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Die Unterwelt

Die Unterwelt, ein düsteres Reich jenseits der bekannten Welt, ist von einer ewigen Dämmerung durchzogen. Hier existiert kein Mond, der den Himmel erhellt, sondern ein bleiches, diffuses Licht, das kaum Schatten wirft. Die Atmosphäre ist schwer und gesättigt von einer mysteriösen Energie, die das Gefühl von Gefahr und Unheil in der Luft liegt.
Die Landschaft der Unterwelt ist geprägt von düsteren, nebligen Wäldern, in denen uralte Bäume mit verkrüppelten Ästen und schwarzem Laub stehen. Die Vegetation ist karg und wirkt leblos, während verlassene Ruinen und verfallene Gebäude das Land durchziehen. Die Architektur ist geprägt von morbiden Elementen und einer düsteren Ästhetik, die an längst vergangene Zeiten erinnert.
In dieser Unterwelt bevölkern niedere Kreaturen das Terrain. Sie sind wild und gefährlich, stets auf der Suche nach Beute und bereit, jeden Eindringling zu jagen und zu fressen. Die Unterwelt ist ein gnadenloser Ort, in dem die Starken überleben und die Schwachen keine Chance haben.
Trotz des permanenten Zwielichts gibt es auch Phasen von Tag und Nacht in der Unterwelt. Während der Tage sind die Schatten weniger bedrohlich, aber die Sonne scheint hier nie in vollem Glanz. Die Nächte hingegen sind von einer undurchdringlichen Dunkelheit durchzogen, in der nur die blassen Lichtreflexe der Sterne und der spärliche Schein des diffusen Lichts eine trügerische Sichtbarkeit bieten.
Die Unterwelt ist ein Ort der Finsternis und des Überlebenskampfes, wo die Naturgesetze verändert sind und eine Aura des Unheils herrscht.
- kein Zugang oder Ausgang
- Viel Werwölfe die gegen die Vampire in Bloodmoon Valley gekämpft haben sind hier eingesperrt

<<< Ragnar Start <<<
Charakter: Ragnar
Geschichtsstrang: Verdammt
Er sitzt regungslos auf einem rauen Felsen. Die Ellbogen ruhen auf den Knien, während sein Kinn auf den Handrücken gestützt ist. Es ist still. Unerträglich still. Ragnar weiss nicht wie lange er und das Rudel schon hier sind aber es fühlt sich an wie die Ewigkeit selbst. Mit wachsamen Augen beobachtet Ragnar die Umgebung.

Er hat einen Teil des finsteren Waldes im Blick, beobachtet ein paar müde Gestalten hin und her wandern wie ruhelose Untote. Sein einst so vitales Rudel hat sich in ein mondloses Volk verwandelt. Sie können sich weder verwandeln und ihren Instinkten folgen, noch haben sie die Energie dazu. Die Abwesenheit des Mondes in diesem Gebiet hat alles, was sie einst kannten, zerrüttet. Wenn wenigstens der Mond vorhanden wäre, könnte das ein Vorteil sein. Doch hier hinter den Bergen ist er genauso unspührbar wie tagsüber. Weil er schlichtweg fehlt. Zusätzlich bevölkern andere wilde Kreaturen diesen Ort. Einige von ihnen haben simlische Züge, andere sind ganz anders. Und sie sind genauso hungrig wie die Wölfe. Es geht ständig ums Überleben. Ohne Energie, ist der einzige Vorteil den sie noch haben ihre Anzahl.

Regungslos bleibt der Alphawolf auf seinem Stein sitzen, bewegt sich keinen Zentimeter. Sein Rudel hat schon seit vielen Nächten angefangen, an ihm zu zweifeln. Seit er den Krieg verloren hat, den er so spontan hatte fortführen müssen. Ragnar hat viel nachgedacht und ist daran gewachsen. Der Krieg ging verloren, nicht nur aufgrund seiner Unerfahrenheit als Alphatier, sondern weil der Niedergang schon vorher eingesetzt hatte. Der alte Anführer war erschöpft, seine Gefährtin lange tot, und dennoch zollt Ragnar ihm größten Respekt. 200 Jahre lang hat er gekämpft, und als er fiel, scheute sich jeder davor, seinen Platz einzunehmen. Niemand wollte einen Krieg anführen der in jedermanns Bachgefühl schon verloren war. Und dann traf es Ragnar, von dem alle hofften, er würde es noch richten. Aussichtslos.

Das Rudel hat es gewusst aber es brauchte jemanden dem es die Schuld geben konnte. Das bedeutet nicht, dass sie Ragnar nicht respektieren. Ragnar hat sich bereits lange vor dem Tod des alten Alphawolfs bewiesen. Die Schuld für alles trägt dieses untote, widerliche Vampirpack.
Die meisten im Rudel sind ihm weiterhin treu, während wenige versucht haben, ihn zu stürzen, weil sie sich selbst als bessere Anführer sahen. Jetzt, da der Krieg vorbei ist, ist das einfach.
Sie blieben erfolglos und jetzt zu kraftlos. Ragnar ist stark und er hat nie das trainieren seiner Stärke vernachlässigt. Jeder, der ihn herausgefordert hat, endete als Omegawolf und vegetiert nun am Rand des Rudels dahin.

Ein lautes Heulen durchzieht die Gegend und die Gestalten unter Ragnar heben die Köpfe. Sie setzen schon zum Erwidern des Heulens an, doch ihr Blick wandert zu Ragnar, und sie verstummen. Er erhebt sich und steigt hinab zu seinem Rudel. Er hat ihnen das Heulen verboten. Nur Betawölfe dürfen noch heulen, und das auch nur, wenn Gefahr droht. Das missfällt vielen, aber es ist eine Überlebensnotwendigkeit geworden. Die Kreaturen, die in der Unterwelt leben, sind nicht geschwächt, und wenn sie hungrig sind, jagen sie gerne die angeschlagenen, saftigen Simsgestalten, die sich nicht verwandeln können.
Es ist an der Zeit weiterzuziehen. Ragnar muss es nicht sagen, wie eingespielt gehen die Alten und Schwächsten voran, gefolgt von den Erwachsenen, den Welpen, den wenigen übriggebliebenen Betawölfen und ganz hinten Ragnar, der alles überwacht.
Sie beeilen sich, die Ohren gespitzt, lauschend auf die aufholenden Späher und die Gefahr.

