#SimsForumRPG

Ich kam durch ein Gespräch (wieder) auf den Gedanken, dass man bei so vielen Charakteren wie man sie bei uns im RP hat, gerne mal ins strugglen kommt, im Bezug auf Ähnlichkeit.
Wir sind aufgewachsen in einem bestimmten Umfeld, mit einer bestimmten Denkweise und es kann schon mal passieren das Charaktere sich ähneln. Dann kommt die berechtigte Frage: Warum den einen weiter schreiben? Es könnte auch nur einer sein.

Um der Sache auf den Grund zu gehen, hab ich folgende Idee:

Das Simulationsbox, ist ein imaginärer Raum, der jede Form annehmen kann. Eine weisse Box, die sich nach belieben verändert und eine Situation simuliert. Man wählt sich für die Übung eine Situation aus und steckt nacheinander mehrere Charaktere hinein. Im Idealfall unterscheidet sich das Verhalten, das Denken und das Gesagte von den anderen Charakteren, während die Simulation grundsätzlich gleich bleibt.
Man wählt am besten Charaktere von denen man denkt, dass sie sich zu ähnlich verhalten.

Im eigenen Kopf ist die Simulation schnell gespielt, aber sobald man es schreibt, wird man bemerken, was genau den Unterschied ausmacht und was gleich ist. Eine Erkenntnis die extrem Wertvoll für das RP und die eigenen Charaktere ist.

Eigentlich kommt mir keiner dem anderen super ähnlich vor. Vielleicht zu anderen fremden Charakteren, aber das ist auf Grund des unterschiedlichen Autors absolut okay, weil ichs spannend finde, die Dinge mit unterschiedlicher Wahrnehmung und Umgang zu betrachten.

Ich hab bei mir das Gefühl, das ich leichte Ähnlichkeit bemerke und die werd ich hier durchtesten. Selbst wenn sie doch recht unterschiedlich sind, ist es gut zu wissen, welche Unterschiede es sind. Auf die kann man dann zeigen und ausbauen.

Falls jemand zwei, drei Chars von mir sieht die sich ähneln, würd ichs gern hören. (Und vergleichen ob sich das mit dem deckt was ich denke)

Testnummer: 001
Testsubjekte: Reese, Blaze, Stephen, Artjom, Chase, Shane
Situation: Der Charakter findet auf der Straße eine Geldbörse mit viel Bargeld und Ausweisen

Blaze

Blaze geht auf dem Gehweg in Oasis Richtung Camper. Den Blick auf den Boden gerichtet, die Hände in den Taschen. Er denkt nach. Kein Job, keine Perspektive, keine Lust. Er bleibt stehen, als ein kleines ledernes Rechteck in sein Blickfeld gerät. Prüfend schaut er sich um. Niemand zu sehen. Er bückt sich und Hebt die Geldbörse auf. Augenblicklich hat er das Gefühl, das alleinige Aufheben des Geldbeutels, kommt stehlen gleich. Vielleicht weil er so oft das Portemonnaie seines Vaters in der Hand hatte um daraus die Kreditkarten zu klauen. Es behagt Blaze nicht in die Brieftasche zu schauen um zu checken wem sie gehört. Nicht hier auf offener Straße, obwohl es für Passanten so aussehen könnte als wöre es seine eigene. Aber was wenn der Besitzer zurück kommt, auf der Suche nach dem guten Stück? Denkt er dann, er habe es ihm geklaut? Blaze hat keine Energie sich um sowas zu kümmern und steckt den Geldbeutel in seine Tasche, bevor er einfach weiter geht. Er wird sich zu Hause ansehen, was drin ist. Sich die Mühe machen um herauszufinden wer sie einmal besessen hat, wird er sich wahrscheinlich nicht tun. Wenn nichts interessantes drin ist, landet sie im Müll.


