Del Sol Valley Nr. 1 - The Black 'n' Red Theater

14.07.2024 15:49 (zuletzt bearbeitet: 14.07.2024 20:21)
#1
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Textmagier




Eingang über den Garten
































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14.07.2024 19:13 (zuletzt bearbeitet: 03.12.2024 22:03)
#2
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<<< Lasse kommt von Copperdale - Haus Familie Sølberg <<<
<<< Marina kommt von Henford-on-Bagley - Haus der Winters (3) <<<


Charaktere: Lasse, Marina
Geschichtsstrang: So ein Theater



"Aber Herr Professor! Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen." Der Detektiv wirbelt herum, auf seiner Pfeife herumschmatzend stapft er durch das liebevoll arrangierte Arbeitszimmer. "Nein,", ein Finger in die Luft erhoben klingt seine Stimme entschlossen, "ich weigere mich, Ihre Geschichte zu glauben. Seien Sie gewiss, dass ich den Behauptungen nachgehen werde." Festen Schrittes marschiert er voran, verschwindet hinter einer Wand und lässt den alten Wirrkopf zurück.
"Gehen Sie nur, werter Schnüffler. Ich werde Ihnen folgen." Zittrig nickend, deutlich langsamer als sein Vorgänger, aber ebenso entschlossen, verlässt auch er die Bühne.
Der Vorhang fällt, die Lichter dimmen auf und erhellen den Saal. Applaus bricht aus, begleitet von anschwellendem Gemurmel. Die meisten Sims im Publikum erheben sich, schieben sich zuweilen unelegant durch die Reihen und strömen ins Foyer.



Lasse schaut zu Marina, zu seiner Linken. "Nehmen wir ein Getränk?"
Lächeld nickt sie und folgt Lasse zum Getränkestand. "Ich war schon lange nicht mehr im Theater", sagt sie, nachdem sie die Getränke bestellt haben.
"Ich auch nicht. Aber es ist ßo ein schönes Gepäude." Beeindruckt wandern Lasses Augen an den Wänden entlang, die künstlerischen Verzierungen reichen bis zur Decke hinauf und gipfeln dort in handgefertigtem royal anmutendem Stuck.
"ßeit meine Ex-Frau uns verlassen hat, bin ich kaum ausgegangen. Außer ßum Bowling mit einem Freund. Ich habe gar nicht pemerkt, wie ßehr ich das vermisst habe." Anschließend lächelt er Marina selig an.



Die Begleiterin wird hellhörig. Viel weiß sie bisher nicht über die Mutter seiner Kinder, lediglich, dass er geschieden und alleinerziehend ist. "Wie lange ist das her?", fragt sie vorsichtig und nimmt ihr Getränk entgegen, während sie Lasse ansieht.
"ßu lange.", lacht er zurückhaltend. Das Glas in der Hand stößt er mit Marina an und nimmt einen großen Schluck. Eine Geste deutet ihr, ihn zu einem der Tische zu begleiten, während er laut zu rechnen beginnt: "Mikka war krade ßwei Jahre alt, da hat sie nachß ihre Koffer genommen und ist gegangen. An nächßen Morgen lag da nur ein Prief von ihr in der Küche." Er setzt sich, seine Finger umklammern das Glas, auf das sein Blick nun gerichtet ist. "Ich hab den immer noch in einer Schublade. Nach ßehn Jahren. Ist das nicht verrückt?"
Marina lauscht aufmerksam. "Meiner Meinung nach hat ihr Weggang dich stark geprägt und es könnte das letzte Stück sein, das sie von sich hinterlassen hat, auch wenn man das nicht bewusst erkennt." Sie nippt an ihrem Getränk und betrachtet ihn aufmerksam, während sie seine Mimik und Gestik studiert. Mitfühlend kann sie sich vorstellen, wie sehr ihn die Trennung verletzt haben muss.



"Das Schlimme ist nicht, dass ßie MICH verlassen hat." Die Stirn in Falten gelegt, wirkt er ungewohnt ernst. "Ich bin nicht ßo eitel, dass ich ihr das nachtrage. Aber ßie hat die Kinder verleßt. Sie hat ßie in Stich gelassen. Und das kann ich ihr nicht verßeihen - auch wenn ich die Kründe verstehe."
Nachdenklich reibt sich Marina die Stirn. "Verstehe ich das richtig, dass nach der Trennung kein Kontakt mehr zwischen Mutter und Kindern bestand?" Besorgt sieht sie ihn an.
Lasse nickt. "Jae musste sich entscheiden ßwischen ßwei Leben.", erklärt er. "In Korea legt man ßehr viel Wert auf Tradißion. Familienehre steht an oberste Stelle. Ihr Pflichtgefühl für ihren Vater hat sie nie losgelassen." Nachdenklich senkt er den Blick, während seine Finger das Glas auf dem Tisch umrunden. "Ich klaube, ich hatte immer damit gerechnet, dass sie geht. Als sie dann wirklich weg war, ...", er pausiert. Noch nie hat er jemandem erzählt, was ihm jetzt auf der Zunge liegt. "Das war ßwar schlimm, aber auch ... eine Erleichterung." Lasses blauen Augen schauen auf, tasten Marinas Gesicht nach Reaktionen ab.



