Evergreen Harbor Nr. 13 - Familie Watanabe

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15.04.2023 12:03 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:44)
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Hausmeister

Keito, Yuna - letzter Post

Charaktere: Yuna, Keito
Geschichtsstrang: Mehr Sicherheit


Zuletzt hat Miyu sich zu einem großen Schritt durchgerungen. Yuna braucht wieder mehr Gefühl von Sicherheit. Terence ist zwar noch nicht wieder in Erscheinung getreten, aber allen sind seine Racheandrohungen präsent. Yunas Schreckensnacht geht somit nicht vorbei. Noch immer fürchtet sie sich jeden Abend vor dem todesähnlichen bleiernden Schlaf, durchlebt immer wieder neu ihre Angst vor einem Ende im Verschlag. Hinzu kommt noch die Fremdsteuerung, das Nicht-Gehen-Können … obwohl Yuna immer noch glaubt, vom guten Teil besetzt gewesen zu sein. Aber Kontrollverlust vermittelt immer auch Ohnmacht.

Die Beziehung zu Keito ist belastet … auch wenn er nichts für seinen Vater kann. Seine zuweilen impulsive Art versetzt Yuna jetzt mehr in Schreck als früher, erinnert immer auch ein wenig an Terence. Wäre da nicht auch die liebevolle Seite, die er von seiner Mutter geerbt hat, käme Yuna nicht mehr mit ihm klar. Miyu und Jack haben lange mit Yuna gesprochen, bevor er wieder abreiste, was ihr helfen kann. Und dann war die Idee geboren: Yuna muss nicht erst selber alles Geld verdienen … Ihre Eltern sponserten den Rest für ein Moped, damit sie unabhängig sein und auch bei Bedarf schnell fliehen kann. Yuna ist wahnsinnig glücklich und fühlt sich tatsächlich erleichtert. Sie habe die besten Eltern hatte sie beiden heulend umarmend gesagt. So viel Glück im ganzen Unglück nimmt sie nicht als selbstverständlich. Egal, was sie ihr auch manchmal zumuteten. Es spielt im Moment keine Rolle.

Heute Nacht will Yuna nicht schlafen. Keito hat ihr bei der Auswahl einer Maschine geholfen. Sie wollen eine Spritztour machen. Miyu wird beide vom Unterricht Morgen befreien, sollte es Yuna helfen, die Nacht durchzumachen statt zu schlafen. Ihr bleibt keine andere Wahl. Yunas seelisches Wohlbefinden geht vor.

Die Teens haben sich unten vor der Haustür getroffen. Die Maschinen stehen bereit. Keito ist zurückhaltender, seit er weiß, dass Yuna die Nächte wegen seinem Vater durchleidet: „Hej Yuna, ich freue mich so für dich. Das wird wunderbar, jetzt mit deiner eigenen Maschine …“, natürlich hätte er sie lieber nah an sich auf seiner gehabt. Aber so ist die Lage. „Lass uns wieder durch die Nacht rasen, vielleicht machen wir irgendwo noch Halt …“ Keito verzieht schmerzlich das Gesicht. Sie steht so fern. Er tritt doch näher, umarmt sie zart: „Kannst du irgendwann vergessen, wer mein Vater ist? Wir können auch einfach nur Freunde sein. Ich möchte meine mutige Yuna zurück und verzeih‘, wenn es manchmal zu ruppig aus mir bricht. Das will ich doch nicht. Ich hätte dich letztens auch nicht so anfahren sollen.“ Yuna blickt lächelnd zu ihm hoch. Er hat tatsächlich wahr gemacht, sich die Haare wachsen zu lassen. Er kämmt sie nicht mehr nach hinten im Nacken mit Gel fest. Sie fallen locker um seine Ohren, waren vorher schon gar nicht so kurz. Das sieht man erst jetzt.



