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Toronto
#1

#2

Charaktere: Gerda, Ash
Ort: Toronto (Leslieville)
Geschichtsstrang: Ich packe meinen Koffer...
Rückblende
Ciao Kakao oder "I'm going out tonight"
I′m sick of love
I wanna get away from here
I'm sick of pain
I′ve had my share of blood and tears
I wanna run away and make it disappear
The hiding, the fighting, the lying, the fear
--- Danko Jones ---
Starkregen klatscht der jungen Frau ins Gesicht, als sie mit einem prallgefüllten Rucksack und einem Rollkoffer der halb so groß ist wie sie selbst, aus einer der vielen 50er Jahre Ostplattenbauten in Berlin-Mitte heraustritt. Sie buxiert mit aller Mühe ihr Gepäck auf ein Uber-Auto zu, welches sich auf der anderen Straßenseite bemerkbar macht. Das Einladen übernimmt der freundliche Fahrer. Sie lässt sich auf dem Beifahrersitz fallen. "Zum TXL, bitte", presst sie angespannt heraus. Es donnert und die vom Regen überspülten Fenster verschleiern ihr die Sicht auf ihre alte Hood, ihr Zuhause der letzten 4 Jahre.
Die Fahrt kommt ihr ewig lang vor. Die näherrückende Check In-Prozedur lenkt ihre schweren Gedanken in andere Bahnen. Petrus schüttet nach wie vor erbarmungslos die Kübel aus, als der PKW hält. Ihre Flugangst meldet sich, in Kombination mit Sorge. Wird der Flug zum YYZ in Toronto verspätet stattfinden oder ausfallen? Die Entscheidung, keine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen zu haben, fühlt sich plötzlich komisch an. Gerda wischt den Gedanken und die aufkeimende Panik harsch bei Seite. "Was bekommst du nochmal?", erkundigt sie sich bei dem jungen Fahrer. Seine Antwort ist irgendwie gedämpft. Mit einem Lächeln, welches sie sich hart abringen muss, streckt sie ihm Scheine und Münzen entgegen. "Hab eine schöne Reise", verabschiedet sich der Fremde und nimmt das Geld für die Fahrt und sein Trinkgeld entgegen.
Ihr letztes Bargeld ist nahezu ausgegeben. Sie atmet tief ein. Berlin, Deutschland und Europa werden in ca 1-2 Stunden ihre neue Vergangenheit bilden. Wenn alles klappt und die Wetterfronten keinen Schicksalstritt weiterleiten.
'Wahnsinn. Es ist geschafft. Ich bin wahrhaftig in Kanada, in meinem neuen Leben. ' Tränen der Erleichterung und der schrittweise abfallenden Anspannung fließen der 27-jährigen über die Wangen, als sie sich im Spiegel betrachtet. Der abgelegte Jet lag des gestrigen Tages und die Erinnerungen an die Geschehnisse ihres Abreisetages sind nach einer komatösen ersten Nacht verwaschen und nicht mehr ganz greifbar. Unterhaltungen, Gesichter, Emotionen. Der gewohnte Schutzmechanismus hat seine Arbeit begonnen. Hallo Verdrängungsprinzip, schön dass du da bist und das ich dank dir nun einen krachigen 1. Abend mit Ash und Bob haben kann.'
Prompt streckt die Bedachte den Kopf durch die Badezimmertür und grinst entrückt, als sich sich erkundigt. "Wie weit bist du? Bob geht nochmal mit Bonnie um den Block, dann kann's von uns aus losgehen." Die kanadische Freundin beißt sich auf die Unterlippe, sichtbar bemüht nicht in den Raum zu platzen. Sie spürt, dass Gerda gerade mit und bei sich sein muss. "Ich bin gleich soweit."
Binnen kürzester Zeit, hat sich die frisch Gestrandete ausgehbereit gemacht und steht mit kribbeln im Bauch vor ihrem Anker. Ihrer Ashley. Ihr Langzeitgefährte steht mit einem Gitarren-Case neben ihr. Beide strecken ihr einen Arm entgegen. "Ich bin bereit!" Sich zu dritt in den Armen liegend, verlassen sie die Wohnung.
'Save.'
I'm going out tonight
Oh ey oh ey
Gonna sign my soul away
On the devil's dotted line
I′m going out tonight
Oh ey oh ey
Gonna start some fires
And set this town alight
No time is better than now
Let′s hit the road and find out
One million chances
Let's roll the dice and shout out loud
--- Danko Jones ---
(Text von @S.Bin. )
#3

<<< Logan kommt von Kanada <<<
Charaktere: Logan
Geschichtsstrang: Toronto
Er rennt einen endlosen Korridor entlang, vorbei an unzähligen Türen. Der Gang ist eng, die Wände sind so hoch, dass er die Decke nicht sehen kann. Es ist hinter ihm her. Jagt ihn. Und obwohl es keine Eile hat, wird es ihn kriegen. Es ist schon ganz nah. Er kann es nicht sehen. Doch er spürt, wie es seine Klauen nach ihm reckt, bereit ihn zu greifen. Die Luft ist erfüllt von dem stickigen Atem seines Verfolgers.
Von irgendwo hört er Knack- und Schmatzgeräusche. Gurgelnde Schreie mischen sich unter die Klangkulisse. Und es lacht. Es genießt die Jagd. Sie ist das Spiel, dessen Regeln es selbst bestimmt.
Unmittelbar vor ihm öffnet sich eine der Türen. Eine rettende Stimme weht aus dem Spalt heraus. Dort ist er sicher. Er schlüpft hindurch und steht in einer Wohnung - Billies Wohnung. Die Tür hinter ihm fällt donnernd ins Schloss. Maryama steht lächelnd vor ihm. Ihre Augen sind schwarze Höhlen. Billie liegt leblos neben ihr auf dem Boden. Ihr Schädel ist eingeschlagen, um sie herum bildet sich eine Blutlache. "Willst du ihn sehen?", fragt Maryama. "Er wird dir immer ähnlicher."
Er hinterfragt nicht, was er sieht, nimmt das Kind an sich und betrachtet es. Die Augen des Jungen sind schwarz, das Gesicht ist voller Narben.
Er legt das Baby auf den Boden, neben Billie, hebt den Fuß über dem Kopf des Jungen weit an und tritt mit voller Kraft zu.
Logan schreckt auf. Hinter dem Steuer seines Wagen sitzend, der Fahrersitz weit zurückgelehnt, schimmert das kalte Licht einer Straßenlaterne durch die Scheiben und erhellt einen Teil des Amaturenbrettes.
Seine Haut ist klamm von der kühlen Nachtluft, die durch das leicht geöffnete Fenster eindringt, sein Körper fühlt sich steif und ungelenk an. Beide Hände fahren übers Gesicht, versuchen die Schwere von den Augenlidern zu streifen, scheitern und ziehen über den kurz geschorenen Kopf bis in den schmerzlich verspannten Nacken, ehe sie sich resignierend zurück in den Schoß legen. Ein müder Blick nach rechts zeigt den Beifahrersitz, auf dessen Polster leere Bierflaschen, Zigarettenschachteln, die Schatulle und der Wagenschlüssel liegen.
Logan greift nach der Packung und öffnet die Tür. Eine weitere Flasche poltert laut scheppernd auf den Asphalt. Einen Fuß auf den Boden gesetzt, beugt er sich ächzend herunter, um sie aufzuheben und sie zu den anderen zu legen, bevor er sich aus dem Wagen hievt. "Oh, bloody ..." Kopfschmerz schießt ihm in die Schläfen, die Bewegungen zerren an den steifen Nackenmuskeln. Ein, zwei Schritte führen ihn von dem Chevy weg, wo er eine Zigarette anzündet und tief inhaliert, kurz im Brustkorb einschließt und den Rauch in die Nacht entlässt. Sein Blick schweift umher. Ein Parkplatz einer Liefrantenzufahrt für irgendein Geschäft. Er hatte bei der Ankunft in der Stadt kaum darauf geachtet, wo es ihn hinführt. Er war nach den stundenlangen Fahrten hundemüde gewesen. Den Ritt von über Tausendzweihundert Meilen in weniger als drei Tagen zu reißen, forderte schließlich seinen Tribut.
Dennoch kann er nicht lange geschlafen haben. Es war dunkel, als er den Schlüssel aus der Zündung zog und der Morgen ist noch immer nicht angebrochen. Die Frage nach der Uhrzeit im Gedanken, nimmt er Zug um Zug, der Kopfschmerz reißt an seinem Geduldsfaden, so dass er hastig beginnt, die Schultern zu kreisen, halbherzig Glieder und Rücken dehnt, während die Bilder des Traumes sich in sein Gedächtnis schieben und Fragen mitbringen. Ist Billie okay? Kommt sie zurecht? Wie groß ist ihre Enttäuschung über ihn? Hat es sich schon in Wut verwandelt? Und wird es, wenn nur genug Zeit vergeht, irgendwann zu Hass werden - oder nimmt er eher eine Rolle der Gleichgültigkeit in ihrem Leben ein? Betreten saugt Logan das letzte Nikotin in sich auf, ehe er den Filter in die Nacht schnippt. Jakes Ermahnung schleicht sich über das Gefühl des Versagens. 'Wer eine saubere Umwelt will, sollte selbst ein Teil davon sein.' Verdammter Prädiger. Mürrisch scannt Logans Blick die Schatten nach dem Filter ab - erfolglos. Fine, dann ist er eben ein Umweltsünder. Seine Seele ist ohnehin längst verloren.
#4

