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Willow Creek Nr. 16 - Haus Darkholme
#11

<<< Gereon kommt von Windenburg Nr. 6 - Familie Jaspers (2) <<<
Charaktere: Gereon, Raven
Geschichtsstrang: Prävention
Beharrliches Schweigen erfüllt den kleinen Raum. Wie die Therapeutin selbst ist alles in ihrer Praxis in blau und weiß gehalten, so dass Gereon den Gedanken nicht loswird, von ihrer Präsenz vollkommen umhüllt zu sein. Vermutlich einer dieser Psychologietricks. Simpel, aber wirksam. '... als könne sie in einen rein gucken ...'
Der Lärm des Müllwagens dringt durch das geschlossene Fenster herein. Dumpf poltern die Vibrationen durch den Boden. Das Scheppern übertönt den stetig vor sich her tickenden Wecker auf dem kleinen Tisch, der neben Gereon aufgestellt ist. Einen Augenblick später entweicht Luft dem zischenden Monstrum, bevor es sich dröhnend die Straße weiter entlang schiebt und beim nächsten Haus die krachende Prozedur wiederholt.
"Möchtest du denn heute gar nichts sagen?", setzt Raven einen erneuten Versuch an. Dieser Junge beginnt, sie zu nerven. Nicht nur, dass er kaum spricht, auch seine Gedankenwelt bleibt ihr weitestgehend verschlossen. Noch immer kann sie sich nicht erklären, woran es liegt - normalerweise bereitet ihr das Gedankenlesen keine Probleme. Irgendetwas an diesem Jungen ist merkwürdig.
Gereon zuckt leicht mit einer Schulter. Das Fenster hinter sich, ist er gezwungen, in Ravens Richtung zu sehen. Man kann ihr nicht entkommen. Vielleicht sind diese Dinge gemeint, wenn über sie geredet wird. "Ich hab nicht viel erlebt.", bemerkt er monoton.
Haltung bewahrend, schlägt Raven ein Bein über das andere. "Wie oft gehst du auf die Ranch?"
"Ein bis zwei mal die Woche. Je nachdem, wie viel ich für die Schule machen muss."
"Und gefällt es dir dort?"
Ausdruckslos sieht er de Therapeutin an. Die Schultern ziehen betont langsam in den Nacken.
"Hast du den Eindruck, dass es etwas mit dir macht?", fragt sie unbeirrt weiter. Wenn der Junge so weiter macht, wird sie ihn schlagen müssen. Jemandem jedes einzelne Wort aus der Nase zu ziehen, ist das Lästigste an diesem Beruf.
"Es ... ist ... anstrengend?" Gereon versteht nicht, worauf sie hinaus will.
Kontrolliert ausatmend lässt Raven den Stift auf das Papier sinken. Ich hasse dieses Kind. "Gereon, ich bitte dich." Ihr Tonfall wirkt ungewohnt hart. Als Therapeutin muss sie zwar Geduld und Empathie aufbringen, doch auch sie ist nur eine Sim und das hier ähnelt mehr Zeitverschwendung, als einer Therapie. "Wir sitzen hier zusammen, damit ich dir helfen kann, dein Inneres zu ergründen. Erinnerst du dich?"
Den Kopf leicht geneigt, betrachtet er die Mimik seiner Gegenüber. Warum ist sie jetzt so? "Ja."
"Ich kann dir nur helfen, wenn du mir etwas von dir gibst. Verstehst du das?"
"Es war nicht meine Idee, jede Woche her zu kommen.", bemerkt er nüchtern.
Raven schnaubt so leise es ihr möglich ist. "Nein, das war meine. Weil ich mir Sorgen um dich mache."
"Warum?"
"Wir haben doch darüber gesprochen. Gemeinsam mit Herrn Karde." Ihre Stimme klingt überraschter, als beabsichtigt. "Würdest du mir zusammenfassen, worüber wir geredet haben?"
"Wozu? Wollen Sie mich testen?"
"Ich möchte wissen, ob du unsere Abmachung verstanden hast.", nickt sie zögerlich.
"Es gab keine Abmachung.", korrigiert Gereon ohne jegliche Veränderung in der Stimme. "Nur das Urteil von zwei Erwachsenen, dass mit mir etwas nicht stimmt."
"Wenigstens führen wir jetzt eine Unterhaltung.", stellt Raven scharf fest. "Würdest du dem Urteil zustimmen?"
"Nein."
"Und warum nicht?"
"Weil ich kein Problem damit habe, wie ich bin. Das Problem haben alle anderen."
"Du lachst nicht, du weinst nicht, bist nicht verärgert oder verängstigt. Begreifst du denn nicht, dass es nicht normal ist, nicht zu empfinden? "
"Blaue Haut und gelbe Augen sind auch nicht normal. Trotzdem werden Sie und ihr Sohn genau so angenommen. Warum darf ich nicht anders sein?"
Einen Augenblick stutzt Raven. "Das kannst du doch nicht vergleichen."
