Windenburg Nr. 17 - Cafe zum Waschbär

  • Seite 3 von 3
15.04.2023 13:10 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 17:31)
avatar  Knox
#21
avatar
Hausmeister

Ort: Kindergarten
Charaktere: Lotta
Geschichtsstrang: Im Café mit Hannah


"... mach dir keinen Kopf, wir schaffen das schon.", hatte Hannah zum Abschluss gesagt und Lotta umarmt. Hannah strömt immer soviel Zuversicht aus ... Lotta sitzt in der S-Bahn auf der Heimreise, Takatuka auf dem Schoß. Das Kind spielt wieder mit der Strickschildkröte. Ach ja, Lotta greift zu ihrem Handy. Sie hat jetzt keine Lust auf Schreibversuche also Sprachnachricht. Die Papierflut den Vormittag hat sie ernüchtert. "Hallo Lilly, vielen Dank für die niedliche Schildkröte. Takatuka hat sich sehr gefreut und spielt schon die ganze Zeit damit. Guter Tipp mit dem mehr Lesen ... Danke Dir und alles Gute, Lotta". Lotta steckt das Handy weg. Hoffentlich hat sie fröhlicher geklungen als sie sich gerade fühlt.

Sie hofft, das Festival muntert ein wenig auf. Ohne die bunten Freunde fühlt sich Lotta oft lethargisch, obwohl die auch müde machten ... In Bars muss sie verzichten. Bis heute kann sie kein Glas Alkohol austrinken. Nur ein bisschen benetzen ..., sonst würde sie fast tot umfallen. An der nächsten Haltestelle gibt es einen Laden ... ... ... ... ... Die Türen der Bahn öffnen ... und schließen wieder. Lotta bleibt mit Takatuka auf dem Schoß sitzen und fährt gedämpfter Stimmung weiter ... heim nach ...

San Myshuno Nr. 8 - Villa Långstrump

Das Kind macht sich zu haus mit dem Wolf gleich zum Spielen in den Garten auf. Lotta starrt ihr durchs Fenster hinterher und weiter in die Ferne über das Meer ...

Lotta - Nächster Post
Hannah - Nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
19.04.2023 14:33 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2023 17:58)
avatar  Knox
#22
avatar
Hausmeister

Marina - letzter Post

Charaktere: Hans, Marina
Titel: Gespräch unter Freunden


(In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89, Bilder von @KFutagoh89.)

Marina kommt gerade durch die Tür des Cafés herein und sieht Hans bereits an einem der Tische sitzen. Sie hatte sich vor ein paar Stunden ganz spontan mit ihm verabredet. Das letzte Treffen war schon einige Zeit her und sie verstanden sich sehr gut. Nicht nur, dass ihre Töchter zusammen zur Schule gingen und sehr gut befreundet waren, auch hatte er viel Verständnis für sie und anders herum. Sie freute sich heute besonders auf das Treffen, da es in letzter Zeit bei ihr und Joachim nur bergab ging und sie dringend jemanden zum Reden brauchte. Vielleicht könnte Hans ihr als Mann einen Rat geben.

Sie geht auf Hans zu und umarmt ihn. "Hallo Hans! Schön Dich zu sehen." Sie lächelt. Ihre Tasche nimmt sie von der Schulter und legt sie auf den Boden. Anschließend setzt sie sich und atmet aus. "Wie gehts Dir?" Der Mechaniker begrüßt die Mutter von Tani herzlich und setzt sich anschließend ebenfalls. "Soweit, soweit Marina. Man tut was man kann. ... Die Hand von Vero braucht einfach Zeit zum heilen."
Sie sieht mitfühlend zu Hans. "Tani hat sich richtig Vorwürfe gemacht, dass sie Vero nicht helfen konnte. Man, das ist aber auch eine Geschichte.." Sie seufzt. "Ja, unsere Kinder halten uns immer auf Trap. Da wird es nie langweilig." Als der Kellner an den Tisch kommt, bestellt sie sich einen Cappuccino. Hans bestellt sich einen Espresso und antwortet ihr dann: "Ja das ist wohl wahr. Vorwürfe? Warum? ... Tani kann doch nichts dafür, wenn ein Vampir mit Superkräften Schaden verursacht. ... Leider ist halt mehr passiert, als nur ein blaues Auge. Wie es eben bei uns in der Schulzeit war. Du wirst dich sicher erinnern." Ein leichtes Schmunzeln liegt auf seinen Lippen.




Marina erzählt ihm kurz, was genau mit Tani los war, unter anderem der Mord der Schülerin und Tanis depressive Phase. Die Getränke werden gebracht. Marina bedankt sich und trinkt einen Schluck. "Nun, genug von unseren Kindern. Was macht die Arbeit? Läuft alles gut oder wieder viel zu tun?" Hans bestätigt Marina, dass er vom Tod der Watanabes erfahren hat. Vero und er haben den beiden Verstorbenen einen Strauß Blumen als Zeichen ihrer Anteilnahme ans Grab gelegt. Das mit der depressiven Phase bei Tani tut dem gestandenen Mann aufrichtig leid. "Was die Arbeit macht? ... Mein Schwager hat wieder so viele Aufträge angenommen, dass wir kaum hinterher kommen. Herbstzeit ist Neubereifung und Prüfungszeit." "Da fühle ich mich ja geehrt, dass Du trotz der vielen Arbeit Zeit für mich gefunden hast." Sie lächelt und sieht zu ihrem Getränk. "Es tut echt gut, mit Dir hier zu sein. Im Moment ist es bei uns zuhause sehr.." Sie macht eine kurze Pause, um das richtige Wort zu finden. "... kompliziert." Sie sieht ihn an mit einem traurigen Schimmer in den Augen. Ihre Mundwinkel verziehen sich von einem Lächeln zu einer ernsten Miene. "Ich glaube, meine Ehe geht zu Bruch."

