Del Sol Valley - Wohnkomplex 4er Studenten-WG Betsy, Wade, Sam

13.05.2024 15:54 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2025 18:35)
#1
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Del sol Valley 8
Insgesamt 4 Wohnungen gibt es in diesem Gebäude. Wohnung C ist eine Maisonett, die das gesamt 2.OG und einen Teil des 3.OG einnimmt.
InGame sind Keller verfügbar, die hier nicht veranschaulicht werden.



Erdgeschoss Wohnung A


1.OG Wohnung B


2. OG Wohnung C


3. OG Wohnung C + D

















----- * ------


Wohnung C
Grundriss







Sam Butcher




Betsy Braddock




Bad







Wade Wilson




Balkon
























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13.05.2024 17:24 (zuletzt bearbeitet: 27.05.2024 18:56)
#2
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>>> Logan kommt von Britechester (3) >>>


Charaktere: Logan, Betsy, Wade
Geschichtsstrang: nicht übertrieben




Logan schaut auf seine Notizen. Die Adresse stimmt. Vor ihm ragt ein hohes Gebäude in die Luft, das für seinen Geschmack viel zu snobistisch wirkt. Allein der Eingang mit den im Boden eingelassenen Lichtern lässt ihn zweifeln, ob jemand wie er hier hingehört. Mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis klingelt er bei Braddock. Kurz darauf betritt er das Treppenhaus. Im Gegensatz zu vielen anderen Mietshäusern ist dieses hier lichtdurchflutet - was in bestimmten Situationen das Gemüt positiv beeinflussen könnte. Statt den Fahrstuhl zu betreten, nimmt Logan die breite Treppe nach oben.



Im zweiten Obergeschoss klingelt er ein weiteres Mal. Als die Tür sich öffnet, steht eine junge Frau vor ihm, mit Beinen, die bis zum Himmel reichen und einer Taille, auf die jedes Pin-up neidisch wäre. Elisabeth Braddock - adoptiertes Einzelkind reicher Eltern.
"Hi. Du bist wegen dem Zimmer hier?", fragt sie mit zarter Stimme.
Den Blick hebend bestätigt er und tritt ein.
"Dann bist du Logan. Betsy.", stellt sie sich vor. "Der da ist Wade." Eine Hand deutet auf den Mitbewohner am Ende des Flures. "Sam musste leider kurzfristig zur Familie."



Elegant dreht sie Logan den Rücken zu, während sie ihm mit einer Geste deutet, ihr zu folgen. "Lernen wir uns erstmal kennen."
"Wo ist der Rest von dir?", fragt Wade, hinter ihm die schmale Treppe heraufgehend.
Fragend sieht Logan sich zu ihm um. Der Rest?
"Du bist klein.", erklärt der Hintermann. "Winzig. Kurz. Wie ein Zwerg. Oder ein Hobbit."
"Habs kapiert."
Sie erreichen den großzügigen Wohnbereich. "Setz dich." Betsy zeigt auf die große Couch, ehe sie verschiedene Getränke auftischt.
"Hast das Wachstum in die Haare gesteckt, was?", fährt Wade währenddessen unbeirrt fort. "Schön. So fluffig. Macht dich richtig kuschelig. Wie die Achselhaare einer Hippie-Mama."
"Is der auf Speed oder sowas?" Logan greift zu einem Bier.
"Ich fürchte, der ist immer so." Mit auffallend guter Körperhaltung setzt Betsy sich an die Seite der Couch, so dass sie Logan gut im Blick hat.



"Wie du siehst, haben wir hier reichlich Platz.", beginnt sie. "Hin und wieder lade ich Freunde ein. Ich habe gern Gesellschaft. Es kann also durchaus mal etwas lauter werden."
"Mir egal."
Betsy berichtet von den Regelungen in der Wohngemeinschaft, spricht über kochen, putzen und einkaufen und über finanzielle Aspekte. Hin und wieder nickend hört Logan aufmerksam zu, bis Betsy anbietet, die Wohnung zu zeigen.
Hinter ihr her trottend besichtigt er den Wohnraum, das Bad und schließlich das freie Zimmer. Alles ist hell und geräumig, wirkt gepflegt und ... nobel, wie Rogue es nannte. Sie hat nicht übertrieben.
Der Preis ist höher als das, was er bisher zahlt. Allerdings sind die Wohnungen nicht einmal mit viel Fantasie und gutem Willen vergleichbar. Die Miete wirkt gerechtfertigt - und könnte sogar deutlich höher sein, wenn man die Lage des Gebäudes berücksichtigt. Logan hätte nie geglaubt, in Del Sol Valley wohnen zu können. Es ist das Los Angeles dieses Landes. Hätte Rogue ihm nicht von ihrer unterkühlten Freundin und dem Zimmer erzählt, wäre das beste Angebot in der verdammten Studentenstadt gewesen.



"Wann kann ich einziehen?", fragt er entschlossen.
Elisabeth hebt einen Mundwinkel. "Wenn Wade einverstanden ist,", fordernd sieht sie den Gesprächigen an, "meinetwegen sofort."
"Klar, klar." Wade rollt mit den Augen. "Ich hätte zwar eine vollbusige Rothaarige vorgezogen, aber der Zwerg da geht natürlich auch. Ich bin ja flexibel. Vielleicht hat der Kleine ja Vorzüge, die eine vollbu-"
"Dann überreiche ich dir den Schlüssel,", reißt Elisabeth das Wort des Mitbewohners ab, "und du kannst dich einrichten, sobald es dir passt." Mit wenigen Schritten durchquert die große Asiatin den Flur bis zu den Kommoden, wo sie aus einer Schublade den Schlüssel und ein Schriftstück holt, auf dem alle besprochenen Konditionen und Regelungen zusammengefasst sind. Beides händigt sie an Logan aus.
"Wenn du Hilfe beim Tragen brauchst, gehen wir dir natürlich gern zur Hand."



Den Blick ins Zimmer gerichtet, beginnt er geistig bereits, die Möbel zu platzieren. Bei so viel Platz könnte er sogar das Schlagzeug unterbringen. Allerdings wäre es kein guter Start, die Mitbewohner gleich mit einem Drumset auf die Probe zu stellen. Oasis Springs ist von hier ein Katzensprung. So oder so wird er öfter die Gelegenheit zum Spielen haben.
"Ich komm drauf zurück.", nickt er beiläufig. "Dann fang ich mal an, zu packen."
Mit dem erleichternden Gefühl, eine Aufgabe bewältigt zu haben, verabschiedet er sich. Bleiben nur noch neunundneunzig.

>>> Logan geht nach Evergreen Harbor Nr. 15 - WG Tom, Jim, Valentin, Logan (5) >>>


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25.08.2024 20:26
#3
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<<< Warren kommt von Del Sol Valley Nr. 5 - Château LeBeau (5)
<<< Sam kommt von Windenburg - Open Air Sommer Festival (Jahr 1) (25)
<<< Logan kommt von Evergreen Harbor Nr. 15 - WG Tom, Jim, Valentin, Logan (5)
<<< Nate kommt von Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (11)
<<< Chase kommt von Windenburg - Eventhalle (3)
<<< Victor kommt von Windenburg - Eventhalle (3)
<<< Dora kommt von Britechester - WG Jean, Megan, Victor, Dora, Nicole (2)
<<< Rogue kommt von Britechester (3)
<<< Kitty kommt von Britechester (3)


Charaktere: Betsy, Warren, Wade, Sam, Logan, Nate, Chase, Victor, Dora, Rogue, Kitty
Geschichtsstrang: Gesichter des Amüsements



Die Musik vibriert in Betsys Magen und spendet ihr ein wohliges Gefühl. Oder ist es der Punsch, der ihr die Wärme in die Brust jagt? Möglicherweise liegt es auch an Warren. Lächelnd nippt er an seinem Wein, ohne sie aus den Augen zu lassen, ehe er ihr näher kommt, damit sie ihn bei dem Lärm verstehen kann. "Und wenn ich daran denke, wie groß ihr Vertrauen in dich ist, bin ich richtig gerührt."
"Wenn sie mir nicht trauen würden, dann wäre ihre Erziehung nichts wert gewesen, oder?"
"Das sagst du so einfach."
Resignierend schmunzelt Warren. "Mein Vater vertraut mir keinen Moment. Allerdings wurde ich auch von Wissenschaftsassistenten und Kindermädchen großgezogen." Abwägend zieht er die Brauen in die Stirn, trinkt einen Schluck und stellt sein Glas auf der Küchenzeile ab. "Genug davon." Sanft umspielen seine Finger Betsys Hand, so dass ihr das Glas entgleitet, damit er es ebenfalls abstellen kann. "Ich möchte gern mit dir tanzen. Machst du mir die Freude?"
Die Gastgeberin schenkt ihm einen verführerischen Blick und zieht ihn zur freien Fläche des Wohnraumes.

"Ihr beiden seid so schön zusammen.", schwärmt Rogue ihnen mit der Hüfte zur Musik schwingend entgegen. "Warum sehe ich euch nicht knutschend in einer Ecke rumstehen?"
"Du musst doch nicht alles vorweg nehmen."
, zwinkert der Blonde - ganz zu Betsys Amüsement.
"Was ist mit dir?", entgegnet die Asiatin. "Warum sehe ich nie einen an deiner Seite?"
Rogue seufzt. "Mister Right ist einfach noch nicht aufgetaucht."
"Wurde ich gerufen?" Selbstbewusst baut sich Wade neben ihr auf, eine Hand in der Hüfte, die andere über Rogues Schulter gelegt.
Verschmitzt lächelnd hebt sie eine Braue in die Stirn. Ihm zugewandt pult sie mit spitzen Fingern seinen Arm von ihrer Schulter und säuselt: "Oh, Süßer, ich mag zwar toughe Jungs, aber ein Quäntchen Intelligenz wäre doch nett."
"Ich bin intelligent genug, zu wissen, dass du verdammt heiß bist." Siegessicher zwinkert Wade ihr zu. Ehe Rogue sich abwendet, wirft sie der schmunzelnden Betsy einen genervten Blick zu.

Am Tresen nimmt sie zwei Gläser, befüllt beide mit Punsch und macht sich auf den Weg ins untere Stockwerk. Kurz überlegend bleibt sie im Flur stehen. Welche dieser Türen war noch mal ... Die neben dem Bad müsste es sein. Beide Gläser in einer Hand balancierend klopft sie kräftig mit der freien. Einen Moment lauscht sie konzentriert, ob sich hinter der Tür etwas regt. Doch die Musik von oben ist viel zu präsent. Gerade als sie einfach eintreten will, wird die Tür aufgerissen. Verwundert schaut Logan zu ihr hoch, zieht es vor, zu schweigen und geht zurück zum Schreibtisch - die Tür lässt er offen stehen.
"Störe ich dich, mein Kurzer?" Rogue macht wenige Schritte in den Raum hinein. Ihr Blick wandert neugierig umher. Ziemlich preisgünstig eingerichtet. Ob er knapp bei Kasse oder einfach nur von schlichtem Mobiliar überzeugt ist, lässt sich nicht heraussehen.
"Nicht grundsätzlich.", brummt er, die Kopfhörer in Händen haltend, den Blick auf den Monitor gerichtet.
"Einladend.", murmelt Rogue ironisch und tritt näher. "Hier, ich habe dir was mitgebracht." Mit ausgestrecktem Arm reicht sie ihm das Getränk. Statt es anzunehmen, zieht er missbilligend die Brauen tiefer ins Gesicht. "Was soll ichn damit?"
"Ist nur ein Vorschlag, aber wie wäre es mit trinken?"
"Is da irgendwo Bier drin versteckt?"
Skeptisch mustert Logan die Flüssigkeit.
"Nein. Das ist Punsch. Viel besser als Bier."
"Halte ich für ein Gerücht."
"Versuch es doch mal."
"Wozu?"
"Ich habs dir extra mitgebracht."
Fordernd hält sie das Glas noch einige Zentimeter weiter an ihn heran.
"Das jetzt blöd für dich. Hab dich nich drum gebeten."
Rogue lässt seufzend den Arm sinken. "Na schön. Ich habs versucht."

"Und wieso das Ganze?" Logan legt die Kopfhörer vor sich ab und lehnt sich im Stuhl zurück. Die Arme vor der Brust verschränkt, hält er den düsteren Blick auf der Bekannten.
Schon leicht beschwippst zieht Rogue eine Schulter in die Locken. Ihre rot geschminkten Lippen formen ein unschuldiges Lächeln. "Ich fand, du könntest ein bisschen integriert werden."
"Meinste nich, dass ich das selber kann, wenns mirn Verlangen is?"
"Ist mir egal, komm schon, Süßer, misch dich unter die Leute. Du kannst doch nicht immer alleine rumhängen." Wie ein kleines Mädchen, dass um ein Spielzeug bettelt, windet sie sich vor ihm, bis ihr eine Idee kommt. "Ich brauche Schutz vor Wade. Der baggert mich die ganze Zeit an."
Humorlos lacht Logan kopfschüttelnd auf. "Ich hab dich bei der Arbeit gesehen. Du kannst gut auf dich aufpassen."
Genervt sieht sie ihn an. "Was bist du für ein sturer Bock?! Ich hab dir dieses Zimmer vermittelt und du trinkst nicht mal einen mit mir."
"Okay. Good point." Zu Rogues Überraschung steht Logan auf und verlässt das Zimmer. Eilig folgt sie ihm nach oben.

Mit zwei schweren Reisetaschen bepackt, müht sich Sam aus dem Aufzug. Während der Fahrt nach oben musste sie schon schmunzeln über den Zettel, der die übrigen Bewohner des Appartementkomplexes um Nachsicht bittet, falls es heute etwas lauter werden sollte und so weiter. Die dumpfen Basstöne, die ihr jetzt auf dem Gang entgegen schlagen, bestätigen die Notiz zu hundert Prozent. Eigentlich hätte sie lieber ihre Ruhe nach dem langen Flug und dem Gedränge in der Bahn. Andererseits.. nach zwei Wochen Seychellen ist man relaxed genug für eine Party. Umständlich kramt sie ihren Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche und öffnet gespannt die Tür zur WG. "Heeeeyyyyy!! Huuhuu!" übertönt sie Musik und Partylärm. "Ich bin wieder hiiieer! Braungebrannt und in Partylaune!!" Sie lässt die Taschen fallen und winkt lachend zu Pixie am DJ Pult. "Jaaa Pix, lass es krachen!!" Sie schürzt die Lippen, hebt die Arme und schwingt gekonnt ein paar Mal die Hüften.

„Ich hät dir nicht davon erzählen sollen…“ sagt Chase und verschränkt die Arme neben Nathan.
„Hab dich nicht so.“ spricht Nathan ungewöhnlich aufgeregt. Sie gehen auf die Tür zu aus der Musik dringt.
„Du hättest allein gehen können. Ich hasse diese reiche Bitch.“
„Haben wir Rollen getauscht?“ Nate sieht Chase an, der ganz wie Nathan diesmal derjenige ist der kein Bock hat. „Ich bin noch kein Student.“
„Das interessiert doch keinen. Ich hau sofort ab wenn die mir auf den Zeiger gehn. Hab besseres zu tun.“
„Ach ja? Was denn…?“ Nathan öffnet die Tür und Chase kommt nicht zum antworten.
Bald darauf stehen sie in mitten einer wilden Studentenparty und Chase taut immerhin nach aussen hin auf. Während er sich nach den Getränken umsieht, hält Nathan Ausschau nach Victor.

An die Wand gelehnt, hält Logan sein Bier in der Hand und betrachtet das Geschehen. Die meisten Gesichter kennt er nicht. Aber dieser Grüne Kerl kommt ihm bekannt vor. Ohne zu ahnen, wo er ihm einmal begegnet sein könnte, mustert er den Burschen. Wie ein farbenfroher Raver auf einer Emoparty sticht er aus der Masse heraus - sicher kein einfacher Stand, wenn man nicht genügend Selbstbewusstsein mit sich herumträgt. Im Gespräch mit der Kleinen Brunetten bekommt der Grüne von den Blicken nichts mit, während Logan schon in der nächsten Gedankenblase hängt ... wie hieß das Mädel noch? Woher kennt er sie? Hat er sich mit ihr unterhalten? Ja, muss er. Sie schien ihm korrekt und sympatisch. War das eine Wohnungsbesichtigung? Alles andere käme nicht in Frage. Wieder einmal verteufelt er sein schwaches Gedächtnis - ein Wunder, dass er sich selbst morgens im Spiegel erkennt - als jemand mit Taschen beladen aus dem Flur hereinplatzt. Wieder hier? Logan hebt die Augenbraue an. Das muss die letzte Mitbewohnerin sein. Bisher war er ihr noch nicht begegnet. Sam? Ja, es war ein männlicher Spitzname. Könnte passen. Wieso nimmt sie nicht den unteren Eingang bei den Zimmern? Ach ja, der Fahrstuhl hält nicht in der zweiten Etage. Elisabeth hatte so etwas erwähnt. Es war ihm egal gewesen, da er diesen quadratmetergroßen Knast ohnehin nicht nutzt.

"SAMIIIII!" Der Willkommensruf aus Wades angetrunkener Kehle zieht Logans Aufmerksamkeit auf sich. Was für ein Spinner.
In der selben Sekunde, in der Wade den schwindelnden Blick von der Mitbewohnerin abwendet, vergisst er, dass er auf sie zustürmen will. Stattdessen torkelt er mit einem Ausfallschritt zur Seite und landet direkt in Jeans Armen, die erschrocken herumfährt. Wenig amüsiert, stellt Scott ihn wieder auf. Er hält nicht viel von dem Kasper. Gut möglich, dass der seine Freundin plump angraben will. "Zieh ab, Wilson.", mault er und schiebt den Störenfried von sich. Weiter strauchelnd stößt er gegen Kitty, woraufhin diese einen unbeholfenen Schritt auf Victor zumacht. Geistesgegenwärtig fängt der Meermann sie auf, ehe er sich Wade widmet. "Ich bringe ihn mal in sein Zimmer.", verkündet er, klemmt sich den Sprücheklopfer unter den Arm und begleitet ihn ein Stockwerk tiefer.
"Siss mirne Ehre, dich im verkehr ssu undestüssn, abach glaub, Worrn issmehr dein Tüpp."
"Sei still, Wade.", murmelt Victor seufzend. Jedes Mal, bringt irgendwer ihn runter. Wohlwissend, dass niemand den Mitstudenten ernst zu nehmen scheint, kommt Mitgefühl in ihm auf. Wade ist ein Großmaul, das weiß jeder, dennoch glaubt Victor daran, dass er ein gutes Herz hat. Vermutlich fühlt er sich nur einsam. Behutsam zieht er ihm die Schuhe aus, und hievt ihn ins Bett. "Versuch zu schlafen."
"Nach, Mammi." Nuschelnd schließt Wade die Augen.

Als Victor wieder im oberen Stock ankommt, trifft sein Blick auf die Wohnungstür, die sich gerade öffnet. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus, als er die Ankömmlinge sieht. Zielstrebig geht er auf sie zu. Chase schenkt er einen freundlichen Blick, ehe er den Jüngeren begrüßt. "Nathan. Damit habe ich nicht gerechnet. Was ... tust du denn hier?"
Nate öffnet den Mund aber es kommen keine Worte raus.
Chase blickt Victor an, dann Nathan und wieder Victor und sagt, „Er will sich ins Studentenleben integrieren.“ klopft ihm auf den Rücken und verschwindet zu den Getränken.
Nate sieht den Meermann an und schüttelt verlegen den Kopf, „Eigentlich hab ich gehofft dich hier zu treffen. Weiter hab ich nicht überlegt.“ er zuckt die Schultern und lächelt.

Dora nippt an ihrem Glas Bier, wippt mit dem Fuß zu der Musik, die aus den Lautsprechern kommt, und beobachtet in aller Ruhe das Geschehen um sie herum. Typisch Wade, denkt sie sich augenrollend. Sie mag Wade nicht unbedingt, der für ihren Geschmack zu großmäulig ist. Vielleicht kann sie nur wenig Sympathie für ihn empfinden, weil er sie an ihren Ex Paul erinnert. Vielleicht nicht ganz fair, das gleich mit Wade zu verbinden, der auf keinen Fall so toxisch ist wie Paul, doch ihr Unterbewusstsein kann nicht anders.
Dora schiebt den Gedanken zur Seite. Sie sollte sich bemühen, mit Wade zumindest auf ein neutrales Verhältnis zu kommen. Im Gegensatz zu Paul wünscht sie ihm auch keinen Knast-Aufenthalt. Schade, dass Ben heute mit Green Fingers zu viel am Hut hatte und nicht selbst vorbei kommen konnte. In ihn hat sie sich verliebt, eben weil er so bodenständig ist.
Als sie Sam erblickt, erhellt sich Doras Blick. Sie hat das Mädchen schon lange nicht mehr gesehen. Urlaub, so wie es Dora gehört hat. Fröhlich geht sie auf den Neuankömmling zu. "Hi Sam!", ruft sie aus und gibt ihr ein High Five. "Schön, dass du dich endlich auch mal wieder blicken lässt!"

Sam arbeitet sich mit den Taschen durchs Gedränge in ihr Zimmer vor. Wades Begrüßungsumarmung bleibt ihr glücklicherweise erspart. Sie kommt auf eine oberflächliche Weise klar mit ihm, aber unter Alkoholeinfluss sieht die Sache anders aus. Amüsiert beobachtet sie wie er von Victor abtransportiert wird. In ihrem Domizil angekommen, kramt sie schnell ein buntes Kleid, dass ihr Felix gekauft hat, heraus und wirft es sich über. Sneaker dazu, passt. Sie greift sich noch zwei Flaschen Palmwein und mischt sich neugierig unters Partyvolk. "Dora, cool, du bist auch da." Sie blickt suchend hinter ihren Rücken und hebt dann die Brauen. "Du machst heute Party ohne Ben?" Grinsend schwenkt sie die Flaschen in ihrer Hand. "Dann hab ich was für uns. Das ist Palmwein von den Seychellen, superleckeres Zeug." Ohne lange zu zögern hakt sie Dora unter, um mit ihr einen Platz zum sitzen zu suchen. "Das war ein Meeeeegaurlaub. Fünf Sterne Hotel mit allem Schnickschnack, Wracktauchen und ich hab Tennis spielen gelernt. Nicht übel für eine arme Studentin, was? Ich zeig dir paar Bilder."
Dora wurschtelt Sam lachend durch die Haare und nimmt ihr eine der Flaschen ab. "Auf jeden Fall! Nächstes Mal nimmst mich aber mit! Wehe wenn nicht!" Grinsend fügt die Mathestudentin schließlich noch hinzu: "Ben hat leider zu tun heute. Er sagt, ich soll mich auch ohne ihn amüsieren. Daran werde ich mich halten." Auch ohne ihn wird ihr das gelingen, da ist sich Dora sicher.
Lachend steuert Sam eine Couch an, als ihr der schwarzhaarige Typ auffällt, der betont lässig an der Wand lehnt. "Ah! Du musst Logan sein. Unser Neuzugang. Betsy sagte, ich erkenn dich an der Mähne. Ich bin Sam." grinst sie. "Auch Lust auf Palmwein?" Auffordernd schwenkt sie die Flaschen in der Luft.

