San Sequoia Nr. 7 - Old Factory Live Club

16.06.2023 16:15 (zuletzt bearbeitet: 26.11.2023 11:57)
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Drama-Aspirant

Gebaut von Murloc und RivaBabylon als Zusammenarbeit




Außen:



Erdgeschoss:






Obere Etage:







Download hier


Sonstiges:

Wenn ihr das Schlagzeug auf der Bühne haben wollt, oder die Fake-Sims als Publikum, sprecht bitte mich oder Riva an. Die Dateien sind zu groß, um sie hier als Anhang zu posten. Die CC-Sachen werden auch in der CC-Version des Gebäudes verwendet:



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04.09.2023 18:49 (zuletzt bearbeitet: 06.11.2023 13:39)
#2
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Drama-Aspirant

Logan kommt von >>> Oasis Springs 5 - Bandraum
Ben, Dora kommen von >>> Copperdale

Charaktere: Logan, Ben, Dora
Geschichtsstrang: By the grace of god



Logan betritt den Old Factory Live Club - das Offals, wie die Leute in der Szene sagen. Der erste Gang führt direkt zur Bar, wo er sich den üblichen Whisky, und dazu ein Bier, bestellt. Während seine Getränke zubereitet werden, lässt er den Blick durch den Raum schweifen. Es sind noch nicht allzu Viele anwesend, was bei einem Club dieser Größe nichts ungewöhnliches ist. Die Meisten werden erst fünfzehn Minuten vor Showbeginn herein kommen.
Die Getränke werden auf den Tresen gestellt, Logan zahlt, kippt den Whisky in zwei Schlucken herunter und geht mit dem Bier in der Hand weiter in den Raum hinein. Wie fast immer, ist er der Einzige, der allein hier zu sein scheint.

Vor der Bühne bleibt der Lockige stehen. Er betrachtet den Aufbau, die Instrumente - und erkennt den Bass von Dr3g3n. 'Cool.', denkt er bei sich. Der Typ ist eine unterhaltsame Augenweide. Vor vielen Jahren hatten er und Jake die Gelegenheit mit dem Profimusiker ein paar Bier zusammen zu trinken. Dieser Abend wurde einer der denkwürdigsten seines Lebens. Zu schade, dass er sich nicht mehr erinnert, wie es ausgegangen ist. Aber der Stoff, den Nicke Borg damals dabei hatte, war astrein.
Logan nimmt einen weiteren Schluck seines Getränks und schaut sich die Leute um ihn herum genauer an. Manche von ihnen sind so jung, dass sie heute vielleicht ihr erstes Konzert erleben. Entjungfert von den Hellacopters - Besser können sie es nicht treffen. Jeder, der diese Band nicht mindestens vergöttert, sollte der Blasphemie angeklagt und verurteilt werden, findet Logan.



Als er zurück zum Bartresen geht, kommt eine Gruppe von weiteren Sims in den Club. Merkwürdigerweise sieht man oft, dass die Konzertbesucher anfangs scheinbar nicht wissen, wo sie hingehen sollen. Mitten im Eingang bleiben sie stehen, sehen sich um, beratschlagen sich und entscheiden sich in den meisten Fällen für die Bar, bevor sie anfangen unsicher nach dem besten Platz zu suchen. So macht es auch der Großteil der Leute, die gerade den Raum betreten.
Logan zieht abschätzig eine Augenbraue in die Stirn und fummelt sein Handy aus der Tasche, schießt unaufgeregt ein Foto von der Bühne und sendet es an Jake. Zusammen haben sie in der Vergangenheit unzählige Konzerte besucht und noch heute fehlt ihm insgeheim die Gesellschaft seines Freundes bei diesen Abenden.