Hans atmet durch und tippt mit den Fingern an seine Espresso Tasse. "Wie kommst du darauf?", fragt er vorsichtig. Marina seufzt. Sie sieht zu Hans. "Ach weißt du, ich dachte, die Kinder sollten wenn sie größer werden, ihre Mutter bei sich haben. Das hat ja auch gut geklappt, zumindest erstmals. Aber jetzt?.. Joachim arbeitet nur, er hat sehr viel zu tun. Allerdings hat er keine Zeit mehr für die Kinder, er ist sehr gereizt und seit einiger Zeit schläft er auch manchmal im Büro, weil es bei uns zuhause zu viel für ihn ist." Marina legt die Hände an ihre Wangen. "Ich habe alles falsch gemacht. Ich hätte auch arbeiten gehen sollen, dann müsste er sich jetzt nicht nur um die Arbeit kümmern und dass wir versorgt sind. Deshalb ist er sicher so gereizt. Ich habe unsere Kinder an erste Stelle gesetzt, aber meinen Mann nicht." Sie seufzt erneut und sieht in die Cappuccino-Tasse.




Der Zuhörer nimmt sich auch einen Schluck vom Heißgetränk. "Nun ... ich bin kein Therapeut oder so ... kann jetzt nur das sagen, was ich so aus dem Bauchgefühl sagen kann ... Die Kinder sind ja nicht mehr ganz klein, was heißen soll: die brauchen eigentlich keine Rundumbetreuung mehr. Das würde bedeuten, du könntest die freie Zeit nutzen und vielleicht Joachim entlasten? ... Habt ihr generell überlegt eine Paartherapie zu machen?" "Ich hatte versucht mit Joachim über eine Arbeitsstelle zu sprechen, aber er meint, dass mich aufgrund meiner langen Auszeit niemand mehr nehmen wird." Sie rümpft die Nase. "Ich würde gern auf eigenen Beinen stehen und etwas zum Haushaltsbudget beitragen." Sie trinkt einen Schluck. "Ja, ich hatte auch schon an eine Paartherapie gedacht. Ich habe auch vor ein paar Tagen das Thema angeschnitten, da hat Joachim aber nur gelacht und gesagt, ich würde spinnen." Sie zuckt mit den Schultern.




Hans merkt, dass die Situation sich als kompliziert gestaltet. "Nun ... Was würdest du denn gern beruflich machen wollen?" "Weißt du, ich bin da sehr offen. Von Verkäuferin im Supermarktladen bis zur Bürokauffrau. Es gibt doch sicher Fortbildungen für Mütter, die wegen ihrer Kinder längere Zeit aus dem Berufsleben ausgeschieden waren, oder?", fragt Marina Hans mit einem nachdenklichen Blick.
Dieser nickt. "Klar, Quereinsteiger oder Sims, die aus der Kinderzeit zurückkehren gibt es viele. Wo du Bürokauffrau sagst ..." Hans nimmt sich einen Schluck vom Espresso. "Ich mein, dass mein Schwager jemanden fürs Büro gut gebrauchen kann. Jemand der die Termine koordiniert und Preisanfragen bearbeitet, usw. ... Ich könnte ihn mal fragen, wenn du das möchtest."
Als Hans seinen Satz beendet, erkennt man deutlich, wie sich Marinas Miene erhellt. "Oh Hans!" Sie legt ihre rechte Hand auf seinen linken Arm. "Meinst du das wirklich ernst?!" Ihre Augen strahlen. Er hebt verwundert die Augenbraue: "Ne war ein Witz."
Dann lacht er laut auf und sagt: "Natürlich war das ernst gemeint. Du kennst mich doch." Die Bedienung kommt erneut und der Familienvater bestellt sich ein Glas Wasser. Danach fügt er zu seiner Aussage hinzu: "Ich kann dir nichts versprechen. Nur das berichten, was so mein Eindruck ist. Aber reden kann man immer und vielleicht klappt es ja tatsächlich." "Danke, danke, danke!" Sie lächelt und wischt sich ein kleines Tränchen vom rechten Auge. "Du glaubst gar nicht, was mir das bedeutet." Sie räuspert sich leicht. "Natürlich kannst du nichts versprechen, daher warte ich erstmal ab." Sie versucht wieder die Fassung zu bewahren und ihre Euphorie etwas zu bändigen. "Vielleicht wird es dann auch endlich entspannter zuhause."

"Bei all der Euphorie bin ich trotzdem der Meinung: Joachim und du sollten mal zum Paartherapeuten. Manche Dinge lassen sich dadurch sicher aus der Welt schaffen. ... Ich denk auch, dass wenn du beruflich gesehen einen Tapetenwechsel hast und er vielleicht sieht, was er eigentlich an dir hat, dann kommt sicher alles ins Lot. Aber das könnt ihr nur gemeinsam herausfinden.", gibt er als weiteres Feedback zurück. Marina nickt zustimmend. "Da hast du Recht, vielleicht kann ich ihn ja doch noch überzeugen." Sie trinkt einen Schluck. "Übrigens, was ich dich noch fragen wollte. Tani hatte berichtet, Vero wollte sich eine Farbmaus zulegen. Eine interessante Haustierwahl. Wie kams dazu?" Daraufhin seufzt Hans laut und richtet seine Brille. "Begeistert bin ich davon nicht. ... Aber ich habe gemerkt, dass ihr Goldfisch nicht mehr lange unter uns verweilen wird. Dank der Verletzung kann sie auch nicht ihr Geburtstagsgeschenk genießen." Er stockt kurz und korrigiert. "Eigentlich weiß sie es noch nicht. Ich habe es verschwiegen, damit sie nicht noch trauriger wird. Deshalb habe ich zu der Ratte mein Einverständnis gegeben. Damit Vero auf andere Gedanken kommt."
Marina schaut mitfühlend zu Hans. "Oh, das kann ich gut verstehen.. Aber die Ratte wird doch hauptsächlich im Käfig sein, oder wird sie frei in der Wohnung herum laufen?" Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen. Hans sieht sie vielsagend an. "Du glaubst doch nicht, dass Vero den Nager nur im Käfig belässt."
Marina weitet ihre Augen. "Dann rate ich dir, versteck deine Kabel." Sie trinkt den letzten Schluck aus ihrem Cappuccino. Der Zuhörer lacht. "Nicht nur die Kabel Marina ... deshalb wollt ich solche Tiere nicht in meine Wohnung. Aber was tut man nicht alles fürs Töchterchen. Ich hab gehört, ihr habt nun auch Vierbeiner?" Marina grinst und gibt ihm Recht, für die Kinder tut man beinahe alles. "Ja richtig, Pirate und Nero heißen unsere beiden neuen Mitbewohner. Am Anfang waren wir uns auch nicht ganz einig, Haustier ja oder nein. Aber jetzt bin ich ganz froh darüber. Mir tun die Beiden auch ganz gut. Das Spazieren gehen besonders."