Von der Blonden unerwartet angesprochen, wendet Logan ihr den Blick zu. Das andere Mädel am ihrer Seite kennt er. Sie war bei dem Hellacopters Konzert. Ende letzten Jahres. Sie war in Ordnung, obwohl sie... Logan zieht die Brauen ins Gesicht und überlegt angestrengt. Sie war mit Ben da. Stimmt, sie ist mit dem Lulatsch zusammen. Das passt überhaupt nicht. Wie hieß sie noch gleich ... Dora. Wie Dora Sandoval und Chris Dora.
"Auch Lust auf Palmwein?", fragt die Langhaarige.
Palmwein? Die Dinger kann man trinken? Diese Welt ist verrückt. Lässig überspielt Logan die Überraschung der neuen Erkenntnis. Mit gelangweilter Mimik schüttelt er den Kopf und erklärt: "Zu dekadent. Schadet dem Image." Zuprostend hebt er das Bier in die Luft und fügt hinzu: "Wohl bekommts, Ladies."
"Ja, Logan, das glaub ich dir auf's Wort.", grinst Dora, "dass du dich um dein Image sorgst." Sie hebt ihre Flasche, um ihm zuzuprosten. "Mehr für uns Ladies!" Sie nimmt einen tiefen Schluck. Palmwein. So etwas hat sie noch nie in ihrem Leben getrunken. "Super lecker!", lobt sie den neu entdeckten Geschmack, "Schmeckt nach Urlaub!" Sie lächelt. "Und was das feine Image betrifft..." Dora lässt einen lauten Rülpser ertönen, "sollte es hiermit nun auch wieder vorbei sein." Sie grinst. "Sorry. Aber der Wein ist wirklich gut." Endlich wieder Zeit für eine Party!
Sam zieht eine amüsierte Schnute bei Logans Kommentar und sagt mit Schalk in den Augen: "Aha..also der coole Outlaw, der sich über sein Getränk definiert..hm, interessant." Sie hebt ihre Flasche, lässt sie gegen Logans Bier klirren. "Auf den Neuzugang. Frischer Wind in der WG kann nicht schaden." Keck zwinkernd wendet sie sich ab und will mit Dora anstoßen, als ihr ein lauter Rülpser entgegen tönt. "Aaahahaha." Sam dreht sich herzhaft lachend nochmal zu Logan um. "Nimm dir ein Beispiel. Ein Imagewechsel könnte dir auch ganz gut stehen." Dann hakt sie Dora unter und zieht sie zum Sofa. "Wenn du magst kannst mit uns ein paar Urlaubsbilder gucken, bevor es ans tanzen geht." ruft sie Logan über die Schulter zu, lässt sich in die Polster fallen, zieht eine Schale mit Snacks zu sich und holt ihr Handy heraus. "Du kennst Logan? Woher?" fragt sie Dora, während sie durch die Bilder scrollt und sieht auf. "Er ist süß, mit der wilden Mähne und der 'zu cool für diese Welt'-Nummer." sagt sie leise lachend und hält das Telefon in Richtung Dora.

Victors Augen glänzen bei Nathans Worten. "Das reicht doch schon. Immerhin bist du jetzt hier. Und ich freue mich sehr darüber." Der Drang, ihn zu berühren kommt in ihm auf. Zu gern würde er Nathans Hand nehmen und einfach nur halten. Doch es fühlt sich unangebracht an. Verstohlen wendet der Meermann sich zu den Partygästen um. Ein ruhiger und unbeobachteter Ort wäre ihm jetzt lieber. "Möchtest du ..." er deutet mit einer ausladenden Geste in den Raum hinein, "etwas trinken? Wir könnten auf den Balkon gehen. Da ist es ein bisschen ruhiger." Er räuspert sich verlegen. "Das ist besser zum Unterhalten.", erklärt er, den Blick senkend. "Tanzen ist wohl nicht so dein Ding. Oder?" Plötzlich beginnt Victors Herz heftig zu schlagen. Eine stille Aufregung steigt in ihm auf, als er den Blick hebt und Nathan in die Augen sieht. Unter seiner Haut beginnt ein bläulicher Schimmer rhythmisch wabernd feine Bahnen zu ziehen, die ihm eine mystische Magie verleihen.
Nate kann nicht anders, als Victors Angebot zu akzeptieren. Ein leichter Schauer läuft ihm über den Rücken, als er Victors verlegene, aber dennoch aufrichtige Worte hört. "Ja, das klingt gut", antwortet er, bemüht, seine Nervosität zu verbergen.

Nachdem sie sich ein Getränk geholt haben - Nate entschied sich für Wasser - lassen sie die Party hinter sich. Sie treten hinaus auf den Balkon, und die kühle Nachtluft umhüllt sie wie eine beruhigende Decke. Nate spürt, wie die Anspannung in ihm stärker wird. Keine Sims um sie herum. Sie sind allein. Er lehnt sich gegen das Geländer und blickt in den sternenklaren Himmel. „Ich hoffe, ich bin nicht zu aufdringlich“, sagt er und dreht den Kopf zum Meermann. Er weiss von Freunden, dass er oftmals, zu direkt handelt oder spricht, was ihn gerne unsensibel wirken lässt. Seine Augen funkeln im Schein der Balkonbeleuchtung. „Was bedeutet dieses Leuchten, das du hast? Es ist... faszinierend..."

Chase steht in der Ecke des Raums und beobachtet, wie Nathan und Victor auf den Balkon gehen. Er kann nicht anders, als ein kleines Lächeln zu unterdrücken. Gelangweilt lehnt er sich an die Wand. Während er sich umschaut, bemerkt er die verschwenderische Dekoration: die Plastikbecher, die überall herumliegen, die riesigen Fleischplatten, die wahrscheinlich aus Massentierhaltung stammen, und die Gäste, die sich um den nächsten Wein drängen. Seine Gedanken wandern zu seiner letzten Protestaktion, bei der er einen Markenkleidungshersteller bloßgestellt hat und er muss grinsen. Es vergeht ihm als er Betsy erblickt. Wenn die ihn bemerkt, gibts bestimmt gezicke. Schliesslich lässt sich vermuten, aber nicht beweisen, wer ihr in den Tagen als noch Schnee lag, die teuren Klamotten geklaut und einem Schneemann angezogen hat. Der Schneemann hatte ein Foto von einem Kind als Gesicht und eine Tafel um den Hals auf dem stand: 'Die gehören mir.'
"Du bist nicht aufdringlich." Leicht schüttelt Victor den Kopf, ehe er den Blick schwach lächelnd zur Landschaft wendet. "Ganz und gar nicht." Am Weinglas nippend hofft er, dass Nathan ihm die Wehmut nicht angehört hat. "Das ist mir ein bisschen unangenehm.", schmunzelt er klangvoll. "Es ... ist ein Zeichen von Aufregung. Gewissermaßen mit Adrenalin vergleichbar." Obwohl es ihm schwer fällt, zwingt Victor sich, den Jüngeren nicht anzusehen. Seine Offenheit beschämt ihn, zeigt er Nathan damit deutlich seine Empfindungen. Mit einem weiteren kleinen Schluck versucht er den Kloß im Hals zu beseitigen, doch der Wein fließt unbeeindruckt daran vorbei. Victor räuspert sich so leise wie möglich, ehe er zu Erklärungen ansetzt: "Mein Volk jagt in weiten Gewässern. Dort gerät man manchmal in gefährliche Situationen. Das Leuchten hilft bei der Kommunikation." Die Sachlichkeit seiner Worte beruhigen ihn für einen Moment. Er senkt den Blick und schaut mit friedlichem Ausdruck in sein Glas. Die Farbe seiner Finger bilden einen deutlichen Kontrast zu dem tiefroten Wein. "Man kann lernen, es zu kontrollieren. Aber in letzter Zeit ..." Victor sieht auf und wendet sich Nathan zu. Ein unsicheres, aber warmes Lächeln ruht in seinem Gesicht, als das blaue Wabern wieder zunimmt und seine Augen aufleuchten lassen. Ihm stockt der Atem. Nathans dunkle Anmut fängt Victor ein. Beinahe als könnte er sich nicht dagegen wehren, macht der Meermann einen kleinen Schritt auf ihn zu, fixiert dabei seine dunklen Augen und wagt es nicht, weiter zu sprechen.
"Es klingt, als wäre dein Volk sehr mutig," sagt Nathan. Seine Stimme erlaubt es seinem Gegenüber selten eine Emotion heraus zu hören aber seine Augen sind aufrichtig. "Deine Offenheit bedeutet mir viel." Die Spannung die sich in ihm aufbaut als Victor näher tritt, spiegelt sich kaum in seinem Gesicht aber er bewegt sich nicht von ihm weg. "Es ist eine schöne Fähigkeit, die du hast, und sie erzählt mir mehr über dich als Worte es jemals könnten." sagt er mit klopfendem Herzen und bewegt sich selbst kaum merklich etwas auf Vic zu.

"Das ist wirklich nobel, Warren, und ich mag es, dass du immer an die anderen denkst,", mit verführerischem Wimpernschlag legt Betsy dem Blonden die Hand auf die Schulter, "aber du kannst die Welt nicht retten. Schon gar nicht, wenn du das Geld in solche Projekte steckst. Du musst reinvestieren."
Warren hebt amüsiert die Brauen. Mit weichen Bewegungen nimmt er Betsys Hand von seiner Schulter, haucht einen Kuss auf dessen Rücken und legt ihren Arm um seinen Körper. "Ich weiß, dass ich die Welt nicht retten kann." Die freie Hand platziert sich auf Betsys Rücken, um sie näher zu ziehen. Tanzend legt er sein Gesicht nah an ihres. "Und das bedauere ich sehr. Aber ich kann einen Teil dazu beitragen und hoffen, dass mir andere folgen."
"Du bist ein Träumer, Warren."
Betsy lächelt verliebt, bis ihr Blick auf den Typen am Fenster fällt. Ruckartig verharrt sie in den Bewegungen, bringt Warren damit beinah ins Straucheln und ohne es zu merken murmelt sie halblaut: "Was will der denn hier?"
Fragend wendet Warren sich um. Betsys Blick folgend erkennt er den Aktivisten. Ein Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen. "Das könnte interessant werden.", gibt er zurück, woraufhin er einen leichten Schlag am Oberarm einkassiert. "Ich habe wirklich keine Lust, dass der mir die Wohnung zerlegt."
"Wieso? Dann hättest du einen Grund zum Shoppen und er kurbelt die Wirtschaft an." Warren kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
"Das ist nicht witzig." Gespielt empört springt ihr Blick nervös zwischen ihm und Chase hin und her.
"Entspann dich, Betsy. Ich kümmere mich darum." In sich hinein schmunzelnd geht Warren auf Chase zu. Betsy folgt ihm elegant, doch ihre Mimik wirkt angespannt.
"Chase,", Warren begrüßt ihn mit aufrichtiger Freundlichkeit, "Sozialwissenschaften, richtig? Ich bin überrascht, dich hier zu sehen."
"Willkommen.", nickt ihm auch die Gastgeberin, deutlich weniger freundlich, zu. "Wenn du etwas zerstören willst, bitte ich dich, dieses Stockwerk zu verschonen. Was du hier siehst, gehört uns allen und außer mir hat niemand das Geld, die Dinge zu ersetzen." Missbilligend hebt sie eine Augenbraue in die Stirn. "Wenn du also unbedingt musst, dann nimm dir mein Zimmer vor. Das ist leider abgeschlossen, aber ich bin sicher, ein entschlossener Rebell wie du es bist, findet einen Weg."
Behutsam legt Warren eine Hand auf Betsys Schulter. Sanft zupackend schiebt er sie einen Schritt hinter sich. "Entschuldige Betsys Benehmen. Sie ist etwas besorgt, weil dein Erscheinen oft mit Unruhen in Zusammenhang gebracht wird."

Anstoßen, okay. Aber Fotos gucken und tanzen? Wo ist Logan hier denn gelandet? Ist das ein verdammter Mädchengeburtstag? Bei Doras kehligem Kommentar hebt sich dennoch ein Mundwinkel. Ein beachtlicher Aufstoß, findet er und schenkt ihr ein würdigendes Nicken. "Lass mal gut sein. Nachher amüsier ich mich noch."
Er kippt den Rest des Bieres herunter und stößt sich unelegant von der Wand ab, um sich ein neues zu holen. Seufzend betrachtet er die Partygäste. Wie konnte es nur soweit kommen? Er in dieser neureichen Bude mit unzähligen Studenten. Jeder einzelne ist vermutlich jünger und gleichzeitig gebildeter als er. Es wird Zeit, das Bewusstsein zu vernebeln, um diesen Haufen Besserwisser zu ertragen.
„Ist dein Verlust!“, grinst Dora dem Lockigen hinterher. Sie wendet sich nun Sam zu. „Hab ihn beim Konzert kennen gelernt.“, erklärt sie, „The Hellacopters.“ Man sieht ihr an, wie sie in Erinnerungen schwelgt. „Das ist noch Musik! Die Schweden haben es echt drauf!“
"Ja, wohl doch nur ne interessante Hülle und ansonsten Langweiler." vermutet Sam mit hoch gezogene Brauen und sieht Logan hinterher. "Hellacopters? Klingt wild."
Dora legt ihren Arm um Sam, nimmt die mittlerweile leere Sektflasche vor ihren Mund und tut so, als sei diese ein Mikrophon. Dann gröhlt sie laut los:

„And they're naive
So they believe it
And they will act like dogs
When they recieve it
Through the darkness
And the haze
A straight and narrow
Fall from grace“

Doras imaginäre Fans jubeln, als sie ihren Auftritt beendet und sich schließlich vor Sam verbeugt. „Musst du unbedingt auch mal in einem Konzert sehen!“, erklärt die Blonde bestimmt. „Nächstes Mal nehme ich dich auch mit. Sogar Ben hat zugeben müssen, dass es ihm gefallen hat.“
Sam applaudiert lachend und nimmt selbst einen großen Schluck. "Dann schubs ich dich aber mit rauf auf die Bühne, du hast es echt drauf, Dora." Sie steckt das Handy weg und steht auf. "Komm, lass tanzen." Sam greift Doras Hand und zieht sie Richtung Boxen. "Der Bass muss im Magen wummern, dann ist es genau richtig.", übertönt sie den nächsten beginnenden Song. Im Vorbei ziehen, hört sie Warren mit Chase reden. "...sie ist etwas besorgt, weil dein Erscheinen oft mit Unruhen in Zusammenhang gebracht wird." Hä?
Lachend boxt sie Warren in den Oberarm. "Was ist los mit euch? Wo soll man denn sonst unruhig sein, wenn nicht auf ner Party!" lacht sie und hält die Flasche hoch, um Chase zu zu prosten.
Dora, die nur am Rande auf das Gespräch von Warren und Chase geachtet hat, schweigt. Doch nun widmet auch sie die Aufmerksamkeit den beiden. Unruhen? Warum spricht Sam so etwas an?


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25.08.2024 20:26 (zuletzt bearbeitet: 25.05.2025 00:27)
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Textmagier

Chase richtet sich auf und rollt innerlich mit den Augen. Er beschliesst dem Pack nicht zu erklären was der Unterschied zwischen sinnloser Zerstörung und Protest ist. Stattdessen verschränkt er die Arme hinter dem Kopf, was ihn grösser macht als er ohnehin schon ist, und gibt sich entspannt. „Keine Sorge. Zufällig ist mir grade nicht nach Gerechtigkeit.“ er hebt sein Getränk der Blondine entgegen und grinst, "Noch nicht." zwinkert er den Schnöseln zu.

Am Kühlschrank studiert Logan dessen Inhalt. Viel Sekt und Wein, einige Biere und Vodka. Unzufrieden schürzt er die Lippen. Naja, das muss gehen. Die große Flasche des klaren Gebräus in der Hand setzt er zu einigen kräftigen Schluck an. Sein Lieblingsgesöff war das Zeug noch nie, aber es erfüllt seinen Zweck. Den Blick erneut schweifen lassend schnappt er verschiedene Szenen auf.
Der blonde Schönling vermittelt zwischen Betsy und dem Sitzriesen, Sam prostet selbigem zu und verschwindet mit Dora in der Menge, wo auch der auffällige Schopf von Rogue zu erahnen ist. Mit der freien Hand angelt Logan seine Zigaretten aus der Tasche und klemmt sich eine zwischen die Lippen. Auf dem Balkon stehen der Grüne und ein dunkler Typ, so entscheidet Logan kurzerhand, ein Stockwerk tiefer an die Luft zu gehen.
Dort angekommen, nimmt er einen Zug nach dem anderen, mit den Unterarmen auf die Brüstung gelehnt. Die Musik ist ihm deutlich zu poplastig und die Menge an Studenten macht ihn nervöser, als er wahrhaben will. Dass diese verwöhnten Angeber nichts mit ihm gemein haben, weiß er schon seit früher Jugend. Die meisten Studenten halten sich für etwas Besseres, weil sie sich ihre gepflegten Hände nicht mit unterbezahlten Jobs dreckig machen müssen. Dafür gibt's die Anderen. Die nicht den Luxus leben können, sich jahrelang die Ärsche in diversen Unis platt zu sitzen. Leute, die sich damit abmühen müssen, deren Dreck wegzuputzen oder ihre Bestellung bei Simazon zu bearbeiten oder sie von vorn bis hinten zu bedienen.
Logan gehört nicht zu diesen Bessergestellten. Er hat Glück gehabt und trotz seines fehlenden Schulabschlusses einen erträglichen Job gefunden. Doch darum geht es nicht. Es geht darum, dass Ihnen eine Zukunft in die Wiege gelegt wurde, ohne dass sie etwas dafür tun mussten. Es geht darum, dass es für die meisten von ihnen völlig selbstverständlich ist, alles zu haben, was sie brauchen und weit darüber hinaus, während andere um jeden einzelnen Tag hart kämpfen müssen. Es geht darum, dass manche der Anderen nicht einmal eine Zukunft haben, egal wie sehr sie sich abmühen. Logan hatte nie daran geglaubt, eine Zukunft zu haben. Er lernte früh, von einem Tag zum anderen vor sich her zu existieren. Irgendwie hat er es geschafft, dabei nicht unterzugehen. Sorgen hatte er dabei immer, doch Aufgeben war nie eine Option gewesen. Damals nicht, als er Nächte im feuchtkalten Keller verbrachte und auf seine Strafe wartete. Und heute ebenso wenig - in einer Zeit, in der er schon Ende des Monats freie Kost und Logie hinter Gittern bekommen könnte. Der Anwalt scheint zwar sein Fach zu verstehen, doch Logan zweifelt stark daran, dass der Spanier seinen Klienten versteht. Er und der Lehrer gehören zu denen, die in der Wohnung diese überschwängliche Party feiern. Vermutlich ist das die einzige Konstante in Logans Leben. Er gibt nicht auf, während andere feiern.

Den letzten Zug inhalierend, zerdrückt er den abgebrannten Filter am Geländer und wirft einen letzten Blick über die Stadt unter ihm. Der Gerichtstermin naht und es wird Zeit, die letzte Chance zu nutzen, sich daneben zu benehmen.
Auf dem Weg zurück ins Obergeschoss holt er seine Schatulle aus dem Zimmer, kippt einen kleinen Haufen des enthaltenen Pulvers auf seinen Handrücken und zieht alles durch die Nase. Gleich wird es besser. Gleich denkt er nicht mehr an den Prozess, an Billie und ihr Kind und sein damit verbundenes Versprechen, das er nicht halten kann. Die Schatulle, kaum größer als ein klobiger Kettenanhänger, schiebt er in die Hosentasche, zieht noch einmal die Nase hoch und geht dann, gelockerter als zuvor, die Treppe hinauf.

Rogue genießt die seltene Gelegenheit, als Gast auf einer Party zu sein, anstatt hinter dem Tresen zu stehen. Solange das Praktikum läuft, konnte sie ihre Schichten in der Bar abgeben. Von der Bowle angenehm beschwipst, bewegt sie sich zum Rhythmus der Musik, ein Auge heimlich auf Katherine gerichtet, die unweit von ihr deutlich unästhetischer, aber sichtlich ausgelassen herumwirbelt. Ein Teil von Rogue beneidet sie dafür, dass sie sich einfach gehen lassen und vor allen anderen zum Hampelmann machen kann. Sie selbst verspürt ständig diesen Drang im Nacken, gut aussehen zu müssen, bei dem, was sie tut. Der Gedanke verfliegt, als ihr Blick während einer Drehung auf Betsy und Warren am Rande des Küchentresens fällt. Ein ungutes Gefühl überkommt sie bei der Szene. Betsy und Chase in einer Unterhaltung löst bei ihr den Impuls aus, einschreiten zu müssen. Kurzentschlossen tänzelt sie durch den Raum, begegnet dabei den Blondinen und streift mit einem "Hey, du siehst super aus, Süße." lächelnd Sams Oberarm, widmet sich aber gleich wieder ihrem eigentlichen Ziel. Sie erreicht die Gruppe, Chase' letzte Worte vage durch die Musik aufschnappend, und legt der Asiatin freundschaftlich einen Arm um die Schultern. "Komm tanzen, Süße. Genieß deine Feier."
Zuerst widerwillig lässt die Gastgeberin sich davon ziehen - nicht ohne Warren einen dringlichen Blick zuzuwerfen.
"Mir gefällt das nicht.", merkt sie an, als sie einige Meter Abstand gewonnen haben.
"Ach, entspann dich." Rogue tätschelt beschwichtigend den Arm der Freundin. "Der wird schon nichts anstellen. Amüsier dich einfach."
Dankbar fürs Eingreifen lächelt Warren Rogue zu, ehe er sich Chase widmet. Bisher hatte er kaum Gelegenheit, sich mit ihm zu unterhalten, obwohl er das schon lange angedacht hatte. Er kennt ihn kaum und ist unsicher, welche Wortwahl ihm gegenüber sinnvoll ist, damit er ihn nicht für einen Snob hält. "Unter uns,", beginnt er mit aufgeschlossener Mimik, "Ich finde es gut, dass du gegen die Missstände unserer Gesellschaft vorgehst. Darf ich fragen, ob in naher Zukunft irgendetwas Bestimmtes geplant ist?" Beiläufig macht Warren einen Schritt zum Kühlschrank und reicht Chase einen Augenblick später ein kaltes Bier entgegen.

Die Musik in den Beinen wirbelt Dora Sam durch die Gegend. Der Palmwein steigt ihr zu Kopf und sie ist etwas beschwipst. Und das Radio plärrt währenddessen ununterbrochen. Nicht auf dem selben Level wie die Hellacopters, doch mit genug Palmwein im Blut ist auch diese Musik erträglich. „Man sollte öfters mal Partys feiern!“, sagt sie gut gelaunt zu Sam, als sie aus den Augenwinkeln sieht, dass sich Logan nähert.

Noch immer den Wodka in der Hand hält Logan auf die tanzenden Partygäste zu. Die schlechte Musik wird ihm zunehmend egal und die wohlige Hibbeligkeit breitet sich ihn ihm aus. Energie durchflutet seinen Körper. Sein Kopf ist wunderbar klar und sorgenfrei, bereit alles aufzusaugen, was um ihn herum passiert. Wild umherspringend stürzt er sich zwischen die Studenten, seine Mähne wirbelt unkontrolliert durch die Luft. Die Flasche ansetzend, fällt sein Blick auf die beiden Mädels - Dora und ... weiß der Geier. "Wo isn deine langweilige Hälfte?", ruft er Dora entgegen. "Ach, is auch egal.", winkt er gleich darauf ab. "Ey, kennt ihr den? Warum sind Rockmusiker so schlechte Liebhaber?" Erwartungsvoll schaut er von einer Blondine zur anderen, ehe er auflöst: "Weil sie den Verstärker nicht mit ins Bett nehmen können." Schmal grinsend hebt er die Flasche zuprostend und schüttet den Inhalt wie Wasser in sich hinein.