"Oh man, ich freu mich schon.", sagt Dora, als sie den Club betritt. "Ich war schon lange nicht mehr auf einem Konzert." Vor allem nach dem Studium-Stress und diesen geheimnisvollen Vorkomnissen in Britechester kann sie etwas Ablenkung gut gebrauchen. Ben grinst. Er hat Dora die Tickets ausgegeben, als Weihnachtsgeschenk. "Oh ja, so was muss auch mal sein.", sagt er. Auch wenn er nicht viel Geld hat, ist Dora es wert gewesen.
Ben sieht sich um. Was das vorher für eine Fabrik war, weiß er nicht. Es ist ihm aber auch egal. Das alte Gebäude wurde jedenfalls umgebaut und der Club hat nun wirklich Gestalt angenommen. Er schließt die Augen und konzentriert sich eine Weile auf die Geräusche um ihn herum. Die Show hat noch nicht begonnen, aber er ist schon gespannt auf die Hellacopters. Er selbst kennt die Band noch nicht, aber er weiß, dass Dora deren Musik liebt. Schade, dass sie damals nicht auch auf dem Musikfestival dabei waren.



Bis er schließlich seine Augen wieder öffnet und einen Blick auf die Bar wendet. Nanu? Ist das nicht Logan? Er kommt näher. Der Lockige sitzt an der Bar mit seinem Handy, und einem Glas vor ihm. Ob das Logans erstes Glas ist oder nicht, weiß Ben nicht. Es ist ihm aber auch egal. Er hat nicht vor, eine Moralpredikt zu halten. Warum auch. Solange Logan später nicht selber fährt, muss er sich da ja auch nicht einmischen.
"He, Logan.", grüßt Ben knapp, bevor er für sich und Dora ein Bier bestellt. Selbst der verantwortungsbewusste Ben darf sich mal Alkohol gönnen. Immerhin ist er eh mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hier und fährt nicht selber.
Irritiert schaut der Angesprochene auf. Das darf nicht wahr sein. Was will der denn hier? Der hört Musik? Das letzte Mal hat er den Burschen gesehen, als ihm von den Gören unterstellt wurde, er würde Leute über den Haufen fahren wollen.
"Ich brauch' kein Taxi.", murmelt er in die Richtung des Bekannten.
"Und wenn, ist es nicht mein Problem. Ich bin nicht wegen dir hier.", sagt Ben nur und widmet sich seinem Getränk. Auch Dora kommt nun hinzu. Sie versucht sich zu erinnert, kann jedoch nicht behaupten, den Kerl je gesehen zu haben. Nein, sie kennt ihn nicht. Ben aber offenbar schon, auch wenn die beiden nicht so wirken, als seien sie befreundet. "Hallo, ich bin Dora.", stellt sie sich vor. Es spricht nichts dagegen, am Anfang etwas Freundlichkeit zu zeigen, selbst wenn sie ihn nicht kennt.
Der Lockige fragt sich, warum sie ihm das erzählt. Niemand hat die Blonde danach gefragt. Sie ist dann wohl eine von denen, die unbedingt und ständig dabei sein wollen.
Für eine Sekunde betrachtet er die junge Frau. Sie ist ein starker Kontrast zu dem ruhigen Burschen. Ihr Outfit wirkt deutlich auffälliger, mit dem frechen Kurzhaarschnitt und dem dunklen Lippenstift
Sie möchte gesehen werden.
Logan nickt ihr kurz zu, sagt aber nichts.
Dora betrachtet den Lockigen eine Weile. Er sieht nicht uninteressant aus mit seiner schwarzen Mähne und den Tattoos und Narben. Doch als der Typ nicht reagiert, verliert sie das Interesse auch schnell. Stattdessen blickt sie nun zur Bühne. Die Aufbauarbeiten wurden gerade abgeschlossen. Noch ist die Bühne leer, doch es kann nicht mehr lange dauern bis es los geht.



