Willow Creek Nr. 2 - Gerichtsgebäude

12.04.2023 19:55 (zuletzt bearbeitet: 17.05.2023 21:38)
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#1
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Hausmeister




Erdgeschoss
Gerichtssaal


Richterzimmer

Flur

Toilette

Konferenzraum

Büro des Oberstaatsanwalts

Vorzimmer der persönlichen Assistentin des Oberstaatsanwalts

Obergeschoss
Flur

Aufenthaltsraum/Küche

Zwei von sieben Büros der Staatsanwälte




Galerie - Original von Quarree
Galerie - Modifiziert von Spatz


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12.04.2023 19:58 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 19:29)
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#2
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Hausmeister

Nael - letzter Post




Nachdem Nael zu Beginn des Tages zu seinem Termin losgefahren war und eine stundenlange Einführung hinter sich brachte, durfte er nun selbständig ans Werk.
Wahnsinn! Mein Job ist ja schon toll, aber das hier ist... einfach nur... ich kann es nicht mal in Worte fassen. Wow!


Ich habe zwar im Referendariat viel schnuppern können, aber jetzt, nachdem ich einiges an Erfahrung sammeln konnte. Wahnsinn! Er war vollkommen außer sich. Diese Chance, die sich ihm bot, das hatte er sich nie erträumen lassen. Er hatte zwar ein Prädikatsexamen, jedoch hieß das noch lange nicht, dass man in die engere Auswahl der Staatsanwälte käme.

"Herr Garcia-Klein, wie kommen Sie voran? Gefällt es Ihnen?", fragte ein älterer Herr im schwarzen Anzug.
"Es klappt gut. Ich habe auch schon die entsprechenden Anklagepunkte herausgearbeitet und mir gefällt es ehrlich gesagt auch sehr gut." Er lächelte, versuchte sich aber doch nicht zu viel anmerken zu lassen. Der Herr kam zu ihm und schaute auf seine ausgearbeiteten Punkte. Er nickte.
"Also, das sieht ja schon sehr gut aus. Wenn Sie fertig sind, kommen Sie doch bitte mal in mein Büro. Wir sollten über die Rahmenbedingungen sprechen, damit meine ich auch Ihre Gehaltsvorstellung." Nael nickte und war sehr freudig. Oh man, es wird ernst. Ahh! Er riss sich kurz zusammen und bekam gerade so die Worte heraus: "Verstehe, ich werde kommen." Als der Herr den Raum verließ, jubelte er kurz. Dann wunderte er sich über sich selbst. Ich habe zu viel Umgang mit Alma! Er lachte kurz und arbeitete dann diszipliniert weiter.

Nael - Nächster Post


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19.04.2023 22:48 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2023 17:08)
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#3
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Hausmeister

Nael - letzter Post

Charakter: Nael
Titel: Vor Gericht


Am heutigen Tage sollte Nael einen vermeintlich normalen Arbeitstag im Gerichtsgebäude haben.
Direkt um 08.00 Uhr früh sollte ein Gerichtstermin stattfinden.
Da aufgrund der kürzlich erfolgten Umbauten des Gerichtsgebäudes, der ehemalige Saal im Erdgeschoss zu einem Gerichtsraum mit Richterzimmer umgestaltet wurde, waren die Auswärtsanreisen fürs Erste Geschichte. Ein Glück!

Nael betritt das Gerichtsgebäude und geht zunächst in sein Büro. Er zieht sich seine Robe an, holt die notwendige Akte mit Beweisen und geht wieder ins Erdgeschoss in Richtung des neuen Gerichtsraums.
Der Oberstaatsanwalt begegnet ihm auf dem Gang. „Guten Morgen!“, grüßt Nael seinen Vorgesetzten. „Mister Garcia-Klein. Sie sind jetzt vor Gericht, richtig?“ Nael nickt auf die Frage hin. „Hören Sie, Miss Payne stellt die Verteidigung. Sie ist zwar noch jung, aber unterschätzen Sie sie bloß nicht!“ Nael’s Vorgesetzter hebt den Finger mit einer ernsten Miene.
Nael überlegt. „Payne..“, sagt er nachdenklich. „Ja, die Tochter von Winston Payne. Erinnern Sie sich?“ Nael denkt nochmals nach. Natürlich..

Winston Payne. Er war ebenfalls Staatsanwalt und gewann vor einigen Jahren einen internen Wettbewerb. Auch José hatte daran teilgenommen, allerdings erfolglos.
Es ging darum, einen Slogan für die Hot Dogs in den Verkaufsautomaten des Bezirksgerichts zu entwerfen. Seitdem findet man an sämtlichen Automaten die Aufschrift: „Wenn du in heißem Wasser bist, brauchst du vielleicht einen Hot Dog.“
Nael schüttelt kurz den Kopf. Diesen Wettbewerb fand er damals schon lächerlich und sieht es heute ganz genauso.

Zwei Jahre später wurde Payne dann bekannt, als er in einem Prozess wegen Mordes verlor, da der Angeklagte nachweislich nicht schuldig war und Payne den größten Teil seines Selbstvertrauens und seiner Haare durch den Schock der Niederlage verlor.
„Aufpassen!“, sagt der Oberstaatsanwalt erneut und geht seines Weges. Nael versteht nicht genau, worauf er aufpassen soll, die Tochter von Winston wird sicherlich noch jung und unerfahren sein. Besonders wenn sie nach ihrem Vater kommt, brauche er sich keinerlei Gedanken zu machen. Also, worauf sollte er nun aufpassen?

Nael betritt den Gerichtssaal. Der Richter fehlt noch, allerdings ist die Verteidigung bereits anwesend mit dem Angeklagten. Die Verteidigung scheint sich noch zu besprechen.




Er grüßt kurz Miss Payne. Ja, jung und unerfahren. Sicher sehr motiviert, kurz nach dem Studium. Nael denkt an seine Zeit kurz nach dem Studium zurück, wendet sich dann aber seinen Unterlagen zu.




