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Chestnut Ridge


<<< Marley und Raphael kommen von Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (2) <<<
Charaktere: Marley, Raphael
Geschichtsstrang: Wachsende Freundschaft
"Und dann hat Billie den Geburtstagskuchen gestohlen.", erzählt die Amerikanerin gerade eine Anekdote aus ihrem Leben in den USA, "Ich musste so lachen. Mom wasn't amused." Es ist mittlerweile besser geworden und Marley hat sich daran gewöhnt, in simlisch zu reden. Ab und an rutschen ihr jedoch immer noch englische Sätze dazwischen. "Sie hat sich wirklich darüber aufgeregt. Aber mir war sowieso nicht nach Party. Ich war froh über die Ablenkung." Lunas Ohren sind nach vorne gerichtet, aufmerksam beobachtet das Pferd die Gegend. Aufmerksam und neugierig. Marley freut sich, wie sehr sich die Stute an die Gegend gewöhnt hat. Auch Raphs Pferd - er reitet auf Barbie - ist ruhig und entspannt.

Raphael hört Marleys Anekdote aufmerksam zu und lächelt. "Es klingt nach einer lustigen Geschichte", sagt er und streicht beruhigend über Barbies Hals, während er auf ihrem Rücken sitzt. "Es ist schön zu sehen, wie Luna sich an die Gegend gewöhnt hat, nicht wahr?" Er schaut zu Marley und lächelt warm. "Und ich bin froh, dass die Pferde so entspannt sind. Ein Ausritt war schon lange überfällig."
"Aber ja" Marley grinst. "Genauso überfällig wie ein paar arbeitsfreie Stunden!" Sie reitet nah genug an Raph ran, um ihn mit dem Ellenbogen in die Seite zu stoßen. "Wer zuletzt am Fluss ist, muss den anderen zum Essen einladen!" Ohne Vorwarnung prescht sie los und lässt den verdutzten Raph hinter sich. Es ist ihr egal, dass so ein Frühstart eigentlich nicht fair ist. Sie genießt den Wind in ihren Haaren, genießt es, die Hufe trappeln zu hören... und geht schließlich doch in einen langsameren Trab über, um Raph zumindest eine Chance zu geben, sie einzuholen.

"Na warte, Marley!", ruft er lachend, während er Barbie antreibt, um ihr zu folgen. Er genießt den plötzlichen Adrenalinschub, den das Wettrennen mit sich bringt und gibt alles, um Marley einzuholen. Trotz seiner Anstrengungen schafft er es nicht, seine Kollegin einzuholen.

Als er schließlich am Fluss ankommt, sieht er Marley bereits dort sitzen, lässig auf einem Felsen lehnend und wartend. Raphael hält Barbie an und steigt ab, während er lachend den Kopf schüttelt. "Okay, okay, du hast gewonnen", gibt er schließlich zu und setzt sich neben Marley auf den Felsen. "Obwohl das nicht ganz fair war, aber ... ich lade Dich trotzdem ein. Was magst Du denn?"

Marley grinst. "Hey, ich habe dir sogar eine Chance gegeben, und zwischendurch mein Pferd verlangsamt." Sie stupst ihn erneut. "Aber ewig kann ich auf dich Schnecke ja auch nicht warten." Sie überlegt sich eine Antwort auf die Frage: "Hm, vielleicht mal was asiatisches. Das gibt es bei mir viel zu selten. Wird mal wieder Zeit!" Sie streicht Luna über die Maulpartie.
"Asiatisches Essen klingt großartig! Ich kenne da ein wirklich gutes Restaurant in der Nähe. Wie wäre es damit?" Er steht auf und streckt sich leicht, bevor er sich zu Marley umdreht und ihr seine Hand anbietet, um ihr aufzuhelfen. "Lass uns losgehen, bevor der Hunger uns überfällt", schlägt er vor. Seine Augen funkeln spielerisch. "Wer weiß, vielleicht gibt es auf dem Rückweg eine Gelegenheit für ein Revanchewettrennen!"
Marley ist einverstanden. Noch ist jedoch etwas Zeit. Das Restaurant wird bis zum Abend geöffnet haben. "Gib mir noch 5 Minuten." Marley zieht ihre Schuhe aus und watet in das Wasser. Zu schade, dass es noch zu kalt ist um richtig schwimmen zu gehen. Wehmütig blickt sie weiter aufs Wasser. "Brr... Komm doch rein, wenn du dich traust!"

Verlockt sich ins kühle Nass zu stürzen, beschließt Raph es Marley gleich zu tun. Er zieht seine Schuhe aus und lässt sie am Ufer liegen, bevor er langsam ins Wasser watschelt. "Natürlich trau ich mich." Leicht zitternd geht er weiter, bis er bei Marley ankommt. "Im Sommer ist es hier eindeutig schöner."

