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Charaktere: Jenna, Delaila, David
Geschichtsstrang: Ein Neubeginn

Jenna hätte die große Kiste dank ihrer Werwolfstärke ganz alleine schleppen können, doch um nicht aufzufallen, macht sie es gemeinsam mit Delaila. David trägt in der Zwischenzeit eine etwas kleine Umzugskiste hinterher... die allerletzte.

Mit einem erleichterten Seufzen lassen sie die Kisten schließlich auf dem Boden aufschlagen. Selbst Jenna, die sonst vor Kraft nur so strotzt, streicht sich erschöpft den Schweiß von der Stirn. „Uff, das wäre geschafft!“ Doch kaum hat sie das gesagt, fällt ihr ein, dass das eigentlich nicht stimmt. Die Kisten müssen ja noch ausgepackt werden. Immerhin haben sie ein paar der größeren Sachen direkt ins neue Zuhause getragen, ohne sie vorher umständlich zu verpacken. Aber der ganze Kleinkram? Da war es schon besser gewesen, die Kartons zu benutzen.
„Jetzt muss...“, beginnt Jenna, aber das Klingeln unterbricht ihre Ansage. Ihr Gesicht erhellt sich. „Das muss die Pizza sein!“, beginnt sie nun einen völlig neuen Satz, „Das nenn ich Timing!“ Vor etwa einer halben Stunde hatten sie die Bestellung rausgeschickt – und jetzt ist sie da, genau im richtigen Moment. Die ausgehungerten Wölfe – ob nun echte oder nicht – haben eine Pause redlich verdient.

Delaila löst ihr Haargummi und streicht ihre Haare zurecht. Jetzt, wo die Arbeit erledigt ist, kann sie sich entspannt zurücklehnen. "Die Pizza haben wir uns jetzt wirklich verdient. Aber David, danke noch mal für deine Hilfe. Ohne dich hätten wir das gar nicht geschafft, vor allem nicht so schnell", sagt sie anerkennend und lächelt ihrem Nachbarn zu. Dann geht sie zum Bierkasten. "Für dich auch eins?", fragt sie.

"Du lügst.", grinst er. "Klingt aber trotzdem gut." Abwinkend lehnt er ab. "Ich bleib bei Wasser, danke." Während Jenna den Boten empfängt, stellt David die Stühle zurecht, so dass sie zu dritt an den Tisch passen.

Jenna nimmt die Pizzen entgegen. Sie bezahlt, greift sich auf dem Weg zum Tisch noch eine Bierflasche und setzt sich hin. Nun fallen ihr auch die mit Edding hinzugeschriebenen Worte auf der Verpackung auf, die es ihr leicht machen, die Pizzen zu verteilen. "Die Veggie liegt ganz oben!", überreicht sie David die seine. Sie wird nie verstehen, wie jemand vegetarische Pizza mag. Ihr ist die Pizza Quattro Stagioni viel lieber, die sich als die zweite Pizza herausstellt. Ohne, dass sie die Sorte lesen muss, landet der letzte Karton nun bei Delaila. "Aber ja, danke für alles, David.", grinst sie, während sie ihren Karton öffnet. Man, das riecht wirklich gut. "Und nun haut rein!"



Delaila schnappt sich das erste Stück Pizza und beißt herzhaft hinein. Es dauert nicht lange, bis sie schon beim zweiten Stück ist. "Wisst ihr, was ich am wenigsten vermissen werde?", fragt sie in die Runde und blickt dabei von einem zum anderen. "Den Aufzug! Manchmal hatte ich echt das Gefühl, er stürzt noch ab."

"Warum hast nicht die Treppe genommen?", fragt David kauend. "Hast doch zwei gesunde Beine. Oder hab ich was verpasst."

Jenna schmunzelt. "Sie studiert halt nicht ebenfalls Sport, so wie ich.", grinst sie und nimmt einen Bissen ihrer Pizza. "Smeckt gud.", murmelt sie kauend.

Grinsend hebt Delaila die Augenbrauen. "Treppen, was ist das nochmal?" Lachend nimmt sie das nächste Stück Pizza. Sie hat heute noch nichts gegessen und merkt nun deutlich, dass ihr Magen Nachholbedarf hat. "Aber ich hoffe doch, dass du trotzdem ab und zu mal auf ein Bier nach unten kommst", fügt sie hinzu.

"Das werde ich wohl müssen, wenn du den Weg nicht nach oben schaffst.", lacht er. "Du hast aber schon mitbekommen, dass ich nicht trinke, oder? Vielleicht habt ihr ja dann auch mal was anderes am Start."



Jenna klopft David auf die Schultern. Fast ein wenig zu fest. "Du trinkst nicht, isst vegetarische Pizza... Was für seltsame Hobbies hast du sonst noch?" Auch sie selbst als Sportlerin trinkt nur selten mal ein Bier. Komplett verzichtet sie darauf allerdings nicht. "Und macht deine Freundin da auch mit?" Vor einigen Tagen hatte sie beobachtet, wie ein Mädchen seine Wohnung betrat. Oder war das Verwandtschaft? Doch sie hatte Davids Gast nur kurz gesehen, ohne einschätzen zu können, wie eng die beiden sind.

