Brindleton Bay Nr. 5 - Rainbow Kindergarten

09.05.2023 00:35 (zuletzt bearbeitet: 09.05.2023 00:40)
#1
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Schicksalslenker




Original von annso_9220611, modifiziert v. simscat 2
Außen:



Spielareal:




Ums Haus herum:




EG
Eingangsbereich:







Spielzimmer unten:


Bad:



OG
Spiel-und Essbereich:


Küche mit Ruhegelegenheit:


Gang:

Schlafraum Kinder:



Spiel-und Experimentierzimmer:



Gang:

Bad:



Galerie


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31.05.2023 10:54 (zuletzt bearbeitet: 11.07.2023 23:16)
#2
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Schicksalslenker

Sarah kommt von Copperdale
Start Fanny Fassbrause

Mit einer weit ausholenden Armbewegung weist Fr.Fassbrause auf den hellen, sonnendurchfluteten Essbereich des Kindergartens. „Hier wird gebastelt, gespielt, aber auch zu Mittag gegessen. Die Erzieherinnen betreuen die Kinder beim Einnehmen der Mahlzeiten, können bei Bedarf aber auch gemeinsam mit ihnen essen. Derzeit werden wir noch von einem Catering Unternehmen beliefert, was mir ehrlich gesagt gar nicht in den Kram passt.“ Sie blickt Sarah an und hebt bedauernd die Schultern. „Wir haben eine Stelle ausgeschrieben für eine Küchenkraft, die frische Speisen zubereitet, ausgibt und auch den Abwasch erledigt. Jetzt hoffe ich darauf, dass sich jemand meldet.“ Sarah hört aufmerksam zu, während sie sich umsieht.



Das Vorstellungsgespräch mit den üblichen Fragen und Formalitäten haben sie schon hinter sich. Es folgte die Besichtigung des Erdgeschosses mit Spielzimmer und Bällebad und dem großzügigen Außenbereich, jetzt geht es im oberen Stockwerk weiter. Alles in allem gefällt Sarah der Kindergarten sehr gut. Hier werden sich Maren und Manuel sicher wohl fühlen. Die Räume sind hell und freundlich eingerichtet und der Aktivitätsbereich im Freien bietet zahlreiche Möglichkeiten die Kinder an der frischen Luft zu beschäftigen. Die ein oder andere Idee ist ihr schon beim umhergehen gekommen.
Sarah spürt wie Vorfreude sich in ihrem Inneren ausbreitet. „Das wäre natürlich ideal.“ bestätigt sie die Leiterin in ihren Aussagen. “Es ist zwar derzeit überall nicht einfach Personal zu bekommen, aber Kindergarten ist ein schöner Arbeitsplatz.“ Fr. Fassbrause nickt lächelnd, ein paar verschmitzte Fältchen zeigen sich in den Augenwinkeln. „Schön und anstrengend zugleich, wobei das Erstere überwiegt, aber das wissen wir ja beide.“ Sie lacht leise. „Eine mögliche Alternative wäre die Kooperation mit der hiesigen Highschool, aber besser wäre natürlich frisch zubereitet vor Ort. Na ja, kommt Zeit, kommt Rat.“
Sie gehen weiter durch die Räumlichkeiten, sehen sich den Schlafbereich an, für die Kinder die ganztags betreut werden und Mittagsschlaf halten. Im Experimentierraum angekommen, erklärt Fr.Fassbrause:“ Hie dürfen die Vorschulkinder sich kreativ austoben, natürlich unter Aufsicht..



..und hier am Puppentheater denken wir uns gemeinsam mit den Kindern Stücke aus zu bestimmten Themen oder Sachen, die sie gerade beschäftigen. Meist mit den Größeren, aber manchmal dürfen sich auch die Kleinen etwas wünschen und die Älteren gestalten das dann gemeinsam mit den Erzieherinnen.“
Lächelnd sieht sie zu Sarah. „Ich würde mir ja noch eine kleine Bühne wünschen, aber dafür muss auch umgebaut werden und deshalb muss das noch warten.“



Verstehend nickt Sarah und denkt zurück, wie Fanny im Gespräch vorher erwähnt hatte, dass es für sie sehr wichtig ist, dass die Angestellten ihre Ideen einbringen und diese auch nach Kräften umgesetzt werden, wenn alle dafür sind. Sie gehen zurück ins Erdgeschoß und nehmen an der Sitzecke Platz, die dort mit Blick auf den Spielplatz draußen platziert ist.

Ihre zukünftige Vorgesetzte, zumindest wenn alles gut läuft jetzt, legt ihr Notizbuch zur Seite und wendet sich Sarah zu.
Und sonst? Was bewegt Sie, irgendwelche Ideen, die ihnen zugeflogen sind während des Rundgangs? Ich bin für alles offen und freue mich über jede Anregung die von meinen Angestellten kommt.“



Sarah schmunzelt, das bedeutet dann wohl durch die Blume dass sie die Stelle in der Tasche hat. Soll sie wirklich gleich beim ersten Aufeinander treffen mit ihrem Herzensprojekt herausplatzen?



Sie zögert kurz. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Sarah strafft die Schultern und beugt sich leicht in Richtung Fanny. „Ich hatte wirklich eine Idee als Sie mir erzählt haben, wieviel Wert Sie auf die Entwicklung der Sozialkompetenz legen und dass die Kinder möglichst viel eigene Entscheidungen treffen und lernen was diese für Konsequenzen haben, also ihre Eigenständigkeit gefördert werden soll.“ - „Ich bin gespannt. Lassen Sie hören.“ Fanny lacht.
Sarahs Augen beginnen zu leuchten. „Ich würde gerne einen Waldtag gestalten. Mit Beginn des Frühjahrs, wenn der Schnee weg ist und es wieder etwas wärmer ist.. einmal die Woche? Davon träume ich schon lange, wenn ich ehrlich bin.“ Sie schweigt einen Moment und führt dann weiter aus. „Die Gruppe würde sich vor Ort verpflegen und jedes mal ein anderes Motto haben, zu dem wir dann etwas bauen, erzählen und spielend lernen.“



Die Leiterin hebt interessiert die Brauen. „Das klingt gut. Würde frischen Wind herein bringen. An welche Altersgruppe hatten sie denn gedacht?“ - „Auf jeden Fall die Kleinen. Drei bis vier Jahre dachte ich.“ Sarahs Gesichtsausdruck wird nachdenklich. „Die kommen zuhause oft zu kurz. Die Älteren gehen ja schon selbstständig nach draußen und beschäftigen sich im eigenen Garten oder auf dem Spielplatz mit Freunden. Falls es mal mehr als ein Tag pro Woche wird, würde ich aber auch die Vorschulkinder mit rein nehmen ins Programm. Dann allerdings als eigene Gruppe, da könnte man andere Sachen unternehmen und bauen, als mit den Jüngeren.“
Fr. Fassbrause nickt und man kann sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitet.



„Ja, das gefällt mir ausnehmend gut. Natürlich wird es überbehütende Eltern geben, denen das viiiiel zu gefährlich ist und die anderen, die im Mai noch ihr Kind mit Mütze und Handschuhen ausstatten werden, aber im Großen und Ganzen könnte ich mir vorstellen, dass das eine wertvolle Ergänzung zum bisherigen Alltag ist und gut ankommt. Außerdem bin ich ganz gut darin, Überzeugungsarbeit zu leisten. Wunderbar.“ Sie lacht und klatscht einmal in die Hände.



„Dann bitte ich Sie bis zum neuen Jahr ein schriftliches Konzept auszuarbeiten und mir vorzulegen, dann können wir die Einzelheiten in einer Gemeinschaftsrunde mit ihren Kolleginnen besprechen und sicher haben die auch noch den ein oder andere Einfall dazu.“ Fanny richtet sich auf und legt den Kopf ein wenig schief. „Natürlich nur wenn ich Ihren Beitrag eben als Zusage betrachten darf.“ Die Lachfältchen um ihre Augen tanzen wieder.
Dürfen Sie.“ Sarah lacht. Ihr Gegenüber gibt ihr ein gutes Gefühl, warum sollte sie also nicht den Versuch wagen?
Das freut mich sehr. Dann bitte ab jetzt Fanny und 'Sie', wenn Ihnen das auch zusagt.“ Ihre Vorgesetzte erhebt sich und Sarah tut es ihr gleich. Sie gehen gemeinsam wieder Richtung Ausgang.
Gerne Fanny, wann soll ich denn zur Vertragsunterzeichnung kommen?“ Sarah würde am liebsten gleich los legen, bemerkt aber ein Zögern bei Fr. Fassbrause.
Das ist auch noch so ein wunder Punkt. Wie Ihnen sicher aufgefallen ist, fehlt mir noch ein Büroraum.“ Sie atmet tief durch. Der bisherige wurde in eine kleine Küche umgewandelt, da wir die Betreuungszeiten bis in den Nachmittag hinein verlängert haben. Behelfsmäßig überbrücken wir unten mit der Ecke am Eingang, aber das ist das nächste Bauprojekt was angegangen wird. Deshalb saßen wir auch gerade hier am Tisch.“ Sie zeigt in Richtung der Sitzgruppe um die Ecke.
„Es musste einiges renoviert werden, bis wir eröffnen konnten und das Budget gibt derzeit nicht mehr viel her.“ Sie sieht Sarah entschuldigend an. „Da müssen wir eben noch eine Weile lang flexibel sein, bis die Finazierungen alle geklärt sind. Ich stehe auch mit der Stadt in Verhandlungen, aber die Bürokratie ist zäh wie Kaugummi , was soll man machen?“




Vielleicht könnten wir mal ein Fest veranstalten und durch den Verkauf von Essen und Getränken das Budget etwas aufbessern, dafür könnte man dann zum Beispiel die Eltern einbinden.“ regt Sarah an. Fanny strahlt sie an. „Ich sehe schon, es kommt Leben in die Bude.“ Sie reicht Sarah die Hand. „ Ich bereite alle Papiere vor und melde mich in den nächsten Tagen bei Ihnen.“ Sarah erwidert den kräftigen Händedruck und lächelt.