Der Richter kommt und die Verhandlung beginnt. Die Anklage wird vorgelesen. Nael fordert Freiheitsstrafe von 5 Jahren ohne Bewährung. “Euer Ehren. Die Verteidigung fordert Freispruch. Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf Indizien. Die Beweise sind nicht standhaft und jeder weiß, dass mein Mandant Opfer wurde von der sogenannten „Einkassieren-Abkassieren-Methode“.“




Nael sieht geschockt zu Miss Payne. Der Richter möchte mehr wissen und sie erklärt das Prinzip. “Mein Mandant ist nicht nur durch sein Auftreten, sondern auch seine ethnische Herkunft zu einem leichten Opfer geworden. Diese Aspekte haben sowohl die Polizeibeamten, als auch die Staatsanwaltschaft ausgenutzt für ihre Anklage. Unschuldige Bürger einkassieren und dabei Überstunden abkassieren – das ist ein Fehler im System, der leider regelmäßig Anwendung findet.“




„EINSPRUCH!“, ruft Nael laut. Er hat das Gefühl, im falschen Film zu sein. So etwas ist ihm in all den Jahren nicht untergekommen. Anstatt den Fall und den Täter zu thematisieren, werden nun die Polizei und die Staatsanwaltschaft angeklagt.
Nael versucht seinen Einspruch zu begründen und die Behauptungen der Verteidigung zu schwächen, allerdings versucht Miss Payne zu erklären, weshalb sie hier eine Parallele zu anderen, ähnlichen Fällen sieht. Unter anderem Fälle, die von Nael bearbeitet wurden. Bitte was?!, denkt sich Nael geschockt.




Der Richter kommt zu dem Schluss, die angeblichen Zeugen, die Miss Payne dem Gericht präsentieren will, anzuhören und den Fall erneut zu prüfen. Der Richter schwingt seinen Hammer und verlässt den Saal.




Nael ist genervt. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Als er zu Miss Payne sieht, die gerade aufsteht und den Saal verlassen will, zwinkert sie ihm zu. Nael ist wieder schockiert. Was ein provokantes.. Er steht ebenfalls auf, nimmt seine Akten und geht beleidigt in sein Büro zurück.


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20.04.2023 19:21 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2023 08:10)
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#4
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Hausmeister

Charaktere: Nael
Titel: Rivalen




Der leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft in Willow Creek geht schnellen Schrittes auf Naels Büro zu. Als er ankommt, klopft er kurz und stürmt herein. "Herr Garcia-Klein!", sagt er in einem ernsten Tonfall.
Nael steht auf und schluckt. Er kann sich genau denken, was los ist.

Seit der letzten Verhandlung mit Miss Payne wurde das Urteil gesprochen - der Verdächtige wurde freigelassen. Verfahrensfehler, insbesondere Fehler einzelner Beamten standen im Raum und es mussten Köpfe rollen, um weiteren Schaden zu verhindern. Informationen wurden an die Presse weitergeleitet. Daher wurden zwei der Polizisten suspendiert, die den Verdächtigen verhafteten. Es wurde eine Pressekonferenz gehalten, um die Öffentlichkeit zu besänftigen.

Der Oberstaatsanwalt wirft einige Akten auf Naels Schreibtisch. "Kommt Ihnen das bekannt vor?" Nael sieht zu seinem Vorgesetzten auf und nimmt die erste Akte in die Hand. Nach der zweiten und dritten Akte dämmert ihm was jetzt kommt. Er nickt.
"Raten Sie mal, was passiert ist.." Der Oberstaatsanwalt sieht Nael ernst an. Nael schluckt wieder und zuckt mit den Schultern. Der sonst so selbstsichere Sim scheint wie ein verängstigter Schuljunge seine Sprache verloren zu haben. "Ich würde Ihnen ja neue Fälle zuweisen, wovon wir bei weitem genug haben, aber Sie haben jetzt die wunderbare Aufgabe all diese alten Fälle aufzurollen und sich zu erklären... Keine Presse!" Naels Vorgesetzter klopft mit seiner Faust auf den Schreibtisch und verlässt das Büro.

Nael atmet laut aus, als er wieder allein im Büro ist. Er setzt sich und sieht aufgewühlt zu den Akten. Seitdem die Vorwürfe in den Raum gestellt worden waren, war nichts mehr wie zuvor. Die Chance, in der Staatsanwaltschaft zu arbeiten und Karriere zu machen, war sein Traum. Die ersten Wochen waren wahnsinnig toll und er hatte unglaublich viel gelernt. Doch jetzt stand er vor einem Scherbenhaufen. Seine ganze Arbeit, die er bislang gewissenhaft und rechtsschaffend ausführte, wurde in Frage gestellt und jetzt war er in Erklärungsnot. Sein Ruf könnte nachhaltig geschädigt werden. Warum ich?

Plötzlich klopft es erneut an Naels Bürotür. "Herein.", sagt er etwas zögerlich. Eine weitere Standpauke würde ihn noch in Tränen ausbrechen lassen. Die Tür öffnet sich und Miss Payne tritt ein. Naels Gesichtsausdruck verändert sich von unsicher in wütend. "Was kann ich für Sie tun?", fragt er seine Rivalin.
"Ich freue mich auch Sie zu sehen Herr Garcia. Sagen Sie, wir sollten uns um entsprechende Vergleiche bemühen. Freiheit für meine Mandanten und ich lasse die weiteren Untersuchungen fallen. Das wäre doch was, oder?" Sie lächelt ihn selbstzufrieden an und sieht ihm direkt in die Augen. Nael hingegen wird immer wütender. "Ich habe nichts falsch gemacht, ihre Mandanten sind zurecht angeklagt. Akzeptieren Sie's oder lassen Sie's, aber hören Sie auf meine Arbeit zu boykottieren."

