Glimmerbrook Nr. 1 - kleine Ruine

12.04.2023 00:52 (zuletzt bearbeitet: 18.04.2023 21:46)
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#1
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Hausmeister

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12.04.2023 00:54 (zuletzt bearbeitet: 21.08.2023 08:46)
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#2
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Hausmeister

Viktor: Vorheriger Post

Titel: Das erste Gedicht

Viktor sieht sich um. Die Ruinen des alten Turmes haben sich nicht viel verändert, seit er sie das letzte Mal gesehen hat, vor vielen, vielen Jahren. Die Brücke war noch baufälliger geworden und im Inneren hatte die Natur sich den Platz zurück geholt. Eine alte, schwarze Katze hat es sich dort gemütlich gemacht. Als sie Viktor bemerkt, faucht sie und sucht kurz darauf das Weite. Viktor beachtet sie nicht. Er ist ein Katzenfreund, doch jetzt hat er wichtigeres zu tun.



Der Wind pfeift durch die zerbrochenen Fenster. Sonst ist es still. Es gibt kein Lebenszeichen und außer den Katzenspuren im Staub weist nichts darauf hin, dass vor Kurzem jemand hier gewesen ist. Der Vampir seufzt. "Was hatte ich auch erwartet? Der Kerl muss doch schon lange tot sein! Er war immerhin ein Sterblicher!" Wenn es nicht ausgerechnet Drake gewesen wäre, der ihm die Information gab, hätte er gar nichts auf die Gerüchte gesetzt. Vielleicht hatte er sich einfach nur geirrt? Doch das sah Drake auch nicht ähnlich.

Viktor durchsucht trotzdem die Ruinen. Doch außer Spinnenweben und Staub findet er nichts von Bedeutung. Es passt Viktor nicht, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Er blickt in den Himmel. Noch würde es einige Zeit dauern, bis die Sonne wieder aufgehen würde. Er beschließt, diese Zeit auch zu nutzen und doch noch ein wenig weiter zu suchen. Irgendein Zeichen, dass Rasputin wieder in der Gegend ist, müsste es doch geben.


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12.04.2023 01:17 (zuletzt bearbeitet: 30.04.2023 12:28)
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#3
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Hausmeister

Viktor lehnt sich erschöpft an die Wand der Ruine. Er hat nicht mehr viel Zeit bis zum Sonnenaufgang. Auch Lillys Rocknacht würde wohl bald zu Ende sein und er musste unbedingt noch vor ihr zurück zur Villa. Viktor glaubt nicht, dass sie es gutheißen würde, wenn sie wüsste was er plant. Viola wäre es wahrscheinlich egal, aber Lilly? Er hat sie nicht gerne angelogen, doch in diesem Fall ist es wohl nötig.

Doch da fällt Viktors Blick auf den morschen Schreibtisch. Die Schubladen hatte er längst durchsucht. Doch die Größe des Tisches scheint Platz für mehr zu bieten. Gab es etwa ein Geheimfach? Er untersucht den Schreibtisch erneut, kann jedoch nichts finden. Andererseits... Das Möbelstück mag ursprünglich ja stabil gewesen zu sein, aber auch an ihm hat der Zahn der Zeit genagt. Viktor gab dem Tisch einen beherzten Tritt. Tatsächlich! Das morsche Holz scheint nachzugeben. Ein weiterer Tritt lässt ein Fach an der Seite aufspringen. Er hatte Recht gehabt! Es gibt ein Geheimfach!

"Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!", zitierte Viktor den Erlkönig, mit einem triumphalen Grinsen. Wie das Geheimversteck ursprünglich zu öffnen gewesen war, weiß Viktor nicht. Es ist ihm aber auch egal. Seine Lösung hat ja schließlich auch funktioniert. Bis auf zwei Briefe ist das Fach leer. Die Briefe sind an Rasputin adressiert. Aber immerhin war die Ruine ursprünglich auch sein Haus.