"Das glaube ich dir. ... Wie war dein Eindruck von der Schule? Ich glaube, die Kinder sind dort gut aufgehoben." Marina nickt. "Ja, ich bin wirklich begeistert. Auch die Fächer haben sich verändert, ich denke, frischer Wind wird den Kindern gut tun. Ich hoffe, dass auch das Lehrpersonal entsprechend qualifiziert ist."
Da zuckt Hans mit den Schultern. "Das wird sich zeigen. Vero ist ganz enttäuscht, dass keine Handwerklichen Fächer wie Werken oder Physik mehr angeboten werden. Aber da muss sie eben durch. Vielleicht entdeckt sie auch weitere Talente an sich. Schaden tut es sicher nicht."
"Das stimmt."
Marina sieht auf ihre Armbanduhr. "Wie viel Zeit hast du noch?" Der Angesprochene schaut auf seine eigene Armbanduhr und antwortet: "Müsste bald los."
"Es war auf jeden Fall wieder sehr schön mit Dir und ich hoffe auf eine baldige Wiederholung." Nachdem die Getränke bezahlt werden, steht Marina auf und umarmt Hans zum Abschied. "Ich warte dann auf deine Nachricht wegen des Jobs." Sie lächelt nochmal euphorisch und legt dann ihren linken Zeigefinger an ihren Mund, als wolle sie ihr Lächeln verbergen. "Natürlich bleibe ich ganz cool." Sie grinst.
Hans erwidert die Umarmung und hebt beide Daumen zur Aufmunterung hoch. "Ich tue was ich kann. Gern wieder Marina und lass dich nicht hängen!", gibt er als letzten Rat zum Abschied von sich.




Marina - Nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
23.04.2023 15:29 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 08:34)
avatar  Knox
#23
avatar
Hausmeister

Vero - letzter Post
Tania - letzter Post

Charaktere: Vero, Tania
Titel: Beste Freundinnen

(In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89.)

Tani hat sich heute mit ihrer besten Freundin verabredet. Es ist viel passiert in der letzten Zeit und sie hat sich dazu entschlossen, Vero reinen Wein einzuschenken. Sollte Artjom wirklich seine Drohung wahr machen, sollte zumindest Vero sich nicht betrogen von Tani fühlen.

Die Beiden haben sich in einem Café verabredet. Als sich die Tür öffnet, erblickt sie die Freundin und winkt. "Huhu Vero, hier bin ich." Sie hebt ihren Arm hoch und lächelt, als Vero sie entdeckt. Die Teenagerin begrüßt die Sandkastenfreundin herzlich. Die Idee mit dem Café ist perfekt und auch Vero möchte Tani einiges erzählen.
"Du sieht ja richtig gut aus, ist irgendwas passiert?" Das Lächeln auf Veros Lippen ist Tani sofort aufgefallen. Vero setzt sich. Die Mädchen bestellen ihre Getränke. Danach antwortet sie Tania: "Es ist viel passiert. Wo soll ich anfangen?" - "Am Anfang.", antwortet die Freundin grinsend und ist ganz gespannt, was es Neues bei Vero gibt.




Die Getränke kommen und Vero trinkt kurz von ihrem Smoothie. "Also. Nach dem Halloween bin ich nach Forgotten Hollow. Hab dort mit Frau Nebeljäger gesprochen. Die ist super nett und hilfsbereit. Dort war auch ein Zentaur. Auf dem bin ich heimgeritten. Das war so mega cool!" - "Violas Mutter? Ein Zentaur?" Sowas gibts doch nur im Märchen.. Hat sie was genommen? Tani lächelt trotz ihrer Zweifel weiter.
Die Erzählerin nickt. "Ja. Ich dachte auch erst wtf ... träum ich?!? Aber Violas Mutter hat erklärt, dass der Zentaur ihnen bei der Werwolfjagd hilft. Der, der damals bei der Mutprobe aufgetaucht ist." - "Wow, das ist krass." Darauf muss Tani erstmal einen großen Schluck trinken. "Also Violas Mutter will dir jetzt helfen mit Viola? Das hört sich doch erstmal gut an. Aber du bist doch nicht nur deshalb so am Strahlen, oder?"
Wieder nickt Vero. "Ja. Sie hat versprochen mit Blaze und Viola übers Mobbing zu sprechen. Und vielleicht gibt Blaze dann endlich zu, dass diese ganze Attacke auf ihn Unsinn und Shane unschuldig ist." Doch da schüttelt Tani nur den Kopf. "Na, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man von Blaze irgendetwas Vernünftiges erwarten kann. Du hast doch bestimmt schon gehört, was vorgefallen ist bei Halloween."