Yuna streicht Keito sacht eine Strähne aus der Stirn: „Fühlt sich besser an, finde ich. Steht dir …“, sie seufzt, hält in der Bewegung inne. „Mein Kopf weiß, dass dich keine Schuld trifft … aber ich brauche Zeit und einfach nur … im Moment einen guten Freund.“ Keito nickt stumm mit etwas traurigen Augen, bevor er sich zusammenreißt und fröhlicher verkündet als ihm zumute ist: „Zum Festival fahren wir mit unseren Maschinen oder? Sagen wir noch den anderen Bescheid, die mit dem Zug fahren?“ Yuna zückt schon das Handy: „Machen wir's doch gleich. Ich schreib Buzz, Bea und Lashawn, dass wir uns dort treffen.“ Geschwind tippt Yuna eine Notiz ein: „Hallo ihr drei. Bin jetzt glückliche Besitzerin eines Mopeds. Keito und ich kommen mit unseren Maschinen direkt zum Festival. Smile und Grüße von Keito und Yuna.“ Sie steckt ihr Handy wieder weg: „Wir hätten zwei mitnehmen können, aber wir sind jetzt zu fünft. Das wäre blöd, wenn nur einer Zug fährt, oder, Keito?“ Er grinst: „Hätten wir einen Beiwagen, hätten wir auch das geschafft!“ Dann wird er nachdenklich: „Vielleicht kann man einen leihen …“

Yuna zückt erneut das Handy: „Oder wollt ihr mit uns mitfahren? Dann leihen wir auch einen Beiwagen. Schreibt einfach, was ihr denkt.“ Jetzt grinst Yuna ein bisschen: „Meinst du Lashawn würde einsteigen?“ Keito schüttelt verneinend den Kopf: „Ich glaube eher nicht und dann wird Buzz auch nicht fahren, sondern Lashawn begleiten. Aber wir haben es zumindest angeboten. Jetzt lass uns aber fahren ...“



Keito und Yuna schwingen sich auf ihre Mopeds: „Bist du bereit? Wer als erstes am Hafen ist?“ Yuna reizt Keito zu einer Wettfahrt. Ok, sie ist auf Geschwindigkeitsrausch aus. „Dann lieber Richtung Brindeltoner Landstraße und danach am Ufer weiter nach Windenburg …“ Sie soll ihren Spaß haben und alles, was sie braucht, um wieder mehr ins Leben zurückzukehren …, aber Keito möchte auch einen sicheren Weg.
Wer weiß, was … vielleicht noch in ihr steckt. Er hat sie in dieser merkwürdigen Trance erlebt … in dem Haus und dann dieses merkwürdige Schlafverhalten. Miyu hatte ihn eine Nacht hinzugerufen als sie an Yunas Bett wachte. Der Anblick war schauerlich. Sie lag da wie tot. Kaum ein Atem zu spüren. Ärzte konnten bisher nichts finden. Miyu verlangte Erklärungen, ließ sich wieder und wieder diesen Vorgang berichten. Aber er konnte auch nur erzählen, was er an der Haustür sah und dass oben wohl auch noch etwas geschah mit einer Hand wie Nouki verkündete.

Sie rasen am Wasser entlang. „Yeeeeaaaahhhhhhh ….“, schreit Yuna laut in den Wind, der ihr Haar zerzaust. Sie kann gerade keine Kopfbedeckung ertragen. Keito hat seine aus Solidarität auch weggelassen. Wohl fühlt er sich nicht dabei. Heute Nacht gilt aber … Alles was Yuna braucht!
Sie touren noch ein paar Stunden durch die Gegend. Yuna gewinnt heute jede Wettfahrt. Ihr ist völlig klar, dass er sie auch alle gewinnen lässt. Egal. Sie fühlt sich entfesselt wie befreit zugleich, auch wenn das sicher noch nicht reicht bis zur nächsten Nacht.