Stutzend hält die Brünette inne und denkt nach. Wasser und Veggiepizza – wieso ist ihr das nicht schon früher aufgefallen? Nun gut, sie beschließt, das Thema ruhen zu lassen. Jeder muss schließlich selbst entscheiden, was er konsumiert und was nicht.

Interessiert hört sie Jenna zu. David hat eine Freundin? Das überrascht sie, doch sie hält ihre Gedanken für sich und wartet ab, was der Nachbar berichten wird.

David stutzt. Einen Moment hält er im Kauen inne. "Freundin? Ach fuck, du meinst Boom." Er legt das Stück Pizza ab und lacht humorlos. "Das ist meine Ex. Das ist sowas von vorbei. Die kommt immer an, wenn se was braucht. Aber selbst wenn...", er nimmt das Stück wieder auf und schiebt es bis zur Hälfte in den Mund, "daf wär mir wowaf von egal." Bitter wälzen sich die Bilder von Sulani in seine Gedanken. Nach der Nummer kann sie sich endgültig einen anderen Blöden suchen, der sie immer wieder aus dem Dreck zieht. Hätte sie sich wenigstens bei ihm gemeldet. Aber nicht einmal das konnte sie ihm zugestehen.



Jenna nickt. Sie hat nicht viele Freunde, seit ihrer Verwandlung. Vielleicht würde sie - nur aus Einsamkeit - sich auch von dieser Boom ausnutzen lassen, wenn Delaila nicht wäre... und wenn Boom sie kennen und bei ihr ebenfalls klingeln würde "weil sie was braucht." Gut, dass David da anders ist und es ihm egal ist. Und außerdem... auch bei ihr wird es so langsam besser. Die Kontrolle über ihre Form ist viel stärker als noch am Anfang. "Ich genieße jedenfalls mein Single-Leben.", sagt sie schließlich und beißt in ihr Stück Pizza. "Un de Pissa!"

Nickend stimmt Delaila ihrer Mitbewohnerin zu. "Ich auch", sagt sie mit einem Lächeln.

Einige Minuten voller Schmatzen und Schweigen vergehen. Die Pizzen sind vollständig aufgegessen. Gesättigt lehnt sich Delaila in ihren Stuhl zurück und lässt ihren Blick durch die neue Wohnung schweifen. Sie ist zwar noch nicht ganz fertig, aber der Umzug von der kleinen Wohnung in eine etwas größere ist ein weiterer Schritt nach vorn.

"Die neue Wohnung", beginnt sie nachdenklich. "Dann haben wir bald unseren Studienabschluss." Sie macht eine kurze Pause und seufzt. "Dieses Jahr ist wirklich ein sehr turbulentes Jahr."



"Sind sie das nicht alle auf ihre Art?" Turbulent trifft es gut. Nicht nur, dass Boom wieder aufgetaucht ist, nachdem er sie endlich überwunden hatte, sie ist auch noch ein verdammter Vampir geworden und hat die Hütte abgefackelt.
Die Gruppe bekommt neuen Zuwachs und sein Bruder wird in Kürze einen neuen Lebensabschnitt beginnen.
Verspielt mustert David die Frauen. "Wer weiß, was noch kommt? Das Jahr hat erst angefangen."

"Ha, so einiges. Wir haben auch schon unsere Pläne." Jenna lächelt. "Mal sehen, ob alles klappt. Aber Delaila und ich hatten uns überlegt, irgendwann ein eigenes Fitnessstudio zu eröffnen. Zuerst ist es aber erst mal an der Reihe, das Studium auch zu beenden."

Währenddessen räumt Delaila den Tisch ab. Nachdem alles wieder ordentlich ist, setzt sie sich zurück an ihren Platz. "Bis dahin gibt es noch einiges zu planen ... Wie sieht es bei dir aus David? Hast du schon konkrete Vorstellungen für die nächsten Monate oder lässt du es auf dich zukommen?"

"Ein bisschen von Beidem." Er greift zu seiner Wasserflasche. "Manches muss strikt geplant und durchdacht sein." Gedanklich schweift er zu der Truppe. Bald steht die Besprechung an, damit alles glatt geht. Eine Neue im Team ist immer ein Risiko, egal wie sympathisch oder motiviert sie ist. "Aber hier und da überraschen lassen ist doch nice." Einige Schluck rinnen seine Kehle herunter, ehe er weiter spricht: "Mein Bruder wird im Sommer mit einziehen. Mal sehen, wie das klappt."

"Ich wusste nicht mal, dass du einen Bruder hast.", antwortet Jenna, "was ich aber weiß ist, dass eine enge Wohnung zu zweit problematisch werden kann auf Dauer. Daher ziehen wir ja auch in eine größere um." Sie sieht kurz zu Delaila, bevor sie fortfährt: "Aber ich wünsche dir, dass alles gut läuft."

"Ach, das wird schon.", winkt David lässig ab. "Ich bin mit ner großen Familie aufgewachsen. Und zur Not", er grinst breit, "kloppen wir uns ein, zwei Mal und dann ist gut."

In Zusammenarbeit mit @Spatz und @RivaBabylon


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