Copperdale - Villa Bärenklau

08.05.2023 00:07 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2023 00:13)
#1
avatar
Schicksalslenker




Original von Quarree - Haus Lisa
Außenbereich, Balkon und Kinderzimmer modifiziert von simscat2

Außen:













EG
Eingangsbereich:


Wohnzimmer:

Küche:


Schlafzimmer Sarah mit begehbarem Kleiderschrank




Bad:
[[File:03.05.23_21-09-26.png|none|fullsize]]

Arbeitszimmer:


OG


Zimmer Manuel:



Gemeinsames Spielzimmer und Schlafbereich Maren:




Balkon:



Bad:



Galerie


 Antworten

 Beitrag melden
31.05.2023 10:49 (zuletzt bearbeitet: 06.07.2023 17:50)
#2
avatar
Schicksalslenker

Charaktere: Sarah, Manuel, Maren
Geschichtsstrang: Ich bin wieder hier...

Im CD Player läuft laute Pop Musik zu der Manuel laut und reichlich schräg, dafür begeistert mit singt. Gleich wollen sie los, ihren Vater besuchen, der heute mit ihnen in die Leihbücherei gehen will. Hektisch kramt er deshalb in seinem Bücherregal herum und wirft dabei die Hälfte auf den Boden. Perfekt für Maren, die unbemerkt ins Zimmer tapst, sofort eines davon schnappt und fröhlich krähend damit davon saust. „Hey, nicht das! Das müssen wir gleich..“ Manuel rennt seiner kleinen Schwester hinterher, holt sie ein und greift nach dem Buch.
Die Finger des kleinen Mädchens krallen sich fest in den Umschlag. Mit verkniffenem Gesichtsausdruck sieht sie ihren Bruder an, der am anderen Ende des begehrten Objekts zerrt und ebenfalls nicht daran denkt los zu lassen.
Neiiiiiinnn...meiiiiinnnss..!!“ Mit immer schriller werdendem Protest Gekreische hängt sich Maren mit ihrem ganzen Körpergewicht nach hinten. Der Deckel reisst, sie plumpst unsanft auf den Hintern und die Sirene wird zu einer ohrenbetäubenden Mischung aus Schmerz-und Wutgeheul.



Spinnst du? Das ist ein Büchereibuch!“ Manuels Stimme nimmt einen zornig-weinerlichen Ton an, während er, das Geschrei der kleinen Schwester ignorierend, empört das beschädigte Buch begutachtet.

Liebe Güte, was ist denn bei euch los?“ Sarah kommt aus dem Badezimmer, die Haarbürste noch in der Hand. „Aha, ich sehe schon.“ Sie nimmt das brüllende Mädchen auf die Hüfte und deutet mit der Bürste auf Manuels Zimmer. „Geh du mal deine Sachen weiter packen.“ übertönt sie ihre Tochter und lächelt ihm beruhigend zu. „Wir kleben den Umschlag nachher und Papa wird das regeln in der Bücherei.“
Schmollend nickt Manuel und trollt sich in sein Zimmer.



Okay, neuer Pullover fällig Sarah geht mit ihrer mittlerweile nur noch stoßweise schluchzenden Tochter ins Badezimmer,streicht ihr die nassen, zerzausten Haarsträhnen aus dem Gesicht und küsst sie auf die Stirn. Die Schulter ihres eigenen Oberteils ist tränendurchnässt und rotzverschmiert, weil Maren ihr Gesicht daran vergraben hat.



