte spätestens in einer Woche, ein kleiner Steinschlag ein Loch in die Fixierung gerissen und der nächste Regen wäre schön hinein und unter das Kreidespray gelaufen. Das Wasser hätte alles aufgelöst und es hätte sich eine Blase gebildet weil das Wasser unter der Fixierung nicht verdunsten kann.* Wer auch immer die Idee hatte ein abwaschbares, nicht vorbehandeltes Scherzgesprühe mit etwas Lack zu fixieren… ist selbst schuld. Das Auto sieht jetzt ein wenig aus als hätte es einen schweren Sonnenbrand gehabt und die Haut pellt sich nun langsam von der unteren Schicht. Wie Blaze unschwer erkennen kann – er hat schliesslich auch nicht damit gerechnet dass das passiert – er wollte die Oberfläche nur ein bisschen mattieren, ist der original Lack dennoch zerkratzt, was eine teure Politur nach sich ziehen wird… oder vielleicht sogar eine ganz neue Lackierung… ach am besten schmeisst sie das Ding einfach in die Schrottpresse. Diese Karre in aufpoliert? Das will nun wirklich keiner mehr sehen. Jedenfalls wird Proschinsky das nicht gefallen… geschieht ihm recht.


*gelernter Autolackierer ;P 


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