Newcrest

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16.01.2024 09:59 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2024 06:12)
#11
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Drama-Aspirant

<<< Bea und Kurt kommen von <<< San Myshuno - Gemeindekirche

Ort: Gemeindekirche

In Newcrest angekommen, teleportiert Kurt sich selbst und seine Freundin die letzten Kilometer bis zum Ziel. Eine weitere Kirche mit einem völlig anderen Ambiente als die in San Myshuno liegt vor ihnen. Spitze, weit in den Himmel ragende Türme versprühen einen Charme, der mehr Ehrfurcht als Wohlgefühl verursacht.
"Das ist mein zu Hause.", erklärt er mit sanfter Stimme. "Ist sie nicht bewundernswert? Die hohen Türme und die Verzierungen zeigen, dass sie eine Nachfolgerin der in San My ist. Das hier ist der Gotische Stil der mittleren Epoche. Die Wirtschaft war besser gestellt und die Leute waren dankbar, weil Frieden und Sicherheit eingekehrt waren. Die Bauten wurden größer, imposanter und aufwendiger. Man wollte dem Herrn so nah wie möglich sein und seine Macht huldigen."



Interessiert mustert Bea das Gebäude. Sie kennt sich nicht mit Architekturstilen aus. Doch vielleicht sollte sie das mal ändern. Das, was Kurt erzählt, klingt wirklich interessant. Vielleicht ist das Thema an sich ja auch etwas, was sie auf lange Sicht reizen könnte. Und Kirchen sind immer ein Zeugnis ihrer Zeit. "Imposant!", gibt Bea zu, "Und so anders als der eher luftige und lockere Stil in meiner Heimat." Insgeheim bewundert sie Kurt für sein Wissen in diesem Bereich. "Lass sie uns mal von innen anschauen!"
Erfreut über ihr Interesse folgt der Hybrid dem Meermädchen ins Innere. Anders als in der stets gut belüfteten Kirche in San Myshuno, herrscht hier ein kaum merkbarer klammer Duft zwischen den Mauern. "Erschrick dich nicht, es könnte hier Fledermäuse geben.", warnt er hinter ihr. "Du siehst, dass der Raum viel höher ist, das macht die Akustik nahezu perfekt. In einem architektonisch perfekt abgestimmten Raum, kannst du von jedem Standort aus alles hören, was sich zwischen den Wänden abspielt. Das ist eines der künstlerischen Erben aus der gotischen Zeit."
"Erstaunlich. Und das alles ohne Mikrophone." Kurt hat nicht zu viel versprochen. Die Akustik hier ist atemberaubend. Sie stellt sich vor, wie Lashawn und ihr Chor hier musizieren. Das käme wirklich wunderbar rüber. Kurz überlegt sie, ob sie kommentieren soll, dass sie keine Probleme mit Fledermäusen hat. Durch Shane und Viola hat sie sich an diese gewöhnt. Doch das würde die Stimmung zerstören. Sie behält ihren Kommentar für sich.



"Ich würde dich gern um etwas bitten." Das goldene Leuchten kehrt zurück in Kurts Augen, als er sich vor sie stellt und ihre Hände in seine nimmt.
Bea sieht Kurt neugierig an. "Worum denn?", fragt sie.
"Würdest du für mich singen?"
Bea überlegt eine Weile. Hier, an einem Ort wie diesen, würde sich ein christliches Lied gut eignen. Doch das ist nicht ihre Religion. Damit kennt sie sich nicht aus. Etwas hilflos sieht sie sich im Raum um. Vor Lashawn hat sie damals etwas gesungen, das nichts mit Kirche zu tun hatte. Doch hier, in diesem Moment, passt auch das nicht richtig. "Hast du denn einen bestimmten Liederwunsch?", fragt sie schließlich.



"Kannst du 'Amazing Grace'?" Erwartungsvoll strahlt er das Mädchen an.
Das Lied kennt Bea tatsächlich. Sie räuspert sich. Den Wunsch erfüllt sie ihm gerne.



Kurt entfernt sich einige Schritte von ihr, lauscht, von ihrer Stimme berührt, und wagt es weder zu blinzeln, noch sich sonst zu bewegen. Dies ist ein perfekter Moment und er wünschte, er könnte ihn für immer festhalten. Seine Beatrice singt in seiner Kirche. Glücklicher könnte er nicht sein.