Oje. So betrunken ist Dora dann doch noch nicht, dass sie Logans Flachwitz amüsant findet. Trotzdem muss sie grinsen. Nicht wegen des Witzes – jedenfalls nicht direkt – aber die Tatsache, dass Logan Flachwitze erzählt, kommt ihr absurd vor.Ob der Lockige mit diesem Witz etwas ausdrücken wollte? „Also Ben hat sich über mich noch nie beschwert.“, sagt sie, „und ob du ein schlechter Liebhaber bist oder nicht.. das kann ich nicht beurteilen.“ Ups. So wie der Satz formuliert wurde, kann man das durchaus falsch verstehen. Am liebsten wäre Dora im Boden versunken. Doch sie klärt Logan nicht auf, dass es nicht als Anmache gemeint war. Er sollte ja wissen, dass sie mit Ben zusammen ist.

„Da musst du mich nicht betteln!“ übertönt Sam die Bässe und lacht. „Paaartyyyy!“ Sie hebt die Arme, dreht eine wilde Pirouette, driftet ein wenig weg von Dora, in die Arme eines ihr unbekannten Partygasts, der sie lachend herumwirbelt und tanzt rhythmisch die Hüften schwingend zurück zur Freundin. Der Wein kickt und die Musik geht in die Beine. Perfekt. Sie winkt lächelnd Rogue hinterher und lässt den Blick über die Leute schweifen. Etwas links von ihr rotiert eine dunkle Lockenmähne im Getümmel. Logan auf der Tanzfläche? Ein breites Grinsen zeigt sich in Sams Mimik, als sie das Tempo etwas verlangsamend zu Dora und dem neuen Mitbewohner stößt.
Was auch immer ihn aufgeweckt hat, offensichtlich war es nicht genug, um gute Witze zu reissen. Doras Kommentar bringt sie zum lachen. „Du bist ja drauf heute.“ kichert sie ausgelassen und schnappt kurzerhand Logans Vodkaflasche, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Heftig vor ihrem Mund herum wedelnd, streckt sie ihm die Flasche wieder hin. “Puuuuhhh, was n Zeug!“ haucht sie heiser und schüttelt sich kräftig. Weiter im Takt auf der Stelle wippend sieht sie zwischen den beiden hin und her. „Ich bin ja noch voll im Urlaubslaune.“ Sie grinst verschmitzt. „Wir haben einen Studentenjacuzzi gekauft, das wär's jetzt.“ Doras fragenden Blick auffangend, erklärt sie: “Ein aufblasbares Planschbecken. Wie könnten uns in Badeklamotten werfen und zu Karibiksound ne Strandparty feiern.“ lacht sie. „Aber ich glaube Betsy wäre von der Plantscherei nicht begeistert.“ Vom Vodka gepusht, kickt sie erst Dora, dann Logan mit der Hüfte an. „Los, alle nochmal auf die Tanzfläche.“
„Who cares? Ein bissl Saubermachen, das ist ein kleiner Preis für einen Privatstrand!“, grinst Dora. Sie greift nach einer Bierflasche, nimmt einen tiefen Schluck und lässt sich schließlich von Sam auf die Tanzfläche ziehen.

"Der zählt nich.", entgegnet Logan trocken. "Der würde sich nich mal beschweren, wenn du ihm die Eier abreißt." Er nimmt die Flasche von Sam zurück und kippt einen kräftigen Schluck runter. "Im Gegenteil. Der würde sich noch für die Aufmerksamkeit bedanken." Kopfschüttelnd setzt er wieder an. Den letzten Schluck Sam anbietend, schwenkt er die fast leere Flasche mit fragendem Blick vor ihr hin und her, während sie vom Planschbecken für Gebildete faselt. Natürlich muss erwähnt werden, dass es für Studenten ist. Als wüsste er nicht, dass er der einzige Unterprevilegierte in diesem Haufen ist. Bevor er reagieren kann, wird er von ihrem Hüftkick aus dem Gleichgewicht gebracht, so dass er zwei Schritte zur Seite taumelt. Irritiert blinzelt er den Frauen hinterher, die sich in die tanzende Menge stürzen. Was war das? Sollte das eine Anmache sein? Aber dann hätte sie Dora ebenso gemeint. Fuck... Logans Augenbrauen springen in die Stirn. Ein Dreier? Warum nicht .. mit dem weißen Pulver im Blut könnte er das schaffen. Die Alte von dem Weichpinsel zu pudern hätte schon was. Erst jetzt sackt Doras Aussage zu seinem Verstand durch. '... kann ich nicht beurteilen ...' Selbstgefällig schmunzelnd folgt er den Blondinen. Mal sehen, was geht.

Eng umschwungen mit Sam wirbelt Dora über die Tanzfläche. Pix' Musik geht in die Beine. Und dass der Alkohol ihr langsam zu Kopf steigt, hilft ebenfalls, um Doras Hemmungen zu lockern. Die sonst eher auf Logik bedachte Dora gerät in Ekstase, als die Musikauswahl sich nun wieder bessert und auch Hardrock gespielt wird. Immer noch nicht so gut wie die Hellacopters, aber es eignet sich zum Tanzen.
Bis Dora schließlich durch die wilden Bewegungen und den Alkohol schließlich das Gleichgewicht verliert und gegen Logan stolpert, der gerade dazu gekommen ist. „Ups...“, murmelt Dora, grinst aber.

Victor möchte lächeln, doch seine Aufregung erlaubt lediglich ein unsicheres Zucken mit den Mundwinkeln. Wie gebannt liegt sein Blick auf Nathans Gesicht. Der Partylärm im Hintergrund verschwindet, so dass nur das eigene Herzklopfen bleibt. Victor spürt die Spannung in der Luft mit jeder Faser und er will handeln. Doch was ist, wenn er sich täuscht? Es wäre nicht das erste Mal. Nathans monotone Mimik lässt ihn an seinem Gefühl zweifeln. Sollte er lieber warten? Ihn diesen Schritt machen lassen? 'Es klingt, als sei dein Volk sehr mutig.' Ist das eine Anspielung? Ein Hinweis darauf, dass auch er mutiger sein soll? Die Lippen leicht geöffnet atmet Victor tief ein, fasst sich ein Herz und beugt sich andeutend vor. Nathan weicht nicht zurück. Victor beschließt, aufs Ganze zu gehen. Entschlossen presst er seine Lippen auf die von Nathan. Das Gefühl, ihn zu überfallen, weicht einer freudigen Erleichterung. Ein wärmendes Kribbeln jagt durch seinen Körper und er würde gern weiter gehen. Stattdessen beherrscht er sich und richtet sich, Nathan erwartungsvoll musternd, wieder auf.
Nathan spürt, wie der Partylärm um ihn herum verblasst, als Victor sich ihm nähert. Die Spannung zwischen ihnen ist elektrisierend, und er kann die unruhigen Gedanken in Victors Augen sehen.
Als Victor sich ihm nähert und seine Lippen auf Nathans drückt, fühlt er eine sofortige Überraschung. Der Kuss ist unerwartet, doch das Gefühl ist keineswegs unangenehm. Im Gegenteil, ein wärmendes Kribbeln breitet sich in ihm aus, das die anfängliche Überraschung schnell in eine tiefe Freude verwandelt. Nathan hält sich zurück und lässt Victor den Raum, sich zurückzuziehen. Als Victor sich wieder aufrichtet und ihn erwartungsvoll ansieht, fühlt Nate ein weiteres, leises Lächeln in sich aufsteigen – nicht aus Unsicherheit, sondern aus einer neu entdeckten Vorfreude.
Sein Blick ist sanft, aber voller Bedeutung. "Ich hoffe, du weißt, was du damit ausgelöst hast.“ Ihm wird bewusst, dass sie sich grundsätzlich noch gar nicht so gut kennen und trotzdem...
Victors Herz setzt einen Schlag aus. War er doch zu forsch? Sein Mund wird trocken und ein Kloß bildet sich in seinem Hals. Der Drang, sich zu entschuldigen steigt in ihm auf. Ein Gefühl, das er nur zu gut kennt, von all den Entscheidungen, die immer wieder auf Kritik stießen. Unsicherheit liegt in seiner Stimme, als er zögerlich fragt: "Was denn?"
Nathan sieht die Unsicherheit in Victors Augen. Er nimmt einen Moment, um die richtigen Worte zu finden, um Victor zu zeigen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. „Was du in mir ausgelöst hast,“ wiederholt Nathan sanft und legt eine Hand auf Victors Arm, um ihm Halt zu geben. „Dieser Moment war... wichtig. Es hat mir gezeigt, was du für mich empfindest.“
Nathan lächelt leicht und versucht dabei nicht daran zu denken wie die meisten Jungs um ihn herum drauf sind. „Ich möchte, dass du weißt, dass dein Mut und deine Offenheit mich berührt haben. Es mag nicht immer so wirken, aber ich freue mich wirklich über das, was gerade zwischen uns passiert. Und jetzt... Ich möchte wissen, was dich bewegt, was dich glücklich macht und was deine Träume sind...“ Er macht eine kurze Pause, bevor er entschlossen fortfährt: "Können wir uns die Zeit nehmen, bevor...?"
Peinlich berührt senkt Victor den Blick. Es war zu voreilig. Aber ihm gefällt, wie Nathan mit der Situation umgeht. Er will ihn besser kennen lernen. Das erscheint ihm nachvollziehbar. "Das sind schwierige Fragen." Tief einatmend wendet der Meermann sich der Aussicht zu. Die Lichter der fahrenden Autos ziehen durch die Straßen, ähnlich wie das Luceatin durch die Kanäle im Körper seiner Spezies. "Ich träume davon, in Ruhe und Frieden zu leben, mit meiner Familie und meinen Freunden. Dass jeder so sein darf, wie er sein möchte und dass die gewählten Wege nicht infrage gestellt werden. Es macht mich glücklich, im Meer zu sein. Mich dort frei zu bewegen, als das, was ich bin. Ein Wesen des Ozeans. Ich vermisse meine Heimat. Meine Geschwister und ich wünschte, meine Familie könnte mir die Liebe geben, die ich verdiene. Ich wünschte, ich könnte ihnen verzeihen, unter ihnen leben, sie spüren lassen, wie sehr ich sie liebe, damit sie verstehen, dass ich nicht falsch bin. Dass nichts und niemand falsch ist. Jedes Wesen unter unserer Sonne hat seinen Wert, so wie es ist. Und das ist es, was mich bewegt. Ich liebe die Schönheit unserer Welten, die Vielfalt der Arten und den Ideenreichtum der Natur." Sehnsuchtsvoll sinkt Victors Oberkörper ein Stück Richtung Geländer. Seine Ellenbogen stützen sich darauf, die Hände drehen gedankenverloren das Glas hin und her. "Du sagst, mein Volk scheint mutig zu sein. Es ist tapfer im Kampf. Aber außerhalb dessen, sind die meisten meiner Art sehr feige. Der Mut, Veränderungen anzunehmen und Toleranz zu zeigen, ist vielleicht wichtiger, als der, in einen physischen Kampf zu ziehen."

Chase nimmt das Bier von Warren entgegen, die kalte Flasche fühlt sich angenehm in seiner Hand an, obwohl er sich nicht ganz sicher ist, ob es wirklich für ihn gedacht war oder ob es nur eine subtile Geste der Überlegenheit ist. Er nippt an dem Getränk und lächelt schmal. „Was ein Statement. Scheinbar müssen wir uns grade keine Gedanken über Missstände machen, solange wir genug Bier haben, was?“ Die Frage ist rhetorisch und Chase meint mit sinkender Laune: "Bist du besorgt, dass wir dir irgendwie auf die Füße treten könnten?“
"Die Geschäfte meines Vaters sind nicht meine." Warren ist es gewohnt, vorschnell verurteilt zu werden. Egal, ob jemand glaubt, er sei wie sein alter Herr, an nichts weiter als Profit interessiert oder ob jemand denkt, er lebe in einem Schloss voller berauschender Medikamente. Er begegnet nur selten Sims, die ihn nicht auf Warren Industries, die Firma seines Vaters, reduzieren. Es gab Zeiten, in denen er an der Schule Angriffen ausgesetzt war, weil bekannt wurde, dass die Firma nicht genehmigte Medikamente in arme Länder verkaufte, um fragwürdige Studien durchzuführen. Warren selbst hatte zu diesem und anderen Themen recherchiert und beschlossen, dass er nicht den selben Weg gehen würde, wie die zwei Generationen vor ihm. Hatte er anfangs nur heimlich Gelder an idealistische Gruppen gespendet, um ihren Kampf gegen die Ungerechtigkeit zu unterstützen, so ist es nun an der Zeit, sich gegen seinen Vater zu stellen. Wenn es sein muss, auch in der Öffentlichkeit. "Ich verabscheue seine Taten.", fährt er fort. "Und ich bin auf der Suche nach jemanden mit Kampfgeist. Jemand mit der nötigen Erfahrung, ihm zukünftige Geschäfte schwer zu machen." Fordernd fixiert Warren Chase' Gesicht, studiert dessen Ausdruck, auf der Suche nach dem Funken, den er braucht.
Statt einem Funken, erntet Warren Misstrauen. "Sorry wenn ich gaaanz leichte Zweifel habe." Chase hebt dabei Daumen und Zeigefinger um einen Abstand zu symbolisieren, "Du lebst nicht so als würde es dir etwas ausmachen, dass das Geld was du ausgibst durch Preispolitik und Lobbyismus in deine Taschen geraten ist." Chase' Haltung verändert sich ein wenig und er kratzt sich am Kinn, während er Warren mustert, "Ich bin zwar dafür, dass Sims ihre Meinung ändern und sich bessern wollen und ich bin auch bereit diesen Sims eine Chance zu geben, aber entschuldige, dass ich mehr brauche als dein Wort. Ich werd LG nicht gefährden, in dem ich einen potentiellen Maulwurf in unsere Pläne einweihe. Dafür sind sie mir zu wichtig." Immer noch zweifelnd, hebt Chase eine Schulter, "Dafür musst du dir schon die Hände schmutzig machen... öffentlich." jetzt wird sein Blick so herausfordernd, wie Warrens bevor Chase mit der Antwort begann.
Warren nickt bedächtig. Aus Chase' Sicht ist dessen Standpunkt nachvollziehbar. Er hat sich tatsächlich nie gegen Geld, teure Kleidung und Luxusgüter gewehrt. Er redete sich immer ein, er arrangiere sich mit all dem, um die finanziellen Mittel unauffällig nutzen zu können. Aber vielleicht ist das nur die halbe Wahrheit. Er muss sich eingestehen, dass er nicht einmal seine Wäsche allein waschen könnte. "Du hast Recht." Nachdenklich nimmt er einen Schluck seines Getränks, ehe er fortfährt: "Ich hätte mich deutlich von dem ganzen Kram distanzieren können. Ehrlich gesagt habe ich das nie in Betracht gezogen. Was schlägst du vor?"
Auf Chase Gesicht breitet sich ein intrigantes Grinsen aus. "Du könntest einige interne Dokumente von Worthington Industries öffentlich machen – die Art von Beweisen, die uns helfen würden, ihre Praktiken aufzudecken."

Tanzend wirbelt Katherine zu Sam herum. "Habe ich da das Wort 'Planschbecken' gehört? Wo soll ich unterschreiben?"
In dem Moment taumelt Dora durch ihr Gesichtsfeld, grinsend mit Logan kollidierend, der sie mit einem ausgestrecktem Arm abfängt. "Vorspiel Pogo oder was?", grinst er schief. Kaum ist Dora wieder sicher auf den Beinen, beginnt er sie absichtlich mit der Schulter anzurempeln. Es ist viel zu lange her, dass er anständig gepogt hat. Vor einigen Jahren auf diversen Konzerten war es Gang und Gäbe, sich auf diese Art auszupowern. Wildes Gerangel im gegenseitigen Einverständnis. Wieder einmal wird ihm deutlich, wie sehr er die Zeit mit Jake vermisst. Sie waren auf unzähligen Veranstaltungen gewesen und tanzten zu jeder erdenklichen Soundkulisse Pogo, jeweils dem Tempo der Musik angepasst. So lernte Logan, selbst an langsamen Romantikballaden und klassischen Stücken seine Freude zu haben.
Katherine beobachtet die Szene, zuerst verwirrt, bricht dann aber in heiteres Lachen aus. Der Typ hat doch einen Knall.

„Ja Strandparty und plantschen wär geil!“ lacht Sam, gut angeheitert von dem plötzlich ziemlich einfahrenden Palmwein, greift Logans Initiative auf, rempelt erst Kitty und Dora an und wirft sich dann schwungvoll in seine Richtung. Provokant trifft Brust auf Brust, ehe Sam grinsend eine halbe Drehung nach links macht, einem vorbeitanzenden Gast den Drink aus der Hand nimmt und Logan an die Lippen setzt. „Aber wir sitzen nicht auf dem Trockenen!“ verkündet sie lautstark gegen die Musik an und nimmt ebenfalls einen großen Schluck. Irgendwas mit Whisky registriert ihr alkoholgeschwängertes Bewusstsein erfreut. „Und!“ Ein erhobener Arm begleitet ihre Worte. „Es gibt noch eine Badewanne!“ Euphorisch packt sie Logans Hand und zieht ihn, die beiden Frauen mit sich winkend, in Richtung Badezimmer.
“Schaumparty!!“

Lachend stimmt Dora beim Pogo mit ein, bis sich Sam schließlich von der Gruppe löst und Logan Richtung zieht. Das kann ja nur was werden! Teils aus Neugier und auch teils, weil dort die Party weiter geht, folgt Dora.
Die Badewanne sieht einladend aus, findet die Mathestudentin. Sie findet den Badeschaum und leert in ihrem Überschwang die ganze Flasche. Es tut gut, mal so richtig die Sau rauslassen zu können. Logan hat schon recht. Ben ist ein ruhiger, netter Typ. Manchmal aber etwas zu vorsichtig.
Als die Badewanne schließlich voll ist, ist Dora die erste, die reinspringt. Das einzige, das sie vorher auszieht, sind ihre Schuhe. Lachend pustet sie Sam einige Schaumblasen ins Gesicht. „Jetzt fehlt nur noch Sand! Dann machen wir hier nen Strand draus. Den Meeresschaum haben wir schon mal!“

Mit gepushtem Ego trabt Logan mit den Frauen ins untere Stockwerk, macht einen Schlenker in sein angrenzendes Zimmer, um die neue Flasche Whisky zu holen, bevor er der Gruppe folgt - Badewannenorgie voraus. Gierig kippt er von dem angenehm brennenden Gesöff herunter und reicht die Flasche an Sam weiter. Wankend erkennt er Dora, die als Erste in die Wanne klettert. Ihr Kleid bläht sich im Wasser auf, als sie sich setzt. Die Nässe steigt augenblicklich den Stoff hinauf, der mehr und mehr von der Haut der Blondine durchschimmern lässt. Fuck! Gebannt starrt Logan die Transformation an. Das ist doch Absicht. Die will ihn sowas von. "Das klappt nie ssu viert.", stellt er mit schwerer Zunge fest. "Ihr nehmt die Dusche,", mit einem Ruck schiebt er Katherine zu Sam, ehe er sich das Shirt vom Körper reißt. "Wir die Wanne."
"Ehm ... was?" Schockiert schaut Katherine von ihm, zu Sam und zu Dora. "Ich wollte nur ... plantschen ...", murmelt sie, während ihr Verstand nicht begreifen will, was hie gerade passiert. Hysterisch kichernd schüttelt sie den Kopf, wendet sich ab und verschwindet aus der Tür.
Logan wagt es nicht, den Blick von Dora abzuwenden, dessen Kleid inzwischen bis zur Brust durchnässt ist. Alter! Kein BH! Das Wissen, dass er gerade von Bens festen Freundin angeturnt wird, lässt sein Blut nur noch stärker in Wallung geraten. Dass eine der Frauen sich davon gemacht hat, nimmt er nur beiläufig wahr. Viel zu sehr ist er damit beschäftigt, die Hose loszuwerden, um Dora zu geben, was sie ganz offensichtlich will. Ungeniert lässt er auch das letzte Kleidungsstück fallen. Dass die eigentlich fremden Frauen nicht nur seine Erregung, sondern auch die am Körper verteilten Narben sehen können, scheint ihn, im Gegensatz zu sonst, nicht zu stören.
Ausgelassen beugt sich Sam über den Wannenrand und wühlt lachend im Wasser herum, damit sich noch mehr Schaum bildet. Logan reicht ihr den Whisky und lenkt sie damit vom Geschehen ab.“Viva la vida!“ prostet sie mit leichtem Zungenschlag Kitty zu und lässt das Getränk durch die Kehle rinnen. Sam ist kein Kind von Traurigkeit. Wenn sich irgendwo die Gelegenheit für Spaß und vielleicht auch mehr bietet, warum nicht zu greifen? Sie sieht jünger aus, als sie tatsächlich ist, was die Bandbreite der Chancen beim anderen Geschlecht noch vergrößert. Das war bei Chip am Skateplatz so und die Reihe ließe sich fortsetzen. Felix beim Festival kennen zu lernen, hat sich als größter Glücksfall ihres Lebens entpuppt. Sein Name ist Programm.Sie treffen sich sporadisch, verbringen eine aufregende Zeit und fahren ab und zu miteinander in den Urlaub. Er hat Geld und ist großzügig, ansonsten hätte Sam in einem Hotel mit mindestens zwei Sternen weniger residiert. Felix hat Flug und Unterkunft bezahlt und Sam kann sich kein besseres Arrangement vorstellen. Keine Fragen, keine moralischen Verpflichtungen. Sie nimmt nochmal einen großen Schluck, prustet ihn aber sofort im hohen Bogen wieder heraus, als Logan seinen Striptease hin legt.Was hat der alles intus? Kitty verschwindet und Sam registriert trotz Alkoholpegel, dass Logan auch noch die letzte Hülle fallen lassen hat.
Die Whiskyflasche verharrt in der Luft, als sie seinen narbenbedeckten Körper sieht. Was zur Hölle? Sie registriert seinen starren Blick und die Fixierung auf Dora. Der Typ steht unter Strom wie eine ganze Hochspannungsanlage. Von oben wummert AC/DC bis zu ihnen durch. High Voltage, wie passend.
„Hold your horses.“ sagt sie nuschelig auf wackeligen Beinen. Sam schnappt kurzerhand ein Handtuch vom Waschbecken, wirft es Richtung Logan, dessen Körpermitte das Textil wippend auffängt und steigt, die Flasche schwenkend, zu Dora in die Wanne. “Wir sind hier erstmal am rocken.“ Sie schliddert auf dem glatten Wannenboden, rappelt sich lachend und schwankend an Dora und der Duschstange wieder empor und schöpft mit beiden Händen in den duftigen Schaumberg. Eine große Wolke trifft Logan, Dora bekommt eine Schaumkrone aufgesetzt, dann greift Sam nach der Dusche.
„Well you ask me bout the clothes i wear, and you ask me why i grow my hair, and you ask me why i'm in a band, I dig doin' one night stands...“ röhrt sie und hält den Duschkopf, zu Dora die lautstark mit ein steigt.
„High Voltage Rock'n Roll
High Voltage, high voltage!Rock'n Roll!“