Einfühlsam schaut die Gesprächspartnerin zu ihm und mitfühlend legt sie ihre Hand auf seine. Marina sagt nichts dazu, sondern nickt lediglich verständnisvoll.
Auf ihrer beider Hände schauend, arbeitet es hinter Lasses Stirn. Er hat lange nicht mehr an die Mutter seiner Kinder gedacht. All die Jahre hatte er nichts von ihr gehört. Bis dieser Brief für Charlie kam. "Sie hat ein schweres Leben.", denkt er laut. "Sie wird sich nie wie ein Ganßes fühlen. Es wird immer etwas fehlen. Sie ist kein schlechter ßim. Nur ßehr ßerrissen. Ich weiß, dass sie es nicht pöse meinte. Aber ich musste den Kindern alles erklären, verstehst du? Ich musste Charlie erklären, dass es nicht ihre Schuld war." Wieder schaut er auf. Von einem Moment zum anderen, legt sich ein warmes Lächeln auf sein Gesicht. "Ach, Entschuldigung. Das ist kein gudes Thema für ßo einen schönen Abend." Herzlich umfasst seine freie Hand die ihre. "Ich bin ein dummer Mann.", lacht er selbstironisch. "Ich weiß nicht mehr, wie man ausgeht."



Ein Grinsen ist auf Marinas Gesicht erkennbar, als sie Lasse anschaut. "Falls es dich beruhigt, ich bin auch aus der Übung gekommen. Ich war über zwei Jahrzehnte mit dem gleichen Mann zusammen und die letzten Jahre..." Sie unterbricht sich kurz und wird dann ernst. "Die letzten drei Monate seit der Trennung haben mir genug Zeit zum Nachdenken gegeben. Wir waren Eltern, aber ein richtiges Liebespaar schon lange nicht mehr."
"Es ist erstaunlich, wie sich Dinge ändern und wir es nicht bemerken." Klangvoll schmunzelt er und korrigiert sich: "Nicht bemerken wollen. Wir tun alles für die Kinder und vergessen dabei, auf uns selbß ßu ßehen."
Nickend stimmt sie ihm zu. "Und dann wundern wir uns, dass unsere Unachtsamkeit unschöne Konsequenzen hat. Der Partner wird zu selbstverständlich, bis er weg ist." Sie trinkt einen Schluck. "Diesen Fehler möchte ich nie wieder machen."



Lasse betrachtet Marina einen Moment. Ihre schlanken Finger halten das Glas elegant, als hätte es keinerlei Gewicht. Eine dünne Schicht von zartem Lack verleihen ihren Händen einen äußerst gepflegten Eindruck. Ohne genau zu wissen, warum, hat er schon immer auf Hände geachtet. Eine Sehne tanzt unter der Haut von Marinas Handrücken auf und ab.
"Nej,", antwortet er verzögert und leicht verträumt, "wenn du jemand liebß, lohnt es ßich, aufmerkßam ßu pleiben." Seine Augen wandern von ihren Fingern höher und treffen ihren Blick. "Aber auch das muss man erß lernen."
Im Hintergrund verkündet der erste Gong, dass die Pause in Kürze beendet sein wird. Der Klang reißt Lasse aus seinen Gedanken. Wieder im hier und jetzt, lächelt er leicht, doch seine Mimik wirkt dennoch ernst, als er sagt: "Du bist ein großartiger ßim und eine tolle Frau, Marina. Du wirst jemand finden, mit den du den Fehler nicht noch mal machen kannst."



Die brünette Frau blickt verlegen zu ihm auf. Sie sehnt sich danach, irgendwann wieder einen Partner an ihrer Seite zu haben, doch wird das so leicht sein? Immerhin ist sie in ihren 40ern und mit drei Kindern nicht mehr so frei wie früher. "Komm, lass uns rein gehen", sagt sie schließlich, lässt seine Hand los und steht auf.


(in Zusammenarbeit mit @Spatz )


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18.12.2024 00:09 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2025 21:22)
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<<< Raphael kommt von Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (3) <<<
<<< Marley kommt von Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch (3) <<<

Charaktere: Raphael, Marley
Geschichtsstrang: Masken, Motive und Mitraten


Theater. Eigentlich nichts, was Marley regelmäßig macht. Doch dieses Mal hatte sie das Thema des Theaterstücks sehr interessiert. "Wird bestimmt lustig!", plappert sie munter weiter, als sie neben Raphael Richtung Eingang läuft. "Und es ist mal was anderes als die Ausritte." Sie grinst. "So ein Mitratekrimi!" Per Zufall hatte sie von diesem Theaterkrimi erfahren und gleich Raphael dazu eingeladen.. als kleine Feier dafür, dass Annett die Verbindung ihrer Mitarbeiter mittlerweile akzeptiert. "Das Stück dreht sich um eine Hochzeitsfeier. Wer weiß... vielleicht bekommen wir dann Ideen für unsere eigene! Nur ohne Mord natürlich!" Das war scherzhaft gemeint. Eine Hochzeit der beiden ist nicht einmal ansatzweise geplant. Aber wer weiß? Vielleicht ergibt sich irgendwann ja mal was.