"Mein liebster Raspilein," Viktor starrt auf den Brief. "Raspilein? Was für ein albern klingender Kosename." Er hätte fast losgelacht. Aber wichtige Informationen würde er hier wohl nicht finden. Es klingt eher nach... Liebesbriefen? An Rasputin? Wer war denn so verzweifelt?

Er liest weiter:

Mein liebster Raspilein,
Neun rote Rosen sollen es sein.

Neun rote Rosen sende ich dir,
Ach, Liebster, wärst du doch bei mir!

Neun rote Rosen nehm ich ins Grab
Weil ich deine Liebe nicht hab.


Viktor schüttelt sich. So einen schnulzigen Müll hatte er noch nie gelesen. Wer fabriziert denn solche Zeilen? Er ist plötzlich sehr erleichtert, dass Lilly keine romantische Ader hat.

Den Absender des Briefes kann der Vampir nicht entziffern. Es könnte ein B. sein. Oder sogar ein G. Doch das lag eher an der Handschrift und nicht am Alter des Papiers. Jetzt fällt Viktor etwas auf, was ihn stutzig macht: Die Briefe sind beide noch gut erhalten, nicht einmal vergilbt. Alles andere ist morsch und zerfallen.. warum diese Briefe nicht?

Der Sonnenstrahl, der durchs Fenster fällt, erinnert Viktor daran, dass der Morgen bald grauen würde. Er hat nun wirklich keine Zeit mehr! Viktor schnappt sich beide Briefe und macht sich auf nach Forgotten Hollow. Die schwarze Katze, die immer noch in der Nähe ist und ihn beobachtet, bemerkt er in der Eile nicht.



Viktor: Nächster Post


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12.04.2023 12:37 (zuletzt bearbeitet: 21.08.2023 08:48)
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#4
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Hausmeister

Viktor kommt von - Villa Blutrose

Titel: Erneuter Ruinenbesuch

Viktor flucht leise über den Regen, der hier in Glimmerbrook eingesetzt hat. In seiner Heimatgegend war es hingegen trocken gewesen.


Er betritt das zerfallene Haus. Er kann sich zwar nicht erinnern, vorher Rosen oder Federkiele dort entdeckt zu haben, aber vorher hatte er auch nicht gezielt danach gesucht. Er klettert die Leiter hinauf auf den Dachboden. Vielleicht hatte er beim letzten Mal hier oben ja etwas übersehen. Doch Fehlanzeige: Keine Rose ist zu sehen, auch kein Federkiel. Was hat er auch erwartet?" Stattdessen befindet sich nichts dort, außer einem hässlichen Bild und Spinnenweben.. auch wenn durch die Spuren auf dem Boden deutlich wird, dass ursprünglich auch Möbel hier gestanden haben mussten. Von diesen war nun aber nicht mehr viel übrig.



Enttäuscht klettert der Vampir wieder nach unten. Es ist wie das Suchen nach einer Nadel im Heuhaufen. Ob er sich geirrt hat? Vielleicht waren die Briefe doch nur Liebesbriefe gewesen.. Zwar schreckliche, aber ohne Hintergedanken. Doch noch gibt er nicht auf. Bei Rosen war er sich nicht sicher, aber Federkiele sind normalerweise doch in der Nähe von Schreibtischen zu finden, oder? Er wirft einen weiteren Blick auf das Möbelstück. Doch weder hier noch sonst im Haus findet er etwas. Viktor will gerade aufgeben, als sein Blick auf das Bild über dem Schreibtisch fällt, das er zuvor immer ignoriert hat.