Sie halten zuletzt vorm …

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15.04.2023 13:01 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:43)
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Hausmeister

Miyu - letzter Post
Yuna - letzter Post

Charakter: Miyu & Yuna
Geschichtsstrang: Nightmares


Miyu hätte Yuna so gerne gesagt, dass sie einer Lösung nähergekommen wäre, aber es gab nicht wirklich Hoffnungsschimmer nach dem Treffen mit Lilly. Die Beziehung hat sich zumindest wieder gebessert und sie wird in der Schule für ein Konzert auftreten. Einfach weitermachen als wenn die Schule Morgen noch steht.

Von diesem Adam erwartet Miyu noch nicht viel. Er ist in eigenem Interesse unterwegs. Fraglich, ob ihn das Wohl einiger Teens interessiert. Aber Miyu muss sich an den winzigsten Strohhalm klammern. Ihr bleibt nicht anderes. Sie ist schon fast die Treppe zur Wohnung hoch als sie spürt, dass irgendwas … nicht stimmt. Etwas fehlt … Miyu dreht sich auf der mittleren Stufe langsam um, fürchtend, dass ihr Unterbewusstes aus dem Augenwinkel genau d a s wahrgenommen, was jetzt ins Bewusstsein langsam einsickert … Yunas Maschine ist weg. Miyu bekommt Atemnot, sie kippt fast nach hinten über, landet mit dem Hinterteil auf dem nächsten Absatz, kann sich gerade noch am Geländer festhalten, um nicht die Treppe runterzustürzen. Ihr Luftholen ist mehr ein verzweifeltes Japsen zwischen Weinen und Klagen.

Minutenlang sitzt Miyu so da, den Kopf vornüber zwischen die Knie gebeugt, um das elende Schwindelgefühl vom Hyperventilieren abzumildern.

Ein kleiner Lichtstreifen macht sich plötzlich in Miyus Gedanken breit. Vielleicht wurde das Moped gestohlen und Yuna liegt oben im Bett. Von einem Adrenalinstoß gepeitscht schnellt Miyu hoch und die letzten Stufen hinauf in Yunas Zimmer … nur um erneut zusammenzubrechen. Yuna ist weg! Das Bett unbenutzt. Miyu fällt in sich zusammen …



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Ort: Forgotten Hollow Nr. 3 - Villa Victoria






„Ich bin zurück …“



„Sie ahnen nichts …“



„Sie kommen nie dahinter … “



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Ort: Evergreen Harbor Nr. 10 / Conifere Station – Appartement der Familie Watanabe

Miyu hört endlich die Wohnungstür klappen. Stunden später … „Mum?“ Yuna setzt sich zu Miyu und erklärt sanftmütig: „Hej, ich musste nur mal eben … frische Luft schnappen …“ Miyu schnappt gleich über: „Frische Luft …?“, brüllt sie. „Nur mal eben …? Weißt du wie spät das ist? Du hast überhaupt nicht Bescheid gesagt. Ich vergehe hier vor Sorge und du gehst nicht einmal ans Handy …“


„Jetzt mal halblang, jaaaa …!“, keift Yuna zurück. „Was hängst du jetzt überhaupt ständig in meinem Zimmer rum? Geht’s noch? Ich hasse es, wie du neuerdings über meinen Schlaf zu wachen versuchts. Das geht mir ... auf den Geist!“

Miyu guckt erbost. Aha, schon die Zweite die mich binnen eines Tages hasst. Ihr Geduldfaden ist mittlerweile seidenraupenfadendünn: „Was ist denn in dich gefahren, Yuna?“

„In mich gefahren?“, schreit die zurück. „Gar nichts! Gar nichts ist in mich gefahren. Nichts, nein! Halt die Klappe! Schweig!“


Miyu ist geschockt. So kennt sie ihre Tochter nicht. Und sie kann auch heute nicht mehr … Sie verlässt Yunas Zimmer mit den fuchtigen Worten: „Wir reden Morgen weiter, wenn wir ausgeschlafener sind.“

„Klar Morgen!“, lächelt Yuna böse hinterher …


Yuna - Nächster Post


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15.04.2023 13:45 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:41)
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Hausmeister