Logan trinkt einen Schluck nach dem anderen und hat sein Bier schnell geleert. Nachdem er ein neues bestellt, blitzen ihm die Begegnungen mit Ben durch den Kopf. Immer wenn der Bursche aufgetaucht ist, gab es früher oder später ein Drama. Obwohl der Jüngere nie direkt mit den Situationen zu tun hatte, kommt dem Älteren dieser Zufall durchaus merkwürdig vor. Sein ehemaliger Therapeut ploppt in Gedanken auf und hält ein Referat über 'magisches Denken' - der Glaube daran, dass Karma, Schicksal oder andere Mächte es auf einen abgesehen hätten. So wollte der verdammte Weißkittel ihm einfach nicht glauben, dass ER noch immer hinter Logan her war, dass er IHN spüren konnte und die Zeichen dafür überall deutlich zu sehen waren. Aber klar, er ist der Patient, also ist er verrückt. Ebenso wie jeder sofort glaubt, nur weil man sich sturzbesoffen in seine Karre setzt, sei das ein Indiz dafür, dass man direkt los fahren will. Diese verdammten Teenager hatten doch keine Ahnung davon, wie er tickt. Stattdessen rufen sie einfach den Pimpf und tragen ihm auf, Fahrer zu spielen. Und natürlich macht der das auch noch, weil er keine eigene Meinung hat. Aber einen Spruch kann er reißen, von wegen Spritgeld. Obwohl es Logans Kohle ist, die verfahren wird. Und dann nimmt der Knilch noch nicht einmal das Geld...
"Warum wollteste die Kohle nich'?", fragt er plötzlich und augenscheinlich zusammenhangslos an den Bekannten gerichtet.
Verwundert sieht Ben auf. Er hätte erwartet, dass Logan ihn einfach nur ignorieren würde, aber nicht, dass er von ihm angesprochen wird. "Welche Kohle?", fragt er. Erst, als der Satz ausgesprochen ist, dämmert es ihm. Da war ja was! Mit den Teenagern. "Ach das!", sagt er, bevor Logan antworten kann. Erstaunlich, dass der sich da überhaupt noch dran erinnern kann, so dicht wie er war. "Vielleicht, weil ich deine Lage nicht ausnutzen wollte? Es muss peinlich genug gewesen sein. Da wollte ich zu allem Überfluss mich nicht auch noch an dir bereichern. Ich habe auch meinen Stolz." Der sich bei ihm selbst offenbar ganz anders äußert als bei Logan.
Dora horcht auf. Da sie Logan jedoch nicht kennt, weiß sie nicht, wovon die beiden reden.
"Stolz also.", wiederholt der Ältere nickend. Ziemlich herablassend. Einerseits ist es bemerkenswert, wie schnell der Kerl ihm auf den Geist gehen kann. Andererseits ist Logan durchaus imponiert.
"Und Eier haste wohl auch irgendwo gefunden. Für diesen Spruch hättest 'ne gebrochene Nase verdient." Er nimmt sein Bier vom Tresen und prostet ihm zu. "Aber heute will ich die Show sehen. Prügeln können wir uns vielleicht nächstes Mal." Ein kaum sichtbares Schmunzeln blitzt Ben entgegen. "Du hast ihn mitgebracht und nich' er dich oder?", fragt er dann an Ben vorbei die Blonde fixierend.
Ben grinst und hebt ebenfalls sein Glas. "Dann nach dem Konzert."
Dora muss lachen. "Kloppen könnt ihr euch später. Ich will die Musik ebenfalls genießen." Irgendwie findet sie Logan sexy, auch wenn sie sich das nicht anmerken lässt. Nicht solange Ben in der Nähe ist. "Aber ja, ich hab ihn hergebracht. Oder eher gesagt, er hat mich mit den Karten überrascht, weil er weiß, was für Musik ich mag."
"Guter Junge.", nickt der Dunkelhaarige. "Hast die schon mal live gesehen?", widmet er sich wieder der jungen Frau.
"Aber ja!", antwortet Dora lächelnd. "Ist jetzt mein drittes Mal. Das erste Mal war vor ..."
Bevor Dora weiter erzählen kann, tut sich etwas auf der Bühne. Endlich! Die Hellacopters! Wie immer, wenn Dora die Schweden sieht, bekommt sie eine Gänsehaut.