Miss Payne reagiert nicht, sondern sieht sich um und entdeckt ein Foto von Nael mit seiner Familie. Sie nimmt das Bild in die Hand und mustert die Personen. Mit ihrem Zeigefinger streicht sie über Nael. "Eine sympathische Familie." Sie stellt das Bild wieder hin und sieht zu ihm. "Ich gebe Ihnen 48 Stunden, anschließend werde ich einen Schritt weiter gehen. Sie wissen, was das heißt?" Ihr Blick ist auf Nael gerichtet mit einem sicheren Grinsen.

Natürlich wusste Nael, was das bedeutet. Miss Payne hatte nicht einfach nur Einwendungen in den Raum gestellt, sie hatte aufgezeigt, dass die Gründe der Verurteilungen nicht schlüssig gewesen waren. Fehlerhafte Beweise, mangelnde Begründungen und hinterhältige Taktiken der Staatsanwaltschaft.
Das Schlimmste an der ganzen Sache waren nicht die zusätzliche Zeit und Arbeit, auch nicht die Gefahr, dass wirklich Fehler gemacht wurden.
Die wirkliche Gefahr war die Presse, der Verlust des guten Rufs, der Glaubwürdigkeit. Das wollte sein Vorgesetzter verhindern, doch Nael hatte nun mal Stolz. Wieso Fehler eingestehen, die es höchstwahrscheinlich gar nicht gibt?

"Ich erwarte Ihre Antwort." Miss Payne zwinkert Nael zu und verlässt sein Büro. Was bewegt Miss Payne zu dieser Handlung? Sind es wirklich ihre Mandanten oder steht da etwas anderes hinter? Nael schüttelt den Kopf. Wo war er hier nur reingeraten?


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20.04.2023 22:30 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2023 18:17)
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Hausmeister

Charaktere: Nael, Miss Payne
Geschichtsstrang: Alles nur Zufall?


Es war bereits einige Zeit vergangen seit Miss Payne eine Welle von Karriere-zerstörerischen Ereignissen ins Rollen brachte.

Naels Fälle wurden genaustens überprüft und ein Fall schien wirklich für eine negative Überraschung zu sorgen. Es handelte sich um einen Sim mit Migrationshintergrund. Ihm wurde Mord vorgeworfen, obwohl der Beschuldigte seine Unschuld versuchte zu beweisen. Doch gab ein Belastungszeuge einen entscheidenden Hinweis und so gewann die Anklage den Fall.
Für Nael war alles eindeutig , doch der Belastungszeuge war wie aus dem Nichts aufgetaucht. Zunächst schien es ein Glücksfall zu sein. Nach der Prüfung schlichen sich jedoch Zweifel bei ihm ein. Hätte er den Zeugen erstmal überprüfen sollen?

"Sie haben einen Belastungszeugen ernannt, der bereits in der Vergangenheit einen Meineid geleistet hatte. Sind Sie sich darüber im Klaren? Wissen Sie was das bedeutet?" Das Gespräch mit seinem Vorgesetzten war alles andere als schön. Insbesondere als dann noch der Richter, der das Urteil aufgrund von der Aussage des Belastungszeugen verkündet hatte, in Naels Büro auftauchte. "Meine ganze Verhandlung ist korrumpiert! Sie haben Schmach auf meinen Namen geladen! ... Ich möchte Sie nie wieder in meinem Gericht sehen!"

Nael konnte von Glück sprechen, dass der Landesjustizminister noch nicht mit ins Boot geholt wurde. Doch Konsequenzen bekam er dennoch zu spüren. Seitdem die Sache mit dem Belastungszeugen bekannt wurde, bekam Nael keine eigenen Fälle mehr, geschweige denn durfte er vor Gericht. Er war nun der Assistent der anderen Staatsanwälte. Einige Kollegen behandelten ihn außerdem von oben herab.




An einem schönen Herbsttag sitzt Nael in seinem Büro. Seine Assistenzarbeit ist bereits erledigt. Gedanken und Selbstzweifel machen sich in ihm breit. War er doch noch nicht so weit gewesen für soviel Verantwortung? Hatte er das alles auf die leichte Schulter genommen?

*Klopfklopf* "Herein." Die Tür öffnet sich und Miss Payne erscheint auf der Bildfläche. "Was gibt's?", lässt Nael in einem genervten Tonfall von sich.
Miss Payne ist die Verteidigerin eines aktuellen Falls von Naels Kollegen. Sie öffnet ihre Akte und zeigt Nael ein Dokument, das er für diesen Fall herausgesucht hatte. "Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Ich kann das nicht lesen ... Könnten Sie mir bitte ein neues Dokument zukommen lassen? Der leitende Staatsanwalt hatte mich zu Ihnen verwiesen."
Nael seufzt kurz und geht zum Aktenschrank. Er sagte dabei nichts, er ist einfach nur müde von der unerfüllten Arbeit.

Miss Payne stellt sich hinter Nael, der sich daraufhin beobachtet fühlt. Ich finde die richtige Akte schon ...
"Sie haben schöne Muskeln!", sagt seine Besucherin. Nael dreht sich irritiert zu ihr. Verwunderung steht in seinem Gesicht geschrieben. "Danke?" Anschließend wendet er sich wieder der Aktensuche zu.
Plötzlich fasst Miss Payne an seinen Arm. "Wow. Sie sind nicht nur intelligent, sondern auch gut gebaut." Nael legt die soeben herausgesuchte Akte weg und dreht sich wieder zu ihr. "Was wird das?"




Miss Payne sieht verlegen zu Boden und schaut ihm dann direkt in die Augen, mit einem Finger an ihre Lippen. "Nur weil wir vor Gericht Rivalen sind, heißt das nicht, dass ich Sie als Mann nicht schätze. Sie sind anders als die anderen Staatsanwälte. Das mochte ich schon von Anfang an an Ihnen." Nael begreift nicht, was das soll. "Meinen Sie wirklich, dass das der richtige Ort oder die richtige Zeit für solche Worte ist?!" Er schüttelt den Kopf, nimmt die Akte aus dem Schrank und setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl.