Kurz muss Vero überlegen. "Stimmen also die Gerüchte, dass er die Party ruiniert hat?" Sie dachte bisher, dass dies nur wieder eine Form des 'im Mittelpunkt stehen' ist. Quasi nur heiße Luft um nix. "Allerdings. Das ganze Halloweenevent an der Schule war eine Katastrophe. Aber scheinbar wird er nicht von der Schule geschmissen. Ich raff das nicht, aber gut." Genervt runzelt Tani die Stirn. Schulterzuckend erwidert Vero: "Ich wär auch glücklicher wenn dieser Vollpfosten weg wäre. Aber das können wir nicht beeinflussen. Ich hab aber Vertrauen darin, dass Frau Fernández weiß, was sie tut. Ich mag sie zumindest." Wieder schlürft Vero am Smoothie. "Viola hat ja, als ich sie zur Rede gestellt habe, mich wieder angefasst. Das habe ich ihrer Mutter gesagt. Darüber wollt sie mit Viola auch sprechen."
Mit großen Augen schaut Tani herüber. "Sie hat was?! Meine Güte, die hat ja Nerven. Die sollen sie mal direkt mit von der Schule schmeißen." - "Hätt ich nix dagegen. Da ertrage ich lieber noch so ne Portion Fashion Club als Blaze oder Viola", stimmt Vero Tani zu. Lachend trinkt die Freundin daraufhin ihr Glas leer. "Lass uns mal nicht weiter über die Chaoten sprechen, davon haben wir auf der Schule ja genug." Sie bestellt ein weiteres Getränk und fängt dann an: "Hör mal, ich muss Dir auch was erzählen." Aufmerksam schaut Vero die Freundin an. "Schieß los, was bedrückt dich?"

Laut seufzend beginnt Tani mit schweren Herzen. "Ich habe Mist gebaut und dich angelogen." Langsam erzählt sie Vero, dass der Kummer aufgrund ihrer familiären Situation sie in die Arme von fremden Kerlen getrieben hat. "Es war einfach eine gute Ablenkung und ja.. die Gerüchte sind wahr." Dann berichtet sie, dass auch Artjom einer der Kerle war. "Nouki weiß es seit Halloween. Und das hat totalen Ärger gegeben."




Die Zuhörerin lässt das Gesagte erstmal auf sich wirken. "Warum warst du nicht ehrlich zu mir? ...", fragt sie zuerst. "Tani", sie ergreift die Hand der Freundin und streichelt sie sanft. "Lügen sind immer doof ... aber ich bin froh, dass du jetzt mit mir drüber sprichst. ... Also auch mit diesem Artjom? ... Uff ... Ok ..." Vero kann den Mitschüler schlecht einschätzen. Sie hat aber mitbekommen, dass Nouki viel Zeit mit ihm verbringt. "Und ... wie hat Nouki reagiert?"

Traurig und doch erleichtert, dass Vero ihr nicht direkt die Freundschaft kündigt, wird Tani mutiger. "Nouki und ich haben miteinander gesprochen und die Angelegenheit soweit geklärt, aber Artjom hat sich mir gegenüber unmöglich verhalten.. Er hat mir gedroht, mein Leben zur Hölle zu machen." Sie schüttelt wieder den Kopf. "Ganz ehrlich, soll er doch rum erzählen, was ich gemacht habe. Aber da war irgendwas in seinen Augen.. dieser Blick! Ich glaube, er wäre zu mehr fähig. Du weißt, was das im schlimmsten Fall bedeuten kann?" Vero überlegt kurz und antwortet dann: "Wenn er dir was antut, lernt er mich kennen. Mit einer Hand kann ich noch immer gut zuschlagen. ... Aber ich find es gut, dass du mit Nouki gesprochen hast. Immerhin seid ihr miteinander befreundet und ich denke eine Lüge oder Schweigen hätte das verschlimmert. Außerdem wenn der Typ so reagiert, dann hat er nur Angst. Weil er nämlich als Idiot jetzt dasteht, der mit vielen Mädels was hat. Würd mich nicht wundern, wenn er auch was mit anderen Mitschülerinnen hat. ... Wie ich solche Kerle verabscheue!"

Ein Lächeln schwingt über Tanis Gesicht. "Ich danke Dir, ich hätte schon längst mit dir reden sollen. Es tut mir so Leid, ich habe mich wirklich geschämt.. Es fühlt sich aber echt gut an, das mal los zu werden. Nouki habe ich nichts von der Drohung erzählt, meinst du das hätte ich tun sollen?" Vero wirkt kurz ernst: "Klar, jetzt wo ich jetzt weiß, dass diese Gerüchte doch echt sind ... sagen wir es so Tani ... es fielen Worte wie Schlampe oder Bordstein... Das ist nicht so toll und ich weiß nicht, ob es dir später mal zum Problem wird ... Aber ehrlich damit umzugehen, dass zeigt auch Stärke und Selbstbewusstsein. Das schätze ich so an dir. Bewahre das immer, bitte." Dann atmet Vero auf. "Aber hey, wird sind jung ... wir dürfen auch mal Fehler machen oder?" Sie lacht dabei. Das Lachen steckt an und die Freundin lacht mit.
"Wegen der Drohung: Ich würde mit Nouki dann sprechen, wenn Artjom damit nicht aufhört." Tani nickt. "Okay, dann machen wir es so. Ich hoffe nur, dass er Nouki nichts antut." Sie verzieht die Lippen. "Denkst du es wird seltsam, wenn wir uns demnächst nochmal zu viert verabreden? Du, Nouki, Ellie und ich?" Vero trinkt ihren Smoothie leer. "Da muss er erst an Leon vorbei. So wie ich den kenne, wacht er eh über sie. ... Klar, hätte voll Lust mit euch allen was zu unternehmen. Wonach wäre dir?" An Leon hat Tani gar nicht mehr gedacht. Er wird sicher aufpassen. "Ein gemütlicher Filmabend bei dir oder zu viert mal wieder essen gehen?.. Wir können auch gerne Bea fragen. Oder Shane." Sie grinst. "Kino wäre doch mal wieder mega nice. Der neue Avatar kommt doch raus. Wäre das nicht was? ... Klar, Bea und Shane können auch gern mit." Der Gedanke an den Vampir lässt Vero kurz abdriften. "Hört sich gut an."