"Ich habe es gerade getan. Also kann ich es.", nickt Gereon
Raven seufzt, dieses Mal, ohne es zu verbergen. Als der Junge die Klappe gehalten hat, war er weniger unsympathisch. "Also gut. Beginnen wir ganz von vorn. Du bist sechzehn Jahre alt und hast in früher Kindheit mindestens ein Trauma erlebt. Eine Affektverflachung ist nicht von der Hand zu weisen und besonders in Kombination ist das gesundheitlich äußerst bedenklich. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, wird es dir früher oder später ernsthafte Probleme bereiten oder - was noch deutlich schlimmer wäre - du wirst Anderen ernsthafte Probleme bereiten. Das ist der Unterschied. Verstehst du das jetzt?" Offensiv fixiert sie ihren Patienten und sucht in seinem Gesicht nach einer Regung. Doch nichts passiert.
"Nein. Was soll das bedeuten?"
"Sims wie du werden zu Psychopathen." Ravens Stimme ist kühl und sachlich. Da der Junge keinerlei Empfindungen zu haben scheint, muss sie darauf keine Rücksicht nehmen. Eine gewagte These, doch nach den vergangenen Minuten ist sie durchaus gewillt, das Risiko einzugehen. "Sie morden, entführen, verstümmeln und vergewaltigen. Sie zerstören die Leben anderer, weil sie es nicht besser wissen oder wollen."
Ist es das? Ist er ein Psychopath? 'Was du stets für richtig oder falsch hieltest, musst du neu überdenken. Was ist schon richtig? Was ist falsch?' Frau Lakatos glaubt daran, dass bestimmte Dinge passieren müssen, damit andere Dinge folgen können, erinnert sich Gereon. Alles, was jemand tut, diene einem bestimmten Zweck - weder gut noch böse, aber er sorgt dafür, dass alles im Gleichgewicht bleibt.
Sollte das der Sinn sein? Seine Aufgabe in diesem Leben? '... eine höhere Kraft die dich zwingt, etwas Neues auszuprobieren.' "Dann ... geht es Ihnen gar nicht um mich." Gereon nickt verstehend. "Sondern um meine potentiellen Opfer. Sie betreiben Prävention." Noukis Vorschlag, eine Metzgerausbildung anzustreben - auch nur ein Versuch, eventuelle Gräueltaten zu vermeiden.
"Verärgert dich das?"
Er horcht in sich hinein. Es sollte ihn ärgern. Oder verletzen. Wieder einmal ist er es nicht wert, umsorgt zu werden. Es geht immer um die Anderen. Die vor ihm geschützt werden müssen. Er sollte aufgewühlt sein. Die Gedanken sind da. Aber Empfindungen kann er nicht spüren. "Nein.", sagt er. "Ich verstehe das."
>>> Gereon geht nach Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (4) >>>
#12

<<< Gereon kommt von Newcrest Nr. 13 - Waisenhaus Heimathafen (2) <<<
Charaktere: Gereon, Raven
Geschichtsstrang: Fortschritte und Variablen
Die Wunde an seinem Arm betrachtend sitzt Gereon auf dem Sessel in der Praxis. Die Therapeutin beobachtet ihn mit professionell-kühlem Ausdruck. "Was ist mit deinem Arm passiert?"
"Eins der Pferde hat mich gebissen."
"Oh, wieso das?"
"Ich war anscheinend zu unruhig beim Striegeln."
Ihre Braue beherrschend gibt Raven ein verstehendes "Hmmm" von sich. "Was hast du dabei empfunden?"
Gereon überlegt einen Moment. Der Schmerz der Quetschung hatte vehement angehalten, blieb aber erträglich. "Weiß nicht."[[File:1.png|none|fullsize]], zuckt er mit einer Schulter. "Es tat weh."
Raven neigt den Kopf und wechselt das überschlagende Bein. "Ich meine emotional."
Der Blick des Teenagers senkt sich nachdenklich. Er war überrascht, kann er sich erinnern. Vermutlich zählt das nicht. Aber sonst ... war da nichts. Schweigend sieht er auf, ins Gesicht der Therapeutin, die in sich hineinseufzend etwas auf ihrem Zettel notiert. "Na schön,", setzt sie zu einem erneuten Versuch an, "dann würde ich gern über deine Mutter reden."
Gereon schweigt, auf die Fragen wartend, die er vermutlich nicht beantworten kann.
"Erzähl mir von ihr.", fordert Raven mit wachsender Ungeduld.
"Naja,", Gereon zieht eine Schulter in den Nacken, "sie ist tot." Was soll er da erzählen? Er kennt sie doch im Grunde gar nicht.
"Laut den Unterlagen starb sie an einem gebrochenen Genick.", fasst Raven zusammen. "Aber woran erinnerst du dich?"
"An ... die Treppe, das Auto und ihre Augen." Er hatte Nouki bereits davon erzählt. Davor hatte er lange nicht darüber gesprochen. Warum kommt sie nicht zu ihm? Warum suchen ihn unzählige Fremde Seelen auf, aber die seiner eigenen Mutter bleibt fern?
"Sind das deine einzigen Erinnerungen an sie?"
