Musik-Freewriting

07.11.2023 16:39
avatar  Ripzha
#1
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Drama-Aspirant

Mir kam grade der Gedanke ein 10 Minuten-Schreiben auf andere Art zu machen.

Man suche sich ein Lied. Möglichst Emotional. Wütend, Traurig, schnell, langsam. Ihr wisst worauf ich hinaus will. Und dann schreibt man so lange der Song dauert und schaut in welche Richtung es führt.

Keine angst Käthe, ich mach ja schon:




Unter einem blauen Himmel, wenn keine Wolken zu sehen sind, aber der Wind durch die herbstverfärbten Blätter weht. Wenn du im Park im warmen Gras sitzt, weich und angenehm. Wenn um dich herum tausend Leute an dir vorbei ziehen wie im Zeitraffer und die Schatten immer länger werden und du dich fragst was du hier eigentlich machst. Wenn keiner sich darum kümmert, dass du hier sitzt obwohl du es dir wünschst und dein Blick zu den Bäumen wandert.


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07.11.2023 23:05
#2
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Schicksalslenker



Die Gitarre fährt elektrisierend in mein Gehirn und meine Beine. Ich springe auf, gerade richtig für das einsetzende Schlagzeug. Im Tanzraum ist es heiß, ziemlich dunkel, rauchgeschwängert. Riesige Boxen wummern und jagen den stampfenden Rhythmus durch meine Eingeweide. Mein Kopf beginnt im Takt zu wippen, fliegt mit jedem Tempowechsel von einer Seite zur anderen. Der ganze Frust des Tages fließt in meine stampfenden Beine, die sich wie von selbst bewegen und mein Inneres erlösen. Der raue, rohe Gesang des Sängers lässt mich lächeln. Schweiß läuft von der Stirn ins Gesicht, nasse Haarsträhnen peitschen um meinen Kopf als das Stück Fahrt aufnimmt. Die Füße wirbeln in rasendem Tanz. Ich bin frei, keine Gedankenlast mehr. Nur noch Bewegung, dirigiert von Schlagzeug, Bass, Riffs. Das Gitarrensolo zeichnet bizarre Bilder hinter meinen geschlossenen Augen, fordert mich heraus, wir verschmelzen. Glühende Hitze breitet sich im gesamten Körper aus. Der Holzboden der alten Kneipe bebt von den anderen Tänzern. Meine Ellbogen schaffen mir Bewegungsfreiheit. Ich wirble, stampfe, schleudre ein letztes Mal die nassen Strähnen, verneige mich bei den ausklingenden, schroffen Tönen des Sängers innerlich dankend vor der Band und lasse mich um Tonnen leichter, erschöpft und glücklich auf die Holzbank an der Wand fallen, von der mich vor einigen Minuten die ersten Takte hoch gerissen haben.


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08.11.2023 23:42
#3
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Drama-Aspirant




Voller Vorfreude setzt sie sich an den Computer, in der Hoffnung, dass er geschrieben hat. Neue Nachrichten gehen ein. "Hey, girl. Hoff, du hast gut geschlafen. Wünsch dir nen erfolgreichen Tag. Denk an dich. Bis heute Abend, da bin ich on. Bis dann."
Ihre Augen leuchten. Auf ihn ist Verlass. Seit sie ihn kennt, ist sie besser gelaunt. Er hört ihr zu, er baut sie auf, wenn es ihr schlecht geht. Nie hat er sie verurteilt, für ihre Marotten, ihre Ängste. All das, über das Andere die Schultern zucken, sie belächeln und es einfach nicht verstehen.
Sie sollte lieber aufpassen, wem sie sich anvertraut, sagt ihre Schwester. Sie kenne den Typen doch gar nicht.

Wie gern würde sie mit ihm telefonieren? Nur ein Mal seine Stimme hören. Doch er erlaubt es nicht. Denn auch er hat Schwierigkeiten. Mit sich, seinem Leben. Darum akzeptiert sie seinen Wunsch. Darauf basiert ihre einzigartige Freundschaft.