Tani bemerkt, dass Vero zu Boden starrt, scheinbar in Gedanken versunken. "Alles ok?" - "Äh ... ja", wacht Vero wieder auf. Ihr ist es etwas peinlich, deshalb streckt sie verlegen die Zunge raus. "Darf ich dich was fragen?" Die Gefragte nickt. "Warst du schon mal ... in wen ... verknallt?"
Nachdenklich kratzt sich Tani am Kopf. "Hm.. So richtig glaube ich nicht. Aber nach allem was war, hab ich erstmal den Männern abgeschworen. Warum fragst du?" - "Ja kann ich verstehen", erwidert Vero. Sie lässt die Finger um den Smoothiebecherrand fahren. "Ich glaube ... ich glaube ... ich bin verknallt in wen." Ein Schmunzeln kann sich die Freundin nicht verkneifen. "Wer ist der Glückliche?" Vero errötet. "Behälst du es für dich?"
"Nee, ich gehe damit zu Artjom." Jetzt muss Tani laut lachen. "Natürlich behalte ich das für mich. Also wer ist es?" - "Es ist Blaze" ...

Kurzes Schweigen folgt, dann lacht auch Vero drauf los. "Schock mich doch nicht so." Für einen kurzen Moment hat Tani geglaubt, ihre Freundin wäre verrückt. "Nein nein ... die Vorlage war einfach zu gut. ... Ok ... jetzt ernsthaft", redet Vero weiter. "Es ist ... Shane", outet sie sich schließlich.
Verwundert schaut Tani Vero nun an. "Shane? Wie?.. Dann hatte ich ja doch Recht!" Irritiert sie Vero zu Tani. "Wie was wo?" - "Ihr zwei beim Filmeabend mit Bea. Ich wusste doch, dass da irgendwas ist." Lächelnd nimmt sie die Hand von Vero. "Weiß er es schon?" - "Ähm ... da war aber wirklich nichts am Filmabend", erklärt sich Vero. Stimmt ja auch. "Nun ähm ... ob er es weiß ... ich denke schon ... so ..." Das Mädchen errötet. "So?" Tani bemerkt, dass da noch etwas ist.
Mit einem knallroten Kopf sagt Vero schließlich: "Wir haben uns geküsst." - "Ahhh!", lässt Tani mit einem schrillen Ton verlauten, sodass die anderen Gäste schon rüber schauen. "Ehm.." Sie bemerkt die Blicke und lächelt verlegen. "Oh man, mega!! Seit ihr jetzt offiziell ein Paar?" Vero schüttelt den Kopf. "Ich bitte dich: behalte das für dich. ... Es war einfach schön ... Ich will nichts kaputt machen."
Tani versteht. "Ok, na dann warte ab, was sich noch bei Euch entwickelt. Von mir erfährt niemand was." - "Danke Tani. Bist eben die Beste!", bedankt sich Vero bei ihr. "Aber weißt ... ich hätte nie gedacht, dass es mir passiert. ... Du weißt ja, dass ich damals Chip toll fand. Aber danach hatte null Interesse mehr an Typen. Jetzt Shane ... irgendwie ist das alles neu für mich." Die Freundin überlegt. "Vielleicht ist er ja der, der dich glücklich macht. Aber wenn er dir weh tut, gibts Stress mit mir!"
"Shane ist einfach toll, der würde mir bestimmt nie was antun", davon ist Vero überzeugt. Tani freut sich sehr für ihre Freundin. "Ich drück dir die Daumen, Süße." Dann sieht sie auf die Uhr. "Oh, ich muss los. Ich habe noch einen Arzttermin.. Nach allem was war, wollte ich mich mal durchchecken lassen." Sie steht auf und legt einen Schein auf den Tisch. "Ich danke dir für das Gespräch! Ich weiß, warum du meine BFF bist." Freudig umarmt sie Vero. Diese nickt, erwidert die Geste. "Immer gern Tani." Lächelnd verlässt sie das Café und macht sich auf zum Arzt.

Tania - nächster Post
Vero - nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
05.01.2024 14:56 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2024 01:59)
avatar  Murloc
#24
avatar
Drama-Aspirant

Lilly kommt aus Forgotten Hollow Nr. 4 - Villa Blutrose (19)
Irina kommt aus Forgotten Hollow Nr. 1 - Haus von Pablo Garcia-Lopez (3)
Gary kommt aus San Myshuno Nr. 20 - Sky Fitness & Spa Fitnesscenter

Charaktere: Lilly, Irina, Gary, Kellner
Geschichtsstrang: Freiheit, Gleichheit, Engstirnigkeit




Die Lichter der Laternen spiegeln sich verzerrt im Wasser der Hafenanlagen von Windenburg. Es wird noch immer früh dunkel, obwohl der Frühlingsanfang mit großen Schritten näher rückt und die leichte Brise, die die Wasseroberfläche kräuselt ist ziemlich frisch. Gary schlendert in Begleitung von Irina und Lilly an der großen Fontäne vorbei, die just in diesem Augenblick nach oben schießt. "Wow, immer wieder faszinierend. Diese Kraft und Energie, die Wasser frei setzt. Wenn all diese Tröpfchen Noten wären, Lilly, kämen sie immer noch nicht an dein Spiel am Flügel heran." Er sieht bewundernd zu der Vampirin, die ihre Freundin untergehakt, neben ihm geht. "Die Musik, die du erzeugst, ist mal wie ein Fluss, der sanft fließt um dann plötzlich in einen Wasserfall zu stürzen." Er gestikuliert entsprechend wild. "Dann wird aus dem mächtigen Tosen und Wirbeln ein ruhiger, breiter, wogender Strom, der Richtung Meer fließt und sich schließlich wie der in Ozean in unendlichen Wellen weiter bewegt. Kurz gesagt, die Reise auf die du uns mit nimmst ist jedesmal unglaublich beeindruckend." Er lächelt begeistert. "Um weiter poetisch zu bleiben. Dabei gleiten deine Finger so leicht über die Tasten, wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte tanzt." Er sieht schmunzelnd zu Irina. "Was meinst du dazu? Hab ich das richtig eingefangen?" Sie war heute zum ersten Mal Zuhörerin bei einer gemeinsamen Musikstunde von Gary und Lilly.