"Sie haben Recht, wir sollten das bei einem Glas Wein weiter diskutieren." Miss Payne setzt sich auf den Stuhl gegenüber von Nael und beobachtet ihn. Ihre Blicke treffen sich.




Nael wendet seinen Blick ab, holt das Dokument aus der Akte und legt es in den Kopierer. Als er den Knopf drückt, erwidert er auf Miss Paynes letzte Worte hin: "Verstehen Sie mich nicht falsch, aber daran habe ich wirklich kein Interesse. Wie Sie sicherlich gehört haben, liegt meine berufliche Laufbahn derzeit brach und daran sind Sie nicht ganz unschuldig." Die Kopie ist fertig und Nael nimmt sie aus dem Kopierer. Er gibt sie Miss Payne. Das Original legt er ordentlich zurück in die Akte, stellt sie zurück in den Schrank und lehnt sich daran. Er beobachtet Miss Payne dabei, wie sie die Kopie genaustens mustert. "Alles zu ihrer Zufriedenheit?" Leicht genervt verschränkt er die Arme in der Erwartung, dass sie erneut Beanstandungen vorzubringen hat.




"Jaein." Sie steht auf und stellt sich vor Nael. "Das Dokument ist lesbar, doch Ihre Antwort gefällt mir gar nicht. Denken Sie, das was passiert ist, sei lediglich ein blöder Zufall?" Nael verdreht die Augen. "Um ehrlich zu sein denke ich langsam, Sie haben es auf mich abgesehen."

Miss Payne kichert kurz und sieht ihn dann ernst an. "Da ich nicht glaube, dass Sie für Ihre Anschuldigungen Beweise haben, gehe ich darauf nicht ein. Doch meine Einladung zu einem Glas Wein war keine Bitte. Kommen Sie!" Nael bekommt eine Visitenkarte in die Hand gedrückt mit einer handschriftlichen Notiz. "Das ist nur der Anfang. Wenn Sie wissen wollen, wie Ihre Reise weitergeht, kommen Sie!"
Nael sieht auf die karte, als Miss Payne plötzlich Naels Wange streichelt. Er zuckt kurz zusammen und seine Augen sind weit aufgerissen. "Sie werden es nicht bereuen."
Bevor er etwas erwidern kann, verschwindet Miss Payne auch schon aus seinem Büro. Ihr Verhalten, insbesondere die Berührungen verwundern ihn sehr, doch plötzlich fühlt er wieder eine Leidenschaft für die Gerechtigkeit in sich, die er vor Gericht all die Jahre verspürt hat. Erst der Anfang? ... Was steckt nur dahinter? Seine Neugierde ist geweckt ...

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21.04.2023 15:57 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2023 18:18)
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Hausmeister

Nael, Miss Payne - letzter Post

Charaktere: Nael, Miss Payne
Geschichtsstrang: Verkabelt


Das Gespräch mit Miss Payne war bereits einige Zeit vergangen. Nael versuchte in den letzten Tagen seine Kollegen und Vorgesetzten mit Hilfe von pikanten Fragen zu einzelnen Fällen und Verdächtigen aus der Reserve zu locken.

Miss Payne kommt in Nael’s Büro und stellt sich vor seinen Schreibtisch. „Nael, was haben Sie?“




Er berichtet kurz über ein paar Details, die für ihn wichtig erscheinen. Die Blondine seufzt. „Haben Sie mir überhaupt zugehört? Damit kann ich nichts anfangen … Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass Sie irgendwas in Ihrem Studium gelernt haben. Nehmen Sie das hier überhaupt ernst?“
Nael ist sprachlos. Er hat sein Bestes gegeben und es reichte nicht aus? … Eine weitere Niederlage, nach all den Rückschlägen der letzten Wochen.

„Planänderung. Sehen Sie das hier?“ Aus ihrer Handtasche holt Miss Payne ein Mikrofon mitsamt Zubehör heraus. Nael nickt zustimmend, worauf hin die Simin erwidert: „Ich werde Sie jetzt verkabeln. Ziehen Sie sich bitte aus.“ Ausziehen? Nael schluckt. Es ist ihm unangenehm, sich vor anderen Sims auszuziehen.

Nachdem Miss Payne ihren Arm in die Hüfte stemmt und ihn böse ansieht, zieht er sein Hemd aus. Sie nickt zufrieden und geht auf ihn zu.




Die blonde Schönheit steht nun vor ihm und betrachtet seinen Körper, während Nael seinen Kopf verlegen nach rechts dreht. „Sie haben einen sehr trainierten Oberkörper. Machen Sie Sport?“ Verwundert nickt er ihr zu und sieht dann wieder zur Seite.
Während Miss Payne mit ihrer rechten Hand das Mikrofon festhält, streicht ihre linke Hand über seinen Oberkörper. Nael bekommt Gänsehaut. Solch eine Berührung hatte er schon lange nicht mehr verspürt. Sowohl etwas Unwohlsein, als auch ein angenehmes Gefühl keimt in ihm auf.
„Nael.“, flüstert Miss Payne ihm zu, woraufhin er sie ansieht und schüchtern durch seinen Bart streicht.




„Nael, sehen Sie.“ Aus seinen Gedanken gerissen, sieht er zur rechten Hand von Miss Payne, in der sich noch immer das Mikrofon mit den Kabeln befindet. Solch eine Konstruktion kennt er von ein paar Fällen, an denen er in der Vergangenheit gearbeitet hatte. Es konnten wichtige Beweisaufnahmen abgeschlossen, unter anderem auch Geständnisse eingeholt werden.




„Sie kennen sich aus, oder?“, fragt sie ihn und er nickt erneut. Sie befestigt nun das Mikrofon mit Kabeln an seinem Oberkörper. Er lässt die Prozedur über sich ergehen. Als Miss Payne fertig ist, streicht sie noch einmal über seinen Oberkörper. Nael schließt kurz die Augen, bis die Simin von ihm ablässt. „Und jetzt geben Sie sich gefälligst Mühe!“, befielt sie ihm in einem harschen Tonfall.