Charaktere: Logan
Geschichtsstrang: Toronto - Schwarz, stark und teuer
Weniger als vierhundert Dollar glotzen ihm entgegen. Für eine Wohnung wird das nicht mehr reichen. Wo und wann zur Hölle hat er die ganze Kohle ausgegeben? Grob überschlägt Logan die Ausgaben der letzten Tage. Essen, trinken, über ein Hunderter für Sprit, und eine absurd großzügige Spende an den Penner vom Wetterdienst. Den Schnee hätte Logan in der Vergangenheit für knapp die Hälfte bekommen. Der Wichser muss gesehen haben, wie nötig der Neukunde das Zeug hatte. Jede Menge Bier, und weil das nicht half, Whiskey. Verdammt noch mal. Er muss jetzt wirklich zusehen, dass er diesen Job abschließt, damit endlich wieder Geld fließt. Anschließend eine Wohnung finden und sich ein Bankkonto in der Stadt organisieren. Dann erst kann er sich um eine Aufenthaltsgenehmigung kümmern.
"Und? Was darf ich dir bringen?" Ein hochgewachsener Lockenkopf mustert ihn freundlich durch eine Brille, die er vermutlich von seinem Großvater geerbt hat.
"Kaffee."
"Was für einen? Wir haben zwölf Varianten."
"Egal. Hauptsache schwarz, stark und viel."
"Alles klar." Die Brille nickt lächelnd und wendet sich ab.
Logan nimmt an einem der großen Tische Platz, wo er den Laptop aus der Tasche zieht und aufbaut. Der Akku sollte ein paar Stunden halten, trotzdem hat er das Kabel vorsorglich mitgebracht.
Seit er die Fähre vor drei Tagen verließ, hatte er sich der Arbeit nicht wieder gewidmet. Heute wird er diesen Auftrag beenden - egal, wie lange er hier herumsitzen muss.
Das System ist schnell gestartet und ins Internet geschaltet, einen Dopelklick später öffnet sich das Programm. Logan setzt die Kopfhörer ein und checkt, wie immer, zuerst die Emails. Eine Flut von Nachrichten bricht herein. Stutzend untersucht Logan den Bildschirm. Was zur Hölle ist das alles? 'Frist nicht eingehalten - Auftrag nicht erfüllt - Vertragspartner nicht kontaktierbar' Das kann nicht sein. Er müsste noch eine gute Woche Zeit haben.
Gegen die innere Unruhe ankämpfend sucht er in den alten Mails den Auftrag heraus und - verdammt! Er hat den Termin verpeilt. Das wäre ein Tausender gewesen.
Der neue Auftrag, den er sich vorsorglich beschaffen wollte, wurde abgelehnt - keine Kommunikation mit Vertragspartner möglich. "Fuck!" Er muss an Kohle kommen. Schnell und effektiv. Auf dem Portal seines Arbeitgebers scrollt er, die Aufträge überfliegend, durch die Seiten. Die meisten Gesuche laufen über mehrere Wochen, sind dementsprechend aufwendiger und kommen nicht für schnelles Geld in Frage. Wenige Aufträge sind kurzfristig angesetzt - polnisch, russisch und griechisch. Damit kann er nicht dienen. Schnaufend registriert er gar nicht, dass seine Bestellung gebracht wird. Auf dem Daumennagel kauend, starrt Logan ratlos auf den Bildschirm. Er muss sich nach etwas Anderem umsehen. Ohne Aufenthaltsgenehmigung und festen Wohnsitz. Das kann ja nur schief gehen. Er wird von der Hand in den Mund leben, irgendwelche armen Schlucker ausrauben und billigen Müll verticken. Man wird ihn erwischen und ausweisen - er wird zurück geschickt und direkt in den Bau einwandern. Kalter Schweiß bricht ihm aus den Poren, als ein Gedanke zum anderen führt. Okay, keep calm, you bloody bastard.
Der Griff zur Zigarettenschachtel kommt so automatisch, wie die Empörung um ihn herum. Ja richtig. Kanada ist ja ein lungenfreundliches Land. Vor sich her meckernd stapft er nach draußen, geht einige Schritte und steckt sich die Kippe an. Seine Gedanken rasen, während das Nikotin einen seichten Schleier über die Unruhe legt.
Zwei negative Bewertungen - bei drei folgt Sperrung - keine vierhundert Dollar mehr - darf nicht auffallen - muss Fuß fassen - ... Gierig saugt Logan am Zigarettenfilter. Okay, kein Ding, nickt er. Zuerst einen neuen Auftrag suchen. Kurzweilig und möglichst wenig Aufwand. In der Zwischenzeit heißt es sparen. Im Auto pennen, wenig Sprit verfahren und Billigfraß. Kein Dealerbesuch. Fuck! Körperhygiene wird auf Toilettenbesuche in Bars reduziert. Und bis der Auftrag durch ist, wird er sich die Finger auf der Klampfe wund spielen. Er muss nur lukrative Ecken auskundschaften. Könnte klappen. MUSS klappen. Den Filter auf dem Asphalt zertretend begibt Logan sich wieder an seinen Platz. Immerhin schmeckt der Kaffee nicht nach Rattenpisse, wie die Plörre am Highway. Den Schlachtplan im Hinterkopf, beginnt er, die Aufträge genauer zu studieren und bewirbt sich auf zwei verschiedene Angebote. Jetzt heißt es warten, Handy besorgen, und verdrängen, dass der Kaffee acht beschissene Dollar kostet.