„“Vielen Dank für das inspirierende Gespräch und die Führung. Ich freue mich sehr darauf hier anzufangen und bin schon gespannt auf meine Kollegen und natürlich die Kinder.“ erwidert sie aufrichtig. Mit einem Hochgefühl in der Brust verlässt sie schließlich den Kindergarten, setzt sich im angrenzenden Park auf eine Bank um eine Zigarette zu rauchen und die ganzen Informationen sacken zu lassen. Ein Junge schlendert durch die Anlage und ein älterer Herr spaziert freundlich grüßend mit seinem Rollator vorbei in Richtung eines großen Gebäudes. Sarah erwidert lächelnd den Gruß und sieht ihm hinterher. Der Bau muss neueren Datums sein, wohl ein Altersheim oder Seniorenresidenz, direkt gegenüber vom Kindergarten.



Sarahs Kopf beginnt schon wieder Ideen zu produzieren, aber ein Blick auf die Uhr zeigt ihr, dass es Zeit ist, nach Brindleton Bay Nr.7 zu fahren..der nächste spannende Punkt an diesem Tag. Ob es das Haus überhaupt noch gibt? Maryamas Mutter könnte theoretisch noch dort leben, aber warum jetzt hier herumgrübeln? Sie drückt die Zigarette in dem kleinen Taschenaschenbecher aus, den sie immer dabei hat, klappt den Deckel zu, steckt ihn in das Außenfach ihrer Handtasche und geht zügig zurück zu ihrem Sportwagen. Ein Besuch vor Ort wird zeigen, ob es noch Spuren der Familie Loh-Se gibt und vielleicht kann ihr, mit viel Glück, jemand etwas über Maryamas Aufenthaltsort sagen.

Sarah fährt nach Brindleton Bay Nr. 7 - Maryamas Haus


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04.06.2023 11:48 (zuletzt bearbeitet: 11.07.2023 23:18)
avatar  Murloc
#3
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Drama-Aspirant

Jim: letzter Post
Start Barbara Brechbohne

Charaktere: Jim, Fanny
Titel: Jobsuche


Etwas nervös geht Jim zum Rainbow-Kindergarten. Ein Job hier ist so gut wie jeder andere.. bleibt die Frage, ob er überhaupt eine Chance hat mit seiner Vergangenheit. Aber mehr als schief gehen kann es ja nicht. Er hat sich telefonisch bei der Chefin angemeldet, um mal "unverbindlich" über die Mitarbeitersuche zu sprechen.



Es ist doch zum verrückt werden. Zum x-ten Mal kramt Fanny in der behelfsmäßigen Büroecke im Eingangsbereich die Schubladen durch. Sie ist sich sicher, dass das Blatt mit den Notizen zu dem heutigen Bewerber hier in der zweiten Schublade gelegen hat, zusammen mit Kugelschreibern, Klemmbrett und Tesafilm. Als sie sich aus der gebückten Haltung wieder aufrichte, stößt sie sich den Kopf an der Schreibtischkante. Autsch! Wenn nicht bald genug Geld dafür da ist für den überfälligen Büroraum, wird sie hier wild gestikulierend Amoklaufen und Papiere in den Räumen herumwerfen, laut "Ordnung ist das halbe Leheeehheben!!! singend.
Ein Zupfen an ihrer Jacke lässt sie unwirsch den Bürostuhl herum drehen, dann wird ihre Miene entspannter. Es ist Britta, ein sehr kreatives, eher ruhiges Kind. Wenn sie etwas möchte, dann ist es wichtig. Das Mädchen lächelt sie an und zieht an dem Zipfel der Strickjacke in Richtung des Spielraums. "Du möchtest dass ich mit komme?" Die Kleine nickt.



Fanny sieht auf die Uhr. Noch knapp 10 Minuten bis zu dem Besprechungstermin ...na gut. Gemeinsam gehen sie zurück ins Spielzimmer, wo Barbara gerade mit den Älteren einen Holzstäbchenturm gebaut hat, aus dem jetzt der Reihe nach wieder Bauteile entfernt werden müssen ohne, dass er umfällt.

"Guck, für dich." Britta deutet auf ein schräg an der Fensterscheibe befestigtes Bild, das mit viel Fantasie eine rundliche Person darstellt, die auf einer Wiese mit Blumen liegt, daneben ein stilisiertes Haus. "Ooh, das ist aber schön geworden." Fanny geht in die Hocke und zeigt auf die zwei Kreise im krakeligen Gras. "Bin das ich?" Britta nickt strahlend. "Vielen Dank, das ist ein sehr schönes Bild geworden." Fanny will sich gerade wieder aufrichten, als ihr durch das Gegenlicht etwas auffällt. Die Rückseite des Papiers ist auch ..beschriftet? Sie sieht das Kind an. "Darf ich das bei mir vorne aufhängen?" Britta nickt begeistert. - "Okay, dann mach ich das. Bis nachher." Leise fragt sie beim gehen Babsi. "Hast du ihr das Blatt gegeben? Da sind Notizen von mir drauf." - Ein leicht verwirrter Blick aus großen Augen trifft Fanny. "Tim hat alle Malblätter einfach mit nach oben zu Amilia genommen und Britta war todtraurig. Sie wollte hier unten bei uns malen. Da hab ich schnell, schnell das vom Schreibtisch geholt, hab nicht gesehen dass da was drauf steht, es lag verkehrt herum. Entschuldigung."



"Natürlich, theoretisch hätte es ja jemand sehen können, aber ist schon gut."
Fanny seufzt innerlich. Das ist typisch Barbara. Goldenes Herz, aber wenig Sinn für wichtige Details. Andererseits hat sie selbst das Papier wohl auf der Schreibtischplatte liegen lassen, was auch ein unverzeihliches Detail ist. Hoffentlich können sie bald eine Bürotür hinter sich abschließen. Gerade als sie fertig ist damit ihre Sachen zusammen zu packen, geht die Eingangstüre auf und ein Mann betritt das Gebäude. Das muss Hr. Schmitt sein.

Jim betrachtet kurz die Einrichtung um ihn herum. "Bist du der Weihnachtsmann?", wird er von einem kleinen Knirps angesprochen. Der Mann verdreht leicht die Augen. "Nein, seh ich so aus?" Der Junge grinst schief. "Aber du hast auch so einen Bart!" Jim fast sich an seinen Bart. Er sieht überhaupt nicht so aus wie der Weihnachtsmann. Was haben diese Gören bloß für eine Fantasie? Er kann nicht einschätzen, ob das Kind einen Witz macht oder tatsächlich noch an den Weihnachtsmann glaubt.



Doch er macht das Beste draus. "Wenn du brav bist und mir zeigst, wo ich Frau Fanny Fassbrause finde, bekommst du an Weihnachten bestimmt auch Geschenke!", sagt er. Der Junge zeigt wortlos in die Richtung eines Schreibtisches. Nanu, kein Büro? Aber Jim kann dort eine Frau sehen. Das muss sie sein.

"Guten Tag.", begrüßt er sie. "Frau Fassbrause, nehme ich an? Ich bin Jim Schmitt."



Aus den Augenwinkeln kann Jim eine Frau sehen, die die Treppe runtergelaufen kommt und zu dem Jungen rennt und mit ihm redet. Was sie sagt, kann Jim jedoch nicht verstehen. Frau und Kind verschwinden nun auch wieder nach oben.