Der Teenager nickt.
"Und weißt du noch, wie man euch gefunden hat?"
Er schüttelt den Kopf. "Nur aus Erzählungen."
"Du hast an ihrer Seite auf dem Boden gelegen und geschlafen. Ausgehungert, dehydriert, dreckig." Gespannt sucht Raven das Gesicht ihres Patienten nach Regungen ab. Nichts. "Den Untersuchungsergebnissen zufolge musst du beinahe zwei Tage allein gewesen sein. Mit ihr. Deiner toten Mutter."
Gereon hält dem Blick mühelos stand.
"Was denkst du darüber, wenn du so etwas hörst?"
"Dass ich offensichtlich die Situatuon nicht verstanden habe." Er antwortet vollkommen sachlich. "Ich war vier."
"Das ist doch eine furchtbar traurige Geschichte.", drängt Raven. "Eine Tragödie."
"Ja." Absolut gar nichts.
"Lässt dich das völlig kalt?"
Gereon zieht die Schultern in den Nacken. Was erwartet sie von ihm? Dieser Teil seiner Geschichte ist lange her und für ihn ein gewohnter Abschnitt seines Lebens. "Es ist doch besser, weiter zu machen, als in der Vergangenheit festzuhängen.", denkt er laut. "Das sagen alle."
Raven neigt interessiert Kopf. "Dann ist es eine bewusste Entscheidung deinerseits, nichts zu empfinden - den Tod deiner Mutter betreffend?"
"Das sage ich nicht." Ist es das? "Ich verstehe nur nicht, warum ich unbedingt traurig sein soll."
"Das sollst du nicht." Es ist zum Verzweifeln. Der Bengel versteht rein gar nichts. "Es geht darum, irgendetwas zu fühlen. Das muss nicht zwangsläufig Trauer sein."
Einen Moment überlegt Gereon, es ihr zu sagen. Er fühlt doch Dinge. Da sind Emotionen. Nur eben nicht seine eigenen. Den Drang herunterwürgend, schweigt er. Sie würde ihm nur irgendwelche Medikamente verschreiben und wilde Diagnosen andichten. Schizophrenie oder dergleichen. Wenn sie ihn doch nur sein ließen, wie er ist.
"So kommen wir nicht weiter." Raven drückt mit dem Daumen auf ihren Kugelschreiber, der klickend die Mine freigibt. "Ich würde dir gern einen Vorschlag unterbreiten." Sie notiert einige Worte, bevor sie, die Hände übereinander legend, aufsieht. "In Del Sol Valley gibt es ein Theater für Hobbyschauspieler. Dort werden unterschiedliche Varianten des Theaterspiels geprobt und aufgeführt. Ich denke, es könnte dir helfen, dich dort anzumelden."
"Jetzt soll ich schauspielen?" Gereon versteht nicht, was sie mit diesen Dingen bezweckt. Warum will sie unbedingt seine Freizeit mit Aktivitäten füllen? Was für eine Art Therapeutin ist sie? "Zusätzlich zur Ranch oder stattdessen?"
"Zusätzlich wäre mir lieb.", nickt sie. "Erübrigt deine Zeit zwei freie Abende in der Woche?"
"Gleich Zwei?"
"Sieh mal, Gereon, du kommst schon seit einer Weile wöchentlich zu mir." Ernst fixiert sie den Teenager, der wie immer kaum eine Mine verzieht. "Aber es gibt keine Fortschritte zu verzeichnen. Daher halte ich es für angebracht, nicht nur deine Frequenz zu erhöhen, sondern auch unterschiedliche Variablen in deinen Therapieplan einzubinden." Auf eine Reaktion wartend, pausiert sie einen Moment, doch Gereon schweigt. "Beim Schauspiel geht es darum, in andere Rollen zu schlüpfen, deren Gefühle zu erfassen und glaubwürdig darzustellen. Möglicherweise könnte dir das einen Zugang zu deinen eigenen Emotionen vermitteln."
Gereon lässt die Worte auf sich wirken, ehe er darauf eingeht: "Vielleicht gibt es nichts, zu dem ein Zugang möglich wäre."
"Unsinn." Raven schmunzelt beschwichtigend. "Du bist ein Sim. Und als solcher bist du ein fühlendes Wesen." Prüfend senken sich ihre Augenlider ein winziges Stück. "Oder bist du etwa eine fremde Existenz, die ihr simlisches Dasein nur vortäuscht?" Sag es einfach, du gedankenloses Ding.
"Nicht, dass ich wüsste."
"Hier ist die Adresse." Sie erhebt sich, um ihm einen Zettel zu reichen. "Ich würde es gern sehen, wenn du dich dort vorstellst und mir beim nächsten Mal davon berichtest."
Nickend nimmt er das Papier entgegen. Es kommt ihm vor, wie die Hausaufgabe eines Vertretungslehrers, der sonst nicht weiß, was er mit dem Schüler anfangen soll.
"Und wenn das nicht funktioniert?" Was ist dann das Nächste? Eine Kirche bauen?
"Darum sorgen wir uns, wenn es soweit ist."
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