Süße, schau mal.“ Sie hält ihr die Haarbürste hin und bewegt sie hin und her. „Jetzt gehst du zum Spiegel und machst dich schick, okay? Mit Mamas Bürste, sonst fragt Papa gleich...wooo ist denn meine Maren? Ich seh sie ja gar nicht...waaaas, der kleine Strubbelpeter, das ist Maren?“ Bei den letzten Worten wuschelt sie ihrer Tochter durch die Haare und lächelt sie an.
Maren zieht die Nase hoch und nickt mit vorgeschobener Unterlippe. Sie stellt sich vor den bodenlangen Spiegel und beginnt mit der viel zu großen Haarbürste über ihren Kopf zu streichen.
Erleichtert schmunzelnd wendet sich Sarah wieder ihrem eigenen Spiegelbild zu, flicht geschickt einen Zopf und überlegt welche Kopfbedeckung es heute wird.
Wenn sie die Kinder abgeliefert hat, steht ein Vorstellungsgespräch im Kindergarten von Brindelton Bay an. Die ausgeschriebene Stelle klingt vielversprechend. Gut bezahlt und eigene, neue Ideen sind gefragt, die zeitnah umgesetzt werden sollen. Scheinbar wurde die Einrichtung erst unter neuer Leitung wieder eröffnet, das hat sie angesprochen. Danach wird es noch einen Ausflug in Jugendtage geben. Alles in allem ein spannender Tagesplan.
Ein letzter, prüfender Blick in den Spiegel, einmal tief durch atmen...gut. Sie geht in die Hocke und begutachtet die jetzt noch verwuscheltere Frisur ihrer Tochter. „Fertig?“ fragt sie freundlich. „Jaaaa.“ - „Na dann komm, suchen wir noch was Schönes zum anziehen.“

Kurz darauf..



Sarah geht nach Copperdale
Manuel geht nach Copperdale
Maren geht nach Copperdale


 Antworten

 Beitrag melden
12.06.2023 09:24 (zuletzt bearbeitet: 23.08.2023 13:43)
#3
avatar
Schicksalslenker

Start Familie Bärenklau

Sarah kommt von Brindleton Bay Nr. 7 - Maryamas Haus
Gerhard kommt von Copperdale

Charaktere:;Sarah und Gerhard Bärenklau
Geschichtstrang: Weltenkollision

Die Kinder sind im Bett und Sarah genehmigt sich ein Glas Weißwein auf der Couch im Wohnzimmer. Die Lampen sind aus und im offenen Kamin brennt ein munteres Feuer, das mit den Kerzen zusammen eine heimelige Atmosphäre schafft. Die Beine angewinkelt hoch gezogen lässt sie den Tag noch einmal Revue passieren.
Es sind heute so viele Weichen gestellt worden für die Zukunft, dass ihr ganz schwindlig wird. Sie schließt für einen Moment die Augen, legt kurz den Kopf auf die Rückenlehen des Sofas und genießt den intensiv fruchtigen Abgang des Weines. Es ist so schön Maryama wieder getroffen zu haben. Hoffentlich ergibt sich bald eine Gelegenheit ausführlicher zu reden und die verlorene Zeit nach zu holen. Mit ernster werdendem Gesichtsausdruck richtet sie sich wieder auf, schwenkt die die helle Flüssigkeit im Glas, während ihr verschiedene Gedanken zu Gerhard durch den Kopf gehen. Manuel hat ihr von dem Büchereibesuch erzählt. Er ist so stolz auf alles was sein Vater mit ihm unternimmt und Maren hing beim Abschied wieder wie eine Klette an seinem Hals. Vor allem sie ist ein richtiges Papakind. Tief durchatmend nimmt Sarah einen großen Schluck Wein, greift nach dem Handy und tippt nach kurzem Zögern seine Nummer. Es klingelt wieder ewig. Ungeduldig trommelt Sarah mit den Fingern auf dem Wohnzimmertisch. Jedes Mal dasselbe. Wahrscheinlich meldet er sich gleich und sagt, entschuldige ich war draußen und das Handy lag irgendwo.
Hi Sarah.“
Er klingt außer Atem.
Ich war draußen und..“ - „Ja, ist schon gut, ich hätte sonst später nochmal angerufen.“ unterbricht sie ihn und trinkt nochmal einen großen Schluck. Sie hört raschelnde Geräusche und irgendein Geklapper, offensichtlich hat er sie auf Lautsprecher. „Gary?“
Wieder Geraschel, dann seine Stimme ganz deutlich und jetzt ruhiger und warm.
Bin jetzt voll da für dich. Was gibt’s?“
Sie weiß genau welchen Gesichtsausdruck er jetzt hat und hört diese sanfte Liebe in seinem Tonfall, die ihr immer noch fremd ist. Früher war er immer unter Zeitdruck, kurz angebunden am Telefon und meist nur mit halbem Ohr bei der Sache.
Wie anfangen jetzt?
Ich frag nicht gerne, aber es beschäftigt mich. Manuel sagte, du ziehst grade um? Wie hab ich das zu verstehen?“