"Im Sommer kommen wir zurück und wagen mehr!" Marley lacht, und lehnt sich an Raphael. "Und dann wird mehr nass als nur die Füße." Sie greift ins Wasser, spürt das kühle Nass... und kann sich nicht zurück halten. Sie spritzt Raph mit Wasser voll. "Ok, ich habe gelogen. Auch jetzt schon wird mehr nass als nur die Füße." In diesem Moment der guten Laune denkt Marley nicht einmal daran, dass sie sich hier erkälten könnten.
"Hey!", ruft er lachend, während er versucht, sich vor weiteren Attacken zu schützen. Er spürt das kühle Nass, das über sein Gesicht und seine Kleidung spritzt, aber sein Lachen wird nur lauter. Daraufhin schnappt er sich eine Handvoll Wasser und spritzt es auf Marley. "Haha!"
Marley hat mit einer Dusche gerechnet, doch konnte nicht ausweichen. Auch sie wird nass. Die Euphorie lässt sie die Kälte jedoch ignorieren. "Das kriegst du wieder!" Die Bewegung hält warm, bald spürt sie gar nicht mehr, dass das Wasser eigentlich eisig kalt ist. Sie spritzt erneut, läuft seitwärts, um Raphaels Rachespritzer auszuweichen... und rutscht plötzlich auf den Steinen aus. Mit einem Platscher, der auch Raphael völlig mit Wasser überdeckt - weit mehr als sie mit ihren Händen fähig war - landet sie im kühlen Nass. Direkt auf ihren Hintern.

"Uff.." Das tat weh. Sie steht auf, stellt fest, dass ihr nichts passiert ist außer ein paar blauen Flecken. "Schwimmen wollte ich eigentlich erst im Sommer."
"Das war ... beeindruckend." Raph kann kaum aufhören zu lachen und reibt sich das Wasser aus den Augen. "Planschen macht eben zu jeder Jahreszeit Spaß." Er gibt Marley einen freundlichen Schulterklopfer und lächelt warm. "Wir sollten öfter solche spontanen Ausflüge machen."
"Wir sollten uns erst einmal aufwärmen. Und das Essen vielleicht auf einen anderen Tag verschieben.", gibt Marley zu bedenken.
"Das klingt vernünftig", antwortet Raph und sieht an sich herunter. Er lächelt Marley aufmunternd an und streckt eine Hand aus, um ihr zu helfen, aus dem Wasser zu steigen. "Lass uns zurück zum Hof gehen und uns aufwärmen. Vielleicht machen wir uns dann eine heiße Schokolade und setzen uns an den Kamin oder so. Was hältst du davon?"
"Sehr viel!", lächelt Marley. "Das klingt nach einem Plan." Sie spürt Raphs Hand in der ihren, spürt, wie ihr allein bei dem Anblick schon warm wird.... "Gibt natürlich auch eine andere Möglichkeit, sich aufzuwärmen..", rutscht ihr ihr Gedanke plötzlich raus. Kaum passiert hält sie sich die Hand vor den Mund. "Ich meine, gehen wir! Heiße Schokolade und so!"

Irritiert sieht Raph Marley an, denkt sich jedoch nichts weiter dabei. "Also, auf zur heißen Schokolade!", ruft er fröhlich und zieht sich seine Schuhe wieder an.
In Zusammenarbeit mit @Spatz

Charaktere: Marley, Raphael
Geschichtsstrang: Ein folgenschwerer Abend
"So was sollten wir öfters mal machen!" Marley muss lachen. "Essen gehen, meine ich. War richtig lecker vorhin." Gemeinsam mit Raphael sitzt sie nun gesättigt auf dem Pferderücken, auf dem Rückweg zur Ranch. Gut, dass es einen kleinen Stall in der Nähe gab, bei denen sie die Pferde während ihres Restaurantsbesuchs gegen eine kleine Gebühr unterstellen konnten.
Raphael nickt zustimmend und genießt die erfrischende Brise. "Absolut, ich sag ja, der Asiate hat echt Talent. Wir sollten definitiv nochmal dort hin!" Während er sich in der idyllischen Landschaft umschaut, reflektiert er über die vergangenen Tage.

Seit Annett ihren neuen Freund Theo vorgestellt hat, ist die Stimmung auf dem Hof deutlich entspannter geworden. Er hat sogar ein paar Mal beim Ausmisten des Stalls geholfen. Die Suche nach neuen Mitarbeitern wird ebenfalls aktiv von der Pächterin vorangetrieben. Raphael ist rundum zufrieden. "Wenn alles auf dem Hof weiterhin so reibungslos läuft, werden wir sicherlich auch wieder mehr Freizeit haben. Es war gut, dass wir Klartext gesprochen haben mit Annett."
"Auf jeden Fall.", stimmt die Amerikanerin zu, "There's nothing wrong with working... Aber nicht ohne Pausen." Sie lächelt. "Aber mittlerweile läuft es ja schon besser. Wenn sich dann noch jemand auf die Anzeige meldet, sollte es wieder super laufen..."

Während sie so plaudern, schnaubt Luna nervös. Marley streicht ihr beruhigend über den Hals, als es auch mit ihrer Ruhe vorbei ist. "Verdammt, da hinten brennt es!"
(In Zusammenarbeit mit @Murloc.)
>>> Marley und Raphael reiten nach Chestnut Ridge - Veronikas Heim >>>

<<< Veronika, Marley und Raphael kommen von Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (3) <<<
Charaktere: Veronika, Marley, Raphael
Geschichtsstrang: Ausritt mit Hoffnungsschimmer II
Marley vermeidet es, beim Ausritt Veronikas Hausruine anzusteuern. Stattdessen reitet sie in die andere Richtung, zum Fluss. Zu dritt geht es weiter, und auch die Vampirin kommt hinterher. Noch immer nicht perfekt in ihrer Haltung, aber es wird besser. Sie blickt zu Veronika. Macht es ihr Spaß? Ist es das richtige, um sie abzulenken? Sie wirkt bedrückt, so als hätte sie etwas auf dem Herzen. "Alles in Ordnung?", hakt sie nach, als sie gerade Pause machen.
Veronika schwingt sich aus dem Sattel. "Nichts, was mit den Pferden zu tun hat...", sagt sie und streicht Alpha über den Hals.. Wie weich sein Fell doch ist. "Aber meine Versicherung geht mir nicht aus dem Kopf. Und dass die sich weigert, den Schaden zu übernehmen. Gre..." Sie erinnert sich daran, dass Marley und Raphael noch nicht die ganze Geschichte kennen. "Also der Brandstifter ist pleite. Von ihm ist nichts zu erwarten. Ich fürchte, ich werde auf den Kosten sitzen bleiben, wenn die Klage fehlschlägt."