<<< Ruva Start <<<
Charakter: Ragnar / Ruva
Geschichtsstrang: Verdammt II

Es ist eine dieser Mondlosen Nächte, in denen das Rudel kollektiv schwächer wirkt als sonst. Die Finsternis ist wie eine Krankheit, zerstört den Körper von innen und je länger es dauert desto sicherer, dass auch der Verstand bald nachgibt.
Ragnars Rudel hat Zuflucht in einer zerfallenen Ruine gefunden. Der Eingang ist mehr wie bei einer Höhle statt eines prunkvollen Gebäudes, nur dass es keine Felsen sind die sie umgeben sondern zerstörte Wände, umgekippte Säulen und jede Menge Schutt.
Viele sitzen beisammen als wollen sie sich wärmen.
Ragnar sitzt am Eingang und starrt hinaus. Er wartet auf ein Zeichen der Späher die nach Gefahren Ausschau halten und hofft, dass sie noch eine Weile durchhalten werden. Sie sind genau so angeschlagen wie alle anderen und es wäre fatal wenn ihnen die gefährlichen Wesen die hier ihr Unwesen treiben und sich dem Rudel nähern, entgehen.

Sein simlisches Ohr zuckt nach hinten als ihm ein Geräusch von einem seiner Wölfe auffällt und kurze Augenblicke später sitzt eine Simin neben ihm und starrt in die selbe Richtung.
Ragnar bewegt sich nicht. Jede einzelne Kraftreserve hebt er sich auf für überlebensnotwendigere Situationen.
Ruva umschlingt ihre Arme und seufzt in die Dunkelheit hinaus als wolle sie etwas sagen, möchte aber vorher gefragt werden.

Wie zu erwarten, tut Ragnar ihr den Gefallen nicht.
"Es sind wieder zwei..." sagt Ruva schließlich leise. Dabei schaut sie zu Ragnar von der Seite her hoch, doch aus der Mimik lässt sich nichts lesen.
"Sollen.... wir sie begraben?" fragt sie vorsichtig. Ihre Stimme und die Energie darin sind seit Jahren nicht mehr so kraftvoll wie vor der Verbannung. So geht es den Meisten. Wenn sie sich nicht verändern, sterben sie. Der Grossteil des Rudels der Verletzt war, ist bereits zu beginn der Gefangenschaft dahin gerafft. Nur die Wenigsten haben sich erholt. Der Rest spaltet sich in die melancholisch, trägen und depressiven Sims die die Hoffnung aufgegeben, aber das dahinvegetieren akzeptiert haben, und denen die wenigstens noch einen kleinen Funken Hoffnung in sich tragen. Diese Funken werden von Tag zu Tag schwächer und erlöschen am Ende ganz. Und mit ihnen der Sim.

Hinter Ragnars regungsloser Mine, wägt er ab ob es sich lohnt die Kraft aufzuwenden die Toten einigermaßen angemessen zu bestatten. Sie haben es verdient, aber die Toten sind tot und die Lebenden sind es auch wenn ihre Kraft aufgebraucht ist.
Lucian hat das Rudel verlassen.
"Ragnar?"
Der Alphawolf schüttelt langsam und bedauernd den Kopf, als er spricht ist seine Stimme rau aber ruhig. Der Unterton ist noch genau so durdringend und autoritär wie vor der Verbannung und die Lautstärke hat damals genauso weinig einen Unterschied gemacht wie heute. Wenn er ruhig spricht, wirkt er meist sogar noch bedrohlicher.
"Bahrt sie auf, erweist ihnen Respekt. Wir lassen sie hier."
Ruva nickt stumm, bleibt jedoch sitzen.

"Wer waren sie?" fragt Ragnar ohne dass es wie eine Frage klingt. Es wirkt viel mehr so, als ob er sich bereits während den Worten mental auf die Antwort gefasst macht.
"Keck und Zansa." antwortet Ruva bedauernd.
Ragnar schweigt und schließt lediglich für einen Moment die Augen. So jung...

"Denkst du... die Anderen leben noch?" fragt die Wölfin. Sie fragt das alle paar Tage und jedesmal weicht etwas mehr Zuversicht aus dem Satz. Ragnars Antwort bleibt die selbe.
"Vielleicht."
Keiner hat gesehen was mit dem Teil des Rudels passiert ist, der nicht in die Unterwelt getrieben wurde. Niemand weiss ob die Vampire sie verfolgt und ermordet haben, nachdem das Rudel gespalten und damit geschwächt wurde. Ragnar weiss warum Ruva fragt.

Kurz bevor sie nach Bloodmoon Vallex zurück kam um weiter zu kämpfen, hat sie geworfen. Ihr schlechtes Gewissen war gross gewesen und ihr innerer Zwiespalt seitdem noch mehr gewachsen. Sie wünscht sich das Jungtier nicht verlassen zu haben um die Niederlage des Rudels mitzuerleben. Gleichzeitig konnte sie Wochenlang nicht dabei sein, während sie darauf wartete, dass der Welpe das Licht der Welt erblickt. Es war nicht ihr Wunsch gewesen ein Junges während dem Krieg zur Welt zu bringen, aber Dinge passieren... um nicht durchzudrehen.

"Vermisst du sie auch?" fragt Ruva. Obwohl sie damit die anderen im allgemeinen meint, sieht Ragnar dabei nur eine Wölfin vor seinem inneren Auge. Schneeweiss, hochgewachsen, genau so vergnügt und ausgeglichen wie brutal. Sein Blick fixiert einen Punkt in der Ferne. Ragnar erinnert sich an den Tag als sie getrennt wurden als wäre es gestern gewesen. Die Leere als sie auf das zerstörte Portal starrten, die eintretende Panik als sie vergeblich versuchten es wieder aufzurichten, die trügerisch aufkeimende Hoffnung, dass es irgendwo anders in dieser Welt noch ein Tor geben muss und die Verzweiflung als sie realisierten, dass es keinen Ausweg mehr gab und sie für immer getrennt bleiben werden.