Kurzes Schweigen am anderen Ende.
So wie er es gesagt hat. Ich hab eine eigene Bleibe für den Winter gefunden..du kennst das Gebäude. Die Hütte an der Klippe in Prescott Square.“
Sarah zieht hörbar die Luft durch die Lippen. Nicht sein Ernst.
Die Hütte in der wir unseren Sohn gezeugt haben? mal Silvester verbracht haben?
Ja, genau die. Das Grundstück gehört Mike, weißt du ja und er ist froh, wenn ich dafür sorge, dass sie dicht bleibt und trocken. Wir haben uns vor kurzem im Einkauszentrum in San Myshuno getroffen und sind ins Reden gekommen. Wieder mal Glück gehabt.“ Er lacht unbeschwert.



Sarah ist nicht so zumute. Damals, als sie noch keine zwanzig waren und es spannend fanden, die Nacht dort mit Sicht aufs Meer, Feuerwerk und ein paar Flaschen Sekt zu verbringen, irgendwann gemeinsam in einen Schlafsack zu schlüpfen und einfach im Augenblick zu leben...okay, keine Frage, dafür ist das windschiefe Bauwerk geeignet, aber jetzt? Über die ganzen Wintermonate?
Und überhaupt. Sie spürt wie Unmut in ihr aufsteigt. Warum muss er nur alles so kompliziert machen?
Sie versucht sich nichts an der Stimme anmerken zu lassen.
Ja, ein Holzofen ist ja drin, du wirst also nicht erfrieren.“ An die primitiven Sanitäranlagen will sie gar nicht denken. Sarah schweigt ein paar Sekunden und beginnt dann etwas zögerlich: „Gary, werd jetzt bitte nicht sauer.“ - „Warum sollte ich? Sag was du auf dem Herzen hast.“
Sarahs Augen wandern unruhig über den Couchtisch ehe sie antwortet.
Bitte nimm die Kinder nicht dahin mit. Ich möchte nicht dass sie sehen, wie du lebst dort.“ Wenig diplomatisch, aber der Ärger lässt sich nicht mehr unterdrücken.
Ausgedehntes Schweigen am anderen Ende der Leitung. Sie hört wie er die Position verändert, dann klingt seine Stimme wieder etwas deutlicher als vorher, dichter am Mikro wahrscheinlich oder Handy am Ohr jetzt.
Was ängstigt dich daran?“



Immer noch dieser ruhige Tonfall. Sarah spürt wie sie das noch mehr aufregt. Mühsam kämpft sie einen Teil dieser Emotionen nieder. Was für eine Frage.
Dass es sie verstören könnte? Ausserdem geht es nicht um Angst.“ - „Sondern?“
Sarah beginnt mit dem rechten Bein zu wippen.
Ich möchte dass sie ihren Vater weiter so sehen können wie früher und nicht als verarmten Obdachlosen einen ums Überleben kämpfenden Mann. Eben so, wie sie dich kennen.“ schließt sie nachdrücklich und der Ärger dringt jetzt doch durch.



Gerhard räuspert sich.
Du meinst ich soll sie beim nächsten Treffen lieber, mit Verweis auf einen dringenden Termin, in fünf Minuten und mit zwei Küsschen auf die Stirn, ich hab euch lieb bis später, abfertigen?“ Sarah kann leichte Ironie heraus hören. Ihr wird heiß. Angespannt klappt sie die Finger der rechten Hand auf und zu.
Statt mit ihnen einen Besuch im Hallenbad zu machen und danach selbst geangelten Fisch auf dem Holzofen zuzubereiten? Den wir dann gemütlich an meinem neu gezimmerten Holztisch verspeisen und uns dabei Geschichten erzählen? Das war der eigentliche Plan für nächstes Wochenende. „ Er schweigt kurz, raschelt und kaut dann irgendwas. „ Ist das der Vater, den du ihnen erhalten willst?“

Schmunzelt er jetzt auch noch?
GARY!“ Sarah wird lauter. „Du weißt ganz genau was ich meine, hör auf mich zu veralbern.“
Sie schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch, sicher hörbar auch am anderen Ende der Leitung.