Charaktere: Gerda
Ort: Toronto (Scarborough Bluffs)
Geschichtsstrang: Ich packe meinen Koffer...
Rückblende
Zerrissen oder "You wanna get up? Let go?"
Das Rauschen des Wassers und die angenehme Brise die sich in den Klippen der Scarborough Bluffs fängt, kühlt ihr das rote und verweinte Gesicht. Vor lauter Heulkrämpfen tut ihr alles weh, besonders ihre Schultern und der Nackenbereich. Ihre Wut brennt nun nicht mehr lichterloh, die Kopfschmerzen fordern jetzt von Minute zu Minute mehr Raum für sich ein. Die Zusammengesackte atmet tief ein und versucht, die frische und so wohltuende Luft wieder in gleichmäßigen Abständen durch ihre Lungen, Gedanken und ihren Schmerz fließen zu lassen. 'Fokus, Gerda, Fokus! Es darf dich nicht zerreißen. Das darf es nicht. Du kannst deine Familie nicht ändern und sie w o l l e n dich nicht verstehen. Weil sie es nicht k ö n n e n. Basta!' Sie nimmt einen großen Schluck Tee aus der Thermosflasche, schließt die Augen, atmet langsam und bewusst. Die behagliche Wärme mobilisiert ihre zerstreuten Kräfte ein wenig und sie spürt angestrengt in ihre Umwelt hinein.
Vorgestern hat sie mit Bob und Ashley ihre Ankunft in Kanada und ihren neuen Lebensabschnitt gefeiert. Und wie. Sie schmunzelt bei der Erinnerung. 'Die beiden sind eine Wucht.' Sie zieht die Wolldecke unter ihrem Rucksack hervor und wickelt sich ein, wie eine Raupe in ihren Kokon. Das sie ihre Am-anderen-Ende-der-Welt-BBF über das Internet gefunden hat, ist ihr auch in diesem Moment mal wieder zuviel, allerdings auf die schönste und wärmste Art und Weise. A l l e s ist gerade zuviel. Erneut laufen ihr die Tränen über das Gesicht, dieses Mal tuen sie nicht weh oder reißen sie entzwei.
Bildquelle: https://x.com/MattBooth79/status/914597455454404609/photo/1
Das Sonnenaufgangslicht leuchtet seit ein paar Minuten vor ihrer Weinkrampfatakke. Nun ist der Feuerball am äußersten, linken Punkt der Bucht sichtbar, knapp über dem Wasserspiegel. Sie wischt sich ihr Gesicht vorsichtig trocken, der Blick wandert von der Lichtquelle über den leicht bewegten Meereshorizont zu der festen, starken Steilküstenwand zu ihrer Rechten. Beständigkeit, Ruhe, Klarheit und Unerschütterlichkeit. Für genau diesen Anblick hat sie die neue Großstadt für einen Tag verlassen. Ihr Atem hat sich stabilisiert. Erneut fährt sie sich bedacht über ihren heißen Kopf. Die Wangen und Augenpartie brennt und sie spürt die Verquollenheit unter jedem Finger.
Die Bereitschaft, die restlichen verzweifelten, in Wut kanalisieren Emotionen zu bündeln und aus ihrem Körper zu ziehen, meldet sich an. Sie steckt die Kopfhörer tiefer in die Ohrmuscheln. Das Lied, zu dem sich ihre Gefühle begonnen haben zu entladen, beginnt nach ein paar Sekunden der Handybedienung von neuem.
Die verheißungsvollen, eine Auseinandersetzung ankündigenden Känge, die das Lied einleiten, landen auf den Punkt. Ihr Ohnmachtsgefühl mischt sich mit Trotz. Sie wiegt den einkokonierten, angespannten Oberkörper im Takt mit. Ihre vermalledeite, egozentrische und ignorante Familie! 'Diese Arschlöcher!' Die treibende, ruhige und bekräftigende Bassline holt das kleine, innere Wutgetier ab und lässt sie im Rhytmus mitnicken. Alison Mosshart's Stimme nimmt Gerda an die Hand, sie schließt ihre Augen.
There's a bullet in my pocket burning a hole
You're so far from your weapon
And the place you were born
'There's a bullet in my pocket burning a hole
You're so far from your weapon
And you want to go home'
Sie hält das Lied an. Die Worte >the place you were born< und >home< stechen zu. Trotz aller Wut zieht die Trauer wieder ein, mit neuen Tränen. Als klammernder Brustschmerz, der aus dem Bauch heraus nach oben kriecht und sich schmerzlich über die Atemwegen frisst. Nie, nie, nie, hätte sie gedacht, dass sie sich so fremd und fern von ihren Eltern und ihrem Bruder fühlen würde. Und warum? Weil sie anders trauert, lebt und denkt. Weil sie nicht vor hat, zu ihnen zurück zu gehen. Nicht in die Region, nicht in dieses engstirnig gesinnte Scheißkaff, welches sie Heimatdorf nennt. Weil sie eigene, neue Wege geht. Und für ein paar Jahre ihr eigenes gesparrtes Geld sowie ihre kleine, jüngst erworbene Erbschaft im Ausland verschwendet. Verschwendet!!!! Das war das Wort, dass sie zum ausrasten gebracht hat. Wie konnte ihre Mutter es wagen? Sie investiert in sich! Und für das erhaltene Stipendium hat sie sehr hart gearbeitet und dabei einige Federn gelassen. Bei diesem Gedanken registriert sie die Geräusche der Wasservögel, die sie in die Wahnsinnslandschaft zurückholen, in die sie sich geflüchtet hat. Sie schnieft und blinzelt. Der späte Juli-Sonnenball schiebt sich langsam höher in den Himmel. Gerda lockert ihre Deckenumarmung und schaltet die Musik wieder ein.
I tried to give you whiskey but it never do work
Suddenly, you're begging me to do so much worse
But I knew it from the get go the bullet was cursed
Ever since I had you every little thing hurts'
Sie lächelt grimmig, als der Backroundgesang in der 2. Strophe jeden Satz wiederholt und somit ihr, ihrem Wutgetier und der Sängerin Rückenwind gibt. Der Übergang zum Refrain ist beinahe nahtlos.
You wanna get up? Let go? I say no
You wanna get up? Let go?
You wanna get up? Let go? I say no
You wanna get up? Let go?
Ihre Tränen quellen zwischen ihren geschlossenen Augenlidern hervor und laufen kullerig über die Wangen.
You dream of seeing fire in them hills
But you better wipe that smile from your lips
Ihre Wangen brennen, der Rest der Band ergänzt Alison erneut, Satz für Satz, bis zum Ende des Songs.
Which of us will be the one to go?
He who hits the road's the one who lives
'Und das bin dann wohl ich!' Entschlossen werden die Tränen erneut weggewischt. Sie weiß wer sie ist und kennt ihre gegenwertigen Ziele. An der Family-Front und den bereits verlorenen Beziehungen kann sie gerade nichts tun.
You wanna get up? Let go? I say no
You wanna get up? Let go?
You wanna get up? Let go? I say no
You wanna get up? Let go?
Sie steht auf. 'Let go.' Wärend der Song sein Ende mit zwei Wiederholungen der 1. Strophe, dem Refrain und einem weichen HiHat- und Beckengeklöppel nimmt, greift sie zu ihrem mobilen Endgerät und öffnet ihre WhatsApp-Konversation. In die Familengruppe sowie an ihren Ex, schickt sie ein Bild und eine Sprachnachricht, damit sie wissen, dass sie gut angekommen ist.
Songtext: The Dead Weather - So Far From Your Weapon
#6

Charaktere: Logan
Geschichtsstrang: Toronto - Man in black
Die Gitarre geschultert, eine kleine Einkaufstüte in der Hand, erreicht Logan den überschaubaren Platz auf der Rückseite der Shoppingmall. Reger Publikumsverkehr zieht von allen Seiten herüber, teils geschäftig, teils entspannt plaudernd bilden die Leute eine Szene, wie Logan sie sich vorgestellt hat. Inmitten des Trubels sucht er sich eine Ecke, in der er sich zunächst auf einer Beetkante niederlässt und die Schachtel aus der Tüte zieht. Gute hundertsechzig Flocken musste er für das neue Handy, nebst Karte, hinblättern. Eine Ausgabe, die er schlichtweg nicht vermeiden konnte. Dabei ist das Telefon das einfachste, das der Laden anbot. Unter normalen Umständen würde er sich mit Ware dieser Qualität nicht aufhalten. Wenn er sich schon Luxusgüter kauft, dann achtet Logan für gewöhnlich auf ein anständiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit etwas mehr Zeit hätte es ebenso ein gebrauchtes Teil getan. Aber das Gefühl, schnell handeln zu müssen, ließ ihm wenig Handlungsspielraum. Für die nächsten Wochen und Monate wird es reichen müssen.
Die Karte ist schnell eingesetzt und während Logan die wichtigsten Konten und Apps einrichtet, wächst in ihm der Drang, sich in eine Kneipe zu verziehen und einen Drink nach dem nächsten zu kippen. Die Ungewissheit, wie er die kommenden Wochen meistern wird, liegt ihm schwer auf den Schultern. Eigentlich hatte er vor, den Betrag, den er nach seinem hiesigen Einrichten übrig gehabt hätte, an Billie und den Zwerg zu senden - eine jämmerliche Art der Unterstützung, aber besser als gar nichts. Und selbst daraus wird nun vorerst nichts werden.
Nach einem letzten Check der Posteingänge, widmet er sich der anderen Aufgabe: Kleingeld machen.
Die Gitarre wird ausgepackt, nachgestimmt, und ohne zu zögern schlägt Logan den ersten Song an.
"Well, you wonder why I always dress in black,
Why you never see bright colors on my back,
And why does my appearance seem to have a somber tone.
Well, there's a reason for the things that I have on.
I wear the black for the poor and the beaten down,
Livin' in the hopeless, hungry side of town.
I wear it for the prisoner who is long paid for his crime,
But is there because he's a victim of the times"
Johnny Cash zu präsentieren fällt ihm auffallend leicht. Die Akkorde sind simpel, die Stimme liegt in seiner natürlichen Klangfarbe. Erste Passanten schauen sich nach der Musik um, manche lächeln, anderen ist keine Regung anzusehen.
"I wear it for the sick and lonely old,
For the reckless ones whose bad trip left them cold.
I wear the black in mournin' for the lives that could have been.
Each week we lose a hundred fine young men.
And I wear it for the thousands who have died,
Believin' that the Lord was on their side.
I wear it for another hundred-thousand who have died,
Believin' that we all were on their side."

Ein Pärchen im mittleren Alter zieht vorüber. Der Mann bleibt stehen, kurz darauf folgt die Frau seinem Beispiel. Lächelnd sagt er etwas zu ihr herüber gebeugt, woraufhin sie lachend nickt.
Der Mann greift in seine Tasche und zieht die Geldbörse heraus. Er tritt näher an den Künstler heran, Münzen fallen aus seiner Hand in die Gitarrentasche. Logan nickt ihm zu. Sein erster Dollar.
"Well, there's things that never will be right, I know.
And things need changin' everywhere you go.
But 'til we start to make a move to make a few things right
You'll never see me wear a suit of white.
Ah, I'd love to wear a rainbow every day
And tell the world that everything's okay.
But I'll try to carry off a little darkness on my back
'Til things are brighter, I'm the man in black."
Während des ersten Songs treten drei weitere Passanten an ihn heran. Zum letzten Akkord liegen nicht ganz vier Dollar in der Tasche. Läuft doch nicht schlecht, denkt er sich. Warum hat er das nicht schon früher in Erwägung gezogen?

Dem ersten Lied folgt ein zweites, dann ein drittes und irgendwann vergisst Logan die Zeit. Er spielt, bis die kühle kanadische Frühjahrsluft ihm jedes Gefühl aus den Fingern zieht. Die Sonne steht tief hinter den Gebäuden der Großstadt, so dass der letzte Rest ihrer noch kraftlosen Wärme den Leuten auf dem Platz verwehrt bleibt. Mit einem Gefühl von auffrischendem Wind im Nacken packt Logan seine Sachen zusammen und zählt die Ausbeute. Etwas mehr als fünfunddreißig Dollar. Naja, für ein warmes Essen reicht es. Die nächsten Tage wird er herausfinden, wo die Städter am spendabelsten sind.