Als die Musiker die Bühne betreten, wirbelt Logan augenblicklich herum, seine Augen beginnen zu leuchten und er macht einige Schritte nach vorn. Jetzt endlich wird die Welt für zwei Stunden ein besserer Ort.
Die Band fängt an zu spielen, die Gitarrenriffs erfüllen den Raum, der Bass dröhnt aus den Boxen und das Schlagzeug treibt den Rhythmus an. Logan nickt mit dem Kopf im Tackt und sein rechter Fuß begleitet die Basedrum, während seine Lippen Nickes Worte mitformen.



Auch Dora vergisst nun ihren angefangenen Satz über das letzte Konzert und widmet ihre Aufmerksamkeit dem jetzigen. Nicke Andersson, der natürlich sein Markenzeichen, die Offiziersmütze trägt. Der Bassist Dr3g3n, der wieder zur Band zurück gekehrt ist, nachdem er zwischenzeitlich seine eigenen Wege gegangen ist. Anders Lindström, am Keyboard. Bassist Dolph DeBorst. Und natürlich Robert Eriksson am Schlagzeug. Aufgeregt schlägt ihr Herz höher.

Zitat

Hey girl
You'll land it
You've got supplies
If they demand it
You've got the looks
And the glamour
Cut by the chisel
And beat by the hammer



Dora singt lautstark mit.

Zitat

And they're naive
So they believe it
And they will act like dogs
When they recieve it
Through the darkness
And the haze
A straight and narrow
Fall from grace



Beim Refrain zieht sie Ben mit, noch immer laut singend.

Zitat

They need, they yearn
They lust with cheeks unturned
Hands shake and heads will nod
They'll get by by the grace of god




Die Stimmung im Publikum ist gut, die Masse heizt sofort auf, tanzt, springt und singt mit. Diese Energie kann bei weitem nicht jede Band erzeugen.

Zitat

Hey boy
You'll understand
Say your prayers
Or you'll be damned
He's a watcher
And a voyeur
Bystander
And destroyer
They need, they yearn
They lust with cheeks unturned
Hands shake and heads will nod
They'll get by by the grace of god

Yeah, they get by
They need, they yearn
They lust with cheeks unturned
Hands will shake and heads will nod
They'll get by by the grace of god

Yeah we get by
By the grace of god




Die letzten Riffs vehallen, während das Publikum bereits in Begeisterungsstürmen applaudiert und johlt. Logan reißt das Bier in die Luft und pfeift in schrillen Tönen zur Bühne, bis der Sänger sich ans Mikro stellt, herzlich bedankt und das Publikum begrüßt.

Auch Ben ist begeistert. Nach den ersten Tönen kam ihm das Lied irgendwie bekannt vor - bestimmt hat er es irgendwann mal bei Dora gehört. Nachdem er verstanden hat, wie der Refrain läuft, hat er sogar mitgesungen. Auch wenn er sich beim restlichen Text, den er nicht auswendig kennt, auf das Zuhören beschränkt hat. Auch das Bier lockert seine Stimmung, was auch Dora bemerkt. Sie freut sich, dass Ben sich endlich mal etwas gehen lassen kann, ohne seine Verantwortung im Kopf zu haben.



Der nächste Song beginnt und Logan geht festen Schrittes zum Tresen, um sich ein neues Getränk zu holen. Einen Moment später kommt er von der Seite an die beiden Bekannten heran und reicht jedem wortlos ein neues Bier. Neben Ben bleibt er stehen, mit dem Blick zur Bühne.
Die beiden bedanken sich für das Bier. Dora nimmt auch gleich einen großen Schluck. Nach dem Mitsingen braucht sie dringend etwas Flüssigkeit. Sogar Ben greift zu. Gesagt wird jedoch nicht viel. Für Gespräche ist es hier auch etwas zu laut.