Nein weiß ich nicht Sarah. Ich höre raus, dass ich meinen Kindern was vor machen soll und sie womöglich noch belügen, wenn sie Fragen haben oder mit zu mir nach Hause wollen. Das ist nicht das, was ich ihnen vermitteln will als Vater.. verstehst du das auch?“ Er atmet tief ein und aus.
Es ist alles noch provisorisch und ich respektiere vorerst deinen Wunsch, aber sobald es hier gemütlich ist, werden sie mich besuchen und eine schöne Zeit mit ihrem Vater verbringen, da gibt es kein Wenn und Aber. Ich bin nicht bereit für deine Ängste und Vorbehalte zu lügen. Manuel und Maren werden kein Problem damit haben, das ist ja das schöne an Kindern...sie urteilen, nein VERurteilen nicht.“
Mit zu mir nach Hause..gemütlich.. Sarahs Atem geht flach, aber schnell. Verurteilen? Sie verurteilt doch nicht. Sie will einfach ein normales Leben, mit einem normalen Vater für ihre Kinder. Ist das denn so viel verlangt?
Gepresst antwortet sie:“ Okay, lass uns nochmal in Ruhe drüber reden wenn du fertig 'eingerichtet' bist.“ Eine Prise Sarkasmus kann sie sich nicht verkneifen.
Ja, so machen wir`s.“ Gary schweigt einen Moment. „Sarah, wir wollen beide glückliche Kinder, starke Kinder..du weißt dass ich dich in jeder Hinsicht unterstütze soweit es mir möglich ist, aber ich lebe jetzt nach meinen eigenen Maßstäben und will ehrlich mit dir und unseren Kindern sein. Das ist mir sehr wichtig. Wir wachsen da schon noch hinein. Ich schlage vor, ihr kommt beim ersten Besuch alle gemeinsam, das wird dir schon viel Sorgen nehmen. Was hältst du davon?“



Diese verdammte Leichtigkeit mit der ihr Exmann dem Thema begegnet, lässt Sarah die Zähne zusammen beißen. „Ja..in Ordnung. Entschuldige, ich hab jetzt noch was zu tun, wir telefonieren die Tage und klären noch die Einzelheiten für den Besuchstag, okay? Tschüß Gerhard.“
Ohne ihm Zeit zur Verabschiedung zu geben drückt sie den Auflegen Knopf. Eine, zwei, drei...zehn Sekunden lang sitzt sie mit dem Handy in der Hand und geschlossenen Augen da, um sich zu fangen. Dann greift sie ihr Weinglas und leert es auf Ex. Wenn ihr vor ein oder zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass sie einmal solche Gespräche führen muss, hätte sie demjenigen energisch den Vogel gezeigt. Erstens kommt es anders und zweitens...scheiß Spruch. Sarah packt die Weinflasche und schenkt nach.



Sarah geht nach Brindleton Bay Nr. 7 - Maryamas Haus
Gerhard geht nach San MyShuno


 Antworten

 Beitrag melden
29.08.2023 13:14 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2023 16:22)
#4
avatar
Schicksalslenker

Delsyn kommt von Brindleton Bay Nr 3. - Haus der Garcias
Maryama kommt von Oasis Springs Nr.11 - Familie Töpfer
Manuel kommt von San MyShuno
Sarah kommt von Brindleton Bay Nr 3. - Haus der Garcias


Charaktere: Maryama, Delsyn, Sarah, Maren, Manuel
Geschichtsstrang: Waldweihnacht I

Nachdem Delsyn und Maryama am Vortag Material für die geplante Waldweihnachtsfeier mit Sarah und den Kindern besorgt haben, geht es heute ans basteln. Sie sind zusammen den Walderlebnispfad abgelaufen, um eventuelle Schneeschäden festzuhalten und haben nebenbei alles mögliche gesammelt. Maryama muss bei der Erinnerung an die wilde Schneeballschlacht mit Del grinsen. Dank ihrer Fähigkeit jede zweite Kugel irgendwo in die Prärie statt auf ihren Gegner zu feuern, hatte Del leichtes Spiel. Sarah hat sie heute noch durch das ganze Haus geführt und jetzt sitzen sie mit ihr und Manuel an dem großen Tisch in der Küche und basteln Schmuck für die Bäume im Wald. Maren schläft, damit sie wenn es dunkel wird, fit ist für die Feier. Vor ihnen liegen verschiedenen Arten Zapfen, Moos, Rindenstücke, kleinere und größere Zweige, Orangen-und Mandarinenschalen und alles was Sarah noch Verwertbares im Haus gefunden hat.