Fanny, mittlerweile ausgestattet mit Klemmbrett, auf dem das Gemälde mit Notizen nach vorne befestigt ist, und Laptop unterm Arm, kommt hinter der Halbwand hervor und begrüßt ihn freundlich mit Handschlag. Kräftiger Händedruck Als Amilia die Kinder wieder mit nach oben nimmt, ruft sie ihr kurz nach. "Was hältst du von Schneemann bauen gehen, wenn sie so viel überschüssige Energie haben?" Dann wendet sie sich wieder Jim zu. "Entschuldigen Sie bitte die Unruhe, aber der Alltag im Kindergarten ist recht lebendig und mit Überraschungen ist zu rechnen." Sie weist in Richtung Treppe ins obere Stockwerk. "Folgen Sie mir bitte ins Obergeschoß, dort haben wir mehr Ruhe." Während sie gehen, fragt sie den Bewerber. "Hatten Sie eine gute Anreise? Es hat ja ziemlich geschneit gestern Nacht, aber mit Winterreifen am Auto ist das ja kein Problem normalerweise." Sie biegt Richtung Küche ab. "Obwohl ich mir manchmal wünschen würde der Winterdienst von Brindleton Bay wäre etwas mehr auf Zack."

"Oh ja, das ist eine gute Idee
!", ruft die angesprochene Frau zurück, "Ich hatte schon daran gedacht, mit den Kids mal in den Zoo zu gehen wegen ihrer Energie, aber für heute, ohne dass so was organisiert wurde, reicht ein Schneemann auch."



Eine Pause. "Hey Kinder, hört mal zu..." , hört Jim die Frau sich nun den Kindern zuwenden. Muss ein stressiger Job sein. Zum Glück will er sich ja nicht als Erzieher bewerben. Er selbst wendet seine Aufmerksamkeit nun auch wieder auf diese Fanny. "Ich bin gut hergekommen.", sagt er, "mit den öffentlichen Verkehrsmitteln klappt das." Er will nicht gerne zugeben, dass er sich momentan kein eigenes Auto leisten kann. Er folgt der Frau nach oben.

Fr. Fassbrause wirft ihm einen kurzen Blick zu und öffnet dann die Türe zur kleinen Küche, um ihn eintreten zu lassen. "Ja, manchmal ist es wirklich vernünftiger mit Bus oder Bahn zu fahren, ganz zu Schweigen vom Nutzen für die Umwelt und den Geldbeutel. " Sie bedeutet ihm sich an den neu erworbenen Tisch in dem kleinen Raum zu setzen, nimmt selbst gegenüber Platz und fragt, während sie den Laptop hoch fährt. "Einen Führerschein besitzen Sie aber?"



"Ja, aber kein Auto.
", sagt Jim. "Ich fürchte, das macht die Sache mit einem Job nicht einfacher..." Aber das größte Hindernis dürfte noch immer seine kriminelle Vergangenheit sein. Noch hat er davon nichts erzählt, auch wenn er ganz genau weiß, dass er das tun sollte... bevor sie das erst im Nachhinein erfahren muss. Doch im Moment überlegt er noch, wie er das am besten verklickern soll.

So richtig wohl ist Jim nicht, viel zu reden, doch er reißt sich zusammen. Immerhin will er weg von seinem Boss und etwas anderes machen.



Fanny blickt beim letzten Satz des Bewerbers auf. "Wenn sie hier arbeiten, dann würden sie selbstverständlich für Arbeitsfahrten das Fahrzeug des Kindergartens nutzen. Ein Privatwagen ist daher nicht zwingend notwendig." Sie tippt etwas in den PC, schiebt ihn dann beiseite und wendet sich ganz Jim zu. "Wir suchen vor allem jemanden in der Küche und einen Hausmeister, der auch die Außenanlagen pflegen kann. Dazu gehören Baum-und Strauchschnitt, Rasen mähen etc. Weiters die anfallenden Reparaturen im Haus, die Instandhaltung der Spielgeräte im Außenbereich..kurz alle anfallenden handwerklichen Tätigkeiten." Sie überlegt kurz, als wäre sie sich nicht sicher ob sie weiter reden soll, ergänzt dann aber doch: " Die andere Stelle in der Küche umfasst Einkauf der benötigten Lebensmittel, die Zubereitung der Mahlzeiten und die Essensausgabe. Der Speiseplan wird wöchentlich in Zusammenarbeit mit mir erstellt." Sie lächelt und lehnt sich im Stuhl zurück."Sagt Ihnen eines davon zu?"

"Also, um die Reparaturen und Instandhaltung kann ich mich durchaus kümmern. Sowas habe ich mal gelernt."
Ein gewisses Geschick brauchte er als Einbrecher auch, und im Knast gab es auch verschiedene Kursmöglichkeiten. Jim fährt fort: "Rasen mähen kriege ich auch hin, aber ich muss zugeben, dass ich mich mit Baum- oder Strauchschnitt nicht wirklich auskenne. Wenn ich deshalb für den Hausmeisterjob nicht in Frage komme, wird es schwierig. Denn als Koch bin ich wohl eher durchschnittlich." So langsam schwindet seine Hoffnung, hier erfolgreich zu sein, doch er lässt sich seine Gedanken nicht anmerken.



"Darf ich fragen was Sie genau gelernt haben, Hr. Schmitt?" Die Angaben des Mannes sind Fanny zu wenig konkret..

Jim weiß, dass er es nicht länger verheimlichen kann. "Ich muss zugeben, dass meine Vergangenheit.... nicht gerade hörenswert ist. Aber besser, Sie erfahren es jetzt, als später. Ich saß im Knast. Wegen Einbruchs. Ich saß damals in der Klemme. Meine Eltern bevorzugten meine Schwester, die schulisch was reißen konnte im Gegensatz zu mir. Sie ist jetzt eine reiche Managerin. Und ich... ich hatte Versagensängste. Irgendwie rutschte ich in die Kriminalität ab. Aber ich will das ändern. Ich will nicht erneut zurück in den Knast. Die Strafe ist abgesessen und erledigt, aber in meinem Lebenslauf hinterlässt es trotzdem einen dunklen Fleck." Er sieht die Frau an, um die Reaktion darauf einzuschätzen.



Fr. Fassbrause schluckt und scrollt am Laptop herum, um das Gehörte kurz sacken zu lassen. Im Grunde gibt es da nicht viel zu überlegen. Jemanden mit dieser kriminellen Laufbahn in einer Einrichtung wie ihrer einzustellen ist ein no go. Wenn das publik würde, gingen die Eltern reihenweise auf die Barrikaden. Andererseits...



Sie atmet kurz durch und lächelt ihr Gegenüber an. "Zunächst danke ich Ihnen für Ihre Offenheit, Hr. Schmitt. Natürlich stellt das ein Problem dar und ich bin noch nicht sicher, wie das anzugehen wäre im Falle einer Einstellung. Allerdings haben Sie mir die Frage nach Ihrer Ausbildung immer noch nicht beantwortet. Was haben Sie denn für einen Beruf erlernt?"

Jim seufzt. Er hätte nicht herkommen sollen. Was hat er schon, was für ihn sprechen würde? "Vor dem Knast hatte ich nichts vorzuweisen. Aber dort gab es die Möglichkeit, eine Ausbildung nachzuholen.", erzählt er, "Ich habe mich für Elektriker entschieden. Auch einige Schreinerfähigkeiten konnte ich mir aneignen. Nach dem Knast habe ich mich mit verschiedenen kleinen Jobs über Wasser gehalten."



"Das klingt doch ganz ordentlich."
Fanny meint das auch so. Bei den Kindern ist es ihr ein großes Anliegen, diejenigen besonders zu fördern, die in weniger begünstigten Verhältnissen leben und aufwachsen. Im Idealfall können sie dann mit den gleichen Voraussetzungen wie die anderen in die Schule entlassen werden und haben eine faire Chance. Sie macht sich vorgeblich ein paar Notizen, während sie fieberhaft weiter nachdenkt. Der junge Mann hier ist gescheitert, hat dafür gebüßt, sich zur Umkehr entschlossen, eine Ausbildung gemacht und ist heute hier zu einem Bewerbungsgespräch erschienen. Das zeugt von Selbstreflektion, bemerkenswerter Zielstrebigkeit und der Fähigkeit sich selbst zu motivieren. Andererseits ist unklar wie gefestigt diese Strukturen aktuell sind. Sie mustert ihn unauffällig. Er wirkt verschlossen, aber nicht unfreundlich. Nachvollziehbar für einen Sim, der sicher mit den Folgen seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Sie richtet sich auf. "Wie lange liegt das denn alles zurück? "



"Die Entlassung liegt ca. 1.5 Jahre zurück. Insgesamt habe ich drei Jahre gesessen.
", erzählt Jim. Er erzählt selten so viel wie hier heute. Aber diesmal will er ja auch einen Job erreichen. Da sollte er sich zusammen reißen. Schweigsam rumhängen kann er zu Hause immer noch.