Charakter: Miyu & Yuna
Titel: Nightmares / Yunas Schlaf


Yuna ist heute Morgen zum Open Air Konzert abgerauscht. Miyu hofft, dass ihr der Ausflug guttut. Gleichzeitig ist sie in Sorge. Keito wird schon leicht vorsichtig wegen dieser nächtlichen Kälte … Und jetzt noch diese Nacht … in der Yuna einfach fort war. Sie ist nicht wie … ausgewechselt aber zeitweilig bricht sich nun auch tags etwas Unberechenbares bahn. Sie war vorhin beim Frühstück fast wie … immer. Nur unterschwellig schien etwas zu lodern, kaum zu merken am Blickwechsel. Sie hatte noch immer nicht erzählt, wo sie die Nacht war.

Miyu räumt in sich gekehrt die Reste vom Frühstück weg. Wie soll es weitergehen? Die Kids sind jetzt alle unterwegs auf dem Konzert. Miyu kann nur warten, ob Lilly sich nochmal meldet wegen diesem Adam. Wo hat sie eigentlich ihr Handy? Auf dem Nachttischchen vielleicht gelassen? Miyu sucht ihr Schlafzimmer auf. Der Shibu winselt hinterher. Er merkt was von der Stimmungsänderung im Hause Watanabe. Das Zimmer von Yuna betritt Miyu nicht mehr, seitdem ihre Tochter sich erbost verbeten hat, dass ihre Mum weiter über ihren Schlaf zu wache …

Miyu könnte schon wieder darüber heulen wie ablehnend Yuna auf einmal gewesen war. Nicht dass Teenager das zuweilen nicht wären, aber Yuna nie zuvor in dieser Art und Weise. Ah, das Handy! Miyu setzt sich aufs Bett und checkt die Nachrichten. Oh, eine von Lilly:



Mhm, der Adam hat eine Idee wegen Yuna? Hoffnung keimt wieder in Miyu auf. Der Strohhalm, nach dem sie greift. Sie hat keinen anderen. Adam will Yuna sehen? Schlafend? Und natürlich auch Vero. Wie soll Miyu jetzt antworten? Sie tippt einfach los:
„Vielen lieben Dank, Lilly, für deine Nachricht.
Es freut mich, dass es zumindest eine Idee gibt, was mit meiner Tochter los sein könnte. Es sind leider jetzt fast alle Schüler zu einem Open Air Konzert unterwegs – auch Yuna. Sie ist heute Morgen abgereist. Das Treffen in der Schule mit Vero muss wohl nach dem Festival stattfinden und …“


Miyu hält inne. Soll sie erwähnen, dass Yuna gegebenenfalls nicht mehr … kooperativ ist? Sie ist nicht mehr bereit über das Geisterhaus zu reden, hat richtig erbost Miyu in die Schranken gewiesen. ‚Es gäbe nichts! Kein Problem! Alles gut!‘ Aber wenn sie schläft … könnten sie ja nochmal schauen, wenn Adam da wäre. Yuna merkt es dann doch nicht. Miyu wird ihrer Tochter besser nicht von Adam erzählen. Er soll einfach kommen … in der Nacht, nach dem Open Air Konzert …

„… auch die persönliche Diagnose bei Yuna.“, endet sie ohne weitere Erklärung den Satz zu Yunas weiter Lage. Vielleicht ist die ja nach dem Festival etwas entspannter. War ja viel zuletzt zu verdauen. Sicher einfach zu viel Stress die letzte Zeit, versucht Miyu sich zu beruhigen.

„Kannst du mir schon mehr zu Adams Theorie sagen, Lilly? Freundliche Grüße, Miyu.“ Vielleicht könnte sie sich dann auch schon ein bisschen mehr mit dem Hintergrund beschäftigen, was nachlesen … Auf diesen Adam wird Miyu jetzt recht neugierig, was er wohl wissen könnte zur Sache … Und auch diese Werwolfgeschichte mit Vero beschäftig Miyu noch weiter. Was ist dem Mädchen wirklich geschehen? Hoffentlich geht es ihr besser und der Vater hat noch ein Einsehen mit Shane, wünscht sich Miyu.