Raphael schluckt kurz bei dem Wort 'Hochzeit', entspannt sich aber schnell wieder, als er Marleys scherzhafte Absicht erkennt. Er grinst und folgt ihr weiter, nachdem sie ihre Karten vorgezeigt haben. Im Saal angekommen, suchen sie sich einen Platz mit guter Sicht auf die Bühne und setzen sich. Raphael lässt seinen Blick kurz durch den Raum schweifen. "Ich war schon ewig nicht mehr im Theater", sagt er, während er sich bequem hinsetzt. "Sowas macht man echt zu selten."

"Ja, glaubst du ich?"
Marleys Lachen ist hell. "Ich bin selbst überrascht, auf diese Idee gekommen zu sein. Aber der Artikel in der Zeitung klang dann doch zu interessant. Da dachte ich mir, warum nicht, ist mal was anderes. You see, auch das Mädchen vom Lande hat manchmal Lust auf bissl Kultur."



Der Vorhang hebt sich und das Stück beginnt. Schnell erkennt Marley, warum das Stück in der Zeitung so hoch gelobt wurde. Den Schauspielern gelingt es spielerisch, die Stimmung rüber zu bringen. Die Genervtheit der Braut, dass der Trauzeuge einfach nicht auftauchen will. Die Sorge, die sich schließlich breit macht. Und als der Schrei von der Bühne zu hören ist, ist der Schmerz wirklich spürbar... auch wenn dieser nur gespielt ist. Die Leiche des Trauzeugen wurde gefunden.

Raphael verfolgt die Szenerie aufmerksam und seine Gedanken beginnen zu kreisen. Die Braut? Nein, vielleicht doch der Bräutigam? Oder könnte es die böse Schwiegermutter sein? Jeder neue Dialog bringt ihn auf eine andere Fährte.



Zwischendurch wirft er einen kurzen Blick zu Marley. Ihre begeisterte Mimik zeigt deutlich, wie sehr sie in das Stück vertieft ist. Sie ist wirklich eine schöne Frau, denkt er, bevor er den Blick wieder nach vorne richtet und sich weiter auf die Handlung konzentriert.

Marley ist sich sicher: Die Braut war die Mörderin. Vor allem, als sich später herausstellt, dass sie eine Affäre mit dem Trauzeugen hatte. Das sollte wohl nicht heraus kommen, da ist sich Marley sicher. Es erinnert sie an eine ehemalige Freundin in den USA. Auch sie hatte so eine Affäre, auch wenn es in diesem Fall nie zu einem Mord kam. Zur Hochzeit aber auch nicht, denn die Affäre erzählte dem zukünftigen Bräutigam davon. Aber auch andere Charaktere haben mögliche Motive zu einem Mord.

Doch noch bevor dieser aufgeklärt wird, schließt sich der Vorhang wieder. "Ausgerechnet jetzt, wo es spannend wird, gibt es die Pause!", flucht Marley. Sie wendet sich an Raphael. "Gefällt es dir denn bisher?" Aber einen Vorteil hat die Pause schon: Sie verpasst nichts vom Stück, als sie ihrem Lover einen tiefen Kuss gibt.



Raphael schließt für einen Moment die Augen und genießt den Kuss, bevor er ihre Frage beantwortet. "Ich find’s richtig genial. Früher fand ich Theater immer langweilig, aber sowas hab ich echt noch nie gesehen." Während sie sich kurz entspannen, beginnt er, ihr von seinen eigenen Verdächtigungen zu erzählen. "Ich hab ja erst gedacht, es war der Bräutigam – er hatte ja irgendwie was zu verbergen, oder? Aber die Schwiegermutter könnte auch gut in Frage kommen, so wie sie die ganze Zeit Druck gemacht hat. Die Braut? Möglich wäre das natürlich auch, vor allem mit der Affäre …" Er grinst und schüttelt den Kopf. "Aber eigentlich könnte es jeder gewesen sein. Ich wäre ein richtig mieser Polizist. Nicht ohne Grund bin ich ein Stallbursche. Mit Pferden und Reiten kenn ich mich jedenfalls besser aus."

"Also ich habe die Braut in Verdacht."
, erklärt Marley lächelnd. Verliebt schaut sie Raphael an. Ganz anders als diese würde sie nie eine Affäre mit jemand anderem anfangen. "Aber die Schwiegermutter verbirgt auch etwas, das stimmt." Sie grinst. "Aber wer auch immer es war, unser 'Hercule Poirot' wird es schon noch aufklären." Auch wenn der Belgier, anders als in Agatha Christies Romanen, nicht tatsächlich in Person auftaucht, nennt sie den Hobbydetektiv so, der im Stück diese Rolle übernimmt: Einer der Gäste.