Irina lächelt. "Du bist ein Charmeur, Gary.", grinst sie, "Kein Wunder, warum Lilly ausgerechnet dich fragt, ihr Geige beizubringen. Aber ja" Die Schwarzhaarige sieht von Gary zu ihrer Freundin. "Lilly ist etwas besonderes. Ich weiß wirklich nicht, warum sie da nicht mehr draus macht." Wieder mit Blick auf Gary fährt sie fort: "Ich male gerne, weißt du? Aber die Musik, die aus Lillys Händen fließt, lässt sich auch auf der besten Leinwand nicht einfangen." Irina hat wenig Übung damit, sich in Poesie zu versuchen, doch sie möchte Gary in nichts nachstehen, wenn es darum geht, Lilly zu loben.



Die Rothaarige lächelt. "Danke. Ihr seid beide verrückt. Gary, du machst doch auch beim Klavierspiel große Fortschritte und..." Irina unterbricht sie und klopft ihr auf die Schulter. "Warum so bescheiden? Du kannst Klavier spielen und das weißt du ganz genau, Lilly." Irina sieht nun wieder zu Gary. "Und du kannst alle mit der Geige begeistern. Ein besseres Paar, sich gegenseitig etwas beizubringen, hätte es nicht geben können."



"Ja, das wahr wirklich eine sehr glückliche Schicksalsfügung.
" Aus Garys Ton kann man heraus hören, dass er das aufrichtig meint. "Und!" Jetzt hebt sich sein Zeigefinger. "Das hat nichts mit Charmeur zu tun. Ich liebe einfach Musik und wenn ich so wie heute damit beglückt werde, kann ich nicht anders. Dann geht der Poet mit mir durch. Auch wenn ich kein wirklich begabter Dichter bin." fügt er lachend an. Mittlerweile erklimmen sie die Stufen, die zu den Wohnhäusern führen. "Aber der eigentliche Grund euch hierher zu lotsen, war ja noch gemütlich etwas zusammen zu trinken. Am besten was Warmes kommt mir grad vor." Er reibt die Hände aneinander und deutet auf ein Gebäude vor ihnen. "Zum Waschbär. Das klingt doch gut und sieht freundlich und heimelig aus. Auf die Terrasse können wir leider nicht sitzen, aber es wirkt insgesamt gemütlich. Wollen wir da rein gehen? Betrachtet euch als eingeladen." Seien Geigenverdienste diese Woche waren recht ordentlich.



Lilly mustert Gary. Sie hat ihn bisher nicht nach seinen Finanzen gefragt, aber nie das Gefühl gehabt, dass er reich ist. "Das ist nicht nötig.", sagt sie, doch Gary besteht darauf. Nun gut.

Die drei betreten das kleine Café. "Sieht wirklich gemütlich aus hier.", schwärmt Irina, "Vielleicht kann ich hier ja mal mit Pablo hin." Das Baby tritt gegen den Bauch. "Und mit dem kleinen Racker, sobald er oder sie auf der Welt ist.", lächelt sie daraufhin. "So langsam wird die Schwangerschaft schon anstrengend." Und als Vampir ist das noch relativ einfach. Das Fliegen in Fledermausgestalt klappt auch trotz Schwangerschaft. Irina möchte sich nicht ausdenken, wie anstrengend das für Menschen sein mag. Doch hier kann sie niemanden fragen. Gary ist zwar Mensch, aber er wird sicherlich keine große Erfahrung mit diesem Thema haben.



An einem kleinen gemütlichen Tisch lassen sie sich nieder. Es gibt eine Getränkekarte, die eifrig studiert wird. "Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", fragt Irina neugierig. "Er war als Straßenmusiker unterwegs!", fängt Lilly an. Sie erzählt kurz von ihrer Begegnung mit Gary, dessen Sohn und Kvothe. Und wie sie sich mitreißen ließ zum singen und sie darüber ins Gespräch kamen. Als sie geendet hat, mustert Lilly Gary. "Mit dem Flügel aus der Villa ist es ja leider etwas schwieriger. Aber ich könnte mir natürlich mal ein transportables Keyboard kaufen für Straßenmusik."



Hinter den Frauen tritt ein hochgewachsener Kellner an den Tisch, begrüßt die Gäste höflich und legt vor jedem eine Speisekarte ab. "Möchten Sie schon Getränke bestellen?" Interessiert lässt er den Blick von Gary zu Irina wandern. Sein Lächeln gefriert merklich. Die Körperhaltung versteift, taxiert er die Schwangere und wendet die Aufmerksamkeit auf die Rothaarige. Seine Augenlider sinken einige Millimeter herab. Ein Seufzen unterdrückend räuspert er sich und betrachtet fragend wieder den Herren der Gruppe.



"Gerne , ja." Gary weist mit einer galanten Handbewegung auf die Damen um ihnen den Vortritt zu lassen und stellt das Gespräch vorerst hintan.

Irina überlegt eine Weile. Um das Baby nicht zu gefährden, verzichtet sie auf etwas alkoholisches. "Der grüne Tee klingt doch gut. Den nehme ich." Zufrieden über diese Wahl lehnt sie sich zurück. Auch Lilly hat sich bereits entschieden: Orangensaft. So etwas wie Plasma Jane werden sie hier sicherlich nicht haben, zumal sie auch jetzt keinen Blutdurst hat.

"Und für mich bitte eine Weißweinschorle sauer." Zufrieden klappt Gary die Karte zu und wundert sich nur im Stillen über den Gesichtsausdruck des Obers. Eventuell hat er nicht seinen besten Tag heute. Andererseits..es ist abends und man will gar nicht wissen was er die ganze Schicht heute vielleicht für anstrengende Gäste hatte.