Die Zeit vergeht wie im Flug, ein Song nach dem anderen wird bejubelt. Die Band hat sichtlich Freude am Feuer der Zuschauer und gibt alles. Der Bassist steht, wie gewohnt, direkt vor den Lautsprechern und haut in die Saiten, während sich im vorderen Bereich des Publikums Crowdsurfer über die Massen tragen lassen.
Doch schließlich ist der letzte Song des Sets erreicht. Die Musiker bedanken sich und verschwinden hinter dem Vorhang. Die Zuschauer bleiben zurück und verlangen brüllend nach mehr.
"Zugabe! Zugabe!", hallt es von überall her. Auch Dora macht mit. Sie ist bester Laune und hat noch lange nicht genug.





Logan überlässt das Rufen den Anderen und steckt sich eine Zigarette an. Es dauert nicht lange, bis die Musiker die Bühne wieder betreten und kurz darauf die nächsten Riffs erklingen. Er hat gehofft, dass sie diesen Song spielen. Mit geschlossenen Augen nimmt er jede Note in sich auf. In seiner Brust breitet sich ein warmes Gefühl aus. Liebevoll denkt er an Mila. Es ist ihr gemeinsames Lied. Sie sind füreinander da, ohne die Gefahr einer zu intimen Nähe einzugehen. Es ist die perfekte zwischenmenschliche Beziehung.

Zitat

I wanna rescue you fill all the empty spaces
That you're falling through
Hold you up when your skies turn gray
Stand by you no matter what they say
You've done the same for me
I'll do the same for you
I'm takin' a chance and I don't know why
Can't do it alone
I wanna know your dreams
The roads that you've traveled
And what you've seen
All the good and all the bad
What makes you smile, what makes you sad
Just let me in I'll open up to you
I'm takin' a chance and I don't know why
Can't do it alone
I wanna rescue you
Make up for everything that's ever hurt you
Be a family and a world in two
Find your course I will follow you
Thank God the search for me
Was the search for you
I'm takin' a chance and I don't know why
Can't do it alone