Getrennt vom Rudel. Getrennt vom Mond. Getrennt von Hepzibah.
"Ja." ist seine bedrückende Antwort.

Charakter: Ragnar / Ruva / Enno
Geschichtsstrang: Verdammt III

"Wofür sind wir eigentlich noch am leben, huh?" die stimme wütend, spuckend. Der Werwolf sieht Ragnar herausfordernd an. "Wie lange sind wir schon hier? Zehn? Zwanzig Jahre? Keiner weiss es! Wie lange sollen wir noch ums Überleben kämpfen? Wofür? Es gibt keinen Ausweg!" beinahe verfällt der Mann in Hysterie, breitet die Arme aus und weisst auf die traurigen Gestalten um ihn herum. Ragnar spürt, wie sie ihm zuhören und aufmerksam verfolgen was er sagt. "Wir werden ALLE sterben! Es hat alles keinen Sinn! Wir könnten uns direkt die Klippen hinab stürzen und unserem Leid ein Ende setzen. "

"Dann tu es." antwortet Ragnar, sehr viel ruhiger als er sich nach der Tirade fühlt. Dennoch ist seine Stimme durchdringend und autoritär genug um den Wolf zum schweigen zu bringen. Langsam sieht der Alphawolf auf und dem Gamma direkt in die Augen. Er sagt nichts weiter, schaut ihn einfach nur an und wartet auf seine Reaktion.
"W-wir sterben, Ragnar." Sowohl der Tonfall als auch das Gesicht Ennos werden flehend und er legt die Hände zusammen.

Das Alphatier sieht ihn unbewegt an. "Ich weiss..." antwortet er und steht auf um ein paar Schritte zu gehen. Er weiss selbst nicht was er seinem Rudel dazu sagen soll. Er kennt keinen Weg aus diesem Gefängnis aus Dunkelheit. Die Jüngsten sind längst alle tot, genauso die Ältesten. Das Rudel welches einst hier eingesperrt wurde ist nur noch halb so gross wie zu Anfang und je mehr so denken wie Enno, desto weniger werden sie.

Ruva stellt sich ihm in den Weg und Ragnar bleibt stehen. Er blickt in ihr entschlossenes Gesicht. Sie gehört nicht zu denjenigen die aufgegeben haben und sie wird eine der Letzten sein, die das je tun wird. Die verbliebenen, versammelten Wölfe beginnen leise miteinander zu reden. Ragnar weiss, was sie erwarten, doch schwindet auch seine Kraft täglich. Ruva weicht nicht von der Stelle. "Du musst ihnen sagen, dass es Hoffnung gibt." flüstert sie, die jeden Tag zu Lucian betet, dass ihr Welpe wohl auf ist und sie ihn irgendwann wieder sehen kann. Ragnars Blick schweift, für einen Moment zur Seite als wolle er sagen, 'Heute nicht.' Dann tritt er an ihr vorbei. Sie blickt ihm verzweifelt hinterher. Er hat keinen Plan, keine Hoffnung. Zu viel Zeit ist vergangen. Die Vampire haben gewonnen.

"Ragnar!" ruft sie, doch er dreht sich nicht um. Hinter ihr beginnt Enno zu weinen. "Wir sterben..." schluchzt er und sinkt auf die Knie. Ein anderes Rudelmitglied setz sich zu ihm. Umarmt ihn, weint mit ihm. Ruva sieht die beiden und den Rest des Rudels mit gebrochenem Blick an. Es gibt nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnt, für diese Wölfe. Sie sind nur noch eine sinnlose Existenz in einer feindseligen Umgebung ohne Aussicht auf Besserung.
"Hört auf damit!" schreit sie in das Rudel und erschreckt die meisten damit. Sie will noch mehr sagen, doch mehr als ein wütendes Bellen, verlässt ihre Kehle nicht, bevor sie Ragnar hinterher stapft.

Sie findet ihn an einem toten Baum stehen und nachdenklich ins Tal blicken. Sie tritt leise neben Ragnar und blickt ebenfalls in die Trostlosigkeit hinunter. Sie legt ihre Hand sanft auf seine Schulter und sagt leise: "Wir müssen einen Weg finden, unsere Freiheit zurückzuerlangen, für uns und für die, die nicht mehr sprechen können." Mehr als ein Brummen verlässt Ragnars Hals nicht und es ist nicht auszumachen ob er ihr zustimmt oder dagegen ist. Es ist leichter gesagt als getan. Vor allem nach so viel Zeit. Ruva spürt die Erschöpfung in Ragnars Knurren und weiß, dass er innerlich einen schweren Kampf ausfechtet. Ihre Hand sinkt an ihre Seite zurück. Enno hat einen Fehler gemacht und Ragnar denkt darüber nach. Ruva befürchtet bereits das schlimmste, wenn er sich wieder umdreht und zurück zum Rudel geht.

Ein trauriges Heulen erfüllt die Luft. Es ist der Ruf der das Rudel zwingt weiter zu ziehen. Ragnars Füsse jedoch wollen sich nicht bewegen. Er sagt sich, dass er muss und er fragt sich wie Jeremiah sich in dieser Situation verhalten hätte. Ragnar ist jetzt schon sehr lange der Alphawolf des Rudels doch in letzter Zeit fühlt er sich hilflos als wäre er erst seit ein paar Tagen ein Anführer. Mit einem tiefen Seufzen zwingt er seine Füße in Bewegung und beginnt den Aufbruch zu organisieren. Es ist eine mühsame Aufgabe, die Hoffnung in seinen eigenen Augen zu finden, aber er wird alles tun, um sein Rudel zu schützen und ihnen einen Grund zum Weitermachen zu geben, selbst wenn es in dieser tödlichen Welt so schwer ist.