Gemeinsam verlassen sie ihren Platz und schlendern zum Essensstand. Raphael sieht sich um und entdeckt ein paar Snacks, die ihm direkt das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. "Oh, das sieht gut aus. Ich glaube, ich kann nicht widerstehen", sagt er, während er sich ein paar Leckereien aussucht.

"I'm hungry!" Sie bestellt sich ein Stück Apfelkuchen. Während sie sich gemeinsam mit Raphael an einen freien Tisch setzt, lässt sie ihre Gedanken schweifen. "Ich hoffe jedenfalls, dass Annett nicht doch noch ihre Meinung ändert. Ich kenne sie noch nicht so lange wie du. Wie schätzt du die Situation ein? What would be too much? Sagte sie die Wahrheit, als sie uns verziehen hat oder sieht es ihr ähnlich, uns doch noch irgend etwas nachzutragen?"

Der junge Mann nimmt ein paar Bissen von seinem Essen und spricht erst, nachdem er seinen Mund wieder leer hat. Er zögert mit seiner Antwort. "Annett ist schon teilweise überkorrekt unterwegs", sagt er nachdenklich. "Ich denke, sie ist nicht zu hundert Prozent damit einverstanden, dass wir beide ... Aber Theo scheint einen guten Einfluss auf sie zu haben."



Er lehnt sich etwas zurück und schaut Marley an. "Die beiden sind zwar noch nicht lange zusammen, aber Theo hat mir neulich, als wir unter vier Augen geredet haben, gesagt, dass es zwischen ihnen ziemlich ernst ist. Wer weiß, vielleicht zieht er sogar auf den Hof, wenn es so weitergeht." Er grinst. "Das hat er zwar nicht gesagt, aber ich hab so das Gefühl, dass das nicht unwahrscheinlich ist."

Marley lässt ein erleichtertes Lachen hören. "Gut. Der Job auf dem Hof ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen." Und Raphael ebenfalls. Mit einem frechen Blick auf Raphaels Teller beschließt sie spontan, auch sein Gericht zu probieren. Mit ihrer Kuchengabel "klaut" sie sich ein Stückchen von der Schokoladentorte, die er bestellt hat. Schmeckt ebenfalls lecker, auch wenn der Apfelkuchen bei ihr noch etwas mehr Pluspunkte bekommt.



"Hey!", protestiert Raphael gespielt empört. Ohne lange zu zögern, revanchiert er sich und stibitzt mit einem breiten Grinsen ein Stück von ihrem Apfelkuchen. Ein wenig später kommt er auf das Gespräch zurück. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass du deinen Job auf dem Hof verlieren würdest. Du machst das echt gut da und Annett weiß das auch ... Ich weiß das übrigens auch."



Marley wirkt sichtlich erleichtert. Es ist schön, wie gut es mittlerweile läuft. Sie genießt es, mit Raphael so dazusitzen und Kuchen zu teilen.. sie genießt es, mit ihm Überlegungen anzustellen, wer der Täter war. "Moving here was the best decision of my live!", erklärt sie ehrlich, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass sie wieder ins Englische verfallen ist, wie es ihr ab und an noch immer passiert.

Bevor er antworten kann, ertönt die Durchsage, dass die Pause zu Ende ist und sich alle Gäste wieder in den Theatersaal begeben sollen. Raphael und Marley stehen auf und machen sich auf den Weg zurück zu ihren Plätzen. Als sie sich setzen, geht kurz darauf der Vorhang auf und die Show geht weiter.

"Isch weisch, wer esch war!", erklärt der Hobbydetektiv feierlich. Schmunzelnd muss Marley feststellen, dass es ihr selbst wohl nicht möglich gewesen wäre, die ganze Zeit über so nuschelnd zu sprechen wie dieser. Aber sie ist eben auch keine Schauspielerin sondern Reitlehrerin. Sie stupst Raphael liebevoll an. "Na jetzt bin ich aber gespannt!" Mittlerweile ist sie sich nicht mehr ganz so sicher, dass es die Braut war. Auch deren Schwiegervater Klaus hat ein deutliches Motiv, als bekannt wird, dass er vom Trauzeugen erpresst wurde. So ganz unschuldig ist also auch das Opfer nicht.



Das Stück endet schließlich mit einer Auflösung, mit der sie nie gerechnet hätten: Es war die beste Freundin der Braut, Laura. Sie hatte die Hochzeit organisiert und dabei Geld unterschlagen, was zufällig vom Trauzeugen bemerkt wurde. Unter tosendem Applaus senkt sich der Vorhang zum letzten Mal, während die Zuschauer ins Plaudern kommen.