Charaktere: Gerda, Eloise
Ort: Toronto (Earlscourt)
Geschichtsstrang: Ich packe meinen Koffer...
Rückblende
Wohnungssuche oder "I've accepted what's come to me"
It's startin' to wear me down
Little by little
Feeling like a sick dog
Everything's gone wrong
Tell me what it takes
--- Danko Jones ---
'Scheisse, jetzt komm ich auf jeden Fall zu spät ... ', hastet die rotgesichtige junge Migrantinnen keuchend und vor sich hin schimpfend durch die Straßen des im West End liegenden Stadtteils Earlscort. 'Scheiße, Scheiße, Scheiße! Wie schaff' ich es nur immer wieder und wieder, mich so zu verlaufen??? Die wartet bestimmt nich' auf mich. Und ich will diese Wohnung unbedingt. Ich b r a u c h e sie!' Tränen der Wut und Verzweiflung schießen in ihr hoch. Ihr Herzschlag hämmert schmerzhaft und mittlerweile den Straßenlärm übertönend durch ihren Oberkörper, die Seitenstiche brennen. Was hat sie sich nur dabei gedacht, so lange mit der Appartmentsuche zu warten? Warum macht es ihr plötzlich Angst, sich von Bob, Bonnie und Ash zu lösen? Sie wollte doch auswandern, ein Masterstudium und vorallem eine eigene Bude. Was, wenn sie nichts bezahlbares bis zum Ende der Woche auftreiben kann?
"Jaaaaah endlich, naaaawwwh!" , entfährt es ihr, als sie in die Straße einbiegt, dessen Namen sie sich auf den Handrücken notiert hat. Da vorne muss es sein. Sie mobilisiert die letzten Kräfte und bemüht sich um einen Endspurt.
Eine ältere Dame steht ungeduldig dreinblickend vor einem niedrigen, blendend weißen Zaun mit niedlichem Torbogen vor der linken Seite des Hauses. Die rechte Seite säumt eine Hecke, die beiden markanten Eingangstüren sehen in der Realität noch popiger aus als auf den Anzeigenfotos. Die Arme der Hausbesitzerin sind vor der Brust verschränkt, dass Schlüsselbund rasselt bedrohlich. Sie hätte Lust, sofort wieder umzudrehen. "Entschuldigung, ... Es tut... mir leid, ... ich habe mich... mehrfach... verlaufen." , brüllt sie unkontrolliert japsend der Frau entgegen, als sie vor ihr zum stoppen kommt.
Die Augenbrauen der Dame verschwinden unter ihrem mausgrauen Pony. Fast versetzt und dann auch noch angebrüllt zu werden, missfällt ihr sichtlich. "Du musst Gerda Simmer sein, die deutsche Studentin.", stellt sie fest. "Korrekt."
Gerda streicht sich die vom Rennen stähnigen Haare aus ihrem Tomaten-Gesicht. Irgendetwas irritierte sie. Was nur? Die Mitte 60-jährige mit dem Pagen-Schnitt hat ihre Augenbrauen wieder zurücksinken lassen. Nach quälend langen Sekunden des Schweigens, bewegen sich die beiden auf den rechten Hauseingang zu.
Nach kurzer Zeit stehen die beiden wieder auf dem Gehweg. Gerda hört wie die ältere Dame sagt, dass sie die Wohnung haben kann. Ihr Herz sackt ihr zwischen die Knöchel. "Wirklich wahr?" , erkundigt sie sich mit trockenem Mund. "Ja. Nur wirst du für die erste Zeit kein warmes Wasser und keine Duschmöglichkeit haben. Hast du das verstanden?", hakt die Frau, die sich ihr als Elois Hausman vorgestellt hat, nach. Tiefe Erleichterung lullt sie ein, als sie ihrer neuen Vermieterin die Hand zum einschlagen hinhält. Über beide Ohren grinsend stellt sie zur Verfügung, dass das kein Problem für sie ist. "Ich bin Camper, ich komm klar."
It's simple when you say
"I've accepted what's come to me"
Tell me what it takes
I'll be waiting
--- Danko Jones ---
#8