Ragnar sieht die Erschöpfung und die geschwächten Gesichter seiner Rudelmitglieder, als er zu ihnen zurückkehrt. Er weis um ihren Schmerz und ihre Verzweiflung, denn er teilt sie selbst. Sanft geht er zu Enno, der immer noch auf dem harten Boden sitzt, und legt eine beruhigende Hand auf dessen Schulter.
„Enno“, sagt er leise, fasst unter sein Kinn und hebt den Kopf des Jüngeren an, damit er ihn mit seinem tränendurchweichten Gesicht ansieht, bevor er seine Pranke wieder auf dessen Schulter legt. „Es tut mir Leid.“ sagt Ragnar ehrlich, zieht ihn an der Schulter auf die Beine und dann in seine muskulösen Arme.
Es ist die Entschuldigung eines Anführers, dafür, dass er ihm nicht die Hoffnung geben kann die sein Mitglied benötigt und auch dafür, dass Enno ihn zwingt eine schwere Entscheidung zu treffen.

Enno lässt sich von Ragnar auf die Beine ziehen und in seine starken Arme nehmen. Er schluchzt leise, während er sich an den Alphawolf klammert, und lässt die Tränen frei fließen. Die Worte von Ragnar bedeuten viel für ihn, denn sie zeigen, dass selbst in der Unterwelt noch Raum für Mitgefühl und Verbundenheit ist. Ragnar weiss, dass Enno noch nicht begreift was er verbrochen hat, doch er lässt ihm den Moment, weil er versteht warum der Jüngere seinen Unmut Luft machen musste. Und dennoch...
Er hält Enno fest und gibt ihm Zeit, sich zu beruhigen. Es ist ein Moment der Nähe, und es erinnert sie daran, dass sie trotz allem, was passiert ist, immer noch eine Familie sind.

Ragnar löst sich von Enno, klopft ihm aufmunternd auf den Nacken und blickt ihn ernst an. Enno's Gesicht ist immer noch von Tränen gezeichnet, und sein Kinn zittert. Ragnars Blick ist auf eine Art Beruhigend und Beunruhigend zugleich. Es ist schwer zu erahnen was der Anführer denkt. Die Wölfe um sie herum erkennen es besser als Enno und Ruva ist sich sicher zu wissen was Ragnar jetzt tun wird.

Ragnar kann nachvollziehen, dass Enno in dieser verzweifelten Situation aufgewühlt ist, obwohl er normalerweise keine Aufstände gegen seine Autorität duldet.
Er unterdrückt seine eigenen inneren Kämpfe und zeigt äußerlich keine Anzeichen von Unmut. Stattdessen nickt er Enno zu und sagt: "Lass uns weiterziehen. Unsere Stärke liegt im Rudel.”
Enno nickt verzweifelt, ehe er sich das Gesicht abwischt und die Zweifel herunter schluckt. In diesem Moment entscheidet Ragnar, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist, um harte Maßnahmen zu ergreifen.

Stattdessen beschließt er, Enno weiterhin zu beobachten und zu hoffen, dass dieser seinen Platz im Rudel wiederfindet und sich - und das Rudel - nicht weiter in gefährliche Gedanken verstrickt. Sein Instinkt sagt ihm, was Ruva bereits vermutet hat...
er wird Enno töten müssen. Bald.


Charakter: Ragnar
Geschichtsstrang: Verdammt IV

Das Rudel teilt sich in zwei Lager. Auf der rechten Seite sitzt Enno, allein auf dem Boden. Die Arme um die Knie gelegt. In seinem Gesicht spiegelt sich kaum noch mehr als Leere. Nicht einmal mehr Verzweiflung kann er äußern. Trotzdem hat er es geschafft einen Teil des Rudels auf seine Seite zu ziehen. Hinter ihm sitzen sie zusammen und zweifeln gemeinsam. Verschwenden ihre Energie gegen das Rudel. Wollen nicht weiter ziehen weil es keinen Sinn mehr hat.
Im anderen Lager ist Ruva, die weiterhin Hoffnung schürt wo Ragnar nicht mehr kann. Weil ihr Welpe sie antreibt. Und das obwohl sie ihn bei seiner Geburt zu Letzt gesehen und nie kennengelernt hat. Und er ist ihr Dankbar dafür.
Weiter weg, dazwischen sitzt er. Ragnar, und betrachtet das gespaltene Rudel. Er weiss nicht mehr ob er bedauern soll, nicht konsequent gewesen zu sein. Die Umstände in dieser Welt, lassen ihn immer öfter an sich selbst zweifeln. Sind sein Entscheidungen richtig? Wäre das Rudel nicht so schwach, hätte er dann anders gehandelt? Was bedeutet das für ihn? Wird er selbst zu schwach? Ist er noch ein geeigneter Anführer?
Schwer atmet er aus und wirkt dennoch wie versteinert. Seine Zweifel wachsen. Weiten sich aus auf frühere Entscheidungen die er gefällt hat und ein Gespräch mit Ravik treibt sich wie ein schwerer Pfahl durch seine Gedanken.
Ravik.

Kaum merklich verengen sich Ragnars Augen zu schlitzen während heisses Wasser in ihnen aufsteigt. Kein Tropfen verlässt sie, aber das Gefühl und die Erinnerung, der Zweifel brennen darin.
"Du bist feige!" bellt Ravik seinen Bruder an. "FEIGE!"
"Zu kämpfen, wäre dumm." erwidert Ragnar ruhig, doch zornig.
"Nein..." knurrt Ravik, "Nicht kämpfen ist dumm. Blutsauger sind schwach!"
"Nein...."
"Doch! Man gewinnt keinen Krieg aus der Defensive!"
"RAVIK!" Sichtlich zeichnet sich Anspannung in Ragnars Körperhaltung und Speichel fädelt sich über die gefletschten Reißzähne. Er erhebt selten die Stimme und Ravik weiss das. Schweigend starrt er den Alphawolf an und stille kehrt ein. "Es bleibt keine Zeit. Sie sind auf dem Weg hier her. Wir gehen durch das Portal und entkommen."
"Feige..." murmelt Ravik.