Nochmal überdenkt Fanny alle ihr vorgetragenen Fakten. Sie brauchen wirklich dringend Personal, er hat die richtigen Kenntnisse dafür und sie erinnert sich an ein noch gar nicht so lang zurück liegendes Gespräch mit dem Bürgermeister über Rehabilitationsprogramme und Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Sie räuspert sich, legt die Unterarme auf die Tischplatte und faltet die Hände.
" Hr. Schmitt, grundsätzlich scheinen sie mir geeignet für die Stelle als Hausmeister. Sie bringen die richtigen Berufskenntnisse mit und was den Baum-und Strauchschnitt angeht, das kann man in einem Wochenend- Kurs schnell lernen." Fanny blickt Jim offen an. "Die Stadt Brindleton Bay ist der Träger dieser Einrichtung und fordert üblicherweise ein Führungszeugnis von Bewerbern. Wie ich vor kurzem von unserem Bürgermeister erfahren habe, wurde ein neues Wiedereingliederungsprogramm ins Leben gerufen, was für Sie eine günstige Fügung darstellt. Allerdings sind daran gewisse Bedingungen geknüpft. Sie würden hier arbeiten, müssten aber einmal wöchentlich in einer psychosozialen Rehabilitationsklinik an Gesprächssitzungen teil nehmen. Ich brauche den schriftlichen Nachweis darüber, als Rückversicherung z.B. gegenüber den Eltern. Wären Sie bereit dazu?"



Jim horcht auf. Er hätte nicht erwartet, dass er überhaupt in Betracht gezogen werden würde. Und jetzt macht ihn Frau Fassbrause doch ein Angebot? Einen Kurs zum Baum- und Strauchschnitt zu machen ist kein Problem. Eine wöchentliche Gesprächssitzung ist jedoch nichts, mit dem er sich anfreunden kann. Er hat immerhin seine Strafe abgesessen und nun soll er immer noch mit Typen quatschen, die meinen es besser zu wissen? Aber er versteht auch die Bedenken der Frau, und dass es für die Eltern eine Art Rückversicherung geben muss. Er sollte die Chance nicht einfach wegwerfen. Ein paar Fragen hat er dennoch: "Grundsätzlich bin ich bereit, die Bedingungen zu akzeptieren. Aber einige Fragen habe ich noch: Diese Gesprächssitzungen... wie würden die ablaufen? Und wie lange?"



"Zu Punkt eins kann ich Ihnen leider nicht viel sagen, werde mich aber kundig machen und Ihnen die entsprechenden Papiere zu kommen lassen. Das Gespräch mit Bürgermeister Wirtzel war mehr allgemeiner Natur, daher sind mir die Einzelheiten nicht bekannt
. " Sie lächelt Jim zu. " Was den zweiten Teil Ihrer Frage angeht." Sie runzelt nachdenklich die Stirn und lächelt dann erneut. "Ich denke mit circa drei Monaten ohne Auffälligkeiten und einem entsprechenden Abschlussgutachten dürfte das erledigt sein." Die Lachfältchen um die Augen werden wieder stärker. "Wenn Sie sich bewähren, hat mein Wort beim Bürgermeister auch ein gewisses Gewicht, also betrachten sie diesen Zeitraum als realistisch."

Jim lächelt nun. "Gut, ich bin mit den Bedingungen einverstanden." Es ist ja nur einmal die Woche. Und für drei Monate. Das wird er wohl überleben. "Und danke für die Chance. Sie werden es nicht bereuen."

"Sehen Sie, dass ist der richtige Geist.
" Fanny nickt ihm bestätigend zu, notiert sich kurz etwas und ergänzt dann noch. "Die Probezeit dauert ein halbes Jahr und Arbeitsbeginn ist nach den Schulferien, die zeitgleich mit denen des Kindergartens statt finden." Sie sieht Jim aufmerksam an. "Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen oder gibt es noch Unklarheiten, die wir beseitigen können?"

Die hat Jim allerdings. "Wie wären denn die Arbeitszeiten?"

"Die Stelle ist derzeit als Teilzeitjob ausgeschrieben, das hieße für Sie von 8-12 täglich. Allerdings wurde uns in Aussicht gestellt, dass von Seiten der Stadt geplant ist, das auf eine Vollzeitstelle auszuweiten, nur ist noch nicht bekannt wann sie das offiziell machen wollen
." Fanny seufzt innerlich. Lieber wäre ihr, sie könnte jemanden für 100% einstellen. Arbeit gibt es mehr als genug. "Und um der nächsten Frage zuvorzukommen. Die Bezahlung erfolgt nach den Tarifen des öffentlichen Dienstes, Urlaubsanspruch auch entsprechend , nur...Urlaubsgeld wurde leider vor ein paar Jahren schon gestrichen. Gespart wird eben überall." Sie schmunzelt. " Sie werden aber ein 13.Monatsgehalt bekommen und können regelmäßig an Fortbildungen teil nehmen."



"Gut! Das ist immer noch besser als vorher."
Jim lächelt. Die Frau ist ihm irgendwie sympathisch, obwohl sie - im Gegensatz zu ihm - offenbar gerne mal plaudert. "Ich freue mich jedenfalls auf eine Zusammenarbeit." Und darauf, den blöden Boss beim Lager nie wieder sehen zu müssen... Eigentlich müsste sich Jim auch mal bei Logan bedanken. Ohne ihn hätte er nie vom Kindergarten erfahren, auch wenn der ja zuerst nur von einem Küchenjob sprach.

Immer noch besser als vorher? Interessante Formulierung für jemanden, der gerade einen Job im öffentlichen Dienst ergattert hat, die heiß begehrt sind. Fanny lässt sich von ihren Gedanken nichts anmerken und steht auf. "Das ist schön, ich freue mich über ihre positive Einstellung und die Bereitschaft für diese Stelle Einsatz zu zeigen. So darf das bleiben." Sie gehen gemeinsam wieder auf den Gang hinaus, wo Fanny bei einem Blick aus dem Fenster noch etwas einfällt. "Oh, ganz vergessen. Winterdienst, sprich Schnee räumen und ans Grundstück angrenzende Gehwege streuen gehören auch zu Ihrem Aufgabengebiet. Wir haben aber eine Schneefräse." lacht sie, um Jim etwaige Bedenken zu nehmen. "Und jetzt werde ich sie auf eine Besichtigungsrunde durch unseren schönen Kindergarten mit nehmen."

(In Zusammenarbeit mit @simscat2 )

Jim - nächster Post
Fanny geht nach Henford-on-Bagley


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22.11.2023 16:34 (zuletzt bearbeitet: 06.01.2024 22:02)
#4
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Schicksalslenker

Lasse kommt von Copperdale - Haus Familie Sølberg

Charaktere: Fanny, Lasse, (Karlotta)
Geschichtstrang: Endlich startklar!

Als Lasse den Kindergarten erreicht, brennt innen bereits Licht. Er ist etwas nervös, als er kräftig an die verschlossene Tür klopft. Wenn er ehrlich ist, weiß er gar nicht so recht, warum er hier ist. Schließlich hat er ein regelmäßiges Einkommen und braucht diesen Job gar nicht. Doch irgendwie hat seine Tochter es geschafft, ihn zu diesem Besuch zu überreden.
"Was soll der Blödsinn, Papa?", hatte sie ihn gefragt. "Du liebst Kochen, kannst mit Kindern und Fanny ist super. Das ist der Job, auf den du immer gewartet hast."
Lasse schmunzelt liebevoll, als Charlies Worte in seinem Gedächtnis hallen. Das Möbelgeschäft ist stark zurück gegangen, seit Sims ihre Einrichtungen günstig online bestellen können. Die Familie nagt zwar nicht am Hungertuch - und das bauen bereitet Lasse noch immer Freude - aber vormittags für die Kleinen zu kochen könnte ihm die Abwechslung bringen, die er seit einigen Jahren vermisst.



Es ist noch etwas Zeit hin, bis der Betrieb im Kindergarten wieder los geht, aber Fanny ist heute schon länger hier, um einen Teil des Papierkrams, der sich über die Ferienzeit angesammelt hat, abzuarbeiten. Die Bauarbeiten für den Raum des Hausmeisters sind abgeschlossen, jetzt steht der Büroraum an. Sie wagt es sich noch gar nicht vorzustellen, wie es sein wird, endlich die Eltern angemessen zum Gespräch bitten zu können und Regale! für all die Ordner zu haben. Ein Traum. Dann wird wohl einiges an Platz geschaffen werden, bei ihr zuhause, wenn sie den ganzen Kram im Büro unterbringen kann. Heißt das im Umkehrschluss, sie wird dann die halben Nächte hier...? Fanny sieht auf die Uhr und legt den Papierstapel zur Seite, den sie gerade abheften wollte. Verflixt, die Zeit vergessen. Schon klopft es an der Tür. Das ist sicher Lasse. Sie zieht ihre Kleidung gerade, während sie zur Tür eilt und ihn dann herzlich begrüßt. "Lasse, schön dich zu sehen. Dein Anruf hat mich freudig überrascht, komm rein." Sie hält die Tür auf und macht eine einladende Handbewegung ins Hausinnere.