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15.04.2023 14:53 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:41)
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Hausmeister

Charakter: Miyu
Titel: Nightmares / Yunas Schlaf


Lilly hat tatsächlich nochmal weitere Informationen zu Adams Idee über Yunas nächtliches Problem geschickt. Jetzt kann sich Miyu wenigsten gedanklich beschäftigen und vorbereiten als untätig herumzusitzen und ohnmächtig zu warten, was weiter passiert. Das liegt ihr einfach nicht. Miyu ließt Lillys Nachricht aufmerksam durch. Das entwickelt sich ja vielleicht doch noch zu dem richtigen Weg zeig …



Ah, Viola ist auch auf dem Festival. Wahrscheinlich die halbe Schule … Ja es wird hoffentlich allen gut tun. Miyu guckt die von Lilly vorgeschlagenen Termine für ein Treffen durch. Ja, das passt. Es muss passen. Es ist wichtig.
Miyu schaut sich die eingescannte Seite an. Das Buch sieht alt aus, sehr vergilbt. Wie alt mögen Nebeljägers sein? Sie haben wahrscheinlich eine uralte Bibliothek mit noch mehr so kostbaren Schätzen darin. Miyu ist fasziniert. Das wird immer interessanter mit Lilly. Was man wohl alles weiß und erlebt, so über die Zeitendauer? Wie kurz muss ihnen das Leben der normal Sterblichen vorkommen?

Einen Nachtalb, einen Mahr vermutet Adam also. Miyu liest sich die Seite zu Ende durch. Ja, von ihnen hörte Miyu schon. Sie geistern durch die Mythen vieler Kulturen. Auch im englischen Wort für Albtraum steckt es noch drin … ‚Nightmares‘! Jack befasst sich in seiner Erforschung verschiedener Kulturen auch damit, aber sie kann ihn nicht schon wieder herholen. Senden sollte sie ihm aber die Informationen.


Miyu ist auf der einen Seite erleichtert, sich mit einer Idee auseinandersetzen zu können, was Yuna befallen haben könnte. Auch die Symptome könnten stimmen, so wie ihre Tochter anfänglich ihren Zustand im Verschlag beschrieb - Momente höchster Todesangst verbunden mit Atemnot und nahezu Atemstillstand. Auch der totenähnliche Schlaf trifft zu … Auf der anderen Seite aber fragt Miyu sich wie man so einem Wesen beikommen soll. Ist es real? Eigentlich ist ein Nachtalb doch nur eine mythologische Beschreibung für einen Zustand und keine tatsächlich greifbare Kreatur, oder? Man stelle sich nur mal vor, ein Mahr spricht als neuer Schüler an ihrer Schule vor, möchte sich einschreiben und lernt Mathematik und Simlisch … Miyu lacht etwas sarkastisch auf. Ach, hallo, ich kann noch Späße machen, wie? Na, dann ist ja alles bestens!

Mhm, Miyu liest nochmal alles durch. Hat sie was übersehen? Erklärt irgendwas das auch zeitweilig nun tagsüber auftretende Verhalten von Yuna, ihre merkwürdig patzige Ablehnung, sich weiter zu befassen? Und was ist … mit diesem Geist, der Yuna im Spukhaus durchdrang … neben möglicherweise einem zweiten, der einen anderen befiel? Und dann der Wolf … und noch Terence und … und … und … ein Mahr, der sich auch noch dazu gesellt? Sie blickt hoch. Miyu kennt das Abrisshaus aus ihrer Zeit als Stadtplanerin wie auch noch früher als Aktivistin. Sie war nie drin. Selbst die Besetzerszene wollte da nie rein. Es rankten sich zu viele Geschichten um diese Bruchbude. Und ausgerechnet da fand Terence Raum für sein perfides Vorhaben … und eine Gruppe Teens erlaubte sich einen dummen Spaß mit … Nebenwirkung. Miyu lässt die Hand mit dem Handy in den Schoß sinken. In ihr reift ein Plan. Sie bekommt eine Ahnung, wo Yuna die Nacht frische Luft geschnappt haben könnte …