Es gelingt Sam nicht ganz, Dora vom Geschehen abzulenken. Aus den Augenwinkeln mustert sie Logans Narben, die sie nicht weiter stören. Im Gegenteil: Sie geben Logans Körper das gewisse Etwas. Er sieht durchaus gut aus. Sehnsucht erwacht in ihr. Aber das geht nicht! Sie ist mit Ben zusammen! Dora senkt den Blick, sieht, dass Logan es will.
Bis sich eine andere Stimme in ihr meldet. Ben muss es nicht erfahren! Es wäre ein One-Night-Stand, keine langfristige Sache mit Logan. Dora spürt, wie sie heiß wird, wie sich ihr Gesicht rot färbt … Nein. Das kann sie Ben nicht antun. Hin und hergerissen von Lust und Gewissensbissen versucht Dora, ihre Gedanken von Logan zu lösen. Sie schnappt sich den Duschkopf und gröhlt gemeinsam mit Sam hinein:

„Well you ask me why I like to dance
And you ask me why I like to sing
And you ask me why I like to play
I got to get my kicks some way
And You ask me what I'm all about
Come on let me hear you shout high“


"Du erinnerst mich an mich selbst," sagt Nathan, der während Victors Ausführungen förmlich an seinen Lippen hängt. "Jedes Wort, jedes Gefühl..." Er schüttelt verlegen den Kopf. "Meine Familie ist ähnlich. Eines Tages begann ich ein Gespräch mit Chase, und obwohl er zuweilen ein Idiot ist, steht er für eine edle Sache ein. Deshalb bin ich zur Last Generation gekommen."
Er räuspert sich und wendet seinen Blick zur Skyline, sein Augenmerk auf das X auf seinem Handrücken gerichtet. "Es gibt Dinge, die ich einfach nicht tun möchte, und nahezu jeder macht sich darüber lustig... vielleicht solltest du wissen, dass ich nicht unbedingt optimistischer Natur bin." Ein zweifelndes, humorloses Lachen und er senkt den Kopf. "Sogar in deiner Gegenwart verstelle ich mich. Ich bin ein Meister der Düsternis, der Melancholie. Diese Welt ist eine trostlose Kulisse, und ich bin nur ein Schauspieler darin. Vielleicht ist es einfach leichter, sich in der Dunkelheit zu verlieren, als Hoffnung zu finden."
Victor dreht sich zu Nathan herum. Der Arm, dessen Hand das Glas hält, ruht weiterhin auf dem Geländer. Was es wohl ist, das er nicht tun will? "Wir alle verstellen uns doch, oder? Wer ist schon ganz er selbst?" Das Lächeln, das sich in sein Gesicht schleicht, strahlt mehr und mehr Zuversicht aus. "So trostlos ist die Welt nicht. Immerhin gibt es dich und deinen Einsatz für das Gute. Und deine Lyrik. Du kannst mir nicht von diesen Dingen erzählen und sagen, die Welt sei trostlos."
Die Worte, die Victor spricht, durchdringen die Mauer des Zynismus, hinter der Nathan sich oft versteckt.
Er senkt den Kopf leicht, unsicher, wie er auf so viel Optimismus reagieren soll. „Vielleicht hast du recht,“ murmelt er schließlich, eine leichte Unsicherheit in seiner Stimme. „Aber ich finde es schwer, das Licht in dieser Welt zu sehen, wenn der Schatten so allgegenwärtig ist.“ Nathan lehnt sich leicht vor, ein wenig offener, ein wenig verletzlicher, als er hinzufügt: „Vielleicht ist es die Lyrik, vielleicht bist es du, aber... du bringst mich zum Nachdenken. Vielleicht ist es Zeit, etwas mehr von der Welt zuzulassen.... nur wie..?"
"Ich weiß nicht genau.", gibt Victor zu. "Ich schätze, man muss es einfach geschehen lassen. Um zu erkennen, dass es nicht so gefährlich ist, wie man immer dachte." Victor stellt sein Glas ab und schaut Nathan tief in die Augen. Wie gern würde er ihn jetzt an sich ziehen und einfach nur halten. Ihm Wärme und Zuversicht schenken, den Mut, Neues zuzulassen. Doch er sieht ein, dass dieser Schritt von dem Jüngeren kommen muss. "Niemand sagt, dass es leicht ist. Vertrauen ist eine der schwierigsten Lektionen, die es gibt." Er spricht leise, beinahe geflüstert. "Aber das Ergebnis ist ... wunderschön."

Nachdenklich nickt Warren. Er ist nicht überrascht von Chase' Vorschlag. "Das könnte ich. Vermutlich. Mit etwas Glück und Timing. Die Frage ist allerdings, ob es klug wäre, mich als Verräter zu outen. Mein Vater würde mich nicht nur verklagen - womit ich zurecht käme. Er würde mich enterben und mir sämtliche Mittel streichen. Verständlicherweise. Und damit wäre ich pleite, ohne Studium und absolut nutzlos." Humorlos lachend schüttelt er den Kopf. "Jetzt mal ehrlich, Chase, was glaubst du, was von all dem Reichtum mir gehört? Mein Vater ist reich genug, um sich einen Kontinenten zu kaufen. Ich besitze gar nichts."
"Du klingst nicht, als hättest du wirklich verstanden was wir tun." Chase verschränkt die Arme und sieht Warren prüfend an. Er glaubt dem Kerl kein Wort. Mag sein, dass er sich aufgeschmissen fühlt wenn Papa nicht mehr für alles bezahlt, aber das ist nur seine eingeschränkte Sicht und die Angst vor Veränderung. "Keiner hat behauptet, dass es leicht wird.. Es gibt keine Garantie, dass du dabei als Held dastehst. Die Leute werden dich nicht mit offenen Armen empfangen, nur weil du plötzlich auf der 'richtigen' Seite stehst. Du kannst nicht einfach deinen Lebensstil fortsetzen, auf dem Geld deines Vaters sitzen und gleichzeitig behaupten, du wärst gegen das, wofür er steht." sagt er. "Du kannst entweder weiterleben, wie du es bisher getan hast, in deinem bequemen Luxus Leben, finanziert durch all das, was du angeblich verabscheust, oder machst dein eigenes Ding. Wie du es am Ende machst ist mir Wurst, aber mit Heuchlern will ich nichts zu tun haben. Zeig mir, dass du bereit bist, im worst case alles aufzugeben. Ich hab' keine Lust, meine Zeit mit jemandem zu verschwenden, der das Spiel nur halbherzig spielt. Du bist entweder all-in oder du bist raus. So einfach ist das." Chase trinkt einen Schluck, überlegt ob er noch etwas hinzufügen soll und entscheidet sich dagegen.
Warren hört der Ansprache aufmerksam zu. Es klingt alles nachvollziehbar. Kompromisslos. Aber so einfach ist es nicht. Natürlich könnte er auf das Geld seines Vaters verzichten. Andere Studenten arbeiten nebenher, um sich Wohnung und Anderes zu leisten. Es ist machbar. Doch darum geht es nicht.
"Ich verstehe dich.", nickt Warren mit nachdenklichem Blick zu den Tanzenden. Betsy und Rogue wiegen ihre Hüften im Takt. Beide sehen zum Niederknien aus. Ein sanftes Lächeln legt sich auf Warrens Lippen. Eines Tages wird er diese Frau heiraten. Und er möchte ihr alles bieten, was sie glücklich macht. Betsy ist kultiviert aufgewachsen und einen hohen Standard gewohnt. Was würde sie dazu sagen, wenn er das Erbe ablehnen würde, um für eine aussichtslose Sache zu kämpfen?
"In drei Jahren wird mein Vater in den Ruhestand gehen. Dann werde ich die Firma übernehmen." Seine Aufmerksamkeit wandert nun zum Gesprächspartner. "Überlege doch nur, was ich dann erreichen könnte. Dieses Erbe ist eine Waffe, Chase. Und das soll ich aufgeben? Nur mit einer Mistgabel in den Kampf ziehen?" Bedächtig nimmt er einen Schluck, schüttelt den Kopf und spricht weiter: "Ich halte das für unklug. Es geht dabei nicht um mich oder meinen Ruf. Es geht um Taktik. Ich will euch unterstützen. Aber ich habe auch meine eigenen Pläne."

Ein selbstsicheres Grinsen legt sich auf Logans Gesicht. Alright, das ist deutlich. Immerhin war der Begriff des Rock'n'Roll, bevor er zu einem Musikstil auserkoren wurde, ein Euphemismus für Sex. Zwar ist Logan nicht sicher, ob die Langhaarige mitmachen oder nur zusehen will, aber im Grunde spielt das kaum eine Rolle, solange Dora es sich nicht anders überlegt. Und warum sollte sie das? Sie ist Ben gewöhnt. Da braucht es zwischendurch mal eine Dosis Logan. Die Textzitate bestätigen seine Vermutung. Wenn Studentenparties immer so ablaufen, hätte er viel früher bei diesen Angebern mitmischen sollen. Er wirft das kleine Handtuch zur Seite und nähert sich Dora, die es ihm, leicht zu Sam vorgebeugt, leichter macht, hinter sie zu steigen. "High voltage Rock'n'Roll ...", brummt er, als er den ersten Fuß ins Wasser und unter Doras Hintern schiebt.
Dora stoppt in ihrem Gesang, als sie Logans Nähe spürt. Es war nicht geplant gewesen, ihn zu verführen… Oder war es das? Im Unterbewusstsein? Immer schwieriger wird es, der Versuchung zu widerstehen. „Das kann ich Ben nicht antun!“, sagt sie, jedoch ohne Schärfe. Oder kann ich das? Die Gedanken lassen ihr keine Ruhe. Sie ist doch glücklich mit Ben…. Oder? Ben ist lieb und nett und immer für sie da… alles Dinge, die Dora wichtig sind. Doch irgendwas fehlt… Widerworte von Ben? Partystimmung? Ben ist nicht so der Partytyp, seit er die Verantwortung für Ellie übernehmen musste. Woher kommen diese Gedanken? Im Zwiegespräch mit sich selbst kommt Dora zu keiner Antwort. Vielleicht ist die Option auf einen One Night Stand doch nicht die schlechteste. Ben müsste nichts erfahren, sagt sie sich erneut. Doch das schlechte Gewissen hält sie davon ab, diesen Gedanken jetzt auch umzusetzen. „Ich muss an die frische Luft…“, murmelt sie, während sie aus der Wanne steigen will. Mit den nackten Füßen rutscht Dora jedoch aus und platscht erneut in die Wanne, so dass Schaum und Wasser sich im ganzen Badezimmer verteilen.

Ben. Als wäre es ein Zauberwort dringen die drei Buchstaben in Sams alkoholvernebeltes Gehirn. Die sind noch zusammen? Ihr Blick ruht kurz auf der schwankenden Freundin. Offensichtlich hat sie nicht viel dagegen, was Logans Absichten angeht, sonst läge der schon längst unter dem Schaumberg begraben. Sie lässt die Dusche in der Hand sinken, registriert Logans unverändert standhafte Absicht Dora zu beglücken und kommt zu dem Schluss, dass sie wohl nicht gebraucht wird hier. Dora ist selber groß und...ein Wasserschwall unterbricht die ohnehin losen Gedankengänge. Dora taucht unter und Sam bricht triefend in schallendes Gelächter aus. "Leute, ich bin raus." Sie schleudert taumelnd ihre nassen Haare und klettert unbeholfen über den Wannenrand. Der am Körper klebende Stoff behindert und die Promille tun ihr übriges. "Isch such mir draussen Schbass." Sie wendet sich, schon auf dem Weg zur Tür, nochmal um und streckt den Arm Richtung Dora aus. "Will ssu mit?" Ansonsten...have fun.
Die Tatsache, dass ihr Sturz ihren Fortgang verzögert hat, und auch dass Sam offenbar kein Problem mit der Sache hat, brechen Doras letzten Widerstand dann doch. „Ben darf es aber nie erfahren.“, sagt sie nur noch.
Sie erwähnt nicht, dass es nur eine einmalige Sache sein soll. Sie kann sich nicht vorstellen, dass Logan sich etwas langfristiges wünscht und ihr ist das nur recht. Eine Frage bleibt jedoch noch: „Hascht du Kondome dabei?“ Wenn nicht, sollte es zumindest nicht zum Sex kommen. An einer Schwangerschaft hat Dora kein Interesse. Und sie selbst hat nichts dergleichen dabei. Die Lust ist spontan entstanden, völlig ungeplant.

Gut dass die Treppe ein solides Geländer hat. Sam arbeitet sich, Schaumkrönchen auf dem Kopf und eine nasse Spur hinter sich her zeichnend, ins Partygetümmel nach oben. Die kleine Unterbrechung im Badezimmer tut ihrer Laune keinen Abbruch, im Gegenteil. "Wooohooo!" ruft sie lachend, wirbelt kurz über die Tanzfläche so gut das getränkte Sommerkleidchen es zu lässt und schwankt dann frohen Mutes in die Küche, um sich mit einem neuen Getränk zu versorgen.

Ben darf es nie erfahren ... Naja, das sehen wir dann. Es macht nur halb so viel Spaß, die Freundin eines Dämlacks zu pimpern, wenn der davon nichts erfährt. Und Ben ist ein Dämlack. Andererseits ... hat er Logan schon einige Male geholfen. Irgendwie scheint der Typ okay zu sein. Aber er nervt unheimlich. Ergo ist seine Freundin interessant.
Sam verzieht sich, als Dora ihr nichts erwidert. Er reicht der Kurzhaarigen eine Hand, um ihr aus der Wanne zu helfen. Hier im Bad wäre es sicher spannender, aber er wird sie nicht stehen lassen, nur um einen Gummi zu holen. Also muss sie mit nach nebenan. Ruckartig zieht er sie an sich heran, um sie zu küssen. Eine Hand fährt durch ihr Haar, die andere ertastet ihren bebenden Körper. Oh ja. Sie will ihn ... Ungestüm stolpern beide durch den Raum, bis Dora mit dem Rücken an der Tür landet. Logan presst sich an sie, so dass sie seine Erregung an den Schenkeln spürt, bevor er beide Hände unter ihren Hintern schiebt, sie anhebt und anfängt, ihr Dekolleté zu liebkosen. Ihre Glieder schlingen sich um seinen Körper, so dass er sie mit einer Hand loslassen und die Tür öffnen kann. Doras lauter werdender Atem regt ihn weiter an. Zielstrebig, mit der nass bekleideten Blondine auf dem Arm, tippelt er ins Zimmer, wo er sie stürmisch aufs Bett fallen lässt.

Chase lauscht Warrens Worten und sieht ihm dabei zu, wie er gedankenverloren die Tanzenden betrachtet. Er bemerkt das sanfte Lächeln, das sich auf Warrens Gesicht legt, als dieser Betsy beobachtet, und er kann sich denken, was in seinem Kopf vorgeht. Doch als Warren seinen Plan ausführt, kann Chase nicht anders, als laut aufzulachen. Es ist ein scharfes, fast spöttisches Lachen, das den Ernst der Situation untergräbt.
„Oh Mann…“ Er reibt sich ein Auge und schüttelt den Kopf, noch immer schmunzelnd. „Das ist echt… niedlich.“ Seine Stimme ist jetzt ernst, aber immer noch von einem Hauch Belustigung durchzogen. "Kannst du es wirklich ertragen, als Erbe dieser Firma Entscheidungen zu treffen, die zwar richtig sind, aber dich und alles, wofür dein Vater gearbeitet hat, in den Bankrott führen?" Er lässt die Frage im Raum stehen, damit Warren die Schwere seiner Situation begreift. Dann setzt er nach: „In den Sozialwissenschaften nennen wir es 'Pfadabhängigkeit'. Das bedeutet, dass Entscheidungen, die einmal getroffen wurden, den Handlungsspielraum in der Zukunft drastisch einschränken. Je länger du auf dem Weg bist, den dein Vater für dich gelegt hat, desto weniger kannst du ihn verlassen, ohne alles zu verlieren. Robert Kennedy, zum Beispiel – Er hatte große Ambitionen, wollte die USA reformieren, gegen Korruption und Ungerechtigkeit kämpfen." Während Chase spricht, macht er ausschweifende Bewegungen mit den Händen um seine Tonlage zu unterstreichen, "Aber je tiefer er in die Politik rein rutschte, desto mehr hat er gemerkt, wie schwierig es ist, das System zu verändern. Am Ende konnte er nichts machen weil Machtstrukturen ihn einschränkten..... und weil man ihn erschossen hat..." Chase grinst humorlos. "Er wurde ein Teil des Systems, das er eigentlich überwinden wollte."
Chase' Blick wird ein wenig leidend, "Checkst du jetzt, was ich meine, wenn ich sage, ganz oder gar nicht? Du, Warren, hängst zu sehr an dem, was dir dein Vater hinterlassen wird... aber hey..." ein einseitiges Lächeln und ehrlich strahlende Augen breiten sich auf Chase' Gesicht aus, "wenn du denkst, dass du derjenige bist, der das Unmögliche möglich macht, dann lass dich nicht aufhalten. Ich lass mich gern vom Gegenteil überzeugen. In LG kommst du erst rein wenn du was vollbracht hast und naja... so wie du klingst wird das vor drei Jahren nicht der Fall sein, also..." Chase drückt Warren die leere Flasche in die Hand und bedankt sich zwinkernd. „Mach's gut, Erbe. Ich hoffe, du findest einen Weg, deine hehren Ziele zu erreichen..." sein Blick zuckt zu Betsy als er anhängt, "ohne alles, was dir wichtig ist, zu verlieren..."
Schweigsam schaut Warren dem Aktivisten hinterher, als der, an den Tanzenden vorbeiziehend, das Gespräch verlässt. Was, wenn Chase recht hat? Ist Warren naiv genug, die ganze Zeit, seinen Untergang vorzubereiten, anstatt die Welt zu verbessern? Mit sinkender Laune wandert sein Blick zu Betsy herüber, die ausgelassen mit Kitty, Sam und Rogue tanzt. Sam beugt sich herüber, sagt irgendetwas, worauf Betsy laut zu lachen beginnt. Warrens Herz geht bei diesem Bild auf. Doch etwas ist anders, als noch wenige Minuten zuvor. Es ist, als würde ein Teil fehlen. Der Teil, dessen Elan Chase nicht nur gebremst, sondern geradezu in den Boden gestampft hat. Und Warren fühlt, dass er sich entscheiden muss was für ein Leben er führen will.

Die Partystimmung ist ihm vergangen, doch möchte er nicht gehen. Obwohl er seine Gedanken nicht mit Betsy zu teilen beabsichtigt, hat er den Drang, in ihrer Nähe zu bleiben. So setzt er sich auf das lange Sofa, ohne die Bewegungen der Tanzenden zu registrieren, ruht sein neutraler Blick auf den Sims vor ihm, während sein Verstand die Musik ausblendet. Geistig abwesend zieht die Zeit an ihm vorbei, ohne jegliches Gefühl dafür, dass schon bald der Morgen anbricht. Die meisten sind längst gegangen, als Betsy die Stereoanlage ausschaltet. "Komm schon, Warren,", flötet sie ihm mit einer ausgestreckten Hand entgegen. "Wir nehmen uns eine Flasche Champus mit auf mein Zimmer ... und feiern noch ein bisschen weiter. Nur wir zwei."
Unsicher lächelnd, nimmt er ihre Hand und lässt sich von ihr mitziehen. Und in der Wohnung wird es still.



(in Zusammenarbeit mit @Ripzha , @simscat2 und @Murloc )


>>> Logan geht nach Willow Creek Nr. 2 - Gerichtsgebäude (2) >>>
>>> Nate geht nach
>>> Chase geht nach Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3)
>>> Victor geht nach Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3) >>>
>>> Dora geht nach Britechester - WG Jean, Megan, Victor, Dora (2) >>>
>>> Rogue geht nach Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3) >>>
>>> Kitty geht nach Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3) >>>


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02.09.2024 19:45 (zuletzt bearbeitet: 14.09.2024 23:16)
#5
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Textmagier

<<< Logan kommt von Willow Creek Nr. 2 - Gerichtsgebäude (2)


Charaktere: Logan, Wade
Geschichtsstrang: Was zu tun ist



Krachende Drums und laute Gitarrenriffs dröhnen aus den Boxen, als der schwarze Pick Up mit quietschenden Reifen um die Kurve brettert.
"FUCK! FUCK! FUUUUUUCK!" Völlig außer sich schlägt Logan mehrfach gegens Lenkrad.
Das kann alles nicht real sein. Er muss träumen. "C'mon, wake up you bloody bastard!" Energisch schlägt er sich mit der flachen Hand auf die Wange. Ein Mal, zwei mal - doch nichts ändert sich. In seinem Wahn nimmt er einem Wagen die Vorfahrt und kann nur knapp einem Zusammenstoß ausweichen. Hastig dreht er sich zu dem wütenden Hupen zurück. Das kann er jetzt nicht auch noch gebrauchen. Sein Fuß drückt das Gaspedal durch. Erst als der Andere im Spiegel nicht mehr zu sehen ist, drosselt Logan das Tempo. Die nächste Ausfahrt setzt er den Blinker, verlässt die Schnellstraße und kommt kurz darauf in einer schmalen Auffahrt zum stehen.



Er zieht den Schlüssel und steigt aus. Er muss sich beruhigen. Wenn er im Krankenhaus landet, ist er denen schutzlos ausgeliefert. Bewusst ruhig atmend geht er einige Schritte. "Okay." Durch die Nase einatmen, durch den Mund aus. "Okay.", wiederholt er flüsternd. "You been through worse. Just calm the bloody fuck down." Der Herzschlag beginnt sich zu normalisieren und das panische Gefühl schwindet allmählich.
"You cannot hide, Jonaboy."
Hastig wendet Logan sich um. Niemand ist zu sehen und ihm wird klar, dass ER zu ihm spricht.
Resignierend seufzt er laut aus. Er hat nicht die Kraft, sich IHM zu widersetzen. Das sadistische Lachen hallt in seinen Gedanken, als er unterwürfig zu Boden sinkt. Die Hände schützend um den Kopf gelegt, bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu warten, dass der Spuk vorbeigeht.



Ohne ein Gefühl dafür, wie viel Zeit an ihm vorüberzieht, erwacht Logan irgendwann aus einem tranceähnlichen Zustand. Müde und erschöpft richtet er sich auf, sieht sich kurz um und steigt ins Auto. Er weiß, was er zu tun hat. In sieben Tagen werden sie ihn suchen. Er muss dafür sorgen, dass sie ihn nicht finden. Der Pick Up heult auf und einen Augenblick später schlägt er die Richtung nach Del Sol Valley ein.
Wehmütig denkt Logan an Alma, Billie und ihren Jungen. Vermutlich wird er niemanden von ihnen wiedersehen. Das Versagen nagt ihm schwer im Nacken. Wieder einmal hat er alles vermasselt. Wieder einmal beginnt er von vorn. Dieser Versuch war eine Katastrophe.
Es ist für alle das Beste, wenn er sang- und klanglos verschwindet. Sieben Tage. Das sollte reichen, um möglichst weit weg zu kommen.