"Aber ja, jetzt wo ich zurückdenke, wird es offensichtlich. Immer wieder wurden kleine Hinweise eingespielt. Allein schon, wie oft zur Sprache kam, dass sie es war, die für die Organisation zuständig war. Ihre Versprecher. Die offensichtlichen Ausreden. Aber da sie nie wirklich in den Fokus der Story geriet, waren die Motive der Anderen einfach immer viel sichtbarer." Marley muss grinsen. "Wir sind wohl beide keine guten Detektive!"

"Ein Jobwechsel ist damit vom Tisch.
" Lachend begibt sich Raphael mit Marley aus dem Saal. Die Eindrücke der Aufführung wirken noch in ihm nach. Als sie den Gang entlang gehen, nimmt er Marleys Hand. "Das war ein schöner Abend mit dir."

"Finde ich auch
!", sagt die Angesprochene, als sie Raphaels Hand drückt. "Irgendwann müssen wir das wiederholen."



In Zusammenarbeit mit @Spatz

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13.04.2025 11:42 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2025 20:49)
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<<< Ellie kommt von Brindleton Bay Nr. 9 - Green Fingers <<<
<<< Gereon kommt von Newcrest Nr. 13 - Waisenhaus Heimathafen (2) <<<
<<< Sophia kommt von Henford-on-Bagley - Haus Frietmann / Wohnung Jacob Bresk <<<
Roland - Start
Juna - Start

Charaktere: Ellie, Gereon, Sophia, Roland, Juna
Geschichtsstrang: Was ein Theater!


Ein einfacher, kahler Raum empfängt Gereon. Die große Fensterfront lässt viel Tageslicht auf die wenigen Möbel fallen. Etwa zwei Dutzend schlichte Stühle, manche von ihnen gestapelt andere zu einem Kreis aufgestellt sind neben zwei sperrigen Tischen die einzige Einrichtung.
Unsicher, ob er sich in der Hausnummer geirrt hat, tritt er weiter in den Raum. Gerade als er umkehren will, stößt ein Mann mittleren Alters lächelnd zu ihm.
"Oh, hallo. Kann ich dir helfen?"
"Ich weiß nicht genau
.", gibt der Teenager wahrheitsgemäß zurück. "Ich suche die Theatergruppe."
"Dann bist du hier richtig. Nur ein wenig zu früh vielleicht.
" Der Mann legt einen kleinen Stapel Zettel auf einem der Tische ab. "Ich bin Roland."
"Gereon."
"Willkommen. Ist immer schön, neue Gesichter zu sehen."
Der Mann lächelt offenherzig, als seine Aufmerksamkeit zur Tür gelenkt wird. "Ach, Sophia ist auch schon da. Hi, wie geht's dir?"
"Gut. Naja, ein bisschen genervt. Aber passt schon. Und dir?"
Sie streift ihren dünnen Cardigan ab und hängt ihn über einen der Stühle. "Hi.", grüßt sie den Neuzugang mit höflicher Zurückhaltung.
"Ach joa, es geht schon." Roland nickt vor sich her, während er den Smalltalk perfektioniert weiterführt. "Marie ist krank. Ist bisschen anstrengend. Aber da müssen wir durch. Kinder, was?"
"Grauenvoll
.", lacht die Rothaarige, aus dem Augenwinkel die nächsten Teilnehmer gemütlich hereinschlendernd registrierend.



Ellie bleibt einen Moment vor der Tür stehen. Hier muss es sein. Sie öffnet, wirft ein schüchternes "Hi!" in den Raum. Sie verschweigt, dass sie wegen ihrer Therapeutin hier ist, sagt nur: "Ich bin hier wegen der Theaterstunden. Bin ich hier richtig?" Kaum wird ihr dies bestätigt, stellt sie sich knapp vor und betritt den Raum. Als ihr Blick plötzlich auf Gereon fällt. So ganz ist sie sich nicht sicher, ob ihr das peinlich sein soll oder sie froh über das bekannte Gesicht sein soll, entscheidet sich dann aber für letzteres: "Was machst du denn hier?", fragt sie überrascht.



"Zugang zu meinen Gefühlen suchen.", zitiert er die Therapeutin trocken. "Ich wusste nicht, dass du schauspielst."
"Also gut, fangen wir an."
Rolands Stimme erhebt sich über die Gespräche. "Bitte setzt euch. Wir dürfen heute gleich drei neue Gesichter begrüßen. Daher schlage ich vor, dass wir uns kurz einander vorstellen." Er setzt sich zu den anderen in den Kreis und beginnt. "Ich bin Roland, einer von zweien Leitern dieser Gruppe und habe fünfzehn Jahre Theatererfahrung."

"Und ich bin die zweite Hälfte."
Juna lächelt fröhlich. "Bin nicht ganz so lange dabei wie mein Kollege..." Sie klopft ihm auf die Schulter, "aber als Laienschauspielerin hatte ich schon als Schülerin meinen Spaß. Bis ich das später zu meinem Beruf gemacht habe."