Er hat keine Ahnung, wer die Person ist, die dort abgebildet ist, und doch hat sie einen Federkiel in der Hand! Vielleicht war gar nicht von einem echten Federkiel die Rede sondern von einem gemalten? Doch gerade als er das Bild von der Wand nehmen will, um es sich genauer anzusehen, kommt die schwarze Katze fauchend angesprungen und hüpft auf den Tisch. Viktor erinnert sich an das Tier von seinem ersten Besuch. "Ist ja gut, Mieze.", sagt er ruhig, "Ich tu dir schon nichts!" "Warum reagiert sie so seltsam?", wundert sich Viktor, "Hat sie Junge in der Nähe, die sie beschützen will?" Doch Kätzchen wären ihm bei der Suche nach dem Federkiel sicherlich aufgefallen.

Whatever. Er ignoriert das Fellknäul und greift nach dem Bild.


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12.04.2023 12:52
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#5
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Hausmeister

Viktor betrachtet das Bild von allen Seiten. Auf den ersten Blick ist nichts auffälliges zu sehen. "Au! Wofür war das jetzt??", ruft er plötzlich laut, als sich die Katze in seinen Arm krallt. Der Ärmel seiner Jacke hält die Krallen ganz gut ab, aber seine Hand ist ungeschützt und zeigt nun einige lange rote Striemen. Viktor ist viel stärker als eine Katze und hätte das Tier leicht aus den Weg räumen können, doch er ist zu sehr ein Katzenfreund, um ihr etwas zu tun. Da ändern auch ein paar Kratzer nichts dran.
"Wahrscheinlich sind tatsächlich Kätzchen in der Nähe, auch wenn ich keine gesehen habe!", denkt er sich, "Kein Wunder, wenn Mieze die dann beschützen will." Er geht mit dem Bild in der Hand nach draußen, um das Tier nicht noch mehr zu beunruhigen. Auf dem ersten Blick war nichts Besonderes zu sehen. Eine Frau mit weißer Perücke und einem Federkiel ist abgebildet, dahinter ein blaues Banner und ein Modellschiff sowie ein alter Globus. Nichts davon ist ein guter Anhaltspunkt, zumal noch gar nicht sicher ist, dass das Bild überhaupt eine Rolle spielt.



Doch Viktor hat plötzlich eine Idee. Er löst das Bild vom Rahmen. Tatsächlich findet er etwas! Ein Blatt Papier ist zwischen Bild und Rahmen versteckt. "Ha, ich wusste doch, dass ich ein Genie bin!", ruft Viktor laut, nur um einige Vögel aufzuscheuchen. Er nimmt den Zettel in die Hand. "Hoffentlich ist das nicht schon wieder ein Gedicht!", sagt er sich, dann dreht er den Zettel um und liest


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12.04.2023 13:10 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 13:12)
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#6
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Hausmeister

Viktor hat Glück. Diesmal wird er von einem Gedicht verschont. Stattdessen scheint es sich um ein Rezept zu handelt.. ein Rezept, das nicht einmal vollständig ist, denn der obere Teil des Zettels fehlt, wie Viktor nun auffällt. Das Papier wurde in der Mitte durchgerissen. Ob der zweite Teil bei den neun Rosen ist? Doch wo zur Hölle sollten diese Rosen sein? Viktor hat keine Ahnung. Er glaubt jedoch nicht daran, sie ebenfalls in der Ruine finden zu können - dort hatte er nun oft genug nach Anhaltspunkten gesucht.

Doch ohne die zweite Hälfte ist nicht einmal ersichtlich, um was für ein Rezept es sich handelt.

Zitat
...Salz hinzugeben. Wichtig ist die Drehung nach links, nicht nach rechts. Danach das Gebräu auf kleiner Flamme köcheln lassen bis es bläulich leuchtet. Um Mitternacht noch einmal nach rechts drehen, dann ist der Sud fertig.