Charaktere: Logan, Gerda, Bob, Ash, Billy, Jason
Ort: Smash - Concert Club
Geschichtsstrang: Watch this!
Nervös saugt Logan das letzte Nikotin aus dem Filter seiner Zigarette. Vor dem Club tummeln sich kleine Trauben, während aus dem Inneren bereits die Akkorde der Vorband dröhnen. Logan kommt es gerade recht, dass Danko Jones in der Stadt spielen - gehören sie doch zu seinen großen Favoriten. Von kaum einem Songschreiber fühlt er sich so verstanden, wie von dem Bandleader des kanadischen Trios. Und er braucht dringend Ablenkung.
Die Karte ist einem nervtötenden Schnösel in der nahegelegenen Kneipe aus der Tasche gefallen. Es war als hätte der Jackpott ihm in den Schoß gereiert.
Noch immer plagt ihn die Schuld, zu sein, wie er ist und es einfach nicht ändern zu können.
Angespannt schnippt er den Filter auf die Straße.
"Sechs Meter Abstand zum Gebäude!", nölt irgendwer von der Seite.
"Ach, halts Maul." Dem Paragrafenzitierer keines Blickes würdigend, zieht Logan an ihm vorbei, um den Club zu betreten. Der Raum ist kleiner, als erwartet und bereits gut gefüllt. Die vertraute Sorge, die Menschenmassen nicht auszuhalten, steigt in ihm auf, als er nach außen hin lässig ein Getränk an der Bar ordert und die Musiker auf der Bühne auf sich wirken lässt.
Die Band ist gut, findet er. Zwar noch ausbaufähig, was das exakte Zusammenspiel angeht, aber im Großen und Ganzen haben sie eine Welle und ordentlich Power. Die Sängerin gibt alles - klar, wer will es schon bei einem Gig mit Danko Jones nicht gebracht haben? Dennoch fragt sich Logan, wie viele Auftritte Madamme mit dieser Gesangstechnik wohl übersteht - drei? Vielleicht vier, bis die Stimmbandentzündung an der Tür hämmert.
Sein Getränk wird abgestellt - Bitter Lemon. Von sich selbst genervt erinnert er sich an die bekloppte Idee, jeglichen Konsum herunterschrauben zu wollen. Kein Stoff mehr - bringt immer nur Ärger und kostet mehr als er sich derzeit leisten kann. Weniger Alkohol - warum noch mal?
Über sich selbst den Kopf schüttelnd, nimmt er das Getränk und macht einige Schritte in die Konzertbesucher hinein.
Die Leute nerven ihn. Sie sind ausgelassen und fröhlich. Die meisten von denen haben keine Ahnung von dem Scheiß, der außerhalb ihrer heilen Welt abgeht.
Die Musik reißt ab, der nächste Song wird angekündigt. Auf der Bühne reden sie über weißes Pulver, das gefunden wurde. Der Besitzer darf es hinter der Bühne abholen.
Logans Gedankenkarussel springt an. Eine Line wäre genau das Richtige. Leicht sein. Mit sich im Reinen. Missmutig kippt er einen Schluck der nicht alkoholischen Plörre in sich hinein. Er will das Zeug. Es ist ihm egal, wem es wirklich gehört. Egal, was sie denken, wenn er es verlangt. Egal, ob es tatsächlich existiert oder alles nur ein Gag ist. Er will es. Er schüttet Bitter Lemon nach und holt sich ein Bier. Er weiß, dass es unklug ist - aus mehreren Gründen. Aber er will nicht immer verzichten müssen. Er hat die Nase voll davon. Es ist verdammt noch mal nicht fair. Er setzt das Bier an und trinkt die halbe Flasche mit einem Zug. Ein Teil in ihm bäumt sich auf vor Gier und Geilheit, ein anderer verkriecht sich in eine hintere Ecke und betrauert die verlorene Schlacht. Logan verachtet diesen Teil. Er ist erbärmlich. Er tritt ihn mit Füßen, bespuckt ihn, leert die Flasche und holt sich eine zweite. Gerade die Hälfte vernichtet, schießt Schwindel in seinen Kopf. Tief einatmend, einige Male blinzelnd, geht er in bemüht kontrollierten Schritten zu einer Wand hinüber. Beschämt stützt er sich ab, während er langsam Richtung Boden heruntergleitet. Das schlimme Knie blockiert beim Anwinkeln, so dass er sich, das Bein seitlich nur leicht angewinkelt, auf den harten Boden setzt. Unzufrieden beobachtet er die Konzertbesucher, mehr um sicher zu gehen, dass er nicht ungewollt Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Die Band verlässt die Bühne, schwarze Shirts stürmen die Fläche und drapieren am Equipment herum. Umbaupause. Der DJ beginnt sein Set und legt sich mächtig ins Zeug.
Überwiegend junge Leute stehen in Gruppen verteilt, manche sind auf einen anderen Floor oder zum Rauchen gegangen.
Logans Hände stecken eine Kippe an, die er dann völlig automatisiert raucht, ohne sich darum zu scheren, dass es in den geschlossenen Räumen untersagt ist. Der Geschmack der Kippe bringt ihm Übelkeit, aber es ist besser, als wie ein Lappen herumzukauern.
Gerdas Wahrnehmungsfeld erweitert sich, während sie der Unterhaltung ihrer Freunde beiläufig zuhört. Ihr Blick schweift zur Seite, einer Gruppe von Jugendlichen folgend. Als sie den Raum verlassen, geht ihre Aufmerksamkeit auf eine Person im Hintergrund über. Der Mann hockt scheinbar konzentriert am Boden. Gerdas Braue zuckt genervt in die Stirn. Wieder einmal benötigt jemand ihre Hilfe. Ohne dass es ihm bewusst ist. Fahrig greift ihre Hand ins Haar und wirft eine Strähne aus dem Gesicht. "Aber der Gitarrist war irgendwie nicht ganz tight.", hört sie Jason sagen, als sie sich abwendet und zielstrebig auf den Fremden zugeht. "Trink das.", reicht sie ihm ihr Glas entgegen. "Wasser.", fügt sie bekräftigend hinzu, als er gereizt zu ihr aufschaut.
Logan taxiert die junge Frau, die plötzlich neben ihm steht. Wo kommt die denn jetzt her? Sein Blick gleitet ihren Arm entlang, bis zum Glas, wenige Zentimeter vor seiner Nase. Die Brauen grimmig ins Gesicht gezogen, deutet er ein Kopfschütteln an. "Was soll'n das werden?!"
"Wasser.", wiederholt sie. Vor vollendete Tatsachen stellend, starrt sie ihn auffordernd an. "Trink. Danke." Ihrem Ausdruck ist klar zu entnehmen, dass sie keinen Spielraum für Diskussionen lässt.
Schwer seufzend senkt Logan den Blick. Auf sowas hat er jetzt gar keinen Bock. Beherrscht schiebt er mit der Außenseite seines Armes das Angebot der Fremden beiseite. Er ist doch kein scheiß Kleinkind.
Klangvoll atmet Gerda aus, ehe sie sich zu dem unverschämten Tropfen herunter kniet. In Augenhöhe verharrend fixiert sie ihn, das Glas in der Hand ganz langsam zum Mund führend trinkt sie in großen Schlucken. Wortlos erhebt sie sich und zieht davon, in Richtung Toiletten.
Triumphierend registriert Logan ihre Bewegungen. Blöde Möchtegernheldin. 'Diesen Freak retteste nich, Missy.' Kopfschüttelnd nimmt er einen tiefen Zug der Zigarette, schließt die Augen und versucht sich auf die Musik zu konzentrieren. Einfach nicht nachdenken. Das flaue Gefühl in Körper und Geist wird nachlassen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Zwei Atemzüge später öffnet er die Augen. Eine Braue springt ungläubig in die Stirn, als er bemerkt, dass er nicht allein ist. Direkt vor ihm parken zwei Knie in Fake-Lederhosen. "Nicht dein Ernst.", raunt er.
"Wasser - Trink - Danke.", sagt sie, ihm erneut ein gefülltes Glas reichend. Ihre Mimik scheint unnachgiebig. Die vermeintlich freie Hand kommt hinter ihrem Rücken hervor, ein Bündel Papiertücher präsentierend erklärt sie: "Oder du wirst die hier brauchen."
Die schmalen Lippen geschürzt, grummelt Logan ein halb imponiertes "fuck" vor sich her. Kurz zögernd wägt er ab, der Aufforderung nachzukommen. Sein Hals ist trocken und im Kopf dreht sich alles. Er weiß, dass ihm ein Schluck gut tun würde. Trotzdem ist er schlicht und ergreifend nicht bereit, zu tun, was diese Fremde ihm aufzwängt. Warum zum Teufel lässt sie ihn nicht einfach in Ruhe und lebt ihr süßes nettes Leben weiter, ohne ihm auf den Sack zu gehen?
Ächzend stemmt er sich auf und schenkt der Aufdringlichen einen abwertenden Blick. Sein Arm hebt sich, als wollte er nach dem Glas greifen, doch stattdessen versenkt er die fast abgerauchte Zigarette in dem Wasser. "Fuck off."
Watte legt sich über Gerdas Welt. Geräusche werden dumpf, der eigene Pulsschlag hämmert merklich gegen die Ohren. "Du hast dich so entschieden." Ein kurzes Zucken mit der Hand befördert den gut gemeinten Inhalt ins Gesicht des Typen. Die Zeit, in der er perplex versucht, die Situation zu erfassen, genügt, um das Glas abzustellen. Im selben Atemzug tupft sie mit den Tüchern fürsorglich das nasse Schlüsselbein ab. Die Andeutung eines in die Haut gestochenen Flügels erregt ihr Interesse. 'Scheiße. Voll mein Typ und ich arbeite hier an dem rum. Mit Papiertüchern.
Der Zigarettenstummel ditscht gegen Logans Wangenknochen, noch ehe er in irgendeiner Form reagieren kann. Schlagartig fährt ihm die Wut in die Glieder. Seine dunklen Augen funkeln ihr zornig entgegen. Schwungvoll rammt er beide Hände in ihre Schultern, um sie von sich zu stoßen, so dass Gerda zwei Schritte zurücktaumlet. "Pack mich nich an!", dröhnt er knorrig.
Erschrocken stolpert die junge Frau rückwärts, bis sie von vertrauten Händen aufgefangen wird. "Gerda? Was ist hier los?!" Der Größte ihrer Gruppe schaut fragend von seiner Begleitung, in seinen Armen, zu ihrem Gegenüber. Der zierliche Kerl wirkt in Alarmbereitschaft und jeden Moment bereit, sich die Hände schmutzig zu machen.
"Ich ... habe hier ein paar Grenzen überschritten und ... ehm ... jetzt stehen wir hier." Den Blick noch immer auf den Mann gerichtet, der gerade noch wie ein Häufchen Elend am Boden hockte, nickt sie bekundend: "Ist schon in Ordnung."
Das Gesicht noch immer nass, haftet Logans starre Mimik an der Fremden. Obwohl sie inzwischen zwei einhalb Armlängen entfernt bei irgendwelchen anderen Leuten steht, spürt er noch immer ihre Berührungen auf der Brust. Erst als der Wikinger sich beschwichtigend auf ihn zu bewegt, löst sein Körper einen Teil der Anspannung. "... ein paar Grenzen überschritten ...", dringt es in sein Bewusstsein. Prüfend wandert sein Augenmerk von einem Typen zum anderen. Jeder einzelne von ihnen ist größer als er selbst. Logan scheut sich nicht vor einer Prügelei. Aber gegen drei Sitzriesen anzutreten ist ihm die Sache nicht wert. Ein Arm sinkt neben den Körper, der andere wischt das Gesicht trocken. "Nehmt euren Kläffer an die Leine.", meckert er zu der Gruppe herüber.
Bemüht, sich ein Lachen zu verkneifen, wendet sich der Brunette ab, kehrt zum Kläffer zurück und tätschelt liebevoll dessen Schulter.
Der Bunte an ihrer Seite betrachtet Logan prüfend, gefolgt von einer einladenden Geste. "Was trinken, alleman?"
"Auf jeden Fall.", nickt Blondie, bereits den Weg zur Bar einschlagend. Die Gruppe folgt ihm, nur der Wikinger wendet sich nach wenigen Schritten zu Logan zurück, der noch immer wie angewurzelt dasteht. "Was darf ich dir bestellen? Du bist herzlich eingeladen."
Die Gruppe setzt sich in Bewegung, die Watte wird lichter, der Puls bummst nicht mehr gegen die Ohren. Gerda atmet durch. Jason und Billy haben sich bei ihr untergeharkt und die Umweltgeräusche vernetzen sich wieder greifbar und stimmig mit den Klängen der Stücke, die der DJ nach wie vor einspeist.
Der harte Schubser hat ihren aufkeimenden Jähzorn einerseits beendet, sowie andererseits in einer ganz neuen Farbe aufflammen lassen. Interessant.
'Scheiße warum werde ich immer wegen so Kleinigkeiten so wütend?!? Und warum kann ich andere nicht einfach sich selbst überlassen? Wieso MUSS ich mich andauernd zur Krankenschwester aufschwingen?' Gerda beißt so fest die Kiefer zusammen, dass kurzweilig ein kleiner hoher Ton für sie wahrzunehmen ist.
"Komm runter, alles is Okay. Du bist Okay. Okay?" Jason drückt sich in ihre linke Seite und in ihren linken Arm hinein.
"Jaah.", raunt die Freundin und Kommilitonen erleichtert, bevor sie sich von den beiden Jungs löst.
An der Bar angekommen, kann zum Glück prompt bestellt werden. Je kürzer die gemeinsame Zeit mit dem Fremden Mist-Muffel verbracht wird, desto besser. Es irritiert sie furchtbar, dass er eine gewisse Anziehungskraft auf sie ausübt. Sie schließt die Augen. Bob's Stimme bestellt "Whiskey. Doppelt, ohne Eis."
"Ich bin Jason.", stellt sich der Bunte vor, während er die ersten Getränke an die richtigen Empfänger verteilt. "Er heißt Billy, das ist Bob.", zuerst auf den Blassen, dann auf den Wikinger deutend, schwenkt sein Blick zuletzt zu der jungen Frau herüber. "Gerda kennst du ja schon. Und wie heißt du?"
Der Reihe nach betrachtet Logan die besprochenen Gesichter. Als ob er sich das alles merken könnte. Bei Billys Namen zieht sich etwas in ihm zusammen. Schuldgefühle brechen über ihn ein, wie eine riesige Welle aus stinkendem Brackwasser. "Ineressiert doch keinen.", brummt er, das Gefühl ignorierend. Das ist jetzt ein Teil von ihm. Er sollte sich daran gewöhnen, solange er nicht abgefüllt im Wagen seinen Rausch ausschläft.
"Whiskey. Doppelt, ohne Eis."
Eine fantastische Idee. "Zwei, bitte." ergänzte Gerda. "Nein. Plus zwei Great Lake IPA's.", schaltet sich ihre Beste zurück in die Gruppe. Verärgert fixiert Gerda Ash. "Hey! Was soll das?", erkundigt sie sich anklagend. Zur Antwort blickt Ashley sie knapp an und dann zu dem 6. Teilnehmer in ihrer Runde. "So wie es aussieht, hattest schon genug Feuer im Kopf und Körper.", , zwinkert sie ihr freundschaftlich und beschwichtigend zu. Gerda's Mine verfinstert sich. Als Antwort wird sie erneut an der Schulter getätschelt, nach ihrem Geschmack unangemessen mütterlich. "Ich hasse dich."
"Ich weiß.", schmunzelt ihre BBF und wendet sich ab um die beiden Becher entgegen zu nehmen.
Alle trinken schweigend ihre ersten Schlucke, als der DJ den aktuellen Song leiser dreht und aus dem mittlerweile wieder gut gefüllten Saal Begeisterungsrufe und Klatschen herüberschallen. Das geliebte vorfreudige kribbeln, welches jedes Mal von der Band ausgelöst wird, arbeitet sich von den Füßen aus wohlig und gierig bis über ihren Schädel. Sie atmet tief ein. Zufriedenheit und Selbstbewusstsein kriechen in sie zurück. Reloaded.
Schwungvoll macht sie sich mit ihrem Becher auf den Weg zurück zum Tanzen. Sie passiert einem nach den anderen Herzensmenschen, bis sie bei dem Miesepeter-Vogel ankommt. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen bleit sie neben ihm stehen, nimmt sein noch zur Hälfte gefülltes Glas und trinkt einen guten Schluck. Dann wendet sich Gerda dem Kerl zu, findet seinen Blick und bedankt sich mit einem trockeben "Danke Baby.", welches mit einem kurzen hohen Kläff-Geräusch abgeschlossen wird.
Eine Braue in die Stirn gezogen schaut Logan ihr hinterher, als sie zwischen den Konzertbesuchern verschwindet. What the fuck war das denn? Die Kleine scheint einen mächtigen Knall zu haben. Irritiert wendet er sich ihrer Crew zu, um deren Reaktionen zu deuten. Bob lacht amüsiert, Ashley zuckt resignierend die Schultern. Scheinbar sind sie solche Dinge von ihr gewöhnt. Ist das Selbstironie oder hat die einfach einen Schaden? Den Mund öffnend setzt Logan zu einer Frage an, entscheidet sich dann um. Manches will er gar nicht wissen. Den Rest des Drinks hinuntergestürzt, stellt er das Glas am Tresen ab, bestellt das Gleiche noch einmal und ein Bier dazu.
Yesssssss. Genau so! Die Menge um sie herum fängt sie regelrecht auf. Der Saal wummert, wippt und schwingt. Die Danko-Jungs haben einen phantastischen Opener gedroppt. Gerda kann sich schnell durch die kleinen Gruppen und Einzelpersonen an einen Platz bringen, an dem sie die Bühne im Blick und Platz zum ausrasten hat. Sie steigt sofort ein und taucht mit ab. Glücklicherweise stehen neben ihr auch ein paar Leute, die textsicher sind und sich nicht zurückhalten. Sie schmunzelt ungesehen zu ihnen rüber, dass Gefühl hemmungslos laut sein zu können, beflügelt sie. Kopf aus, jetzt, du löst hier durch's zerdenken keines deiner Lebens- und oder Luxusprobleme. Scheiß auf alles, mach dich frei. Gerda schüttelte all ihre Gliedmaßen aus, so wie sie es vor X Jahren beim Schulsport gelernt hatte. LOOOOOSLASSEEEEN!
Um sich selbst zu helfen, umklammert sie ihren Becher. Etwas besser. Der halbvolle Becher mit dem vollmundigen Hopfenbitter wird in großen Zügen ausgetrunken. Hilft verlässlich. Besser besser. Wie ein Gongschlag zur unreflektierten Bestätigung erlaubt ihr ihr Gehirn, in die erste Strophe von einem ihrer Lieblingssongs gedanklich einzusteigen.
'... get cut off in traffic cause everyday's a bad day
What do you do you don't wanna cause a scene
But If you do nothing they'll step all over you, you're too naive
This is what you do
Look 'em in the eye
Open your mouth And Say...
You get you get you get you get you get the finger!...'
Laut und schallend lacht die hier gestrandete junge Frau auf. Sie lebt Selbstbestimmt. Im Hier, im Jetzt.