Die letzten Töne verhallen und ihm rinnt eine Träne der Rührung über die Wange. Wenn all der Kummer der letzten Jahre nötig war, um ihn zu diesem Moment zu bringen, dann hat sich das Leid gelohnt. In seinem Herzen spürt er nichts als unfassbar große Dankbarkeit.
Bea endet ihren Gesang. Sie mustert die Träne in Kurts Gesicht. Dass sie gut singen kann, ist ihr bewusst. Aber dass sie jemanden zu Tränen rührt, passiert eher selten. Davon selbst berührt streicht sie Kurt mit ihrem Fingern über das Gesicht. Dann nimmt sie ihn schweigend in die Arme.



(in Zusammenarbeit mit @Murloc )

>>> Kurt geht nach Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10)
>>> Bea geht nach Stranger Ville - Labor Dr Henry McCoy >>>


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09.03.2024 23:31 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2024 21:32)
#12
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Drama-Aspirant

<<< Kurt kommt von <<< Willow Creek Nr. 16 - Haus Darkholme <<<
<<< Bea kommt von <<< Willow Creek Nr. 16 - Haus Darkholme <<<


Charaktere: Bea, Kurt
Ort: Gemeindekirche Newcrest
Geschichtsstrang: Wer suchet, der findet



Bea starrt auf ihr Handy. Kurt hat sich noch immer nicht gemeldet. So langsam macht sie sich Sorgen. Es ist nicht der erste Anruf, den sie tätigt, um ihn zu erreichen. Und nicht der erste, bei dem sie keinen Erfolg hat. In der Schule taucht er nicht auf, schon seit mehreren Tagen. Als sie bei ihm zu Hause war, sagte man ihr auch nur, er sei nicht da. Und jetzt, bei einem weiteren Anrufsversuch, bleibt es still.
Was ist los? Warum weiß niemand, wo Kurt ist? Oder weiß seine Familie das, ohne ihr das verraten zu wollen? Ihm wird doch hoffentlich nichts passiert sein! Das sieht ihm nicht ähnlich, sich einfach nicht mehr zu melden.
Wo könnte sie nach ihm suchen? Seine Lieblingskirche ist der Ort, der ihr zuerst einfällt. Wenn sie nicht ihn findet, dann vielleicht wenigstens Hinweise, dass er dort gewesen ist...



Kalter Wind pfeift durch die verschlissene Fassade. An eine Wand gelehnt umklammert Kurt seinen Oberkörper. Der Kopf liegt schief auf seiner Schulter, während er sich in einem unruhigen Dämmerschlaf hin und her wiegt.
Ein lautes Geräusch reißt ihn aus dem Traum und verjagt sofort die gesichtslosen Verfolger aus seinem Gedächtnis. Er hebt den Kopf, um den Ursprung des Kraches zu ergründen und zieht scharfe Luft ein. Sein Nacken sendet einen scharfen Schmerz bis in den hinteren Bereich des Schädels. Mit einer Hand versucht Kurt, die Verspannung aus dem Gewebe zu kneten und vergisst den eigentlichen Plan, hinunter in den offen liegenden Raum zu schauen.



Der Klang von Schritten prallt an den Wänden ab und weht zum Dach herauf, doch die Person ist noch immer nicht zu sehen. Kurt richtet sich halb auf. Die Aura ist unverwechselbar. Beatrice. Erfreut will er zu ihr herunter teleportieren, doch in letzter Sekunde hält er inne. Wie oft hat er in den vergangenen Stunden an sie gedacht - sie vermisst? Unzählige Male hatte er kurz davor gestanden, zu ihr zu gehen, um sie in seine Arme zu schließen. Und trotzdem tat er es nicht. Seine Kraft reicht nicht aus, um die wachsenden Mächte zu kontrollieren. Wo Sims sind, sind Gedanken. Selbst jetzt hört er Beas Stimme in seinem Kopf. Wie sorgenvoll sie an ihn denkt. Und sich ... Vorwürfe macht. Seinetwegen. Betroffen schließt Kurt die Augen und lehnt sich lautlos zurück an die Wand.