Was?? Viktor starrt die Anweisungen verwirrt an. Das klingt definitiv nicht nach einem stinknormalen Gulasch-Rezept.... glaubt er zumindest. Er ist als Vampir geboren und hat nie Kochen lernen müssen. Aber er bezweifelt, dass Gulasch jemals bläulich leuchtet, und wenn, sollte man es wohl wirklich nicht mehr essen. Es klingt eher nach Magier-Rezept, doch auch da ist er sich nicht sicher. Er kennt zumindest keinen, den er fragen könnte. Aber ohne den ersten Teil nützt ihm der Text so oder so nicht viel.

Viktor seufzt. So langsam geht ihm diese ganze Schnitzeljagd tierisch auf die Nerven. Warum kann Rasputin nicht einfach auftauchen damit wir es beenden können? Er steckt den halben Zettel ein und hängt das Bild samt Rahmen wieder an den alten Platz. Ein draußen herumliegendes Gemälde hätte zuviel Aufmerksamkeit erregt. Zur Sicherheit macht er jedoch noch ein Foto davon.

Er beschließt, das Ganze erst mal zu vertagen und zur Villa zurückzukehren.

Viktor geht nach: Forgotten Hollow, Villa Blutrose


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19.02.2024 13:56 (zuletzt bearbeitet: 09.04.2024 15:47)
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Drama-Aspirant

<<< Laila kommt aus Moonwood Mill - Werwolf-Versteck (2) <<<

Charaktere: Laila
Geschichtsstrang: Einsame Wölfin


In der alten Ruine nah beim Portal lässt sich Laila nieder, in ihrer Faust das Stück Ohr, das sie Hepzibah abgerissen hat. Sie knurrt. Was hat die Weiße nur geritten, Bruno als schwach zu bezeichnen? Nachdem der ihr sogar noch gesagt hat, wie dumm ihre Idee ist, und trotzdem den Auftrag erfüllen wollte. Er war immer loyal zu Hepzibah, auch bei solchen Befehlen...

Bruno... das Bild des toten Bruders geht Laila nicht aus dem Kopf. Erst Marok, und nun Bruno... Bruno, der ihr den Halt gegeben hat, den sie brauchte. Jetzt, wo er nicht mehr da ist... Sie vergräbt ihr Gesicht in den Pfoten, lässt ihrer Traurigkeit freien Lauf. Hier ist niemand da, der sie so sieht. Bis sie diese Gedanken nicht weiter verfolgen kann. „Sei keine Memme.“, sagt sie zu sich selbst. Und schlägt mit ihrer Faust auf die Möbel ein. verrotteten Lieber fokussiert sie sich auf die Wut.

Wut auf Hepzibah. - Ein Schlag auf den Kamin. Wut auf Bjarne. - Ein weiterer Schlag. Sie war es, der ihn gefunden und zum Rudel gebracht hat. Doch auch er hat sie verlassen, hat sich für die Alpha entschieden.. Dabei ist sie es doch, die alle verloren hat. Und vor allem ist sie wütend auf die Vampire. Schon wieder geht ein Familienmitglied durch feige Blutsauger drauf. Ihre Fäuste hören erst auf zu schlagen, als - auch durch ihre Verletzungen - die Erschöpfung überhand nimmt. Nun sinkt sie zu Boden.



Laila spuckt auf den Boden. Sie hat nichts mehr zu verlieren. Die Vampire werden bald mitbekommen, was das heißt. Ihr Blick verfinstert sich. Sie wird sich in den Kampf werfen, sobald Vampire aus dem Portal treten. So viele der elenden Blutsauger mit in den Tod reißen wie möglich.. Bevor ihr eigener Tod sie von ihren Qualen der Einsamkeit erlöst....

Zumindest sobald die Wunden verheilt sind, die Hepzibah ihr zugefügt hat. Besser, sie geht mit vollen Kräften an die Sache. Je mehr Vampire sie töten kann, desto besser. Prüfend schnuppert die Wölfin, erfasst die Lage. Niemand in der Nähe. Hier ist ein guter Platz, sich zu erholen.

>>> Laila geht nach Glimmerbrook (2) >>>


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