San Myshuno Gemeindekirche (Evergreen Harbor Nr. 11)

25.04.2023 00:53 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2023 12:29)
#1
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Plot-Stratege











Steht im Save in Evergreen Harbor Nr. 11, ist IC aber in San Myshuno.


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16.01.2024 09:51 (zuletzt bearbeitet: 16.01.2024 10:05)
#2
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Drama-Aspirant

Kurt und Bea kommen von >>> Brindelton Bay - BBH


Charaktere: Kurt, Bea
Geschichtsstrang: Wer glaubt, wird selig



Andächtig betrachtet Kurt das Gebäude, vor dem er steht. In der frühabendlichen Dunkelheit des Winters ragt der breit angesetzte Glockenturm klobig aus dem Boden und wirkt eher trist, als einladend. Doch Kurt mag diese Kirche. Ihre augenscheinliche Schlichtheit ist es, die ihn berührt. Sie ist ein Bindeglied zwischen zwei architektonischen Epochen und damit ein Mahnmal des Wandels der Zeit.
In friedvollen Gedanken versunken, bemerkter nicht, dass seine Verabredung hinter ihm erscheint.



Bea entdeckt Kurt schnell in der Nähe. "Hi!", sagt sie lächelnd. Sie möchte ihm die Freude nicht nehmen, und so verheimlicht sie, dass sie die Kirche bereits kennt. Schon mit Lashawn war sie schon einmal hier.
"Bea."trice - ein so wunderschöner Name sollte ausgesprochen werden. Mit einer warmen Umarmung begrüßt der Hybrid seine Freundin. "Danke, dass du her gekommen bist." Ihm ist bewusst, dass die junge Meerfrau sich nicht sonderlich für Kirchen interessiert, umso erfreuter ist er darüber, dass sie seiner Einladung trotzdem gefolgt ist. "Ich möchte dir etwas zeigen."
"Sehr gerne!", antwortet die Meerfrau. Eine gewisse Neugier gibt es dann doch. Vielleicht gibt es ja noch mehr hier zu sehen, das sie noch nicht kennt.



Während sie Kurt folgt, lässt sie ihre Gedanken schweifen. Mit der christlichen Religion kann sie nichts anfangen. In Sulani gibt es verschiedene Götter. Der Halbgott Māui, dessen Geschichten sie gerne erzählt, ist nur einer davon. Doch von einem kulturellem Standpunkt aus findet sie durchaus interessant, wie der Glaube die Leute beeinflusst, die daran teilhaben.
"Wusstest du, dass diese Kirche schon neunhundertachtzig Jahre alt ist?" Kurt spricht leise und voller Ehrfurcht, als sie im Inneren des Gebäudes stehen. "Ein Teil der Mauern wurde vor über sechzig Jahren restauriert, aber die Grundmauern standen schon vor den großen Kriegen. Während der Schlacht um die Häfen wurde die halbe Stadt zerstört, aber diese Kirche hat die Einschläge beinahe unbeschadet überstanden."



Überrascht über Kurts Wissen lässt Bea ihren Blick schweifen. Sie blickt nach oben, an die bemalte Decke. Die Architektur ist schon beeindruckend, vor allem wenn man das Alter des Gebäudes mit beachtet. "Der Glaube ist dir ziemlich wichtig, wenn du all diese Details kennst.", stellt sie fest. "Was verbindest du denn mit dem Glauben? Wie kam es dazu und was bedeutet das für dich?" Diese Fragen findet sie durchaus spannend.



Kurt lächelt selig, als er den Blick nach vorn an den Altar richtet. "Er gibt mir Kraft. Wenn ich mich einsam fühle. Er spendet Trost, wenn ich in Dunkelheit gefangen bin. Er war eine Weile alles, was ich hatte. Ich verdanke ihm mein Leben."
Zaghaft greift er nach Beas Hand und zieht sie zu einer der unbequem aussehenden Bänke, wo er sich mit geschlossenen Augen bekreuzigt, ehe er sich setzt. "Mein Vater ist kein guter Mann.", berichtet er, ohne seine Freundin anzusehen. "Die Zeit, die ich bei ihm verbrachte, war ...", vor dem geistigen Auge tut sich die künstliche Dunkelheit auf. Metallene Gitterstäbe begrenzen seinen Horizont. "... düster. Und beschämend. Ich betete jeden Tag, es möge ein Wunder geschehen. Ich hatte nichts und niemanden. Außer dem Herrn. Er war der Einzige, der mich hörte. Er trug mir auf, Geduld zu üben. Das tat ich. Und nun führe ich ein völlig neues Leben."



Tröstend legt Bea ihren Arm um Kurt. Sie kennt nicht jedes Detail seiner Vergangenheit, doch es ist deutlich, dass es nicht einfach für ihn war. "Magst du mir davon erzählen?", fragt sie, "Wer dein Vater war?"
Die kühle, blaue Hand legt sich auf die sonnengebräunte von Bea. Dankbar lächelt er sie an, schüttelt langsam den Kopf. "Er ist eine arme Seele. Ein Mann mit vielen Sorgen und Ängsten. Seine Entscheidungen verfolgen ihn so weit, dass er keinen Ausweg sieht, als sich selbst Macht vorzuspielen. Aber das alles ist nicht mehr wichtig."



Bea akzeptiert diese Entscheidung. "Ich kann mich an den meinen auch kaum noch erinnern.", sagt sie schließlich. "Nur noch bruchstückhaft. Ich erinnere mich daran, dass er oft streng war. Zu streng. Er verlangte immer viel, das ich ihm nicht immer bieten konnte. Aber er hatte auch gute Seiten. Er liebte es zu singen und zu tanzen. Ich glaube, das ist es auch, warum sich Mama damals in ihn verliebt hat."
"Auch wenn es nicht immer deutlich erkennbar ist, habe ich gelernt, dass jeder Mann, jede Frau und jedes Wesen Gutes, wie Schlechtes in sich trägt." Der Teenager wendet den Blick von dem Mädchen ab und wieder dem Altar zu. Zufriedenheit umspielt seine Gesichtszüge. "Es ist unser aller Aufgabe, nach dem Guten zu suchen und das Schlechte zu vergeben."



Lächelnd folgt die Meerfrau seinem Blick. "Wenn wir selber zeigen, dass es auch Gutes in der Welt gibt, ist das schon ein großer Schritt." Dazu muss sie auch nicht religiös sein.
Kurts Augen leuchten golden auf. In diesem Moment fühlt er sich Bea so nah, wie noch nie. Einige Minuten sitzen sie schweigend nebeneinander, bis er sich erhebt, erneut bekreuzigt und sie zu sich herauf zieht. "Komm, ich möchte dir noch einen anderen Ort zeigen."



>>> Bea und Kurt gehen nach >>> Newcrest (Gemeindekirche)


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