Als schließlich auch dieses Lied endet, verblasst der Lärm der Zuschauer erst langsam. Immer wieder wird nach einer weiteren Zugabe gerufen. Doch diesmal bleibt die Bühne leer. Dora ist trotzdem zufrieden. "Was für ein Hammer-Konzert!", schwärmt sie, "Das war ein tolles Geschenk!!" Sie lächelt Ben an. "Wie hat es dir denn gefallen?"
Ben, der gerade an seinem Bier nippt, streckt den Daumen nach oben.
Der Lockige bleibt noch einen Moment, leicht schwankend, mit dem Blick sehnsüchtig zur Bühne gerichtet stehen. Er versucht, die Energie, die Stimmung und die Dankbarkeit für diese Musik in sich festzuhalten. Ein tiefes Seufzen entfährt ihm. Warum kann es nicht immer so sein? Das Leben sollte ein geiles Konzert sein, stattdessen ist es Chaos und Krieg.
Ben sieht Logan eine Weile an. Woran er denkt, ist nicht schwer zu erraten, so wie er auf die Bühne starrt. Dieses Mal kam es zu keinen Problemen. Die Musik ist wirklich seine Therapie.
Während Ben über Logan nachdenkt, drängen sich die Zuschauer aus der Halle, die sich langsam leert. Einige hängen noch an der Bar rum, aber die meisten gehen irgendwo anders hin.
"One more beer?", fragt Logan an die beiden gerichtet. Inzwischen hat er die Übersicht verloren, wie viele Getränke er ausgegeben hat, aber das ist okay. Ihm geht's derzeit finanziell recht gut und er schuldet dem jungen Burschen etwas.
"Sure!", sagt Ben grinsend. Immerhin muss er ja nicht selber fahren.
Nickend schleicht der Lockenkopf zur Bar. Der Boden unter ihm schwankt, doch er kann sich einigermaßen gerade halten. Mit drei Bier kehrt er zurück, drückt jedem eins in die Hand und deutet mit dem Zeigefinger auf Ben: "Should dring more offn. S'stehtir. Machtich wenia marvellous, more hooman."
"Kluge Worte!", mischt sich auch Dora lachend ein. "Du nimmst dich viel zu oft viel zu ernst, Ben." Dieser schaut von Dora zu Logan. Er hat nicht so viel getrunken wie dieser, und somit ist sein Gang noch immer stabil. Das könnte sich aber ändern, wenn er weiter macht. Was soll's. Die beiden haben Recht. Manchmal darf man sich auch mal gehen lassen. Auch wenn ihm das schwer fällt, nach all den Jahren, die er sich mittlerweile um Ellie kümmern muss... die aber auch immer älter und selbstständiger wird. Ja.... diesmal darf er sich wirklich einmal gehen lassen. Zufrieden über diese Feststellung nimmt Ben nun einen großen Schluck.
"Yeah!" Logan grinst ihn breit an. "Now we're talkin' bub." Kameradschaftlich knufft er mit der Faust in Bens Oberarm.
Ben klopft Logan auf die Schulter, als Reaktion auf den Knuff. Dass er mal mit Dora und Logan gemeinsam Bier trinken würde, hätte er sich nie träumen lassen. Er nimmt einen weiteren Schluck. Auch Dora hat ihren Spaß dabei. Mittlerweile ist sie schon deutlich beschwipst.
Ruckartig weicht Logan zurück, als Ben ihn berührt. Sein Gesichtsausdruck wirkt für einen Moment alarmiert, doch es dauert nicht lange, bis er seine Fassung wieder findet. Dennoch kann er das ungute Gefühl nicht ablegen, ohne mit der Hand kräftig über die Stelle zu reiben, an der er berührt wurde.
Als Ben Logans Reaktion bemerkt, wirkt er selbst ebenfalls erschrocken und die Bilder kommen ihm wieder in den Sinn, als Logans Trauma ausgelöst wurde. "Verdammt... sry...", stammelt er, "das war ne Kurzschlussreaktion auf den Knuff. Und das Bier hat seinen Teil dazu beigetragen, das zu vergessen." Doch Logan wirkt gefasst. Zum Glück.



Dora versteht die Welt nicht mehr. Was ist jetzt passiert?
Der Lockige schüttelt kurz den Kopf. "Schon okay, I'm fine." Er atmet tief ein und nimmt einen Schluck Bier. Als Ben noch immer unsicher schaut, begreift Logan, dass es Zeit ist für eine Erklärung.
"Das war... 'ne ganz andre Siduassion. War inner miesen Phase und ... I'm fine now. Is' immer noch unannenehm, aber nich' schmesshaft. So don worry."
Das erleichtert Ben sichtlich. "Die Musik wirkt Wunder.", stellt er fest. "Gut, dass es sowas wie Musik gibt..." Das Bier tut seine Wirkung und auch Ben hat sich nicht mehr ganz unter Kontrolle.
Dora merkt erleichtert, dass die Situation offenbar doch ruhig bleibt. "Zur Hölle mit den miesen Phasen.", murmelt sie vor sich hin, "Wer braucht die schon?"
"Kommdrauw an, von welchem Schandpund du das siehs.", entgegen der Älteste ernst.
"Paul. Das war meine miese Phase.", gibt Dora von sich. Ben horcht auf. Er kennt die Geschichte über Doras früheren Freund, doch es ist ungewöhnlich, dass die Studentin jemandem darüber erzählt, den sie erst vor ein paar Stunden kennengelernt hat. Auch bei ihr scheint das Bier zu wirken. "Den Kerl kannste inne Tonne schmeißen.", erzählt Dora weiter.
"Was hatta annestellt?", fragt Logan interessiert.
"Am Anfang war ich wie im Paradies. Er hat mich beschenkt, er hat mich in die Wolken gehoben.. Nur um mich dann fallen zu lassen, als es für mich kein Zurück mehr gab. Ab dann hat er mich klein gemacht. So getan als sei ich nichts wert." Dora plappert einfach drauf los, "Hat mir die Schuld an allem gegeben, wenn es mal nicht rund lief. Ich durfte keine Zeit mehr für mich haben. Er hat ständig kontrolliert, mit wem ich telefoniere und mir den Kontakt zu Freunden oder Familie verboten." Dora sieht an die Decke."Und das Schlimmste ist, ich hab ihm geglaubt. Er hatte mich zu dem Zeitpunkt schon zu fest in seinen Klauen. Es hat lange gedauert, bis ich erkannt habe, in was für einer toxischen Beziehung ich mich befinde, und noch länger, bis es mir gelang, mich davon zu lösen."