"Hej hej,", grüßt der Blonde und folgt ihrer Geste. Interessiert schauter sich im Eingangsbereich um. "Oh, das ist wirklich ßehr schön hier.", lobt er anerkennend. Durch die hellen Holzverkleidungen wirken die Räume angenehm harmonisch und aufgeräumt, ohne Sterilität auszustrahlen. Zudem hat dieses Material einfach eine beruhigende Wirkung auf das Gemüt. "Wie kehts dir heute?", fragt er schließlich.

"Och, gut würde ich sagen. Eingedeckt mit Arbeit, aber schöne Arbeit. Bis zum Ferienende werden die Bauarbeiten für das Büro abgeschlossen sein, das ist wirklich genial. Nur, bis dahin muss noch Einiges getan werden." Fanny lächelt zuversichtlich und deutet ins Innere des Gebäudes. "Möchtest du hier unten anfangen mit der Besichtigung? Oder lieber gleich nach oben in die Küche, um zu sehen, wo du dich austoben könntest?" schmunzelt sie.

"Nej, kern hier unten. Ich pin doch neukierik." Lasse grinst wie ein kleiner Schuljunge. Als Bastler liebt er es, die Fortschritte von Baustellen jeder Art mitzuverfolgen. Der frische Duft von bearbeitetem Holz gibt ihm seit jeher ein Wohlgefühl, wie kaum etwas anderes. Es ist der Duft seiner Kindheit. Wenn er seinem Vater in der Werkstatt beim Möbelbau geholfen hat - wenn gesägt, gehämmert und geschliffen wurde - war er in trauter Zweisamkeit mit seinem alten Herren. Dies sind die schönsten Erinnerungen an den strengen Vater.

"Neugierige Menschen kommen weiter." kommentiert Fanny fröhlich und geht voraus in Richtung der Spielzimmer im Erdgeschoß. "Hier im hinteren Bereich ist unser Bällebad. Sehr beliebt bei den Kleinen. Der Schwerpunkt liegt derzeit auf Spaß und Spiel, wir können es aber auch in Einzelbetreuung für Kinder nutzen, deren sensorische und motorische Fähigkeiten geschult werden sollen." Sie biegen nach links ab und betreten den ersten Raum. "Das Reich der Kleinsten, in dem sie nach dem Morgenkreis betreut werden, bis es Zeit ist nach draußen zu gehen." Sie sieht Lasse an. "Was ist deine Meinung zum Indoor Mobiliar hier?"

Überrascht, dass die Leiterin ihn nach seiner Meinung fragt, schaut er zuerst sie, dann den Raum genauer an. Er hätte beim besten Willen nichts an der Einrichtung auszusetzen. Die Farben harmonieren und bieten ausreichend Kontraste, um sich gegenseitig leuchten zu lassen. Auch die Materialien wirken bedacht gewählt. Lasse ist sicher, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde.
"Ich finde alles perfekt.", zuckt er mit den Schultern. "Ich ßehe viel Holß, das ist kut, weil Holß lebt und Färme kibt. Es ist punt, aber nicht ßu viel Farbe. Alles ist sehr ßtmmig und einladend." Plötzlich formt sich sein Gesicht zu einem breiten Grinsen, als er hinzufügt: "Da möchte ich ßelpst noch mal Kind sein und am Puppenhaus spielen."



Zufrieden lacht Fanny. "Schön, dass es dem Fachmann auch gefällt." Sie deutet mit dem Finger zur Zimmerdecke. "Oben gibt's ein Puppentheater, da können wir kreativ werden, falls dir der Sinn danach steht." sagt sie lachend.

"Ich denke wir können einen Stock höher gehen. Im Erdgeschoß sind nur noch die Sanitäranlagen. Ein geräumiges Bad und das WC." Sie zeigt auf die jeweiligen Türen, während sie weiter gehen. In der oberen Etage angekommen, strahlt die Morgensonne durch die großen Fenster und taucht den Raum in warmes Licht. "Hier essen wir mit den Kindern. Derzeit sind nicht viele in der Ganztagsbetreuung angemeldet, deshalb kommen wir mit den Tischen aus, aber die Tendenz ist steigend, daher ist es gut möglich, dass wir noch erweitern. Du hättest einen Servierwagen und würdest vor Ort ausgeben. Die Erzieherinnen unterstützen die Kinder und können auch selber mit essen, falls gewünscht."

Der Blonde nickt verstehend und murmelt ein leises "Jojo" vor sich her. Mit wachen Augen betrachtet er den gesamten Raum. In seinem Geist formt sich das Bild von den Kleinen zusammen, wie sie ausgelassen miteinander herummantschen, lachen und streiten. Ein warmes Lächeln legt sich auf sein Gesicht und er erwischt sich dabei, dass seine Tochter ihn besser eingeschätzt hat, als er dachte.
"Wie ist die Arbeitsßeit?", fragt er aus dem Nichts heraus.

"Derzeit von 9.30-14 Uhr, aber wir könnten darüber reden. Ein bisschen Spielraum ist immer gegeben." Fanny sieht ihn an und bemerkt das Lächeln. Kein schlechtes Zeichen, denkt sie und lächelt auch.

Nachdenklich streicht Lasse mit einer Hand über seinen Bart. Es sieht wirklich gut aus hier und er mag Fanny. Die Zeit ist in Ordnung und er könnte etwas dazu verdienen. Der Gedanke, all diese kleinen Wunder um sich herum zu haben, erwärmt sein Herz. Aber ... sollte er nicht darüber nachdenken? Immerhin ist ein Job eine ernste Verpflichtung. Nichts, was man zwischen Tür und Angel entscheiden sollte. Wieder fallen ihm Karlottas Worte ein: "Ach, Papa, hör doch auf, herum zu eiern. Wir wissen beide, dass du das machen willst. Was hast du denn zu verlieren?"
Liebevoll schüttelt er den Kopf. Womit hat er so eine tolle Tochter verdient?
"Ich nehme an.", sagt er leise, dreht sich zu Fanny herum und wiederholt entschlossen: "Ich nehme den Job an."

Freudig überrascht dreht sich Fanny zu ihm um. "Obwohl du noch gar nicht alles über dein Aufgabenfeld weißt und noch nicht mal die Küche gesehen hast?"

Lasse lacht leicht verlegen. "Ja, weißt du, wenn ich Charlie das erßähle und dann ßage, ich hab nicht ßugeßtimmt, ...", wieder lacht er - dieses Mal laut und fröhlich, "dann lässt die mich traußen schlafen. Ich bin ßwar Skandinavier. Aber auch wir können frieren."

Skandinavien also. Fanny vermerkt diese Info interessiert. "Oh je, das wollen wir auf keinen Fall!" lacht sie. "Ich bedanke mich trotzdem bei deiner Tochter für ihre pragmatische und einfallsreiche Lebenseinstellung." fügt sie schmunzelnd an. "Komm, wir besichtigen dein Reich und anschließend können wir noch nach draußen gehen. Ich zeig dir wo Mikkas Möbel hin kommen werden."
Eine Viertelstunde später stehen sie neben den eingeschneiten Klettergerüsten und Schaukeln im Freien und Fanny weist auf die recht ramponiert wirkenden Möbel. "Wir haben nicht den Platz, die Sachen im Winter im Haus unter zu bringen, leider. Deshalb brauchen wir etwas Robustes, am Besten gut imprägniert." Sie sieht zu Lasse. "Wie geht's denn unserem Baumeister mit seinem Auftrag?"

"Er hat schon angefangen zu pauen.", versichert der Blonde. "In Moment hat er kroßen Tatentrang. In ein paar Tagen wird das sicher weniger ßein. Aber ich habe ein Auge trauf und wir packen das ßußammen."
Mit der flachen Hand tastet Lasse die Hauswand ab und nickt. "Hm, ja wir könnten ein einen kleinen Schuppen pauen für die nassen Tage. Aber so massive Möbel will man nicht rein und raus schleppen."

"Mikka wird das großartig machen, da bin ich sicher. Freut mich, dass er Spaß daran hat."
Fanny folgt Lasses Handbewegung mit dem Blick. "Nein, wir werden sie gut imprägnieren, lösungsmittelfrei natürlich, und mit einer dicken, wetterfesten Plane abdecken über den Winter." Sie streicht mit der Hand über das raue Holz. "Die waren schon da, als ich den Kindergarten übernommen habe, sind bestimmt schon viele Jahre alt." Sie schlendern weiter zu den mehr als baufällig aussehenden Insektenhäuschen. "Würdest du Mikka sagen, dass er die Neuen nicht bemalt? Wir wollen das mit den älteren Kindern zusammen machen." Fanny muss lächeln beim Gedanken daran. "Das Futterhäuschen darf er aber gestalten wie er möchte. Ich bin gespannt auf seine Werke." Sie sieht Lasse an. "Es ist beeindruckend wie selbstbewusst er das angeht."