~ In der Wohnung ~



Leise betritt Logan die Wohnung. Ein prüfender Blick in den Flur verspricht unbemerkten Zugang zu seinem Zimmer. Auf leisen Sohlen schleicht er die wenigen Schritte herüber, huscht durch die Tür und sieht sich im Raum um. ]'Nur das Nötigste.' Zielstrebig greift er nach dem alten Rucksack und stopft scheinbar wahllos Klamotten hinein. Unter dem Bett zieht er eine kleine Schachtel hervor, öffnet sie und nimmt eine der Tütchen, um sich vom weißen Pulver auf den Handrücken zu streuen. Gierig zieht er den Großteil davon in die Nase, den Rest leckt er ab, steckt die Tüte in die Hosentasche und die Schachtel in den Rucksack.



'Okay, Klamotten und Stoff. Was noch...? Laptop, Klampfe, ... und das Heft.' Am Schreibtisch holt er sein Notizheft aus einer Schublade, legt es in den Laptop und verpackt beides in die handliche Tragetasche und die USB-Sticks an die Seite.
Beinahe sehnsüchtig betrachtet er seine Plattensammlung. All das hat er auch digital. Platten mitzunehmen ist reine Eitelkeit, die er sich jetzt nicht leisten kann. Er weiß weder, wie lange er unterwegs sein, noch wo er landen wird. Dies ist nicht eine der überstürzten Abreisen aus Angst, jemand könnte ihm zu nahe kommen - es ist eine Flucht vor dem Gesetz. Er muss sich so mobil und flexibel wie möglich halten. Die Platten bleiben hier.



Schweren Herzens verlässt er das Zimmer. 'Das Bad.' Eine Sekunde verharrt er überlegend. 'Fuck it. Kauf ich unterwegs.'
"Loogaaan!" Wade kommt aus dem Bad, mit der Hand hinter sich die Luft fächernd, sieht er den Mitbewohner ernst an. "Geh da jetzt lieber nicht rein. Es ist ... widerlig."
"Funny.", raunt Logan gereizt zurück. Er hätte es beinahe geschafft, niemandem zu begegnen.
"Was hast du vor?" Wade deutet mit einer Kopfbewegung auf das Gepäck. "Hast du einen Auftritt oder sowas?"
Einen Auftritt? Die Brauen in die Stirn gezogen schaut Logan auf die Taschen in seinen Händen. "Bist ja 'n richtiger Schlaukopf." Brummend begibt er sich zur Wohnungstür.



"Wo spielst du?" Wade geht ihm einen Schritt hinterher, bleibt dann aber stehen.
Den ersten Fuß bereits im Hausflur, ruft Logan zurück, ohne Wade noch einen Blick zu widmen: "Is geheim. Sonst tauchst noch auf und vermasselst mir die Tour." Mit einem unguten Gefühl im Nacken steuert er das Erdgeschoss an, lädt das Gepäck ein und fährt davon.



>>> Logan geht nach Oasis Springs - Delsyns Camper (3) >>>


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07.01.2025 02:33 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2025 02:39)
#6
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Schicksalslenker

<<< Maryama kommt von Brindleton Bay<<<

Charaktere: Maryama, Sam, Julian
Geschichtsstrang: Spurensuche I

Hier soll Logan wohnen? Stirnrunzelnd legt Maryama den Kopf in den Nacken und lässt den Blick über die steil aufragende Fassade des Hochhauses gleiten. Eine kühle Glasfront, passend zur nüchternen Umgebung rund um das Gebäude. Auf der anderen Seite der Straße rauscht eine Anlage mit künstlichen Wasserfällen bis zu ihr herüber. Das einzige Geräusch, das diesem städtischen Umfeld ein wenig Leben einhaucht.



Zögernd wippt sie den Kinderwagen mit dem schlafenden Julian und überlegt wie sie vorgehen soll. Sibylle länger hat nichts gehört von ihm. Sie selbst erreicht ihn auch nicht am Handy und der Eröffnungstermin für die Gärtnerei rückt immer näher. Logan sollte Bilder machen, für einen neuen Prospekt und auch bei der Veranstaltung selbst, aber seit Wochen kommt kein Kontakt zustande. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Die letzte Nachricht von ihm liegt gefühlt schon ewig zurück. Er hat ihr ohne weiteren Kommentar die neue Adresse zukommen lassen und das war 's. Langsam setzt sie sich in Bewegung, bis vor die Wand mit den Klingeln und Briefkästen.
Mehrfach geht sie die Reihen durch, aber nirgends steht sein Name. Dann muss ich mich wohl durcharbeiten Aufseufzend drückt Maryama den ersten Knopf und ist ein paar Minuten später immer noch nicht weiter. Keiner kennt Logan, niemand weiß etwas. Ist das überhaupt die richtige Adresse hier? War er vielleicht nicht nüchtern, als er ihr die geschickt hat?
"Sorry, darf ich bitte vorbei?" Eine junge Stimme hinter ihr, lässt Maryama herum fahren. Eine sportlich gekleidete Frau, ungefähr in ihrem Alter lächelt sie an und gestikuliert mit ihrem Schlüssel, dass sie gerne die Eingangstüre öffnen möchte, die vom quer stehenden Kinderwagen blockiert wird.
"Klar, Entschuldigung." Maryama macht den Weg frei und lächelt zurück. "Gut, dass ich dich treffe. kennst du vielleicht einen Jona Logan? Er wohnt hier irgendwo."

Sam mustert leicht verwundert ihr Gegenüber, dann wandert ihr Blick zum Kinderwagen und zurück zu der Frau. "Hi, ja. Logan hat in unserer WG gewohnt, aber der ist bei Nacht und Nebel verschwunden." Sie zuckt die Schultern. "Ich hoffe nicht, dass das der Grund dafür ist." Sie weist mit dem Kinn auf Julian, der mittlerweile wach ist und enthusiastisch gegen seine Wolldecke an strampelt.

Behutsam entwirrt Maryama das wollige Gebilde und nimmt Logans Sprössling auf den Arm. "Das sind schlechte Neuigkeiten und ich hoffe auch nicht, dass der Kleine der Grund dafür ist." Sie atmet einmal tief durch und schüttelt ratlos den Kopf. "Ich heisse Maryama und bin die Patentante." Mit durchschlagender Wucht wird ihr klar, dass der Gedanke, es könnte Logans Wagen sein, den Delsyn ihr stolz als neues Fahrzeug für die Pfadfinder präsentiert hat, eventuell doch zu trifft. Es war ein vages Gefühl, das sie schnell wieder verworfen hatte. Das Modell gibt es wie Sand am Meer, aber irgendetwas hatte den flüchtigen Verdacht ausgelöst. Eine Schramme oder kleine Beule vielleicht. Ihr Verstand hatte alles im Keim erstickt. Warum sollte er den Wagen verkaufen? Er ist darauf angewiesen.

Neugierig taxiert Sam das Baby. Sie hat nicht viel Ahnung von Kindern, aber der Zwerg sieht Logan definitiv ein bisschen ähnlich. Alter...das hat er gut geheim gehalten, hinter der coolen Fassade. So ein Gauner. "Ich bin Sam. Tja, tut mir leid, dass ich nicht weiter helfen kann." Das Kind, die Frau und der Begriff 'Tante' fühlen sich im Zusammenhang mit Logan fehl am Platze an. Sam verdrängt die aufploppenden Partybilder in der Badewanne, hebt nochmal die Schultern und macht Anstalten, das Gebäude zu betreten.
"Ja, kann man nichts machen. trotzdem danke, Sam. Ein bisschen mehr weiß ich ja jetzt."



>>> Maryama und Julian gehen nach Del Sol Valley >>>


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04.05.2025 20:45 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2025 20:45)
#7
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Textmagier

<<< David kommt von Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3) <<<
<<< Vaas kommt von Brindleton Bay Nr. 1 - Altersheim Shady Pines (8) <<<
<<< Ellie kommt von Del Sol Valley Nr. 1 - The Black 'n' Red Theater <<<
<<< Rogue kommt von Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3) <<<
<<< Victor kommt von Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (3) <<<
--- Jack >>> Start


Charaktere: David, Vaas, Ellie, Rogue, Victor, Jack, verschiedene Statisten
Geschichtsstrang: Es lebe das Leben



Im Halbdunkel des jungen Abends streifen David und sein ehemaliger Schulkamerad durch die Straßen San Myshunos. "Hätte, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass sie mitkommt. Mir scheint, sie ist nicht unbedingt gesellig. Fühlt sich im kleineren Kreis wohler oder so." David schließt die Beschreibung seiner Teilzeit-Kollegin, als er Vaas am Arm packt und stehen bleibt. "Stehste mal kurz Schmiere? Muss eben was erledigen." Aus der Inntasche der Jacke zückt er eine kleine Spraydose, sieht sich verstohlen um, ehe er zur angrenzenden Hauswand schleicht und in großen Lettern zu sprühen beginnt - ES LEBE DAS LEBEN! Zufrieden tritt er einige Schritte zurück und betrachtet sein Werk. Vor zwei Tagen ging die Verhaftung der Welpenhändler durch die Medien - Zeit, ein öffentliches Statement zu hinterlassen.
Er knufft Vaas in den Oberarm und nickt ihm zu. "Okay, wir können. Holen wir Ellie ab."

Vaas bleibt stehen, als David ihn am Arm packt, die Augen leicht verengt. David zückt die Spraydose. Vaas lehnt sich gegen die kalte Wand, sagt nichts. Beobachtet nur. Die Linie, der Schwung.
Vaas zieht ein Zigarettenstummel aus der Tasche, dreht ihn zwischen den Fingern. Beobachtet kurz die Umgebung. Dann lässt er ihn auf den Boden fallen.
Er stösst sich von der Mauer ab und folgt als David ihn knufft. Hände tief in den Taschen. Ein paar Schritte vergehen:
„Sag mal… ist diese Ellie eher so 'bitte Schuhe ausziehen' oder 'hat n Messer unterm Kopfkissen'? Nur damit ich weiss, ob ich vorher noch was rauchen sollte.“

"Wenn sie eins unterm Kissen hat,", abwägend neigt David den Kopf, "dann wohl eher, um sich nachts nen Snack zu schmieren. Hab noch nicht ganz raus, wie sie tickt, aber gefährlich ist die nicht." Prüfend mustert er seinen Begleiter von der Seite. "Was ist los mit dir? Warum so eingeschüchtert?" Sie überqueren die Straße und schlagen den ruhigeren Weg Richtung Familienhäuser ein, wo David sie nach dem Brand in Sulani abgesetzt hatte.

Vaas grinst, ohne dass es die Augen erreicht. „Bro, ich hab wissentlich und mit voller Absicht Boom sauer gemacht. Mich schüchtert gar nix ein.“Er tritt über einen Bordstein, balanciert kurz drauf wie auf einem schmalen Grat, dann springt er ab.
„Also… was genau is an der so besonders, dass du sie mitschleppst? Kennt die da wen? Oder hat sie einfach nur die besten Drogen bei?... ah scheisse.. das is ja eh nicht dein Ding.“ Jetzt grinst er fast vergnügt.

"Und du lebst noch. Respekt." Für einen kurzen Moment mischt sich ein Hauch Sorge in Davids Blick, bis er beschließt, ihre Angelegenheiten nicht zu seinen zu machen. "Mir hat sie mal eine Tasse an den Schädel geworfen. Die Narbe sieht man noch." Er deutet auf seinen Hinterkopf. "Ich glaub, für sie war das eine Art Vorspiel. Die Braut ist echt irre.", murmelt er, als er das Grundstück betritt. "Ganz ehrlich?" Davids Stimme wird leiser. Leicht Vaas entgegengeneigt erklärt er: "Ich will sehen, was in ihr steckt. Sie ist irgendwie in sich gefangen oder so. Traut sich nicht, sie selbst zu sein." Er betätigt die Klingel, ehe er mit einem Zwinkern anfügt: "Das müssen wir ändern."

„Klassiker“, murmelt Vaas leise, kaum hörbar. „Wenns nicht blutet, wars kein echtes Gespräch.“
Er wiegt den Kopf, als David über Ellie spricht, sagt aber nichts sofort. Dann, mit diesem trockenen Vaas-Ton, der alles gleichzeitig untergräbt und ernst meint: „Klingt nach ner Therapie mit viel Alkohol. Ich bin dabei.“



Ellie lehnt sich an die Mauer. David hat sie wirklich gefragt mit ihr um die Häuser zu ziehen! Sie lächelt. Es war kurz vor Feierabend gewesen, als er den Vorschlag gemacht hat und sie hat sofort zugesagt. Vielleicht... ist sie ja doch verknallt.
Sie springt auf, als sie ihren Arbeitskollegen schließlich erblickt. Und lächelt. "Hi!", ruft sie, als sie Davids Begleitung bemerkt. Ach verdammt, er kommt nicht alleine. Sie lässt sich nichts anmerken. Das erste, was ihr an Davids Begleitung bemerkt, ist das auffällige Tattoo im Gesicht. Nicht ihr Geschmack. Aber sie selbst hätte auch gar nicht den Mut dazu. "Nabend", begrüßt sie den Fremden.

"Ellie - Vaas.", stellt David knapp vor. "Na? Bock, dich zu blamieren?" Grinsend knufft er sie in den Oberarm, ehe er den Weg zurück zur Bahn ansteuert. "Dann bist du bei uns genau richtig. Der Typ hier und ich" er legt Vaas einen Arm um die Schulter "haben zusammen die Schulbank gedrückt. War nicht leicht für die alte Wisenbusch. Wir haben sie direkt in die Rente getrieben." Ein breit grinsendes Zwinkern erreicht Ellie. "Gern geschehen. Die blöde Kuh wollte uns den Abschluss versauen. Nur weil wir das Klassenzimmer .... naja, sagen wir umdekoriert haben."

Vaas hebt leicht den Kopf, als würde er kurz prüfen, ob „Nabend“ eine Einladung zum Reden ist oder nur ein höflich verpacktes 'bitte nicht anfassen'. Er versucht einzuschätzen ob das was David zuvor gesagt hat mit dem übereinstimmt was er sieht. Die Begeisterung in ihrem ersten "Hi." ist ihm aufgefallen.
Vaas grinst. Sein Kopf kippt leicht zur Seite, die Augenbraue hebt sich, das Tattoo zieht bei der Bewegung ganz leicht mit.
„Wenn du schüchtern bist, entspann dich. Ich seh nur gefährlich aus. In Wirklichkeit bin ich viel schlimmer.“
Kaum fällt der Name der Lehrerin, verdreht Vaas die Augen.
„Alter. Wisenbusch.“ Er klopft David leicht gegen die Brust, als wär er noch immer beeindruckt. „Und trotzdem durften wir beide den Abschluss behalten. Weil die Schulleitung Angst hatte, wir kommen sonst zurück.“
Er lacht, richtet sich auf. Sein Blick fällt auf Ellie zurück, zuckt zu David und landet wieder bei ihr. „Sag mal, Ellie… was macht jemand wie du mit Leuten wie....u...ihm?“

Die Blauhaarige grinst schief. "Schüchtern? Also ich versuche, da dran zu arbeiten.", erklärt sie ehrlich. Sie beschließt, nicht genauer darauf einzugehen, wie langsam dieser Wunsch gefühlt voran geht. Aber sie spürt, dass Impro-Theater hier wohl niemanden beeindrucken würde. Sie verschweigt ihr neues Hobby lieber.
Bei der zweiten Frage von Vaas hebt Ellie kurz die Augenbraue. Wollte er gerade 'uns' sagen? Offenbar gibt es das eine oder andere, das sie noch nicht über David (oder seine Freunde) weiß. "Ich weiß nicht. Aber irgendwas muss ich ja richtig machen, wenn er mich einlädt. Vielleicht, weil ich den Typen aus dem Feuer geholfen habe.", sagt sie vorsichtig, unsicher, was sie sonst darauf antworten soll.

"Das war auf jeden Fall mutig, couragiert und nobel." Mit dem Strom der Fahrgäste steigen die drei in die Bahn ein, schieben sich bis zum Ende durch den Gang und bleiben im hinteren Bereich stehen. "Aber das ist kein Grund, jemanden mit auf Achse zu nehmen." Die Türen schließen sich mit einem lauten Alarmsignal, die Bahn fährt an und die Stadt zieht hinter den Fenstern an ihnen vorüber. "Wer sagt dir, dass es gerade das richtige Verhalten ist, dass dir diesen Abend beschert, Ellie Hawk? Vielleicht ist es genau umgekehrt und ich führe dich in einen Hinterhalt. Traue niemandem, mit dem du nicht mindestens ein mal richtig abgestürzt bist."

Vaas steht locker in der Ecke der Bahn, eine Hand an der Stange, die andere tief in der Jackentasche vergraben. Während David spricht, wandert sein Blick an die Decke, dann über die Anzeigen, und am Ende der Rede wie beiläufig zu Ellie. „Ich bin grosser Fan davon, Leute mitzunehmen, bevor sie merken, dass sies nicht mehr rückgängig machen können.“ grinsend zeigt er die Zähne, als hätte er heute etwas Besonderes vor.



Ellie hält sich am Griff fest, als die Bahn sich in Bewegung setzt. Ellie fällt auf, dass David tatsächlich nichts darüber gesagt hat, was das Ziel der gemeinsamen Reise sein soll. "Wenn ich nie ins kalte Wasser springe, lerne ich nie schwimmen.", sagt sie. Sie versucht sich unbeeindruckt zu geben. Die Bahn hält ein paar Minuten später an und die Jungs steigen aus. Ellie folgt ihnen nachdenklich. Ein Teil von ihr ist nervös, aber ein anderer auch ziemlich neugierig.

Unweit des Bahnhofes erstreckt sich ein alleinstehendes Gebäude hoch in den Nachthimmel. "Dann gucken wir doch mal, was uns erwartet." David drückt die Klingel, der Summer gibt beinahe sofort die Tür frei. "Scheint, als werden wir erwartet." Vorfreudig grinst er von einem Ohr zum anderen. "Du willst doch studieren, oder?", wendet er sich an Ellie, als er den Fahrstuhl betritt. "Hier ist eine ganze Butze voll mit büffelnden Schlaubergern. Da sind bestimmt auch Künstler dabei. Künstler sind ja irgendwie überall. Vielleicht kannst du dich ja vernetzen oder so." Im oberen Stockwerk angekommen, schiebt David die Wohnungstür in den Flur und nickt beeindruckt. "Mein lieber Scholli. Sie hat nicht übertrieben." An Vaas gewandt erklärt er, jetzt die gehobene Elite kennenzulernen. "Die mit dem guten Zeug. Weil die es sich leisten können."
"Der Mann mit dem Hüftschwung!", schallt es ihnen freudig entgegen. "Und ich dachte schon, du versetzt mich." Leicht torkelnd kommt Rogue auf die Neuen zu, verharrt kurz, als sie Vaas erblickt. "Und du hast den Tod mitgebracht. Süß. Dich sollte ich mit nach Hause nehmen. Meine Alte würde kotzen." Sie wendet sich ab und wackelt mit laszivem Gang den Flur entlang. "Kommt schon, ihr Hübschen, die Party ist oben."

Vaas' Blick schweift durch den Flur, bleibt an einer absurd teuren Lampe hängen. „Wow. Die hier haben ihre Lampen nicht bei Notstrom Norbert gekauft. Ich fühl mich bisschen under..finanziert.“
Er dreht sich zu Rogue, die ihn gerade zum Tod erklärt hat, und hebt die Hand zum Gruss.
„Das ist das Netteste, was man mir diese Woche gesagt hat. Direkt nach ‘Bitte verlassen Sie den Sicherheitsbereich.’“
Dann marschiert er die Treppe hoch – wie ein Schauspieler, der den Vorhang selbst aufzieht, weil niemand sonst es macht. Oben angekommen bleibt er stehen und staunt erstmal. Die Farben, die Leute, saubere Kleidung ohne Löcher, gestylet, aufgebrezelt, es schreit nach ‚ich könnte meine Studiengebühren selbst bezahlen aber es machen trotzdem meine Eltern‘.
Dann klatscht er in die Hände. Einmal. Laut.
„Guten Abend, meine akademisch überladenen Mitsims!“
Die Stimme schneidet quer durch den Raum. „Ich bin Vaas – das heisst, wenn mich heute Nacht jemand verpetzt, ist das der Name, den ihr bitte der Polizei buchstabiert.“
Er deutet auf sein Gesichtstattoo.
„Ja, das ist echt. Nein, es tut nicht mehr weh. Und ja, ich schlaf damit. Wer Fragen hat, bitte in der Pause. Wer Drogen hat, bitte jetzt.“

Mit einem genervten Seufzer schaut Jack sich missmutig um. Wieso ist sie heute Abend nochmal, schon wieder auf einer Rich-Kids-Studentenparty gelandet, statt in nem guten Club mit geiler Mukke sich das Hirn sechsundfünfzig Stunden am Stück wegzutanzen?!? Richtig! Sie ist selbst eine vom Geldbeutel ihrer Eltern abhängige verzogene Göre, ohne selbst ausgewählten Freundeskreis. Verbittert zieht sie die Nase hoch und blickt sich um, auf die Suche nach einem neuen Getränk. Zielstrebig nimmt sie ein fast volles Glas von einem Partygast, der gerade in ein Gespräch vertieft ist und schlendert zu einer der beiden riesigen Fensterfronten. Dort angekommen, ist der halbe Longdrink geleert. Wie kommt sie nur aus diesem ätzenden snobbistischen Kreis raus? Seit ihrem Unfall ist alles anders. Einfach alles. Ihr Leben passt ihr nicht mehr. Sie will ausbrechen, sich befreien, sich nehmen was sie will. Aber wie? Und was will ich? Plötzlich unterbricht ein Klatschen den Raum und ihre Gedanken, ausgeführt von einem sehr auffälligen Kerl mit respektabler Ansage und Aufforderung. Seine beiden Begleiter stehen daneben und gucken ein bisschen wie freundliche, neutrale Schafe. 'Also den Trupp schau' ich mir mal aus der Nähe an, dass wird bestimmt interessant.'[/b], schmunzelt sie in sich hinein und platziert sich in der Mitte des Raumes.