Roland übernimmt wieder das Wort. "Bitte."." Er deutet auf einen der Teenager. "Sag uns doch, was dich zu uns führt."
"Mein Name ist Gereon
.", beginnt er vollkommen ungeniert. "Und ich bin hier, weil meine Therapeutin es für eine gute Idee hält."
"Spannend.
", kommentiert Roland, die irritierten Blicke mancher Teilnehmer ignorierend. "Interessierst du dich denn fürs Theater?"
"Das weiß ich nicht. Bisher hatte ich nichts damit zu tun."
"Verstehe.
", nickt der Lehrer und schenkt der Nächsten ein aufforderndes Lächeln. "Bitte."



"Bei mir ist es ähnlich!
", gibt schließlich auch Ellie zu, "Die Therapeutin sagt, es sei eine gute Idee, um etwas offener zu sein." Sie zuckt die Schultern. "Ich bin gerne kreativ, aber ob das auch auf das Schauspiel zutrifft, wird die Zukunft bleiben." Sie mustert Gereon. "Wahrscheinlich haben wir die selbe Therapeutin. Wir gehen immerhin auf die selbe Schule."

"Wir sollten der guten Frau einen Präsentkorb schicken.
", lacht Roland in Richtung seiner Kollegin. "Danke, Ellie." Ihrem Sitznachbar zunickend setzt er die Runde fort. Die siebte und letzte Teilnehmerin bildet den Schluss: "Hi, ich bin Sophia und jetzt ein bisschen über sechs Monate dabei. Es macht total Spaß und ist ein super Ausgleich für meinen Alltag."



"Sehr schön, ich danke euch."
Roland hält die ausgedruckten Papiere in die Luft und erklärt an die drei Neuen gewandt: "Wir fangen in der Regel mit einer Übung zum warm werden an. Auf den Zetteln stehen grob beschriebene Charaktere. Eure Aufgabe ist es, die Vorgaben mit Leben zu füllen, ganz wie es euch gefällt. Es gibt kein richtig oder falsch. Es geht nur darum, die Rolle kennenzulernen, anzunehmen und uns zu überraschen, was ihr draus macht." Den Stapel drückt er Sophia in die Hand, die das oberste Blatt abnimmt und den Rest weiter reicht. "Probiert euch aus, traut euch etwas. Peinlich gibt es hier nicht. Macht es lustig, dramatisch, verrückt. Es ist ganz euch überlassen. Und wenn ihr Fragen habt, immer raus damit."



Gereon nimmt die Zettel entgegen und studiert das Blatt, während er den dünner werden Haufen an Ellie weiter reicht.

Zitat
'Bilbo Beutlin. Er ist klein und hat riesige Füße. Er ist viel älter, als er aussieht, weil er durch seinen magischen Ring, den er geheim halten muss und dem er wahnhaft verfallen ist, kaum altert. Er ist eine Frohnatur, die mit Fernweh kämpft und auf vergangenen Reisen viele Abenteuer erlebt hat.'



"Wenn ihr alle eure Zettel habt,", ergreift Roland das Wort, "wird Juna eine Szene für maximal drei Personen vorgeben. Die spielen dann alle einmal durch."

Ellie schmunzelt bei Gereons Charakter. Sie hat den Hobbit irgendwann mal gelesen, auch wenn sie vieles vergessen hat mittlerweile. Aber an Bilbo Beutlins Figur erinnert sie sich noch immer. Nun schaut sie auf ihren eigenen Zettel:



Zitat
Hermine Granger.



Erleichtert stellt sie fest, dass auch diese Figur ihr etwas sagt. Sie liest die Beschreibung:

Zitat
Sie ist klug und ehrgeizig. Sie weiß immer eine Antwort, manchmal zu viele. Doch sie hat einen starken Gerechtigkeitssinn.



Bald sind alle Zettel verteilt. Erwartungsvoll, aber auch etwas nervös, sieht Ellie zur buntgekleideten Juna. Hoffentlich geht das alles gut... Aber dann erinnert sie sich an Marvins Party. Es wird schon gut gehen! Es hat schon einmal geklappt, dass sie in eine Rolle schlüpft, die nicht die ihre ist.

Juna räuspert sich: "Also..", Ihre Stimme ist noch immer so fröhlich wie am Anfang der Stunde, "Die Szene ist folgende: Eure Charaktere wohnen in einem Dorf, als auf dem Dorfplatz ein geheimnisvolles Objekt gefunden wird: Ein scheinbar magisch versiegeltes Kästchen mit unbekanntem Inhalt. Ihr wisst nicht, ob es gefährlich ist, dieses zu öffnen, oder wo es herkommt... oder wie es sich überhaupt öffnen lässt. Doch ein Zettel ist angeheftet: Bringt das Kästchen zum Dorfältesten. Eure Aufgabe ist nun zu entscheiden, wie ihr vorgeht. Macht ihr das? Oder wittert ihr eine Falle? Ist eure Neugier zu groß und ihr wollt es öffnen? Welche Meinung hat EUER Charakter? Und wie erklärt ihr diese den anderen Charakteren?"