Miss Payne nimmt ihre Tasche und geht zur Bürotür. Sie dreht sich noch einmal zu Nael um und zwinkert ihm zu. Dann verlässt sie sein Büro und er sieht noch einige Zeit zur Türe. Was war das? Er weiß, dass er eine Aufgabe erhalten hat und diese erledigt werden muss. Aber das Verhalten von Miss Payne ist ihm noch immer ein Rätsel. Doch es käme ihm nie in den Sinn zuzugeben, dass er ihre Anwesenheit als angenehm empfindet.

Er zieht sich wieder vollständig an und begibt sich an seine Arbeit.

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21.04.2023 19:27 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2023 18:19)
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#7
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Hausmeister

Nael - letzter Post
Miss Payne - letzter Post

Charaktere: Miss Payne, Nael
Titel: Liebelei und Streiterei


Seit der besonderen Nacht von Nael und Miss Payne waren bereits zwei Wochen vergangen! Doch die beiden nutzten dennoch jede mögliche Gelegenheit, um sich zu sehen. Die Örtlichkeit beschränkte sich allerdings auf Naels Büro im Gerichtsgebäude.

Nael wollte sich langsam heran tasten und herausfinden, welche Gefühle Miss Payne für ihn hatte. Doch das war gar nicht so einfach.




"Du bist eine wunderbare Frau." Miss Payne lächelte nur und sagte nichts. "Ich bin froh Dich kennen gelernt zu haben." Auch darauf gab sie ihm keine Erwiderung. Außerdem wollte er sie endlich mit ihrem Vornamen ansprechen. Doch Miss Payne antwortete lediglich: "Belassen wir es Doch bei Miss Payne."

Bei einem anderen Wiedersehen wollte Nael seine Gefühle zu ihr aussprechen, doch dazu kam es gar nicht. Sie sorgte dafür, dass er nicht zum Reden kam.





Ein weiteres Mal übernahm Miss Payne das Wort und fragte ihn über einige Fälle aus. Er gab ihr natürlich die Antworten, die sie brauchte, denn er war sich bewusst, dass diese Informationen wichtig waren, um der Korruption in der Staatsanwaltschaft ein Ende zu setzen.




Und so ging es die ganze Zeit über. Entweder Nael bekam keine Antworten, sondern gab Miss Payne Informationen oder aber die beiden sprachen gar nicht miteinander, sondern schlossen die Tür ab und nahmen sich Zeit füreinander.
Doch für Nael sollte es nicht einfach nur so weiter gehen. Er wollte sie besser kennen lernen, wissen wie sie lebt, wo sie wohnt, wie ihre Familie ist. Zudem hatte er bei einem Abendessen der Garcias Preis gegeben, dass er eine Frau kennen gelernt hatte und Hannah wollte, dass er sie ihnen vorstellt.

Miss Payne kommt gerade in Naels Büro, der in seine Gedanken vertieft war. "Schön Sie zu sehen.", begrüßt er sie und kommt ihr entgegen. Er küsst sie. Miss Payne dreht sich zur Seite und sieht ihn an. "Ja, ja, hier bin ich. Gibt's was Neues?" Nael nickt. "Ja, allerdings. Weißt Du, ich ... ich habe viel über uns nachgedacht. Ich möchte Dich gerne meinen Eltern vorstellen."




Miss Payne sieht ihn ungläubig an. "Bitte was?" Nael sieht sie unsicher an. "Ich.. naja, ich möchte Dich meiner Familie vorstellen." Miss Payne löst sich daraufhin von ihm. "Mit Neuigkeiten meinte ich nicht Deine Familie oder deine Vorstellungen. Ich wollte eigentlich wissen, ob Du etwas neues herausfinden konntest über die neusten Fälle."
Etwas irritiert schaut Nael zu ihr. "Achso, nein.. da gibt es nichts Neues. Aber ich würde gerne über meine Familie mit Dir sprechen. Weißt du, sie.." Miss Payne unterbricht ihn. "Nael, warte! .. Ich weiß nicht, was Du Dir erhoffst von unserer Verbindung, aber ich will Deine Familie nicht kennen lernen." Plötzlich hat Nael einen traurigen Schimmer in seinen Augen. Das hat er nicht erwartet. Er wird traurig und sieht zu Boden. Miss Payne scheint seinen Blick zu verstehen. "Ehm, Nael, ich.." Sie nimmt seine Hand. "Ich wollte nur damit sagen, ich bin noch nicht so weit. Das geht mir zu schnell." Nael sieht nun auf. Er ist erleichtert. Und ich dachte schon, sie will nur Vergnügen und Informationen. Natürlich, ich bin viel zu schnell. Die Arme. "Es tut mir Leid.", entschuldigt er sich. "Nael, das stresst mich.", erwidert sie ihm. "Ich wollte Dir keinen Stress machen. Das war nicht meine Absicht. Ich möchte Dich einfach besser kennen lernen.", sagt er daraufhin zu ihr.




Miss Payne verhärtet ihr Gesicht. "Ich versteh nicht, was das soll. Ich habe viel zu tun und jetzt machst Du mir so einen Druck. Nael, das kann ich nicht." Der Angesprochene ist wieder verunsichert und gibt sich die Schuld für ihre Reaktion. "Miss Payne, bitte. Es tut mir Leid. Das wollte ich wirklich nicht." Seine Geliebte hingegen seufzt und schüttelt den Kopf. "Nael, ich bin zutiefst verletzt. Ich brauche deine Hilfe bei einer sehr wichtigen Angelegenheit. Wir sind kurz davor, die Staatsanwaltschaft mit ihren Machenschaften zu Fall zu bringen. Hättest Du nicht noch so lange Geduld haben können? .. Jetzt weiß ich gar nicht, ob Du die ganze Sache so ernst nimmst, wie ich dachte. Ich bin davon ausgegangen, die Gerechtigkeit für die Menschheit steht für Dich an erste Stelle - so wie bei mir - und nicht deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche. " Nael sieht ein großes Missverständnis vor sich und möchte sie beruhigen.
Als er ihre Hände nehmen will, schlägt sie die Seinen weg. "Hör auf, lass mich. Ich brauche jetzt Zeit für mich. Wenn ich Dir irgendwas bedeute, dann respektierst Du das und hältst weiterhin die Augen und Ohren offen!" "Warte doch, ich meinte das doch gar nicht so.", sagt er verzweifelt.