Stephen

Stephen geht auf dem Gehweg in Windenburg Richtung Neue Wege Klinik. Eine Kippe im Mund, raucht er und interessiert sich nicht für die Dinge die um ihn herum geschehen. Diese Sache mit Lyn wurmt ihn. Was hat sie für ein scheiss Problem? Plötzlich tritt er auf etwas weiches und er hebt den Fuss. Eine lederne Geldbörse. Nicht schlecht. Er hebt sie auf, öffnet sie und schenkt den Ausweisen darin keine Bedeutung. Was ihn interessiert ist das Geldfach. Ein paar Münzen und im Seitenfach eine Handvoll Scheine. Stephen hebt die Brauen und zieht die Mundwinkel anerkennend nach unten. Ohne darüber nachzudenken nimmt er die Scheine heraus und steckt sie in die Tasche. Das kann er gut gebrauchen, denn auf der Farm des Bewährungshelfers ist der Lohn mau. Die Münzen steckt er auch ein. Daraufhin lässt er die Brieftasche fallen und geht weiter als wäre nichts passiert.


Reese

Reese geht auf dem Gehweg in Newcrest Richtung Waisenhaus. Es ist wie immer nichts interessantes los und er langweilt sich schon bevor er überhaupt ankommt. Weiter vorn, neben der Abwasserrinne, liegt eine lederne Geldbörse, die er sofort als solche erkennt. Freudig erregt, eilt er darauf zu, hebt sie auf und schaut sich kurz um. Mit einem breiten Grinsen begutachtet er den Inhalt, findet Münzen und Scheine, die er ohne nachzudenken einfach einsteckt, während er sich schon ausmahlt, was er sich damit kaufen will. Bevor er den Beutel auf den Boden zurück wirft, schaut er sich die Ausweise an. Irving Blaisdell. Ob er sich so einen Bart stehen lassen kann und als er durchgehen? Der Geldmenge zufolge, gehts dem Mann ganz gut. Vielleicht kann er noch mehr rausholen. Ein Finderlohn vielleicht. Er muss ihm ja nicht sagen, dass er das Geld genommen hat. Er kann sagen es war schon leer. Der Name sagt ihm was. Der Typ wohnt in der selben Strasse. Bingo.


Artjom

Artjom geht auf dem Gehweg in Willow Creek nach Hause. Die Schule war fad wie immer, aber er hat eine gute Note erhalten für den Geschichtsaufsatz über den Werdegang der Stadt San Myshuno von vor 100 Jahren bis heute. Das war ein Klacks. Außerdem hatte er Freude daran, dass der Lehrer seinen Aufsatz als den Besten von allen ausgezeichnet hat. Harte Arbeit wird belohnt, das weiss er und nichts ist schöner als Anerkennung. Außer vielleicht die Anerkennung von Nouki, die die Aussage des Lehrers unterstützte und stolz war, dass sie so einen klugen Freund hat. Artjoms Mundwinkel heben sich unbewusst und senken sich als er den Gelbeutel vor sich auf dem Gehweg liegen sieht. Neugierig hebt er ihn auf, schaut sich um ob jemand in der Nähe ist. Niemand. Statt das Geld zu zählen, betrachtet er den Namen auf den Ausweisen. Eigentlich weiss er was zu tun ist. Er steckt den Geldbeutel ein und wird zu Hause nach einer Telefonnummer suchen die zum Namen passt, damit er ihr sagen kann, dass er das Portemonnaie gefunden hat. Bestimmt wird sie froh sein und er ist der Held. Heute ist er wieder großzügig, denkt er und grinst.