Raphael runzelt die Stirn. "Kann man da nicht irgendwas machen? Du musst doch entschädigt werden." Seine Gedanken wandern kurz zurück an die Zeit, als seine Tante Flora den Hof betrieb und fast vor dem Bankrott stand. Es war eine dunkle Zeit und nur durch die Hilfe seiner Exfreundin Emma konnten sie den Hof retten. Damals schien alles verloren und das Gefühl am Ende zu stehen, war ihm nur allzu vertraut. Doch als er jetzt an Emma denkt überrascht ihn die Leichtigkeit, die sich in ihm ausbreitet. Kein Schmerz mehr, kein Bedauern. Er ist vollkommen über sie hinweg.
"Mein Anwalt hat mir geraten, Klage einzureichen. Das ist in Arbeit. Aber ob das auch klappt oder nicht, bleibt abzuwarten." Sie fasst sich an die Stirn. "Noch mehr Stress, nach all dem ganzen Scheiß! Ich habe was gespart, aber das wollte ich eigentlich in eine eigene Boutique investieren und nicht in eine neue Bleibe. Aber wenn es nicht anders geht, muss das Geld dann doch dafür genutzt werden. Ich kann nicht ewig bei Irina bleiben. Sie erwartet ein Baby und dann braucht sie den Platz."
Raphael zögert einen Moment. "Hör zu, Veronika. Ich weiß, es ist vielleicht nicht die perfekte Lösung, aber ... Wir haben ein freies Appartement im Gästehaus. Es steht schon eine Weile leer und du könntest es nutzen, solange du es brauchst – zumindest, bis sich alles geklärt hat." Er blickt kurz zu Marley. "Es ist keine Dauerlösung, aber fürs Erste sicherlich hilfreich."

Veronika macht große Augen. "Das würde gehen?" Sie könnte in Chestnut Ridge wohnen bleiben... würde auch Irina nicht den Platz weg nehmen.. Alles in Allem klingt das nach einem tollen Angebot. Nun lächelt sie. "Danke, Schätzchen!" Die paar Habseligkeiten, die den Brand überstanden haben und nun in Pablos und Irinas Haus rumstehen, sind schnell umgezogen.
Erleichtert freut sich Raphael über ihre Zusage. "Ich werde mit Annett über alles sprechen", sagt er zuversichtlich. "Dann wird das schon klar gehen. Sie kümmert sich um das Gästehaus und hat den Überblick. Ich melde mich dann bei dir, sobald die weiteren Formalitäten geklärt sind." Der Jüngling kann jetzt den Ausritt noch viel mehr genießen.
Auch Veronika ist erleichtert. Vielleicht wird hier doch alles gut ausgehen. Auch Marley sieht man die Ereichterung an. "Meine eigene Bude ist zu klein für einen weiteren Gast. Aber ja, die freien Wohnungen sind vielleicht eine Möglichkeit. Wenn du willst, kann ich dir nach dem Ausritt mal meine Wohnung zeigen. So ähnlich sind auch die anderen Wohnungen aufgebaut." Veronika ist einverstanden.

In Zusammenarbeit mit @Spatz
>>> Raphael geht nach Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (3) >>>
>>> Veronika geht nach Forgotten Hollow Nr. 1 - Haus von Pablo Garcia-Lopez (5) >>>
>>> Marley geht nach Forgotten Hollow (3) >>>
#5