Das Haus steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Lillys. Was wissen die Nebeljäger eigentlich darüber? Hat je ein Stadtplaner sie jemals danach gefragt? Es wurde sich nie getraut, es abzureißen, was über diese lange Zeit sehr verwunderlich ist … für ein holzverschaltes Wohnhaus. Vielleicht sollte Miyu es sich mal ansehen? Vielleicht … wäre es genau das richtige Projekt für den neuen Kurs Bauhaus nach Umzug der Schule?
Zuerst scheibt Miyu Jack eine Nachricht, fasst alles zusammen, was sie an Informationen und Gedanken dazu hat. „… und bitte Jack, wenn du auch irgendeine Idee hast, schreib mir dazu. Alles Liebe, Miyu und pass auf dich auf!“ Ganz ungefährlich ist seine Arbeit auch nicht, fällt ihr ein. Sie waren auf seinen Forschungsreisen schon auf einige Ungereimtheiten und mächtige Probleme gestoßen …

Nun noch Lilly: „Die Lektüre, die du sandtest, Lilly war sehr hilfreich. Ich las sie mit großem Interesse durch und es könnte Einiges dafür sprechen …“, Einiges, noch nicht alles, „… und ich bin auf ein Zusammentreffen mit Adam sehr gespannt. Ich mache die Termine, die du angeboten hast passend. Sucht euch einen aus. Ach, und Lilly … wisst ihr was über das alte Haus neben euch? Das von der Spuknacht? Wäre vielleicht auch nützliches Wissen in der Sache … Liebe Grüße, Miyu.“

Miyu steckt das Handy weg und blickt zum kleinen Familienhund. Der Shiba hat sie die ganze Zeit aufmerksam beobachtet als hätte er eine Ahnung davon, dass etwas Schwermütiges im Hause Watanabe vor sich ginge. Miyu nimmt das Fellknäul hoch und wiegt es in den Armen. Tröstlich so einen warmen Pelz zu spüren, während Miyu überlegt, was als nächstes zu tun ist …


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15.04.2023 15:19 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:40)
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Hausmeister

Charakter: Miyu
Titel: Nightmares / Yunas Schlaf


Oh, Herr Nebeljäger antwortet auf Miyus Nachfrage nach dem Geisterhaus und seiner Geschichte und Hintergründe. Miyu ist erstaunt. Sie ist ihm noch nie persönlich begegnet. Sicher Lillys Einfluss. Er soll nicht so umgänglich sein, wird unter vorgehaltener Hand geraunt. Lotta hat nichts dergleichen erwähnt. Ob die ihm schon mal persönlich begegnet ist? Aber Lotta denkt sich manchmal auch nicht so viel …

Miyu sitzt gerade gemütlich bei einem Tee, während sie die Neuigkeiten liest. Gerade tut es ihr gut, dass kein Schulbetreib ist. Als wäre Open-Air für Lehrer und Rektoren erfunden worden. Für das große Ereignis gab es extra Feiertage. Eine wunderbare Verschnaufpause vor den nächsten alltäglichen Querelen und Quälereien an der Schule. Miyu nimmt noch einen Schluck aus der großen Tasse … Ahhhh. Und nachher ein bisschen Begonien pflegen …
Sie blickt wieder aufs Handy:


„Hier ist Viktor, Lillys Gefährte. Sie bat mich um die Informationen zur Spukvilla. Es ist nun 190 Jahre her, als eine Familie dort einzog: Eine Vampirin, ein Mensch und deren zwölfjähriger Sohn. Ich war damals in Violas Alter. Anfangs verlief alles gut, auch wenn man sich wunderte, warum sich die Vampirin mit einem Sterblichen einließ. Ein paar Jahre später begannen die Morde..."