Der Lärm der Party steigt Ellie in die Ohren. [i]So viele Leute…
Für jemanden, der eigentlich introvertiert ist, war sie in letzter Zeit auf vielen Partys, fällt ihr auf. Warum? Wem will sie etwas beweisen? Sich selbst? David?
Sie schließt die Augen. Ellie ist kein Feigling, doch die Menge an Gästen bremst ihren Enthusiasmus dennoch etwas aus. Sie scannt den Raum, hält nach einer etwas ruhigeren Ecke Ausschau.. und versucht gleichzeitig, sich vor Vaas und vor allem vor David sich nichts von ihrer Unsicherheit anmerken zu lassen. Spiele einfach deine Rolle, wie beim Theater!
Schließlich entdeckt sie die Getränke, die sie zielstrebig ansteuert. „Das gute Zeugs also!“, grinst sie und gönnt sich einen alkoholischen

Lachend klopft David seinem Kumpel auf die Schulter, als er an ihm vorbeizieht, um Ellie zu folgen. "Na dann, lass mal die Kleine in Stimmung bringen.", raunt er ihm zu.
An der Küchenzeile greift er nach der angebrochenen Wodkaflasche. Die Kollegin in ein unschuldiges Gespräch über die Partygäste verwickelnd, lenkt er ihren Blick zu der Asiatin mit entsetzt aufgerissenem Gesicht. "Die sieht aus, als könnts Spaß machen. Vielleicht können wir die mit Vaas verkuppeln." Von Ellie unbemerkt, schüttet David den Alkohol in die bereitgestellte Bowle, ehe er die leere Flasche an die Lippen setzt und so tut, als würde er die letzten Schluck nehmen.
"Und wer ist die Kleine?", gesellt sich Rogue zu ihnen. "Noch eine Schwester, deren Besäufnis du beaufsichtigst?" Charmant lächelt sie das Mädchen an, ehe sie dem Totenkopf ein kleines Tütchen in die Hand drückt. "Nicht übertreiben, Süßer.", zwinkert sie beiläufig.
"Eine Kollegin. Sie will Kunst studieren.", erklärt David. "Ellie, das ist Rogue. Ihrer Einladung ist es zu verdanken, dass du diesen bunten Abend genießen kannst."
"Freut mich, Ellie." Ihr Glas tickt leise gegen das des Mädchens, ehe es in die Menge deutet, die zu den massentauglichen Popklängen einer Kylie Minogue tanzen. "Siehst du den Grünen da? Das ist Victor. Etwas schüchtern, aber ein großes, liebendes Herz. Er kann dir vielleicht ein paar Tips geben. Kommt ins dritte Semester."
Den unbeobachteten Moment nutzend, schnappt David sich die leere Flasche, um sie mit Wasser aufzufüllen. Wenn er Ellie abfüllen will, soll sie ruhig denken, er trinkt mit ihr. Mit der klaren Flüssigkeit in der Hand sieht er sich einen Moment um. Wo ist die Stereoanlage? Ein Grinsen legt sich auf sein Gesicht, als er sie in der Nähe einer herumstehenden wilden Frisur entdeckt. Zielstrebig hält er drauf zu, drückt ein paar Knöpfe, bis die Musik abbricht. Irritierte, teils gespielt empörte Rufe ertönen, die er ins Nichts ignoriert, während er seine mitgebrachte CD aus der Tasche fummelt und voller Vorfreude einlegt und wieder Tasten drückt. "Na?", nickt er der Unbekannten zu. Gesichtsnarbe und Halstattoo buhlen um seine Aufmerksamkeit. "Bock auf Tanzen?", fragt er direkt und beginnt mit dem einsetzenden Beat des Drumcomputers wild herumzuspringen.



Vaas steht noch immer halb auf der Treppe, als Rogue ihm beiläufig das Tütchen in die Hand drückt. Er schaut kurz drauf, dann zu ihr, dann zurück zur kleinen Tüte.
„Wow. Muss man hier nur klatschen und die Wünsche gehen in Erfüllung?“
Er verneigt sich in Rogues Richtung, mit einer übertrieben höflichen Geste.
„Ich möchte mich ganz herzlich bei der Geschäftsleitung bedanken, dass meiner Forderung nach Rauschmittel mit so zügiger Professionalität entsprochen wurde. Fünf Sterne, gerne wieder.“
Ohne zu zögern wandert die Tüte in seine Jackentasche.
Dann streift er durch die Menge. Sein Blick bleibt an einem Drink hängen, der in der Hand eines blonden Typen und weissem Hemd liegt. Er angelt sich den Strohalm daraus, ohne anzuhalten. „Is fürn guten Zweck.“ Und dann macht er sich auf den Weg.
Ellie steht neben Rogue, Cocktail in der Hand und wirkt wie jemand der denkt: ‚Ich will nicht auffallen, aber bitte fragt mich ob ich dazugehören darf’. Vaas nähert sich von der Seite, lehnt sich leicht zu ihr rüber, als wolle er ihr ein Geheimnis erzählen.
„Na, Bambi.“
Er hält ihr den geklauten Strohhalm hin und mit der anderen das Tütchen.
„Ich hab hier ne Line mit deinem Namen drauf. Ein ähm.. pädagogisch nicht empfohlenes Starterkit für Partys wie diese.“
Er hebt die Braue, steckt sich den Halm in den Mund und lächelt.
„Du darfst natürlich auch Nein sagen. Wäre moralisch korrekt und charakterbildend.“
Pause.
„Aber seien wir ehrlich: Es wär auch voll langweilig.“
Dann lehnt er sich wieder zurück, lässt das Angebot im Raum stehen. Sein Blick flackert kurz zu David, der grade mit Tanzmoves flirtet, die zwischen epileptischem Anfall und Balzverhalten pendeln. Vaas grinst.
„Ich bin sowas wie Plan B. B wie… bisschen irre aber macht trotzdem Laune. Also? Ich verspreche, ich halt dir später auch die Haare.“

De-fi-ni-tiv hat sie sich das richtige Grüppchen ausgesucht. Das unterhaltsame Schauspiel bietet ihr eine Vielzahl an Informationen, Fragen und Rätseln, die es zu überprüfen, wenn nicht sogar zu untersuchen gilt. Jack registriert wachsam mit der einen Hälfte ihrer Aufmerksamkeit den Besitzerwechsel von dem Feenstaub und dem Verschwörungsgespräch zwischen Gevatter Tod und dem Traubenhyazinthchen, während die andere Hälfte ihrer Achtung dem Gewirtschafte von Billy Idol am Abspielgerät folgt. Der Typ bringt seine eigene Mukke auf CD mit? Old school. Nice. Und ob ich Bock auf Tanzen zu Schrammelgrütze habe? Zu 200% ja! Angezuckert von seinem sehr spastischen und Augenkrebs erregenden Tanzstil, kippt sie Teil zwei ihres Drinks hinter, schmeißt das Glas ohne sich umzudrehen hinter sich und steigt in schlechtester Pogo-Punk-Manie mit ein.



Gespräche über ein Kunststudium... Etwas Normalität, etwas Ruhe, in dieser überfüllten Party. Gerade, als Ellie auf den Rat der Rothaarigen hören und Victor ansprechen will, mischt sich Vaas ein. Der Tod... mit einem Strohhalm. Bei der Vorstellung muss Ellie selbst grinsen, bis ihr dämmert, was er da in der Hand hält. Und das überfordert sie dann doch. „Aber ich hab sowas noch nie...“, fängt sie an, weiß nicht so recht, wie sie reagieren soll. Ihre Vernunft sagt ihr, dass sie die Finger davon lassen sollte. Doch ihr Wunsch, auch mal ihre Schüchternheit ablegen zu können, wenn auch nur für einen Moment, ist schon ein verlockender Gedanke.
„Dann zeig doch mal, was du drauf hast, Hübscher.“, versucht sie ihre Unsicherheit mit einem frechen Spruch zu überspielen. „Aber vielleicht lieber auf der Tanzfläche als mit ner Line.“

Freudig nickt David dem halben Gesicht zu. Die Braut hat Feuer in sich. Geil, wie die einfach mitmacht. Noch geiler, wie der Großteil der Gäste zu ihnen herüber starrt - irritiert, belustigt, entsetzt oder beschämt. An der Seite schieben sich zwei Köpfe, die Akteure im Blick behaltend, tuschelnd zusammen. Wild entschlossen, die Tratschmäuler ins Geschehen einzubinden, wechselt David die Richtung, springt alle Glieder von sich streckend direkt in die Menge, die mit unterschiedlichsten Gesichtsentgleisungen eilig auseinander treibt. Vor der Asiatin, die so groß wie wütend ist, lässt er sich nach hinten kippen, als würde er es mit einer tiefhängenden Limbostange aufnehmen wollen, während seine Hüfte ihr im Takt des Lärmes entgegenzuckt. Es dauert nicht lange, bis er das Gleichgewicht verliert und auf den Schulterblättern landet - was seinen Enthusiasmus in keinster Weise schmälert.

Spuckend keift die angetanzte Gastgeberin ihm dunkelbunte Schimpftiraden entgegen, bis sie von einem blonden Jacketträger weg geführt wird.
"Schluss damit!" Eine kräftige Männerstimme prescht durch den Raum. Stapfend marschiert Scott zur Anlage und beendet die Aufführung. In der plötzlichen Stille schallt das Gelächter einer Pinken durch die Luft. Sich krümmend klatscht sie johlend Beifall. In ihrem Lachflash bekundet sie mit jappsender Stimme immer wieder, dringend pinkeln zu müssen.
"Dann geh ins Bad!" Scott findet den Weg zurück zur Mitte des Raumes, schenkt der Jugendlichen einen grimmigen Blick, bis sie kichernd Richtung Treppe tippelt.
"Steh auf!", fordert Scott mit der Stimme einer Führungskraft. "Du hattest deine Show."
Grinsend kommt David der Aufforderung nach, versucht dabei nicht einmal, seinen Körper unter Kontrolle zu bringen. Seine Kehle imitiert den wummernden Rhythmus der Musik, während Kopf, Schultern, Arme und Beine in unterschiedlichste Richtungen zucken.
"Was bist du für ein Spinner? Wieso kenne ich dich nicht?" An die Umstehenden gewandt ruft der Ältere laut aus: "Wer hat den eingeladen?"
"Scott, bitte." Beschwichtigend legt Jean ihrem Freund eine Hand auf die Brust. "Das ist es doch nicht wert."
"Der gehört zu mir."
Die Hand hebend tritt Rogue hervor.
"Was? Mit solchen Typen gibst du dich ab?"
"Er ist ein Klient."
, entgegnet sie trocken.
"Du schleppst hier Drogensüchtige an?"
"Ach, komm schon, Großer,"
, sie macht eine abwertende Geste, "die müssen auch Spaß haben. Er tut doch keinem weh. Glaub ich." Schulterzuckend wirft sie einen Blick in die Runde. "Wurde jemand verletzt? Nein. Also. Und jetzt mach Musik an. Es wird langsam unangenehm."
"Ich will, dass er verschwindet." Scotts Zeigefinger deutet unnachgiebig auf den Störenfried.
"Du hast nichts zu wollen, Süßer. Du bist nicht der Gastgeber."

Vaas’ Augenbraue zuckt, als das Wort „Hübscher“ fällt. Er lacht auf.
„Wow. Was ist das hier fürn Ort? Nochn Kompliment, und ich beantrag hier ein Abo.“
Aber das, was Ellie am Ende sagt, passt nicht wirklich. Ihr Versuch, frech zu klingen, trifft ihn eher wie ein Kätzchen, das mutig auf die Couch springt und abrutscht. Süss. Aber auch ein bisschen... naja.
Er lehnt sich minimal näher.
„Süsse... hast du grad Angst, uncool zu wirken, wenn du einfach Nein sagst?“ Er grinst schief und tippt ihr mit dem Strohalm an die Stirn.
„Muss du nich. Gibt kein Achievement fürs Mitlaufen. Nur irgendwann n Knick im Selbstwertgefühl.“
Und weil nein eben auch okay ist – und er sich sowieso nicht die Laune versauen lässt – wendet er sich zu Theke und zieht das Tütchen raus.
Egal, ob Party oder Apokalypse – gewisse Rituale macht er ordentlich. Er beugt sich über die blank polierte Küchentheke, zieht eine schmale, perfekt gezogene Linie daraus.
„So. Zeit für Erwachsenenbildung.“
Er beugt sich runter, sein Herz klopft bereits schneller vor Vorfreude. Diese Sekunden vorher – die zählen fast mehr als der Kick selbst. Dann zieht er die Line in einem langen, entschlossenen Zug durch den Strohalm hoch.
Das Brennen schlägt augenblicklich zu. Es trifft ihn wie ein Donnerschlag hinter die Stirn. Kein sanftes Wegdämmern wie bei Gras sondern ein sofortiges Aufflammen. Er schmeckt es, noch bevor sein Hirn realisiert, was passiert. Ein Hauch Banane auf der Zunge – das goldene Versprechen dafür, dass es echtes, teures Koks ist, nicht der gepanschte Mist, den man sonst in einer Seitengasse bekommt. Seine Gedanken, ohnehin schon wie Flipperkugeln, rasen jetzt wie auf Speed durch seinen Kopf. Sein Herz hämmert, seine Muskeln zucken leicht, seine Augen leuchten auf. Sein Blick schnellt über die Partygäste. Er umrundet die Theke tatscht jedem der Gäste ins Gesicht ohne hinzusehen bis er auf dem Weg zu dem Punkt wo er seinen Kumpel vermutet, die neue Bekannte von David erspäht. Er bleibt unruhig stehen, schaut sie an, holt Luft und...
"Du hast wilde Haare. Ich liebe wilde Haare. Weißt du, warum? Weil wilde Haare nie Angst haben, sich dreckig zu machen! Ganz ehrlich, wenn Haare ne Wahl hätten, würden sie dich wählen! Übrigens, hast du ne Meinung zu Glitzerleggings und ob man damit bei einer Banküberfall fliehen kann oder wär das kontraproduktiv? Aber erstmal musst du mir sagen: wenn du eine Superkraft haben könntest, nur eine, würdest du fliegen wollen oder lieber die Gedanken von Leuten lesen?“
Er hält kurz inne. Sehr kurz.
„NEIN, warte, scheiss auf die Antwort. Lass uns erstmal irgendwo Feuer legen. Oder die Playlist ändern. Oder beides. Fuck wo ist die Musik geblieben?!“
Es ist ruhig geworden im Raum. Nur Stimmen, nervöses Getuschel. Ein Typ schreit irgendwo im Hintergrund rum. Rogue kontert. Alle schauen. Die Party kippt – und Vaas steht da, aufgeladen bis in die Haarspitzen. Sein Blick zuckt zur Stereoanlage. Dann zu den Gästen. Dann zur Stereoanlage.
„Leude...“ Mit beiden Armen weit ausgestreckt, stapft er mitten in den Raum.
„Jede gottverdammte Minute ohne Musik is ne Minute, an die ihr euch morgen peinlich erinnern werdet, okay?! DAS will echt keiner!“
Er schnappt sich die nächstbeste Flasche von einer Anrichte und hebt sie als wolle er gleich jemanden damit taufen.
„Entweder wir lassen jetzt sofort wieder Musik laufen, oder ich fang an zu singen. Und ich sags euch – ich kenn die ganzen grausamen Dinger. Alle. Gummibärenbande, Helene Fischer, Bibi und Tina. Ich hol sie alle raus. Ungeschützt. Acapella. Ohne Gnade. Drei..... zwei....“



Als ihr Tanzpartner mit kindischer Freude auch den Rest des Raumes verstören oder zum Tanzen einladen mag, öffnet sich ihr nach weiterer Action suchendes Aufmerksamkeitsfeld. Der Ansagenschwinger mit der permanenten Kriegsbemalung hat sich soeben flink eine Line reingesaugt und arbeitet sich nun, wie an einer Wand entlang, über eine Reihe erstaunter Gesichter auf sie zu und beginnt herrlich wirre und zusammenhanglose Fragen zu stellen. Zeitgleich entfesselt sich von irgendwoher eine laute und autoritäre Spaßbremse selbst aus dem Hintergrund und schimpft herablassend auf ihren neuen Companion I ein. Die Freude des Tanzbein schwingens, der Fragerunde nebst Haarprachtkompliment und der kippenden Stimmung, bringen ihre Haut zum prickeln. Yesss. STRESS.
Sie hat sofort Bock, der Spaßbremse in den Hintern zu treten. Oooooder ihm eine gute Portion von dem Feenstaub der offensichtlichen Extraklasse (sie blickt zu dem überdrehten neu erwählten Companion II) in seine aufgeblähten Nüstern zu blasen. Sie fixiert den Schimpfer mit einem bohrenden Blick. Was ein Wichser! Scott, ja? Also der Kerl ihrer goldenen Eintrittskarte. Auweia! Wo bin ich hier bloß gelandet? Gespannt schwenkt sie von ihrem neuen Gesprächspartner, dessen Interesse nun der Musikanlage gehört, wieder zurück auf das Szenario mit dem Spießer und den beiden Girls, die versuchen die Party wieder in den Gang zu bekommen, fast zeitgleich mit Vaas. Moment - wie hat diese Rouge ihren grinsenden Spastik-Tanzpartner gerade genannt? "Klient"? Das ist ja ein herrliches durcheinander. Das putzige Teenie-Girl mit dem bonbonfarbenen Haar, welches mit seinen Beiträgen aus dem Off den Scott-Clown zusätzlich gereizt hat, ist verschwunden. Jack muss nun kampflustig bis über beide Ohren grinsen. Sie liebt es, wenn Dinge schnell passieren, und alles im Chaos gipfelt. Während sich der Tod erneut deutlich vernehmbar an die Feier-Gesellschaft wendet, kreisen in ihr selbst Fragen über Fragen.
Behalten alle einen kühlen Kopf oder wird doch noch jemand eskalieren? Wer kümmert sich dann um das Löschfeuer, wer organisiert den Fluchtwagen und wer, bitteschön, zündet zum Abschied die entgültige Abrissbombe, oder vielleicht sogar ein Inferno? Es würde ihr gefallen zu sehen, wie diese elitere Gesellschaft in Schall und Rauch aufgeht. Auf der teuren und noblen Asche würde sie tanzen, zu jedem Beat. Selbst zu der eben erwähnten schrecklichen Helene Fischer würde sie das tun. Vielleicht könnten sie so das schüchterne Blaukäppchen mit ins Boot die Party-Arche? holen. Immerhin ist sie mit den Jungs zusammen hier. Angestachelt durch ihre Gedanken und der Stimmung im Zentrum des Raumes, greift sie die Rückwärtzzählung auf: "... eins... R I S I K O O O" brüllend, schwingt sie sich mit ihrer Hüfte voran zwischen die Hähne und Hühner um mit humorvoller, hoher Singerei "Dark-wing-Duuuck", anzuhängen. Gewinnend strahlt sie in die Runde.

Ellie blickt Vaas nach, der wie ein unruhiger Hamster auf Speed schon wieder abgezischt ist, kaum dass sie ihm einen Tanz angeboten hat. Und die Zweifel kommen: Was habe ich auch erwartet? Dass ich plötzlich interessant bin? Ist es, weil sie die Line abgelehnt hat? Vaas' Worte hallen nach: „Aber seien wir ehrlich: Es wär auch voll langweilig.“
Ellie seufzt, fühlt sich nun doch wieder alleine gelassen. Warum hat David sie hier mit hingebracht? Es ist nicht ihre Welt.. ganz egal, wie sehr sie auch versucht, sich etwas vorzumachen. Etwas neidisch betrachtet sie nun „Darkwing Duck“ auf der Tanzfläche. Wäre schön, wenn sie das auch könnte.. einfach raus schreien, einfach Spaß haben.. All die Menschen um sie herum haben Spaß, genießen den Lärm. Nur sie nicht.
Mit Marvins Party kam sie klar, da war das Thema spaßig und sie kannte viele der Gäste. Auch in Sulani fühlte sie sich nicht völlig fremd. Aber hier? Zwischen Drogen, Alkohol, und Typen, die sie zurücklassen? Außer David kennt sie hier niemanden. Nicht wirklich. Vielleicht sollte sie einfach gehen, bevor es sie erdrückt.
Oder hätte ich doch bei der Line zusagen sollen? Der Gedanke lässt sie nicht los. Nun ist auch das zu spät. Sie wagt nicht, Rogue um Nachschub zu fragen. Von ihr hatte Vaas das Zeugs doch, oder?
Sie trinkt ihren Cocktail aus und erhebt sich. Einfach nur rumhocken, in Selbstzweifeln und Bedauern gefangen, ist ihr dann auch zu blöd. Sie blickt sich um, bis sie den Grünen wieder sieht. Und schreitet zielstrebig zu ihm. „Victor?“ Das war doch der Name, der genannt wurde, oder? Hoffentlich hat sie das richtig in Erinnerung. Doch offenbar schon, denn er reagiert. „Ich bin Ellie. Man sagte mir, du studierst Kunst. Kannst du mir da Tipps geben? Was willst du später nach dem Studium machen?“
Jetzt aus der Nähe betrachtet fällt ihr Victors schuppenartige Haut auf. Er ist definitiv kein Mensch... Meersim wie Bea vielleicht? Aber warum ist sie dann nicht ebenfalls so grün und schuppig? Andere Okkulte haben sie schon immer interessiert. Vielleicht ist das ein Gesprächsthema, wenn es zum Studium nichts weiter zu sagen gibt.

Freudestrahlend verfolgt David die Ansage von Vaas, der wirkt, als hätte man ihn auf doppelte Geschwindigkeit eingestellt. Die wilde Frisur wirft sich, den Monolog ergänzend, ins Getümmel, was auf jeden Fall gehuldigt gehört. Die Hände erhoben, stürzt David sich mit dem Hintern voran gegen sie, holt dabei Vaas mit ins Boot und springt von einem Sim zum anderen, den Titelsong der aufgefriffenen Trickserie aus Kindheitstagen laut und fröhlich schief gröhlend:
"Zauber-Duck und Räucher-Duck
Masken-Duck und mehr
Kühn, agil und voll auf Zack
nicht von ungefähr.
Im Nu verschwindet er, doch bald taucht er wieder auf -
und hier kommt: Darkwing Duck. Genau!"

Scott wendet sich kopfschüttelnd ab, während Rogue lachend die Show genießt. Was für Knallköpfe! Irgendwer stellt Musik an, die daraufhin laut den Raum erfüllt. Die meisten Gäste widmen sich wieder einem für sie gewöhnlichen Partyverlauf, während andere noch immer der Pogotruppe zusehen.