<<< Gereon kommt von Del Sol Valley Nr. 1 - The Black 'n' Red Theater <<<
<<< Raphel kommt von Del Sol Valley Nr. 1 - The Black 'n' Red Theater <<<
<<< Marley kommt von Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (4) <<<
Charaktere: Gereon, Raphael, Marley
Geschichtsstrang: Stille Wasser sind voller Fische
Ein lauwarmer Wind streift Gereons verschwitzte Haut. Für heute ist seine Arbeit in den Ställen beendet. Die Mütze vom Kopf hebend, kämmen seine Finger durch die feuchten Locken. Jetzt, zur wärmeren Jahreszeit treibt das Ausmisten ihm den Schweiß in die Stirn. Eine Minute lässt er die aufgeheizte Kopfhaut auskühlen, während er die Arme auf dem Zaun am Rande der Koppel abgelegt, aus der Wasserflasche trinkt. Die Reitschüler sind längst gegangen, die Vierbeiner genießen, den Teenager ignorierend, ihren wohlverdienten Feierabend. Noch immer kann Gereon sich nicht auf die Tiere einlassen - obwohl er mit Marleys Hilfe die Körpersprache inzwischen deutlich besser erkennt, will sich das Gefühl zwischen ihm und den Pferden einfach nicht einstellen. Die meiste Zeit scheinen sie ihn entweder kaum wahrzunehmen oder sich schlicht und ergreifend nicht für ihn zu interessieren.
Gereon setzt den Deckel wieder auf, als ihn ein kühler Schauer überkommt. Von irgendwoher weht ein Kinderlachen zu ihm. Langsam wendet er sich suchend um, doch die einzigen Personen, die er erblickt sind Marley und Raphael, die freundlich lächelnd auf ihn zukommen.
Musternd betrachtet Raphael den Jungen.
Anfangs wusste er nicht, was er von ihm halten sollte. Still, abwesend, kaum Blickkontakt. Wie sollte das auf der Ranch gut gehen?
Doch jetzt, einige Zeit später, sieht er ihn mit anderen Augen. Gereon redet noch immer wenig, aber seine Arbeit spricht für sich. Er ist da, verlässlich, unauffällig, mit eigenem Rhythmus, der sich ideal in den Alltag der Ranch eingefügt hat. Raph hatte sich geirrt und das war ausnahmsweise gut so.
"Du hast heute wieder rangeklotzt", beginnt er, ohne die Hände aus den Taschen zu nehmen. "Ehrlich, ich wüsste gar nicht, wie Marley und ich das grad ohne dich stemmen würden. Wenn du nicht so regelmäßig den Mist wegschaffst, hätte ich vermutlich längst selber Mist gebaut."
Schließlich lehnt er sich entspannt gegen die Stallwand. "Was haltet ihr davon, wenn wir den Abend am See ausklingen lassen? ... Wir könnten die Angelruten mitnehmen und ein paar frische Fische für den Grill fangen." Ein Grinsen huscht über sein Gesicht. "Und wenn nicht, haben wir zumindest den Stallgeruch aus der Nase."
Marley nickt, als Raphael Gereon lobt. Auch wenn es noch immer schwierig ist, hat sich der Junge gebessert. "Dem schließe ich mich an.", sagt sie knapp, bevor sie auf den Angelvorschlag reagiert: Sie lehnt die Mistgabel an die Stallwand, die sie eben noch genutzt hatte. "Angeln? War ich noch nie, du müsstest mir zeigen wie das geht." Sie lächelt. "Aber Fisch esse ich jedenfalls auch gerne. Gute Idee!" Sie weiß zwar, dass es keine saubere Arbeit ist, einen Fisch auszunehmen, aber sie war noch nie zimperlich. Wird schon schief gehen.
Es ist Jahre her, dass der Teenager angeln war. Der Vater einer früheren Familie hatte es ihm damals gezeigt, wenige Wochen, bevor Gereon zurück ins Heim geschickt wurde. "Okay.", nickt er leicht, den Blick auf Raphael haltend. Bisher hatten die beiden kaum miteinander zu tun. Während Marley ihm Anweisungen und Aufgaben zuteilte, war ihr Kollege mit anderen Arbeiten beschäftigt gewesen. So kam es kaum zu mehr als höflichen Begrüßungen und kurzsilbigem Smalltalk. Das Angebot, gemeinsam Zeit zu verbringen empfindet Gereon als ungewöhnlich, aber er hat es nicht eilig, zurück nach Newcrest zu fahren. Es spielt keine Rolle, wo er nicht weiß, was er den Rest des Tages tun soll.
"Na dann, lasst uns los", meint Raphael und stößt sich von der Stallwand ab. Mit zügigen Schritten geht er voran.
"Die Angelruten stehen im Hofladen, hinten im Waschraum", erklärt er knapp, während er weiter vorangeht. "Die Köder sind in der blauen Box unter der Spüle."
Im Hofladen öffnet er die Tür, lässt die anderen eintreten und greift sich routiniert das Nötigste. "Zwei Ruten reichen, wir wechseln uns einfach ab. Zwei angeln, Einer entspannt."
Er wirft Marley einen Blick zu. "Und ich zeig dir, wie man richtig auswirft ... ohne jemandem den Haken ins Ohr zu jagen."
Marley muss lachen. "Wäre jedenfalls eine interessante Piercing-Idee." Während Raphael die Angelruten transportiert, nimmt Marley die blaue Box mit den Ködern mit. Könnte wirklich interessant werden. Fast schon schade, dass Gereon mit dabei ist. Nachdenklich mustert sie den Jungen. Es fiel ihr schon immer schwer einzuschätzen, was in seinem Kopf vorgeht. Aber auf romantische Stunden mit Raphael ist später auch noch Zeit, und so belässt sie es dabei, ohne das Thema anzusprechen.