Er beschreibt weiter, dass es zwei Hauptheorien gab: Eine, dass der Mann kein normaler Mensch war sondern ein Magier, der seine Aura tarnen konnte. Oder alternativ, dass die Frau mit einem Magier fremd ging. Und der Junge als instabiler Hybrid die Morde beging, weil er einfach nicht ganz richtig im Kopf sei. Die zweite, dass der Junge tatsächlich ein halbblütiger Vampir ist, ohne Magierblut. Und dass es eine Kraft von außen gewesen sein soll, die ihn steuerte. Auch, dass die Morde erst endeten, als der Junge und seine Familie tot waren, verschweigt er nicht. Er fügt am Ende noch hinzu:

„Wir wissen nun, dass die zweite Theorie wohl die richtige ist, durch die Ereignisse in der Gruselvilla. Auch dort wurde ein Schüler von dem Geist übernommen für eine Weile. Ich weiß nur nicht wer, da Viola keine Namen nannte.“

Mhm? Miyu schaut auf. Kein Wunder, dass sich niemand mit Baumaßnahmen an die alte Villa traut! Sie verwirft augenblicklich das Bauhaushausprojekt für die Schule. Morde?! Umps! Sie nimmt schnell noch einen Schluck Tee zur Beruhigung.

Miyu versucht logisch ans Unwirkliche heranzugehen … und verzettelt sich! Sie muss auf Adam warten, es hilft alles nichts!

Sie sendet noch einen freundlichen Dank an Familie Nebenjäger für die weiteren Informationen und leert ihre Tasse Tee.


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15.04.2023 16:09 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:39)
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Hausmeister

Charakter: Miyu
Titel: Nachdenklich


Miyu ist frühmorgens mit dem Shiba Inu in Evergreen Habor unterwegs. Die Sonne lächelt mild auf die beiden herab. Der Morgen wirkt so friedlich. Rektorin Watanabe genießt die schulfreien Tage – mehr als sie sich je zuvor eingestehen mochte.

Der Schulalltag an dieser Schule ist anders als sie es sich vor Dienstantritt vorgestellt hatte, härter als vermutet. Die letzten Tage hatten auch bei ihr ihren Tribut an Kraft und Energie gefordert. Miyu denkt an diese Blutspuren, die ihren ganzen Tisch nun zieren. Er ist gebeizt und nicht lackiert. Das Blut ist tief in die Holzmaserung eingesickert … wie Veros Worte. Man müsste die ganze obere Schicht abschleifen lassen …



Herr Engels hatte ihren Anruf bisher auch völlig ignoriert. Miyu hatte zuletzt bei neuerlichem Anrufversuch begriffen, dass er der Schule lediglich die Nummer seiner Werkstatt hinterlassen hat. Sie ist bei einem Anrufbeantworter mit entsprechender Bandansage gelandet und hat dann einfach wieder aufgelegt. Es gab nach dieser Erkenntnis nichts mehr zu sagen von ihrer Seite.

So etwas geht nicht, das verstößt gegen Schulregeln. Sie hatte also zufällig Glück gehabt, Veros Vater sofort zu erreichen als seine Tochter geschwächt in Ohnmacht fiel. Eltern sollten im Notfall unmittelbarer erreichbar sein, … stand zumindest schon in der Verordnung ihres Vorgängers. Das hätte Miyu von Herrn Engels nicht erwartet. Aber dann passt vielleicht doch insgesamt sein Auftreten, kaum zuzuhören im Krankenzimmer und nicht weiter auf ihre Rückrufbitte zu reagieren. Wie soll man eine Schule leiten, wenn selbst Eltern schon gegen alles schießen? Miyu erwartet nicht mehr, dass Vero sich noch für ihr Handeln verantworten wird, wenn selbst der Vater schon kaum ausreichend Form wahrt. Jede weitere Klärung wäre da sinnlos …