Chase

Chase geht auf dem Gehweg in Britchester Richtung Unigebäude. Hände in den Taschen, schlendernd und relativ lebensfroh und unbesorgt. Die letzte Polizeistrafe hat ihm nichts ausgemacht. Meistens weiss er bestens, was er nicht darf und macht es trotzdem. Solche Aufstände sind es, die Aufmerksamkeit erregen und bisher funktioniert das sehr gut. Immer wieder denken Leute darüber nach was er getan hat und vor allem, warum. Obschon die meisten froh sind, nicht mit ihm tauschen zu müssen. Sein Fuss tritt einen Gegenstand vor sich hin und er hält an. Ein Geldbeutel liegt aufgeklappt vor ihm. Das Gesicht einer Person sieht ihn aus dem Ausweisfach an. Chase bückt sich und stellt fest, dass er die Person nicht kennt. Es könnte ein Student sein. Kurz blickt er sich um, schaut auf die Uhr auf seinem Handy und beschließt kurzerhand, das Ding im Sekretariat der Uni abzugeben. Wenn die Person seinen Weg zurück verfolgt, dann wird sie bestimmt dort vorbei schauen. Auf dem Weg, geht er auf die Uni-Website und postet am schwarzen Brett die Nachricht, wo er es abgibt. Damit ist sein Part erledigt.


Shane

Shane ist auf dem Gehweg in Forgotten Hollow. Sein Blutdurst in Simswelt, ist einiges schlimmer als in Bloodmoon Valley. Sein Blick fällt auf einen Geldbeutel auf dem Boden. Er schaut sich um, hebt ihn aber nicht auf. Geld bringt ihm nicht viel, denn er braucht weder Essen noch Kleidung. Das sind alles Luxussachen und es fiele ihm im Traum nicht ein, das Geld von jemand anderem dafür auszugeben. Er weiss, dass jemand den Geldbeutel vielleicht vermisst, aber er ist sich nicht sicher wie er diese Person finden soll. Er scheut andere Sims immer noch. Vielleicht ist es besser jemand anderes kümmert sich darum. Jemand der besser weiss was zu tun ist. Shane geht weiter, ohne das Portemonnaie aufzuheben.

In der spezifischen Situation gibts nicht besonders viel Auswahl - was eigentlich gut ist. Man nimmt die Kohle, oder nicht. Ich war bis ichs geschrieben hab, selbst nicht ganz sicher wo genau die Unterschiede sind.
Blaze wird zu Hause das Geld auch nehmen. Mit Sicherheit. Er hat aktuell aber ein Problem damit sich „offensichtlich“ ärger einzuhandeln, so lang er so viel am Hals hat.
Ich glaub die Übung ist auch hervorragend, um unterschiedliche Sims zu testen, damit man die Charaktere „übt“. Ähnlich wie das Fragen von der Liste beantworten, die wir auf dem Discord haben.
Danke für deine Gedanken :)

Zu aller erst war ich stutzig bei der Frage. Weil nicht RP-Charakter relevant in dem Thema. Dann hab ich überlegt, ob sie anders gemeint ist als ich im ersten Moment dachte. Vielleicht welcher Char es am ehesten wie ich macht. Und wenn ich die Frage beantworten müsste, gibt es mehrere Antworten. Was mich wiederum auf einen anderen Gedanken gebracht hat:

Testnummer: 002
Testsubjekte: Reese, Blaze, Stephen, Artjom, Chase, Shane
Situation: Der Charakter findet auf der Straße eine Geldbörse mit viel Bargeld und Ausweisen (10 Jahre später)
Notiz: Spekulation

Blaze (28): Bestenfalls so wie Chase es derzeit machen würde. Selbstverständlich gibt er es zurück ohne das Geld zu stehlen. Hängt aber von der Lebenssituation ab.

Stephen (30): Genau so wie derzeit. Hat sich nicht verändert. Keine Empathiesteigerung im Charakter.

Reese (25): Schwer zu sagen, da er grade erst gestartet hat. Möglicherweise wie Stephen heute. Er nimmt das Geld, ohne weiteren Aufwand.

Artjom (27): Hoffentlich wie Chase, tendenziell gleichbleibend aber vielleicht weniger ausgeprägt, da man das Bedürfnis von der Anerkennung Anderer zu leben nur schwer los wird.

Chase: (35): Ich denke nicht das er sich in dem Thema zu einem schlechteren Sim verändert. Gleich bleibend.

Shane (27): So wie derzeit, aber mit weniger Gedanken. Viel desinteressierter dem Wohlbefinden Normalsterblicher gegenüber.