Sie beschließt, ein wenig im Internet zu surfen. Social Media ist ihre Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu bleiben. So werden sie ihr nicht gefährlich.
Ein Bild erscheint am Rand des Monitors. Es zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie kennt dieses Gesicht. Mit klopfendem Herzen geht sie auf das angezeigte Profil. Und dann stockt ihr der Atem. Das ist er. Auf diesem Bild. Sie erkennt ihn ohne Zweifel. Aber der Name ist ein anderer. Was geht hier vor? Hat er ... gelogen? Unter dem Profilbild werden weitere Fotos angezeigt. Sie öffnet die Seite und kann es nicht glauben. Viele dieser Bilder kennt sie. Er hat sie ihr geschickt.
Ein Fake! Heißt das, dass er ein Fake ist? Dass sie all die Jahre belogen wurde?
Fassungslos starrt sie auf den Bildschirm. Das ist er. Aber dieser Mann, dem das Profil gehört, ist nicht der, den sie kennt. Ihr Herz bleibt stehen. Für immer ...


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09.11.2023 00:58
avatar  Ripzha
#4
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Drama-Aspirant

Zitat von RivaBabylon im Beitrag #3



Voller Vorfreude setzt sie sich an den Computer, in der Hoffnung, dass er geschrieben hat. Neue Nachrichten gehen ein. "Hey, girl. Hoff, du hast gut geschlafen. Wünsch dir nen erfolgreichen Tag. Denk an dich. Bis heute Abend, da bin ich on. Bis dann."
Ihre Augen leuchten. Auf ihn ist Verlass. Seit sie ihn kennt, ist sie besser gelaunt. Er hört ihr zu, er baut sie auf, wenn es ihr schlecht geht. Nie hat er sie verurteilt, für ihre Marotten, ihre Ängste. All das, über das Andere die Schultern zucken, sie belächeln und es einfach nicht verstehen.
Sie sollte lieber aufpassen, wem sie sich anvertraut, sagt ihre Schwester. Sie kenne den Typen doch gar nicht.

Wie gern würde sie mit ihm telefonieren? Nur ein Mal seine Stimme hören. Doch er erlaubt es nicht. Denn auch er hat Schwierigkeiten. Mit sich, seinem Leben. Darum akzeptiert sie seinen Wunsch. Darauf basiert ihre einzigartige Freundschaft.

Sie beschließt, ein wenig im Internet zu surfen. Social Media ist ihre Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu bleiben. So werden sie ihr nicht gefährlich.
Ein Bild erscheint am Rand des Monitors. Es zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie kennt dieses Gesicht. Mit klopfendem Herzen geht sie auf das angezeigte Profil. Und dann stockt ihr der Atem. Das ist er. Auf diesem Bild. Sie erkennt ihn ohne Zweifel. Aber der Name ist ein anderer. Was geht hier vor? Hat er ... gelogen? Unter dem Profilbild werden weitere Fotos angezeigt. Sie öffnet die Seite und kann es nicht glauben. Viele dieser Bilder kennt sie. Er hat sie ihr geschickt.
Ein Fake! Heißt das, dass er ein Fake ist? Dass sie all die Jahre belogen wurde?
Fassungslos starrt sie auf den Bildschirm. Das ist er. Aber dieser Mann, dem das Profil gehört, ist nicht der, den sie kennt. Ihr Herz bleibt stehen. Für immer ...



Ah nice, kann den Rhythmus im Text spüren.
Aber ich konnt, als Text einsetzt, nicht lesen weil deutscher Song und dann n deutschen Text gleichzeitig, macht mein Gehirn nicht mit


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09.11.2023 13:28
#5
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Drama-Aspirant

Zitat
Ah nice, kann den Rhythmus im Text spüren.
Aber ich konnt, als Text einsetzt, nicht lesen weil deutscher Song und dann n deutschen Text gleichzeitig, macht mein Gehirn nicht mit



ja, das verstehe ich. Musste es auch leise drehen ^^


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