Beide Getränke in der Hand nickt Logan dem Wikinger kaum merklich zu und macht sich auf den Weg zur Bühne, wo die drei Männer bereits in ihre Instrumente brettern. Mit den ersten Akkorden erscheint die Welt etwas weniger beschissen. Dankos Stimme röhrt in voller Rockermanier durch den Raum und erreicht Logans Inneres. Dieser Mann spricht ihm so sehr aus der Seele, dass es zeitweise beängstigend ist. Was für die meisten Fans und Zuhörer sackiges Rumgeprolle ist, bewegt Logan tiefer, als er in Worte fassen könnte. Es ist beinahe, als hätte der Typ ihn sein Leben lang beobachtet und den Soundtrack zu all dem Mist verfasst.
Sich durch das Gedränge wühlend, lässt Logan den Blick über die Hinterköpfe schweifen. Verdammt! Wo ist die denn hin? Das vage Bild vor Augen, sie nach rechts gehen gesehen zu haben, folgt er dieser Fährte, späht immer wieder zwischen den Leuten hindurch und gesteht sich schließlich ein, dass es pures Glück wäre, die Kleine zu finden. Selbst wenn er größer wäre und eine bessere Sicht hätte, beginnt ein Teil von ihm schon jetzt, ihr Aussehen zu vergessen. Na, dann eben nicht. Einen Schluck vom Whiskey schlürfend, bemerkt er den Wikinger aus dem Augenwinkel. Gefolgt von den Anderen begibt er sich an den Bühnenrand, wo er stehen bleibt und kurz mit jemandem spricht, bevor er sich Ashley zuwendet.
Eigentlich wäre es okay, wie es ist. Logan hat nicht vor, mit der unbekannten Truppe abzuhängen. Wenn da nicht diese eine Sache wäre. Etwas an der Giftigen erinnert ihn zu sehr an Alma, als dass er sie ignorieren könnte. Sie hat Eier und das weiß er zu würdigen.
Einen Augenblick später hat Logan sich den Weg bis nach vorn gebahnt und mustert die Irre von der Seite. Mächtig viel Energie, die sie da gerade ablässt, denkt er sich und beneidet ihre Extrovertiertheit.
Sein Knie knufft aufmerksamkeitsuchend gegen ihr Bein, nur um sicher zu gehen, nichts von dem kostbaren Drink zu verschütten.
Als ihr Blick sich ihm zuwendet, hält er das Glas Whiskey vor ihre Nase. Sie wollte Whiskey und aus irgendeinem Grund hat ihre Babysitterin ihn ihr versagt. Neugierig, was geschehen wird, blitzen seine dunklen Augen auf, als er sie ausdruckslos ansieht. "Trink. Whiskey. Danke.", zitiert er und bemerkt erst bei der letzten Silbe die unterschwellige Verspieltheit in seinen Worten. Hoffentlich fordert das die Schräge nicht weiter heraus. Heute ist nicht der Tag für ein lustiges Kräftemessen. Er will hier nur ohne Schulden raus gehen und sich am Ende des Abends aus den richtigen Gründen scheiße fühlen. Wenn sie so klug wie temperamentvoll ist, wird sie die Geste kapieren und er kann die Sache abhaken.

Für den Bruchteil einer Sekunde herrscht Stille, als die Band die Bridge einleitet.
"Give it to 'em for counting you out!
Give it to 'em for leaving you back!
And when you raise it tell them:
Now I give you the finger!"
Unerwartet wird sie durch einen Kniestubser und ein Glas das sich in ihr Gesichtsfeld schiebt, aus dem Tanzschwung gebracht.
Binnen Sekunden hat Gerda den Sprung aus der wohligen Umarmung des Musikstückes heraus geschafft und ist in dem intensiven Blick des Typens angekommen. 'Oi! Was ist denn nun los?' Dieses einladende Funkeln in seinen Augen ist so voller energetischer Spannung und Humor, dass sie zur Antwort umgehend übers ganze Gesicht grinsen muss. Es passiert erstmal nichts, außer dass sich ihre Blicke miteinander verbinden. 'Okay. Ich verstehe', sendet sie durch ein kurzes, angedeutetes Kopfrucken in seine Richtung. Gerda's Gedanken rasen. So einen herrlichen Schlagabtausch hatte sie bisher nur mit ihr nahestehenden Leuten. Während sie noch kurz den Gedanken genießt, dringt in ihr Gehörgang das vertraute Röhren des Sängers:
Give it to 'em for counting you out
Give it to 'em for leaving you back
And when you raise it tell them
"Now I give you the finger!"
Nun muss sie hart die Lippen zusammenpressen, um nicht laut herauszuplatzen. Niiiiice. Was für ein großartiger Moment des Zufalls.
Versönlich ergreift sie das Glas und trinkt.