Während Maryama kleine Kiefernzapfen zu einer Girlande aneinander bindet, schweifen ihre Gedanken zum Haus zurück. Es ist mit allem Komfort ausgestattet den man sich wünschen kann. Das Mobiliar, der Außenbereich mit dem Spielplatz für die Kinder und nicht zu vergessen Sarahs Auto, zeugen davon, dass Gary seine Familie gut versorgt wissen wollte. Sarah war immer schon diejenige gewesen, die auf schicke Kleidung und schönen Schmuck Wert gelegt hat, während Maryama sich in Jeans und T-Shirt am wohlsten fühlte. Wennn sie auf dem Schulweg eine Münze in einen dieser Automaten mit Drehgriff geworfen haben, wollte Sarah den Plastikring mit Stein und Maryama den Kaugummi. In manchen Bereichen könnten sie unterschiedlicher nicht sein, aber die Liebe zur Natur und Tieren hat sie immer verbunden. Manuels Stimme reißt sie aus ihren Gedanken. Der Junge sticht vertieft Sterne aus Orangenschalen, die später aufgefädelt werden. Der Zitrusuft vermischt sich mit dem Vanille-Chai Aroma des Tees , der dampfend vor jedem von ihnen steht. "Delsyn...was sind eigentlich Pfadfinder?" fragt er jetzt und drückt dabei energisch hin und her wacklend die Ausstechform in die Schale.



Delsyn hebt den Kopf als er die Frage hört und hält in seinem Tun inne. In der einen Hand hält er ein scharfes Messer und in der anderen ein rundliches Stück Holz was dabei ist die Form eines Vogels anzunehmen. Seine Mutter hat immer einen kleinen Plastikvogel an den Weihnachtsbaum gehängt mit der Begründung, dass ihre Mutter das immer gemacht habe. Delsyn weiss gar nicht so genau warum. Vielleicht ein Symbol für Hoffnung und Frieden? Egal was es ist, er führt diese Familientradition auf seine Art fort und schnitzt jedes Jahr einen neuen Vogel für Weihnachten. Auch dann wenn kein Baum zur Verfügung steht. Manuel sticht weiter fleissig aus und guckt einmal kurz zu ihm um zu prüfen ob er ihm antworten wird oder nicht. Del lächelt. "Pfadfinder sind eine Gruppe von tapferen Abenteurern, die die Natur kennenlernen und sich darin zurecht finden wollen." sagt er abenteuerlich, "Sie lernen wie man Lagerfeuer macht und spezielle Knoten knüpft. Und jede Menge über Pflanzen und Tiere." Er betrachtet lächelnd den grob geschnitzten Vogel und sagt, "Bist du gern draußen in der Natur, Manuel?"



Sarah klebt ein Stück Holz als Flügel auf einen Kastanienengel, so finden die letzten der im Herbst gesammelten Früchte auch noch Verwendung. Während sie die Komponenten zusammenpresst, verfolgt sie interessiert das Gespräch. Es war offensichtlich dass ihr Sohn Delsyn sofort mochte. Kaum hatten sie das Kinderzimmer betreten, musste er Manuels umfangreiche Dinosauriersammlung begutachten, währen Maren mehr an Maryamas Rockzipfel hing und ihre Kuscheltiere anschleppte. Sie steht kurz auf und legt eine andere CD mit rockig vertonten Weihnachtsliedern ein. Die mit Kinderliedern ist jetzt lange genug gelaufen. Ein weiterer Punkt über den sie sich nie einigen konnten. Gary liebt klassische Weihnachtslieder bei denen Sarah unterschwellig aggressiv wird.



"Ja, draußen ist es toll!" Manuel legt den Stern auf den Stapel zu den anderen, nimmt eine neue Schale und scheint zu überlegen. "Wofür sind denn die .. spez..speziellen Knoten? Kann man mit denen auch ein Floß bauen? Wenn ja, werd ich auch Pfadfinder." Jetzt leuchten die Augen des Jungen während er Delsyn erwartungsvoll ansieht.