Raphael führt die beiden nun zum See. Marley schmunzelt. Während des Ausritts mit Veronika waren sie ebenfalls hier in der Gegend, wenn auch ohne Angelruten. Wie es der Vampirin wohl geht? Das letzte, was sie von ihr gehört hat, war jedenfalls, dass die Versicherung endlich zahlt. Sie gönnt es ihr. Marley denkt an ihren eigenen Traum, sich selbstständig zu machen. Der liegt wohl noch in weiter Ferne, doch im Moment ist sie auch als Reitlehrerin zufrieden.
"Warst du denn schon mal angeln?", fragt sie beiläufig in Gereons Richtung.
"Ist lange her.", nickt der Teenager ausdruckslos. "Ich war noch ein Kind." In Gedanken rekonstruiert er bruchstückhaft die Chronologie seiner zahlreichen Umzüge. "Keine Ahnung, ob ich es noch kann." Sein umherschweifender Blick fängt die Landschaft ein. Obwohl er seit Wochen nach Chestnut Ridge kommt, hat er kaum etwas von der Umgebung gesehen. Lediglich die Wege zwischen Ranch und Bus sind ihm geläufig.
Während Raphael dem Gespräch der anderen zuhört, schweift sein Blick über das Ufer des Sees und sucht eine passende Stelle. "Hier ist perfekt", sagt er schließlich und stellt die Ausrüstung ab.
Mit wenigen Handgriffen legt er die beiden Angelruten zurecht, klappt sie auseinander, kontrolliert die Rollen. Dann öffnet er die Köderbox. "So", meint er und schaut zu Gereon. "Dann fangen wir einfach mal ganz von vorne an. Vielleicht erinnerst du dich ja noch an was von damals."
Er nimmt einen der kleinen Würmer aus der Box, vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und hält ihn über einen der Haken. "Man führt den Wurm so auf die Spitze … siehst du? Am besten in einer kleinen Schlaufe, damit er sich noch ein bisschen bewegt. Das wirkt natürlicher – dann beißen sie eher." Während er spricht, zeigt er es ruhig und präzise. "Du willst, dass der Fisch denkt, er kriegt heute was Gutes serviert."
Er reicht Gereon die fertige Rute. "Magst du es probieren?"
Aufmerksam folgt der Jüngere den Ausführungen Raphaels. Den sich windenden Wurm genau betrachtend, nimmt er die Angel entgegen. Fasziniert vom Kampf des Köders schieben sich die Bilder des versteckten Schachtes in Brindelton Bay in seine Erinnerung. All der Schmerz, die Angst, aber auch Neugier und wilde Entschlossenheit vermengten sich zu einer intensiven Collage, wie Gereon sie bis dahin nie zuvor gespürt hatte. Warum ist es legitim, einem Wurm solch eine Qual anzutun, nicht aber sprechenden Personen oder denen, die der Sim Tier nennt? Wo liegt der Unterschied zwischen zwei fühlenden Wesen - oder ... fühlt der Wurm nicht, was ihm widerfährt? Ist es möglich, dass er lediglich auf die äußeren Reize reagiert? Wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob das Eine oder Andere zutrifft? Ein Wurm hat zumindest noch nie Kontakt zu ihm aufgenommen. Oder ... versteht er ihn nur nicht?
Viel zu lange studiert Gereon die Bewegungen des Wirbellosen, ehe er sich dunkel an die Worte des Familienvaters erinnert. Langsam ausholen und mit kurzem, aber kräftigen Schwung aus dem Unterarm aufs Wasser zielen.
Die Rute schneidet peitschend durch die Luft, die Schnur seilt sich eilig ab, bis der Köder auf die Wasseroberfläche trifft, wo er langsam tiefer sinkt. Jetzt heißt es warten.
Begeistert beobachtet Raphael Gereon bei seinen Ausführungen und nickt anerkennend. "Sehr gut", sagt er mit einem Lächeln.
Dann dreht er sich zu Marley und wirft ihr einen schelmischen Blick zu. "So, du hast hoffentlich aufgepasst, wir haben ja noch eine Angelrute. Jetzt darfst du."
Beim Anblick des Wurms denkt Marley kurz, wie viel effektiver doch eigentlich ein Supermarktbesuch ist, bei dem man den Fisch einfach kaufen kann. Es geht sicherlich schneller. Ob sie für das Angeln die nötige Geduld mitbringt? Sie bezweifelt es, möchte aber dennoch einen Versuch wagen. Denn immerhin... sie schielt zu den Jungs, geht es hier ja auch nicht darum, sondern um einen schönen Abend in der Natur. Etwas, was sogar noch wichtiger ist als Effektivität. Marley schafft es beim zweiten Versuch, den Wurm so aufzuziehen, wie Raphael es vorgemacht hat. Der Rest fällt ihr jedoch schwer. Beim ersten Versuch verheddert sich die Schnur in einem Ast, als sie versucht diese auszuwerfen. "Ach verdammt!" Wie peinlich! Schnell ist die Angelschnur wieder befreit. Sie versucht es ein weiteres Mal, diesmal mit mehr Erfolg.
Raphael beobachtet Marley einen Moment lang, als sie sich mit der Angelrute abmüht. Ihre Miene verrät ihm schnell, dass das Angeln wohl nicht ganz ihre Leidenschaft ist. Dennoch macht er keinerlei Anstalten, ihr die Angel abzunehmen. Im Gegenteil, amüsiert beobachtet er sie weiter, bis er zu Gereon geht.
Er sieht aufs Wasser und bemerkt, dass sich die Schnur leicht bewegt. "Du hast einen Biss", flüstert er. "Zieh langsam und vorsichtig an." Einen Schritt geht er näher zu ihm heran und zeigt ihm, wie er die Rute heben soll.