Miss Payne verlässt den Raum. Nael muss kurz schlucken, bis er realisiert, was gerade passiert ist. Der erste Streit! Es fällt ihm unglaublich schwer, sie einfach so gehen zu lassen. Ihm ist zum Heulen zumute. Er versucht sich zu fangen und wird gleich, wenn er sich etwas beruhigt hat, seine Mutter anrufen. Er braucht dringend Rat.




Miss Payne hingegen verlässt das Gerichtsgebäude, jedoch ist sie scheinbar nicht mehr aufgebracht. Zumindest sieht man es ihr nicht mehr an. Sie scheint vor den anderen Staatsanwälten und Mitarbeitern den Schein zu wahren, oder?



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21.04.2023 20:11 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2023 21:51)
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Hausmeister

Charaktere: Nael
Geschichtsstrang: Probleme


Nach der Auseinandersetzung von Nael und Miss Payne, gab Nael nochmal alles. Er suchte sämtliche Hinweise zu den Fällen seiner Kollegen heraus, die für Miss Payne hilfreich sein könnten. Jeden Tag bekam sie mehrere Textnachrichten von ihm. Eine Woche später stand sie wieder in seinem Büro. Ihr Anblick sorgte bei Nael für Erleichterung, insbesondere der innige Kuss, der daraufhin folgte. "Sobald wir alles geklärt haben und die Korruption ein Ende hat, sprechen wir über das hier zwischen uns." Dieser Satz bereitete in Nael eine Explosion von Gefühlen - Glück, Zufriedenheit, Geborgenheit, Liebe. Seine Gefühle waren mittlerweile so stark, dass er nur noch an sie dachte und tiefe Zuneigung zu ihr verspürte. Er würde alles für sie tun, Hauptsache sie könnten endlich ihre Liebe offiziell leben.

Für das Wochenende hatten sie sich in einem Wellnesscenter außerhalb von Willow Creek verabredet. Sie nutzten die gemeinsame Zeit für Wellness, besondere Zweisamkeit und leckeres Essen. Es war eine Auszeit vom Alltag, denn über Arbeit oder Familie sprachen die Beiden nicht, es ging nur um Nael und Miss Payne.

Mit diesen Gedanken geht Nael am heutigen Morgen zur Arbeit. "Ey, Garcia. In 15 Minuten im Besprechungsraum. Scheint wichtig zu sein.", ruft ihm sein Kollege Winston zu. "Danke.", sagt Nael und bringt seine Unterlagen ins Büro. Wichtig waren die Besprechungen ja immer, was sollte heute also anders sein? Pünktlich setzt sich Nael in den Besprechungsraum und die Kollegen kommen nach und nach und setzen sich. Nun kommt auch der Oberstaatsanwalt.

"Meine Damen und Herren. Danke für Ihr Zusammenkommen." Der Oberstaatsanwalt verteilt Akten auf dem Tisch. Auch Nael erhält eine Akte. "Bitte öffnen Sie die Akten. Es gibt heute viele Dinge zu besprechen." So eine Besprechung also.. Nael hört aufmerksam zu. Der Oberstaatsanwalt bespricht einige Punkte, Änderungen und Besonderheiten.

Eine dreiviertel Stunde später schaut Nael auf die Uhr. Normalerweise dauern die Besprechungen nicht länger als eine Stunde. Bald sollte es also endlich zu Ende sein. "So, jetzt wo das besprochen ist, komme ich zu einem sehr ernsten Thema. Seit einigen Wochen fällt auf, dass viele Fälle verloren werden. Auffällig dabei ist, dass Beweise in letzter Minute den vorsitzenden Richtern vorgelegt werden, die wir bei unseren Recherchen nicht zu Gesicht bekommen. Diese Beweise entkräften unsere Arbeit und die Verdächtigen kommen frei... Eine gewisse Gruppe von Verteidigern scheinen unsere Taktiken, als auch auf unsere Kreuzverhöre vorbereitet zu sein." Jetzt wird Nael hellhörig. Der Oberstaatsanwalt nennt einige Verteidiger mit Namen. "... und Miss Payne." Ein Raunen geht durch den Raum, denn Miss Payne gehört zu den unbeliebten Verteidigerinnen, gegen die nur ungern im Gericht angetreten wird.

"Sie werden sicher verstehen, dass ich mit meinen Vorgesetzten ernste Gespräche führen musste, die mir sehr unangenehm waren. Daher haben wir beschlossen, jeden von Ihnen näher unter die Lupe zu nehmen. Der Verdacht liegt nahe - es gibt einen Maulwurf!" Nael schluckt und versucht die Fassung zu wahren. Einige Kollegen sehen sich geschockt an. Damit hat wohl niemand gerechnet. "Ihre Fälle, als auch ihre Arbeitsweisen werden nun genauer überprüft. Ab heute werden unangekündigt Kontrollen durchgeführt. Akten, Computer, Arbeitshandys. Alles wird kontrolliert und überwacht. Dafür wurde eine externe Sicherheitsfirma beauftragt." Nael muss sich sehr zusammen reißen. Er fährt sich über die Stirn, um den Schweiß abzuwischen. "Sollten diese Maßnahmen nichts ergeben, dennoch weiterhin Fälle verloren werden, sodass Verbrecher wieder auf freiem Fuß sind, werden wir andere Maßnahmen ergreifen müssen, zum Beispiel Überwachungen durch Privatdetektive, Lügendetektortests und vieles mehr." Nael schluckt. "Sollten Sie etwas mitbekommen, was hilfreich sein könnte, teilen Sie mir dies bitte umgehend mit. Es geht hier nicht mehr um einfaches Verpetzen. Das ist ernst!" Der Oberstaatsanwalt nickt und beendet damit die Besprechung. Nael bleibt noch etwas im Besprechungsraum sitzen.