"Natürlich mache ich das.", nickt der Blonde auf seine offene und freundliche Art. "Ich verßuche beide zu aufrechten und ehrlichen ßims ßu erßiehen." Seine Augen formen sich zu schmalen Streifen, als er plötzlich lacht. "Manchmal tenk ich, ßie ßind viel ßu ßelbstbewusst. Aber krade Charlie hatte es nicht leicht mit den völlik kegenßätzlichen kulturellen Einflüssen.", wird er genauso plötzlich wieder ernst. "Aber ßie macht das funderbar. Ich bin ßehr ßtolz auf´beide."

Fanny schlägt den Weg zur Rückseite des Gebäudes ein. "Es gefällt mir, dass du die Erziehung deiner Kinder ernst nimmst und ihnen Werte vermittelst. Du glaubst gar nicht wieviele Eltern der Meinung sind, das sei hauptsächlich Aufgabe von Erziehern und Lehrern." Vor ein paar Holzregalen in denen sich noch Erde und eingefrorene Pflanzenreste vom Herbst befinden bleibt sie stehen. Lasse hat von sich aus die verschiedenen Kulturen erwähnt, daher fühlt sie sich berechtigt eine Frage zu stellen. "Ihre Mutter kommt aus welchem Land?"

"Jae [Dschä] kommt aus Südkorea.", antwortet er. "Wir hatten ßehr unterschiedliche Meinungen bei der Erziehung."

Verstehend nickt Fanny. "Das kann ich mir gut vorstellen, ja. Aber ihr habt wohl einen gangbaren Weg gefunden, wie eure Beiden beweisen. Davor habe ich großen Respekt." Sie sieht Lasse offen an. "Es ist ein großer Unterschied, ob man Kinder anderer Sims betreut, begleitet und sich am Umgang mit ihnen und ihrer Förderung erfreut, wie ich es beruflich darf, oder ob man diese Aufgaben mit den Eigenen zu erfüllen hat."

"Ja, natürlich.", nickt Lasse mit überraschend ernstem Ausdruck. "Man muss immer kut ßusammen arpeiten. Ekal ob ßwei Eltern oder mit Erßiehern."

"So ist es." Fanny dreht sich zum Gebäude um und weist auf die leeren Pflanzregale. "Apropos Zusammenarbeit. Wir haben vor hier Kräuter anzubauen, die du dann frisch zum kochen verwenden kannst." Zufrieden lächelnd sieht sie Lasse an. "Unser Hausmeister wird die Behälter hier noch in Schuss bringen." Sie denkt kurz nach. "Oder noch besser..wir stellen dir eins nach oben in die Küche, du suchst dir die Pflanzen aus, die für dich am Nützlichsten sind und säst sie zusammen mit den Kindern aus. Dann hast du die am häufigsten genutzten gleich bei dir." Sie kann sich die Szene lebhaft vorstellen. Lasse mag Kinder und sie werden ihn auch mögen, da ist sich Fanny sicher.




Die Augen des Blonden leuchten auf, als seine zukünftige Chefin von den Plänen berichtet. Die Idee, mit den Kids zusammen die Kräuter anzubauen, verzückt ihn. Liebevoll denkt er an die Zeiten zurück, als Karlotta und Mikka so klein waren - was für ein wundervolles Alter diese jungen Wesen haben. Er erinnert sich gut daran, dass seine Tochter schon vor dem Erlernen der Sprache voller Neugierde und Wissensdurst war. Diese Seite hat er immer ganz besonders gemocht und auch, wenn das stundenlange "Warum?" zeitweilig anstrengend wurde, war und ist er froh über ihr offenes Interesse an der Welt.
"Ich freue mich ßehr tarauf, hier anßufangen.", lächelt er herzlich und gibt seinem Drang nach Fanny in den Arm zu nehmen. Als Angestellter ist es natürlich nicht angebracht, doch der Vertrag ist noch nicht unterschrieben und irgendwo muss er mit seiner Freude hin.
"Entschuldigung, das musste ßein.", lacht er verlegen, als er sich von ihr löst.

Leicht errötend drückt Fanny ihn zurück. "Ich weiß gar nicht wann ich zuletzt so freudig umarmt wurde, außer von den Kindern." antwortet sie danach spontan und ist sich der roten Wangen mehr als bewusst. "Ich freue mich ebenso sehr wie du auf die Zusammenarbeit, Lasse. Mein Gefühl sagt mir, dass du sehr positive und lebendige Energie hier herein bringen wirst." Sie klatscht einmal kurz in die Hände. "Komm, darauf trinken wir eine Tasse Kaffee und danach bringen wir deine Anstellung in trockene Tücher."



(in Zusammenarbeit mit @RivaBabylon)


Lasse geht nach
Fanny geht nach


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06.01.2024 22:54 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2024 21:02)
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Schicksalslenker

Sarah kommt von Copperdale
Jim kommt von Windenburg - Neue Wege Klinik
Start Amilia Kima


Charaktere: Sarah, Jim, Fanny, Amilia Kima, Anton Kima, Nadja Kima, Britta, Arthur
Geschichtsstrang: Die Waldgruppe auf Kaperfahrt


"Überprüfst du bitte nochmal den korrekten Sitz der Gurte an den Kindersitzen?" Sarah wendet sich an Jim, der sie heute zu dem Waldareal fahren wird, das sie sich auf einem Spaziergang mit Maryama ausgesucht hat. Es liegt immer noch Schnee überall und für die Kleinen ist es zu anstrengend den Weg und dann noch die Walderkundung zu bewältigen. "Amilia und ich holen noch die Rucksäcke und dann kann es los gehen." Sarah wendet sich vom Kleinbus ab, in dem die Kinder schon ungeduldig mit den Beinen zappeln und geht nochmal zurück ins Gebäude.
"Haben wir alles?" fragt sie ihre Kollegin, die noch im Vorraum beschäftigt ist.



Jim nickt. Er ist noch nicht lange im Job, und die meiste Zeit hat er mit den Kids nur wenig zu tun. Stattdessen kann er tun was ihm Spaß macht und handwerkliche Arbeiten verrichten. Doch dieses Mal muss er als Fahrdienst einspringen, was ihm nicht wirklich gefällt. Wie soll er mit Kindern umgehen? Doch Fanny hatte ihm erklärt, dass auch das zu seinen Aufgaben gehören kann. Und Sarah und Amilia haben genug damit zu tun, im hinteren Teil des Fahrzeugs auf die Rasselbande aufzupassen. Daher muss er fahren.

Er beugt sich zu Anton runter... eines der beiden Kinder von Amilia, wie er mittlerweile weiß. Wortlos überprüft er den Gurt des Kindes, als dieses aus dem Fenster des Wagens schaut. "Wauwau!", ruft er fröhlich und seine Schwester fällt gleich mit ein: "Wauwau!!!!!" Der Bärtige folgt dem Blick des Kindes. Tatsächlich geht gerade ein Spaziergänger mit einem Hund vorbei. Als ob das so spannend wäre! Etwas genervt sieht Jim zu, dass alles seine Richtigkeit hat, ohne etwas zu sagen. Wie antwortet man einem Kind überhaupt auf so etwas? Soll man das Kind berichtigen, dass das Tier Hund heißt und nicht Wauwau? Soll man es loben? Er hat keine Ahnung und schweigt daher lieber.



Amilia und Sarah kommen in diesem Moment zurück, gepackt mit verschiedenen Rucksäcken. Was da wohl alles drin ist? Jim hat keine Ahnung, was die Frauen mit den Kindern unternehmen wollen. Es ist ihm auch egal. Er soll sie nur fahren, und in der Zwischenzeit einige Einkäufe erledigen, bevor er alle wieder zurück kutschiert.

Fanny sieht aus dem Fenster ihres neuen Büros, dass die Waldgruppe startklar ist. Schnell schiebt sie den Bürostuhl nach hinten und eilt hinaus, um ihren Schützlingen ein paar gute Wünsche mit auf den Weg zu geben. Die Lesebrille noch auf der Stirn, strahlt sie die beiden Erzieherinnen an. "Ich freu ich so, dass es endlich los geht. Macht ein paar Fotos für unsere Monatspinnwand, okay?" Dann beugt sie sich etwas ins Wageninnere. "Wollt ihr Jim etwas vorsingen auf der Fahrt?" Sie schmunzelt. "Vielleicht...'Trat ich heute vor die Türe?"
Sarah lacht. "Das klingt gut, Fanny und wird Jim sicher aufmuntern."





Auch Amilia fällt in das Lachen mit ein. Jim hingegen ist weniger begeistert. "Nein, wird es nicht!", widerspricht der Mann, wohl wissend, dass sein Protest auf taube Ohren fallen wird. Dazu kennt er Sarah zu gut. Die kleine Nadja zupft Sarah am Ärmel: "Ist Jim denn traurig?", fragt sie. Warum sonst muss er denn aufgemuntert werden!