Aufmerksam betrachtet Marley das Geschehen, so dass sie bei ihrem Versuch dann gleich alles richtig machen kann. Allerdings bewegt sich bei ihr noch nichts.
Unbewusst neigt Gereon sich ein Stück zur Seite, um dem Älteren auszuweichen. Er ist es nicht gewohnt, dass jemand ihm so nahe kommt. Etwas ungelenk beginnt er die Kordel zu drehen, hebt die Rute an, lässt die Schnur locker, zieht sie wieder an. Die Erinnerung an das damalige Angeln ist vorhanden, doch die Umsetzung wirkt holzig und ungeübt.
Gereons Regung bleibt ungerührt, als der handgroße Fang für eine Sekunde aus dem Wasser lugt, nur um sogleich wieder abzutauchen. Unbeirrt dreht er weiter, bis der Fisch sich zappelnd in die Luft hebt, wo er von Raphael entgegengenommen wird.
Routiniert greift der Sim nach dem Fisch, löst dabei den Haken und begutachtet den Fang. "Ein Karpfen", murmelt er und sieht Gereon begeistert an. "Du hast es noch drauf! Schöner Brocken ... die sind gar nicht so leicht zu kriegen."
Er wiegt den Fisch kurz in der Hand, bevor er ihn in den Eimer legt. "Wenn du willst, mach einen neuen Köder dran und wirf die Angel wieder aus. Vielleicht ist heute ja dein Glückstag."
Mit einem Grinsen wendet er sich dann an Marley. "Noch kein Biss bei dir oder genießt du einfach nur den Ausblick?" Schelmisch zwinkert er ihr zu. Er geht ein paar Schritte näher und grinst breit. "Soll der starke Mann dir mal aushelfen?"
"Pah, das ist einfach nicht mein Hobby!" Sie hasst das Gefühl, so zu scheitern. Nicht nur, dass sie die Angelschnur gegen den Ast warf, jetzt klappt es nicht mal, etwas an den Haken zu kriegen. "Dann zeig mal, du starker Mann!" Genervt drückt Marley ihm die Angel in die Hand. Ein bisschen zu stürmisch, so dass Raphael das Gleichgewicht verliert und im See landet. "Oh sorry...!", sagt Marley, doch dann fängt sie doch zu Lachen an. "Aber das ist eine gute Idee! Schwimmen ist eher was für mich als das Angeln!" Sie zieht sich die Schuhe aus, steigt ihm hinterher. Dann reicht sie ihm die Hand, um ihn hochzuhelfen.
Für einen Moment ist Raphael zu verdattert, um überhaupt etwas zu sagen. Das Wasser ist kälter als erwartet und seine Kleidung klatschnass. Irgendwo hinter ihm treibt die Angel. Dann lacht er laut auf. "Na warte!" Anstatt ihre Hand zu ergreifen, packt er sie am Handgelenk und zieht sie mit einem kräftigen Ruck ins Wasser.
Marley lässt sich widerstandslos mit ins Wasser reißen. Platschend landet sie neben ihm, grinst und taucht für einen Moment unter. Als sie wieder auftaucht, nähert sie sich Raphael schwimmend... Was für ein Glück sie doch hat, ausgerechnet hier jemanden zu finden, mit dem sie so gut zusammen sein kann.. Das erste Mal, dass sie so etwas wie Liebe spürt. Sie neigt sich zu ihm runter, schließt die Augen, und küsst ihn.
An Gereon, oder an die Tatsache, dass sie hier gerade die Fische verscheuchen, denkt die Reitlehrerin in diesem Moment nicht eine Sekunde.
Einen Wurm zwischen den Fingern, den Kopf geneigt, wie ein Hund, der das Geschehen zu begreifen versucht, beobachtet Gereon die beiden Erwachsenen. Ihm gefällt die Energie zwischen den Kollegen, die Vertrautheit, die sie ausstrahlen und für einen verschwindend kurzen Moment fragt er sich, ob er eines Tages so ungezwungen agiere könnte. Oft beobachtet er andere Kinder im Heim oder Fremde auf der Straße, ohne etwas dabei zu empfinden, wenn sie ungezwungen Freude teilen. Vielleicht haben die Erzieher Recht, wenn sie sich um ihn sorgen.
Zwei Schritte nach rechts ausweichend, um dem Pärchen nicht in die Quere zu kommen, spießt Gereon den Wurm auf dessen Schicksal. Es fühlt sich kühl und glibschig an und er bemerkt nicht, dass er wie in Trance an dem Köder herumdrückt, ihn zwischen den Fingern hin und her gleiten lässt und mit perfider Neugier das schmierige Gefühl in sich aufsaugt.
Raphael erwidert den Kuss, doch dann schielt er zur treibenden Angelrute, die sich langsam vom Ufer entfernt.
Mit einem leisen Lachen löst er sich von Marley. "So, jetzt aber raus mit uns. Von einem Fisch werden wir wohl kaum satt." Er paddelt zur Angel, greift sie sich und beginnt ans Ufer zu waten. Tropfnass schüttelt er sich. "Also ich schlag vor: Wir Männer angeln noch ein paar Fische und dann wärmen wir uns am Lagerfeuer auf dem Hof. Krank werden darf ich mir jetzt echt nicht leisten."
Während er die Angel mit dem Köder ausstattet, sieht er zu Marley. "Willst du schon mal vorgehen und das Feuer vorbereiten?"
Marley nickt. "Ja, ich habe mehr Interesse an spaßigen Hobbys als am Angeln." Sie salutiert mit einem frechen Grinsen. "Viel Spaß euch bei diesem Einschlafhobby." Aber Raphael hat Recht. Sie sollte besser nicht krank werden. Holz gibt es in der Gegend genug, und so macht sie sich ans Sammeln.