Ben nimmt sie in den Arm. Sie wirft ihm einen dankbaren Blick zu. Er ist eigentlich nicht ihr Typ. Zumindest äußerlich nicht. Sie steht eher auf bärtige Männer. Doch Ben hat ihr gezeigt, dass es wichtigeres gibt als Äußerlichkeiten. Erst jetzt wird ihr bewusst, was sie an ihm so anziehend findet: Sein freundliches Wesen. Seinen Respekt, ihr gegenüber. Da kann Paul nicht mithalten, ganz egal, wie sexy er auch aussehen mag.
"Das Tückische bei solchen Sachen is', dass man's gar nich mitkriegt.", nickt Logan. Er versteht sehr gut, was Dora schildert. "Fühlst dich gut und bist schneller inner Abhängigkeit, als du gucken kannst. Miese Sache. Am Ende kannste nur hoffen, dass du wenigstens was draus gelernt hast." Logan leert sein letztes Bier für diesen Abend. Etwas in ihm sagt ihm, dass er es dabei belassen sollte. "Macht der Kerl dir noch Probleme oder biste vollkommen befreit von dem Arsch?", hakt er nach.
"Ne, der ist weg vom Fenster. Sitzt grad im Knast wegen einer anderen Sache. Da drin kann er gerne versauen." Dora ballt ihre Faust. Trotzdem freut es sie, dass Logan Verständnis zeigt.
"I see.", nickt er. Beinahe beunruhigend viele Parallelen sieht er in ihrer Erzählung - obwohl die Situation eine ganz andere ist. Doch die Gefühlslage kennt er nur zu gut. "Hattest Verfolgungswahn wegen dem Mistkerl?"
Dora nickt still. "Ich wäre nicht die erste Frau, die einem eifersüchtigen Mistkerl zum Opfer fällt. Zum Glück kam es nie so weit, da er vorher im Knast landete. Dass er meine jetzige Wohnadresse oder Handynummer auch gar nicht kennt, ist ebenfalls ein Pluspunkt."
"Rite." Die junge Frau hat Glück gehabt. Mehr als manch andere. "Und jetzt haste den da. Wenn der dir mal Ärger macht, sag bescheid.", zwinkert er. "Und wenn sie dir Ärger macht,", er wendet sich an Ben, "lauf so schnell du kannst. Gegen starke Frauen kannste nix machen."
Ben muss lachen. Dass dieser Scherz ausgerechnet von Logan kam, war so unerwartet, da konnte er einfach nicht anders. Offenbar steckt doch noch mehr in dem Burschen als nur Alkohol und Trauma.

(in Zusammenarbeit mit @Murloc )


Dora und Ben gehen nach >>> Del Sol Valley Nr. 5 - Château LeBeau
Logan >>> San Myshuno 12 - Jazz Club


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