Innerlich mit den Augen rollend über Jims Bemerkung, wendet sich Sarah der Tochter von Amilia zu. "Ach, ich glaube nicht, aber er lächelt so selten, deshalb werden wir ihm jetzt ein fröhliches Lied anstimmen." Jim fährt los und nachdem sie Fanny noch zum Abschied zugewinkt haben, zählt sie auf drei und legt los:“Trat ich heute vor die Türe, sapperlot, was sah ich da? Tanzte doch die Gans Agathe mit dem Truthahn Cha-Cha-Cha!" Freudig fallen die anderen ein und bei 'Cha-cha-cha' wird laut geklatscht.
"Und die Hühner und die Tauben machten Meck und schrie'n Muh." Die Kinder meckern und muhen lachend. Sarah hat ihre diebische Freude daran. Die missmutige Miene von Jim geht ihr täglich auf den Keks, ganz zu schweigen von seiner Wortkargheit. Sie fragt sich oft, warum Fanny ausgerechnet ihn als Hausmeister angestellt hat. Erstaunlicherweise mögen die Kinder ihn und das ist das Einzige, was sie mit seiner Existenz versöhnt.
"Und das Pferd mit seinen Hufen klapperte den Takt dazu!" Demonstrativ klopft sie mit ihren Fingerknöcheln auf dem Plastik des Kindersitzes herum, was sofort begeistert nachgemacht wird.
Nach einer Viertelstunde fröhlichen Gesangs, erreichen sie die Parkbucht vor dem Waldrand, wo Jim sie alle aussteigen lässt. Für den ersten Ausflug haben sie nur vier Kinder mitgenommen, um erst einmal zu sehen, wie sich die neue Aktivität anlässt. Sarah ist freudig nervös. Sie hat das Projekt ins Leben gerufen und will ihr Bestes geben, dass es wirklich zum festen Bestandteil des Kindergartenalltags wird. Bis zum Frühlingsende läuft es noch unter Probezeit, dann wird gemeinsam entschieden, wie es weiter geht. "Stellt euch bitte nebeneinander auf und gebt euch die Hände." weist sie ihre Schützlinge an, während Amilia und sie die Rucksäcke schultern. Britta sieht mit großen Augen zu Amilia auf, schmiegt sich an ihr Bein und fasst nach deren Hand. "Ich mag Arthur nicht die Hand geben." sagt sie leise zu ihr.



"Dann gib mir die Hand, und ich nehme Arthur dann an meine andere. Dann bin ich zwischen euch beiden. Ist das okay?" Amilia ist der Meinung, dass Kinder selbst entscheiden sollen, wessen Hand sie anfassen wollen, und Britta scheint sich ja für die ihre entschieden haben. Ihre eigenen beiden Kinder fassen sich an die Hände und laufen Sarah hinterher, die den Zug anführt. Amilia selbst bildet mit Britta an der einen und Arthur an der anderen Seite das Schlusslicht.

Zeitgleich fährt auch Jim auf den Parktplatz des Bürobedarf-Ladens. Erleichtert, dass er wenigstens eine Weile Ruhe hat, betritt er das Geschäft. Was die Kids wohl an ihm finden? Nachdem eines ihn mal Weihnachtsmann genannt hat, wegen seines Bartes, haben auch die anderen Kinder das nachgemacht. Diesen Spitznamen wird er bei den Kleinen so schnell nicht los.
Jim legt die beiden DinA4 Papierstapel in den Einkaufswagen. DinA3 wird weitaus seltener gebraucht. Da ist noch genug übrig, obwohl sie immer gerne mal von den Kids als Malblätter verwendet werden. Wenn es mal was zu drucken gibt, werden diese Blätter als Notlösung auch immer in der Hälfte geteilt, um auf die kleinere DinA4 Größe zu kommen. Aber das für jedes einzelne Blatt machen zu müssen ist wirklich viel zu umständlich. Dann lieber frische Stapel direkt in der richtigen Größe. Der Drucker im Büro wird sich freuen.
Kugelschreiber werden ebenfalls benötigt. Die verschwinden immer ziemlich schnell. Während Jim diese und auch andere Besorgungen macht, lässt er seine Gedanken schweifen. War es wirklich die richtige Idee, sich ausgerechnet an einem Kindergarten zu bewerben?

Britta zögert noch einen Moment und öffnet den Mund, als wolle sie etwas sagen, dann nickt sie und ergreift Amilias Hand. Sarah, die die Szene beobachtet hat, lächelt und schlägt den Weg Richtung Waldlichtung ein. "Was meint ihr, was wir hier draußen heute machen?" fragt sie Nadja und Anton, während sie durch den Schnee stapfen, der den Kindern mittlerweile nur noch bis zu den Waden geht.

"Tiere anschauen.", ruft Nadja laut. Man sieht ihr ihre Aufgeregtheit an, auch wenn sie Sarahs Antwort noch nicht gehört hat. Amilia lächelt. Ihre Tochter war schon immer eine Tierfreundin. Genau wie ihr Zwillingsbruder. Vielleicht sollte sie sich doch mal die Katze anschaffen, die die beiden Kids unbedingt wollen. Doch als alleinerziehende Mutter ist es schon schwierig genug, auch ohne dass sie sich zusätzlich noch um einen Vierbeiner kümmern muss.

"Wenn wir Glück haben, ja." Sarah drückt die Hand des Mädchens. "Und du Anton? Was stellst du dir vor?" Ein fragender Blick trifft den Jungen, der vergnügt an ihrer Seite geht.

"Cowboy spielen!", ruft der Junge. "Oder Superman!" Dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, ist ihm dabei egal. Er findet beides cool, Cowboys als auch Superhelden.

Lachend biegt Sarah nach rechts ab und deutet auf eine kleine Lichtung vor ihnen. "Also Superkräfte sind prima. Wir wollen nämlich heute ein Zelt aus Ästen bauen, da brauchen wir starke Kinder die uns helfen."

"Jaa, Superman!", brüllt Anton fröhlich, "Wir brauchen Superman!"



Auch Amilia beobachtet die Szene mit einem Grinsen.

"Und starke Kinder." Amilia hebt einen Ast in der Nähe hoch. "Wollen wir ein kleines Spiel draus machen? Die Äste sind der Schatz und ihr seid Piraten auf Schatzsuche?"

"Uuuh Waldpiraten, das klingt doch nach Abenteuer, oder?" Sarah schaut die Kinder, die alle mit erwartungsvollen Blicken vor ihnen stehen an, legt ihren Rucksack in den Schnee und tut als nähme sie ein Fernrohr heraus. Sie hält ihre beiden Fäuste vor ihr rechtes Auge und blickt suchend in der Gegend herum. "Da, ich sehe etwas in der Sonne glänzen, das muss ein goldener Ast sein, den holen wir uns!" Sie nimmt Britta an die eine und Arthur an die andere Hand und schleicht in gebückter Haltung los. "Wir müssen leise sein, damit niemand merkt dass wir auf Schatzsuche sind." flüstert sie.
"Psssst." zischelt Arthur einen Finger an die Lippen gelegt und Britta watschelt im Entengang los.
Amilia freut sich,dass auch Sarah ihre Idee mit den Piraten gefällt. Sie kümmert sich um ihre beiden Zwillinge. "Ich bin der Captain!", ruft der Junge freudig, und auch Nadja fällt mit ein. "Ich bin dann der böse Pirat!" Amilia muss lachen. "Ahoi, ihr Piraten, dann schaut mal, dass wir genug Äste finden, bevor die andere Crew noch gewinnt!" Angesport laufen die beiden Zwillinge los.

Als sie das Zwillingspärchen los rennen sieht, will Britta hinterher. Arthur nimmt ihre Hand und ruft: "Wir sind die Superblitzturboraketepiraten! Komm!"
Doch das Mädchen zieht energisch den Arm weg.
"Nein!" Kein Pirat!" Sie stapft einmal mit dem Fuß auf und Sarah kann Tränchen in den Augen glitzern sehen.
"Arthur, hol dir den Goldschatz, ich helf dir gleich tragen." sagt Sarah mit tiefer Piratenstimme. Das lässt sich der Junge nicht zweimal sagen und stürmt zu den und anderen, die schon fleißig am sammeln sind.
Sarah nimmt sich vor in einem stillen Moment mit Britta zu reden, um herauszufinden, was das ansonsten eher stille Mädchen mit Arthur für ein Problem hat. Jetzt heißt es aber erst weiter im Programm. Für den ersten Waldtag haben sie nur vier Stunden eingeplant und erfahrungsgemäß verfliegt die Zeit im Nu. Sie geht lächelnd vor ihr in die Hocke. "Willst du auf meinem Piratenrücken reiten?" Das Kindergesicht erhellt sich und Britta nickt heftig.
Schmunzelnd nimmt Sarah sie huckepack und setzt sie dann bei den anderen Kindern wieder ab.



"Jetzt wird Gold gesammelt Kameraden!" ruft sie und drückt dem Mädchen gleich einen Ast in die Hand, ehe sie sich selbst dran macht mit Amilia die größeren Exemplare einzusammeln, die sie als Gestänge verwenden wollen.