Schmunzelnd blickt Maryama zu Del, der neben ihr sitzt. Die Stimmung, die Musik, das gemeinsame Tun erfüllen sie mit Wärme und Dankbarkeit. Zum ersten Mal seit Elani und Asante weg sind, kommt wieder ein familiäres Gefühl auf. Sie hat im Moment nicht das Bedürfnis viel zu reden, sondern genießt schweigend das Zusammensein.

"Na klar. " grinst Del. "Es gibt jede Menge Verschiedene für ganz unterschiedliche Dinge. Ich würde mich riesig freuen wenn du zu den Pfadfindern kommst." er lächelt zu Sarah, die Manuel fragen muss. "Dann fahren wir vielleicht mal mit einem Floß."



"Waaas?! Mama bitte, bitte...ich muss alles lernen mit den Knoten..und ich will Floß fahren!" Er legt die Hände wie zum Gebet zusammen und schüttelt sie in Richtung seiner Mutter. Lachend nickt Sarah. "Klar darfst du das. Maryama ist auch bei den Pfadfindern und nach den Ferien werden wir im Kindergarten schon ein bisschen üben dafür." Manuels Blick wandert zu Maryama. "Du auch? Cooool. Ich freu mich jetzt schon drauf. Wir bauen ein Floß und fahren auf dem Fluss bis zum Meer und dann in ein fremdes Land..bis nach Amerika oder so." Befriedigt nickt er und begutachtet die anderen Materialien auf dem Tisch. Offenbar ist nicht das Richtige dabei, denn er stützt den Kopf in die Hand und beobachtet die anderen. "Bestimmt macht man bei den Pfadfindern auch Musik." Er zappelt ein bisschen mit den Beinen. "Papa sagt, überall wo Sims gerne zusammen sind, wird auch Musik gemacht." Sarah blickt von ihrem zweiten Engel auf. "So, sagt er das? Ich glaube da ist was dran, ja. Weil es allen zusammen Freude macht." Manuel nickt. "Als wir in San Myshuno Geige gespielt haben, war jemand dabei aus einem fernen Land...Kvothe heißt er und hat einen groooßen Hund, der heißt Bast und ist lieb."
Sarahs Haltung versteift beinahe unmerklich, während Manuel erzählt.
"Schön wenn du Spaß hattest mit Papa." sagt sie dann neutral.



"Mmh...." Manuel spielt mit einem Tannenzapfen und denkt sichtbar. "Was ist eigentlich ein Penner?" fragt er dann mit gerunzelter Stirn, nacheinander alle Erwachsenen ansehend.

Für einen Moment glaubt Maryama sich verhört zu haben, dann wirft sie einen schnellen Blick zu Sarah, die genauso zurückschaut.



Fröhlich hört Del Manuel zu und korrigiert den Schnabel des Vogels. Er schaut erst wieder auf als er in Sarahs Stimme einen kaum merklichen Umschwung hört. Das Thema Vater ist scheinbar ein Schwieriges. Aber wo er Recht hat mit der Musik, da hat er Recht. Del hat früher viel Gitarre gespielt um seine Truppe aufzubauen. Wenn man nicht mehr hat, ist jedes bisschen Motivation Gold wert.
Beim Wort Penner hört Del eine Sekunde auf zu Atmen und schaut zu den beiden Frauen neben ihm. Das zu erklären ist wahrscheinlich nicht seine Aufgabe. Er lächelt Sarah teils belustigt, teils aufmunternd zu.



"Wie kommst du darauf?" fragt seine Mutter und legt betont sorgfältig den fertigen Kastanienengel neben den Ersten. Dann blickt sie auf und lächelt Manuel an. - "Das hat ein Mann zu Papa gesagt, als der ihn begrüßen wollte. Dass er ein Penner geworden ist." Maryama sieht wie Sarahs Kiefer leicht zu malmen beginnen und klinkt sich ein. Sie kennt die Warnzeichen und sagt schnell. "Also ein Penner ist jemand, der sehr viel schläft und kaum wach zu bekommen ist." Sie blickt Manuel an, um zu sehen wie die Erklärung aufgenommen wird. Ob es richtig war das so zu drehen? Unwahr ist es nicht, aber sicher nicht das, was bei Gary gemeint war. Manuel bricht in glockenhelles Lachen aus. "Hahaha, woher will der das denn wissen? Außerdem stimmt das gar nicht, Papa schläft doch nicht dauernd. Pfffff."