Vor dem Herbstsemester muss Miyu wirklich in sich gehen, wie es weitergehen soll … Der Shiba zurrt an der Leine. Er hat etwas entdeckt, dass er beschnüffeln will. Miyu geht ein Stück mit zu einem Busch, lässt ihn gewähren bis er weitergehen mag. Sie krault im kurz gedankenverloren übers Köpfchen als sie bemerkt, dass etwas auf ihrem Handy eingeht … Sie zückt das Teil.
Yuna hat früh am Morgen geschrieben? Auf einem Festival?
Miyu wird es etwas eiskalt … Sie setzt sich lieber auf die nächste Parkbank, um in Ruhe zu lesen, warum Yuna frühmorgens schreibt …statt anzurufen. Sie muss doch wissen, dass ihre Mum schon wach ist.



„Liebe Mum! Ich weiß nicht genau, was geschah. Ein Wolf war da letzte Nacht … aber ein guter, glaub ich. Nicht so einer wie bei Vero … Mir war warm heute Morgen als ich aufgewacht bin. Das Tier hat mich irgendwie bewacht … Ich erzähle dir mehr, wenn ich zurück bin. Nur dass du weißt … Es geht mir wieder gut. Tut mir leid, wie ich dich zuletzt oft böse angeranzt habe. Das ist vorbei. Hab dich lieb, Mum! Liebe Grüße Yuna 💖!“
Der Shibu schnuffelt eifrig um die Parkbank herum, als gäbe es da etwas zu finden. Miyu hingegen sitzt dort leichenblass. Sie muss die Nachricht erst verdauen. Noch ein Wolf? … … … …

Lotta hat einen Wolf! Sie ist auch auf dem Festival, weiß Miyu. Mit Elani! Es ist ein sonderbares Tier mit sonderbarem Namen. Böser … der ein Guter ist? Miyu lacht kurz trocken auf. Vielleicht! Sie muss Lotta danach fragen, aber nicht während des Festivals. Sie will sie nicht stören oder aufregen. Wenn Yuna schreibt, sie sei … ‚erlöst‘, will Miyu es erst mal so glauben und froh darüber sein, wenn es sich tatsächlich so verhalten sollte …
So in Ordnung ist die Welt aber nicht spürt Miyu. Yuna hätte sie sonst angerufen, statt zu schreiben. Sie wollte Nachfragen ihrer Mum vermeiden ... Miyu wird ihre Tochter jetzt auch nicht weiter stören. Sie kann im Moment alles nur hinnehmen wie es ist …

Eine Weile sitzt Miyu noch dort. Ihre Gedanken kreisen um … zwei Wölfe, Spukgestalten, Vero, Herr Engels, Adam … Yuna … und Terence. Sie hat auch noch einen Auftrag von Lilly …. Miyu schreibt ihr geschwind: „Liebe Lilly, Yuna scheint von einem Apltraum … ‚befreit‘ worden zu sein. Von was genau und wie das geschehen konnte … weiß ich nicht wirklich. Ich glaube, Lottas Wolf hat damit zu tun. Wie auch immer! Adam müsste jetzt nicht mehr nach Yuna sehen, denke ich. Und … bei Herrn Engels bin ich wohl nicht die richtige Botschafterin. Er reagiert leider nicht auf meine Kontakt- und Klärungsversuche. Aber ich kann dir sicher die Nummer seiner Werkstatt weitergeben. Die ist ja öffentlich. Dort kann dieser Adam ihn bestimmt erreichen. Liebe Grüße Miyu.“ Na, so verstößt man zumindest als Rektorin nicht gegen Datenschutzgesetzte. Wie … praktisch!



Ja, Miyu muss bis zum Herbstsemester Einiges abwägen … auch, was sie Yuna noch weiter zumuten kann … in ihrer Rolle als Schülerin an dieser Schule … Rektorin Watanabe erhebt sich und geht nachdenklich mit dem Shiba weiter am Hafenbecken von Green Habor spazieren.

Miyu - Nächster Post


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