Ihr ist es, als hätte sie ein Geräusch gehört. Bea hebt den Kopf, kann jedoch niemanden entdecken. Bestimmt nur Einbildung... oder? Meersimsfähigkeiten sind nutzlos, wenn es darum geht, Leute aufzuspüren.. Viola oder Shane hätten Kurts Aura erfassen können, hätten ihr sagen können, ob er hier war oder nicht. Und...
Ein erneutes Geräusch lässt sie inne halten. "Ist da jemand?", fragt sie nervös in den Raum. Die Architektur verstärkt ihre Stimme.
"Bitte geh." Die vertraute Stimme des Hybriden weht zaghaft durch die Luft. Es ist unmöglich auszumachen, von wo sie kommt. Nur die bedrückende Schwere ist trotz des Echos deutlich spürbar.



Die Stimme würde sie unter Tausenden wieder erkennen. "Kurt?" Erleichtert, dass er am Leben ist, sieht sie sich im Raum um. Die Stimme scheint vage von oben zu kommen, doch das Echo macht es schwer, sie genau zu orten. Es kann sogar sein, dass auch die grobe Richtung falsch eingeschätzt wird. Dennoch wendet Bea ihren Blick nun nach oben, in der Hoffnung, ihn zu erblicken. Niemand. War das alles nur eine Einbildung? Ein Wunschdenken, weil sie sich so sehr wünscht, dass er am Leben ist, es ihm gut geht?
"Kurt!", ruft sie erneut. "Wo bist du? Warum versteckst du dich? Brauchst du Hilfe? Ich bin für dich da, Kurt, vergiss das nicht."



"Ich hab dich so gern, Bea. Aber ich ertrage es nicht." Angestrengt massiert Kurt sich die Schläfen. Beas Stimme hinter seiner Stirn ist so klar und deutlich, als würde sie direkt neben ihm stehen. 'Was ist mit ihm? Wo steckt er bloß?' "Bitte setz dich."

Bea versucht erneut, die Stimme zu lokalisieren, muss jedoch einsehen, dass das nicht einfach ist. Sie setzt sich schweigend auf eine der Bänke.
Kurt beugt sich vor und blickt aus dem Turm herunter. Dort sitzt sie. Ihr Haar leuchtet in der gedimmten Umgebung. Ein tiefes Seufzen unterdrückend spürt der Teenager sein Herz rebellieren. Aus dem Takt geraten, hämmert es in der Brust und für eine Sekunde stockt Kurt der Atem. Wäre sie es, die Gedanken lesen würde, wüsste sie nun, welche Worte ihm auf der Zunge liegen. Sie würde wissen, dass er sie von ganzem Herzen liebt und dass er nichts sehnlicher will, als bei ihr zu sein.




Mit einem dumpfen 'Bamf' ploppt neben ihr die schwarze Wolke auf. Schwefelgetränkter Duft verteilt sich, als Kurt plötzlich neben ihr auf der Bank sitzt. Bea zuckt nicht einmal zusammen, als Kurt neben ihr auftaucht. Mittlerweile hat sie sich an seine Reisemethode gewöhnt, und auch der Schwefelgeruch stört sie nicht mehr. Im Gegenteil. Der erinnert sie an Kurt. Als sie ihn endlich sieht, fällt sie ihn erleichtert in die Arme. Eine Weile schweigt sie. Bis sie schließlich doch noch das Wort an ihn richtet: "Ich habe mir Sorgen gemacht." In ihrer Stimme ist kein Vorwurf zu hören. "Als du dich nicht auf die Anrufe gemeldet hast. Ich bin froh, dass du jetzt hier bist." Sie sieht ihn an. "Was ist passiert?" Irgendetwas muss doch passiert sein, weswegen er sich hier versteckt.



Beschämt weicht er ihren Blicken aus. "Mein Handy liegt zu Hause.", murmelt er, ohne zu verraten, dass er es bewusst dort ließ. Nur so konnte er sicher gehen, dass er sie nicht in einem schwachen Moment kontaktieren würde. "Ich liebe dich, Bea. Aber ich kann nicht bei dir sein. Nur hier kann ich bleiben."
Bea wird warm ums Herz, als er sagt, wie sehr er sie liebt. Das ist keine Überraschung. Das wusste sie schon. Doch es ist das erste Mal, das auch aus seinem Mund zu hören. Er hat sich getraut. Sie küsst ihn. "Ich liebe dich auch.", sagt sie. Sie denkt an Charlie, die bisher noch nicht in das Glück von jugendlicher Schwärmerei kommen konnte. Aber auch sie wird eines Tages den Richtigen finden, da ist sich Bea sicher.