Chris und Chantal betreten den Kreis. "Ich hab Sherlock Holmes gezogen.", lacht sie und schaut ihren Spielpartner fragend an.
"Darth Vader.", entgegnet er, ebenfalls lachend. Die Runde stimmt mit ein. Sie nicken sich zu, Chris atmet klangvoll in eine vorgehaltene Hand. Holmes findet die Kiste, stupst sie mit seiner Tabakpfeife an und beginnt über ihr unerwartetes Auftauchen zu referieren, wird von Vader unterbrochen, als er das Fundstück diabolisch lachend an sich reißt und erklärt, die absolute Macht läge darin, weshalb sie ihm, und NUR ihm gehören sollte. Eine hitzige Diskussion entsteht, Vaders Part wird von asthmatisch anmutenden Atemstößen durchzogen, bis er die Kiste auf den feindlichen Planeten abfeuert und damit alles Leben zerstört.
Die Gruppe applaudiert lachend, während Gereon das Geschehen leicht irritiert verfolgt. Er hat von den Figuren gehört, aber weder hat er die Filme gesehen, noch über sie Bücher gelesen.

Auch die zweite Gruppe erntet Applaus für ihre Darbietung von Romeo und Buffy - einer Figur, die der Teenager gar nicht einordnen kann.
Zögerlich steht er auf, als er und Ellie von der Rothaarigen aufgefordert werden.
Mit beiden Händen in die Hüften gestemmt verkündet Sophia aus tief grollender Stimme: "Ich bin Batman!"
"Bilbo Beutlin
.", sagt Gereon nüchtern. Er bezweifelt, dass diese Gruppe etwas für ihn ist.



"Hermine Granger.", antwortet Ellie leicht nervös. "Und wie machen wir es?" Juna lächelt aufmunternd. "Spielt einfach drauf los. Es gibt kein richtig oder falsch." Einfacher gesagt als getan...

Wie denkt Hermine so? Bestimmt logischer als sie selbst. Schwer vorzustellen für Ellie, wie sich das anfühlt. Nicht, dass sie gar keine Ahnung von Logik hat.. aber sie ist dann eher emotional. Sie versucht sich, drauf einzulassen. "Wir müssen das Kästchen unbedingt öffnen! Wer weiß, was für Geheimnisse es birgt! Und das gibt bestimmt eine gute Note, wenn wir das schaffen!" Hätte Hermine wirklich so reagiert? Ellie weiß es nicht genau, aber sie belässt es nun dabei. So spontan kann sie sich aber nicht erinnern, wie der Öffnezauber in den Büchern lautete.. So oft hat sie Harry Potter dann doch nicht gelesen, um alles auswendig zu kennen. Sie improvisiert: "Hokus Pokus, Kästchen geh auf!" Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Das war... ziemlich albern. Wenigstens hat sie nicht "Hex Hex" hinzugefügt wie Bibi Blocksberg. "Mist, so einfach ist es nicht! Ich muss weiter studieren! Es muss doch einen Weg geben!", ruft Ellies Version von Hermine nun aus.



Dunkel erinnert Gereon sich an die Hobbits. Welcher von denen war Bilbo? Er ist alt? Dann bleibt nur der Plappernde ganz am Anfang des Films. Unbeholfen, nachdenkend, kratzt er sich am Haaransatz unter der Mütze. "Nee, wir müssen das Teil zu diesem Berg bringen. Der ist zwar ziemlich weit weg, aber ich könnte sowieso mal wieder los ziehen." Die Beine schlacksig anhebend imitiert er die großen Füße, während er um 'Hermine' herumläuft. "Ehm, und scheinbar muss man irgendwas da oben in die Lava schmeißen, dann doch lieber diese Kiste, als meinen Ring." Er stockt. "Ach, ne, der ist ja geheim." Die Füße platschen auf dem Boden auf, während er durch den Kreis latscht. Unbeschwertes Kichern dringt aus dem Publikum. "Also, als meinen ... Schatz."



Sophia geht einen Schritt zurück, um heroisch vor die beiden anderen zu springen. "Ich bin Batman.", grunzt sie. "Meine Superkraft ist reich sein. Und das Richtige tun. Ich bring das Kästchen zum Ältesten. Weil du ein kleines Mädchen bist," der ausgestreckte Arm deutet zuerst auf Ellie, dann auf Gereon "und du hast keine Schuhe. Was sollen da meine reichen Nachbarn und die ganzen Superheldenfreunde sagen? Ihr seid beide peinlich und ich bin super. Denn ich bin Batman."