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04.05.2025 22:52 (zuletzt bearbeitet: 07.05.2025 20:46)
#8
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Textmagier

Vaas grölt mit David und Strubbel jede beschissene Textzeile lauter als nötig, hüpft, rudert mit den Armen, wirbelt durch die Gäste, stolpert halb lachend über seinen eigenen Fuss und reisst dabei fast einen Stuhl mit. Seine Augen leuchten fiebrig, seine Wangen glühen, sein Herz hämmert.
Und diese Strubbelbombe – sie singt tatsächlich einfach mit!
Und David – der Spasti – springt herum wie ein Betrunkener bei nem Sackhüpfwettbewerb!
Vaas liebt sie dafür. Offiziell. Ganz unironisch.
In diesem Moment will er ihnen beiden eine Medaille umhängen. Oder sie abknutschen. Oder beides.
Nach etwa dreissig Minuten Toben schleicht sich langsam eine andere Realität in seinen Körper. Die grandiose, unzerstörbare Energie beginnt, aus seinen Adern zu siffen wie Luft aus einem billigen Fahrradreifen.
Er merkt es zuerst in den Knien. Die werden weich. Dann in den Händen.
Schweiss perlt ihm die Stirn runter, sein Herz hämmert unregelmässiger.
Der Beat wird dumpfer.
Vaas bleibt mitten in einer Drehung stehen, keucht, fasst sich ans Gesicht, blinzelt – und stolpert dann halb lachend, halb suchend Richtung Theke.
„Scheiss drauf, noch eine Runde…“, murmelt er. Seine Stimme klingt schon nicht mehr so aufgedreht wie eben.
Er schleppt sich an die Bar, stützt sich mit beiden Händen auf der glatten Oberfläche ab – und erstarrt.
Das letzte bisschen Pulver… ist weg.
Stattdessen eine Lache aus verschüttetem Drink und klebrigen Resten.
„Neiiiin…“, jammert Vaas, lehnt sich mit der Stirn auf die Theke, wie ein sterbender Ritter. Mit einem entschlossenen Fauchen beugt er sich runter und leckt mit einer absurden Ernsthaftigkeit einmal quer über die klebrige Fläche. Der Geschmack trifft ihn wie ein Brett. Instant schüttelt es ihn. Er spuckt hustend auf den Boden, krümmt sich kurz – und landet direkt vor Rogues Füssen auf dem Rücken.
Mit grossen, glänzenden Augen – ein bisschen Hundewelpen-mässig, ein bisschen Serienkiller-mässig – schaut er zu ihr hoch.
„Dealerfee… meine persönliche Rettungsschwimmerin im Becken voller Idioten… kannst du mir vielleicht… zufällig… bitte, bitte, bitte… noch ein kleines Tütchen spendieren?“
Er streckt die Arme nach oben wie ein Kind, das hochgehoben werden will.
„Nur ein klitzekleines! Versprochen! Ich bring auch alle brav ins Bett danach. Alle! Einschlafgeschichten inklusive!“
Pause.
Er zieht eine Grimasse.
„Okay, realistischer: Ich kotz vielleicht noch auf den Teppich. Aber dann bring ich ALLE brav ins Bett!“

Verschwitzt und glücklich werden Jack's Tanzbewegungen etwas ruhiger und seichter. Gefühlt springt und schwingt sie sich seit einer halben Ewigkeit mit den beiden Extroverten durch den Raum, was die Anlage zu ihrem Rumgepoge ausspuckt, ist völlig egal. Sie ist absolut überrascht von diesem unvorhersehbaren Gleichklang mit diesen offensichtlichen Kloppies. Ein liebevolles Lächeln entrückt ihr kurz. So lebendig hat sie sich noch nie mit anderen Gleichaltrigen gefühlt. Noch nie! Schon gar nicht ohne Betäubung und-oder Rauschmittel.
Ihre Eltern und deren Speichellecker von Angestellten haben ihr und ihren Schwestern nie soziale Kontakte außerhalb ihrer geschlossenen, hinter einer Mauer verborgeben Welt gestattet. Sie kamen nicht raus, andere nicht rein. Aus Sicherheitsgründen. Aus Angst, jemand könnte ihren Reichtumsumfang erfassen oder dreckige, konsequenzbehaftete Unterlagen oder Informationen über ihre Alten beschaffen. Angewidert brummelt sie in sich rein. Plötzlich merkt sie, wie trocken ihr Mund ist und sie beschließt, sich zwei Liter Trinken zu organisieren. Per erklärendem Handzeichen bedeutet sie dem weißhaarigen, alsbald zurück zu kehren.
An der Theke angekommen, bettelt Companion II die rothaarige Verteilerin an. Jack's Puls und das abebbende Tanzadrenalin drücken gegen ihre Ohren und sie schaltet sich, nachdem sie ein herumstehendes Glas mit irgendwas geext hat, etwas lauter in das Gespräch der beiden. Sie beugt sich rechtwinklig, ihre Haare mit beiden Händen zurückhaltend, über den theatralischen Kerl am Boden. Mit belustigt funkelnden Augen schlägt sie ihm einen Deal vor.
"Pass auf! Ich übernehme die Weiterverhandlung und etwaige Überreichungen für dich und du" nickt sie ihm zu, "kraulst mir, wo deine astreinen, herrlichen Handwerkerhände schon mal so nahe sind, den Schwizte-Kopf durch?! Das wäre der Hammer!" Welpenaugen schauen in Welpenaugen. "Bitte. Ich helfe auch beim Zubettbringen der Kids hier und zum aufwischen deiner Kotze, rufe ich dann jemanden an." Bekräftigend nickt sie ihm einmal zu. Ohne seine Antwort abzuwarten, streckt sie einen Arm in die Höhe, Rouge entgegen. Umgehend stürzen die nicht mehr gehaltenen Haare über ihre Gesichtshälfte nach vorne.
Rouge lacht und sagt etwas, kurzdarauf knistert ein Plastiktütchen in ihrer Hand, welches sie sich erst mit einem Zipfel in den Mund steckt und in Richtung Vaas baumeln lässt. Anschließend hebt sie die nun wieder freie Hand zum dankenden Gruß der Feenkönigin erneut entgegen.

Davids Blick folgt der Löwenmähne, bis er über den am Boden liegenden Vaas stolpert. Die Überlegung, sich zu den beiden zu gesellen, bricht abrupt ab, als die Frage in sein Hirn schießt, wo Ellie steckt. Sich um die eigene Achse drehend, sucht er den Raum ab und macht schließlich einen blauen Haarschopf am Ende der Sicht auf dem Balkon aus. So so. Hat die Kleine sich einfach aus der Affäre gestohlen. Ein breites Grinsen legt sich auf sein Gesicht, als er nach der fast geleerten Wodkaflasche angelt, und seinen Weg auf die schüchternen Plaudertaschen aufnimmt.



Der Meermann wendet sich irritiert um, als er seinen Namen hört. Ein Mädchen steht vor ihm, seinen Blick suchend, bevor ihre Augen seine Haut abtasten. Unbehagen steigt in ihm auf. "Ehm, das ..." hilfesuchend huscht sein Blick durch den Raum. Wo bleibt Megan? "Das habe ich noch nicht entschieden.", erklärt er so leise, es die Musik zulässt. "Was interessiert dich denn konkret?"

Sofort erkennt Ellie, dass Victor ganz anders ist als Vaas oder auch David. Das auch er seine Kraft eher von innen zieht. Sie entspannt sich wieder etwas. "Ich hatte an Comiczeichnerin gedacht, oder alternativ Kinderbuchillustratorin. Und dafür möchte ich studieren.", erklärt sie. "Hast du da Tipps? Vielleicht welche Uni sich dafür eignet oder so?"

Ein letztes Mal kontrolliert Victor die Treppe. Vielleicht ist seine Begleitung bei Betsy hängen geblieben. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn sie sich ablenken ließe. Ein fragendes Kopfrucken deutet zum Balkon, wo es sich besser unterhalten lässt. Ellie nickt und folgt ihm durch die Partygäste, bis sie das Freie erreichen. "Also, die Uni in Britechester hat engagierte Dozenten und einen straffen Lehrplan. Aber auch schwierigere Aufnahmeprüfungen. Hier in Del sol kommt man leichter an einen Platz. Die nehmen jeden an, der es bezahlen kann. Ist eben eine private Institution."

Ellie atmet die frische Luft ein. Erleichterung nach all dem Stress. Sie hat ein wenig Geld gespart, aber ob es auch reichen würde ist fraglich. Zumindest aber gibt es noch eine Alternative, falls es mit Britechester nicht klappt. "Also, ich werde es jedenfalls mit Britechester versuchen. Eine Mappe habe ich bereits, mit Kunstwerken. Gibt es sonst bei den Aufnahmeprüfungen etwas zu beachten?"
Als müsste er sich an etwas festhalten, um diese Unterhaltung zu führen, krallen sich Victors Finger in die Balkonbrüstung. Seine Mimik wirkt besorgt, als er zögerlich zu erzählen beginnt: "Die Mappe sollte lieber deine Stärken zeigen, als ... Abwechslungsreichtum. Für die Aufnahme interessiert die Leitung nicht, wie vielfältig du bist. Sie legen den Fokus darauf, dass du ein Merkmal präsentierst." Den Blick senkend heben sich Victors Brauen minimal, seine Stimme wird eine Nuance wärmer. "Viele wollen einen Querschnitt ihrer Erfahrungen zeigen. Aber das ist, zumindest in Britechester, eher kontraproduktiv."

Nachdenklich fällt Ellies Blick auf Victors Hände. Macht er sich Sorgen? Oder ist das Thema ein Triggerpunkt für ihn? Weil er selbst nicht angenommen wurde? Sie beschließt, ihn nicht direkt danach zu fragen. Noch nicht. Stattdessen konzentriert sie sich auf ihre eigentlichen Fragen. "Victor," beginnt sie vorsichtig, "glaubst du, es gibt noch etwas, das ich bei der Mappe beachten sollte? Etwas, das mir helfen könnte?"
Verhalten schüttelt er den Kopf. "Das weiß ich nicht. Ich kenne weder deine Mappe, noch bin ich Dozent. Ich kann dir nur den Rat geben, nicht zu viel zu wollen." Entschuldigend ziehen die Schultern gegen die Ohren. "Tut mir leid, dass ich nicht mehr tun kann."
"Schon gut." Sie lächelt. "Ich werde es zumindest versuchen. Und wenn es nicht klappt, gibt es noch eine Alternative." Sie sieht ihn an. "Bist auch du an Britechester gescheitert?"
"Nein,",freundlich heben sich die Mundwinkel, "aber es war knapp."
Das ist gut zu hören, denkt sie sich. Ohne es laut auszusprechen. Sie überlegt einen Moment. Vieles weiß sie bereits aus dem Internet. Wie lange das Studium dauern würde. Wie die Tage strukturiert sind. Und so stellt sie eine andere Frage: "Hast du auch allgemeine Geheimtipps für die Vorbereitung auf das Studium?"
Überlegend wendet der Meermann den Blick der Landschaft zu. Die Stadt ist von hier oben kaum zu hören, doch die Lichter führen ihren allabendlichen Tanz auf. "Nicht unterkriegen lassen.", sagt er leise. "Manchmal ist es trocken. Leute werden dir einreden wollen, dass du nicht gut genug bist. Nicht individuell oder kreativ genug." Er seufzt in sich hinein, ehe er dem Mädchen wieder die volle Aufmerksamkeit schenkt. "Darauf darf man nicht hören. Was nicht immer leicht ist. Aber wenn du zweifelst, wirst du scheitern."
Nun strahlt Ellie. "Danke." Das ist ein Rat, den sie nicht nur auf das Studium anwenden sollte. Vielleicht... steckt ja doch mehr in ihr als sie selbst glaubt. "Du hast mir sehr geholfen." Sie folgt seinem Blick. Sieht die Silhouette der Stadt. Dann blickt sie wieder zu ihm. "Darf ich dir auch eine persönliche Frage stellen?", fragt sie schließlich.
Die Besorgnis kehrt zurück in sein Gesicht. "Ehm ... ja?"



"Ich finde deinen Hautton faszinierend." Sie spürt seine Unsicherheit, will ihn nicht gleich in die Enge drängen. "Bist du vielleicht ein Meersim?" Sie lächelt wieder leicht. "In meiner Klasse ist jedenfalls eine. Bea. Sie hat keine grüne Haut, aber sie hat grüne Haare. Und ihre Mutter unterrichtet auch an der Brindleton High."
Faszinierend also. Er hat schon schlimmere Worte gehört. Dennoch schneidet die Erwähnung seiner Andersartigkeit tief. Um Freundlichkeit bemüht, nickt er verstehend. "Kommen sie von Sulani?"
Ellie nickt. "Ja genau. Wohnen sogar direkt am Strand. Hab sie mal besucht."
"Sulaner Meersims sind eine andere Spezies." Er wendet sich wieder de4 Brüstung zu, sein Blick fällt auf seine schuppigen Hände. Was würde er darum geben...? "Sie sind den Sims ... euch viel ähnlicher."

Ellie lehnt sich ans Geländer des Balkons. Dass es unterschiedliche Arten von Meersims gibt, war ihr nicht bewusst. "Und woher kommst du?" Die Neugier ist zu groß, um diese Frage nicht zu stellen. Doch kaum ist der Satz ausgesprochen kommt das schlechte Gewissen. "Du musst nicht antworten, wenn dir das zu unangenehm ist!", fügt sie hastig hinzu. Sie merkt, dass dies nicht sein Lieblingsthema ist.

Victor zögert, schaut ernst auf das Mädchen herunter. Ihre Neugierde schlägt ihm aus jeder ihrer Poren entgegen. "Aguantali." Er wendet den Blick über die Stadt. "Das ist weit hinter Tartosa. Unser Volk muss mehr als einen Tag schwimmen, um das Festland zu erreichen. Für jemanden ohne Flossen ist dieser Ort nicht erreichbar."

"Wow!" Ellie staunt, fühlt sich fast in einen Fantasyfilm versetzt. Bestimmt ist Aguantali eine faszinierende Unterwasserwelt, denkt sie sich. "Passiert es oft, dass dein Volk das Festland besucht? Wenn es doch so weit entfernt ist?"

"Nein." Er schüttelt den Kopf. "Es ist ...", seufzend senkt er den Blick, "nur wenigen erlaubt, an Land zu gehen." Einen Moment schweigt er nachdenklich, als er sich fragt, ob er die innere Zerrissenheit jemals überwinden wird. "Mein Volk ist sehr traditionell. Und stolz. Und engstirnig."
Ellie mustert ihren Gesprächspartner nachdenklich. Er wirkt nicht so, as würde er es als eine Ehre empfinden, dass er jetzt hier ist. Eher als eine Art Strafe. Einen Moment schweigt sie. Wie tief sollte sie nachhaken? Das Thema ist interessant, doch sie will nicht versehentlich irgendwas in ihm auslösen, dass nicht richtig verarbeitet wurde. Aber andererseits zwingt sie ihn ja auch nicht zu antworten, hat sogar selbst gesagt, dass er das nicht muss, wenn es ihm unangenehm ist. "Was braucht es denn, dass es einem erlaubt wird?", fragt sie schließlich doch noch.

Ein Schmunzeln lässt den Meermann aufschauen. Die Art, wie sie sich interessiert, hat etwas Angenehmes. "Zuerst mal das weibliche Geschlecht.", entgegnet er, sich ihr zuwendend. "Bildung ist bei uns Frauensache. Darum dürfen sie reisen, um Wissen zu sammeln. Wenn sie ... nun ja ..." Er räuspert sich verlegen, auf der Suche nach den richtigen Worten, als jemand zu ihnen stößt.
"Hier steckst du also. Grün und blau schmückt wie Sau - oder wie hieß das?" Einen Arm um die Schultern des Mädchens gelegt, so dass die Wodkaflasche an ihrer Seite ruht, reicht David dem Meermann die Hand zum Gruß. "Victor, mein unsicherer Freund. Wie geht's dir heute?"
Beschämt weicht der Grüne dem Blick des Blonden aus, verliert sich in einem zurückhaltenden Nicken. "Ehm ... ganz gut."
"Noch immer Angst vor mir?"
Kumpelhaft klopft David ihm gegen den Oberarm. "Ach komm schon. Ich bin harmlos. Nur ne große Klappe. Sags ihm, Ellie." Auffordernd nickt er der Kollegin zu.
Ellie dreht sich um. Normalerweise freut sie sich über Davids Humor... doch am Timing könnte er wirklich mal arbeiten. Ausgerechnet jetzt.. Sie hatte fast schon vergessen, dass sie sich mitten auf einer Party befindet, unter fremden Leuten. Und sogar begonnen, sich in dem anregenden Gespräch wohl zu fühlen. "Ja, du hast ne große Klappe.", erklärt sie feierlich, bevor ihr doch noch ein Schmunzeln über die Lippen huscht. "Daher wollte ich zur Abwechslung auch mal mit klugen Leuten reden." Sie zwinkert Victor zu.

Mit gespielt beeindruckter Mine zieht David die Brauen in die Stirn, den Mund zu einem erstaunten Ausruf geformt, blitzt er Victor amüsiert entgegen. "Ich glaube, sie mag dich mehr als mich. Verrate mir dein Geheimnis. Wie konntest du so schnell Pluspunkte machen? Ach, sags mir nicht, ich komm gleich drauf." Überlegend kneift er die Augen zusammen, sein Zeigefinger deutet auf ihn, als er des Rätsels Lösung erkennt. "Du denkst nach, bevor du redest." Ellie zugewandt, erklärt er ernst: "Dann kommt weniger Scheiße bei raus."
Victor sieht eingeschüchtert von David zu Ellie und zurück. Er mag den Kerl nicht. Der Typ ist laut, unhöflich und aufdringlich. An ihm vorbei schlängelnd, verkündet er murmelnd, mal nach seiner Freundin schauen zu müssen, ehe er eilig davon huscht.
Schulterzuckend sieht David ihm hinterher. "Der Junge braucht dringend Selbstvertrauen." Er setzt die Flasche an und nimmt einige Schluck der klaren Flüssigkeit, ergreift dann Ellies Hand und zieht sie mit sich. "Komm mit. Wir besorgen dir was zu trinken."

Ellie will widersprechen, sagen, dass sie schon ihren Cocktail hatte. Doch sie will auch keine Spielverderberin sein. Und so lässt sie sich mitziehen.
"Was willst du?", fragt David, als sie an der Küchentheke ankommen, wo Vaas und Locke gerade dabei sind, das nächste Tütchen zu schlachten.



Auf dem Rücken, Hände hochgestreckt wie ein Kind vorm Weihnachtsmann, blickt er Strubel an, als würde sie ihm gerade den Sinn des Lebens zwischen ihren Zähnen präsentieren. Das Tütchen baumelt verführerisch vor seinen Augen und ganz ehrlich – er kann nicht anders. Er will diese Haare anfassen, seit er sie gesehen hat. Sie sind wild, irre, unzähmbar. Genau wie er. Jetzt gibt es nur eine logische Reaktion.
„Komm her!“
Mit einem Ruck packt er ihr Shirt, zieht sie zu sich runter, bis ihre Gesichter so nah sind, dass ein Atemzug später alles möglich scheint. Seine Zähne schnappen sich das Tütchen, ihre Lippen streifen sich beinahe, als er das Tütchen aufreisst und das Koks zwischen ihnen explodiert.
Der weisse Staub fliegt wild umher, landet in seinem Gesicht, über seine Lippen und bedeckt sein Tattoo wie Zucker einen bizarren Kuchen. Er bekommt eine Nase voll ab. Sofort hat er wieder den Bananengeschmack auf der Zunge, seine Pupillen explodieren förmlich, und das Herz rast mit Warpgeschwindigkeit durch seine Brust.
„WOHOOOO! Scheisse, JA!“ brüllt er lachend, völlig irre, und wuschelt mit seinen Händen heftig durch ihre Haare. Er greift tiefer hinein, massiert energisch ihre Kopfhaut, während er vor Begeisterung keucht und stöhnt, als würde er gerade die tiefste Erfüllung seines Lebens erfahren. „DAS! Ist BESSER als Sex! Vergesst Tantra – Strubbelmassagen sind der Scheiss, Mann! Ich will das jeden Tag, dreimal täglich, vor und nach jeder Mahlzeit!“
Seine Hände wirbeln durch ihr Haar, während er wie in Ekstase stammelt:
„Verdammt, was sagt ihr?“ er beugt sich mit dem Ohr zu ihrem Haar und verstellt die Stimme zu einem hohen piepsigen Ton: „‘Vaas, du wahnsinniger Bastard, adoptier uns, heirate uns, vererbe uns all deinen Schrott!’“
Dann blickt er sie wild an, sein Gesicht glitzernd von Koks.
„Ich weiss was Besseres!! Frühstückszeit!“
Er breitet die Arme aus und präsentiert sich Strubel wie ein psychedelisches Buffet.
„Vergiss Shots aus Bauchnäbeln! DAS HIER ist die nächste Stufe! KOKS VON VAAS – frisch serviert und garantiert ungesund! Kitzeln verboten! Bedien dich, solang ich noch warm bin!“
Er grinst wie ein wahnsinniger Clown, lacht, zuckt, strahlt, während er wartet, dass sie loslegt.

Jack hatte nicht vor zu koksen, genauso wenig wie eine Party Crew zu finden. Oder - Himmel! - einen Kopfhautorgasmus zu bekommen!
Das Gefühl von dem zerrissenen Tütchen und dem Zauberstaub in ihrem Gesicht, geht so schnell rein, wie Tötchens Worte. Sie liebt seine Schnelligkeit und Direktheit. Er sagt, was er denkt. Ohne Rücksicht. Das Knistern zwischen ihnen wird lauter, als er sie zu sich ran zieht. Seine Nähe und Massage, seine Augen in Kombination mit seinem Stöhnen, fliegende Substanzen... alles scheppert dermaßen bei ihr rein, sodass die Welt um sie herum sich blitzartig auf den Kopf dreht und wieder zurückschnallt, wie ein Flipper-Hebel.
Jack zittert vor energetischer Aufladung. Vaas grubbernde Hände auf ihrem Schädel und sein fordernder, irrer Blick sind das einzige, was ihre Bodenhaftung ausmacht. Sie will alles! Jetzt! "Du bist adoptiert.", raunt sie ihm zwinkernd zu, bevor sie seiner Einladung folgt. Ganz langsam, fast zärtlich, fährt sie gierig Glitzerstaub und Luft einziehend erst mit der linken Nasenseite über seine Tätowierung, dann ausgleichend einschnupfend mit dem rechten Nasenloch. Keuchend reißt sie ausatmend ihren Kopf in die Höhe. "Moooaaaahhhh.", stöhnt Jack wild aus und schaut auf ihre personalisierte Auslage herab. Verschmitzt lässt sie ihre Augenbrauen auf und ab hüpfen, als sich erste Verbindungen zu vorhandenen Körpersteuerungen wiederherstellen lassen. "Und auf jeden Fall darfst du auschecken, ob ich Schrott hab, den du haben magst", lässt sie ihn wissen, bevor sie weitere Reste von Puderschnee genüsslich von seinen Lippen leckt. Mit beiden Händen packt sie ihn bei den verdeckten Ohrläppchen, peilt die Reste die sie auf ihm übrig gelassen hat an und reibt ihr Gesicht über etwaige Stellen. In der Hoffnung das genug an ihr haften geblieben ist, bietet sie ihm triumphierend und stolz auf ihre Idee, nun sich als Teller an. "Und bitte jaaaaa! Meine Haare gehören dir, sie wollen dich auch.", glüht sie ihn an.

Das neue Koks schlägt ein wie ein Blitz, ballert durch jede Faser seines Körpers und lässt ihn augenblicklich von 0 auf 1000 hochschnellen. Alles fühlt sich tausendfach intensiver an, schneller, bunter – und plötzlich hat jede Zelle in ihm Bock, etwas richtig Dummes und Grossartiges anzustellen. Er lacht heiser auf, sein Blick rastlos zwischen ihrer Lippenbewegung und den Augen hin und her zuckend, als sie sich vorbeugt und provozierend langsam, den letzten Puder von seinen Lippen leckt. Ihr warmer Atem brennt auf seiner Haut, ihre Zunge ist weich, unerträglich warm, und diese Mischung aus sanfter Berührung und roher, verspielter Gier zündet in ihm ein Feuerwerk.
In einem Sekundenbruchteil flackert Boom Boom durch seinen Kopf. Scheisse, er muss Boom dieses Chaos-Mädchen unbedingt vorstellen. Das wäre vermutlich die beste Idee seines Lebens. Oder sein Todesurteil.
Doch dann schieben sich neue, wilde Haare in sein Sichtfeld.
„Fuck, du machst mich fertig“, murmelt er heisser, seine Stimme rau vom Koks, dann greift er mit einer plötzlichen, rohen Energie in ihren Nacken und zieht sie zu sich runter. Ihre Lippen krachen aufeinander. Der Geschmack von Koks, Alkohol und Salz explodiert in seinem Mund, als seine Zunge sich ungezügelt mit ihrer verschlingt. Er rollt sie unter sich, während er den restlichen Kokspuder von ihrer Haut leckt und dabei tief stöhnend ihren Hals entlangfährt. In diesem Moment existiert für ihn nichts ausser ihr, seiner eigenen rasenden Begierde und dem pochenden Puls, der ihm wie ein verdammter Techno-Beat durch den Kopf ballert.
Die Blicke der Partygäste sind ihm völlig egal, er registriert sie nicht mal richtig – alles, was zählt, ist dieses verrückte Mädchen, das ihn genauso will wie er sie. Wenn niemand gleich einschreitet, wird das hier und jetzt, auf diesem klebrigen Parkett, kein öffentliches Ärgernis mehr, sondern ein waschechter Skandal.