"Wir sammeln neue Kräfte. Das können wir nur, wenn sie uns nicht erreichen."
"Du bist ein schwacher Anführer geworden, Ragnar. Früher hättest du...urgkkk."
Blitzschnell packt der Alphawolf seinen Bruder mit einer Pranke an der Kehle und zieht ihn langsam zu sich heran. Er ignoriert die würgenden Geräusche die sein Blutsverwandter macht und blickt ihm mit tödlicher Präzision in die Augen.
"Wir. fliehen. durch das Portal." sagt der Anführer drohend. "Besser sie folgen uns," fährt er mit langsamen, gefährlichen Worten fort, "und nicht den anderen."
".... der Ort... wir verlieren..." gurgelt Ravik und seine eigenen Krallen bohren sich in das Handgelenk seines Bruders. Seine Füsse scharren im Dreck.
"Es ist der einzige Ort der noch bleibt. Ich werde den Feind nicht in die Verstecke führen, während sie sich schon vor den Menschen die wieder in Moonwood Mill eingezogen sind, in Acht nehmen müssen."

Ravik windet sich in seinem Griff, will den Kopf schütteln und sich befreien. Ragnar lässt ihn fallen. Wie ein Sack prallt Ravik auf und greift sich an den Hals. Ringt nach Luft.
"Sie werden die Verstecke mit den Welpen nicht finden!" gebietet Ragnars Stimme regelrecht. "Und jetzt sammle sie auf... Beta..."
In der Einsamkeit der Unterwelt kommt Ragnar zu sich. Seine Augen sind trocken. Er steht auf. Unterdrückte Wut kribbelt durch seinen Körper obwohl er äußerlich vollkommen ruhig wirkt. Wut gemischt mit Unsicherheit die er zu ignorieren versucht.
"Gamma."

Ragnar steht vor ihm und der Wolf sieht müde auf. Er folgt Ragnars Blick hinter sich. All die Wölfe die wegen ihm angefangen haben die Hoffnung zu verlieren. Sie sprechen sich nicht laut gegen Ragnar aus aber der Alphawolf weiss was sie denken und flüstern. Wegen Enno. Er dreht sich wieder zu seinem Anführer und erkennt in dessen Augen etwas... Ennos Augen weiten sich zitternd.
Beide Lager heben die Köpfe zu ihnen und für einen kurzen Moment gewinnt Ragnars Unsicherheit die Oberhand. In einem inneren Kampf der nach Außen nicht sichtbar ist, ringt er sie nieder, so wie er Ravik hätte niederstrecken sollen und nickt fordernd in eine Richtung.
Enno hat keine Kraft um um sein Leben zu flehen und steht langsam auf während sein ganzer Körper das zittern seiner Augen annimmt. Schwer schluckend, bewegt er sich in die angezeigte Richtung.

Ragnar wendet den Kopf zum Rudel auf der hoffnungslosen Seite. Sie starren ihn an und er blickt unnachgiebig zurück. Kurzdarauf stehen sie alle verhalten auf und trotten geschlagen zum Rudel auf der linken Seite, wo sie sich zu Ruvas Füssen niederlassen. Ragnar und Ruva tauschen einen Blick. Er kann in ihren Augen sehen, dass sie sich mühe gibt standzuhalten, aber bewusst nichts einwendet. Schließlich wendet Ragnar sich ab und folgt Enno, im Wissen aller, dass der Hoffnungslose nicht mehr zurückkehren wird.
#6