Doch schnell wandern ihre Gedanken wieder zur jetzigen Situation zurück. "Was ist passiert?", fragt sie erneut. "Wirst du verfolgt?" Wenn, dann hat sie diesen Verfolger hoffentlich nicht hierher geführt... doch niemand ist in der Nähe. Nur die beiden Teenager.



Kurts Herz bleibt für einen Moment stehen. Sie liebt ihn. Ihre innere Stimme überlagert sich vielfach in seinem Kopf. Zu viele Gedanken schwirren in ihr herum. Sorge, Angst, Hoffnung, Erleichterung, Fürsorge, ... In Kurts Kehle bildet sich ein dicker Kloß. Sie hat ihn vermisst, das kann er klar empfangen. Er erwidert den Kuss und die Welt bleibt stehen. Selbst das Chaos in seinem Kopf spielt keine Rolle mehr. Sie liebt ihn. In diesem Moment, ist das das Einzige, das wirklich zählt. Ihre Lippen lösen sich von seinen, doch ihr liebliches Aroma erfüllt seine Sinne noch immer. Am liebsten würde er bis in alle Ewigkeit hier stehen, sie berühren, sie küssen und ihren vollkommenen Duft atmen. Sehnsüchtig vergräbt er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Sein vampirischer Anteil spürt ihren Puls unter der dünnen Haut. Kurt hat bisher nur ein einziges Mal frisches Blut getrunken. Als Hybrid ist er nicht darauf angewiesen, wie andere Vampire, doch die Verlockung, von Bea zu kosten, geht nicht an ihm vorbei. Unzählige Sekunden liegt sein Gesicht an ihrem Hals. Ein aufregendes Kribbeln jagt über seine Haut, so dass sich die kleinen Härchen am ganzen Körper aufstellen.



In seiner Wahrnehmung dauert es viel länger, als in Beas Realität, bis er sich schweren Herzens von ihr löst. Auf ihre Frage hin schüttelt er den Kopf. "Es ist schlimmer geworden." Seine Stimme klingt bedrückt und er wagt nicht, sie anzusehen. "Ich höre sie alle. Die ganze Zeit." Wie zur Verdeutlichung tippt er mit zwei Fingern an seine Schläfe, hinter der Beas Worte sich erneut zu überlagern beginnen.
Bea wird an die Szene im Schwimmbad erinnert, wie Kurt die Wut der beiden Streithähne gespürt hat. Es muss verdammt stressig sein, diese Art der Empathie. "Verdammt.", murmelt sie. Wie hätte sie reagiert? Es wäre viel zu überwältigend für sie, da ist sie sich sicher. Es würde ihr Angst machen... und vermutlich würde sie sich ebenfalls irgendwo verstecken, wo niemand in der Nähe ist.



Sie wagt es nicht zu sagen, dass sie ihn versteht. Das kann sie nicht sagen. Es wäre anmaßend zu behaupten, sich in diese Situation hineinversetzen zu können. "Du brauchtest die Ruhe vor den fremden Gedanken.", stellt sie fest. Dass er Gedanken lesen kann, wusste sie ja schon. Seit wann ist sein Empfinden so stark, dass er wirklich jeden spürt? Tröstend legt sie ihren Arm um ihn, zieht ihn näher. Es ist nicht möglich, das zu filtern, sonst würde Kurt nicht die Einsamkeit suchen. Vielleicht sollte ich weniger denken und spüren, um ihm den Stress zu nehmen, damit sich das weniger auf ihn überträgt... Ja... ich werde ihn schonen und... Bea unterbricht ihren Gedankengang, als ihr klar wird, dass das so nicht funktioniert. "Kannst du das trainieren?", fragt sie stattdessen, "Dass du das ausblenden und filtern kannst?"



Kurt schmiegt sich an sie an, mit einer Hand die Schläfe massierend. "Du kannst mich nicht schonen." Beas gedachten von gesprochenen Worten zu unterscheiden, fällt ihm schwer. "Meine Mutter will es mir nicht beibringen." Zaghaft berichtet er von dem Streit mit ihr vor einigen Tagen, ohne eine Ahnung zu haben, wie viel Zeit seitdem vergangen ist. "Danach wurde alles schlimmer.", schließt er die Erzählung. "Ich weiß nicht, warum. Aber auf dem Weg zur Schule waren es so viele, dass ich ..." Schwer atmend wischt er eine Träne aus dem Gesicht. "Ich kann nicht zu ihr zurück."