Jack spürt ihn ticken und zucken, ihre Blicke treffen sich, der ekelhaft bittere Geschmack vom Feenstaub lässt sie kurz inne halten und klärend schlucken. Sehnsüchtig beißt sie auf seine unfassbar weichen Lippen, die im totalen Kontrast zu seinen rauen Händen und seinem festen Griff stehen. "Mein Gehirn besteht nur noch aus Sahne", wimmert sie, die Kontrolle über ihre Stimme verlierend, kurz bevor er sie zu sich ran zieht und sie miteinander kollidieren. Ihre Zungen tanzen und erkunden einander, wollüstig und wild, spielerisch und leidenschaftlich. Jack's Herzschlag pumpt schneller und schneller, als er sie binnen Nanosekunden unter sich bringt und ihren Hals so gekonnt und sinnlich von Koks befreit. Sie stöhnt laut und schwer auf und bittet ihn, nicht aufzuhören. Mit aller Intensität die sie aufbringen kann, drückt sie sich in ihn hinein. Sein ganzer Körper pumpt betörend. "Ich will, dass du mich auseinander nimmst und wieder zusammensetzt, damit ich dich dann zerlegen und wieder zusammenfügen kann." Vaas' Lippen kreuseln sich, er lacht heißer in ihre Haut, sie spürt wie ihr Schlüpfer feucht wird, als Zungenspitze und Lippen erneut ihre Haut und Sinne aufladen.



Bevor Ellie zu einer Antwort ansetzen kann, holt sie der Lärm aus dem Inneren des Gebäudes aus dem Konzept. Ihr Blick fällt auf Vaas und die Lockige, die es, wieder einmal, geschafft haben, die Aufmerksamkeit ganz auf sich zu ziehen.. und das scheinbar mühelos. „Egal, gib mir irgendwas.“, murmelt sie in Davids Richtung, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
Das ist nicht ihre Welt. Mit jeder Sekunde, die sie hier verbringt, wird ihr das deutlicher bewusst. Es gibt keinen Grund, hier zu versuchen, irgendwen zu beeindrucken. Sie sieht sich nach Victor um, doch er ist in der Menge gar nicht mehr zu sehen. Wenn er nicht ohnehin schon ganz abgehauen ist.
Erst als David ihr ein Getränk in die Hand drückt. Ellie betrachtet die klare Flüssigkeit. Ist das Wasser? Ungewöhnlich für eine Party wie diese. Doch als sie daran nippt, merkt sie schnell, dass es sich um Alkohol handelt. Nicht ganz ihr Geschmack. Aber das hat sie wohl davon, wenn sie sich nicht festlegt.
Sie dreht sich erneut zum wilden Knäul aus Vaas und Locken um. Sie muss hier raus... Oder wenigstens für einen Moment den Lärm ausblenden können. Und so sucht sie Davids Blick. Schon länger ist sie nun verknallt in ihn. Ahnt er etwas davon? Sie weiß es nicht... sie hat es ihm nie gesagt. Hatte auf den „perfekten“ Moment gewartet. Aber was, wenn dieser Moment nie kommt?
Ellie blickt auf das Glas in ihrer Hand. In der Hoffnung, sich Mut antrinken zu können, leert sie es in es in mehreren schnellen Schlücken. Dann schließt sie die Augen. Und gibt David einen tiefen Kuss auf den Mund.

Amüsiert beobachtet David das schrille Duo neben sich. Feuer dieser Art waren es seinerzeit, die ihn an Boom Boom begeistert hatten. Doch daraus wurde zu schnell ein alles zerstörender Flächenbrand. Es ist bald ein Jahr her, dass sie sich getrennt haben und noch immer fühlt er, wie ihre Glut ihn von innen zerfrisst. Jedes Mal, wenn sie durch sein Leben stürmt, zieht sie diesen einen fatalen Windhauch hinter sich her. Vaas ist da anders. Sein Inneres und Äußeres ist aus Metallschrott zusammengesetzt - schmutzig glänzend und resistent gegen Brände.
David reicht Ellie einen Wodka und staunt, als sie das Glas ext. Die linke Braue zieht sich in die Stirn. Wo kommt das denn jetzt her? Durst, Böcke oder Verzweiflung? Gerade will er ihr einen seiner stichelnden Sprüche entgegenschleudern, als sie all ihren Mut zusammennimmt und ihre Lippen auf seine presst. Überrascht weicht er zurück und blinzelt ihr entgegen. Ein verspieltes Grinsen legt sich über seine Mimik. "Das passiert also, wenn du zwei Gläser trinkst? Wild. Was passiert nach dem dritten?" Lässig füllt er nach und reicht es ihr. Das provokante Funkeln blitzt in seinen Augen auf.
Ellie starrt auf das Glas, das David nachgefüllt hat und fragt sich, ob es in Wirklichkeit nicht zwei oder drei Gläser sind. Jetzt, wo sie nicht mehr den Adrenalin des Kusses spürt, macht sich Schwindel breit. Ihre Beine fühlen sich an, als hätten sie ganz vergessen, dass ihr Job eigentlich ist, den Körper zu balancieren. Ihr Kopf bekommt keinen klaren Gedanken mehr zu fassen, doch ihr Instinkt warnt sie eindringlich, auch dieses Glas zu trinken. Sie ist es einfach nicht gewohnt, erst recht nicht so etwas hochprozentiges wie Wodka.
„Willst du… willst du, dass ich… auch noch meinen … Vornamen vergesse?“, bringt sie mühsam hervor. Sie lallt nicht, doch ihre Stimme klingt ihr fremd, verzögert, fast wie durch Watte. Ihre Sätze kommen langsamer, als hätte ihre Zunge das Timing vergessen. Das Glas entgleitet ihren Fingern, zerspringt auf dem Boden.

Lachend legt David Ellie eine Hand auf die Schulter. Es ist zu einfach, sie aus dem Konzept zu bringen. Sie erinnert ihn an ein hilfloses Kleinkind, das in all seiner Niedlichkeit nicht begreift, was vor sich geht, sobald zwei Dinge zeitgleich geschehen. Mit dem Fuß schiebt er die Scherben zusammen und an den Rand des Tresens, ehe er schützend einen Arm um sie legt, um sie sachte zum riesigen Sofa zu schieben, wo er sie in die Polster drückt. "Ach Ellie.", grinst er ihr aus der Hocke entgegen. "Ich will, dass du du bist. Das du tust, was du tun willst. Weil du Bock drauf hast und es dir egal ist, was Andere darüber denken. Verstehst du das?" Prüfend sucht er ihren Blick. "Sieh dir die zwei an." Ein Kopfrucken deutet auf das paarungswillige Knäuel am Boden. "Glaubst du, die denken drüber nach, was die anderen hier von ihnen halten?" Er schenkt den beiden einen interessierten Blick. Vielleicht sollte er sich mit einem Bettlaken oder ähnlichem davor stellen. Wie am Strand, wenn die Angebetete sich öffentlich umzieht und er als ihr Verehrer mit dem Handtuch die Sicht für Außenstehende blockiert.
Kurz überlegt er, wie er die Umstehenden davor bewahren könnte, in wenigen Augenblicken auf Vaas' nackten Hintern schauen zu müssen, als im Hintergrund ein violetter Haarschopf die Treppe heranzoomt.



"WAS SOLL-?!" Mit fassungsloser Angewidertheit starrt Betsy auf das kochende Paar herunter. "Wieso unternimmt denn keiner was?!" Sich vor Ekel schüttelnd wendet sie sich um, dass ihre langen Haare Mühe haben, ihr zu folgen.
"Das reicht! Die Party ist vorbei!" Die Musik reißt ab, als sie die Anlage vom Strom abzieht. "Würde bitte jemand diese Nashörner raus schaffen?! Scott! Warren!" Ihr Keifen schneidet durch den Raum, während ihr Blick die Gesichter zu den Namen sucht. Während Scott augenblicklich auf das Problem zumarschiert, steht Warren überfordert wie angewurzelt da, eine Hand überrascht auf sich selbst deutend. Er soll ...? Er hat keine Ahnung, wie man ... diese Dinge macht. Zeit seines Lebens liefen ihm Angestellte hinterher, um diverse Aufgaben zu übernehmen. Der fordernde Blick seiner Freundin bohrt sich gastig in ihn hinein, so dass er schließlich, langsam und unsicher, einen Fuß vor den anderen setzt.
"Lass mal, mein Hübscher,", stöckelt Rogue, seine Schulter tätschelnd, an ihm vorbei, "ich mach das. Nicht dass du dir deine Maniküre versaust." Hin und her gerissen zwischen Amüsement und Befangenheit beobachtet sie, wie der Große beherzt den am Boden liegenden Schädel am Kragen packt, um ihn hochzuziehen. Sie hat nichts dagegen, wenn auf einer Party rumgemacht wird. Aber diese zwei haben eindeutig die Kontrolle und jedes Feingefühl für Grenzen verloren.

"Schluss jetzt!" Scott packt Vaas am Kragen und reißt ihn scheinbar mühelos auf die Füße. Ohne ihm eine Chance zu geben, sich zu orientieren, schiebt er den Kleineren vor sich her, Richtung Balkon, biegt davor rechts in den schmalen Gang ein, um den Müll endlich auf den Hausflur zu stellen. "So benimmt man sich nicht auf einer Feier."
Rogue schaut den beiden seufzend hinterher, ehe sie sich herunterbeugt, um die irritiert am Boden liegende Powerlocke am Arm zu sich hoch zu ziehen. "Da habt ihr wohl ein bisschen übertrieben, Süße. Schade für mich. Das gibt bestimmt ne Standpauke. Herzlichen Dank dafür." Die andere Richtung einschlagend, führt sie die Kleinere ins untere Stockwerk, wo sie sie vor dem Bad vor die Wahl stellt: "Dusche? Oder lieber raus, wo du deinen Tiger suchen kannst?"

Vaas wird hochgerissen wie ein Plüschtier aus einem verdammten Greifautomaten. Sein Körper zuckt, die Zunge hängt ihm aus dem Mund, und seine Augen starren Scott an, als hätte der ihm gerade das Paradies entrissen.
„H-hä.. w-was warte..?“
Scott zerrt ihn durch den Raum, während Vaas mit schlackernden Beinen mitläuft. Seine Hände baumeln theatralisch in der Luft und wird dabei wacher und wacher.
„Hey— HEY! Warte! Wo ist Strubel? STRUUUUBEEEEL?! Wir hatten nen Deal! Ich war der verdammte Strubbelpate!“
Er stolpert über den Türrahmen, wird in den schmalen Flur gedrückt, knallt halb gegen die Wand, lacht schief auf und lässt sich weiter schieben.
„Du hast so harte Finger… Du hättest Chiropraktiker werden sollen. Oder, ich weiss nicht, Domina.“
Er wird vor die Tür gedrückt wie ein Postpaket, das retour geht, Gesicht verschwitzt, aber plötzlich klarer. Strubel ist nicht mehr in Sicht. Kein Duft mehr, kein Knistern mehr. Die Verklärung in Vaas’ Blick stirbt langsam. Ein tiefer Atemzug. Und Dann kommt Vaas zurück.
Er reißt sich mit einem kräftigen Ruck los, stolpert rückwärts gegen die Wand und hebt abwehrend beide Hände.
„Alter, chill mal deine CEO-Energie, Bruce Banner! Wenn du eifersüchtig bist, hättst du nur fragen müssen – aber so ne Aktion? Echt kindisch!“
Er richtet sich auf, zieht sich die Beanie fester ins Gesicht, klopft sich Pulver von der Brust und mustert Scott nun mit einem völlig anderen Ausdruck.
„Wenn du willst, dass ich geh, hättest du das auch freundlich sagen können. ‘Vaas, dein Charme überfordert die Mittelschicht’ oder sowas. Aber dieses durch-den-Flur-geschiebe, das war echt unnötig. Bin bisschen beleidigt, Mann.“
Pause.
„Andererseits…“ Sein Ton wird plötzlich verständnisvoll. „Is wahrscheinlich schwer, locker zu sein, wenn man nen Stock im Arsch hat, der tiefer sitzt als deine Studienkredite.“
Vaas richtet sich auf, tätschelt Scott gönnerhaft die Schulter, bevor er sich versucht wieder Richtung Party zu orientieren und ächzend an Scott vorbei zu kommen. „Ich such jetzt mein Strubelmonster. Gut? Super! Also kann ich mal vorbei… jetzt… bitte?“

Ein missmutiges Grunzen entfährt Jack, als ihr fast Beischlafpartner mit einem leisen Saugnapf-Schmatzgeräusch von ihr abgeerntet wird. Über ihrem hitzigen Körper entsteht ein unangenehm leerer Raum und das Ahoi-Brause-Bizzel-Bauchgefühl verflüchtigt sich langsam. Naaaaiiinn. Sie will es wieder! Wo ist er hin? Bemüht klarer werdend, fährt sie sich mit der Zunge über ihre Zähne und schließt kurz die Augen. Als sie sie wieder öffnet, steht die rothaarige, lustige Fee über ihr, mit deutlich weniger partyfreudigem Gesicht. Der immernoch am Boden Verweilenden kribbeln verlangend die Lippen. Zu ihr dringen die Worte: Übertrieben, Standpauke, Danke. Jack ist noch so mit ihrer sexuellern und koksbeschleunigten Energie beschäftigt, dass sie sich nicht dagegen wehrt, als Rouge sie in die Vertikale bringt und aus dem Zimmer bugsiert. Als ihr Kindermädchen mit ihr den scheinbaren Zielort erreicht, gilt es eine Entscheidung zu treffen. Sie lächelt ihr Gegenüber mit verschwesterndem Zwinkern zu, drückt ihr mir einem "Sorry" einen Kuss auf die Wange und marschiert Richtung Draußen. Auf ihrem Weg ignoriert sie die Blicke der ebenfalls losgestarteten Gäste. Freudig erspäht sie das süße Blaukäppchen im Arm von ihrem Tanzbuddy mit der plattgekämmten Farin Urlaub Frisur. Beide Daumen nach oben gereckt huscht Sie an ihnen vorbei. Jetzt, wo ihr Gehirn wieder normal arbeitet, merkt sie, dass sie das für sie so ungewohnte Gruppenzugehörigkeitsgefühl nicht sofort hinter sich lassen mag - die beiden scheinen absolut okay zu sein.
Aber! Der unbändige Brand in ihrer Kehle will gelöscht und ihr Exzesspartner gefunden werden. Der Gedanke an seinen Körper, Humor und ihre beinahe Vereinigung macht sie erneut ganz wuschig.



Auch in etwas benebelten Zustand entgeht Ellie nicht, wie der Lockenkopf ihr beide Daumen entgegen streckt. Sie grinst. Und dreht sich zu David. „Es ist mir egal, was irgendwer denkt, Silly.“, murmelt sie in seine Richtung. „Sonst hätte ich mich doch für jemand anderen entschieden.“ Sie lehnt sich zurück.

Behutsam führt David die angetrunkene Ellie zwischen den Gästen hindurch Richtung Ausgang. Ihre Worte arbeiten hinter seiner Stirn. Was meint sie damit? Entschieden? Sollte ihr Annäherungsversuch etwa mehr als eine alkoholgeschwängerte Laune gewesen sein? Und wieso 'sonst für jemand Anderen'? Inwiefern steht eine 'Entscheidung für ihn' im Zusammenhang mit dem, was 'irgendwer denkt'? David weiß, dass er nicht bei allen Sims gut ankommt - er spielt damit und kann die Antipathien teilweise sogar nachvollziehen. Aber SO furchtbar ist er doch nicht, dass eine 'Entscheidung für ihn' das Ansehen eines jungen Mädchens beschädigen würde. Ein Schmunzeln wird ihm entlockt, als sie sich im Gehen an ihn anlehnt. Ihr Kopf bufft träge gegen seine Brust. "Ich bring dich mal lieber nach Hause." Schon niedlich, dass zwei Gläser sie dermaßen umhauen.

Mit einem harten Stoß der flachen Hand drückt Scott den Spinner zurück. "Ist das ein Witz für dich? Du hast die Frau gehört - die Party ist vorbei. Geh zurück in das Dreckloch, aus dem du gekrochen bist."
Vaas taummelt zurück, richtet sich wieder auf, stellt sich breitschultrig vor Scott hin, obwohl er einen Kopf kleiner ist. Die Kokswirkung ist noch da.
„Pass auf, Hulk: Du kannst mir ne Menge an den Kopf werfen – meinetwegen auch deine mangelnde Potenz kompensieren, indem du mich hier rumschubst. Aber du beleidigst nicht mein Zuhause. Das ‚Dreckloch‘ hat mehr Klasse, als deine Designer-Unterhose jemals von innen sehen wird.“
Vaas seufzt, blickt zu Boden, ehe er ihn hyperaktiv wieder hochreisst und grinst.
„Komm schon… willst du echt der Typ sein, der den Abend ruiniert? Denk mal nach. In diesem Moment stehen mindestens fünf Leute da hinten und fragen sich, ob ich gleich strippe oder nicht. Gönn ihnen Kino!“
Genervt stemmt Scott die Hände in die Hüften. Ist der Kerl wirklich so dämlich oder stellt er sich nur dumm? "Ich bin nicht derjenige, der den Abend ruiniert hat. Ich bin der gute Typ. Und jetzt hau ab. Betsy will dich hier nicht." Er macht einen Schritt zurück in die Wohnung, um dem Spinner die Tür vor der Nase zuzuschlagen, als sich eine Blondine an ihm vorbei drängt. Stockend verharrt sie in der Bewegung, als sie Vaas erblickt. Ihre angewiderte Mimik spricht Bände. Als wäre er giftig, stiehlt sie sich an ihm vorbei, bis sie vor der Tür der Nachbarswohnung steht und sichtbar hektisch mit einem Schlüssel unter dem Knauf herumhantiert.
Vaas muss sich wohl eingestehen, dass er verloren hat, als Hulk die Tür schliessen will. „Warte! Eine Sache noch, darf ich wenigstens noch pissen, oder machst du das auch selber für deine Gäste?“
Dann kommt eine blonde raus, ignoriert ihn und wendet sich zur Tür. Scott wird augenblicklich Nebensache. Vaas wirft sich, mit der Schulter hart gehen den Rahmen in ihr Blickfeld, macht auf lässig und mustert sie offen.
„Hey“, beginnt er, mit zuckersüssen Stimme und macht eine dramatische Pause weil sie nicht reagiert und weiter versucht das Schlüsselloch zu treffen. „Okey, real Talk: Ich hab da drinnen gerade meine zukünftige Frau verloren. Gut, technisch gesehen hat sie mein Gesicht geleckt. Aber das war osmotisch verbindlich. Wenn du zulässt, dass ich einfach so verschwinde – dann bist du nicht nur irgendeine Nachbarin mit einem hübsch aggressiven Schlüsselbund. Dann bist du die Frau, die die wahre Liebe sabotiert hat.“
Er legt den Kopf schräg. Hebt eine Braue.
„Willst du das sein? Die, die der Welt die abgefahrenste Love-Story seit Bonny & Clyde vorenthalten hat – nur weil sie die Tür im richtigen Moment nicht aufgelassen hat?“ Dann gespielt verletzlich: „Ich bin sogar bereit, meine Schuhe auszuziehen. Ehrlich. Ich mach keinen Dreck. Ich bin der reinlichste Sozialabfall der Stadt. Bitte, du siehst aus wie jemand, der schon schlimmeres getan hat als nem charmanten Vollidioten die Tür aufzuhalten.“ Unschuldig grinst er sie an.

Entsetzt weicht sie ihm aus, ihr Blick springt flimmernd zwischen ihm und Scott hin und her. "Uuurrrrgghhh..." Beinahe panisch, dreht sie sich zurück, so dass sie mit der Vorderseite an der Tür klebt und hämmert mit den flachen Händen dagegen. Plötzlich reißt der Eingang auf, sie stolpert, die Hände in der Luft ausschüttelnd, hinein und verschwindet hinter einem fragend schauenden Mann. "Ist alles okay?", ruft er ihr hinterher.
Die Worte "Ich muss sofort duschen!" schwappen auf den Hausflur und der Mann schaut irritiert von Vaas zu Scott, der augenrollend rücklings in der Wohnung verschwindet und dem Schädel die Tür vor der Nase zuschlägt. "Na, da hast du dich ja mal selbst übertroffen.", kommentiert er, Rogues Blick auffangend, in den Raum hinein.
"Ach, halt den Mund, du Teamleader." Gelangweilt winkt sie ab. Die letzten Gäste verschwinden an der Treppe, während sie unter der Küchenzeile das Putzzeug zusammensucht. "Ich bin nicht verantwortlich für das, was Andere anstellen."
"Du hast nicht nur diese ... Leute hierher gebracht, sondern denen auch noch das Zeug gegeben. Was für eine angehende Suchtberaterin kein sehr vernünftiges Verhalten ist."
"Würdet ihr bitte einfach nur den Mund halten?!"
Betsy lässt sich gestresst auf das Sofa fallen. Die Party war eine Katastrophe, die Wohnung ist ein Saustall. "In Zukunft wird es nur noch geladene Gäste geben.", stöhnt sie entnervt. "Ich ertrage es nicht, hier immer wieder Sims zu sehen, die ganz offensichtlich nicht wissen, wie man sich benimmt."
"So schlimm ist es nicht.", erwidert Rogue. Das Gejammer geht ihr auf die Nerven. "Es sind zwei Gläser zerbrochen und ein bisschen Dreck ist entstanden. Was solls? Das geht auch ganz anders."
"Dass DU das nicht verstehst, überrascht mich nicht. Du bist vermutlich solche Eskapaden von deinem Herrn Vater gewöhnt. Aber ich bin kultiviert aufgewa-"
Der Eimer knallt auf den Boden, dass das Wasser herausschwappt. "Wage es nicht, so über meinen Alten zu reden! Nicht DU!"
"Ladies."
Scott stellt sich beschwichtigend zwischen die Frauen. "Das gehört hier nicht her. Wir wollen doch alle an einem Strang ziehen."



Das Gesicht verkniffen erhebt sich die Gastgeberin, schenkt Rogue einen vernichtenden Blick und wirft mit einer Kopfbewegung die Haare nach hinten. "Ich werde jetzt ein Bad nehmen." Stolz erhobenem Hauptes stöckelt sie davon.
"Willst du denn nicht sauber machen?" Mit großen Augen sieht Rogue ihr hinterher. "Ist doch dein Dekadententreffen."
"Ich habe nichts von diesem Dreck verursacht.", weht es schnippisch durch den Raum, bevor der violette Schopf hinter den Stufen verschwindet.
"Das ist doch ..." Rogue bleibt der Mund offen stehen. So nicht, Schwester. Mit großen Schritten setzt sie an, Betsy zu folgen, wird jedoc von Scotts käftiger Hand aufgehalten. "Lass es lieber."
"Nicht dein Ernst."
"Komm schon, du kennst sie. Das bringt nichts. Geh lieber nach Hause. Ich mach das hier."
Rogues Augen verengen sich wütend. Die eingebildete Zusche! Ihren Arm losreißend stapft sie zum Ausgang und lässt die Tür hinter sich zufallen.


(in Zusammenarbeit mit @Ripzha, @Murloc und @S.Bin. )


>>> Vaas geht nach Del Sol Valley (2) >>>
>>> Jack geht nach Del Sol Valley (2) >>>
>>> Ellie geht nach Britechester - Pine Hill University >>>
>>> Victor geht nach Britechester - Pine Hill University >>>
>>> David geht nach Britechester Nr. 11 (E) - Wohnung von David Janko >>>


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