<<< Hepzibah kommt von Glimmerbrook (3) <<<
Charaktere: Hep, Ragnar
Geschichtsstrang: Weg ins Ungewisse
Mit zittrigem Atem setzt die Alphawölfin einen Fuß vor den anderen, den Blick starr auf die Felsen gerichtet, die erbarmungslos ihre Welt von der Ragnars trennt. Ihre Pfoten krallen sich angespannt in das Artefakt, ohne dass sie die Berührung mit dem kalten Material überhaupt wahrnimmt. Die Dunkelheit um sie herum scheint jedes Geräusch zu verschlucken. Als würde Lucian selbst sie durch alles Lebende hindurch beobachten, jeden ihrer Schritte verfolgen und gebannt warten, was geschieht.
Vor dem gigantischen Gestein verharrt Hepzibah. Ihrer unerfüllten Sehnsucht so nah, wird sie sich der nächsten Hürde bewusst - sie hat keine Ahnung, wie diese angebliche Magie anzuwenden ist. Das Ding in ihrer Hand hat weder Knöpfe noch Anleitung. Sie kennt keine Zauberformeln, weiß nichts über magische Bräuche und spricht kein Wort der okkulten Sprache
Was bringt ihr der Besitz dieses Stückes, wenn sie nichts über dessen Anwendung weiß?
Niedergeschlagen sinkt ihr Kopf auf die Brust. Was bleiben ihr noch für Möglichkeiten? Hinter tränenverschleierter Sicht betrachtet sie das Katzenartige Monstrum in ihren Händen. Die toten Augen verhöhnen sie. Dachte sie etwa, es wäre so einfach? Sie könne dem Ding eine Anweisung geben und es brächte sie zu Ragnar?
Plötzlich kommt sie sich dumm vor. Wie naiv war sie, zu glauben, dieser Gegenstand könne ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen? Der Vampir muss seine wahre Freude an ihrer Verzweiflung haben. Es war eine Falle. Jedoch keine des offensichtlichen Feindes, sondern eine selbstkreierte.
Hepzibahs Griff um das Artefakt wird fester. Die Schnauze zu einer schmerzverzerrten Grimasse geformt, kämpft sich ein wütendes Grollen ihre Kehle empor, wächst zu einem innbrünstigen Schrei, während ihr Körper sich, und den Gegenstand, immer heftiger schüttelt, bis die ausbrechende Energie sich vollends entlädt und die Figur gegen die Felswand geschleudert, abprallt und schließlich vor ihren Füßen landet. Der Edelstein in der Mitte leuchtet schwach auf, erlischt aber nach wenigen Sekunden wieder.
Schnaubend starrt die Wölfin auf das Artefakt herab. Mehrere Atemzüge lang regt sich nichts. In ihrem Kopf jagt ein Gedanke den anderen. Der Stein ... irgendetwas drücken ... drehen ... verschiedenen Symbole ...
Hepzibah atmet tief ein. Lucian, Allmächtiger, Herr unserer Seelen, bitte hilft mir. Ihr Körper sinkt langsam zu Boden, sie nimmt das Artefakt in die Hand und betrachtet es, auf Knien sitzend, erneut. Leite mich.
Nimue steigt aus dem Fluss ans Ufer, um den aufgespießten Fisch zu den anderen zu legen. Die Beute fällt an diesem Tag schwach aus und sie wird noch eine weitere Stunde jagen. Sas Rudel hat in den letzten Tagen erneut an Dichte und Stärke eingebüßt. Mit jeder Niederlage ist es umso wichtiger, den Kampfgeist zu erhalten.
Jede Bewegung fällt der einst so stolzen Jägerin schwer. Ihr Körper ist ausgelaugt und ihr Geist möchte ihm folgen. Wie lange kann sie noch so weiter machen?
Ein Geräusch zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Etwas, das sie nie zuvor hörte. Ein Surren, als würde ein überdimensionales Insekt die Luft zum Schwingen bringen. Was ist das ...? Alle Sinne in Bereitschaft sieht sie sich um, wendet sich von einer Seite zur anderen, doch der Klang scheint von überall her zu kommen. Aus dem Nichts erstrahlt ein gleißendes Licht. Erschrocken taumelt die Frau zurück, stürzt über ihre eigenen Füße und weicht voller Angst weiter nach hinten. "Ra- ... RAGNAAAR", ruft sie zuerst kraftlos, dann lauter, während sie ihre Gliedmaßen zusammenrafft, die Beute ignorierend den Weg zum Unterschlupf anvisiert und rennt, so schnell es ihr geschwächter Körper zulässt.
Es atmet, stellt Ruva fest. In ihren Armen ein kleines Bündel Mensch, eingewickelt in Fetzen schmutziger Kleidung. Sie blickt auf die verstorbene Mutter am Boden und schliesslich zu Ragnar der der Geburt als Anführer beigewohnt hat. Er ist stumm wie immer, bis das Bündel zu schreien beginnt und Ruva aus ihren Gedanken holt. Sie hat sich grade vorgestellt, ihren eigenen Welpen wieder zu halten, was nach der vielen Zeit die vergangen ist nie wieder möglich sein wird. Selbst dann nicht, wenn es einen Weg aus dieser mondlosen Welt gäbe. Sie wiegt das Kind und hält es fest. Das Rudel ist jetzt dafür verantwortlich.
Ragnars Augen sind bedauernd auf die Tote gerichtet. Sie war zu schwach um die Geburt auszuhalten. Wahrscheinlich war es nicht einmal ihr Wille einen Welpen zu gebären aber… er empfindet wenig bei diesem Gedanken. Wölfe tun, was ihr Instinkt tun will und auf ein vergangenes Leben folgt ein Neues. Er hat…
Ein Ruf lässt ihn den Kopf heben und in die Richtung wenden. Das Geschrei des Welpen wird lauter und mischt sich mit dem eines Rudelmitglieds. Er steht auf und geht an Ruva vorbei dem Ruf entgegen. Rolar kommt immer wieder fallend auf ihn zu, weicht grobem Gestein aus und nutzt die Hände für das Gleichgewicht. Wäre er in seiner Wolfsgestalt, würde er die Ohren anlegen. „Sprich.“ sagt er als sie atemringend vor ihm auf die Knie sinkt. Seine Augen mustern sie, dann die Umgebung aus der sie kam. Die Späher heulen nicht und er kann keine unmittelbare Gefahr spüren.
"Da ... am Fluss ..." Nimue ringt nach Luft, ihre Seite sticht schrill in die Lunge. "Irgend ... etwas ist geschehen. Ein Blitz, heller ... als die Sonne." Versucht, ihre Fassung zurückzuerlangen, richtet sie sich auf. Ihr Arm deutet in halb ausgestreckter Höhe hinter sich.