Ich muss mit Miss Payne sprechen. Er nimmt die Akte und geht in sein Büro. Über sein Privathandy ruft er bei ihr an, doch landet er lediglich auf dem Anrufbeantworter. "Wir haben ein Problem. Sie sind uns auf der Schliche.", sagt er und legt auf. Hoffentlich ruft sie zurück.
Aufgeregt und nervös nimmt er die letzte Fallakte und versucht seine Aufmerksamkeit auf den aktuellen Fall zu lenken. In einer Stunde wollte sein Kollege mit ihm darüber sprechen und eine Strategie entwickeln. Reiß dich zusammen! Sodann macht er sich an die Arbeit.

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22.04.2023 22:01 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2023 18:20)
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Hausmeister

Nael - letzter Post

Charaktere: Nael, Miss Payne
Geschichtsstrang: Showdown Teil 1


Die Staatsanwaltschaft wurde in der letzten Zeit auf den Kopf gestellt. Nael musste aufpassen, wie er sich verhält. Nachforschungen mussten erstmal warten, bis sich die Situation wieder lockern würde. Die Treffen mit Miss Payne fanden wie gewohnt im Verborgenen statt. Mal ging es rein um Fälle und Beweise, oder auch einfach nur um Zweisamkeit. Nael fühlte sich sicher und geborgen bei ihr. Die Frau, die ihn verstand. Die genau so um Gerechtigkeit kämpfte, wie er. Sie war die Frau seines Lebens. Sobald die Machenschaften aufgedeckt seien, könnten sie zusammen sein und das wie ein normales Liebespaar.




"Pass auf! Niemand darf etwas davon erfahren!", sagt Miss Payne. Nael hat in der früh einen Termin bei der Staatsanwaltschaft. "Das werde ich. Sie haben bei mir nichts gefunden, mein Computer war rein. Das heute ist nur eine Routineuntersuchung." Die Beiden verabschieden sich mit einem Kuss voneinander und Nael macht sich auf den Weg.

Im Gerichtsgebäude wird er auch schon erwartet. "Herr Garcia." Eine Frau leitet ihn in einen Besprechungsraum. Dort sitzt bereits ein älterer Herr. Dieser stellt sich und seine Partnerin als Agenten des Sicherheitsdienstes vor und Nael nimmt Platz.




"Ja, Herr Garcia. Sie haben eine westenreine Akte. Bis auf dieser kleine Zwischenfall in einem Ihrer Fälle vor ein paar Monaten. Naja.. das ist ja jetzt auch nicht so relevant." Der Mann legt die Papiere weg. "Was halten Sie denn von der ganzen Thematik?" Nael schluckt kurz und erklärt: "Nun, es läuft nicht alles so, wie es sollte. Ich denke, dass einige meiner Kollegen korrupt sind und daher ist es genau richtig, dass Sie diesen Personen genaustens auf den Fingern schauen." Eigentlich sollte Nael nichts davon erzählen, aber die Wahrheit ist das, was hier zählt. Er würde nichts von Miss Payne sagen.
Die beiden Sicherheitsbeamten sehen sich an. "Interessant.. interessant." Der Agent macht sich Notizen. "Ich vermute mal, Sie haben sich von diesen Machenschaften distanziert, sind allerdings im Bilde." - "Ja, ja, also ich weiß davon.. also genaues weiß ich nicht.. aber ich weiß halt, dass da was ist. Wer da alles mit drin steckt, weiß ich nicht genau."




"Interessant.. interessant.", sagt der Agent erneut und sieht wieder zu seiner Partnerin. "Sie haben aber keine Beweise?" Nael schüttelt den Kopf. Diese hat er wirklich nicht, schließlich hat er seine Kollegen nur ausspioniert und den Rest hat Miss Payne erledigt. Wie ihr die Informationen genau genützt haben, hat sie ihm allerdings nicht erzählt. Doch hat er auch nie explizit danach gefragt, da er weiß, dass sie für die Gerechtigkeit ist und eine Frau, die genau weiß, was sie tut. "Interessant.. interessant." Diese dauernde Wiederholung macht Nael nun etwas nervös, obwohl er doch gar nicht nervös sein muss. Er hat ja nichts verbrochen. Nur hat er seine Kollegen ausspioniert. "Nun gut. Herr Garcia. Unsere Nachforschungen haben leider nichts dergleichen ergeben. Es ist jedoch bekannt, dass eine Anzahl von bestimmten Verteidigern die Strategien mancher Staatsanwälte kennen, obwohl dies nie kommuniziert wurde. Wir haben diese ganzen Fälle zusammen gestellt und uns fiel dabei auf, dass bei all diesen Fällen Sie mitgewirkt haben. Haben Sie dafür eine Erklärung?"