Etwas zu stürmisch, ein Husten und Prusten stolpert aus ihr heraus. 'Suuuper.' Wärend sie sich mit der rechten Hand wieder zurück in den Normalzustand wedelt, hebt Gerda nebenbei den linken Zeigefinger, um anzudeuten, dass er kurz warten soll. Nach den beschwerlichen Sekunden findet sie unter tränenden Augen zu sich zurück. Die letzten Tropfen des leckeren bernsteinfarbenen Flüssigkeit wischt sie mit dem Handrücken weg und klärt räuspernd ihre Stimme. Dann macht sie einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu und nähert sich seiner linken Gesichtshälfte. Er riecht gut, fällt ihr auf. "Sind wir dann quid pro quo?" Die vor Konzentration zusammengezogen Augen signalisieren, dass er sie nicht verstanden hat. Sie rückt noch ein wenig dichter an sein Ohr heran, ihre Haare berühren leicht seine Wange und seinen Hals. Sie werden schnell zur Seite gestrichen und gehalten. "Sind wir jetzt Quid?" Aus reiner Nettigkeiten oder Interesse an ihr ist das eben nicht passiert. Auf keinen Fall.
Seinen Blick zu deuten fällt Gerda schwer, da sie auf diesem Gedankengleis der Erkenntnis direkt zur nächsten Frage weiterdonnert und sich dafür erneut rasch seinem Ohr nähert. "Oder fehlt noch der Tausch eines T-Shirts? Halbtrockenes gegen nasses?" und ehe sie es selbst schnallt, zieht sie sich ihr schwarzes, lockersitzendes Oberteil aus, krempelt es zurück auf rechts und streckt es dem jungen Mann entgegen.
Paralysiert von diesem recht toughen Move steht sie wie angewurzelt da. In ihr Bewusstsein schiebt sich Schwindel und Ungläubigkeit. 'Ich habe gerade Mr. Grumpy indirekt aufgefordert, sich obenrum vor mir frei zu machen.'

Ein hoher Pfeifton erklingt auf Stirneshöhe. Abwimmelnd schließt sie kurz die Augen und atmet einmal tief und lange aus. Wie eine Horde Alpakas trippelt die Einsicht um die Ecke, dass sie sich ja schon ausgezogen hat! Das Pfeifen wird lauter. Da stehen sie nun zu viert.
Das Whiskey-Hustinettchen mit tränenden Klüsen, das Schuldbewusstsein, die Scham (danke Alpakas) und das Pfeifen. Gerda atmet erneut, in der Hoffnung das es hilft. Tut es nicht.
'Fake it till ya make it, mama', würde Elvis ihr zuraunen. Ja. Genau. Das würde er. Seine heraufbeschworene Stimme scheucht tatsächlich zwei der ungebetenen Gäste davon. Gut. Die unheimlichen ist sie los, Scham und Schuldbewusstsein haben sich Kaffee aufgesetzt....Na dann...
Einigermaßen zufrieden mit dem Ausgang der Situationen trinkt Logan von seinem Bier und will sich endlich der Show widmen, als Gerda näher kommt und ihm irgendetwas entgegenbrüllt. Ihre Stimme geht im Lärm unter, also setzt sie ein zweites Mal an, bei dem sie ihn beinahe berührt. Die entstehende Nähe bringt seine Haut auf eine unangenehme Art zum Kribbeln. Er rückt einige Zentimeter zurück, sinnierend, ob er sie richtig verstanden hat - sie will Shirts tauschen? Wieso sollte er das - noch ehe er reagieren kann, steht sie in Bustier vor ihm, die Hand mit dem Shirt vor ihn ausgestreckt und blinzelt ihn erwartungsvoll an.
In seiner desinteressierten Stimmung erreicht ihn der Gedanke, ihre Attribute abzuchecken, nicht einmal ansatzweise. Augenscheinlich vollkommen unberührt von ihrer Geste schüttelt er leicht den Kopf, murmelt ein gerade noch vernehmbares "Lass stecken" und stellt sich an ihre Seite. Sicher nicht. Was geht bei der im Kopf ab? Da drinnen muss ein rasantes Chaos herrschen. Lässig nimmt er einen weiteren Schluck, den Blick jetzt zur Bühne gerichtet. Im Scheinwerferlicht schimmern die glatten Narben auf Nasenrücken und rechter Wange, das schlecht gestochene GRL PWR - Tattoo an der Schläfe bildet einen grotesken Kontrast.
Aus dem Augenwinkel registriert Logan, die näherrückende Freundin, als sie sich Gerda entgegenbeugt. "Was ist los?" Neugierig grinsend taxiert Ashley den halbnackten Oberkörper Gerdas. "Ist dir heiß geworden?" Eine neckische Bewegung deutet zu dem Neuling der Gruppe. Näher an die Freundin heranlehnend mäßigt sie die Lautstärke, als sie fragt: "Brauchst du Abkühlung oder Unterstützung?"

Erleichterung stellt sich bei Gerda ein, als sie Ash auf sich zukommen sieht. Ihr Blick spricht Bände. Ihre kurze, alles auf einen greifbaren Nenner bringende Frage hilft, auch die letzten beiden Mindfucker loszuwerden, der Kaffee ist getrunken und weg sind sie.
Schelmisch grinsend nimmt Gerda den Gesprächsfaden auf. "Ja und nein, uuuuund auf jeden Fall." sie umarmt ihre bessere Hälfte und das Gefühl von Ashs warmer Haut und ihr vertrauter, schöner Geruch legt sich wie eine Decke um sie. "Lass uns jetzt nicht reden, sondern tanzen. Und: ich hatte einen doppelten bestellt, den kannste gerne dazu holen", knufft sie lässig sowie uncool die Arme schwingend mit Blinkeraugen ihre Seelen verwandte an.
Die spöttisch gelächelte Antwort gefällt ihr. Ashley schwebt in Richtung Bar. Wiedermal beeindruckt von dem Zaubermenschen, den sie nun schon seit einigen Jahren kennt, wendet sich Mrs. Beinahe-Topless der Bühne zu. 'mooaahh ich liebe Menschen und Zusammensein einfach. Fuck Yeah.' Voller Dankbarkeit und den Tränen nahe, beglückwünschen sie sich selbst. Sie hat ein irres Glück mit ihrer Crew. Menschlich wie musikalisch auf so vielen gemeinsamen Ebenen. Trotz großer Unterschiede. Sie hat schon einen mega Menschengeschmack, dass muss sie sich lassen.
(in Zusammenarbeit mit @S.Bin. )