Nachdem Marley gegangen ist, wirft Raphael die Angel aus und schaut aufs Wasser. "Wie gefällt es dir eigentlich bei uns?", fragt er Gereon dann, ohne die Augen von der Schnur zu nehmen.
Gemütlich an einem Baumstamm gelehnt betrachtet Marley das Feuer vor ihr, lässt sich von der Wärme die nassen Klamotten trocknen. Wie schön es hier doch ist. Die Landschaft ist eindrucksvoll, die Gesellschaft klasse.. in diesem Moment ist sie wunschlos glücklich. Lächelnd betrachtet sie die beiden Männer etwas entfernt. Von hier aus bekommt sie deren Gespräche gar nicht mehr mit.
Den Vorschlag als Aufforderung verstehend, versenkt Gereon die Angel im Wasser. Und wartet.
Raphael nach einer erkennbaren Absicht musternd, betrachtet Gereon den Älteren. Ist das wieder Smalltalk? Er zuckt mit einer Schulter, den Blick auf dem Erwachsenen haltend. "Es ist ruhiger als in ..." eigentlich als überall, wo er gelebt hat. "Newcrest."
Zur Kenntnis nehmend nickt Raphael dem Jungen zu und holt die Angel zurück, als ein Fisch anbeißt. "Hier ist es auf jeden Fall ruhig", sagt er, während er den Fisch einholt. "Aber ich sage dir, wenn man einmal Stress mit Annett hat, dann war es das mit der Ruhe." Lachend legt er einen Wurm um den Haken. Er weiß zwar durch Annett ein wenig von Gereons Vergangenheit, wie zum Beispiel, dass er im Heim wohnt und aus therapeutischen Gründen auf dem Hof arbeitet, aber mehr weiß er auch nicht. "Hast du denn schon einen Plan, was du später mal machen willst? Beruflich? Du willst nicht zufällig bei uns eine Ausbildung machen als Pferdewirt?" Mit einem Grinsen sieht er zu Gereon.
Mit Annett hatte Gereon anfangs wenige Male gesprochen - viel zu wenig, um die Aussage beurteilen zu können. Sie erinnert ihn an eine der Mütter, bei denen er für einige Wochen gelebt hatte.
Gereon wendet sich dem See zu, zupft an der Rute, da sich länger nichts getan hat, und antwortet mit monotoner Stimme: "Ich glaube nicht, dass das den Pferden gefallen würde." Ein Rucken an der Schnur weckt seine Aufmerksamkeit, doch die Angel bleibt ruhig. "Ich habe mich beim Bestattungsinstitut beworben.", greift er das Gespräch wieder auf. "Tote Sims kommen besser mit mir zurecht, als lebende."
Nach Gereons Antwort muss Raphael zunächst schlucken. Hat er das richtig gehört? Beerdigungsinstitut? Es dauert einen Moment, bis er sich wieder gefasst hat. Solche Berufe müssen schließlich auch gelernt werden.
"Ein Beruf für die Zukunft", stellt Raphael schließlich mit einem schiefen Grinsen fest. "Echt interessant. Das könnte ich mir gar nicht vorstellen. Ich bin ja schon traurig, wenn ein Tier stirbt."
Auch nach dem Tod seiner Mutter hat Raphael sehr gelitten und denkt nur ungern an diese Zeit zurück.
Nach Gereons Aussage, dass tote Sims besser als Lebende mit ihm klarkommen, runzelt Raphael kurz die Stirn, dann lacht er leise.
"Ach iwo … Ich find dich voll in Ordnung."
Gereons Gesicht dreht sich stumm fragend zu dem Älteren. Voll in Ordnung? Naja, er kennt ihn kaum. Wer weiß, wie er denken würde, hätten sie mehr miteinander zu tun gehabt? "Sterben ist Bestandteil des Lebens.", ignoriert der Teenager die letzte Aussage, den Blick wieder zum Wasser wendend. "Das Eine existiert nicht ohne das Andere. Es ist nicht der Tod, der Sims traurig macht, sondern der eigene Verlust." Im Grunde ist der Schmerz des Loslassens reiner Egoismus, denkt er im Stillen, als plötzlich die Angelrute tief ins Wasser zieht. Nicht darauf vorbereitet, erschrickt Gereon kurz, bevor er anfängt, die Beute einzuholen.
Sehr interessant, denkt sich Raphael und lässt Gereons Worte in Gedanken nachklingen. Über seinen eigenen Verlust hatte er in dieser Form noch nie nachgedacht. Stille Wasser sind tief, schießt es ihm durch den Kopf – doch in dieser Tiefe scheint einiges verborgen zu sein.
Er wirft einen kurzen Blick auf Gereons Seitenprofil, beobachtet den konzentrierten Ausdruck in dessen Gesicht. "Bist du schon oft mit dem Tod konfrontiert worden?", fragt er schließlich leise. Es wundert ihn, wie jemand in so jungen Jahren schon eine derart reife, fast abgeklärte Haltung zum Tod entwickeln kann.
Mit kühler Faszination nimmt Gereon den Fisch vom Haken, wobei er ihm beinahe aus den Fingern flutscht. Es wirkt etwas tollpatschig, als das Tier mit deutlich zu viel Schwung im Eimer landet. Die stoische Ruhe des Teenagers bleibt ungebrochen, während sein Blick auf dem Fang haftet und ihm klar wird, dass auch Fische nie Kontakt zu ihm aufgenommen haben. Funktioniert diese Sache vielleicht nur bei Säugetieren?