„Geh rein.“ befielt er und meint den provisorischen Unterschlupf aus dem das Babygeschrei dringt. Er selbst tritt an Nimue vorbei. Bei Lucian. Seit Jahren gab es neben Feuer keine einzige Lichtquelle in dieser Welt und jetzt soll etwas so hell sein wie die Sonne? Das kann nichts Gutes bedeuten. Einige Schritte weiter hört er das erste Späherheulen. Also doch Gefahr. Er weiss, das Rudel wird darauf reagieren und die Flucht antreten. Ragnar bleibt stehen, hört auf sein Inneres, hört den Welpen, hört die Späher. So viele Jahre… er kann nicht anders als es sich ansehen, ist da doch noch dieser Funke an Hoffnung. Die fast erloschene Erinnerung an damals, als sie durch das Portal traten und dabei geblendet wurden bevor sie in dieser Düsternis wieder die Augen öffneten.
Entschlossen stapft er weiter durch das Geröll und sieht bald darauf das Licht hinter den Steinen. Auf dem Weg macht er sich immer kleiner, beobachtet alles. Er kann kein Lebewesen ausmachen, nur dieses Licht, mitten in der Luft schwebend. Hinter einem Felsen hockend, hebt er eine Hand um seine Augen vor dem grellen Etwas zu schützen, gebannt wartend was passiert, bereit fluchtartig den Rückzug anzutreten und dem Rudel zu folgen, sollte es sich als weitere tödliche Falle in dieser seltsamen Welt herausstellen.
Ein unklarer Schatten, kaum dunkler als das Licht, erscheint in dessen Mitte. Zersplitterte Bewegungen formen einen abstrakten Tanz, bis schließlich etwas aus dem gleißenden Blitz hervortritt.
Hepzibah spürt unebenen Boden unter den Füßen, feucht, teils glitschig mit spitzen Steinen, die sich in ihre Ballen bohren. Den Arm schützend vor Augen, versucht sie, die Umgebung auszumachen, doch der Kontrast ist viel zu blendend. Beinahe blind macht sie vorsichtig einen Schritt vorwärts. Ihr Fell sträubt sich der aufgeladenen Energie hinter sich entgegen. Ihr Herz schlägt aufgeregt. Hat es ... funktioniert? Sie ist definitiv an einen anderen Ort gereist. Aber ist dies ... Sie wagt es nicht, den Gedanken auszuführen. Angespannt drehen ihre Ohren sich in alle Richtungen, versuchen, Hinweise aufzufangen. Unsicher sieht sie zurück und wieder nach vorn. Ein tiefer Atemzug und einige Schritte nach vorn. Etwas liegt in der Luft. Ein Geruch, den sie seit Jahren nicht wahrnahm. "Ragnar.", flüstert sie ungläubig.
Ragnar verharrt. Seine Muskeln spannen sich, bereit, jeden Moment zurückzuschnellen oder anzugreifen. Das Licht vor ihm flackert, und sein scharfer Blick erkennt die Umrisse einer Gestalt. Er atmet tief ein – der Geruch trifft ihn wie ein Schlag.
Es kann nicht sein. Ihr Geruch. So vertraut, so fern – ein Phantom, das ihn in dieser mondlosen Welt niemals hätte erreichen dürfen.
„Hepzibah …?“ Sein Tonfall ist ein Flüstern, kaum mehr als ein Atemzug, doch es trägt eine unbändige Mischung aus Unglauben und Hoffnung in sich. Sein Herz, abgestumpft von Jahren in dieser trostlosen Leere, setzt einen Moment aus, bevor es mit rasendem Schlag zurückkehrt. Er zwingt sich zur Ruhe, zwingt die Wildheit zurück, die in ihm auflodert.
Seine Augen verengen sich, und sein Griff um den schartigen Felsen neben ihm wird fester. Was, wenn es ein Trugbild ist? Eine Täuschung seiner eigenen verzweifelten Seele? Die Jahre in dieser Welt haben ihn gelehrt, ausser seinem Rudel, niemandem und nichts zu trauen, nicht einmal sich selbst.
Ihre Haltung – wie sie den Kopf dreht, wie ihre Ohren lauschen – zieht ihn in die Vergangenheit zurück. Erinnerungen schiessen durch seinen Geist, unkontrollierbar und schmerzhaft lebendig.
„Sag etwas!“, bellt er, und seine Stimme klingt härter in der Stille wider, als er es beabsichtigt. „Sag etwas, das nur du wissen kannst!“
Irgendwo zwischen Schmerz und Unglaube hört Hepzibahs Herz zu schlagen auf. Ihr Brustkorb füllt sich mit hohler Leere. Es war seine Stimme, es ist sein Duft, aber wo steckt er? Das Bild flackert vor ihren Augen, während sie die Umgebung absucht. Unzählige Felsen und Büsche, die Sichtschutz bieten und ihre Augen gewöhnen sich nur langsam an die trostlose Umgebung. Doch dann bemerkt sie eine Regung hinter den spitzen Felsen. Ein dunkler Schopf lugt misstrauisch hervor. 'Ragnar. Sekundenlang gelingt es ihr nicht, zu atmen, bis ihre Lungen sich mit Gewalt nehmen, was sie brauchen. Hepzibah wendet sich der Gestalt zu, bevor sie kontrolliert die Wolfform ablegt und ihre simlischen Füße zaghaft auf ihn zu gehen. Nur wenige Schritte, um ihn nicht zu verschrecken. "Unser Nachwuchs ...", beginnt sie mit gedämpfter Stimme. Seit Jahren wagte sie nicht, daran zu denken. "Ich habe ihn nicht ..", sie schluckt. Nie hat sie die Worte ausgesprochen. Damals stand sie zu ihrer Entscheidung. Doch nachdem das Schicksal sie von Ragnar trennte, bereute sie, was sie tat. "Nicht einfach verloren. Ich ... tat es absichtlich." Ein kleiner Schritt bringt sie näher zu den Felsen. "Ich habe die Schwangerschaft abgebrochen. Ich wollte nicht zwischen all den Kämpfen gebären. Und ich dachte,", seufzend senkt sie den Kopf. Wie falsch sie doch lag. "Ich dachte, wir hätten unser ganzes Leben Zeit."
Er versteht das – tiefer, als er es jemals zugeben würde. Wie oft hat er Leben beendet, Entscheidungen getroffen, die das Rudel schützten, selbst wenn sie ihn innerlich zerstörten.
Er atmet tief durch, seine Brust hebt und senkt sich langsam. Sie steht vor ihm, ihre Haltung entschlossen, doch in ihrem Blick liegt ein Schmerz, der an seiner eigenen Mauer rüttelt. Sie sieht ihn an, nicht um Vergebung bittend, sondern bereit, ihre Wahrheit zu tragen, egal wie schwer sie ist. Das ist Hepzibah. Das ist sie.