Etwas irritiert verfolgt Ellie "Bilbos" Schauspiel. Sie ist sich nicht sicher, ob das eine bewusste Improvisation ist oder er irgendetwas verwechselt hat, doch sie nimmt es einfach als gegeben hin. "Nein, wir müssen das Kästchen öffnen, nicht in die Lava werfen!!" Bei "Batmans" Schauspiel fühlt sie sich an eine frühe Szene aus dem Film erinnert. Anfangs ist Hermine ziemlich angeeckt, auch bei Ron und Harry, bis sie sich schließlich doch noch mit ihnen anfreunden konnte. So unterschiedlich Hermine auch sonst zu ihr ist, ist das nun ein Punkt, den sie auch aus ihrem eigenen Leben kennt. Doch anstatt Hermine traurig auszuspielen, versucht sie eine Version, die mehr Selbstvertrauen hat, wie später in der Geschichte. "Frierus einus!", erfindet sie einfach einen Zauberspruch und hält Batman einen imaginären Zauberstab entgegen. "Du erstarrst jetzt zu Eis! Und jetzt stör nicht weiter, ich muss zur Bibliothek, um eine Lösung zu finden." Irgendwie ist ihr all das ein wenig peinlich. Bei Marvin war es ein bisschen etwas anderes: Mit ihrer Lucy ist sie einfach weitaus besser bekannt als mit Hermine. Sie mochte die Bücher und die Filme, aber es ist dann doch eine Weile her, dass sie diese zuletzt gesehen hat.



Sophia stutzt unmerklich. Wieso will die Neue sie aus dem Spiel rauskanten? [i]So nicht, Fräulein.
Den Brustkorb aufpumpend stemmt sie sich fest in den Boden, ihr rechter Arm reißt schützend vor den Körper. "Ha! Denkst du, ein einfacher Zauber kann Batman aufhalten? Mein Butler hat mir extrawarme Thermounterwäsche raus gelegt." Ein kurzes Lachen unterbricht ihr Spiel. Das ist total dämlich. "Lasst uns zusammen arbeiten. Denn ein Superheld ist nur so gut, wie seine Gehilfen es ermöglichen. Du, kleiner Mann." Sie deutet auf Gereon und reicht ihm das imaginäre Kästchen. "Verstecke das zwischen deinen Zehen. Niemand wird dort danach suchen. Ich informiere den Ältesten und du, Mädchen, gehst in die Bibliothek. Wir treffen uns, wenn die Fledermaus drei mal pfeift."



Ellie hat keine Lust, ewig rumzudiskutieren. "Ich bin nicht dein Gehilfe!", ruft sie, "Aber ja, wir sollten zusammenarbeiten." Sie dreht sich um, tut so als würde sie wirklich ein paar Meter gehen und dort Bücher aus einem imaginärem Regal holen. Eine Weile überlegt sie, ob sie irgendetwas "finden" soll, irgendeinen tollen Zauberspruch. Doch für eine Weile tut es ihr ganz gut, ein wenig Zeit zu haben ihre Gedanken zu ordnen.

Damit endet das Übungsstück unter großem Applaus und Gelächter. Junas gute Laune ist noch immer nicht verflogen. "Das waren wirklich spannende Shows, die ihr geliefert habt!", ruft sie begeistert, "es freut mich, dass ihr alle den Mut gefunden habt, eure Charaktere vorzustellen." Sie lächelt. "Und dabei habt ihr großartige Kreativität bewiesen." Schließlich stellt sie eine Frage in die Runde: "Wart ihr denn mit euren Ergebnissen zufrieden?"



"Es geht so."
Sophia wiegt den Kopf seicht hin und her. "Liegt aber vielleicht daran, dass ich mich in der Rolle des reichen Weltretters nicht so wohl fühle. Bodenständig wäre eher meins."
"Das Gute an euren eigenen Charakteren, mit denen ihr letztlich auf die Bühne geht, ist ja, dass ihr so lange an ihnen herumschneidern könnt, bis sie euch passen."
, erklärt Roland. "Dabei dürft ihr gern eure Komfortzone verlassen. Sich selbst spielen ist kaum eine Herausforderung. Im Schauspiel geht es oft darum, sich anderen Denkweisen zu öffnen. In eine Figur zu schlüpfen, die vollkommen anders ist, als man selbst." Die drei neuen Gesichter fixierend erinnert er an die goldene Regel der Improvisation: "Denkt immer daran, euren Spielpartnern etwas zu geben, mit dem er arbeiten kann. Bezieht ihn in euer Spiel mit ein. Nehmt ihn mit sprecht ihn an, zwingt ihn, auf euch oder eine Situation zu reagieren. Die Impro ist kein Soloprojekt. Sie lebt vom Schlagabtausch." Er steht auf und verlässt den Stuhlkreis, um an einem der Tische drei Zettel aus seiner Tasche zu holen. "Wir planen zwei Theaterstücke. In beiden sind noch mögliche Nebenrollen zu vergeben." Die Papiere aushändigend setzt er sich wieder zu der Gruppe. "Wenn ihr einsteigen wollt, braucht ihr einen Charakter. Ihr müsstet euch ein bisschen ran halten, aber mit ein bisschen Fantasie und Übung kann die Zeit ausreichen, um euch aufzunehmen."




In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon


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