"Ja.", antwortet er knapp auf Raphaels Frage - ratlos, wie er seine Erfahrungen weiter ausführen könnte, ohne sich eine extra Sitzung bei Frau Darkholme einzuhandeln. Den neuen Wurm bereits geschickter als den vorherigen aufziehend springt sein Blick kurz zum Erwachsenen herüber. Die Fragen stehen ihm ins Gesicht geschrieben. "Ich lebe in einem Waisenhaus.", erklärt er daraufhin sachlich. "Zwei Drittel der Minderjährigen da haben mindesten einen Todesfall erlebt. Nicht jeder macht das schweigend mit sich aus." In der Hoffnung, diese Teilwahrheit stellt den Älteren zufrieden, wirft Gereon die Angel aus.
Natürlich, da fällt es Raphael ein! Gereon wohnt ja nicht einfach nur in einem Heim, sondern in einem Waisenhaus. Raphael weiß, wie es ist, als Halbwaise aufzuwachsen, ohne Mutter. Wahrscheinlich ist Gereon ein ähnliches Schicksal widerfahren. Doch was ist mit seinem Vater? Statt weiter Fragen zu stellen, entscheidet sich Raphael, ein Stück von sich selbst preiszugeben.
"Ja, das kann ich gut verstehen. Ich habe auch nicht viel über den Tod meiner Mutter gesprochen", sagt er leise, während er den nächsten Fisch an Land zieht. "Als sie gestorben ist, konnte ich nicht mal weinen. Ich war wie gelähmt. Den einzigen Halt, den ich damals gefunden habe, waren die Pferde."
Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Darum liebe ich das Leben auf der Ranch. Auch wenn ich manchmal gerne weniger Stallarbeit hätte – aber gut, das gehört eben dazu."
Er packt den Fisch sorgfältig in die Box und wirft noch einmal die Angel aus. Das sollte fürs Erste reichen, besonders da auch Gereon fleißig mit fängt.
Mit einem schiefen Grinsen sieht Raphael dann zu ihm herüber. "Und, hast du eine Freundin?", fragt er ganz unverblümt.
Die Mimik des Jungen ist unverändert, während Raphael erzählt, doch seine Augen zeigen deutlich Offenheit für die gesprochenen Worte. Einen Moment horcht er in die Umgebung hinein. Gelegentlich hatte er den schwachen Schauer einer Präsenz wahrgenommen, doch nichts hatte sich ergeben. Auch jetzt bleibt es still um ihn. Entweder ist niemand anwesend, oder sie haben nichts zu sagen.
"Nein.", sagt er schließlich, ohne eine persönliche Meinung über den Themenwechsel durchblicken zu lassen. Das inzwischen vertraute Rucken an der Angel setzt ein, beinahe routiniert dreht Gereon an der Kordel. Ein kleiner Fang gesellt sich zu den anderen, deutlich größeren dazu. "Ist das genug?", schaut der Teenager fragend auf.
"Ja, das reicht", sagt Raphael schließlich, während er seinen letzten Fang einholt. "Marley wartet bestimmt schon auf uns."
Während sie gemeinsam ihre Sachen zusammenpacken, schweifen Raphaels Gedanken bereits zur Zubereitung des Fisches. Welche Gewürze sie wohl in der Gemeinschaftsküche finden würden? Zitronensaft, Dill, vielleicht etwas Knoblauch?
Und falls dort nichts Passendes ist – tja, dann würde er eben einen kleinen Abstecher in Annetts Küche machen. Die ist heute Abend ohnehin bei ihrem Freund Theo.
Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß ...
Marley, mittlerweile wieder trocken, grinst, als sie die beiden Männer zurückkommen sieht. "Sieh an, sieh an.", sagt sie mit einem scherzhaften Zwinkern, "Ich sehe, der starke Mann weiß tatsächlich, wie man Fische fängt. Sehr schön." Sie merkt, wie sich so langsam ihr Hunger bemerkbar macht. "Ich war in der Zwischenzeit auch nicht untätig." Stolz zeigt sie auf die großen Steine, die sie zu einer Sitzgruppe aufgebaut hat. "Hier haben wir einen Tisch.", sie zeigt auf den großen Stein in der Mitte "und Stühle." Sie lächelt. "Und ja", fügt sie mit einem selbstzufriedenen Grinsen hinzu, "die Stühle sind nicht verstellbar, aber hey – wer braucht schon Luxus, wenn er Steinschlagkomfort haben kann?" Sie klopft demonstrativ auf einen der flachen Steine. "Setzt euch. Ich hab sogar ein bisschen Moos druntergelegt. Fast wie Polster."
Den scherzhaften Unterton nicht bemerkend, hinterfragt Gereon das Angebot nicht. Er stellt die Fische ab und setzt sich, bereit für die nächste Lektion. Für das Töten und Ausnehmen des Abendessens hatte man ihn in der Vergangenheit für zu jung befunden. Unwahrscheinlich, dass Raphael und Marley es ebenso handhaben werden. Heute ist also der Tag, an dem er das erste Mal ein Tier töten wird. Kurz schweifen Gereons Gedanken zu Nouki und ihrer entsetzten Annahme, er hätte Gefallen daran, anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Abwartend wandert sein Blick auf die Fische. Ein merkwürdiger Gedanke, zu wissen, dass er es sein wird, der ihr Leben beendet. In wenigen Minuten sind sie von ihrem täglichen Kampf um Futter und Sicherheit befreit. Ein unmerkliches Zucken hebt seinen Mundwinkel an, als sein Herz aufgeregt gegen die Brust zu schlagen beginnt.
(in Zusammenarbeit mit @Spatz und @Murloc )
>>> Raphael geht nach Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (4)
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>>> Marley geht nach Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (4) >>>
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