Ohne ein Wort zu sagen nimmt Bea ihn in die Arme. Tröstend drückt sie ihn an sich. Erst nach einer langen Weile ergreift sie wieder das Wort. "Bei dir zu Hause wurde mir nur gesagt, man wisse nicht wo du seist. Es wirkte nicht so, als würde deine Mutter sich Sorgen machen, aber ich schob das darauf, dass sie das einfach nur versteckt und nicht nach außen zeigt. Aber warum will sie dich da nicht unterstützen? Ich würde das tun wenn ich mich damit nur auskennen würde." Traurig sieht sie zu Kurt. Sie wagt es in diesem Moment noch nicht, ihn nach seinen Plänen zu fragen und vergisst, dass sie die Frage gar nicht stellen muss sondern er sie auch in ihren Gedanken lesen kann.



Die ganze Zeit konnte Kurt sich einigermaßen zusammenreißen, doch nun bricht er in Tränen aus, wie der kleine hilflose Junge, als der er sich fühlt. Nicht fähig, zu antworten schüttelt sich sein ganzer Körper, weint bitterlich eine gefühlte Ewigkeit, bis das Schluchzen vor Erschöpfung versiegt. Bedauernd stellt er fest, dass Beas Schulter nass ist und kann sich nur mit großer Mühe verkneifen, gleich wieder zu weinen, weil er ihr eine solche Last ist. "Tut mir leid." Schniefend wischt er sich mit dem Ärmel das Gesicht trocken und wendet sich ab. "Sie hasst mich.", flüstert er kraftlos. Ein ehrfürchtiger Blick nach vorn zum Altar bittet um Vergebung für diese Worte. "Du solltest jetzt gehen.", fügt er an, ohne Bea anzusehen, und steht mit hängendem Kopf auf.



Bea streichelt Kurt über das Haar. "Ich will dich nicht alleine lassen.", widerspricht sie, "Ich sehe dich nicht als Last." Schließlich fügt sie hinzu: "Oder willst du wirklich, dass ich jetzt gehe? Damit du meine Gedanken nicht spüren musst und etwas Ruhe hast?"
Zögerlich nickt er. Es ist einfach zu viel. "Ich bin so furchtbar müde.", murmelt er. Wenn er doch nur ein wenig Schlaf bekä-
Mit glasigen Augen sieht er Bea an. "Denkst du, du könntest ... naja, ein Lied singen? In deinen Gedanken?" Sie hat eine so wunderbare Stimme. Mit diesem bezaubernden Klang könnte es ihm vielleicht gelingen, die Sorgen für eine Weile zu vergessen, während sie selbst mit der Musik beschäftigt wäre und an nichts anderes denken würde. Kurts Unterlippe zittert leicht, als er Beas Hände nimmt und sie flehend ansieht.



Bea nickt. Eine Weile überlegt sie, welches Lied sie anstimmen soll. Bis sie eine Idee hat. Die ersten Zeilen spielen sich tatsächlich nur in ihren Gedanken ab. Doch ohne sich darüber bewusst zu sein fällt sie schließlich auch mit ihrer Stimme mit ein.



Kurt legt seine Arme um sie. Die schwarze Wolke hüllt sie ein und in der selben Sekunde finden sie sich auf der Plattform im Turm wieder. Er rückt Kissen und Decken zurecht, damit Bea es gemütlich hat und legt sich mit dem Kopf in ihren Schoß, als sie sich setzt. Seine Augen werden schwer, sein Herzschlag verlangsamt sich, während Beas Stimme von überall zu kommen scheint, um ihn einzulullen. Es dauert nicht lang und er fällt erschöpft in einen tiefen Schlaf.



Bea lächelt leicht, als sie merkt, dass er eingeschlafen ist. Mit dem Handy meldet sie sich bei ihrer Familie ab, mit der Nachricht, sie würde bei einem Freund übernachten. Tippend, um ja nicht reden zu müssen und Kurt noch aufzuwecken. Dann legt sie sich daneben, bis auch sie schließlich eingeschlafen ist. Jetzt will sie ihn nicht alleine lassen.


(in Zusammenarbeit mit @Murloc )

>>> Bea geht nach Eventhalle >>>


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