Langsam lässt Ragnar den Felsen los, sein Griff löst sich, und seine Hand sinkt an seine Seite. Die Anspannung in seinen Schultern weicht, aber die Wildheit in seinen Augen bleibt. Mit bedachten Schritten geht er auf sie zu, sein Blick hält ihren fest, als würde er jeden Gedanken, jede Regung in ihrem Gesicht lesen wollen.
„Du hast entschieden“, sagt er, seine Stimme tief. „Wie eine Führerin. Wie eine Alphawölfin. Wie meine Gefährtin.“ Die Worte klingen hart, aber da ist etwas Weiches, Ehrfurcht vielleicht, das in seiner Stimme mitschwingt.
Er bleibt dicht vor ihr stehen, so nah, dass er ihren Atem spüren kann, ihre Wärme, die ihm so lange gefehlt hat. Seine Hand hebt sich langsam, vorsichtig, bis seine Finger ihre Wange berühren. Ihre Haut fühlt sich echt an, warm und lebendig. Er lässt die Berührung einen Moment lang wirken, als wolle er sich vergewissern, dass sie wirklich hier ist.
Dann, ohne Vorwarnung, zieht er sie näher. Seine Hände finden ihren Rücken, und seine Lippen treffen die ihren. Der Kuss ist fordernd, fast verzweifelt, aber auch voller Hingabe.
Als er sich löst, bleibt er dicht bei ihr, seine Stirn ruht gegen ihre. Sein Atem ist schwer, seine Stimme leise. „Wie bist du hergekommen, Hepzibah?“
Ihre Hände graben sich in sein Haar, als er sie küsst. Annähernd vierzehn Jahre hat sie auf diesen Moment gewartet. Sie dachte, sie würde vor ihm auf die Knie sinken, voller Überwältigung. Doch nun, da er vor ihr steht, sie ihn riechen, schmecken und berühren kann, erwacht ihre Stärke zu neuer Größe. In diesem Moment erkennt sie, dass sie all die Jahre immer kleiner wurde. Ihr unvollkommenes Dasein, die rastlose Suche, brachte ihr Zerschlagenheit, ohne dass sie es bemerkt hatte. Nun spürt sie die Energie in sich aufsteigen. Der Stolz, als Ragnars Gefährtin an seiner Seite zu stehen, erfüllt sie mit einer Kraft, an die sie sich zu erinnern beginnt. Die Augen geschlossen atmet sie seine Nähe ein. Ihre Gesichter ruhen aneinander, ihre Seelen verleihen einander Kraft, in perfekter Symbiose.
"Ein magisches Artefakt brachte mich her. Lucian hat mich endlich erhört. Er sagte mir, du bist nicht tot." Hepzibah öffnet die Augen, verharrt weiter in der Pose, und sieht eindringlich in Ragnars verhärtetes Gesicht. Ihre Stimme ist rau, beinahe gefährlich, als sie weiter spricht. "Alle sagten, du seist tot. Aber ich wusste, dass du lebst. Ich habe es gefühlt." Ein Atemzug zieht seinen intensiven Duft in ihre Lungen, ehe sie sich aufrichtet und anmutende Kühle in ihren Blick tritt. "Wie viele seid ihr? Wie viele haben überlebt?"
Ragnar hält inne, seine Augen fixieren ihr Gesicht, als sie spricht. Jedes Wort trägt Gewicht, dringt tief in ihn ein. Sie hat nicht aufgegeben. Der Gedanke lässt sein Herz schwer schlagen, doch zugleich breitet sich etwas Neues in ihm aus – ein Funke von Hoffnung, den er längst verloren glaubte.
Ragnar atmet tief ein, der Geruch von Asche und Erde mischt sich mit dem vertrauten Duft ihrer Nähe. Er neigt den Kopf, bevor er zurücktritt. Seine Hände lösen sich langsam.
Ohne ein weiteres Wort richtet er sich auf, seine Haltung straffer, seine Präsenz stärker. Er hebt den Kopf, sein Blick geht in die trostlose Ferne, bevor er ein tiefes, durchdringendes Heulen ausstösst. Es hallt durch die mondlose Welt, jagt über die Felsen und verliert sich in der Stille, die daraufhin noch tiefer scheint.
Er wartet, jede Faser seines Körpers angespannt, seine Augen suchend. Dann, langsam, regt sich etwas. Schatten, die sich bewegen. Gestalten, die vorsichtig zwischen den Felsen hervorkommen. Ragnar bleibt unbewegt, doch sein Blick wird weicher, als nach und nach mehr Köpfe auftauchen.
Verwahrloste Menschen. Abgemagerte Gestalten mit hohlen Augen, die dennoch Hoffnung tragen. Einer nach dem anderen nähern sie sich, zuerst zögerlich, dann mutiger, als sie ihren Anführer erkennen. Einige kauern am Boden, andere bleiben aufrecht stehen.
Er mustert sie, sein Rudel, das, was von ihnen übrig ist. Jahre der Dunkelheit, des Überlebenskampfes, haben ihre Spuren hinterlassen. Doch in diesem Moment, als sie sich um ihn scharen, spürt Ragnar die Stärke, die sie noch immer in sich tragen.
Ragnar wendet den Kopf und sieht in die Augen seiner Gefährtin. Sie beobachtet die Szene aufmerksam, ihre Haltung ruhig, doch er erkennt die Funken in ihrem Blick. Sie spürt es auch.
Er wendet sich dem Rudel zu, seine Haltung aufrecht, seine Stimme erhebt sich. „Lucian hat sie zu uns geführt!“ Sein Blick gleitet kurz zu seiner Gefährtin ein kaum zu sehendes Lächeln im Mundwinkel - vielleicht das erste seit 13 Jahren - und das Rudel beginnt ein Chor zu heulen. Hoffnungsvoll, erleichtert, weinend vor Glück.
Erwartungsvoll ruht Hepzibahs Blick auf der Landschaft, während Ragnars Ruf durch die Dunkelheit weht. Im Inneren voller Anspannung, wirkt sie nach außen hin beherrscht, als ihre Augen die Schatten nach bekannten Gesichtern absuchen. Sie kommen. Stolz und Glück durchfluten sie für einen flüchtigen Moment - bis sie erkennt, wie überschaubar die Gruppe ist. So wenige sind noch geblieben.
Hepzibah schließt die Augen und stimmt in den Gesang mit ein. Der endgültige Abschied von unzähligen treuen Freunden zerrt ihr in der Brust. Doch gleichzeitig ist dies der Beginn einer neuen Ära. Nur die Stärksten haben diese Prüfung überlebt und nur sie werden nun mit ihr zurückkehren, in eine Heimat, die sie längst vergessen hat. Dies ist keine Rückführung. Es ist ein Neuanfang.
(in Zusammenarbeit mit @Ripzha )
>>> Hep geht nach Moonwood Mill - Werwolf-Versteck (2) >>>
>>> Ragnar geht nach Moonwood Mill - Werwolf-Versteck (2) >>>
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