"Guck mal, was wir für einen tollen Schatz gefunden haben!"
, erzählt Anton stolz, als er gemeinsam mit seiner Schwester einen richtig großen Ast heranschleppt. Amilia freut sich. "Wow, ihr seid ja toll!"



Schließlich sammeln sich alle Kinder und die Erzieherinnen wieder an der Lichtung. Nun sollten sie genug Holz für die Zelte zusammen haben.
"So!" Sarah klatscht in die behandschuhten Hände. "Nadja und Arthur kommen bitte zu mir, Britta und Anton helfen Amilia beim bauen, in Ordnung?" Ein vierstimmiges "Jaaaa!" ertönt. "Aber!" Sie hebt eine Hand, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu erhaschen. "Zuallererst müssen wir als Elefanten einen schönen Kreis platt stampfen." Sie deutet auf die Mitte der Lichtung."Sind alle Elefanten bereit?" Wieder erschallt ein begeistertes "Jaaaa!"
Das Elefantenspiel kennen sie schon vom Kindergarten, also bedarf es keiner weiteren Erklärung. Die Hände wie zu großen Ohren an den Kopf gelegt stapft Sarah los. Dann legt sie eine Hand an die Nase, schiebt den anderen Arm durch die entstandene Lücke und imitiert trötend einen Rüssel. Die Kinder machen begeistert mit. "Schaut mal was der Amilia Elefant tolles kann!" ruft Sarah lachend in Richtung ihrer Kollegin, während sie weiter mit schweren Schritten und wedelndem 'Rüssel' den Schnee platt stampft.

Der Amilia-Elefant trötet einmal laut, schnappt sich mit dem "Rüssel" einen kleinen Ast und wedelt ihn herum, wie ein Dirigent. Dann fängt der Elefant zu tanzen an und wedelt mit dem Rüssel im Takt. Die Kinder machen begeistert mit, bis die Fläche groß genug ist, die platt getreten wurde.
Nun hört der Elefantentanz auf. "Jetzt müssen wir die Äste im Kreis aufstecken.", erklärt Amilia und sucht sich die größeren Äste raus für das Fundament. "Da werden Sarah und ich euch natürlich bei helfen." Kinderlachen ertönt und gemeinsam mit den Erzieherinnen geht es an den ersten Schritt. Es ist genug Holz für zwei Zelte da, also teilt man sich in zwei Gruppen auf. "Jetzt sind wir Indianer in Zelten!", freut sich die kleine Nadja.

"Erst wenn die Zelte fertig sind.", lächelt Amilia. Das klappt nicht immer gleich. Manchmal fallen die Äste auch um, bevor sie zusammengebunden werden können. Aber langsam aber sicher kommen sie voran.

Da der Boden nur noch oberflächlich gefroren ist und auch die Schneedecke schon recht dünn, lassen sich die dickeren Äste gut in den Boden bohren. Die Kinder reichen ihnen eifrig das Material und das Bauwerk nimmt allmählich ein zeltähnliches Aussehen an. "Jetzt kommt die hohe Kunst des knotens, schließlich soll unser Zelt ja auch Wind und Wetter stand halten." Sarah zieht ein reißfestes Seil aus ihrem Rucksack und drückt es Amilia in die Hand. "Du bist da definitiv besser darin als ich." schmunzelt sie. "Ich halte es oben zusammen und du sorgst für den Zusammenhalt." Delsyn fällt ihr ein und was er über Knoten zu Manuel gesagt hat. Die Pfadfinder sind wirklich eine gute Sache, diesen Kurs wird sie mit belegen. "Woher kannst du eigentlich so viele unterschiedliche Knoten?" fragt sie ihre Kollegin, während sie deren geschickte Fingerbewegungen beobachtet.

"Ach weißt du, früher als Mädchen war ich mal bei den Pfadfindern. Da haben wir viele tolle Sachen gemacht, unter anderem auch Knoten knüpfen gelernt." Amilia lächelt. "Ich war schon immer gerne in der Natur, da bot es sich wirklich an."
Amilia lächelt bei der Erinnerung an ihre Kindheit. "Wenn Anton und Nadja etwas älter sind, werde ich sie auch bei den Pfadfindern anmelden. Das macht ihnen bestimmt auch Spaß."
Geschickt gelingt es der Erzieherin, die Stöcke oben festzuknoten. Erst bei dem einen Zelt, dann dem anderen. "Das sollte halten!", sagt sie zufrieden nach getaner Arbeit.

Überrascht blickt Sarah auf. "Ach, das ist ja interessant. Gerade hab ich an die Pfadfinder gedacht. Freunde von mir rufen da gerade etwas ins Leben, wenn es soweit ist, mach ich im Kindergarten einen Aushang."

"Hey, das ist cool.", freut sich Amilia über das Thema Pfadfinder, "Dann können die Kleinen da bestimmt auch schon mitmachen."
Als Amilia abschließend mit einem kräftigen Ruck das Seil fest zurrt, ruft Britta freudig. "Jetzt einziehen."
Auf Brittas Kommentar muss Amilia einfach lächeln. "Richtig, jetzt könnt ihr einziehen. Wie wäre es mit einer tollen Einweihungsparty mit leckerem Essen? Wir haben extra ein bisschen Futterkram mitgebracht." Mit diesen Worten öffnet Amilia einen der Rucksäcke und bringt verschiedene Sandwiches zum Vorschein.



Sarah lächelt und überlässt kurz ihrer Kollegin die weitere Betreuung der Kids, während sie für jeden ein aufblasbares Kissen aus dem Rucksack zieht, damit sie sitzen können. Als alle mit Luft gefüllt und auf dem Boden verteilt sind, holt sie noch einen großen Henkelbehälter und zwei Thermoskannen aus dem Rucksack. "Und unser lieber Lasse hat uns leckere Kartoffelsuppe und Früchtetee mitgegeben.“

Als alle Kinder glücklich mit Suppe und Sandwiches versorgt sind, wendet sich Sarah an ihre Kollegin: "Und? Wie findest du unseren ersten Waldtag?"

"Hat wirklich Spaß gemacht.", erklärt die Angesprochene. "Und die Kinder mochten es auch." Sie sieht zu Sarah. "Aber jetzt bin ich auch froh über was zu futtern." - „Ja, wir auch, oder Piraten?“ Sarah lacht in die Runde. „Lasst es euch schmecken.“



Nachdem das Geklapper der Löffel in den Schalen verklungen und die Thermoskannen geleert sind, blicken die beiden Erzieherinnen in zufriedene Kindergesichter. „Und jetzt packen wir gemeinsam unsere Sachen und schauen nach, ob Jim schon wieder da ist.“

Kurz darauf

Jim, schon umgezogen und in Feierabendstimmung, steht am Zaun und erwartet die Truppe.
Die Kids, die den Bärtigen wirklich mögen, kommen gleich auf ihn zu gerannt. "Weihnachtsmann, hast du Geschenke mitgebracht?" Dieser hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass es den Kindern Spaß macht, ihn so zu nennen, auch wenn sie wissen, dass er nicht wirklich der Weihnachtsmann ist. Jim sieht zu Sarah. Vielleicht könnte er es ihr heimzahlen, dass sie die Kids auf der Hinfahrt zum Singen animiert hat.



"Na klar!", sagt Jim, "Ich hab euch ein Lied mitgebracht. Für die Autofahrt dann."
Als alle Kinder eingepackt und angeschnallt sind, räuspert sich Jim. Auch wenn er selbst nie Seemann war, hatte er in seiner Jugend nah am Meer gewohnt. Einige Seemannslieder hat er dort mitbekommen. Und so grölt er während der Fahrt mit schiefen Tönen los:

"Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein
Alle die mit uns auf Kaperfahrt

fahren, müssen Männer mit Bärten sein
Jan und Hein und Klaas und Pit,
Die haben Bärte, Die haben Bärte
Jan und Hein und Klaas und Pit,
Die haben Bärte, die fahren mit"


Die Kids haben Spaß. Und wenn er Sarah mit seinem Gesang auf die Nerven geht, hat es sich umso mehr gelohnt.

Erstaunt über die plötzliche Ausgelassenheit ihres Chauffeurs, hebt Sarah eine Braue und wirft Amilia einen amüsierten: 'Was ist das denn?- Blick' zu. Dann streicht sie sich bei jedem Mal 'Bart' mit der Hand über das Kinn, als wolle sie ihren eigenen kraulen oder legt eine Finger zum Schauzbart und zieht eine lustige Grimasse in Richtung der Kids. Das Auto ist erfüllt von Gelächter und durcheinander Gesinge. Der beste Abschluss, den sie sich für ihren ersten Projekttag wünschen konnte, denkt Sarah und fällt lautstark mit Amilia in den Refrain ein.




(in Zusammenarbeit mit @murloc)

>>> Jim geht nach Evergreen Harbor Nr. 15 - WG Tom, Jim, Valentin, Logan (5) >>>


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