Nael schluckt. Genau davor hatte er Sorge gehabt - seine Spionage für Miss Payne ist enttarnt. Aber eigentlich auch noch nicht. Reiß dich zusammen. "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen." - "Interessant.. interessant." Nael kann es nicht mehr hören. Was sollte daran interessant sein. Die Agentin beugt sich zu ihrem Kollegen und sie flüstern. Kurze Zeit später stellt sie sich wieder zurück an ihren Platz. "Herr Garcia. Wir wollen Ihnen nichts unterstellen, das kann auch nur ein reiner Zufall sein. Allerdings sind wir verpflichtet, jedem kleinen Hinweis nachzugehen." Das kann Nael auch verstehen. So ist es ja auch bei anderen Fällen. "Daher werden wir heute bei Ihnen einen Lügendetektortest im Anschluss durchführen. Da haben Sie doch sicher nichts gegen, oder?" Bitte was?! Nael schluckt. Er kann nicht lügen oder aber so schlecht, dass es sowieso auffällt. Aber was sollte er sagen? Wenn er sich weigert, wäre doch klar, dass etwas nicht stimmt. Wenn er den Test macht und versagt, wäre er seinen Job los und schlimmstenfalls hätte er ein Verfahren am Hals. "Herr Garcia?", fragt nun die Agentin. Er muss eine Entscheidung treffen.




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22.04.2023 22:12 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 11:05)
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Hausmeister

Ort: Willow Creek Gerichtsgebäude
Charaktere: Nael
Geschichtsstrang: Showdown Teil 2


Nervös sitzt Nael vor dem Zimmer des Oberstaatsanwaltes. Er hatte sich für den Test entschieden. Hierbei wurde ihm ein Gurt um die Brust geschnallt, um dadurch die Atmung messen zu können. Sodann wurden diverse Elektroden an Handfläche und Finger gelegt, um so zu messen, ob Nael während der Befragung schwitzige Hände und Finger bekommt. Schließlich gab es noch ein Blutdruckgerät, welches an den Oberarm gelegt wurde. Der Agent stellte seine Fragen. Das Gerät zeichnete dabei für jede Frage einzeln auf, wie der Körper von Nael reagiert. Dies wurde dann später ausgewertet. Doch anstatt sich irgendwelche Lügengeschichten auszudenken, hatte Nael bei jeder Frage, bei der er hätte lügen müssen, von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.

Eigentlich dürfte ihm das nicht negativ ausgelegt werden, aber wenn er ehrlich zu sich selbst ist, weiß er, was ihm gleich blühen würde. "Herr Garcia. Gehen Sie bitte rein.", fordert die Sekretärin des Oberstaatsanwalts Nael auf. Er nickt, steht auf und öffnet die Tür.




"Setzen Sie sich doch bitte.", sagt der Oberstaatsanwalt. Hinter ihm stehen die beiden Agenten und ein weiterer Mann, den Nael nicht kennt. Vermutlich ein weiterer Agent. "Sie wissen weshalb Sie hier sind." Nael nickt daraufhin. "Ja, Herr Garcia. Ich will gar nicht lange um den heißen Brei reden. Sie wissen etwas und wollen es uns nicht sagen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass es keine Möglichkeit gibt, Sie vom Gegenteil zu überzeugen?" Nael denkt kurz nach. Er würde Miss Payne nicht verraten. Doch das Bedürfnis etwas zu sagen, ist stark in ihm vertreten. "Der Fisch stinkt vom Kopf her." Der Oberstaatsanwalt sieht kurz zu den Agenten, die ihn verwundert ansehen. Dann wendet er sich wieder an Nael. "Bitte?" - "Also was ich sagen will, ich habe nur versucht, die Korruption in der Staatsanwaltschaft aufzudecken." Der Oberstaatsanwalt sieht interessiert zu Nael. "Korruption?" - "Ja, Sie haben richtig gehört. Ich weiß nicht wer oder warum, aber hier läuft was schief."




Der Oberstaatsanwalt versucht aus Nael noch ein paar mehr Informationen herauszubekommen. Mit der Zeit wird Nael etwas redseliger. Er berichtet von einigen Informationen, die er von Miss Payne hat. "Es gibt Beweise, die vorenthalten wurden und so die Verdächtigen entlastet werden konnten. Doch einige Staatsanwälte scheinen diese Beweise verschwinden zu lassen, um ihre Quoten zu erfüllen." Nael nimmt das Tablet vom Tisch und zeigt seinem Vorgesetzten einige Fälle, wo genau das zutraf. "Herr Garcia. Diese Beweise wurden ohne unser Wissen den Richtern gezeigt. Wir wussten nichts von diesen sogenannten Beweisen." Er erklärt Nael, dass jeder dieser Fälle noch einmal von einem Expertenteam, unter anderem den Agenten, überprüft wurde. Fotos der Tatorte, Zeugenaussagen und vieles mehr wurden durchleuchtet und diese neuen mysteriösen Beweise konnten bei der Beweisaufnahme nicht erfasst werden, weil es sie einfach nicht gab. "Das kann nicht sein." Doch der Oberstaatsanwalt versucht Nael weiter begreiflich zu machen, dass er hier einem Irrtum erlegen ist.

Nach einiger Zeit schluckt Nael. All das, was er die letzten Wochen und Monate glaubte, zu wissen, war von jetzt auf gleich eine Lüge gewesen? Aber das würde ja heißen, dass Miss Payne.. "Herr Garcia." Nael wird aus seinen Gedanken gerissen und sieht auf. "Sie sind ein aufrichtiger Mann und kämpfen für die Gerechtigkeit. Doch hier sind Sie leider gescheitert. Man hat Ihnen einen Bären aufgebunden und das mit verheerenden Folgen." - "Herr Oberstaatsanwalt. Ich weiß nicht, was da passiert ist.. Aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen.. Bitte, ich.." Er muss erneut schlucken und seine Tränen zurück halten. "Herr Garcia, Sie wissen, dass mir keine andere Wahl bleibt." - "Ja.. ich.. ich bitte Sie meine.. fristlose Kündigung hiermit anzunehmen. Ich werde meinen Platz räumen und hoffe, dass das keine weiteren rechtlichen Konsequenzen für mich haben wird." Er versucht sich nun professionell zu verhalten, denn weinen könne er noch später.

Der Oberstaatsanwalt nimmt die Kündigung an. Nael muss noch einige Formulare unterschreiben - Datenschutzerklärungen, Verschwiegenheitsklauseln. Im Anschluss müsse er sich dann von seinem Arbeitsplatz verabschieden.

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