Unter erhobener Augenbraue nimmt der Mann die Bestellungen entgegen. "Sie werden weder in unseren Getränken, noch in den Speisen, Blut oder blutähnliche Zutaten finden.", kommentiert er scharf. "Sind Sie sicher, dass Sie in diesem Haus ... speisen möchten? Es gibt eine Obdachlosenunterkunft, nur zwei Querstraßen von hier. Da werden Sie satt und tun der Gesellschaft mal einen Gefallen." Kaum ausgesprochen, besinnt der Kellner sich seiner Situation und setzt ein Lächeln auf, das den Frauen trotz aller Professionalität eiskalt entgegen schlägt.



Wie bitte? Hat sie sich da verhört? Erinnerungen an früher kommen bei Lilly wieder hoch. "Ernsthaft, Janne? Du kannst doch nicht wirklich davon ausgehen, dass wir das einfach so akzeptieren! Du bist eine Gefahr für uns alle!" Diese Worte verletzen noch immer, auch nach all den Jahren. Ja, sie war damals noch jung, als sie sich für Viktor entschieden hat. Und vielleicht war es naiv gewesen damals.. doch wie sich herausstellte, war nicht Viktor das Problem gewesen.

Lilly hat zu viel durchgemacht, um sich von einem dahergelaufenen Kellner beleidigen zu lassen. Sie erhebt sich und blickt den Mann kühl an. "Oh, ich kann der Gesellschaft gerne einen Gefallen tun. Wenn der Blutdurst kommt, habe ich da schon ein Opfer im Blick!"



Durch seinen Lebensstil ist Gary mit einigen Varianten des Themas Ausgrenzung aus der Gesellschaft vertraut, aber solche Unverfrorenheit ist selbst ihm noch nicht unter gekommen. Er erhebt sich von seinem Stuhl und legt der aufgebrachten Vampirin beschwichtigend eine Hand auf den Arm. "Das ist es nicht wert Lilly." Sein Blick fixiert den des Obers. "ER nicht wert." Gary nimmt die Hand weg, stützt die Arme auf die Tischkante und bringt seinen Oberkörper näher Richtung des Provokateurs. "Ich bin dafür dass Sie das tun wofür Sie bezahlt werden. Bestellung aufnehmen und Sims bedienen. Ihre Meinung können Sie sonst gleich ihrem Chef mitteilen, den ich konsultieren werde, wenn sie nicht innerhalb der nächsten zehn Sekunden weg sind und unsere Bestellung bearbeiten." Er setzt sich wieder und redet mit fester Stimme und undurchdringlicher Miene weiter. "Man täusche sich nicht im Äußeren eines Anderen." Er zupft den leicht ausgefransten Ärmel seines Pullovers zurecht. "Gegebenenfalls sind sie ihren Job schneller los, als sie 'Piep' sagen können."


.
Irina, die anfangs noch zu geschockt war um zu reagieren, ist erleichtert, wie sehr sich Gary einsetzt. "Dem ist nichts hinzuzufügen.", stimmt die Schwarzhaarige zu. "Machen Sie Ihren Job und nichts anderes!" Irina weiß, dass auch Lilly ihren Stolz hat, aber normalerweise ist sie nicht streitlustig. Doch sie weiß auch von Lillys Vergangenheit. Hoffentlich macht sie jetzt keinen Stress. Die Sorge ist zum Glück unbegründet. Lilly nickt nur auf Garys Worte und setzt sich wieder. Irina ist sich nicht sicher, ob Lillys Tochter auch so leicht zu beruhigen wäre, aber die ist jetzt ja nicht hier.

Hoch erhobenen Hauptes wendet der Angestellte sich ab. Nach diesem Widerstand muss er zuerst eine Zigarette rauchen. Unfassbar, was man sich alles bieten lassen muss ...

"Pffuuuhhh." Gary pustet aus. "Was für ein Schreck." Er sieht abwechselnd die beiden Frauen an. "Passiert sowas öfter?"



Lilly seufzt. "Öfters als man denken könnte. Es gibt immer mal wieder solche Gestalten." Sie sieht zu Gary. "Aber zum Glück sind nicht alle so." Auch Irina nickt. "Das Problem kenne ich auch. Haben alle Angst, gleich ausgetrunken zu werden, oder so." Zweifelnd sieht sie in die Richtung, in die der Kellner verschwunden ist. "Hier werde ich nie wieder hingehen. Dabei habe ich mich so auf meinen Tee gefreut."



Immer noch betroffen nickt Gary. "Das kommt von der ganzen Schundliteratur, reißerischer Berichterstattung in der Zeitung und den Medien und so weiter. Das zeichnet ein völlig verzerrtes Bild und formt Vorstellungen in den Köpfen der Sims, die sich fest setzen und in solchen Gesprächen wie eben gipfeln." Er registriert aus dem Augenwinkel den Kellner, der mit einem vollen Tablett an einen Fenstertisch eilt. "Um noch einmal auf deine Frage von vorhin zurück zu kommen." Er blickt zu Irina. "Ich spiele oft Geige auf dem Platz vor dem Einkaufszentrum in San Myshuno. Das ist eine meiner Haupteinnahmequellen und etwas, was mir sehr viel Freude macht. Aber ich bekomme da auch Häme und Ablehnung zu spüren. Nicht ganz so krass wie ihr gerade, aber Vorurteile sind auch ein Bestandteil meiner Welt." Er lächelt Lilly an. "Um so schöner ist es wenn so aufgeschlossene Vampirdamen des Weges kommen und einfach mit musizieren." Der Kellner tippt jetzt an der Theke geschäftig etwas auf seinem orderman herum. "Manchmal denke ich, man sollte aktiv etwas unternehmen um diese verd..üble Voreingenommenheit zu bekämpfen. Neues Bewusstsein schaffen und Horizonte erweitern."



Beim Thema Häme erinnert sich Lilly an die Szene, die sie miterlebt hat. Als dieser unfreundliche Typ was von Gary wollte. Doch bevor sie etwas sagen kann, kommt ihr Irina zuvor: "He, als ob Lilly widerstehen könnte, wenn es darum geht, zu musizieren!" Lilly betrachtet ihre Freundin schmunzelnd. Ihr fällt auf, dass Irina irgendeine Idee bekommen hat. Die Schwarzhaarige ist sofort Feuer und Flamme. "Und was "etwas unternehmen" betrifft: Das klingt auch gut. Auf jeden Fall. Ich kenne da so eine Teenagerin, die würde da glatt einsteigen." Sie sieht zu Lilly. "Ich rede von Lucía."