Er grinst zufrieden. "Ich glaub der Mann war selber ein Penner, weil er das denkt." Er schiebt seinen Stuhl zurück und fragt Sarah. "Darf ich oben noch ein bisschen Simjago spielen? Mit der neuen Figur von Papa? Ich bin auch leise wegen Maren." -"Ja, geh ruhig. Ich sag dir dann wenn es Zeit wird dich umzuziehen.“ Fröhlich winkend saust Manuel aus dem Zimmer und poltert die Treppe hoch. Oben werden die Schritte leiser. Er hat sich wohl an sein Versprechen erinnert.

Kaum sind sie allein am Tisch, atmet Sarah schwer aus. Sie sieht zu Maryama. "Danke...Siehst du, das mein ich. Er nimmt ihn mit zum Geige spielen nach San Myshuno. Ins Künstlerviertel...mit Hut am Boden! Und dann passieren solche Sachen und ich soll dann erklären. Das regt mich so auf..es ist einfach nur unnötig!"



Sie blickt zu Delsyn."Sorry, aber mein Exmann verkompliziert unser Familienleben mit seinem neu gefundenen, spartanischen Lebensstil." Mit leicht spöttischem Ton erklärt sie: "Er haust jetzt in einer Hütte, heizt mit Holz, verdient sein Geld unter anderem mit musizieren an öffentlichen Plätzen und findet sich selbst."

Dem letzten Satz folgt ein entschuldigender Blick zu ihrer Freundin. Sie war ja zu diesem Zweck in Indien unterwegs, erinnert Sarah sich. Delsyn wird ganz natürlich ins Geschehen integriert. Er ist ein guter Freund von Maryama und somit sieht Sarah keine Veranlassung mit ihrer Meinung hinter den Berg zu halten."Was bringt einem so ein 'einfaches' Leben, wen man sich all das hier erarbeitet hat?" fragt sie dann in den Raum hinein und deutet in die luxuriöse Umgebung.

Del legt den Vogel und das Messer vor sich ab und greift nach dem Glas um einen Schluck zu trinken. Ein
'einfaches' Leben hat viele Vorteile wenn man sie sehen will. "Sims ändern sich." sagt Del und will dabei gar nicht nach leerer Floskel klingen, aber es stimmt nunmal. "Ich kann das eigentlich ganz gut nachvollziehen." meint er und lächelt schief zu Sarah und dann zu Maryama.

Maryama lächelt offen zurück und schaut dann ihre Freundin an. "Es hat beides etwas für sich. Mir ist das auch nicht fremd, aber das weißt du ja. Vielleicht solltet ihr öfter darüber reden, was ihn bewegt und so zu mehr Verständnis füreinander kommen." regt sie an. "Weihnachten bietet sich doch an für sowas." Sie überlegt einen Augenblick. "Ich hab gar nicht den Eindruck, dass Manuel irgendwas belastet, er scheint gut zurecht zu kommen mit der Situation." Vielleicht ist es mehr dein Thema, Sarah? Sie nimmt den geschnitzten Vogel in die Hand und betrachtet ihn eingehend. Wie geschickt Del ist. Nicht nur beim restaurieren des Pfadfindercamps, sondern auch bei so filigranen Arbeiten. Sie sieht ihn an. "Schön." sagt sie mit einem kleinen Lächeln und legt das Kunstwerk wieder vor ihm ab.

Ja, Sims ändern sich, wie wahr Sarahs Blick wandert zwischen den beiden hin und her. Maryama okay, aber bei Delsyn hat sie so eine Antwort nicht erwartet. Sarah weiß dass er naturverbunden ist, klar wenn er sich bei den Pfadfindern engagiert, aber dass er Garys Lebensstil, ihrem Zuhause vorziehen würde, kann sie kaum glauben. Nachdenklich blickt sie ihn an. "Lebst du auch ähnlich und hast so viel dafür aufgegeben?" fragt sie ihn dann direkt, während sie Maryamas Vorschlag auf sich wirken lässt. Gary wird morgen am ersten Feiertag die Kinder haben und hat Sarah eingeladen auch ein bisschen zu bleiben. Das Angebot steht noch unbeantwortet im Raum.