Charaktere: Gerda
Ort: Toronto (Earlscourt)
Geschichtsstrang: Ich packe meinen Koffer...
Rückblende
Wohnung - CHECK oder "I’m going in for the win"
I’ve spent too much time wasting it all away
But now I know who’s number one
Not gonna waste another day
--- Danko Jones ---
"Ich habe unterschrieben, es ist jetzt fest und real! Ich habe die Wooooohnuuuung und kann ab übernächste Woche rein!" , trällert sie in ihr Telefon. "Kannst du das glauben, Ash?" Ohne eine Antwort abzuwarten, sprudelt sie weiter. "Du ich sterbe vor Hunger, wir sprechen nachher, wenn ich zurück bin? Ich muss jetzt sofort den Laden hinter mir überfallen und FEIEEERN. Bis später, ja?" Am anderen Ende lacht Ashley kurz auf und bestätigt. Küsse werden zum Abschluss ausgetauscht.
Sie betritt den wildbunten Laden, der von außen wie von innen mit viel Grafitti-Art gezeichnet, beschmückt und dekoriert ist. Es ist kurz nach 12 Uhr, das kulturschwangere, von Bob empfohlene Tex Mex-Restaurant 'Sneaky Dee's' ist schon gut gefüllt, obwohl es erst seit einer Stunde geöffnet hat.
Gerda saugt mit hungrigem Körper und getriggerten Sinnen nahezu alles auf einmal auf - Wände, Lichter, Bilder, Mobiliar, Menschen, Stimmen, Gerüche, Geräusche und musikalische Klänge. Sie fühlt sich sofort heimisch berauscht. 'Jawoll, dass hier ist mein zukünftiger Laden.' Sie seufzt und spürt in das Verbindungsgefühl zu ihrer alten Wahlheimat Berlin und ihren dortigen favorisierten Läden hinein. Nachdem sie sich einen freien Platz im hinteren Drittel des schlauchartigen Raumes gesucht und niedergelassen hat, kommt auch schon ein wunderschöner und zudem zutätowierter Mensch mit lateinamerikanischen Zügen auf sie zu. Mit einem wortlosten Lächeln findet die eingefasste Übersicht über Speisen und Getränke vor ihr Platz. Schnell hat sie sich entschieden: Einen Pinapple Whiskey Sour (warum nicht?) und die Northern Blues Nachos.
Wärend sie auf ihre Bestellungen wartet, fasst sie für sich die gegenwärtigen Prioritäten zusammen und plant grob ihre nächsten zur Verfügung stehenden Wochen bis zum Uni-Start. Mit dabei an erster Stelle ein Kombi-Tag, beziehungsweise Wochenende aus Floh- und Baumarkt mit Bob, Ash und dem Bandbus als Lieferhilfe. Das Getränk erreicht sie. 'Cheers! Auf mich und meine neue Wooohnuuuung!'
Nach den ersten genüßlichen Schlucken werden folgende Dinge stichpunktartig auf Ihrer Getränkeserviette notiert.
Punkt 1: In der Wohnung werden vorerst noch Handwerker rumpuddeln, es gibt in der ersten Woche gar kein Wasser, und in den darauf folgenden beiden Wochen kein warmes Wasser. Die Dusche wird entfernt und eine B a d e w a n n e zieht mit ein. Ihr doppeltes Glück. Aufgrund dessen sind die vorherigen Mieter Elois abgesprungen. Ihre neue Vermieterin hat offensichtlich ein großes Herz. Auf das kurzfristig wieder eingestellte Inserat hätten sich schnell noch weitere Mieter und Mieterinnen mit besseren Referenzen gemeldet. Aber egal! Gerda ist happy, sie ist Camperin aus Leidenschaft. Kein Wasser, bzw kaltes für die Übergangszeit ist zu schaffen. Zumal ihre BBF auch in greifbarer Nähe wohnt. Kein. Problem. Punkt 2: G. K. Simmer ist eine absolute (!) Verhandlungskünstlerin. Das wusste sie bisher nicht über sich. Stolz schmunzelt sie, als die Erinnerung aufploppt, in der sie dem vorgestrigen Abschlusshandschlag tough hinzugefügt hat, "Aber die Waschschüssel und der Wasserkocher gehen auf Sie." Das Lachen von Frau Hausman war kräftig und herzlich. Mit einem Nicken kam das "Einverstanden. Und nenn mich Elois."
Ihre bestellte Köstlichkeit wird leicht dampfenden vor ihr platziert. Ihr Magen rumort freudig, die Bedienung lächelt breit und wünscht ihr mit einem Zwinkern "Guten Appetit." Gerda läuft das Wasser im Mund zusammen. Für sechsundzwanzig kanadische Dollar hat sie einen Berg aus köstlichen, wohlkombinierten Futtereien bekommen, die theoretisch auch für zwei Damen gereicht hätte. Nur ist sie zum Glück keine Dame. Sie kichert und beginnt mit der Völlerei.
Quelle: https://www.doordash.com/store/sneaky-dee's-toronto-30903/
Schnaufend und schmatzend stellt sie den zu 2/3tel verputzen Teller zur Seite. Ein tiefer, glücklicher Grunzer entfährt ihr. Den Rülpser kann sie gerade noch unterdrücken. Man. War. Das. Geil. Die Serviette füllt sich weiter. Punkt 3: Möbel müssen beschafft werden. Gebraucht. Romantisch vom Flohmarkt geshoppt und im Anschluss mit Ashbo in den 1.Stock geschafft werden. Nach einer kraftspendenden Bolognese aus ihrer neuen Küche wird dann final alles einen Platz bekommen und im Anschluss kann gefeiert werden.
Erstmal ist es aber Zeit für einen anschwunggebenden Kaffee, sowie einen weiterern Summer Cocktail als finishing partner für den Nacho Teller - es wird kein Krümel zurückgelassen. Nach 20 Minuten ist der 4. und letzte Punkt auf dem Papiertuch festgehalten und Gerda macht ein Foto von den beiden beschriebenen Seiten.
Kurze Zeit später steht sie satt, beschwippst und etwas verstört über den horrenden Rechnungsbetrag vor der Tür.
Alle verputzen Köstlichkeiten sind vielleicht, bestimmt so teuer wie eine schöne, alte Schlafzimmerkommode vom Flohmarkt?!? Egal. 'Ich lebe nur einmal und das ist jetzt.' Debil grinsend überquert sie die Straße.
But I’ve got no regrets
I’ve got no regrets
I came here to fuck shit up and have a good time
--- Danko Jones ---

Charaktere: Gerda, Bob, Hund Bonnie
Ort: Toronto (Leslieville) Wohnung AshBob
Geschichtsstrang: Ich packe meinen Koffer...
Rückblende
Vorbereitungen oder "I'll walk down the mall"
One way, or another, I'm gonna find ya
I'm gonna get ya, get ya, get ya, get ya
--- Blondie ---
Gerda gähnt und schlurft mit hängenden Füßen in die Küche. Ihre Augen sind noch halb geschlossen, als Bonnie sie zur Begrüßung freudig anwufft und auffordernd anblickt. Ach wie sie diese kleine Hundedame liebt. Nachdem sich beide überschwänglich bekuschelt haben, eiert der Zombie zur Kaffeemaschine und beginnt die lebenserhaltenen Maßnahmen einzuleiten. Der gestrige Tag sitzt ihr noch in den Knochen, inklusive der mageren vier Stunden Schlaf. Mit dem größten Kaffeebecher den AshBo haben, setzt sie sich an den Küchentisch und starrt müde aus dem Fenster. Vor ihr liegt der Schlüssel zu ihrer Unabhängigkeit. Seit gestern sind sie ein Paar, ihre neue Wohnung und sie. Unglaublich. Mit dem größten Glück der Welt fallen nun alle aus Arbeit und Verzicht entstandenen Schiksalssteinchen zu einem Bild zusammen. Und zu was für einem. Das Haus von Elois ist wunderschön und ihre Wohnung ist der Hammer! Eine komplette und noch dazu hart stylische Küche ist auch vorhanden, lediglich einen großen Tisch mit vier Stühlen muss sie besorgen. Und zwar heute, um genau zu sagen in 30 Minuten. Die Aufregung nimmt Fahrt auf, sie trinkt ein paar große Schlucke aus dem Becher.
Unter dem Schlüssel liegt eine Wohnraumskizze und eine Einkaufsliste für den Leslieville Flea, den monatlich stattfindenden Händlerflohmarkt des Bezirkes. Zum 1.000 Mal überprüft Gerda ihre niedergeschriebenen Wanna-have's, welche mit Hilfe von Bob, Ash und ihrem Bandbus heute und morgen gejagt werden. Priorität liegt auf dem eben bedachten Esstisch mit Anhang, einem großen Bett, einem Sideboard welches als Kleiderschrank dienen soll, einem fetten Sessel und dem lang ersehnten Plattenspieler.
Bob entert die Küche und ist offensichtlich bereit um auszurücken. "Guten Morgen" , grüßt er in seiner so lieben und ruhigen Art. "Alles klar?" "Jo!" nickt die neue Freundin. Er gießt sich seinen Kaffee ein und grinst. "Hast du die Post für dich gesehen?", fragt er mit einem kopfrucken in Richtung Tisch. Gerda blinzelt und greift nach dem zitronengelben Umschlag, der so unübersichtlich wie eine Leuchtreklame vor ihr liegt. Natürlich hat Frau Peilo den leicht aufgepolsterten Großbrief nicht gesehen. Verlegen streicht sie sich mit der rechten Hand über die Augen und dann abwärts übers restliche Gesicht. Ihr Herz macht einen Hüpfer, der sogleich im Erdboden versackt, als sie die Handschrift entziffert. Bob verabschiedet sich mit einem "Bis gleich, ich geh schon mal runter. Ash ist gleich mit dem Transporter da." In Gedanken versinkend brummt sie ihm zu. Bonnie legt sich partnerschaftlich grunzend auf ihr Füße.
Gerda spürt, wie sich ihr Pulsschlag allmählich erhöht und ihr von innen gegen die Ohren drückt. Parallel versuchen ihre Gedanken fluchtartig überall hin zuspringen, um nicht über die an sie gerichtete Zustellung nachzudenken. Nach gefühlten zehn Minuten gewinnt Gelb den Wettkampf und sie ergibt sich den entstandenen Fragen. 'Warum schreibt mir David nach verschissenen neun Monaten? Einen Brief, der offensichtlich mehr als vier Seiten hat? Nun, wo sie Europa verlassen hat? NACHDEM ER SICH DOCH VON IHR GETRENNT HAT? JETZT, WO SIE GERADE IHREN NEUEN LEBENSABSCHNITT MIT EINER GRANDIOSEN MÖBELSCHATZSUCHE FÜR IHRE TRAUMWOHNUNG BESIEDELN WILL???'
Die letzten Fragen sind von ihren herausgeplatzten Gefühlen so aufgeblasen, dass sie kurz Bedenken hat, sie könnte vor verzweifelter Wutenergie implodieren. 'Nein, nein, nein! Nicht jetzt! Jetzt... gehe... ich... shoppen! Jaaaagen.'
Der Monsterkopfbecher in ihren Händen wird mit einem Schwung leergetrunken, ohne das Damokleschwert vor ihr nochmals anzublicken. Etwas intensiver als gedacht, vergräbt sie zum Abschied wenig später ihr Gesicht im kuschelweichen Fell der Nova Scotia Duck Troller Retriver-Hündin und lässt sich von der tröstenden Liebe und Wärme ihrer Freundin einlullen. 'Danke, Bonnie.' Sie steht auf und strafft ihre Schultern. Nächster Schritt: Tagesfein machen. Jawoll. Relic Hunter-Gerda hat jetzt definitiv weder Zeit noch Nerven für einen mehrseitigen Brief, der sie emotional auseinandernehmen wird. Sie hat eine Mission. 'Fokus, Mädchen, Fokus!' "Acht Möbelschätze und ein phantastisches Abspielgerät aufspüren, handeln und etwaige Mitkonkurrenten ausstechen, alles verladen und in das neue Domizil schaffen. Yeeehaaawww." mit in die Luft geworfen Armen rauscht das Frollein Simmer durch die Tür.
One day, maybe next week, I'm gonna meet ya
I'll meet ya, ah
--- Blondie ---
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