Aufmerksam blickt Gary zu Irina. "Lucia? Wer ist das? Hat sie irgendwie Verbindungen die nützlich sein könnten?"

Irina mustert Gary. "Sie ist die Tochter meines Freundes.", erklärt sie, "Und ich weiß, dass Toleranz ein Thema ist, das auch ihr wichtig ist. Ob sie irgendwelche Verbindungen hat, kann ich jetzt nicht sagen. Aber ich kann sie mal darauf ansprechen."

"Engagiert sie sich schon irgendwo? Teenager haben ja meist einen weitläufigen Bekanntenkreis und breit gefächerte Interessen. Ich fände es toll wenn wir etwas generationsübergreifendes beziehungsweise verbindendes auf die Beine stellen könnten."
Seine Stimme nimmt eine motivierte Färbung an. "Was meinst du Lilly?" Als der Kellner erneut an ihrem Tisch vorbei eilt, runzelt er die Stirn. Den würd ich auch gern auf die Beine stellen, nur anders

"Etwas auf die Beine stellen?" Lilly überlegt. Das ist jedenfalls besser als sich zu verstecken. Sie hat sich lange genug versteckt. "Das ist ein guter Plan. Vielleicht lernen manche Leute dann, dass man auch offen sein kann für anderes." Sie schielt zu dem Kellner. "Und vielleicht kann ich dann auch einen kleinen Auftritt geben."



"Oder Geschichten erzählen!"
, fügt Irina als Idee noch hinzu, "Wenn das wirklich generationsübergreifend ist." Auch sie ist motiviert. "Vielleicht gibt es auch andere Leute, die mitmachen werden. Bestimmt kennt Lucía welche, die dazu passen. Ich werde ihr davon mal erzählen." Sie macht eine kurze Pause. "Aber so langsam könnten unsere Getränke ja mal kommen. Das macht der doch mit Absicht!"

"Ich werd mich ebenfalls umhören und die Idee weiter tragen, ein paar Leute kenn ich ja auch.
" nickt Gary und blickt wieder Richtung Kellner, als Irina sich ärgert . Er hat mal einen sehr lustigen Film mit Sarah geschaut und eine Szene daraus ist zum Insider geworden bei ihnen. Er hebt den Arm, winkt damit und ruft mit seiner tiefen, leicht heiseren Stimme durchs Lokal. "Hr. Ober! Können wir IHNEN vielleicht etwas bringen?"

"Verzeihen Sie. Sie sehen ja selbst, dass es noch andere Gäste zu bedienen gibt.
" Der Kellner vermeidet den direkten Blickkontakt, hält stattdessen die Aufmerksamkeit auf die Gläser, die er in dem Moment auf dem Tisch abstellt. 'Versehentlich' rutscht beim Servieren der Daumen ab und stippt in eines der Getränke. "Haben Sie zu Essen gewählt?", fragt er betont höflich, während er den Block aus der Schürze zieht und sich aufs Notieren vorbereitet.



Irina funkelt den Mann an. Sie hat nicht vor, ihren Tee jetzt noch zu trinken. Und wer weiß, ob er da nicht eh reingespuckt hat oder so. Sie dreht sich zu ihren Begleitern. "Das reicht jetzt! Lasst uns gehen!" Das hat der Kellner sicherlich von Anfang an gewollt. Aber lieber lässt sie ihm diesen kleinen Sieg, als sich weiter über ihn ärgern zu müssen. Der Kerl wird sich eh noch wundern, denn sie wird sich sicherlich bei seinem Chef beschweren.

Zustimmend nickt Gary und erhebt sich. "Vielleicht studieren Sie statt der Speisekarte gleich schon mal die Stellenanzeigen." sagt er mit einem aufgesetzten Lächeln und nimmt seine Jacke von der Stuhllehne. "Nur..am besten nicht im Gastrogewerbe, da bekommen sie ab heute keinen Fuß mehr in die Türe, dafür sorge ich."



Triumphierend räumt der noch Angestellte den Tisch wieder ab. Er spart sich eine Antwort, der heutige Sieg genügt ihm. Die aufgeblasenen Worte des Vampirsympathisanten machen ihm keine Angst.
Was will der Kerl schon erreichen? Der hält sich wohl für besonders wichtig. Das kommt von dem engen Kontakt zu diesem Abschaum. Gut gelaunt bringt er das Geschirr weg und bongt die ungezahlten Getränke der großen Gruppe zu, die ihn seit Stunden in Trab hält. Den Unterschied merken die gar nicht.

"Ich werde hier sein, wenn Sie sich auf den Heimweg machen.", sagt Lilly noch kühl zu dem Kellner, "Und dann kriege ich noch meinen Drink." Ohne eine Antwort abzuwarten dreht sie sich um und folgt den anderen. "Und jetzt?", fragt sie in die Runde.

"Jetzt schlag ich vor, wir suchen uns ein gastfreundlicheres Lokal und besprechen dort unsere Ideen für das Projekt. Ich persönlich will mir den Tagesausklang von so einem Schwachkopf nicht vermiesen lassen. Was denkt ihr beide?" Gary sieht kampflustig von einer Vampirin zur anderen.

"Das nenn ich einen Plan.", stimmt Lilly zu. Irina greift das Gespräch von vorher noch einmal auf: "Vielleicht könnten ja Künstler auftreten lassen und..." Sie plappert munter weiter und teilt ihre Ideen den anderen mit.

In Zusammenarbeit mit @simscat2 sowie @RivaBabylon in der Gastrolle als Kellner

>>> Irina geht nach Forgotten Hollow Nr. 1 - Haus von Pablo Garcia-Lopez (3) >>>
>>> Lilly geht nach Forgotten Hollow Nr. 4 - Villa Blutrose (19) >>>


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!