Del kommt nicht umhin belustigt schmunzelnd Luft auszustossen. „Meiner Familie geht es finanziell gut und so bin ich auch aufgewachsen. Im Militär bekommt der Rekrut nur noch das nötigste und in Ausseneinsätzen manchmal noch weniger.“ Wenn ihn etwas geprägt hat, dann die Zeit dort. „Ich fand viel über mich selbst heraus. Ich mag es mit wenig auszukommen und das Gefühl etwas aus eigener Kraft gemeistert zu haben. Herausforderungen dieser Art erfüllen mich in gewisser Weise. Ich kann gar nicht genau sagen warum. Das kommt von innen.“ er klopft mit der Faust leicht gegen seine Brust. „Ich denke wenn man seine innere Stimme versteht und ihre Wünsche erfüllt ist das nie verkehrt.“ Er sieht die beiden Frauen an und beobachtet zwei komplett verschiedene Reaktionen in deren Gesichtern. „Ich lebe seit einiger Zeit in einem Camper damit ich reisen kann wenn mir danach ist.“ fast hätte er gesagt dass sein Geld bis an sein Lebensende mit diesem Lebensstil locker reichen wird, aber verschliesst den Mund glücklicherweise vorher und lächelt nur. „Ich denke auch das es Manuel gut geht damit. Er ist aufgeschlossen und sagt was er denkt. Demnach scheint er eine gute Verbindung zu seiner inneren Stimme zu haben. Die sollte er nicht verlieren. Und wenn dein Ex-Mann seine jetzt gefunden hat und versteht - das kann dauern wenn man es einmal verlernt hat - ist es an ihm seinem Sohn das zu vermitteln. Es geht gar nicht so darum, dass Manuel lernt in einer einsamen Hütte leben zu wollen, sondern darum warum sein Vater das tut.“ schliesst Del. Er will sich nicht in die Erziehung einmischen, aber dass ist das was sein Stiefvater ihm beigebracht hat und er ist ihm sehr dankbar dafür, obwohl er Jahre gebraucht hat um dahinter zu kommen.

aus eigener Kraft gemeistert.. Ja, das hat Gary auch..seine gesamte Karriere und alles was sie hier umgibt, samt Urlauben und was das Herz sonst noch begehren könnte. Ist das nicht genug an Bestätigung? Sarah seufzt. Da habe sich wohl zwei Gleichgesinnte gefunden, vielleicht sollte Gerhard als Dritter im Bunde hier sitzen und nicht ich. Trotzdem stimmen Delsyns Worte sie nachdenklich. "Da ist schon was dran an dem was du sagst, Del. Es ist Garys Aufgabe das den Kindern und mir! zu vermitteln, warum es ihm so besser geht und er sich für dieses Leben entschieden hat.“



Sarah steht auf und lugt in einen Topf auf dem Herd, in dem eine ganze Menge Fett geschmolzen ist. Sie rührt nochmal um und fügt gen Del und Maryama hinzu: "Solche Vorfälle, wie Manuel erzählt hat, machen mir Angst. Irgendwann ist er nicht mehr 6 Jahre alt, sondern 15 oder 16 und dann kommt er nicht mehr um zu fragen, sondern verprügelt den, der seinen Vater beschimpft hat." Sie sticht mit dem Kochlöffel in die Luft. "Und dann sagen die Leute, klar dass das Kind so geworden ist, bei DEM Elternhaus." Wider Willen muss sie jetzt schmunzeln. "Aber ich sage euch..der Geist von Weihnacht hat mich gepackt und ich danke euch fürs Zuhören und eure Meinung. Manchmal verrennt man sich so, dass man gar nicht mehr über den Tellerrand hinaus sieht. Ich werd nochmal gründlich über alles nachdenken und hoffentlich auch die richtige innere Stimme zum Thema finden." Aus dem Babyphone ist ein leises Räuspern und Husten zu hören. "Ah, Maren ist pünktlich wach geworden. So kenn ich meine Tochter. Würdet ihr noch die Körnermischung in das Fett rühren und die Kokosnussschalen damit füllen? Dann geh ich nach oben zu den Kindern." - "Klar machen wir das." sagt Maryama und stupst Delsyn auffordernd in die Seite.



>>> Delsyn geht nach Copperdale >>>
Maryama geht nach Copperdale
Sarah und die Kinder gehen nach Copperdale


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!